Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lötspitze: welches Material verwenden?


von Marc L. (bastler_marc)


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Hallo Leute,
Ich hab mir bei Lidl Die Lötstation für 10 Euronen gekauft.
Jetzt ist die Spitze stumpf (naja was will man für das Geld schon 
erwarten).

Auf Wikipedia steht das eine Dauerlötspitze immer ein Kupferkern hat und 
Galvanisch mit Eisen überzogen ist.

Jetzt würd ich mir gerne eine Spitze aus Stahl drehen.
Da die Lötstation so gut wie immer an ist beim basteln sollte das doch 
gehen.

Was meint ihr dazu?

von Helmut L. (helmi1)


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Marc L. schrieb:
> Was meint ihr dazu?

Du weist das Stahl die Waerme schlechter leitet?
Auch wird der Stahl vom Loetzinn angefressen und nach ein paar Tagen ist 
die wieder hin.

Kauf dir einen vernueftigen Markenloetkolben wo es auch Ersatzspitzen zu 
gibt.

von Flip B. (frickelfreak)


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diese Spitzen gibt es für lau vom chinesen. bei den preisen tu es auch 
nicht weh, gleich mehrere formen zu ordern.

Flip

von Marc L. (bastler_marc)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Du weist das Stahl die Waerme schlechter leitet?

Ja das weis ich, bin Werkzeugmacher.
So ne Spitze ist ja max 5min arbeit. Wollt ja gerne wissen was das beste 
Material dafür ist. Vieleicht hat ja schonmal jemand sich welche 
gemacht.

Stahl(verschiedene Legierungen); Kupfer; Alu; Messing;...

Hätte mir heute schon was gedreht ist mir aber erst jetzt in den Sin 
gekommen.

von Zongding (Gast)


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Der Wikipedia Artikel lässt doch keine Frage unbeantwortet. Du brauchst 
den Kupferkern für die Wärmeleitung UND die Eisenschicht für die 
Korossionsbeständigkeit. Wie willst du das selbst machen? Kauf dir die 
Dinger irgendwo, kostet ja fast nix. Wenn unbedingt Eigenbau, könnte ich 
mir nur Messing vorstellen.

von Zongding (Gast)


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Korrosionsbeständigkeit...

von Passwort vergessen (Gast)


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> Ja das weis ich, bin Werkzeugmacher.
> So ne Spitze ist ja max 5min arbeit. Wollt ja gerne wissen was das beste
> Material dafür ist. Vieleicht hat ja schonmal jemand sich welche
> gemacht.
hab ich mir auch so eine Billigstation gekauft, um mal zu sehen was man 
noch so modden könnte ... außerdem war der Preis ganz nett.
Kommt eigentlich nur Kupfer in Frage, siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmeleitf%C3%A4higkeit
Hast Du gute Bezugsmöglichkeiten für das Rohmateral?
Eventuell hätte ich auch noch Interesse an ein paar Spitzen ;-)

von Marc L. (bastler_marc)


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Jetzt wo sie kalt ist hab ich die Spitze mal ausgebaut und angefeilt.
Messing und beschichtung würde ich auf blauverzinkt tippen so wie die zu 
anfang geklänzt hat.

Werde mal näkste Woche ein par Probespitzen machen. Denk aber das so ne 
ST Spitze am besten ist. Werd dann mal bescheidgeben was klappt.

Was die kosten angeht: wenn ich mir die selber mache = 0
(Grade eingefallen ich brauch nichtmahl ne Drehbank. Hmm Passstifte 
müssten doch auch gehen)


@ Passwort vergessen
(Mach dir doch einen neuen acc)

Was das material angeht muss ich schauen was wir auf der Arbeit da 
haben.
Wenn die Spitzen gut sind bestell ich ne Stange(1-2m) ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Marc L. schrieb:
> Denk aber das so ne ST Spitze am besten ist.

Welchen Teil von "Wärmeleitfähigkeit" hast Du jetzt noch nicht 
verstanden?

von MaWin (Gast)


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> ja gerne wissen was das beste Material dafür ist.

Im Prinzip Silber, massiv.

Bestens wärmeleitend und korrosionsbeständig.

Aber Kupfer ist halt preiswerter.

> ausgebaut und angefeilt. Messing und beschichtung
> würde ich auf blauverzinkt tippen

Obowhl ich immer noch von einer Dauerlötspitze aus Kupfer
mit Eisenkern ausgehe:

Du hast ja schon festgestellt, daß die mitgelieferten
Spitzen grober Ramsch waren.

Also die mit meinen Lötkolben mitgekauften halten immer
noch, sowohl am 30 Jahre alten für verbleites Lot als
auch am ein paar Jahre alten für bleifreies Lot.

von Elo (Gast)


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na ja , kann man wohl aufs Alter der Ratgeber und Anfrager hier gut 
schlußfolgernd schätzen, noch keine 30 würde ich sagen!
sowas hat man früher mal (zu meinen damaligen Zeiten) in der Schule 
gelernt, oder wars es die BS?
da nimmt man Kupfer aus einem 10 oder 16mm2 Cu-Kabel, starres natürlich, 
und mit Feilen versaut man sich die Spitze, die wird eigentl. 
geschmiedet, mit dem Hammer passend geklopft, im Zeitalter von µC und PC 
sind das wohl aussterbende Fertigkeiten?

von Marc L. (bastler_marc)


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Das hat sich jetzt auf die h

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Marc L. schrieb:
>> Denk aber das so ne ST Spitze am besten ist.
>
> Welchen Teil von "Wärmeleitfähigkeit" hast Du jetzt noch nicht
> verstanden?

Das hab ich jetzt auf die Haltbarkeit bezogen.

Die Spitze ist 25mm lang D=4 und hat ein 5mm langes Gewinde:
   ____
|||______ >

|----25----|

Hab jetzt mal ne Schraube angefeilt und es klappt.
Dauert zwar nen par Sec länger aber das reicht mir.
Die näkste Platine die ich bestücke probiere ich aber mal unterm 
Laserschweißgerät aus ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Marc L. schrieb:
> Dauert zwar nen par Sec länger aber das reicht mir.

Magst Du mal ein Bild einer mit dieser "Lötspitze" produzierten 
Lötstelle zeigen?

Was lötest Du damit?

von Marc L. (bastler_marc)


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Hab einen µc eingelotet sieht doch gut aus oder?

