Hallo, der Beitrag bezüglich des Baggerschadens am Telefonerdkabel (offtopicbereich) hat mich doch erstaunt: Bleikabel mit Papierisolierung... hört sich irgendwie an als wenn das Kabel doch schon länger im Erdboden liegt. Was liegt eigentlich noch so an Kabeln im Erdboden rum die noch aktiv genutzt werden ? VDSL über Leitungen aus den 1930 Jahren ? 400 V Hauseinspeisungen über Leitungen mit dieser seltsamen pasteartigen Isolierung (ist wohl nicht der Orginalzustand gewesen - Apshalt ) ? Oder sind das dann doch nur übertriebene Vorstellungen meinerseits und die aktiv genutzten Kabel sind dann doch einigermaßen Zeitgemäß. mfg Bastler
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Verschoben durch Moderator
Also allgemein kannst du sagen, dass die Kabel mindestens so alt sind wie der Asphalt der auf der Straße liegt. Jetzt kannst du dir überlegen, dass es Straßen (meist Seitenstraßen) gibt wo man sehen kann, dass diese Straße schon sehr alt ist. Wo ich wohne wurde z.B. letztes Jahr der Asphalt komplett erneuert, aber nicht die Leitungen oder Rohre. Der Asphalt der da vorher drauf war wurde soweit ich zurückdenken kann noch nie erneuert oder die Straße aufgerissen, heisst die Kabel sind da mindestens >23 Jahre alt. Was sich da in der Zeit so getan hat keine Ahnung.
Es gibt auch Horizontalbohrer, damit kann man Kabel unter der Erde verlegen, ohne die Straße komplett aufzureißen.
Marek N. schrieb: > Es gibt auch Horizontalbohrer, damit kann man Kabel unter der Erde > verlegen, ohne die Straße komplett aufzureißen. Und die funktionieren auch über rund 300m?
>> Es gibt auch Horizontalbohrer, damit kann man Kabel unter der Erde >> verlegen, ohne die Straße komplett aufzureißen. > > Und die funktionieren auch über rund 300m? Diese Strecke zu überwinden, stellt nur eine kleinere Herausforderung dar für moderne, leistungsfähige Horizontalbohrmaschinen. Das Geschäftsmodell der Flow Tex beispielsweise überzeugte diesbezüglich durch hervorragende Performance!
who the f**k ist FlowTex? die sind doch schon seit zehn Jahren Pleite Die Kabel in den Straßen sind teilweise noch von vor dem Krieg. Speziell beim Energieversorger sind die 400V und 10kV Kabel (bzw. 3kV) oft tatsächlich noch als Bleimantelkabel mit Ölpapierisolierung ausgeführt. Defekte Kabel werden nicht getauscht sondern nur die defekten Stellen herausgeschnitten und die Kabel dann geflickt. Telekommunikationskabel sind üblicherweise neuer, da ganz banal erst Ende der 60ger/ Anfang der 70ger die Verbreitung der Telefonanschlüsse in Privathaushalten massiv zugenommen hat.
