Moin, was haltet ihr für empfehlenswerter, ein Studium der Informatik & Internet oder ein Studium der Elektrotechnik (Energietechnik od. Techn. Informatik) an einer FH? Und was haltet ihr von Wirtschaftsinformatik? Ich bin momentan wirklich extrem am schwanken und kann mich überhaupt nicht entscheiden. Für Informatik & Internet spricht das Interesse (das Herz), für Elektrotechnik spricht der Kopf (Bessere Jobaussichten, später Umstieg in die Informatik möglich?) Ich habe halt öfter mal gelesen, dass FH-Informatiker lediglich bessere Anweudungsentwickler sind welche mit Fachinformatikern konkurrieren. Dafür lohnt sich natürlich kein Studium.. Wie ist eure Einschätzung dazu? Danke..
juppi schrieb: > Ich habe halt öfter mal gelesen, dass FH-Informatiker lediglich bessere > Anweudungsentwickler sind welche mit Fachinformatikern konkurrieren. > Dafür lohnt sich natürlich kein Studium.. Das trifft bei Elektroingenieuren und Technikern doch genauso zu. Mach dir nicht einen zu großen Kopf darüber. Mach das, was dir Spaß macht. Die Jobaussichten sind so oder so bescheiden und eine gute (Aus)Bildung zählt in Deutschland leider nicht viel, vor allem aus finanzieller Sicht. Viel wichtiger sind leider Beziehungen und dadurch kommen auch Leute in höhere Positionen, die dort fachlich nichts zu suchen haben.
juppi schrieb: > Ich habe halt öfter mal gelesen, dass FH-Informatiker lediglich bessere > Anweudungsentwickler sind welche mit Fachinformatikern konkurrieren. Klassisches Missverständnis: Informatik umfasst weit mehr als nur Software-Entwicklung. Egal ob nach TU, FH oder DH.
Mein Problem ist irgendwie, dass ich mir zu den Studiengängen keine Tätigkeit so richtig vorstellen kann. Elektrotechnik finde ich zwar recht interessant, aber irgendwie nicht so recht faszinierend (Habe eine Ausbildung in dem Gebiet.. (Energie)) Informatik hingegen finde ich schon hin und wieder faszinierend, allerdings weiß ich nicht, ob das nicht eher "Hobbycharakter" hat und behalten sollte. Ich habe zwar in meiner "Jugend" hin und wieder mit Linux, Serverdiensten, Apache, PHP & MySQL und so nem Zeugs rumgespielt, das ganze aber nicht so perfektioniert, wie manch anderer aus meinem Bekanntenkreis, der mit 18 schon Websites an Firmen verkauft hat etc. Andererseits stelle ich mir das Tätigkeitsfeld des (Elektro-)ingenieurs sehr abwechslungsreich vor! Prinzipiell sehe ich den Informatiker eher hinter Schreibtischen rumkrabbelnd und Patchkabel in Serverracks sortierend, während der Elektroingenieur in meiner Vorstellung eher mit seinem Projektteam gerade eine neue Brandschutzanlage auf dem Berliner Flughafen versucht in Betrieb zu nehmen. Oder so.. Ich weiß, das ist vermutlich sehr schwarz/weiß gemalt. > Mach dir nicht einen zu großen Kopf darüber. > Mach das, was dir Spaß Das ist ja eben das Problem. Man will sich ja irgendwie auch weiter entwickeln und nicht ewig nur das machen, was man schon kennt. macht. Von daher will ich mir halt eine möglichst große Anzahl an Optionen offen halten, um meine Chance auf einen Job, der mir später Spaß bringt, zu erhöhen. Ich glaube viele kennen das Dilemma. Ich zerdenke sowas halt immer bis in kleinste Detail.. Hat denn hier irgend jemand Informatik an einer FH studiert und kann dafür eine Lanze brechen?
juppi schrob:
>Ich bin momentan wirklich extrem am schwanken....
BTW:
Herbert fragt seinen Nachbarn, ob der nicht mal mit dem Saufen aufhören
will. Antwortet der: "Ich weiß nicht -ich schwanke noch!"
