Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schnelle TTL-Ansteuerung einer LED, f>1MHz


von Mike (Gast)


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Hallo,


ich sitze gerade vor einem Problem, bei dem ich nicht weiter komme.

Ich soll eine LED (Uf ca 2V) mit einer Frequenz von mindestens 1MHz 
schalten, um ein digitales Signal zu senden. Bis klappt das brauchbar 
mit einem kleinen FET (siehe 1)

Nun habe ich aber die Aufgabe, dass die Sende- und später die 
Empfangslatenz gegen Null gehen soll. Da der HC125 nur einen geringen 
Strom liefert ist die Ladezeit des Gates recht hoch.Z.Zt. rechne ich da 
laut Oszi mit ca. 50-60ns Verzug durch die Gateladekurve.

Mein Ziel wäre es, eine möglichst steile Schaltflanke für die LED zu 
bekommen, die mit minimalem Zeitverzug auf das Steuersignal an der Basis 
folg. Daher die Idee, einfach einen BC337-40 (25) oder BC547 C (B) 
NPN-Transistor im Kollektorschaltung zu betreiben (siehe Bild 2). Wie 
sich heute zeigte klappt das aber nur bis ca.50kHz ganz gut und das 
Emitterpotential sank wieder gegen Null. Bei höheren Frequenzen geht der 
Emitter immer weniger in Richtung Grundpotential.Bei 1MHz.ist es soweit, 
dass am Emitter nur noch auf ca.4,3V liegt, die LED nicht mehr erlischt.


Wie kann ich diese Sättigung verhindern? Wie bekomme ich den Transistor 
schneller wieder gesperrt? Wie kurze Schaltzeiten sind realistisch bei 
einem Strom Ice von va. 5-10mA?

Ich wäre für jeden Tipp dankbar.

Gruß

Mike

von MaWin (Gast)


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Dein "kleiner FET" ist hoffentlich kein JFET wie
gezeichnet, sondern ein MOSFET.

Nimm mal statt dem LS125 (dessen OE keinerlei Sinn macht)
einen HC04 und lass in beiden Fällen R7 weg.

Der Trick wäre wohl bei beiden Schaltungen, den
Transistor die LED nicht ganz ausschalten zu lassen,
sondern knapp unter der Helligkeit zu halten, die
für den Empfänger ein sicheres logisch 0 bedeutet.

von Mike (Gast)


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Hallo MaWin,

das JFet-Symbol sollte das N-Mos-Symbol sein. Leider habe ich auf diesem 
Rechner nur eine KiCad-Version von 2008. Da sah das Symbol noch so aus.

Ich bin auf den HC125 angewiesen, da dieser an eine Busstruktur 
angeschlossen ist. Die Zeichnung ist nur ein Ausschnitt. Ein uC steuert 
die OE an und dann machen sie sehr wohl Sinn :)

Es geht mir darum herauszufinden, wie ich den Transistor Beine machen 
kann, so dass dieser schneller wird. Alternativen zu diesem 
Transistortypen wären mir auch sehr recht. Laut LTSpice sollte gerade 
der 547 eine saubere und sehr zeitnahe (ca. 4-5ns) Schaltung 
durchführen. In Praxis tut er das aber nicht.


Mit Gruß

Mike

von Mike (Gast)


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Ach ja... R7 weglassen. Hatte ich mir auch überlegt. Die habe ich nur 
zur Sicherheit drin. Da der HC125 sowieso nur 20mA liefern können soll, 
ist er und nicht der Widerstand das strombeschränkende Bauteil.

Beim Emitterfolger soll der Ibe gerade mal um 2 uA betragen. Auch hier 
wäre ein Weglassen wahrscheinlich nicht entscheidend. Aber ich werde es 
versuchen.


Gruß

Mike

von Gerd E. (robberknight)


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Die Variante für Faule: lass den Transistor weg und schliess Widerstand 
plus LED direkt an den Ausgang Deines Logikgatters an. Wenn der Strom 
nicht reicht, kannst Du mehrere Module des ICs parallel schalten oder 
auf HC- (ca. 4 mA pro Ausgang) oder gar AC-Logik (ca. 20 mA pro Ausgang) 
wechseln.

Bei der FET-Variante: Gate-Widerstand runter, so auf 2-10 Ohm. Und nen 
stärkerer Teiber, auch hier entweder mehrere Module eines 74HC parallel 
oder gleich nen 74AC. Letzteres ist bei nem kleinen FET aber vielleicht 
etwas übertrieben.

