Hallo liebe Forengemeinde, zum Brotbacken benötige ich einen Gärschrank, in welchem der Teig z.B. 8Stunden bei 25°C gärt, dann 5Std. bei 35°C und dann xStd bei y°C. Hierfür benötige ich eine Steuerung, welche sowohl die Temperatur als auch die Zeit regelt. Geheizt werden soll über eine oder mehrere Glühbirnen, deren Wärme mittels Netzteillüfter im Gärschrank verteilt werden soll. Meine Kentnisse im Mikrocontroller-Bereich sind noch fast nicht vorhanden, ich lese mich aber zur Zeit in die Materie ein und habe ein paar Leute die mir helfen können/müssen. Meine Recherche hat mich Richtung AVR-NET-IO oder AVR Butterfly gebracht. An diesen ein Temperatursensor und ein PWM-Controller. Ist dies der richtige Ansatz oder gibt es hier sinnvollere Möglichkeiten dies möglichst einfach und vor allem kostengünstig umzusetzen? Vielen Dank für die Hilfe Chris
Als Plattform für schnellen Einstieg evt. Arduino. Wofür brauchst du Ethernet? Serielle Schnittstelle ist einfacher zu programmieren. Ansonsten brauchst du nicht mal einen PWM Controller. Du misst im Sekundenintervall und schaltest die Lampe mit einer Hysterese von 0,5 oder 1 Grad ein und aus. Das kannst du am besten mit einem Relais oder einem Halbleiterrelais (Solid state relais) machen.
Warum selber bauen wenn es das fertig gibt ? http://www.gerhardt.de/Produkte/Aufschluss/Block_Aufschlusseinheiten+KJELDATHERM/Externe+Regler+TR+und+TZ.html Gibt's sicher irgendwo billiger, Töpferöfen werden auch so gesteuert. Nur den Preis der billigen chinesischen PID-Regler in der Bucht für 17 EUR werden sie nicht erreichen.
Hallo Udo, danke für die schnelle Antwort. Ethernet wird nicht unbedingt benötigt. Der Butterfly AVR verfügt meines Wissens auch nur über eine serielle Schnittstelle. Das mit den Solid State Relais klignt gut. Bei gewöhnlichen Relais sind meine Bedenken, dass diese durch das häufige Schalten recht schnell verschleißen. Dann schau ich mir jetzt mal die Arduinos an. Gruß Chris
hungry.knight schrieb: > Das mit den Solid State Relais klignt gut. Bei gewöhnlichen Relais sind > meine Bedenken, dass diese durch das häufige Schalten recht schnell > verschleißen. Kommt drauf an, was du unter "häufig" verstehst. Relais werden schon lange gebaut und die Hersteller hab da schon einiges an Know-How > Dann schau ich mir jetzt mal die Arduinos an. Vergiss nicht auf das "lästige" Zubehör. * Netzteil * Möglichkeit zur Anzeige (sprich LCD) * Eingabemöglichkeit. Du wirst wenigstens 3 Taster brauchen oder (eleganter) einen Drehencoder. * Temperaturfühler. Da würde ich einen DS1820 vorschlagen. Kein Ärger mit Abgleich und für den Arduino gibts da sicherlich fertigen Code dafür.
hungry.knight schrieb: > Das mit den Solid State Relais klignt gut. 230V ist lebensgefährlich Alternativ geht auch eine 12V Halogen Lampe mit einem Trafo davor. Davon kann man sich dann auch die 5V (3,3V) für den µC basteln. Dann kommt man für den Leistungsschalter mit einem N Kanal Mosfet auch noch preiswerter davon Siehe hier: Standardbauelemente
hungry.knight schrieb: > als > auch die Zeit regelt die Zeit regeln ist nicht möglich ;) Musst dazu nur ein Temperaturprofil erstellen, dass dein Temperaturregler "abfährt". Dazu evt eine Real Time Clock(RTC) als Zeitbasis. Der uC könnte bei solchen Zeitdauer etwas schief laufen (mehrere Sekunden, was allerdings bei Stundenzyklen auch egal wäre^^)
Interessant würde es werden, wenn du die Temperatur danach regeln würdest wie weit dein Teig schon aufgegangen ist. :-) Übrigens die Idee mit Arduino war nur eine Möglichkeit für einen schnellen Einstieg. Mit einem Steckbrett, oder einem Einstiegsboard und dem Tutorial hier gehts genauso gut.