Klingt nach: Ein Kabel geschossen und 5 gekappt :D
Bastler schrieb: > Was liegt eigentlich noch so an Kabeln im Erdboden rum die noch aktiv > genutzt werden ? "Mein " ältestes 600VDC Kabel hat 2011 eine Danksagung für 100 Jahre treue Dienste am Verlegeort erhalten. In der Energieversorgung sind 30-40 Jahre normal und länger nicht ungewöhnlich. Papierisolierte Telefonkabel sind auch jahrzehntelang fit. Nach dem Krieg wurde überlegt die Städte komplett an neuem Ort neu zu bauen, aber der Wert der verbuddelten Infrastuktur war deutlich größer und hat den Wiederaufbau an gleicher Stelle erzwungen. Butzo
Na so einfach ist das mit dem Horizontalbohrer nicht. Den kann ich nur da verwenden wo ich mir sicher bin, daß dort wo ich lang will noch kein Kabel liegt... Heißt bei heutigen Straßen aufbuddeln und mein Kabel artig dazulegen. Ansonsten wird schon stellenweise ausgetauscht, im Energiesektor merkwürdigerweise Kupfer raus und Alu rein. Die meisten Kabel liegen üblicherweise auch nicht unter der Straße, sondern unter dem Gehweg. Unter der Straße liegen meistens die Abwasser- und Regenkanäle wenn getrennt vorhanden. Ich würd sagen ausgetauscht wird da wo es wirklich notwendig wird. Also wenn sich die Ausfälle häufen oder die Leitungskapazität nicht mehr ausreichend ist. Ansonsten bleiben die alten Bleikabel einfach drin, wieso denn auch austauschen wenns zuverlässig arbeitet? Mit den Trafos in den Umspannwerke ist das doch das gleiche, die stammen manchmal noch aus der Nachkriegszeit und arbeiten bis heute völlig problemlos. Allerdings wird die 220kV-Ebene, die damals hochaktuell war, immer mehr zu Gunsten der leistungsstärkeren 380kV-Ebene zurückgebaut und damit verschwinden auch diese ganz alten Trafos. Vorangetrieben wird dieser Vorgang dadurch, daß es in Deutschland fast keine Großkraftwerke mehr gibt, die mit 220kV einspeisen. Dem Strom ist es aber ziemlich egal, wie alt das Kabel ist. Solange Isolierung und Querschnitt ausreichend ist, fließt der da auch durch. Ich hab bis vor kurzen noch in einem Haus gewohnt, wo die TK-Leitungen noch außen an der Fassade verlegt worden waren. DSL hat's nicht gestört. Aber wo bitte außer in Industrienetzen hat man denn 3kV Kabel verlegt? Alles was ich kenne läuft mit 10kV Erdkabeln oder im Überland-Bereich mit 20..30kV als Freileitung.
Bastler schrieb: > Was liegt eigentlich noch so an Kabeln im Erdboden rum die noch aktiv > genutzt werden ? Ein gutes altes Bleimantelkabel ist kein wirkliches Problem. Papierisolierung ist von den elektrischen Eigenschaften her viel besser als Kunststoff, hat also eine geringere Dämpfung (kleineres Dielektrikum), und es kann im Grunde auch hunderte Jahre alt werden. Allerdings muß man es bei Arbeiten etwas sorgfältiger behandeln, z.B. scharfe Biegungen des Kabels vermeiden, das gibt Knicke im Mantel. Eine Abbiegung Abwinkelung Rundung mußte man sorgfältig von Hand Stück für Stück machen, Rohrbiegetechniken, wie bei Wasserrohr, z.B. die Kupferanschlußstücke für ein Waschbecken. In meiner Wohnung sind diese Rohre teils scharf geknickt, dann sind sie auch schon "im Eimer". Deswegen fällt mir dieses Beispiel gerade ein, da war mal ein Heimwerker-Vollprofi vor meiner Zeit dran. Ich mache da aber nichts dran, fasse es nicht an, denn beim Aufbiegeversuch bricht es garantiert. Beim Löten der Bleimuffe gab es gerne den "Brandenburger". Der passierte eher gerne Azubis, den Profis nicht mehr. Ein plötzlich aufgeschmolzenes Loch im Bleimantel neben der Muffe, was man mit Verzinnung nur sehr schwer wieder verschlossen bekam. Das Löten der Bleimuffe brauchte wirklich viel Geschick und Fingerspitzengefühl, sonst flatscht sie bei der Propangasflamme mal plötzlich ganz zusammen. Sie mußte ja bis irgendwo knapp unter den Schmelzpunkt mit der Flamme erhitzt werden. Und schnell, nicht zu lange, man wollte ja den Papierinhalt nicht braten. Nach dem reinen