@ Elo so werd ichs mal versuchen danke fürn tip mit dem Kabel.
 Werd am Montag mal schauen ob ich was passendes an CU finde.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Marc L. schrieb:
> sieht doch gut aus

Ja, das tut es in der Tat. Hut ab; das hätte ich 'ner befeilten Schraube 
nicht zugetraut.

(Ich bleibe trotzdem bei meiner Magnastat und deren Lötspitzen ...)

von Helmut L. (helmi1)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ja, das tut es in der Tat. Hut ab; das hätte ich 'ner befeilten Schraube
> nicht zugetraut.

Das ist halt die MacGyver Loesung :=)

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Da ich weder Zinn-, noch Flussmittelreste, noch Zunder an der Lötspitze 
erkennen kann, habe ich so meine Zweifel.

von Paul Baumann (Gast)


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Elo schrub:
>da nimmt man Kupfer aus einem 10 oder 16mm2 Cu-Kabel, starres natürlich,
>und mit Feilen versaut man sich die Spitze, die wird eigentl.
>geschmiedet,

Jawoll, noch Einer, der sich selbst zu helfen weiß. Das ist in Ordnung.

:-)

MfG Paul

von Smörre R. (smoerre)


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>und mit Feilen versaut man sich die Spitze, die wird eigentl.
>geschmiedet,
etwas zu aufwendig für den Privatbereich ;-)

von Marc L. (bastler_marc)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Da ich weder Zinn-, noch Flussmittelreste, noch Zunder an der Lötspitze
> erkennen kann, habe ich so meine Zweifel.

Dann probiers mal selber aus wenn du mir nicht glaubst :)
Hab auch die Temperatur auf max gestellt wegen der geringeren 
Wärmeleitfähigkeit.

Hab heute auf der Arbeit leider kein 4er Material gefunden und was 
abrehen wollte ich jetzt nicht. Werd den Elektriker mal fragen ober er 
nen par reststücke Kabel hat wenn er wieder da ist.

von Smörre R. (smoerre)


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> Hab heute auf der Arbeit leider kein 4er Material gefunden und was
> abrehen wollte ich jetzt nicht. Werd den Elektriker mal fragen ober er
> nen par reststücke Kabel hat wenn er wieder da ist.
Ich frage mich, ob es nicht auch Kupferschrauben mit den entsprechenden 
Gewinde gibt - hab aber leider bisher nichts gefunden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Messingschrauben gibts auf jeden Fall. Fehlt aber die Nickelschicht.


Ein guter Trick wackelnde Lötspitzen im Kolben zu fixieren, ist übrigens 
einfach Kupferband in Form von z.B. Entlötlitze.

von A. $. (mikronom)


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Zongding schrieb:
> Der Wikipedia Artikel lässt doch keine Frage unbeantwortet. Du brauchst
> den Kupferkern für die Wärmeleitung UND die Eisenschicht für die
> Korossionsbeständigkeit. Wie willst du das selbst machen?

Elektrolyse mit einem eisenhaltigen Salz? Und das wiederholt man dann 
immer wieder, wenn das Eisen flöten geht/kaputt ist.

Was spricht dagegen?

von Olaf (Gast)


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> Was spricht dagegen?

Interessanterweise findet man im Internet absolut nichts darueber wie 
man Kupfer galvanisch mit einer Eisenschicht versieht. Dafuer haben wir 
aber alles schon mal in jugendlichen Bastlertagen einen Eisennagel oder 
aehnliches verkupfert.
Daraus folger ich erstmal das vereisen <BG> nicht ganz so einfach ist. 
Vielleicht sollte man seine Loetspitzen vergolden? Vielleicht etwas 
dekadent, aber man goennt sich ja sonst nichts. :-)

Olaf

von Marc L. (bastler_marc)


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Olaf schrieb:
> Vielleicht sollte man seine Loetspitzen vergolden?

Das ist auch mal eine gute Idee :D

Abdul K. schrieb:
>Ein guter Trick wackelnde Lötspitzen im Kolben zu fixieren, ist übrigens
>einfach Kupferband in Form von z.B. Entlötlitze.

Danke für den Tip.

Ich hab jetzt mal ne 4er Kupferelektrode vom Senkerodieren zetreilt und 
mir Gewinde draufgeschnitten. Die sind schon hart da brauch ich nur dir 
gewünschte Form feilen.

von A. $. (mikronom)


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Olaf schrieb:
>> Was spricht dagegen?
>
> Interessanterweise findet man im Internet absolut nichts darueber wie
> man Kupfer galvanisch mit einer Eisenschicht versieht. Dafuer haben wir
> aber alles schon mal in jugendlichen Bastlertagen einen Eisennagel oder
> aehnliches verkupfert.
> Daraus folger ich erstmal das vereisen <BG> nicht ganz so einfach ist.

Das mit dem Eisen scheint wirklich nur schwer zu gehen:

https://www.dbu.de/projekt_24741/_db_1036.html
https://www.dbu.de/123artikel33175_341.html

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Vergolden hält nicht lange. Vollsilber? Keine Ahnung, was das kosten 
würde.

Wenn man keine Infos findet, lohnt sich meist ein Blick in die Patente. 
Der Abend und die Nacht sind dann meist gelaufen...

So ne selbstgemachte benutzer-formspezifische Lötspitze hätte was.

von Stefan M. (derwisch)


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Ihr habt ja alle Zeit :-)

Ich hab mir von "Kindesbeinen" an immer einen guten Lötkolben gekauft.
Auch wenn es damals dem Taschengeldbeutel weh getan hat.
Aber mit knorzigen Lötspitzen musste ich daher nie befassen... Ersa, 
Weller.... und gut.

von W.S. (Gast)


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Marc L. schrieb:
> Jetzt würd ich mir gerne eine Spitze aus Stahl drehen.

Laß das lieber bleiben.

Früher hatte unsereiner keine "Edelspitzen" für den Kolben, da wurde 
blankes Kupfer genommen. Das ist auch heutzutage lötmäßig noch einsame 
Spitze (verzinnt gut, Lot fließt gut auch ganz vorn an der Spitze usw.) 
- hat aber keine diskutable Standzeit.

Der Trick bei reinen Kupferspitzen ist, sie niemals zu feilen oder 
sonstwie spanend zu bearbeiten, sondern sie zu dengeln, also kleinen 
feinen Amboß und kleinen feinen Hammer und dann vorsichtig einen 
Kupferrundling zur Spitze klopfen. Das schafft Versetzungen im 
Kupfergefüge, macht die Spitze dort etwas härter und damit hält sie auch 
länger. Aber Wunder darf man nicht erwarten. Für deine 10 Euro-Station 
dürfte das aber ok sein. Du solltest sie aben nicht dauernd 
eingeschaltet lassen.