Wenn Du den Bipolartransistor weiter verwenden möchtest: setze nen 
kleinen Kondensator (probier mal so 470pF bis einstellige nF) parallel 
zum Basiswiderstand des Transistors. Ansonsten das was MaWin gesagt hat: 
nie ganz abschalten, es muß immer ein minimaler Strom durch Transistor 
und LED fliessen. Dann kannst Du schneller an- und abschalten.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

wenn man eine LED sehr schnell ein- und ausschalten möchte sollte man 
die LED nie ganz abschalten. Stark vereinfacht ausgedrückt: Es ist nicht 
nötig die LED-Kennlinien jedesmal von 0 mA bis 40 mA zu durchlaufen. Der 
Weg von 1 mA bis 40 mA ist "wesentlich kürzer" (Dioden Kennlinie). Des 
Weiteren ist es sinnvoll die LED beim Einschalten zu übersteuern 
(Stichwort: "Peaking"). "Last but not least" spielt natürlich auch die 
(optische) Bandbreite der LED eine große Rolle.

Wenn auch schon etwas älter, zum Einlesen jedoch recht interessant ist 
die Application Note von Avago (vormals HP): "Low Cost Fiber Optic Links 
for Digital Applications up to 155 MBd (Application Bulletin 78)"
http://www.avagotech.com/docs/5965-6005E

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Mike (Gast)


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Hallo Guido,

das ist ja ein Superdokument. Das werde ich morgen gleich zum Frühstück 
studieren. Hast du noch weitere Links in dieser Richtung? Ich scheitere 
nämlich schön regelmäßig bei 2-3MHz mit den normal bekannten Methoden 
und habe schon manche Bibliothek nach Hochgeschwindigkeitsoptosendern- 
und empfängern durchsucht. Meist war 1MHz bereits eine magische Grenze 
oder es wurde sich um konkrete Schaltungen gedrückt. Das ist genau die 
Richtung die ich suche.


ECL... heiß und .... bekomme ich solche Steine überhaupt im regulären 
Handel? Muss ich morgen auch gleich recherchieren.

Um auf die obigen Schaltungen zurück zu kommen:

D.h., dass ich die BE-Strecke immer vorgespannt lassen sollte mit etwa 
Ubasis >=  Uforwarddiode +Ube? Da ich einen TTL-Bus habe, brauche ich 
eine DC-Kopplung zum Transistor. Wie würdet ihr das machen? Querstrom an 
der Basis durch einen Spannungsteiler an VCC und GND und dann mit einer 
schnellen Diode das TTL-Signal an die vorgespannte Basis legen?


Mit vielem Dank und Gruß

Mike

von Falk B. (falk)


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@  Mike (Gast)

>Ich soll eine LED (Uf ca 2V) mit einer Frequenz von mindestens 1MHz
>schalten,

Eher langsam.

>um ein digitales Signal zu senden. Bis klappt das brauchbar
>mit einem kleinen FET (siehe 1)

Mit 100 Ohm Angstwiderstand. Der ist überflüssig bis kontraproduktiv.

>Empfangslatenz gegen Null gehen soll. Da der HC125 nur einen geringen
>Strom liefert

Nö, dem kann man schon 20mA abverlangen, auch wenn dann die 
Ausgangsspannung leicht einbricht. HC Schaltkrerise haben um die 30-50 
Ohm Ausgangswiderstand.

>bekommen, die mit minimalem Zeitverzug auf das Steuersignal an der Basis
>folg.

Wie bereits gesagt, kann das der 74HC125 allein.

> Daher die Idee, einfach einen BC337-40 (25) oder BC547 C (B)
>NPN-Transistor im Kollektorschaltung zu betreiben (siehe Bild 2).

Geht auch.

>sich heute zeigte klappt das aber nur bis ca.50kHz ganz gut und das
>Emitterpotential sank wieder gegen Null. Bei höheren Frequenzen geht der
>Emitter immer weniger in Richtung Grundpotential.Bei 1MHz.ist es soweit,
>dass am Emitter nur noch auf ca.4,3V liegt,

Ja.