Bleimantel gab es später auch noch Bleikabel, das wie Kunststoffkabel aus sieht. Zeitraum schätzungsweise von 1960-1980. Schwarzer PE-Mantel außen, darunter der Bleimantel, beide mit Teer fest verklebt. Kabelseele Papier. War der Kunststoffmantel mal beschädigt, machte das dem Kabel rein gar nichts. An Kabelmuffen mußte man den Kunststoffmantel mit der Teerschicht ohnehin entfernen, das Blei glänzend blank schaben, um die Bleimuffe drauf zu löten. Durch die Teerschicht zwischen Blei und Kunststoff war der Rest von alleine dicht. Anders als im Energiebereich ist das Papier knochentrocken, ohne Öl, und stark hygroskopisch, bei einem Defekt sehr schnell viele Meter weit abgesoffen. Feuchtigkeit im Papier verbindet alle Kabeladern miteinander, und es gibt eine große Sauerei mit der Elektrolyse. Man hat da auf so einem Kabel auch keine kV-Spannungen, es ist aber durchaus auch beständig für wenige hundert Volt, z.B. Störspannungen. Es mußte sehr auf die Luftfeuchte geachtet werden, die idealerweise 0% sein sollte. Also das alte Papierkabel freut sich intakt jedenfalls ganz besonders, wenn da mal moderne Kommunikation drüber läuft. Bei Beschädigung des Mantels bis auf die Kabelseele soff das Kabel aber schon mal gerne 100 Meter weit ab, dann mußte eine Strecke schon mal komplett erneuert werden. Meist waren dann auch alle Kabeladern gestört, bei einem 100-er Kabel z.B. alle 100 Kunden, die da dran hingen. War ein Kabel nur halb belegt, versuchte man noch Umschaltungen auf tote freie Adern. Das hält aber auch nur noch Stunden bis wenige Tage. Im Kundendienst sah ich in den 1990-er Jahren in vielen Häusern noch den gußeisernen Endverzweiger mit der Aufschrift "Reichspost". An Hausaußenwänden sah ich sehr selten noch Aluwellmantel-Kabel mit Längsfalz und gummiisolierten Alu-Adern. Das muß aus dem Krieg bzw. der direkten Nachkriegszeit stammen, als Materialien knapp waren. Nach 50 Jahren Betrieb gab es schon mal Störungen, der Mantel brach durch witterungsbedingte Materialstärkenabnahme. Obwohl man sagt, das Alu etwas witterungsbeständig ist. Na ja, der kölsche Dom ist auch durch Luftverschmutzung angefressen bzw. erodiert. Dann nach Abmantelversuch so eines Kabels kam einem auch gleich Gummipulver entgegen gefallen, da ist dann nicht mehr viel zu retten. Von Fall zu Fall, um nicht eine große Baustelle zu eröffnen, besprach man mit dem Kunden schon mal eine kleine provisorische Reparatur, so gut es ging, die aber auch die nächsten 10 Jahre wiederum aushalten kann. Vorsicht, nicht husten. Aber was läuft, das läuft. Da gibt es oft keinen Grund zur Erneuerung. Martin B. aus E. schrieb: > Telekommunikationskabel sind üblicherweise neuer, da ganz banal erst > Ende der 60ger/ Anfang der 70ger die Verbreitung der Telefonanschlüsse > in Privathaushalten massiv zugenommen hat. Das war bei Energieverkabelung doch nicht anders: Laut Aussagen meines Vaters hatten die noch Ende der 1950-er Jahre im Haus nur Lichtstrom. Für ein elektrisches Bügeleisen mußte der Energieversorger beauftragt werden, den Hausanschluß zu verstärken. Dann einen Elektriker, der im Haus eine Leitung mit einer Steckdose legte, und nur dort durfte das Bügeleisen eingesteckt werden. Alles andere im Haushalt hatte man noch mit Kohlen und Briketts. Also wird die Entwicklung der Elektrifizierung da in etwa zeitgleich mit dem Telefon gewesen sein. Mein Wohnort, wo ich aufwuchs, hatte überhaupt erst ab ca. 1932 Strom, aber dann eben auch nur für Licht und die Straßenbeleuchtung, die mit schwachen 15W-Glühbirnen bestückt war. Daran erinnere ich mich noch, bis etwa 1965, da begann etwa meine Schulzeit. Dann kamen die ersten Leuchtstoffröhren. Hauptsache, man sah in der Dunkelheit überhaupt was, wo man geht oder steht, wenn man mal draußen unterwegs sein mußte. Ich erlebte im Ort auch mal einen Stromausfall, man kommt da wirklich keinen Meter mehr weit, stockfinster.
