Wir haben Zuhause eine kleine Schreinerei mit einer selbstgebauten Späneabsaugung aus HT/KG Rohren. Funktioniert eigentlich super aber einmal im Jahr müssen wir die Decken/Rohre absaugen da sich dort der feine Staub ansammelt. Es ist mir klar das sich Staub nicht vermeiden lässt aber ist es vielleicht möglich die Aufladung der Rohre abzuleiten/verhindern? Schonmal danke für eure Tipps
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Das Stichwort lautet Ionisator. Mehr infos z.b. hier: http://www.haug.de/index.php?rid=521550176498 oder hier http://www.keyence.de/products/static/static/static.php
Oder die Rohre mit Antistatik- bzw. Zinkspray behandeln?
Alexander schrieb: > ist es > vielleicht möglich die Aufladung der Rohre abzuleiten/verhindern? Nach deinen Bildern sitzt der Staub auch da, wo keine Aufladung ist - es dürfte sich also nicht lohnen, und 1mal im Jahr kommt mir auch ausserordentlich zumutbar vor. Meistens ist sowas jeden Freitag nötig. Früher hat man zur Statik-Vermeidung radioaktive Strahler eingesetzt. Dann lieber putzen. Gruss Reinhard
Die Kombination von Holzstaub, Luft und reichlich statischer Elektrizität sollte stutzig machen und wird eventuell die Versicherung brennend interessieren. Gewerblich sind Kunststoffrohre für sowas grundsätzlich verboten und die unvermeidlichen Schläuche zum Maschinenanschluss müssen antistatisch sein: http://www.bghm.de/fileadmin/user_upload/Arbeitsschuetzer/Gesetze_Vorschriften/BG-Informationen/BGI_739-2.pdf >Zur Vermeidung von Aufladungen müssen Kunststoff-Flexschläu- >che elektrostatisch ableitfähig sein oder mit einer eingearbeiteten >Stahlwendel versehen sein, die elektrisch leitend mit dem >Maschinenabsaugstutzen und dem fest verlegten Absaugrohr >einschließlich der Befestigungsklemmschelle verbunden sein muss.
Wenn es Textilstaub wäre, dann wäre dir das Ganze schon um die Ohren geflogen.
Graphit-Spray aussen um die Rohre, pro Meter eine Metallschelle, allesamt mit einer Leitung zum PE verbunden. Klarlack über ales verlängert die Freude daran.
Schau Dir mal an, wie das bei der Zuführung zu einem Pellet-Ofen gemacht ist: Hier ist ein Cu-Draht in die Wandung des Kunststoffrohrs mit eingespritzt. Und an beiden Seiten kräftig geerdet.
@ Praktiker (Gast) >Graphit-Spray aussen um die Rohre, pro Meter eine Metallschelle, >allesamt mit einer Leitung zum PE verbunden. Klarlack über ales >verlängert die Freude daran. Verhindert vielleicht statische Auflaung aussen, aber nicht innen. Das kann ordentlich knallen wenn man sehr trockene Späne saugt und das Zeug expoldiert. Verpuffung reicht auch, um Spaß zu haben. ESD vermeidet man nur durch taugliches Material, nicht Graphitspray.