;-)
MfG Paul
juppi schrieb: > ein Studium der Informatik & Internet Wenn der Studiengang wirklich so heißt, dann kannst du ihn in der Pfeife rauchen... Dann wurde der so benannt, um ein paar Vollpfosten an diese FH zu locken. Ein Informatikstudium hat nichts mit Internet zu tun.
juppi schrieb: > Prinzipiell sehe ich den Informatiker eher hinter Schreibtischen > rumkrabbelnd und Patchkabel in Serverracks sortierend, Yep, das stimmt natürlich; also das mit dem Schreibtisch. Je virtueller, desto mehr Bildschirm. Aber wenn dir Autobahnkilometer und Kundengespräche liegen: Das gibts beispielsweise auch (Consulting, Support-Ing). Fürs durch den Unterboden kriechen gibts die Fachinformatiker Systemintegration. Dünne Azubis werden bevorzugt. ;-) > gerade eine neue Brandschutzanlage auf dem Berliner Flughafen versucht > in Betrieb zu nehmen. Ein Beruf mit Zukunft. Reicht mit etwas Glück bis zur Rente. > Das ist ja eben das Problem. Man will sich ja irgendwie auch weiter > entwickeln und nicht ewig nur das machen, was man schon kennt. > macht. Das hängt nicht so sehr an der Ausbildung. Eher an der dann ausgeübten Tätigkeit.
A. K. schrieb: > juppi schrieb: >> Ich habe halt öfter mal gelesen, dass FH-Informatiker lediglich bessere >> Anweudungsentwickler sind welche mit Fachinformatikern konkurrieren. > > Klassisches Missverständnis: Informatik umfasst weit mehr als nur > Software-Entwicklung. Egal ob nach TU, FH oder DH. ja das ist richtig für das Studienfach bzw. Forschungsobjekt Informatik, aber in der Praxis ist Informatik meist SW Entwicklung. Manchmal heißt es IT Consulting oder IT Architektur, ist aber an sich nur SW Entwicklung. Meist werden aber studierte Informatiker bevorzugt eingestellt statt Fachinformatiker, auch wenn letzere teils genauso fähig sind. Auch hat man als Ingenieur das höhere Ansehen in der Bevölkerung ( zumindest auf dem Lande wo wenig studiert haben ), da viele meinen ein studierter Informatiker würde Rechner flicken. Ansonsten hat man als Ing auch bessere Karten in einem IG Metall Betrieb zu kommen wo gut bezahlt wird. Ein Großteil der IT und SW Firmen in Deutschland sind Mittelständler, ohne Tarifbindung und nicht selten ohne BR. Auch ist zu Bedenken, dass 2 / 3 der E Technik Ings ü40 sind, 1 / 3 ü50. Bei den Informatikern ist man ab 40 schon alt. Auch sprechen die Absolventenzahlen eine klare Sprache : Info ca. 15 tsd pro Jahr, E Technik ca. 8 tsd pro Jahr.
Informatiker schrieb: > Bei den Informatikern ist man ab 40 schon alt. Das sehe ich naturgemäss anders. ;-)
A. K. schrieb: > Informatiker schrieb: >> Bei den Informatikern ist man ab 40 schon alt. > > Das sehe ich naturgemäss anders. ;-) glaub ich dir, schau aber mal in die Statistik der berufstätigen Informatikern, da ist eine Minderheit über 40 oder gar über 50. Auch der typische Beschäftigte in typisch deutschen, mittelständischen IT Firmen ( wie schon gesagt mit Gehältern weit unter IG Metall ) ist eher zwischen 30 - 35, d.h. kein Altersersatzbedarf, Neueinstellung nur bei gutem Wachstum. Bei den E Technik Ings dagegen gibt es allein schon wegen dem demografischen Wandel einen Ersatzbedarf, selbst wenn das Wachstum bei 0 liegt. Das ist der Unterschied. Dazu die niedrigeren Absolventenzahlen bei E Technik.
Paul schrieb: > Die Jobaussichten sind so oder so bescheiden und eine gute > (Aus)Bildung zählt in Deutschland leider nicht viel, vor allem aus > finanzieller Sicht. Die Jobaussichten sind besser als in jedem anderen Fach, außer vll Medizin.
Informatiker schrieb: > glaub ich dir, schau aber mal in die Statistik der berufstätigen > Informatikern, da ist eine Minderheit über 40 oder gar über 50. Erinnert mich an einen alten Witz: A: Azubis sterben früh! B: Wieso denn das? A: Na, hast du schon mal einen alten Azubi gesehen? Informatik gibts unter dieser Bezeichnung erst circa ab den 70ern. Grössere Studentenzahlen gabs erst in den 80ern. Wenn du jetzt mal rechnest, dann kommst du ganz leicht drauf, weshalb es so wenige Informatiker um die 60 gibt.