W.S.

von Olaf (Gast)


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> https://www.dbu.de/projekt_24741/_db_1036.html
> https://www.dbu.de/123artikel33175_341.html

Sehr interessant!

> Wenn man keine Infos findet, lohnt sich meist ein Blick in die Patente.
> Der Abend und die Nacht sind dann meist gelaufen...

Na danke, wenn ich Patente lese muss ich danach immer mein Gehirn mit 
Seife ausschrubben weil mir da so komisch von wird. :-)

> sonstwie spanend zu bearbeiten, sondern sie zu dengeln, also kleinen
> feinen Amboß und kleinen feinen Hammer und dann vorsichtig einen

Das war vielleicht 1950 akteptabel weil man da nur Kabel an 
Roehrensockel geloetet hat, aber heute erwartet man schon etwas mit dem 
man SMD loeten kann. Also entweder man bekommt eine vernuenftige 
Beschichtung auf das Kupfer oder man laesst es gleich ganz.

Olaf

von Marcel F. (d0um)


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Hallo,

Was spricht denn dagegen sich eine Lötspitze aus reinem Silber zu gießen 
o.ä.?
Bei der besagten Lidl Station muss man sich ja lediglich etwas Sand 
nehmen, mit passendem Bohrer ein Loch rein und dann reingießen.
Anschließend Außengewinde dauf und die Spitze zurecht "schmieden"-
1g Silber kostet rund 1€, mehr als 4-5g braucht man sicher nicht für 
eine Spitze...

von Michael S. (mikel_x)


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Nimm Quecksilber, das lässt sich leichter giessen... :-P

von Helmut L. (helmi1)


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Michael S. schrieb:
> Nimm Quecksilber, das lässt sich leichter giessen... :-P

Und bekommt auch noch umsonst in alten Energiesparlampen :=)

von Marcel F. (d0um)


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Klar, hätte auch was...dann bräuchte man nichtmal Hitze sondern die 
Lötstellen würden zu igendeinem Amalgam zerfließen. Praktisch beim 
Auslöten ;)

Ne im Ernst, am Gießen solls ja nicht liegen, mit nem guten 
Propanbrenner sollte die Temperatur problemlos erreichbar sein.

von W.S. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Das war vielleicht 1950 akteptabel weil man da nur Kabel an
> Roehrensockel geloetet hat,...

Mit anderen Worten: Du hast keine Ahnung und sowas auch noch nie 
probiert.

Aber hier haben wir einen TO, der ne Lötstation hat, aber keinen 
Lötspitzen-Nachschub. Da steht die Frage wegschmeißen oder Spitze selber 
machen. Letzteres geht, hab sowas selber gemacht und auch für IC's im 
0.5er Pitch benutzt. Also schreib nicht so einen unbegründeten Beitrag.

W.S.

von Marc L. (bastler_marc)


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Marcel F. schrieb:
> 1g Silber kostet rund 1€, mehr als 4-5g braucht man sicher nicht für
> eine Spitze...

Die Idee find ich auch gut. Hab aber jetzt ja 4 Stück die sollten 
erstmal reichen.
Wenn ich mal mehr zu löten hab werd ich mir auch ne richtige Station 
kaufen.
Für das bischen was ich zu machen hab reicht das, hab ja erst mit der 
Materie angefangen :)

von Marcel F. (d0um)


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Irgendwie möchte ich ungern so ne 10€ Münze Opfern im Moment...mal 
schauen ob ich aufm Flohmarkt ne Gabel oder nen Löffel aus 925iger 
Silber finde dann probier ichs mal...

Bei der Lild Station isses ja kein Problem, das ist nur nen Nagel mit 
Gewinde aber bei den Ersa Spitzen...

Hab ne alte Ersa Station für die es nur noch schwer und teuer Spitzen 
gibt. An sich ist die aber super.
Leider sitzt da der Heizkörper in der Spitze, das lässt sich nicht so 
einfach herstellen.
Klar, wenn man Rundmaterial Silber und eine Drehbank hat, dann noch die 
Schlitze rein aber das lohnt nicht.

Aber generell für die billigen Lötkolben(oder Stationen) bei denen die 
Spitzen direkt eingeklemmt(geschraubt) werden wären die 2-3g 
Siberinvestition nicht allzu schlimm.

von Marcel F. (d0um)


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Hab grad gelesen, dass die 10€ Gedenkmünzen tatsächlich nicht mehr aus 
Silber sind.
Und WENN man sie in Silber kauft für 20€ oder weiß der Teufel was ist es 
625iger...

Aber jetzt reines Prinzipdenken: Würde eine massive Silberspitze ewig 
halten?
Von der Wärmeleitfähigkeit wärs eh optimal...

von Olaf (Gast)


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> Aber jetzt reines Prinzipdenken: Würde eine massive Silberspitze
> ewig halten?

Es gibt Loetzinn mit Silberanteil.

http://www.eltim.eu/index.php?item=--price-per-roll&action=article&group_id=36&aid=823&lang=DE

Das laesst den Verdacht aufkommen das sich eine silberne Loetspitze 
einfach im Loetzinn aufloesen wuerde, genauso wie eine aus Kupfer.

Olaf

von Marcel F. (d0um)


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Die meisten von uns arbeiten mit Sn40Pb60

von Wilhelm F. (Gast)


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W.S. schrieb:

> Der Trick bei reinen Kupferspitzen ist, sie niemals zu feilen oder
> sonstwie spanend zu bearbeiten, sondern sie zu dengeln, also kleinen
> feinen Amboß und kleinen feinen Hammer und dann vorsichtig einen
> Kupferrundling zur Spitze klopfen.

Wie hießen noch die Dauerlötspitzen bei Ersa? Ersadur? Sind bei mir über 
Jahrzehnte bis heute gut. Das Material läßt sich im Internet bestimmt 
finden, sonst suche ich mal alte Anleitungen.

Kupferlötspitzen habe ich allerdings auch. OK, sie waschen beim Gebrauch 
etwas aus, das ist anscheinend auch noch temperaturabhängig. Alle Jahre 
kommt die Spitze mal an den Schleifstein.