mr. mo schrieb: > soweit ich zurückdenken kann noch nie erneuert oder die Straße > aufgerissen, heisst die Kabel sind da mindestens >23 Jahre alt. Naja. 23 Jahre ist ja nicht alt. In unserem Haus wurden seit mindestens 60 Jahren keine Kabel erneuert. Draußen unter der Straße auch nicht.
Anfang 2012 ist bei mir das Hausversorgungskabel ausgefallen: Alter 100Jahre, Papier Konstruktion. Laut Störtrupp durchaus üblich. Es wurde nur das letzte Stück erneuert, was bei dieser Technik gar nicht so einfach sei ...
Spaceman schrieb: > Es wurde > nur das letzte Stück erneuert, was bei dieser Technik gar nicht so > einfach sei ... Es gibt das Personal nicht mehr, welches die Technik beherrschte. Wie ich ja oben schon schrieb, ist das nicht gerade etwas für Hobbybastler, die mal nur eine Schaltdrahtader abisolieren oder einen neumodischen Steckverbinder krimpen. Die Leute, mit denen ich einst arbeitete, sind in Rente, oder Frührente, oder sonstwie früh verabschiedet, rationalisiert, oder in der reinen Verwaltung. Oder sie versuchten andere Wege, wie ich. Man hätte ja in jedem Bundesland bzw. Gebiet von z.B. 70km Radius mal einen alten Spezialbautrupp aus nur 2 oder 3 universellen Leuten behalten können, wobei ich aber nicht weiß, ob es das nicht tatsächlich gibt. Ich könnte auch so ein altes Bleikabel noch fachgerecht bearbeiten, aber es würde heute ungeübt auch dreimal so lange dauern. Und bis man dann auch wieder alle Werkzeuge und Materialien zusammen hat, bis hin zum Glasgewebeband. Im TK-Anlagenbau hatten wir auch einen alten Spezialtrupp, alle Ü50, nur für uralte Relaisanlagen bis zu den ersten Mikroprozessoranlagen 1980 beispielsweise. Der war Gold wert, kannten vor allem alle Anlagen am Markt.
Ben _ schrieb: > Aber wo bitte außer in Industrienetzen hat man denn 3kV Kabel verlegt? > Alles was ich kenne läuft mit 10kV Erdkabeln In Berlin liegt auch noch 6kV unter der Erde, da es hier so gut wie keine Freileitungen gibt - sagten mir zumindest ein paar der alten Kraftwerksmeister. Und sowohl meine Telefon-, also auch meine Drehstromleitung stammen von 1969, als die Post noch 8 DA ins winzige Haus legte, endend an einer massiven Metalldose :-0
Wilhelm Ferkes schrieb: > Für ein elektrisches Bügeleisen mußte der Energieversorger beauftragt > werden, den Hausanschluß zu verstärken. Wieso? Das Bügeleisen wurde doch damals mit einem Adapter an der Wohnzimmerleuchte angeschlossen. :-) Gruss Harald
Fernwärme wurde hier auch vor ein paar Monaten mal unter einem Straßenzug neuverlegt. Sicher liegt auch noch einiges an Signal-, Betriebs- und Kommunikationsleitungen rum. Berlin hat bestimmt so einiges unter den Grenzgebieten liegen für "Mitarbeiter"-Kommunikation. Oder auch olle Kasernen wo dann Verwaltungen und dazugehörige Apparatschiks untergebracht waren inklusive "Versorgungstunnel" zu MfS-Bastionen in der näheren Umgebung. Die hatten damals auch ordentliche Leitungen mitverlegt.