> die LED nicht mehr erlischt

Falsch! Die Spannung am Emitter liegt vielleicht noch auf 4,3V, d.h. 
aber nicht, dass die LED noch Strom bekommt. Denn deine 
Kollektorschaltung ist eine Ein-Quadrantenschaltung, die nur Strom in 
die LED pumpen kann, aber NICHT die parasitären Kapazitäten entladen 
kann. Wie auch? Durch die gesperrte Basis? Eher nicht. Ausserdem muss 
der Basiswiderstand raus, der ist hier unnötig bis kontraproduktiv.

Wenn du wissen willst, ob die LED WIRKLICH Strom bekommt und damit 
leuchtet, musst du einfach die LED und R in der Reihenfolge tauschen und 
den Spannungsabfall über dem Widerstand gegen Masse messen. Damit hat 
man einen deutlich besseren Messwert für den Zustand der LED. (Jaja, ich 
weiß, die parasitäre Kapazität der LED spuckt hier ein bisschen in die 
Suppe, aber für's Erste ist das OK bei 1 MHz).

>Wie kann ich diese Sättigung verhindern?

Da sättigt nicht, es wird nur nicht entladen. Das ist aber eher 
unkritisch.
Im Zweifelsfall schließt man 1K parallel zu deiner LED an, der entlädt 
die paar pF. Ist aber eher eine Schönheitskorrektur

>schneller wieder gesperrt? Wie kurze Schaltzeiten sind realistisch bei
>einem Strom Ice von va. 5-10mA?

Hmmm, 20-50ns sollten machbar sein, ggf. weniger.

von Mike (Gast)


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Hallo Falk,

Das mit dem Reihenwiderstand bei der LED ist ein guter Vorschlag.Daran 
hatte ich gestern nicht gedacht. so wird die Strecke zwischen LED-Anode 
und Transistoremitter auf konstantem Spannungsniveau gehalten.Da sehe 
ich nix.

Ich werde das umbauen und testen. Ebenso den Angstwiderstand entfernen. 
Die LED-Widerstandsschaltung sehe ich dann für nicht notwendig an.

Sehr fein.

Die Schaltzeiten von 20-50ns schaffe ich mit dem Mosfet bereits jetzt. 
Daher scheint die Kollektorschaltung wohl keine echten Vorteile zu 
bringen, oder?  Die schnellste Ansteuerung scheint wohl direkt aus einem 
Logikgatter erfolgen zu können. Oder siehst du da noch eine 
schnellere/bessere Möglichkeit?

Vielen Dankund mit Gruß

Mike

von Peter D. (peda)


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Siehe Bild.

von Falk B. (falk)


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@  Mike (Gast)

>Die Schaltzeiten von 20-50ns schaffe ich mit dem Mosfet bereits jetzt.
>Daher scheint die Kollektorschaltung wohl keine echten Vorteile zu
>bringen, oder?

Oder. Wie misst du denn? Hoffentlich mit einem 10:1 Tastkopf und eniem 
ausreichend schnellen Oszilloskop, so 50 MHz++.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Mike,

Mike schrieb:
> ECL... heiß und .... bekomme ich solche Steine überhaupt im regulären
> Handel? Muss ich morgen auch gleich recherchieren.

Auf ECL musst Du nicht umsteigen. In dem von mir verlinkten Dokument 
"Low Cost Fiber Optic Links for Digital Applications up to 155 MBd 
(Application Bulletin 78)" sind der optische Sender und der Empfänger so 
aufgebaut, dass sie auf der elektrischen Seite mit ECL-Signalen 
arbeiten. Die eigentliche Ansteuerung der LED erfolgt nicht mit 
ECL-Gattern.

Für das Grundverständnis auch ganz nützlich ist das Script zur 
Lehrveranstaltung "Analoge und Digitale Schaltungen" der Technischen 
Universität Ilmenau. Du kannst das Skript hier 
http://www.tu-ilmenau.de/mhe/lehre/analoge-und-digitale-schaltungen/ 
herunterladen. Das Kapitel "8.4.2 Ansteuerung von LED in optischen 
Sendern" ist in Deinem Fall von Interesse.