Der Butterfly ist Schrott. Er hat zuwenig Memory, und die LCD Schnittstelle will man nicht uebernehmen, da sie handgestrickt ist. Nimm einen Arduino. Die gluehlampen sind auch Schrott mit Pulspacket steuerung. Denn dann werden die Lampen immer ein- & ausgeschaltet, was massiv an deren Lebensdauer zehrt. Nimm die Heizung eines Foehns. Den Foehn sollte man nicht Pulspacket modulieren. Das macht der Notor nicht lange. Zudem ist der Foehnmotor nicht fuer Dauerlauf gedacht, dh den Motor auf dauerlauf zu stellen und die Heizung ein-aus zuschalten wird auch nicht gehen. Aber eine Foehnheizung vor einem dauerlaufenden Industrieluefter sollte passen.
Uha, so eine kurze Zeit seit ich hier gepostet habe und schon so viele Antworten. Jetzt versuch ich mal hier auf alle Beiträge einzugehen. Udo Schmitt schrieb: > 230V ist lebensgefährlich Also 230V hatte ich eh nicht vor zu verwenden, sondern wollte alles über ein altes Computernetzteil laufen lassen. Also sowohl den Controller ansteuern als auch die Halogenlampen. Das lästige Zubehör zum Arduino suche ich mir gerade mal spaßeshalber zusammen und kalkuliere die Kosten hierfür durch. Auch les ich mich gerade schlau bezüglich den Vor- und Nachteilen zum UNO und zum Leonardo. Bezüglich der Real Time Clock(RTC) wäre eine Abweichung von ein paar Sekunden oder sogar ein paar Minuten für meine Verwendungszwecke völlig unproblematisch. Udo Schmitt schrieb: > Mit einem Steckbrett, oder einem Einstiegsboard und dem Tutorial hier > gehts genauso gut. Meinst du damit das hier beschriebene Board: http://www.mikrocontroller.net/articles/Absolute_Beginner-AVR_Steckbrettprojekte Grüße Chris
hungry.knight schrieb: > Uha, > so eine kurze Zeit seit ich hier gepostet habe und schon so viele > Antworten. Jetzt versuch ich mal hier auf alle Beiträge einzugehen. > > Udo Schmitt schrieb: >> 230V ist lebensgefährlich > Also 230V hatte ich eh nicht vor zu verwenden, sondern wollte alles über > ein altes Computernetzteil laufen lassen. Also sowohl den Controller > ansteuern als auch die Halogenlampen. Das ist die schlechteste Idee von allen! Ein PC-Netzteil willst du nicht wirklich einsetzen, denn das ist in der Lage viel zu viel Strom zu liefern. Das grillt im Fehlerfall deinen Arduino ohne auch nur im Ansatz warm zu werden. Für den Arduino ist ein passendes Steckernetzteil (zb. ausgeschlachtet aus einem Gerät, welches ansonsten weggeworfen wird) angebrachter. > Das lästige Zubehör zum Arduino suche ich mir gerade mal spaßeshalber > zusammen und kalkuliere die Kosten hierfür durch. Auch les ich mich > gerade schlau bezüglich den Vor- und Nachteilen zum UNO und zum > Leonardo. Soviel vorweg. Deine Aufgabenstellung kann jeder Nasenpopel-AVR mit links erledigen und nebenher noch Kaffeetrinken und eine Partie Schach spielen. > Bezüglich der Real Time Clock(RTC) wäre eine Abweichung von ein paar > Sekunden oder sogar ein paar Minuten für meine Verwendungszwecke völlig > unproblematisch. Meine Meinung: Vergiss die RTC. Bringt nur Komplexität für nichts. So eine Uhr mit dem ohnehin auf dem System vorhandenen Quarz geht für deine Zwecke ausreichend genau. Es ist kein Problem, das ganze softwaremässig so abzugleichen, dass du in 24 Stunden nicht mehr als ein paar Sekunden Abweichung hast. Und mit jedem neuen Backzyklus beginnt deine Abweichung von den Sollzeiten sowieso wieder bei 0.