Harald Wilhelms schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: > >> Für ein elektrisches Bügeleisen mußte der Energieversorger beauftragt >> werden, den Hausanschluß zu verstärken. > > Wieso? Das Bügeleisen wurde doch damals mit einem Adapter an der > Wohnzimmerleuchte angeschlossen. :-) > Gruss > Harald Das glaube ich dir sogar, denn ich sah schon mal ein E27-Gewinde in Kombination mit einer zweipoligen Steckerbuchse. Die Lampenfassung war da natürlich vorne auch wieder dran, sonst hätte man ja im Dunkeln gearbeitet. Diese Adapter muß es früher mal fertig im Handel gegeben haben. Dave B. schrieb: > Oder auch olle Kasernen Ja, ich erinnere mich auch an sowas, alte Kasernen. Allerdings nicht in Berlin, sondern in einer westlichen Großstadt. Es gab teilweise keine Doku mehr, die könnte im Krieg mal verbrannt sein. Aber deswegen erneuert man nicht gleich die Anlagen. Alte Kollegen hatten da immer noch Kenntnisse im Kopf, sozusagen mündliche Weitergabe von Generation zu Generation, und so bekam man ein Vorhaben immer mal wieder hin.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Das glaube ich dir sogar, denn ich sah schon mal ein E27-Gewinde in > Kombination mit einer zweipoligen Steckerbuchse. Die Lampenfassung war > da natürlich vorne auch wieder dran, sonst hätte man ja im Dunkeln > gearbeitet. Diese Adapter muß es früher mal fertig im Handel gegeben > haben. Bei ebay gibts die wohl nach wie vor. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Bei ebay gibts die wohl nach wie vor. Wo gibt es denn noch Verwendungszwecke? Sowas wie Schuko-Stecker mit einer Lampenfassung dran bastelte ich mir früher schon mal selbst, für Wohnungsrenovierzwecke. Das ist sehr praktisch.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Sowas wie Schuko-Stecker mit einer Lampenfassung dran bastelte ich mir > früher schon mal selbst, für Wohnungsrenovierzwecke. Und wie kontaktierst du bei der Lampenfassung den Schutzleiter? ;-) Solche Dinger hatte mein Opa auch noch rumliegen. Die fand ich als Jugendlicher auch cool, doch in meinem 1. Lehrjahr habe ich die heimlich entsorgt...
Jens PICler schrieb: > Und wie kontaktierst du bei der Lampenfassung den Schutzleiter? ;-) Seit wann hat eine Glühbirne einen Schutzleiter?
achja, Das gute Bleikabel löten hieß bei uns schwarze Magie ;)) wegen schönen Materialien (Aspestband PB SN Kabelblut und nichtzuletzt Vergussmasse/"Pech") da waren glaube ich knapp 4K zwischen beiden Flußpunkten je nach Lot. Sn60 ging etwas besser. Aber wir bekamen in der Lehre 30er bestenfalls 40er später hatte der "Schwarzmagier" immer eine Stange 60er im Geheimlager. Meine letzte Bleimantel-Gusseisenmuffe mit Pech habe ich so um 1997/98 herum in der Berliner Innenstadt gelötet ein Haussanschlusskabel war bei Straßnenarbeiten..... und irgendeiner wusste das ich das noch gelernt hatte rein Jahrgangsmässig. Namaste