Aber sogar bei der Post hatte ich Lötkolben mit Kupferspitze. Sogar 
Lötkolben, die den ganzen Tag eingeschaltet in der Vermittlungsstelle 
standen, und von vielen Leuten für täglich weit über 100 Lötungen 
verwendet wurden. Die Spitze wird dann nach Wochen und Monaten halt mal 
ausgetauscht, wenn nicht der ganze Kolben dann gleich mit Schrott ist.

Irgendwo gab es bestimmt ein Zentrallager mit einer LKW-Ladung Kolben 
und Spitzen. Das war schnödes Verbrauchsmaterial. ;-)



Marcel F. schrieb:

> Die meisten von uns arbeiten mit Sn40Pb60

Es ist gut, wenn man davon noch Vorräte hat, zumindest für den 
Hobbybereich.




Edit:

Hab was übersehen: Du meinst bestimmt Sn60Pb40, oder?

Ich habe hier Sn60Pb38Cu2, das ist ganz brauchbar.

von Helmut L. (helmi1)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Irgendwo gab es bestimmt ein Zentrallager mit einer LKW-Ladung Kolben
> und Spitzen. Das war schnödes Verbrauchsmaterial. ;-)

Und hast du dich eingedeckt damit?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich habe hier Sn60Pb38Cu2, das ist ganz brauchbar.

Ist auch was ich hier brauche. Hab da immer 2 Rollen von da.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Und hast du dich eingedeckt damit?

Ach was! Ich war so kein Sammler. Betriebsmaterial war für mich tabu, da 
bin ich zu ehrlich.

Ich hatte 1978 mal einen Meter 1000-er Erdkabelstück vom Kabelschrott. 
Dies versorgt mich indessen noch mit reichlich Kabeladern für 
Verdrahtungen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Cu2 sind genau für diese alten Reinkupfer-Spitzen, damit die länger 
halten. Moderne Lötspitzen für Elektronik brauchen daher die Cu2 nicht!

von Marcel F. (d0um)


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Also das Kabel von dieser Lidl Station ist etwa so flexibel wie NYM 
5x2,5mm².
Die Spitze(ich hatte sie jetzt 1x in Betrieb) hats innerhalb von 2-3 
Stunden völlig zerfressen.
Außerdem ist der Kolben eh viel zu groß...

von A. $. (mikronom)


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Marcel F. schrieb:
> Hallo,
>
> Was spricht denn dagegen sich eine Lötspitze aus reinem Silber zu gießen
> o.ä.?
> Bei der besagten Lidl Station muss man sich ja lediglich etwas Sand
> nehmen,

Gewöhnlicher Sand ist dafür überhaupt nicht geeignet. Einfacher ist es 
sich bei passenden Händlern Stangensilber zu besorgen.

> Anschließend Außengewinde dauf und die Spitze zurecht "schmieden"-

Silber ist viel zu weich, man bräuchte eine passende Legierung.

von Marcel F. (d0um)


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Naja, Kupfer ist ja nun auch nicht viel härter...die Spitze muss ja 
nicht allzu viel aushalten.

Was könnte man zum Gießen nehmen? Ein Stück Holz mit passender Bohrung?

von Ich (Gast)


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Übrigens stimmt das mit dem Silber nicht dass es zu weich sein könnte. 
Silber härtet beim Schmieden aus und wird sehr hart, wie auch Kupfer. 
Dass heißt wenn es geschmiedet wird dann ist es richtig hart.
http://www.miyachieurope.com/cmdata/documents/Electrodes-E-01-12.pdf

gibt es eine kleine Übersicht von Elektroden wie sie beim 
Widerstandsschweißen verwendet werden. Habe selbst gute Erfahrungen 
damit gemacht. Wolfram, Beryllium und Molybdän sind die Zusätze die gute 
Standzeiten bei so einer Elektrode bringen.

Gruß

von Marcel F. (d0um)


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Hier mal nen Bild der Spitze nach paar Stunden Benutzung...
Hab sie mehrmals komplett "abgekniffen" um wieder ne Grade Kante zu 
haben, noch 2x und sie ist fertig...

von Marcel F. (d0um)


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Und Apropros weich...die Spitze ist völlig verbogen und das nur vom 
Drücken auf die Lötstellen!

von Timm T. (Gast)


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Marcel F. schrieb:
> Was könnte man zum Gießen nehmen? Ein Stück Holz mit passender Bohrung?

Nein, hab ich mal für Blei versucht. Du glaubst gar nicht, was in dem 
Holz noch an Wasser ist, und das will da plötzlich ganz dringend raus.

von A. $. (mikronom)


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Timm Thaler schrieb:
> Marcel F. schrieb:
>> Was könnte man zum Gießen nehmen? Ein Stück Holz mit passender Bohrung?
>
> Nein, hab ich mal für Blei versucht. Du glaubst gar nicht, was in dem
> Holz noch an Wasser ist, und das will da plötzlich ganz dringend raus.

Deshalb besser Gips und den tagelang trocknen lassen.

von Marcel F. (d0um)


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Naja, es soll ja kein Schmuckstück werden sondern lediglich ein Stück 
Silber Durchmesser ~3-4mm auf das ein Gewinde kommt.
Aber letztendlich ist es für DIESE Station den Aufwand garnicht wert, 
würde man das für ne gescheide Station machen wärs was anderes...

von Passwort vergessen (Gast)


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> Und Apropros weich...die Spitze ist völlig verbogen und das nur vom
> Drücken auf die Lötstellen!
Die mitgelieferten Spitzen sind auch nur für kurze Lötungen gedacht, 
nicht für Dauerbetrieb.

>> Was könnte man zum Gießen nehmen? Ein Stück Holz mit passender Bohrung?
>
> Nein, hab ich mal für Blei versucht. Du glaubst gar nicht, was in dem
> Holz noch an Wasser ist, und das will da plötzlich ganz dringend raus.
> Deshalb besser Gips und den tagelang trocknen lassen.
viel Aufwand + teuer, da reines Silber?!
Per Elektrolyse galvanisieren, das sollte zum gleichen Ergebnis führen.
Verzinnen der Kupferlötspitze sollte aber eigentlich vollkommen reichen.

