Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Trapezgewindemutter auf Spindel mit Loctite kleben?


von Elektro F. (elektrofuzzi)


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Hallo,

wie der Titel schon sagt, möchte ich wissen, ob es möglich ist, eine 
Trapezgewindemutter auf eine Trapezgewindespindel mit Loctite zu kleben, 
so dass diese Fest ist.

Hintergrund ist, dass ich eine ca 2m lange Trapezgewindespindel vertikal 
in einem Kugellager stehen haben möchte, und diese Trapezgewindemutter 
der "Anschlag" für das Kugellager sein soll.

Da ich die Trapezgewindespindel nicht abdrehen lassen kann, scheint mir 
das vorerst die einfachste Lösung.

Weiß jemand ob das so funktioniert oder hat evtl. eine bessere Lösung?

von Timmo H. (masterfx)


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Sollte Problemlos möglich sein. Ich habe auf eine 5mm Edelstahl-Achse 
ein Messing-Zahnrad mit Loctite 270 oder so geklebt. Also komplett ohne 
Gewinde oder so. Um das wieder ab zubekommen muss ich glaube ich das 
Zahnrad sprengen.
Hängt natürlich auch davon ab wieviel kraft auf deine Stange/Kugellager 
wirkt.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Elektro Fuzzi schrieb:
> Hallo,
>
> wie der Titel schon sagt, möchte ich wissen, ob es möglich ist, eine
> Trapezgewindemutter auf eine Trapezgewindespindel mit Loctite zu kleben,
> so dass diese Fest ist.
>
> Hintergrund ist, dass ich eine ca 2m lange Trapezgewindespindel vertikal
> in einem Kugellager stehen haben möchte, und diese Trapezgewindemutter
> der "Anschlag" für das Kugellager sein soll.
>
> Da ich die Trapezgewindespindel nicht abdrehen lassen kann, scheint mir
> das vorerst die einfachste Lösung.
>
> Weiß jemand ob das so funktioniert oder hat evtl. eine bessere Lösung?

Hallo,

klar geht das. Ich hätte nur Bedenken, ob Du die Mutter auch vollständig 
auf das Gewinde bekommst, bevor der Klebstoff anfängt auszuhärten. Ich 
würde sagen, wenn Dir das gelingt, dann sind die Toleranzen so groß, 
dass Cyanacrylat nicht geeignet ist.

Wenn der Kleber während des Aushärtens geschert wird, nimmt die 
Festigkeit dramatisch ab.

Entweder verwendest Du hochviskoses (also langsames) Cyanacrylat oder am 
besten gleich Epoxid. Epoxid klebt Stahl / Stahl ganz hervorragend.

So oder so musst Du das Material vorher absolut fettfrei machen. 
Wirklich komplett fettfrei.

Vlg
 Timm

von Elektro F. (elektrofuzzi)


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Timmo H. schrieb:
> Sollte Problemlos möglich sein. Ich habe auf eine 5mm Edelstahl-Achse
> ein Messing-Zahnrad mit Loctite 270 oder so geklebt. Also komplett ohne
> Gewinde oder so. Um das wieder ab zubekommen muss ich glaube ich das
> Zahnrad sprengen.
> Hängt natürlich auch davon ab wieviel kraft auf deine Stange/Kugellager
> wirkt.

Das klingt gut. Das Gewicht auf dem Element bei mir werden so ca 5-8kg 
sein, aber das wird ja wegen dem Gewinde nicht ganz auf der Mutter 
liegen.

Loctite 270 habe ich als Mittel für Schraubensicherungen hier gefunden:

http://www.loctite.de/aktuelles-28547_messe-automechanika-2008-17130.htm

Ich dachte vielleicht eignet sich auch eines von den 600ern wie z.B. 603 
oder 638:

http://www.loctite.de/cps/rde/xchg/henkel_de/hs.xsl/loctite-produktsuche-29727.htm?&countryCode=de&BU=industrial&parentredDotUID=productfinder&redDotUID=productfinder&param1=x%3D0|subsubapplicationRedDotUID%3D|subapplicationRedDotUID%3D000000028Z|brandRedDotUID%3D0000000389|mode%3Dsmall|applicationRedDotUID%3D000000026R|pageIndex%3D0|action%3Dsearch|

von Timmo H. (masterfx)


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Ja ich hatte nur 270er.. War auch erstaunt wie gut das hält

von Elektro F. (elektrofuzzi)


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Timm Reinisch schrieb:
> klar geht das. Ich hätte nur Bedenken, ob Du die Mutter auch vollständig
> auf das Gewinde bekommst, bevor der Klebstoff anfängt auszuhärten. Ich
> würde sagen, wenn Dir das gelingt, dann sind die Toleranzen so groß,
> dass Cyanacrylat nicht geeignet ist.

Ich denke, ich würde die Mutter bis kurz vor die Stelle drehen, wo sie 
plaziert sein soll, Klebestoff auf das Gewinde geben und die Mutter dann 
darüber drehen. Das sollte doch so klappen, oder?