A. K. schrieb: > Informatiker schrieb: >> glaub ich dir, schau aber mal in die Statistik der berufstätigen >> Informatikern, da ist eine Minderheit über 40 oder gar über 50. > > Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. ;-) > > Informatik gibts unter dieser Bezeichnung erst circa ab den 70ern. > Grössere Studentenzahlen gabs erst in den 80ern. Wenn du jetzt mal > hochrechnest, dann kommst du ganz leicht drauf, weshalb es so wenige > Informatiker um die 60 gibt. > > logisch, ich weiss was du meinst. Viele die in der IT arbeiten, sind Quereinsteiger. In meinem Bereich ist das auch so. Aber : in vielen innovativen neuen Themen, wo viele IT Mittelständler unterwegs sind, liegt der Altersschnitt eher bei 30 - 35, da ist man mit 40 schon alt und ü50iger gibt es da so gut wie kaum. Daher das was ich meine : es gibt einen sehr geringen Altersersatzbedarf bei den Informatikern, aber einen viel höheren bei den E Technikern. Dazu auch noch doppelt so viele Info Absolventen als E Techniker ( Uni + FH zusammen gerechnet ) dazu auch noch mehr IG Metall Betriebe die E Techniker beschäftigen, IT Firmen im Mittelstand sind selten tariflich gebunden. Ich hatte mal Firmen gepostet, große Mittelständler in BaWü, die speisen Entwickler mit Info TU Abschluss und 10 Jahren BE mit 50 - 55 k BRUTTO ab. Diese Beiträge wurden dann aber gelöscht.
Informatiker schrieb: > Viele die in der IT arbeiten, sind > Quereinsteiger. Glaubst auch nur du! Informatiker schrieb: > Daher das was ich meine : es > gibt einen sehr geringen Altersersatzbedarf bei den Informatikern, aber > einen viel höheren bei den E Technikern. Ja ja seh mer ja dann!
Marx W. schrieb: > Informatiker schrieb: >> Viele die in der IT arbeiten, sind >> Quereinsteiger. > > Glaubst auch nur du! > > Informatiker schrieb: >> Daher das was ich meine : es >> gibt einen sehr geringen Altersersatzbedarf bei den Informatikern, aber >> einen viel höheren bei den E Technikern. > > Ja ja seh mer ja dann! also beides widerspricht sich. Wenn wenig Quereinsteiger in der IT arbeiten, heißt es, dass viele studierte Infos da arbeiten. Die studierten Infos aber haben eine junge Altersstruktur, ergo geringer Altersersatzbedarf.
Hi, das ist im Grunde vollkommen egal, ob du 'ne Lehre oder ein Studium machst - nach dem Studium wirste dann sehr wahrscheinlich verschiedenste Aufgaben übernehmen können/müssen, sprich flexibel sein und in verschiedene Gebiete geschnuppert haben müssen. Für die Persönlichkeitsentwicklung und die langfristigen Aussichten (viele Dekaden später) ist es sicher am Besten, einen Uniabschluss zu haben und möglichst breitbandig aufgestellt zu sein. Das beschert dir zu Beginn deines Arbeitslebens nach dem Studiums eher Hindernisse, zahlt sich möglicherweise später aus. Die praxisnäheren Ausbildungen, also FH oder BA hingegen bringen dir einen ziemlich guten Start nach dem Studium, weil du hier spezieller und konkreter an Themen herangeführt und ein größerer Teil des Lernprozesses durch praxisnähere Aufgaben gestaltet wird. Das ist für deine (Programmier-) Skills im Arbeitsleben kurzfristig eine gute Sache und stehst gegenüber Absolventen der allgemeinen Informatik nicht schlechter da - im Normalfall sogar besser. Durch die Bologna-Reform war ja das Ziel des Gesetzgebers, die Hochschulabschlüsse international vergleichbar zu machen, sprich die BSc oder MSc-Abschlüsse auf einen einheitlichen Stand zu bringen. Ob da diese qualitative Unterscheidung zwischen den Hochschulen noch gilt oder schon verwässert wurde, vermag ich nicht zu beurteilen und ist sicher auch abhängig von der Hochschule. Das Grundproblem der BSc/MSc-Umstellung war zum Zwecke des strafferen Studienplans und der Vergleichbarkeit eine gewisse Annäherung der Lehre an aus der Schule gewohnte Lehrmethodiken - man kann keinen Diplom-Studiengang in 6 Semester klatschen und sagen, es ist das gleiche: wie soll das auch gehen, wenn ein Diplomer 3 oder 4 Semester mehr Zeit hatte? Allgemeine Informatik hatte (zumindest an der FSU Jena) die 3 Säulen der Informatik (grundlegend gleichverteilt, in der Vertiefungsrichtung eine Säule etwas mehr behandelt): • Theoretische Informatik • Praktische Informatik • Technische und angewandte Informatik (+ Nebenfach) Wenn du dir diese "Säulen der Informatik" mal ergooglest, kannst du dir grob eine Abschätzung machen, wie die angewandten Studienfächer wie die Schwerpunkte der angewandten Informatikfächer sind. Die Wirtschaftsinformatiker haben Big-Knowledge auf Optimierung, Datenbanken/Informationssysteme und Statistiken (ganz abgesehen von den kaufmännischen Sachen). Die Bio-Informatiker haben ihre Schwerpunkte in der algorithmischen Behandlung schwerer Probleme - sprich Lösung von biologischen Problemen, die viel Rechenzeit benötigen (Proteinfaltungen, DNA, usw. usf) und natürlich noch die biologischen Grundlagen für ihre Arbeit. Technische Informatiker - Schwerpunkte sind hier eher der ingenieursmäßige Entwurf und die Softwareentwicklung eingebetteter Systeme, sowie natürlich auch Entwicklung von Rechnerarchitekturen auf rekonfigurierbarer Logik. Die klassische E-Technik (zu der ich als Dipl.-Inf. nicht viel sagen kann) unterteilt sich ja dann auch noch mal in verschiedene Teildisziplinen wie Energietechnik, Nachrichtentechnik, usw. Bei uns war's so, dass die (allg.) Informatik mehr Überschneidungen mit Mathematikern hatte als mit den physikorientierteren Ansätzen der TUs (sprich: kein Physik im Grundstudium, außer man hat's im Nebenfach). Der Schwerpunkt lag also mehr in der allgemeinen algorithmischen Ausbildung. Ich hoffe, ich konnte dir so etwas Orientierung geben - letztlich ist es vollkommen egal, ob du 'n Studium oder 'ne Lehre hast: politisch gewollt ist sowieso, dass sich beides mehr angleicht bzw. der Übergang leichter fällt als bisher.