@ Marc L.
welches Werkzeug hast Du für das Außengewinde verwendet, ganz normalen 
Gewindeschneider?

von Helmut L. (helmi1)


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Fuer ein 10 Euro Loetkolben so einen Aufwand treiben mit 
Silberloetspitzen.
Geht euch einen gescheiten Ersa oder Weller Loetkolben holen dazu gibt 
es auch gescheite Spitzen die auch laenger durchhalten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Geht euch einen gescheiten Ersa oder Weller Loetkolben holen dazu gibt
> es auch gescheite Spitzen die auch laenger durchhalten.

So ist es.

Meine private Ersa-Station ist 20 Jahre alt, mit Ersadur-Spitze, hat 
aber bestimmt nur 30 Betriebsstunden. Die wird mich bis zuletzt 
sicherlich noch ganz aushalten, wird nur für wirklich hochwertige Dinge 
wie Platinenbestückung eingesetzt. Für den Rest habe ich sonstige 
Alltagslötgeräte.

Für den Alltag habe ich einen billigen Ersa mit 230V/30W. Den 
Schnurschalter mit Diode für Leistungshalbierung baute ich selbst nach. 
Damit ist er immer vorgeheizt, in Pausen, und für die Lötung schaltet 
man ein paar Sekunden vorher auf Vollwelle. Dann hat der eine 
Kupferspitze, was aber im Grunde auch nur Draht mit 6mm oder 8mm 
Durchmesser ist. Zur Not kann man da dicken starren Kupferdraht aus 
einem Kabel verwenden, der ist einfach nur mit einer Madenschraube am 
Kolben befestigt. Das wird gelegentlich etwas nachgefeilt, oder man kann 
sich auch mit dem Hammer was anderes zurecht klopfen, und fertig ist die 
Kiste.

von Helmut L. (helmi1)


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Meine Ersa ist auch schon 20 Jahre alt und die laeuft normalerweise denn 
ganzen Tag durch. Da nehme ich keine Ruecksicht drauf. Ok da ich etwas 
mehr loete als du am Tag ist bei mir allerdings nach einem halben Jahr 
die Spitze weg. Was ich aber nicht mag sind angefressene verzunderte 
Loetspitzen und die hat man wenn blanken Kupferdraht als Spitze nimmt. 
Das taugt sonst nix fuer Finepitch SMD.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Ok da ich etwas
> mehr loete als du am Tag ist bei mir allerdings nach einem halben Jahr
> die Spitze weg.

Aber nicht die verschleißfeste Ersadur-Spitze? Oder doch?

> Was ich aber nicht mag sind angefressene verzunderte
> Loetspitzen und die hat man wenn blanken Kupferdraht als Spitze nimmt.

Verzundern tut bei mir aber auch nichts. Ich habe immer einen nassen 
Schwamm in der Gegend des Lötkolbens liegen, den ich sehr sehr häufig in 
Anspruch nehme.

von Helmut L. (helmi1)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber nicht die verschleißfeste Ersadur-Spitze? Oder doch?

Auch die, dann hat die allerdings auch 10000 Loetungen hinter sich.

Als ich noch klein war hatte ich so billig Loetkolben und dachte ich mir 
das man die Spitzen selber machen kann aus 10mm2 Kupfer. Naja nach ein 
paar Tagen waren die in der Aufnahme des Loetkolbens total verzundert 
und nur noch mit wuergen da raus zu bekommen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Aber nicht die verschleißfeste Ersadur-Spitze? Oder doch?
>
> Auch die, dann hat die allerdings auch 10000 Loetungen hinter sich.

OK, da sah ich bisher bei mir noch nicht die geringsten Ansätze. Auch 
die inzwischen 35 Jahre alte Schnelllötpistole hat eine Ersadur-Spitze, 
und frag mich besser nicht, wie ich das Gerät in jungen Jahren schon 
behandelte. Der war sehr oft rot glühend, man konnte sich locker eine 
Zigarre daran anzünden, aber das zeugt auch nur für gute Qualität.

von Helmut L. (helmi1)


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Diese Schnellloetpistolen waren eigentlich fast immer rotgluehend.
So ein Teil muesste bei mir im Schrank auch noch irgendwo zu finden 
sein, allerdings schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Naja das Teil 
taugt auch nicht gerade fuer Finepitch ICs. So eine Ersastation ist aber 
auch ziemlich schnell warm.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Naja das Teil
> taugt auch nicht gerade fuer Finepitch ICs.

Nee. In der Anleitung stand ja auch drinne, verlöten Sie nur zum Test 
mal mehrere dicke Energieversorgungsdrähte miteinander, um zu sehen, wie 
gut unser Produkt ist.

Sie hatten Recht. Nur für sowas nehme ich den auch. Ich baute z.B. aus 
Platinenabfall, wo nur der Fotolack im Eimer war, Gehäuse, oder 
Standfüße, da ist Wärmezufuhr gefragt. Die 50W-Station bleibt da mit der 
Spitze eher dran kleben.

von Michael (Gast)


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Hi,
Warum Silber Gießen? Gibts doch alles:
http://www.schmuckclub.de/feinsilberdraht/feinsilberdraht-4-mm.php

von Helmut L. (helmi1)


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Ich hatte schon mal Gehauese aus 0.75 verzinktem Blech gebaut. Die kann 
man auch noch mit der Ersa mit 80W loeten. Dauert allerdings ein 
bisschen aber es geht. Gerade hat meine Ersa mir wieder geholfen ein 
Problem auf einer CPU Karte zu fixen. So ein kleines SMD HC125 hat da 
rumgesponnen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> So ein kleines SMD HC125 hat da
> rumgesponnen.

Was? Kaum ablösbar?

Na ja, das hatten wir doch kürzlich erst hier, als der Mehmet aus der 
Türkei einen 96-pinnigen Stecker aus einer Platine auslöten wollte. Ich 
erlebte da superhartnäckige Lötungen. Man hatte komische Lotlegierungen.

Was ich mal sah, was auch interessant war: Die Brüder in einer Ex-Firma 
mischen sich das Lot aus den Einzelzutaten für das Wellenbad ganz 
selbst. Man muß da genaue Ahnung von haben, sonst wird das Mist.

von A. $. (mikronom)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Geht euch einen gescheiten Ersa oder Weller Loetkolben holen dazu gibt
> es auch gescheite Spitzen die auch laenger durchhalten.

Ach wirklich? Welches geheime Voodoo hat man denn bei Ersa und Weller in 
den Lötspitzen, dass sie länger halten? DAS interessiert mich jetzt aber 
mal wirklich!

von Helmut L. (helmi1)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Was? Kaum ablösbar?