Winfried J. schrieb: > achja, > > Das gute Bleikabel löten hieß bei uns schwarze Magie ;)) wegen schönen > Materialien (Aspestband PB SN Kabelblut und nichtzuletzt > Vergussmasse/"Pech") Asbest habe ich nie gehört, vielleicht vor meiner Zeit vor 1970, wir hatten schon Glasgewebeband. Aber ohne Selbstklebeseite. > da waren glaube ich knapp 4K zwischen beiden Flußpunkten je nach Lot. > Sn60 ging etwas besser. Aber wir bekamen in der Lehre 30er bestenfalls > 40er später hatte der "Schwarzmagier" immer eine Stange 60er im > Geheimlager. > Meine letzte Bleimantel-Gusseisenmuffe mit Pech habe ich so um 1997/98 > herum in der Berliner Innenstadt gelötet ein Haussanschlusskabel war > bei Straßnenarbeiten..... und irgendeiner wusste das ich das noch > gelernt hatte rein Jahrgangsmässig. > > Namaste Für die Bleimuffen hatten wir PB60SN40 Stangenlot. Das Eutektikum habe ich in einem alten Ausbildungsbuch von 1974 noch, nicht so tragisch. Das ganz moderne RoHS-Zeug bleifrei für die Platine ist viel schlimmer. Für Aluwellmantelkabel auf Blei, gab es auch mal ein teueres Speziallot mit viel Antimongehalt, es bewährte sich aber nicht. Nach Jahren unter Wasser konnte man die Muffe auf dem Kabel drehen, und es fiel seitlich Oxidstaub raus. Das beste Flußmittel gab es vom Fleischer oder Schlachthof. Der Betrieb hatte da auch einen guten Lagervorrat. Rindertalg war das Beste für die Bleimuffenlötung. Man hatte da neben der Muffe die offene Rindertalgpackung stehen, und den Fettlappen in der Hand. Am besten mit noch Arbeitshandschuhen, das wurde schon mal etwas heiß. Mit dem Fettlappen mußte die Muffe an den Lötstellen ständig gewischt werden, um Oxidation zu vermeiden. Es roch an der Baustelle gelegentlich schon mal etwas nach Pommesbude. Wenn man im Hobby mal was nicht hat, tuts eben auch mal ein Lebensmittelprodukt.
Jens PICler schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Sowas wie Schuko-Stecker mit einer Lampenfassung dran bastelte ich mir >> früher schon mal selbst, für Wohnungsrenovierzwecke. > > Und wie kontaktierst du bei der Lampenfassung den Schutzleiter? ;-) Dazu gibt es bei Metallfassungen extra eine Schraubklemme. Gruss Harald
Winfried J. schrieb: > da waren glaube ich knapp 4K zwischen beiden Flußpunkten je nach Lot. > Sn60 ging etwas besser. Bei SN60 liegt der Schmelzpunkt im Eutektikum bei etwa 180°. Aber bei Bleilötungen möchte man gern "schmieren", d.h. man braucht eine breiige Phase. Die hat man dann beim SN40 Lot. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Aber bei Bleilötungen möchte man gern "schmieren", d.h. man > braucht eine breiige Phase. Exakt so ist es.
ja, deswegen hies es ja auch Schmierlötung wie gesagt da 60er floss halt leichter und wenn man gut geputzt hatte mit der Kabelblutdrahtbüste (nur für Bleimantel und im Tuch aufbewahrt) konnte man mit der Flamme das Perlen der Bleigrate abwarten bevor der Mantel sich auf und davonmachte. Schnell mit der vorgewärmten 60er-Stange ein-zwei malrund herum geschmiert, dann konnte es losgehen gut verzinnte "warme" Kupferlitze drauf Tempratur auf knapp 315°C halten und das 60er floss wie Butter in der Sonne. Flamme weg, Lappen drunter und rumgewickelt kurz warten und wieder wärmen bis die Oberfläche fließt jetz bei knapp 200°C. Nun erst kam das 30/40er zum Einsatz und man konnte schmieren bis es tittenglatt war. So habe ich das immer gemacht und das hat mich nie auch nur einen Mantel gekostet. Einen habe ich allerdings im Kabelkabinett mal durchgebrannt, meinen allerersten, dann nie wieder einen. Naja unsere waren ja auch etwas dicker als die von den Schwachströmern. Aber um 100 oder nochmehr Aderpaare je Muffe habe ich euch nie benieden ;)
Den Westteil Berlins kenne ich nicht wirklich, das war ja lange Zeit ein Inselnetz. Im Osten ist aber alles 110 und 10 kV Erdkabeln voll. 3 oder 6 kV hab ich nie gesehen.
