Hi, ich habe eine ERSA RDS 80 Lötstation. Diese besitzt an der Front einen Potentialausgleichanschluss. Ich würde meinen "Arbeitsplatz" ganz gerne ESD konformer gestalten. Dafür habe ich mir eine ESD Matte mit Armband zugelegt. Nun stellt sich mir die Frage, wie man das Ganze am Besten verkabelt. Ich bin leider was Potentialfreiheit und Netzspannungsgeschichten angeht ziemlich ahnungslos, insofern bitte ich um ein wenig Rücksicht. Ich habe mal ein Bild aus der Anleitung der Löstation angehängt. Ist es wirklich ausreichend die Matte (und damit auch das Armband) mit dem Anschluss der Lötstation zu verbinden oder muss das ganze System dann noch zusätzlich geerdet werden? Ich habe die Station gerade leider nicht zur Hand, aber wenn ich mich richtig entsinne ist die Station nur mit einem einfachen Eurostecker ausgestattet, d.h. der Schutzleiter ist nicht verbunden. Mir jedenfalls erschließt sich der Sinn der Abbildung nicht ganz, da eventuell auftretende Ladung ja nicht "abfließen" kann. Oder verlässt man sich hier drauf, dass die Ladung am Widerstand "verbraten" wird? Ich jedenfalls dachte die Erdung wäre notwendig. Da sich sowohl eine Steckdose als auch der Hauserder in Nähe meines Lötarbetsplatzes befindet, wäre es kein Problem entsprechende Kabel zu "ziehen". Außerdem stellt sich mir die Frage, ob es da einen "Standard" für die Potentialausgleichsbuchse bzw. dazu passende Stecker gibt. Im Handbuch gibt es keine hilfreichen Informationen dazu. Muss ich da einen passenden Stecker selbst finden und das Kabel dran crimpen/löten oder gibt es da was Fertiges? Finden konnte ich jedenfalls nichts. Vielen Dank!
:
Verschoben durch Moderator
Potential schrieb: > Ich habe mal ein Bild aus der Anleitung der Löstation angehängt. Ist es > wirklich ausreichend die Matte (und damit auch das Armband) mit dem > Anschluss der Lötstation zu verbinden oder muss das ganze System dann > noch zusätzlich geerdet werden? Üblicherweise wird die Matte über 1 MOhm geerdet. Dazu gibt's spezielle Kabel mit dem Drucknopfanschluß an der einen und einem Schukostecker-Dummy an der anderen Seite, mit ganz vielen Prüfzeichen drauf. > Mir jedenfalls erschließt sich der Sinn der Abbildung nicht ganz, da > eventuell auftretende Ladung ja nicht "abfließen" kann. Die Ladung braucht auch nicht abfließen, solange die Potentiale überall gleich sind und sie somit gleichverteilt ist. Gefährlich sind Potentialunterschiede und der daraus resultierende Verschiebestrom. Die ganze Erdung nützt auch herzlich wenig, wenn man sich nicht ESD-gerecht verhält. D.h. z.B. erst die Tüte mit der Leiterplatte und die Matte anfassen (um Potentialausgleich herzustellen), dann die Platine rausnehmen. Und beim Aufstehen und Hinsetzen immer eine Hand auf der Matte!
om pf schrieb: > Üblicherweise wird die Matte über 1 MOhm geerdet. Dazu gibt's spezielle > Kabel mit dem Drucknopfanschluß an der einen und einem > Schukostecker-Dummy an der anderen Seite, mit ganz vielen Prüfzeichen > drauf. Ja, die Schukostecker-Dummys habe ich bereits gesehen. Ich würde das Ganze nur gerne vom Netz fernhalten - nur um sicher zu gehen, dass ich mich bei einem "Kurzschluss" zwischen Schutzleiter und Phase beim Berühren der Matte nicht umbringe. Gut, mag ein wenig weit gegriffen sein, da ja dann noch andere Sicherheitsmechanismen greifen sollten, aber sicher ist sicher. Da der Hauserde in Nähe ist, sollte das auch kein Problem sein. Wenn ich dich jetzt richtig verstehe: Ich schließe die Matte, das Armband und die Lötstation "parallel" (wie in der Abbildung). Zusätzlich erde ich dann das komplette System "weich", als z.B. mit 1 Megaohm Widerstand? om pf schrieb: > Die ganze Erdung nützt auch herzlich wenig, wenn man sich nicht > ESD-gerecht verhält. Ja, schon klar. Ich will jetzt auch kein ESD-Prüflabor aus meinem Arbeitsplatz machen, aber wenigstens ein paar Grundlage schaffen und mich entsprechend verhalten. Vermutlich ist es im privaten Bereich sowieso "rausgeschmissenes" Geld, da mich die Ausrüstung bei Weitem mehr kostet, als ein kaputter Mikrocontroller von Zeit zur Zeit. Insbesondere weil der "Hype" um ESD ja auch größtenteils aus CMOS Zeiten zu stammen scheint und nur im "professionellen" Bereich Anwendung findet. Persönlich habe ich noch keine Schäden zu melden, die darauf zurückzuführen sind, dass mein Arbeitsplatz nicht ESD konform ist, so wie vermutlich die meisten, aber was soll. Ich würde da ganz gerne mit herum experimentieren.
Potential schrieb: > Ich würde das > Ganze nur gerne vom Netz fernhalten - nur um sicher zu gehen, dass ich > mich bei einem "Kurzschluss" zwischen Schutzleiter und Phase beim > Berühren der Matte nicht umbringe. Dafür haben diese Dummies auch statt normaler Steckerstifte zwei Plastestifte, d. h. an L oder N kann da intern gar nichts ran kommen. Nur PE ist nach innen geführt und wird über 1 MΩ an die Druckknopfkontakte geführt. Ist nicht sicherer oder unsicherer als die Benutzung einer beliebigen anderen Erde. Hier eine Variante, die nicht einmal die Steckerstift-Dummies hat: http://www.reichelt.de/ESD-Erdungsmaterial/ESD-EBP-S/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=60364;GROUPID=600;artnr=ESD+EBP-S
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.