Doch war das ablötbar. In 2 Minuten war da ein neues drin. Jetzt kann 
ich sauber auf die angesteuerte SD Karte zugreifen vorher gingen einige 
100kByte sauber rüber und dann hat das Filesystem abgebrochen. Jetzt ein 
neues HC125 rein und der Spuck war vorbei. Vorher 3 Stunden in der 
Software nach einem Fehler gesucht.

von Helmut L. (helmi1)


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Andi $nachname schrieb:
> Welches geheime Voodoo hat man denn bei Ersa und Weller in
> den Lötspitzen, dass sie länger halten? DAS interessiert mich jetzt aber
> mal wirklich!

In der Oberflächenbehandlung liegt das Voodoo. Und das ist ein 
Betriebsgeheimnis von denen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Welches geheime Voodoo hat man denn bei Ersa und Weller in
> den Lötspitzen, dass sie länger halten?

Na, probieren, und schauen.



Helmut Lenzen schrieb:

> Jetzt ein
> neues HC125 rein und der Spuck war vorbei.

Hatte der tatsächlich einen Ausfall?

von Helmut L. (helmi1)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Hatte der tatsächlich einen Ausfall?

Keinen so richtig messbaren. Aber einen neuen rein und jetzt geht es.
Sehen auf dem Skope konnte man es nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Oh je. Da kann aber auch ein Timing-Problem dahinter stecken! Da reicht 
oftmals ein Herstellerwechsel...

Wir hatten mal ne Platinenserie für einen Drucker. Da ging alle paar 
Tage die Kommunikation hops. Jede Karte verhielt sich leicht anders. Der 
Softwerker hatte in wochenlanger Arbeit vermutlich alle bekannten und 
unbekannten Bugs der 386EX umschifft. Was der so alles erzählte... Es 
soll Fehler in der 386EX geben, die Intel kennt aber nirgends offiziell 
bestätigt hat. Vermutlich um weitere Maskenversionen zu sparen.

Jedenfalls, dieses Problem verschaffte mir damals meinen neuen 
Arbeitsplatz. Die erste Aufgabe: Sofort zum Kunden und sich dort das 
Problem stundenlang erklären lassen. Dann saß ich Tage über dem 
unbekannten Design und suchte nach Schwachstellen in einem kompletten 
Subsystem in der Art eines sub PC-Motherboard. Jeden Tag gabs böse 
Anrufe vom Kunden. Und er hatte letztlich Recht! Am Ende fand ich einen 
Timing-Fehler in der SDRAM-State Machine in einem CPLD. Je nach 
Temperatur ging es die meiste Zeit und bei jedem 100e6 Zugriff hing sich 
das SDRAM hin, die rote LED auf dem Board leuchtete und der HP-Drucker 
nahm keinen Job mehr in der Druckstraße an. Letztlich war es dann nur ne 
kleine Änderung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Helmut Lenzen schrieb:
>
>> So ein kleines SMD HC125 hat da
>> rumgesponnen.
>
> Was? Kaum ablösbar?
>
> Na ja, das hatten wir doch kürzlich erst hier, als der Mehmet aus der
> Türkei einen 96-pinnigen Stecker aus einer Platine auslöten wollte. Ich
> erlebte da superhartnäckige Lötungen. Man hatte komische Lotlegierungen.
>

Heißluftgebläse nehmen und auf dem Herd vorwärmen.


> Was ich mal sah, was auch interessant war: Die Brüder in einer Ex-Firma
> mischen sich das Lot aus den Einzelzutaten für das Wellenbad ganz
> selbst. Man muß da genaue Ahnung von haben, sonst wird das Mist.

Yepp. Wismut oxidiert z.B. furchtbar schnell in heißem 
sauerstoffhaltigem Wasser. Abdul mit blödem Gesicht!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Deshalb besser Gips und den tagelang trocknen lassen.

Das Wasser wird im Gips chemisch eingebaut und ist dann bei richtiger 
Dosierung komplett weg! Allerdings bleibt ein Rest ungebundenes Wasser 
als Hydrat im Gips. Es wird also definitiv Probleme geben. Zumal bei 
sehr hoher Temperatur dann chemisch gebundenes Wasser wieder freigegeben 
würde. Wenn man diese erreicht.

Was ich sagen will: Bei richtiger Mischung bindet der Gips in Minuten ab 
und schaut dann trocken aus. Bleibts feucht, war die Mischung falsch!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Verzundern tut bei mir aber auch nichts. Ich habe immer einen nassen
> Schwamm in der Gegend des Lötkolbens liegen, den ich sehr sehr häufig in
> Anspruch nehme.

Bloß kein Wasser! Nimm lieber Messing oder Nirosta-Schwämmchen vom 
nächsten Billigheimermarkt aus dem Küchenbereich. Du wirst staunen, 
wieviel besser das ist.

von Helmut L. (helmi1)


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Abdul K. schrieb:
> Heißluftgebläse nehmen und auf dem Herd vorwärmen.

Das Teil hat meinen spitzen Seitenschneider geniessen duerfen.

Abdul K. schrieb:
> Da reicht
> oftmals ein Herstellerwechsel...

Das kenne ich auch zu genuege. In einem anderen Board mit einem ARM 
hatte ich ein Register (74HC273) vorgesehen. Alle Typen darin liefen bis 
die von Fairchild, die wollten partou nicht darin laufen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Vielleicht sollte man seine Loetspitzen vergolden?"

Gold diffundiert in Kupfer so schnell rein wie es von und evtl auch 
anderem was im "modernenen" Lot zu finden ist gelöst wird und zT auch 
noch spröde intermetallische Verbildungen bindet....

Für bleihaltiges Zinn machen reine Kupferspitzen aber echt Spass, damit 
gehts SUPER aber eben nicht sehr lange.

von Marc L. (bastler_marc)


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Passwort vergessen schrieb:
> @ Marc L.
> welches Werkzeug hast Du für das Außengewinde verwendet, ganz normalen
> Gewindeschneider?

Ja, Stinknormales Schneideisen. in den Schraubstock gespannt und mit dem 
Accuschrauber die Gewinde geschnitten.

Das ist ja nicht mein einzies Lötwerkzeug hab ja noch diverse 
Handlötkolben/pistolen hier.
Was haltet ihr davon mal ne Platine mit nem Laserschweißgerät zu löten?
Hab auf der Arbeit zugang zu solch einem Gerät.

von Helmut L. (helmi1)


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Marc L. schrieb:
> Was haltet ihr davon mal ne Platine mit nem Laserschweißgerät zu löten?