So leid es mir tut, ich denke wenn es eine gewerbliche Schreinerei ist, sind die Absaugrohre so nicht geeignet / nicht zulässig. Rohrleitung von Absauganlagen von Holzstaub müssen aus Feuer- und Explosionsschutzgründen aus nichtbrennbarem Material (Baustoffklasse A) bestehen, elektrostisch ableitend sein. Ist das bei HT/KG Rohren der Fall? Es kann gut sein, die Ablagerungen im Umfeld verschwinden oder reduzieren sich wenn das gegeben ist (das Umfeld mit der sonstigen Staubbelastung ist nicht bekannt). Einen Tip wie sich das außen sehr leicht vermeiden läßt gebe ich nicht, da auch das Innere (!) des Rohres von starker elektrostatischer Aufladung betroffen ist (hat Falk ja auch schon gesagt), die grundsätzliche Eignung aus meiner Sicht fehlt. Mehr als auch Basisinformationen zu Elektrostatik und den Anforderungen im gewerblichen / industriellen Umfeld siehe TRBS 2153 (= BGI 5127), frei im Netz, ein sehr informatives Papier! Das Merkblatt dazu „Elektrostatik, häufig gestellte Fragen“ ist BGI 8613 (T051). Die (alte) Richtlinie der Berufsgenossenschaft BGI 739 (Holzstaub, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz beim Erfassen, Absaugen und Lagern) hat Infos dazu, die aktuellen Ausgabe BGI 739-2 (Absauganlagen und Silos für Holzstaub und -späne, Brand- und Explosionsschutz) ist anzuwenden. Sie sind kostenlos downloadbar, schau mal bei www.bghm.de unter Medien. Da 3...4 MB groß mag ich sie hier nicht einstellen. Vorlagen und ausgefüllte Muster betreffend Explosionsschutzdokument :) (Betreiber-Richtlinie Atex 137, RL 1992/92/EG) hat es dort auch... Schreinereien sind ebenfalls davon betroffen. Auf www.forum.exguide.de bekommst Du -in der Regel- alle Fragen hierzu (EX) von berufserfahrenen Fachleuten spitzenmässig beantwortet, werden diese dort diskutiert. Ist es Privat, kannst Du (fast) tun und lassen was Du willst... Dann interessiert sich vielleicht (und auch nur im Fall der Fälle mal) eure Gebäude-, Hausrat-, Brandschutz-, Haftplicht-, Feuer/Hagel/Sturm-, Maya-Kalender- oder Sonstwas- Versicherung dafür. Wenn vielleicht auch eine Menge Info / Papier, eine Sache mit Ruhe, Geduld und Langmut anzugehen ist immer noch tausendmal besser als sie schön zu reden oder zu verdrängen.
> aber ist es vielleicht möglich die Aufladung der Rohre > abzuleiten/verhindern Sie muss sogar verhindert werden, gesetzlich vorgeschrieben auf Grund von Explosionsunfällen.
Es geht viel einfacher: Die Rohre mit Silberbronze ("richtige", solche mit Alu-Pigmenten) streichen und einen blanken Draht mit etwa 10 ... 20 cm Windungsabstand drumwickeln. Das Ende des Drahtes erden. Feddich .... Ich habe in meiner Schulzeit mal vom Physiklehrer vor einer anstehenden Renovierung des Lehrmittelraumes eine richtig schöne alte (bestimmt 100 Jahre) Influenzmaschine geschenkt bekommen. So ein Ding mit zwei gegenläufigen Hartgummischeiben, zwei Leidener Flaschen und einer Funkenstrecke, die bis zu 8..10 cm überbrückte. Irgendwann mal dachte ich, das schwarze Ding könnte dekorativer aussehen und habe es ohne viel nachzudenken (ausser die Scheiben, die Messingarmaturen und die Leidener Flaschen) schön silbern gestrichen. Von da an ging NICHTS mehr, wirklich kein Millimeter Funkenstrecke ...
Damit die Aufladung verhindert wird, muss das Rohr leitfähig und geerdet sein. Die Leitfähigkeit wird durch einen geeigneten Werkstoff (z.B. PP´s-el) erreicht. Rohre in PP´s-el werden idR. geschweißt. Die entscheidendere Frage ist jedoch, ob das zum Explosionsschutz genügt. Auf jeden Fall ist eine Explosion nicht auszuschließen und daher ist eine Installation explosionsfest in Edelstahlrohr (geschweißt, nicht geflanscht) anzuraten. Ein Wasserrohr in PN= 16 bar ist idR. geeignet. Besonders wichtig sind Übergänge von den Maschinen auf das Rohr und vom Rohr auf die Absauganlage. Hier können statische Entladungen auftreten, die zur Zündung führen können. Das muss mit geeigneten Methoden verhindert werden. Von Bastellösungen mit leitfähigem Lack rate ich dringend ab. Das Rohrinnere kann (und wird) sich bis zur Entladung gegen die lackierte Oberfläche aufladen. An den elektrisch schwächsten Stellen (z.B. HT-Steckmuffen) kommt es zur Entladung und möglicherweise Entzündung / Detonation. Alle Angaben ohne Gewähr. Grüße, Peter
Peter Diener schrieb: > uf jeden Fall ist eine Explosion nicht auszuschließen und daher ist > eine Installation explosionsfest in Edelstahlrohr (geschweißt, nicht > geflanscht) anzuraten. Nein, in einer Schreinerei oder im im privaten Schreinerkeller darf es niemals zur Explosion kommen. Druckfeste Bauweise ist ein ganz anderes Thema, zuvor kommt noch Druckentlastung und davor noch Flammunterdrückung durch direkt wirkende Feuerlöschsysteme... Das ist hier gar nicht nötig wenn die Ausführung technisch regelgerecht erfolgt.