Für die Realisierung einer einfachen Ansteuerschaltung kann ich dir noch 
das Datenblatt der LED L9534 von Hamamatsu Photonics empfehlen. Die LED 
L9534 wird meines Wissens nicht mehr produziert. Du solltest die Infos 
jedoch auch in Datenblätter der Nachfolgemodelle finden.
http://jp.hamamatsu.com/search/cs.html?charset=utf-8&url=http%3A//jp.hamamatsu.com/resources/products/ssd/pdf/l9534_kled1051e01.pdf&qt=l9534&col=en&n=1&la=en

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Mike (Gast)


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Hallo,


@Falk:

ja, ich messe über 10:1 Tastköpfe und das mir zur Verfügung stehende 
Oszi ist hinreichend schnell.

@Guido:

ich werde weiter lesen. Vielen Dank für deine Links. Mich würde im laufe 
der Lektüre interessieren, welche Arten von Sende- und Empfangsdioden 
für derartige Geschwindigkeiten verwendet werden können. Mal sehen.

@Peter:

Die Schaltung möchte ich gerne verstehen. Denn laut der einhelligen 
Meinung hier liegt der Schlüssel zur Geschwindigkeit darin, den Strom 
über die Diode nie ganz abreißen zu lassen.

1. Am Gatterausgang liegen 0V:

Als Emitterfolger liegt damit am Emitter und damit auch an der Anode der 
Diode eine Spannung von ca. 0,7V an. Da die Basis unter der 
Schaltschwelle liegt kommt es zu einem Stromfluss von R in die Masse. 
Aufgrund des geringen Anodenpotentials sperrt die LED vollkommen.

2. Am Gaterausgang liegen 5V:

Mit steigender Spannung an der Basis steigt auch das Emitterpotential. 
Erreicht das Emitterpotential die Schwellwertspannung der LED wird diese 
Leitend und hält damit das Emiterpotential auf einem fixen Wert. Da die 
Basisspannung weiter steigt sperrt der NPN und der Stromfluss setzt sich 
nur durch die LED fort.

Folglich müsste es einen kurzen "schleichenden" Wechsel der Stromsenken 
geben. Vom PNP zur Diode und umgekehrt. Aber damit wäre ja noch immer 
eine Stromfreie Phase für dieLED vorhanden, eben wenn die 
Vorwärtsspannung der LED unterschrittten wird. Auch wenn diese die 
gesamte Zeit vorgespannt bleibt.

Habe ich diese Schaltung richtig verstanden? Wäre da bereits eine 
optimale Methode?

Ich bin weiterhin sehr dankbar für alle Hinweise und Tipps

Mit Gruß

Mike

von Mike (Gast)


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Hallo Guido,

ich habe mit gerade das Datenblatt zur L9534 von Hamamatsu angesehen und 
die darin enthaltene Schaltung. So einfach geht das bei den Profis? Mei 
mei mei.

Hast du auch vielleicht Unterlagen, Appnotes oder Beschreibungen vom 
Gegenstück dieser Schaltung? Also von optischen 
Hochgeschwindigkeitsempfängern? Es reicht, wenn diese schnell und 
empfindlich (das schließt sich ja eigentlich aus) digitale Signale 
detektieren können. Differenzierte analoge Signale brauche ich nicht 
auszuwerten (ist ein digitaler Signalstrom). Das wäre für mich gerade 
super hilfreich, da ich auch hier gerade an meiner Grenze bin.

Zur Zeit habe ich einen Empfänger aufgebaut, der etwa 5 MHz bei einer 
Verstärkung von über G=10⁵ noch sehen kann, dabei aber eine Latenz von 
gut 150-200ns aufweist bis das Signal sauber auf TTL-Pegel ist. Das ist 
für mein Projekt nicht hinreichend.

Der Aufbau besteht derzeit aus einer Kaskodeschaltung mit 
Photodiode(SFH203), einem TIA (OPA656) und einem Komparator (AD8561). 
Die Verstärkung der Schaltung ist absolut hinreichend, aber die dabei 
resultierende Geschwindigkeit des OPA656 ist einfach schlecht.

Viellicht muss ich da, wie bei den LEDs, einfach anders denken. Solltest 
du zu Empfängern auch Infos haben, so wäre ich die sehr dankbar, wenn du 
mir ein paar Links zukommen lassen könntest. Die anderen waren schon 
Gold wert.


Mit Gruß

Mike

von Mike (Gast)


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Hallo Guido,

das Kapitel 8.4.2 ist leider weder in der HTML- noch in der PDF-Verions 
enthalten. Nach Kapitel 8.3.4 kommen Übungen zur Vorlesung.