Gar nix. Wie soll das gehen? Willst du die Teile eindampfen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Bloß kein Wasser! Nimm lieber Messing oder Nirosta-Schwämmchen vom
> nächsten Billigheimermarkt aus dem Küchenbereich. Du wirst staunen,
> wieviel besser das ist.

Ach, Abdul, ich mache da keine Religion draus. An der Weller-Station hat 
man ja auch das Wasserschwämmchen liegen. Es ging noch immer ziemlich 
gut.

In der Riesen-Vermittlungsstelle hatten wir nur den Kolben ohne Zubehör, 
der wurde mit der Spitze einfach nur in irgend ein passendes Bohrloch im 
Gestellrahmen gesteckt, wenn er gerade nicht gebraucht wurde. Wenn die 
Spitze oxidiert war, dann rieb man die mit frischem Lot einfach ein, und 
einen Zinntropfen klopfte man auch mit einem Schlag gegen den 
Gestellrahmen ab. Das verbrannte Zeug entfernte man mit dem 
Schraubendreher, den man sowieso immer am Mann hatte. Am Tagesende mußte 
aber immer einer die Zinnkleckse vom Boden entfernen, der dagegen auch 
widerstandsfähig war.

Manchmal brannten da drei Kolben an verschiedenen Stellen den ganzen Tag 
gleichzeitig, der HVt so groß wie eine Veranstaltungshalle, denn da war 
immer Betrieb, und Aufheizen kostet Zeit.

Aber das ist Vergangenheit. Heute hat man dort nur noch LSA-Technik.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Daß ich auch Fernmelder bin, hast du offensichtlich längst vergessen. 
Kenne das alles! Meine Bleikonzentration im Blut wäre mal interessant.


Nee, gestern war ich im Obi und habe mir auch die Sachen im Gas- und 
Lötbereich mal angesehen. Die verkaufen Elektroniklot 1,5mm mit Salmiak 
zum Reinigen, für ELEKTRONIKarbeiten. Und schreiben das auch allen 
ernstes in ihre "Lötfibel". Die Firma aus Kelkheim ist also seit den 
60ern nicht mehr upgedatet worden.
Daß das Lot natürlich bleihaltig ist, habe ich extra nicht erwähnt. 
Könnte man noch durchgehen lassen, da Reps und Privatbereich verbleit 
durchgeführt werden dürfen. Nur die Preise, die sind uptodate. lol

Wirklich! Wasser weg und Messing/Metall her! Der Unterschied ist 
gewaltig! So in etwa wie wenn ich Stannol Typ HS10 60-38-2 durch was 
anderes ersetzen würde...


Ich hab auch noch was zu Cu im Lötzinn: Möglichst nicht mit 
Ersadur-Spitzen verwenden, da diese dadurch an Lebensdauer leiden. 
Betrifft wohl auch teils Weller-Spitzen. Ist ja auch unnötig.

von Passwort vergessen (Gast)


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> So in etwa wie wenn ich Stannol Typ HS10 60-38-2 durch was
> anderes ersetzen würde...
meinst Du die Sorte?
http://uk.farnell.com/jsp/search/results.jsp?N=1002831+500006&Ns=P_PRICE_FARNELL_UK|0&suppressRedirect=true
Wieso soll denn was anderes wesentlich schlechter sein?
Halogenfrei reicht doch völlig aus.

> Ich hab auch noch was zu Cu im Lötzinn: Möglichst nicht mit
> Ersadur-Spitzen verwenden, da diese dadurch an Lebensdauer leiden.
na die kosten ja nun auch nicht die Welt; außerdem ist der Kupferanteil 
verschwindend gering im Lot, spielt also keine Rolle.

> Betrifft wohl auch teils Weller-Spitzen. Ist ja auch unnötig.
weil ein totaler Weller-Hype besteht ist Weller leider ziemlich 
uninteressant geworden, Liebhaberpreise zahlen seh ich nicht ganz ein.

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Daß ich auch Fernmelder bin, hast du offensichtlich längst vergessen.
> Kenne das alles! Meine Bleikonzentration im Blut wäre mal interessant.

Nonsens. Es sei denn, du warst Erdkabellöter, und hast schwarze Hände 
vom Kabelbleimantel dicker Kabel, weil du Kabel ohne Arbeitshandschuhe 
verlegtest, und mit sowas regelmäßig ohne Hände waschen ein Butterbrot 
gegessen. Das waren noch relevante Themen bis ungefähr 1970.

Das bißchen Röhrenlot vom Platinenlöten ist da eher homöopathisch in der 
Dosis, es verdampft auch kaum bis gar nicht, eher das Flußmittel.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja eben. Wäre mal interessant wieviel davon im Blut landet. Ich habe das 
nur in der Ausbildung gemacht. Was soll jemand mit glatter Eins in 
Vermittlungstechnik draußen im Kabelgraben?? Amt im Rücken spielen..., 
nee.


Der Kupferanteil ist 2%. Das ist nicht verschwindend gering! Die Spitzen 
mit Sperrzone a la Eisen, brauchen das aber nicht mehr.

@Stanniol...:
Ich mag eben dieses Lot. Hatte auch schon je nach Firma häßlichere 
Sorten. Irgendein Fluitin war auch angenehm.
Dabei weiß ich gar nicht, warum manche Lote solche Fäden ziehen und das 
ist das, was ich absolut hasse! Eigentlich ein Zeichen für oxidierte und 
dekomponentierte Phase(n). Also bei renommierten Lot-Herstellern sollte 
sowas nicht existieren.

Von dem 'Reinblei' direkt aus der ersten Schürfung in chinesisch 
gelöteten äh gehafteten Sankt-Martin-Lampen habe ich ja schonmal 
berichtet :-)

von Lessau (Gast)


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Silber ist für Löstspizen denkbar ungeeignet, weil es sich ebenso wie 
Kupfer mit dem Lötzinn legiert und die Löstspitze damit schnell abträgt, 
besonders bei höherer Löttemperatur !
elessau2016-03-05

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Auf drei Jahre alte Threads zu antworten ist auch denkbar ungeeignet...

von Pretzell Peter (Gast)


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Sehr geehrte Parkside Nutzer ,

 als Hersteller der PARKSIDE Werkzeuge sind wir interessierte Leser 
dieses Forums. Immer wieder taucht hier die Frage auf
 wo denn Ersatzteile oder Verschleissteile zu beziehen sind .