ich schon, hatte dann auch mal 30KV Schaltberechtigung
cleverle schrieb: > Diese Strecke zu überwinden, stellt nur eine kleinere Herausforderung > dar für moderne, leistungsfähige Horizontalbohrmaschinen Ja, wenn da dann nur nicht mal eine unverhoffte Gasleitung dazwischenkommt. Dann kommt Hektik auf... ;-) http://www.new-facts.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=2527:burgrieden-gasleitung-angebohrt-grosseinsatz-fuer-die-feuerwehr&catid=3:feuerwehr&Itemid=18 Und insbesondere in einer Stadt ist es relativ leicht, irgendwas "wichtiges" im Boden zu finden. Und offenbar ist nicht jedes der dann aufzufindenden Rohre und Kabel in irgendeinem Plan verzeichnet und tut trotzdem noch was Wichtiges...
30kV legt man eigentlich schon wieder ungerne als Erdkabel...
> Was liegt eigentlich "noch so" an Kabeln in der Erde rum In den Meeren liegt übrigens auch so einiges rum: http://www.cablemap.info/
cleverle schrieb: >>> Es gibt auch Horizontalbohrer, damit kann man Kabel unter der Erde >>> verlegen, ohne die Straße komplett aufzureißen. >> >> Und die funktionieren auch über rund 300m? > > Diese Strecke zu überwinden, stellt nur eine kleinere Herausforderung > dar für moderne, leistungsfähige Horizontalbohrmaschinen. Das > Geschäftsmodell der Flow Tex beispielsweise überzeugte diesbezüglich > durch hervorragende Performance! Auch bei kürzeren Strecken... Vor einiger Zeit wurde vor einem Bürogebäude die Strasse so unterkabelt. Der Flowtex-Trupp hat sich sogar die Mühe gemacht, in der Doku die Tiefe der verlegten Kabel rauszusuchen. Kurz darauf fielen alle Leitungen im Gebäude aus. Grund: Man hatte die Strasse mittlerweile erneuert und die Strassenoberfläche war ein gutes Stück höher als früher (das war in einem Industriegebiet, abgelegene Strasse)... und wohl nicht im Plan nachgeführt.
Winfried J. schrieb: > ja, deswegen hies es ja auch Schmierlötung > wie gesagt da 60er floss halt leichter und wenn man gut geputzt hatte > mit der Kabelblutdrahtbüste (nur für Bleimantel und im Tuch aufbewahrt) > konnte man mit der Flamme das Perlen der Bleigrate abwarten bevor der > Mantel sich auf und davonmachte. > Schnell mit der vorgewärmten 60er-Stange ein-zwei malrund herum > geschmiert, dann konnte es losgehen gut verzinnte "warme" Kupferlitze > drauf Tempratur auf knapp 315°C halten und das 60er floss wie Butter in > der Sonne. Flamme weg, Lappen drunter und rumgewickelt kurz warten und > wieder wärmen bis die Oberfläche fließt jetz bei knapp 200°C. Nun erst > kam das 30/40er zum Einsatz und man konnte schmieren bis es tittenglatt > war. > So habe ich das immer gemacht und das hat mich nie auch nur einen > Mantel gekostet. Einen habe ich allerdings im Kabelkabinett mal > durchgebrannt, meinen allerersten, dann nie wieder einen. > > Naja unsere waren ja auch etwas dicker als die von den Schwachströmern. > Aber um 100 oder nochmehr Aderpaare je Muffe habe ich euch nie benieden > ;) Interessant, mal was von den Starkströmern zu lesen. Apropos tittenglatt: Die Muffen der Profis sahen immer aus, als wenn sie gerade aus einem Metall-Spritzgußwerk gekommen wären. Absolut perfekt. An die hohe Adernzahl gewöhnt man sich. Es ist halt zeitraubend. Dafür hat man (meistens) weniger