Hast du den Rest evtl. ?


Mit Gruß

Mike

von Mike (Gast)


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Hat sich erledigt. Da sind zwei Dokumente verlinkt.

Danke.

von Mike (Gast)


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Das Grundprinzip habe ich nun verstanden. Die Schaltungen von Peter und 
Guido verfolgen alle den selben weg. Sei es mit Spannungsteilern oder 
Transistoren in Kollektorschaltung. In der Literatur scheinen jedoch 
auch hier gerne Emitterschaltungen verwendet zu werden.

Da ich hier gerade nichts messen kann:

Wie weit sollte die Diodenkapazität vorgespannt werden, damit eine 
möglichst schnelle schaltung erfolgt. Peters Schaltung bringt hier ca. 
0,7V Vorspannung. Hamamatsu arbeitete mit zund 1,8V. Beide liegen damit 
wohl deutlich oder gerade noch unter der Vorwärtsspannung. Also kein 
Ruhestrom durch die LED. Wo sollte ich mich idealerweise orientieren?

Mit Gruß

Mike

von Arno H. (arno_h)


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Wie wäre es denn mit einer Kollektorschaltung?
Masse ist an Plus, um die LED-Spannung zu messen und die Schottky ist 
drin, damit bei 1ps Anstiegszeit die Parasitären Elemente nicht allzu 
verrückt spielen. Klappt leider nicht ganz an den Schaltflanken und beim 
Rückwärtsstrom, der aber in der Realität besser aussehen dürfte.

Arno

P.S. zu lange simuliert, wie ich sehe

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Mike schrieb:
> Wie weit sollte die Diodenkapazität vorgespannt werden, damit eine
> möglichst schnelle schaltung erfolgt. Peters Schaltung bringt hier ca.
> 0,7V Vorspannung. Hamamatsu arbeitete mit zund 1,8V. Beide liegen damit
> wohl deutlich oder gerade noch unter der Vorwärtsspannung. Also kein
> Ruhestrom durch die LED. Wo sollte ich mich idealerweise orientieren?

An der Helligkeit der LED. Vereinfach gesprochen gilt: Die Vorspannung 
und somit der Vorstrom durch die LED sollte so groß sein, dass Dein 
Empfänger gerade noch eine "0" detektiert. Natürlich bleibt man in der 
Praxis etwas darunter.

Beim Bau des Empfängers kann ich Dir leider nicht viel weiterhelfen. Nur 
so viel, Du solltest die Photodiode unter Vorspannung betreiben.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Falk B. (falk)


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@  Mike (Gast)

>Habe ich diese Schaltung richtig verstanden? Wäre da bereits eine
>optimale Methode?

Eine ausreichende. 1 MHz ist ja nun weiß Gott nicht soooo wild.

>Transistoren in Kollektorschaltung. In der Literatur scheinen jedoch
>auch hier gerne Emitterschaltungen verwendet zu werden.

Eben weil sie den Transistor nicht sättigen und damit schnell sind. ECL 
macht es ja auch so.

>Wie weit sollte die Diodenkapazität vorgespannt werden, damit eine
>möglichst schnelle schaltung erfolgt.

Naja, bei 1 MHz braucht man das nicht wirklich. Sowas macht man eher bei 
Lasern für Datenübertragung bei 100 Mbit/s++. LEDs werden bis ca. 155 
Mbit/s eingesetzt und dort hart ON/OFF geschaltet. Natürlich sind das 
spezielle, kapazitätsarme LEDs, keine 0815 IR-LEDs vom Conrad ;-)

>Ruhestrom durch die LED. Wo sollte ich mich idealerweise orientieren?

Ich würde einfach per Widerstand einen Rihestrom fließen lassen, der ca. 
5% des Maximalstroms entspricht.

>detektieren können. Differenzierte analoge Signale brauche ich nicht
>auszuwerten (ist ein digitaler Signalstrom).

Die erste Sufe ist dennoch ein linearer TIA.

>Zur Zeit habe ich einen Empfänger aufgebaut, der etwa 5 MHz bei einer
>Verstärkung von über G=10⁵ noch sehen kann, dabei aber eine Latenz von
>gut 150-200ns aufweist bis das Signal sauber auf TTL-Pegel ist. Das ist
>für mein Projekt nicht hinreichend.