> Wenn der Kleber während des Aushärtens geschert wird, nimmt die
> Festigkeit dramatisch ab.

Was meinst du mit "geschert"?

> Entweder verwendest Du hochviskoses (also langsames) Cyanacrylat oder am
> besten gleich Epoxid. Epoxid klebt Stahl / Stahl ganz hervorragend.

Könntest du mir da bitte ein passendes Produkt nennen?

> So oder so musst Du das Material vorher absolut fettfrei machen.
> Wirklich komplett fettfrei.

Es gibt Produkte von Loctite, die da (angeblich) ein wenig tolerant 
sind. Es wäre aber sehr ärgerlich, wenn die Mutter deswegen nicht halten 
würde. Wäre da Aceton für das Entfernen von Öl/Fett/etc. geeignet?

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Elektro Fuzzi schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> Wenn der Kleber während des Aushärtens geschert wird, nimmt die
>> Festigkeit dramatisch ab.
>
> Was meinst du mit "geschert"?

Der Klebstoff liegt ja als dünner Film auf dem Gewinde, wenn Du 
schraubst wirkt eine Kraft die parallel zu der Klebefläche ist, das ist 
eine Scherkraft. Scherkräfte sind nicht immer ganz einfach für 
Klebeverbindungen. Gerade für Cyanacrylat nicht, da es nicht gleichmäßig 
aushärtet.

>> Entweder verwendest Du hochviskoses (also langsames) Cyanacrylat oder am
>> besten gleich Epoxid. Epoxid klebt Stahl / Stahl ganz hervorragend.
>
> Könntest du mir da bitte ein passendes Produkt nennen?

Ich dachte du meinst mit Loctite nur Cyanacrylat. Klar ist der anaerobe 
Schraubensicherungsklebstoff langsam genug, er ist je extra dafür 
entwickelt. Denke nur daran ausreichend festen zu verwenden, denn es 
gibt auch Schraubensicherungskleber der wieder gelöst werden kann (was 
ja auch ganz praktisch sein kann, aber ist halt nicht so fest)

Epoxid: Zum Beispiel UHU-Plus, wenns eine kleine Menge sein soll. Die 
Klebeverbindung lässt sich dann aber nie mehr lösen. (Nur durch sehr 
große Hitze)

Edit: Natürlich gibt es auch von Loctite Epoxid, wenn Du Loctite 
bevorzugst.

>> So oder so musst Du das Material vorher absolut fettfrei machen.
>> Wirklich komplett fettfrei.
>
> Es gibt Produkte von Loctite, die da (angeblich) ein wenig tolerant
> sind. Es wäre aber sehr ärgerlich, wenn die Mutter deswegen nicht halten
> würde. Wäre da Aceton für das Entfernen von Öl/Fett/etc. geeignet?

Da gibt es kein Pardon. Kleben = Fett muss weg. Aceton sollte ganz gut 
gehen.

Vlg
 Timm

von Elektro F. (elektrofuzzi)


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Timm Reinisch schrieb:
> Elektro Fuzzi schrieb:
>> Timm Reinisch schrieb:
>>> Wenn der Kleber während des Aushärtens geschert wird, nimmt die
>>> Festigkeit dramatisch ab.
>>
>> Was meinst du mit "geschert"?
>
> Der Klebstoff liegt ja als dünner Film auf dem Gewinde, wenn Du
> schraubst wirkt eine Kraft die parallel zu der Klebefläche ist, das ist
> eine Scherkraft. Scherkräfte sind nicht immer ganz einfach für
> Klebeverbindungen. Gerade für Cyanacrylat nicht, da es nicht gleichmäßig
> aushärtet.

Ah ok, danke für die Info.

> Epoxid: Zum Beispiel UHU-Plus, wenns eine kleine Menge sein soll. Die
> Klebeverbindung lässt sich dann aber nie mehr lösen. (Nur durch sehr
> große Hitze)

Das ist genau was ich suche :-).

> Edit: Natürlich gibt es auch von Loctite Epoxid, wenn Du Loctite
> bevorzugst.

Nicht wirklich, ich habe nur gehört das soll gut funktionieren, aber 
UHU-Plus wäre auch ok.

>>> So oder so musst Du das Material vorher absolut fettfrei machen.
>>> Wirklich komplett fettfrei.
>>
>> Es gibt Produkte von Loctite, die da (angeblich) ein wenig tolerant
>> sind. Es wäre aber sehr ärgerlich, wenn die Mutter deswegen nicht halten
>> würde. Wäre da Aceton für das Entfernen von Öl/Fett/etc. geeignet?
>
> Da gibt es kein Pardon. Kleben = Fett muss weg. Aceton sollte ganz gut
> gehen.

Dass werde ich dann so machen.

Vielen Dank.

:-)

von Bjoern B. (per)


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Hallo,

mit Loctite Fugen Welle Nabe Nr. hab ich nicht im Kopf sollte das 
problemlos machbar sein.
vorher mit Aceton schön fettfrei machen.

gruß,
Björn

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