Oops schrieb: > Der Butterfly ist Schrott. Er hat zuwenig Memory, ach ja? für die Steuerung reicht nen ATTiny13, wenn zur Statusanzeige 2-6 Leds reichen. Für die Gärzeiten reicht der eingabaute RC. Hier braucht man keine Sekundengenaue Zeiten. Abweichnungen von 1-2 Minuten machen da nichts aus und so ungenau läuft er auch nicht. (Ich würde für Einzelprojekte natürlich trotzdem nen etwas größeren nehmen wenn man keine Erfahrung hat, denn die paar Cent die die Mehrkosten sollten egal sein.)
Meine vorläufige Einkaufsliste sieht nun folgendermaßen aus: -In der Bucht gibts einen Arduino Uno Nachbau mit LCD Display und 6 Tasten für 18€. - eine Lochrasterplatine und ein paar Kabel - Temperaturfühler DS1820 - 2 Kanal 5V Relais Modul - Steckernetzteil (In Bastelkiste vorhanden) Grob zusammengerechnet bin ich damit bei knapp unter 30€ und das ganze liegt noch im Budget. Habe ich hier noch etwas essentielles vergessen oder ist die Liste soweit vollständig? Wenn ja, dann heißt es bestellen, warten und auf in den Kampf. Ich bin gespannt, wie weit ich komme, bevor ich hier wieder um Rat fragen muss :)
In paar LED noch. Man will ja auch was haben, was man von der Ferne sieht :-) Ausserdem: Unterschätze nicht, den Weg, der vor dir liegt. Da werden dir die LED als Anzeigeinstrumente noch nützlich sein. Denn jetzt geht der schwierige Teil erst los :-)
Ich bin echt begeistert von der Hilfsbereitschaft hier. Ein paar LED's hab ich noch auf den Einkaufszettel geschrieben. Ich lese mich gerade schon ein wenig in das AVR Tutorium ein und versuche mich schon einmal mit der Materie vertraut zu machen. Ich befürchte auch, dass das noch ein steiniger Weg mit einigen Hindernissen sein wird, aber mit der Hilfe hier durchs Forum und einem befreundeten Informatiker sollte es auch irgendwie machbar sein.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > In paar LED noch. Und Vorwiderstände dazu. Nimm Low Current Leds (mit 2mA) und dazu passend 2,2 KOhm oder 3,3 KOhm Widerstände als Vorwiderstände.
hungry.knight schrieb: > Ich lese mich gerade schon ein wenig in das AVR Tutorium ein Gut. Aber ganz ehrlich? Sieh dich lieber nach Arduino Tutorien um, wenn du bis Ostern was in der Hand haben willst. In deinem Fall seh ich keinen Grund, die fertigen Arduino-Libs nicht zu verwenden und das spart dir dann doch einiges an Kopfzerbrechen und Aufwand. Gleichzeitig bleibt für dich noch genug zu tun übrig. Sooo spannend ist die Ansteuerung eines DS1820 dann auch wieder nicht und letzten Endes bist du ja nur am Temperatur-Wert interessiert, der da rauskommt. Du kümmerst dich am PC ja auch nicht um die Feinheiten, welche Bytes auf der Festplatte wo gespeichert sind, und was man dem Controller dafür für Commandos wie zu schicken hat.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > * Temperaturfühler. Da würde ich einen DS1820 vorschlagen. > Kein Ärger mit Abgleich und für den Arduino gibts da sicherlich > fertigen Code dafür. Ein digitaler Fühler ist auf jeden Fall die richtige Wahl hierfür. Ich würde mir an Deiner Stelle aber auch den TSIC306 anschauen. Der ist wesentlich genauer und kostet nicht so viel mehr. Die Genauigkeit brauchst Du z.B. wenn Du Sauerteig dreistufig führen möchtest. Im Sommer oder für manche Rezepte macht es auch Sinn nicht nur zu heizen, sondern auch kühlen zu können. Beides könntest Du über ein Peltier-Element machen. Die sind in der Ansteuerung natürlich aufwendiger als ne Glühbirne, aber schau sie Dir trotzdem mal an.