 Selbstverständlich bei uns !

 Alle ET - auch für ältere Maschinen - können bei uns unter folgenden 
Kontaktdaten angefragt und bezogen werden .

 Email: Dohm@Kompernass.de
 Tel: 02327-301860 , 301861 , 301862, 301826

 Im Ausland wenden Sie sich an den angegebénen Service Partner oder 
schicken eine Mail direkt nach Bochum .

 Falls Sie die Begleitpapiere der Maschine nicht zur Hand haben ,
 entnehmen sie die Daten der Maschine dem Typenschild .

 An diesem ist auch unsere Haus und WWW Adresse angegeben.

 Wir hoffen das Sie weiterhin mit unserem Service zufrieden sind
 und verbleiben ,

 MfG

 Pretzell Peter
 - Verkaufsleiter-
 Kompernass GMBH
 "Verschütte niemals Bier in die Patronenkammer!"

 "Kanadisches Bier ist scheisse!"

von Nemesis (Gast)


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Pretzell Peter schrieb:
> Selbstverständlich bei uns !
>
>  Alle ET - auch für ältere Maschinen - können bei uns unter folgenden
> Kontaktdaten angefragt und bezogen werden .

Na, so ganz funktioniert der Kundendienst bei euch nicht.

Ich hab den kleinen und den großen Handbandschleifer (und noch
einige andere Maschinen), wo der kleine schon mal kaputt
gegangen (Motorschaden) ist und komplett in der Garantiezeit
getauscht wurde. Mit der zugestellten Paketkarte war das
kein Problem. Soweit so gut.
Der Große scheint ein ähnlicher Nachbau von Bosch zu sein
und hat auch genügend Power um damit professionell arbeiten
zu können (so glaubte ich).
Nachdem ich damit viel Holz abgeschliffen hatte, rutschte
der Riemen durch und verlor dann auch Zähne.
Ich wollte nicht die ganze Maschine reklamieren und hab
daher nach einen Riemenersatz gefragt, den ich trotz Garantie
hätte bezahlen sollen. Das ging schon mal gar nicht und eine
Paketkarte wollte man mir auch nicht geben, um die Maschine
ein zuschicken. Na, danke. Ich hab mir dann bei einem
Ersatzteilhandel einen neuen Riemen (genau für diese Maschine)
billiger gekauft und dann fest gestellt das die Rillen nicht
mehr griffen.
Ich konnte mir das erst nicht erklären und der Händler auch
nicht. Nach langen überlegen hab ich dann fest gestellt,
dass das obere Kugellager zwar gängig war, aber ein paar
Millimeter tiefer saß als es eigentlich sollte. Durch den
intensiven Gebrauch ist das Lager wohl heiß gelaufen und
hat den Gehäusekunststoff so weich gemacht das Lager sich
in den Lagersitz geschmolzen hat. Ich habe mir dann ein neues
Lager gekauft, den Lagersitz mit Kunstharz und Glasfiber
verfüllt und so das ganze stabilisiert, repariert und jetzt
läuft das Gerät wieder einwandfrei.

Sicher hätte man beim Kundendienst als Kunde etwas beharrlicher
sein können, aber wenn man nicht mal den Umtausch mit
zugestellter Paketkarte für die Große angeboten bekam, was
soll man da machen? Weg schmeißen und neu kaufen?

Hier sollte mal ein separater Kontakt möglich sein um
Konflikte kundenfreundlicher zu bewältigen, wenn mal ein
Sachbearbeiter nicht so arbeitet, wie man das erwartet.
Das ganze ist schon über ein Jahr her und die Garantie
mittlerweile abgelaufen. Trotzdem scheint mir der Kundendienst
noch verbesserungswürdig.

von Nils Normal (Gast)


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Hi,

genau mit dieser Frage habe ich mich auch beschäftigt. Mein Tipp: 
Verwendung eines Schraubendrehereinsatzes als Dauerlötspitze oder bei 
Bedarf an spitzer Dauerlötspitze einen Körner - wüsste nicht, dass 
irgendwas dagegen sprechen würde.

MFG
Nils

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wie soll denn ein Bits mit Lötzinn benetzbar sein? Wäre nett, du würdest 
deinen Tipp etwas ausführlicher darstellen.

von Tim (Gast)


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Also Dauerlötspitzen sind aus mehreren Materialien gemacht:

Das Grundmaterial ist meist aus Elektrolytkupfer gemacht da es ne sehr 
hohe Leitfähigkeit hat dann kommt eine Eisenbeschichtung, darüber folgt 
eine Nickelbeschichtung. An der Lötbahn ist eine ERSADUR-LF 
Beschichtung, und zu guter letzt kommt noch ein Chromüberzug damit die 
Spitze nicht korrodiert und das lot nicht an eine Stelle kommt wo es 
sein soll.

Das ist sehr viel aber wenn du eine Selber machen willst kannste es mit 
Beryllium-Kupfer oder mit Silber aber vorsicht!!! Beryllium ist hoch 
giftig und sollte nur in einem Gut belüfteten Raum bearbeitet werden, am 
besten ne Drehbank mit Abzug.

lg Tim

von Kilo S. (kilo_s)


Angehängte Dateien:

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Ach ich muss die Leiche auch mal fleddern ;-)

Siehe Bilder. Ist jetzt schon ziemlich alt. Aber vermutlich noch die 
erste Spitze drauf.

Die ist tatsächlich so gut wie unkaputtbar.Sowohl die Station selbst als 
uch die Spitze.

Bissl krumm aber stört mich nicht.

von juergen (Gast)


Angehängte Dateien:

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Nils Normal schrieb:
> Hi,
>
> genau mit dieser Frage habe ich mich auch beschäftigt. Mein Tipp:
> Verwendung eines Schraubendrehereinsatzes als Dauerlötspitze oder bei
> Bedarf an spitzer Dauerlötspitze einen Körner - wüsste nicht, dass
> irgendwas dagegen sprechen würde.
>
> MFG
> Nils

Eisen- und auch mit Messing als Lötspitze s. Bild.
Es funktioniert zwar, Lötzinn wird auch gut angenommen, aber es lötet 
sich
nicht gut damit. Es macht keinen Spaß!

Mit Silberspitze, massiv auch probiert. Es funktioniert zeitweise sehr 
gut, aber schnell ist die Spitze abgetragen!
...glaub mir, bringt alles nichts.

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