Was ist denn das Ziel? Ausserdem sollte man besser von Anstiegszeit und 
Verzögerungszeit reden, denn 5 MHz können je nach Tastverhältnis alles 
sein. Auch wenn wir alle insgeheim von 5 MHz mit 0,5 Tastverhältnis 
ausgehen.

>Der Aufbau besteht derzeit aus einer Kaskodeschaltung mit
>Photodiode(SFH203), einem TIA (OPA656) und einem Komparator (AD8561).
>Die Verstärkung der Schaltung ist absolut hinreichend, aber die dabei
>resultierende Geschwindigkeit des OPA656 ist einfach schlecht.

Ein Schaltplan sagt mehr als 1000 Worte.

SFH203 ist sehr schnell, auch wenn hier im Datenblatt wahrscheinlich ein 
Tippfehler ist.

"Anstiegs und Abfallzeit des Fotostromes
Rise and fall time of the photocurrent
RL= 50 kW; VR = 20 V; l = 850 nm; Ip = 800 mA

5 ns
"

Das sind eher 50 OHm, ohne Kilo.

OPA656 hat je nach Datenblattseite 230-500 MHz Gain-Bandwidth Produkt. 
Da ist deutlich mehr drin, natürlich aber nicht mit 1 MOhm und 47pF. Die 
SFH203 hat 11pF bei 0V, bei 20V Sperrspannung vielleicht 2-3pF. Hier 
spielt das Layout eine wichtige Rolle.

AD8561 ist ein 7ns Komparator!

Alles in allem ist mit diesen Bauteilen deutlich mehr drin, ich würde 
mal 50ns Pulsbreite und weniger schätzten, macht 10 MHz++.

von Mike (Gast)


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Hallo

@Guido

Schade.Die Photozelle spanne ich bereits vor. Ich befürchte es liegt 
derzeit auch einfach an einem sehr schwachen Eingangssignal.

@Arno

Ich habe mir deine Simulation angesehen. Das sieht in den Strom- und 
Spannungsverläufen sehr gut aus. Die Schaltungen sind ja sehr schnell.

Ich sehe aber leider nicht den Trick hinter der Schaltung. Warum 
arbeitest du mit negativen Spannungsvorzeichen? Wozu nutzt du eine 
Schottkydiode?


Mit Gruß

Mike

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Mike schrieb:
> Ich befürchte es liegt
> derzeit auch einfach an einem sehr schwachen Eingangssignal.

Wie wird das Licht den übertragen (Freiraum/Lichtwellenleiter)? Ist der 
Abstrahlwinkel der LED "passend"? Ist die maximale spektrale 
Empfindlichkeit des Empfängers (einigermaßen) passend?

Was auch noch interessant wäre, welche LED verwendest Du? Wie Falk 
bereits erwähnt hat ist dies ein sehr wichtiger Punkt.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Arno H. (arno_h)


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Mike schrieb:
> Hallo
> @Arno
...
> Ich sehe aber leider nicht den Trick hinter der Schaltung. Warum
> arbeitest du mit negativen Spannungsvorzeichen? Wozu nutzt du eine
> Schottkydiode?

Arno H. schrieb:
> Masse ist an Plus, um die LED-Spannung zu messen und die Schottky ist
> drin, damit bei 1ps Anstiegszeit die Parasitären Elemente nicht allzu
> verrückt spielen. Klappt leider nicht ganz an den Schaltflanken und beim
> Rückwärtsstrom, der aber in der Realität besser aussehen dürfte.

Das sind einfach nur Hilfsmittel für die Simulation gewesen. Die 
Ansteuerspannung ist ja immer noch auf den Minuspol der 5V bezogen.
Im realen Aufbau wird der Spannungsverlauf auch ohne Schottkydiode 
anders aussehen.

Arno

von Ulrich (Gast)


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Bei mehr als 1 MHz sollte man mal kontrollieren ob die LED überhaupt so 
schnell reagiert. Einiger der IR LEDs (vor allem 950 nm) sind relativ 
langsam. Ein erster grober Test wäre es die reverse recovery Zeit der 
LED zu messen. Wenn man die LED schneller als diese Zeit auschalten will 
sollte man über eine Schaltung wie oben (Datum: 05.02.2013 11:49) mit 
Transistor parallel zur Last nachdenken, nur dass man noch zusätzlich 
per Schottkydiode verhindern sollte das der Transistor in die Sättigung 
geht.

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