dgps schrieb: > Dazu evt eine Real Time Clock(RTC) als Zeitbasis. Der uC könnte bei > solchen Zeitdauer etwas schief laufen (mehrere Sekunden, was allerdings > bei Stundenzyklen auch egal wäre^^) Eine RTC braucht man nur für die absolute Zeit. Die Genauigkeit kann beim Brotbrüten nun wirklich nicht das Argument sein - das ist Küche. Und für Genauigkeitsfetischisten, die die Eier nicht nach Gefühl kochen, gibt es noch Beitrag "Die genaue Sekunde / RTC"
Hallo, es wurde ja schon viel gesagt. Ich würde auch den Arduino empfehlen - ist in den Grundlagen wirklich leicht zu erlernen (C- ähnliche Programmiersprache und sehr gute Unterstützung besonders für Einsteiger im Netz vorhanden). Das größte Problem wird aber die Regelung sein - weniger der technische Aufbau sondern das Verständniss der verschiedenen Regelgrößen und deren gegenseitiger beeinflussung - selbst gute Erklärungen welche sich gezielt an Hobbyanwender ohne beruflichen Hintergrund wenden sind sehr schwer verdaulich - und besonders Temperaturregelungen haben es in sich (wie schnell soll die Temperatur erreicht werden - wie stark darf sie schwanken- wie stark dürfen überschwinger sein, wie wird auf störungen reagiert usw.) das alles ist leider alles andere als trivial zu berechnen und in der Praxis auszulegen. Trotzdem : Versuch macht klug :-) Praktiker
hungry.knight schrieb: > - 2 Kanal 5V Relais Modul Wenn damit 230V geschaltet werden soll (und das soll wohl so wie ich die Sache verstehe) müssen Relais und Modul speziell dafür geeignet sein! Stichworte Isolationsabstände und so.
Hallo guten Abend Ein wenig spät, die Antwort für den Gärschrank. Ich habe einen selbst gebaut. Ein defekter Kühlschrank vom Händler, möglichst schon ohne Kühlmittel. Ein Temperaturregler für Terrarien mit bis zu 4 Schaltzyklen mit unterschiedlichen Temperaturen. Eine Terrarienheizung 80 Watt (Heizkabel) Das Heizkabel unten im Kühlschrank mit Silikonkleber auf der untersten Glasplatte verlegen, mit dem Temperaturregler verbinden. Fertig ist der perfekte Gärschrank für eine 3 Stufengärung, oder andere Gärverfahren. Kosten ca. Euro 80.- für Heizkabel und Steuerung. Funktioniert perfekt wie bei den Profis. Ich habe einen 100 Liter Kühlschrank umgebaut.
bei ner Heizung sollte man auch auf die Sicherheit achten. Was passiert wenn z.B. der Controller abstürzt? Ein Monostabieles Relais und eine Sicherung in die Versorgungsleitung der Heizung solltest du mindestens Verwenden/Bauen. Nicht, dass es am Ende noch brennt. Was passiert wenn das Relais hängt? Vielleicht besser zwei Relais hintereinander... Dein Vorhaben ist ein klassischer Fall von Kybernetik. Spannendes Thema. > Interessant würde es werden, wenn du die Temperatur danach regeln > würdest wie weit dein Teig schon aufgegangen ist. > :-) Für Zeit verwendet man beim Arduino millis() Wie schon erwähnt brauchst du eine Hysterese Und Arrays, die abgefahren werden, irgendwie mit Zeit und Temperatur und umgedreht.
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