Forum: HF, Funk und Felder Verkürzungsfaktor von Koaxkabel berechnen oder messen?


von Funker (Gast)


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Hi,

wie kann ich von einem Koaxkabel den Verkürzungsfaktor berechnen oder 
messen?

Es is ein 10 m langes 75 Ohm Sat-Kabel.

Ich möchte daraus eine Collinear Antenne für 1.08 GHz bauen.

von Plasmon (Gast)


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Funker schrieb:
> wie kann ich von einem Koaxkabel den Verkürzungsfaktor berechnen oder
> messen?

Da gibt's mehrere Möglichkeiten, jenachdem welche Messmittel du hast. 
Ich nehme mal an, du kannst Impedanz gegen Frequenz messen (hast also 
z.B. einen NWA). Dann könntest du folgendes tun: Nimm ein Leitungsstück 
bekannter Länge, schließe es am Ende kurz und miss die Eingangsimpedanz 
als Funktion der Frequenz. Sie wird sich periodisch ändern und zwar umso 
schneller, je länger die Leitung ist. Zwischen zwei Frequenzen, bei 
denen du die gleiche Impedanz siehst (z.B. einen Kurzschluss) hat sich 
die elektrische Länge der Leitung um pi (180 Grad) geändert. Es gilt 
dann
Wenn die Länge bekannt ist, kannst du das lösen nach

von Uwe S. (de0508)


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Oder L und C messen:

v = sqrt( L / C ) L in H, C in F

von Plasmon (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> v = sqrt( L / C )

sqrt(L*C) geht eher in die richtige Richtung.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Mit einem Zweikanalscope und einem Rechteck/Impulsgenerator kann man die 
Laufzeit auch  feststellen...

von Funky (Gast)


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Plasmon schrieb:
> Nimm ein Leitungsstück bekannter Länge, schließe es am Ende kurz

Wozu der Kurzschluß. Ein offenes Ende erzeugt genauso Reflektionen für 
die Bestimmung der Länge.

von Plasmon (Gast)


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Funky schrieb:
> Wozu der Kurzschluß. Ein offenes Ende erzeugt genauso Reflektionen für
> die Bestimmung der Länge.

Das ist doch kleines Messtechnik-Einmaleins. Ein Kurzschluss lässt sich 
genauer realisieren als ein Leerlauf. Ein offenes Ende kann auch 
abstrahlen. Dann ist ein Realteil in der Impedanz und die 
Reflexionsfaktornullstellen sind nicht mehr so scharf -> Verlust an 
Genauigkeit.

Wenn man einen genau definierten, bekannten Abschluss braucht, ist der 
Kurzschluss oft eine gute Wahl. Wenn man bei 1 MHz misst, kann man 
natürlich auch das Ende offen lassen. Bei 1 GHz würde ich nicht mehr 
davon ausgehen, dass ein offenes Ende ein reiner Blindabschluss ist.

von hewlett (Gast)


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Ein BNC-T Stück am Oszi-Eingang, Links ein Rechteckgenerator, rechts das 
unbekannte Koaxkabel. Aus den Treppensprüngen und der bekannten Länge, 
erhält man den Verkürzungsfaktor.

von Klaus B. (forrestjump)


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Bei geschäumten Dielektrika ist der Verkürzungsfaktor
meist um 0,8. Gebe in eine Suchmaschine eigener Wahl
folgende Begriffe ein, sollte viele sinnvolle Treffer geben:

Antennenkabel 75 Ohm Verkürzungsfaktor


Im übrigen habe ich für ADSB selbst schon diese Antennen (penibel mit 
Schieblehre) gebaut und festgestellt das sie nicht so gut funktionierte 
wie zB. die einfache aus Draht gestockte wie in den üblichen ADSB RX 
Beschreibungen zu finden. Wahrscheinlich deswegen weil die Koaxantenne 
eine flachere Abstrahlung hat. (Fehler beim Bau müsste man auch 
berücksichtigen)


http://www.mydarc.de/dl8wig/adsb.html

von Saturnia (Gast)


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Ist immer ein Problem, wenn der Aufdruck auf dem Kabel nicht mehr lesbar 
ist.

Gegen Ende dieses Artikels:

http://www.afug-info.de/Tipps-Tricks/Impedanz-messen/

steht eine Formel, wie man auf den Verkürzungsfaktor schließen kann

Man braucht einen Oszi und ein TTL-Signal

von herbert (Gast)


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Wenn man no Name kauft muß man umständlich messen und rechnen. Bei 
Markenware schaut man einfach ins Datenblatt.

von Sven B. (scummos)


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Wäre auch mein Vorgehen: einfach für diesen Kabeltyp nachschlagen. Viel 
einfacher und genauer als da irgendwas rumzumessen.

Edit: Ach je, noch so ein alter Thread. Wer gräbt die denn immer aus? 
Kann die Software die nicht einfach nach 'nem Jahr zumachen? :D

: Bearbeitet durch User
von Willi (Gast)


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Der Fragesteller wollte wissen, wie er den Verkürzungsfaktor BERECHNEN 
oder
MESSEN kann.
Auf die Idee mit dem Datenblatt ist er sicherlich selbst schon gekommen.

Jeder, der aktiv was tut, hatte schon einmal das Problem, dass die 
Beschriftung von Kabeln, die man mal geschenkt bekommen hat oder im 
Keller gelagert hat, irgendwann nicht mehr zu entziffern ist. Daher ist 
die Frage durchaus berechtigt.

von Sven B. (scummos)


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Es klang aber so, als ob das verwendete Kabel durchaus unter der 
Kontrolle des TOs steht. Insofern finde ich den Hinweis nicht ganz 
unpassend, weil man zum Messen und Rechnen eben nur greifen sollte wenn 
es wirklich nötig ist.

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