Angst davor, daß mal jemand den Strom einschaltet. "Meistens" in Klammern, denn es gab dort auch Hochspannungsunfälle, daß ein Monteur beim Öffnen der Muffe abgefackelt wurde. Induktionen im Kabelmantel. Heutzutage hat man da schon wieder Klemmleisten, wo gleich ganze Bündel eingefädelt werden, und dann zugepreßt wird. Ähnlich wie bei Flachbandkabelsteckern, die aufgepreßt werden. Ist dort mal ein einzelner Kontakt schlecht, hatte man Pech. Aber die Schneidklemmtechnik scheint zuverlässig zu sein, hörte da noch nie was von Wacklern. Richtig stressig war ein 1000-er Erdkabel, welches durchgebaggert wurde. Da war für die Jungs auch Nachtschicht angesagt. Oder die Verteilerkästen (KVz) am Straßenrand. Ich erlebte einmal den Fall, daß so ein Kasten bei einem Autounfall umgenietet wurde. Die Reparatur kostet ungefähr einen Oberklasse-Neuwagen. Die Ausfälle an entgangenen Telefongebühren noch gar nicht mit gerechnet. Da ist man mit einem Team eine ganze Woche dran beschäftigt. Zum Startbeitrag noch mal: Bastler schrieb: > 400 V Hauseinspeisungen über Leitungen mit dieser seltsamen pasteartigen > Isolierung (ist wohl nicht der Orginalzustand gewesen - Apshalt ) ? Das ist Jute und Stahlgeflecht aus flachen Stahldrähten. Sieht natürlich nach etwas Alterung eklig aus, und klebt. Es scheint aber im Erdreich Jahrzehnte gegen die verschiedenen chemischen und physikalischen Verrottungseinflüsse widerstandsfähig zu sein. Zum provisorischen Abwickeln einer Muffe nach Feierabend gab es bei den Fernmeldern Schmierbinde, wir nannten es Matschbinde. Auch ein eklig klebendes Zeug, weiß gar nicht genau, was das war, das mußte zum Weiterarbeiten wieder entfernt werden. Es wird seinem Namen aber voll gerecht. Das Zeug war wasserdicht, und schützte die Spleißstelle eine Weile vor dem Wetter bzw. Feuchtigkeit. Also so was wie ein riesiger Kaugummi, nur flüssiger. Für den Papierinhalt gab es auch mal Abbrühmasse, dort wurde der ganze abisolierte Papierwust hinein getaucht. Das Papieraderngeflecht war dann mechanisch und elektrisch besser geschützt. Auch 2K-Kleber gab es in großen Zylindern von ca. 500ml, der in Kabelendstücke hinein gepreßt wird. Manchmal improvisierte man auch, mußte sich schnell was passendes einfallen lassen. Ich verwendete in all den Jahren ein einziges mal im oberirdischen Bereich den 2K-Kleber, um eine Verteilerdose aus GFK und Bakellit mit Schraubklemmen wasserdicht zuzugießen. Dann kam der Schraubdeckel drauf. Die Dose als Reparaturstelle lag danach flach auf einem Flachdach eines großen Industriekomplexes. Einbrecher schnitten das Installationskabel mit 20 Doppeladern genau mitten auf dem Dach durch, und ich durfte es reparieren gehen. Eine Muffe wie im Erdkabelbereich gab es für Installationskabel nicht. Die Reparatur hielt dann auch ewig, da kam nie mehr was dran.
http://www.glasgewebeband.eu/Asbest-Band-Ersatz-20-mm-breit-x-3-mm-stark.html so nur etwas gröber sah das Asbestband aus rein weiss Es war jedoch nur Hilfsmittel während der Lötung damit das Lot dort blieb, wo es gebaucht wurde. Nach dem Löten der Adern wurde es entfernt und die Ader mit ÖlPapier Kautschukband oder PVC-Band ausgewickelt
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