Beitrag #5790723 wurde von einem Moderator gelöscht.
Die Rohre laden sich von innen elektrostatisch auf, deshalb ist eine Aussenbeschichtung irgendwie sinnlos, denke ich. Es sei denn, ich erde die Aussenbeschichtung. Metallrohr ist das einzig Vernünftige!
iche schrieb: > Die Rohre laden sich von innen elektrostatisch auf, > deshalb ist eine Aussenbeschichtung irgendwie sinnlos, denke ich. Du siehst, dass es vernünftiger ist, eine Innenbeschichtung vorzunehmen. Alles andere wäre sinnlos.
> Alles andere wäre sinnlos.
So sinnlos wie auf uralte Themen zu antworten, nur weil ein Spammer
diese aus der Leichenkammer holt.
In Hobbyschreinerei beinahe ein Brand ausgebrochen. Wie war der Hergang ? Die Späne der Oberfräse (Nutfräser) saugte ich mit einer Absauganlage ab. Der 35 mm Schlauch an der Oberfräse ist mit einem selbstgebauten Adapterstück aus HT-Rohr mit dem 100 mm Schlauch an der Absauganlage verbunden. Nach dem ich ca. 30 Minuten gefräst und abgesaugt hatte, bemekte ich durch Zufall, dass sich im transparenten 100 mm Schlauch eine starke ca. 30 cm lange Flamme entwickelt hatte. Die Flamme im Schlauch erlosch nachdem ich die Absauganlage ausgeschaltet habe. Im Schlauch bzw. im Adapterstück befand sich ein 5 cm großes Glutstück. Wie konnte das passieren ? Es gibt für mich nur eine Erklärung: In dem selbstgebauten ca. 20 cm langen HT Rohr, das für die Anpassung (Reduzierung) der Schläuche gesorgt hatte, kam es durch eine statische Aufladung zur Brandentwicklung. Die beiden Schläuche sind Orginalprodukte von namhaften Herstellern und konnten nicht die Ursache sein. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich nicht durch Zufall zum Absaugschlauch geschaut hätte oder wenn der Schlauch nicht durchsichtig gewesen wäre. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass das Thema mit den HT/KG-Rohren keineswegs nur ein theoretisches ist.
Ganz bestimmt war es nicht die statische Aufladung. Das was Dir passiert ist, passiert häufig in Tischlereien, auch bei geprüften Antistatikschläuchen. Wenn die Messer der Oberfräse entweder schon stumpf waren oder stumpf geworden sind, Du schreibst ja, eine halbe Stunde hast Du gefräst, oder zuviel Span auf einmal weggefräst wird, entsteht früher oder Später Glutbildung, durch die Reibung der Messer auf brennbarem Material. Ich kenne keinen Tischler, dem das nicht schonmal passiert ist, uns ist sogar schon einmal der Schlauch zur Absauganlage weggeschmort, durch den Zug der Absauglanlage entfacht sich das Feuer sehr schnell. Deshalb immer gut darauf achten, nicht zuviel Holz auf einmal wegzufräsen und immer scharfe Messer zu benutzen. Man merkt es schon beim Fräsen, wie schwer der Handvorschub geht.
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