Anno meinereiner gabs auch einen möglichen Schwerpunkt bei hardwarenaher Informatik. Wo man also auch mitkriegt, wie Speicher intern funktioniert, und dass man Netzwerke nicht nur topologisch oder politisch betrachten kann. Ist aber schon ein Weilchen her, weiss nicht wie das heute aussieht.
Bernd schrieb im Beitrag #3104136: > Wer seine Entscheidung davon abhängig macht, ob Heiner Statistiken > aufstellt oder sich selbst bemitleidet, hat eh ein Problem. ach ich glaub ich meld mich mal an, irgendwie bemerkt man mich immer ;-) wobei viele schlimme "Heiner" Beiträge NICHT von mir stammen. Jedenfalls wer Statistiken zur Altersverteilung der Informatiker und E Techniker, sowie Absolventenzahlen haben will, bitte schön Absolventen Informatik pro Jahr, ca. 16 Tsd, Quelle : etwas weiter runter scrollen http://www.uni-due.de/isa/fg_naturwiss/informatik/informatik_hs_frm.htm nun zur Altersstruktur und zum Wachstum der Informatiker : dort steht auch was zum Altersersatzbedarf http://www.uni-due.de/isa/fg_naturwiss/informatik/informatik_hs_frm.htm bei den E Technikern : ca. 8 tsd Absolventen pro Jahr http://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/e-technik/e-technik_hs_frm.htm und Altersstruktur und Ersatzbedarf sowie Entwicklung der Anzahl an E Technikern : http://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/e-technik/e-technik_hs_frm.htm so bitte, hier sind gute Quellen, diese könnt ihr nun durchlesen und anschließend gerne diskutieren.
Bernd schrieb im Beitrag #3104159: > Und was sagen deine Statistiken aus? > > Die sind doch absolute wertlos, was die Zukunft betrifft. > > Hast du in Statistik nicht aufgepasst oder lernt man sowas nicht auf der > Fast-Hochschule? dort steht die Anzahl derer, die bald in Rente gehen je nach Fach. Dort steht die Anzahl derer, die im Schnitt das Studium schaffen und wie viele Anfangen, wie viele es beenden. Daraus kann man in etwa hochrechnen wie es aussehen wird. Nicht genau, aber man kann Trends ableiten. Sowas lernt man sogar an der FastHochschule ( ja Dr Tech gebe Dir sogar Recht dass FH kein hohes Niveau hat )
gut, dann stell Du doch mal eine Rechnung auf, bin gespannt. Dann können wir gerne diskutieren !
Bernd schrieb im Beitrag #3104136: > Niemand kann sagen, wie der Arbeitsmarkt für Informatiker bzw. > E-Techniker in 5 Jahren aussehen wird PUNKT Nun, das wäre auch das falsche Entscheidungskriterium, an dem sich unser Threaderöffner nicht orientieren sollte. Letztlich sollte er sich über die Studieninhalte informieren und letztlich selber abschätzen, ob die Themen greifbar sind, welche Anwendungen sich daraus ergeben und ob das mit den eigenen Interessen übereinstimmen könnte. Eigene Interessen verschieben sich im Laufe der Zeit auch, das ist ein normaler Vorgang. > Wer seine Entscheidung davon abhängig macht, ob Heiner Statistiken > aufstellt oder sich selbst bemitleidet, hat eh ein Problem. Vollkommen richtig - ob nun die Art der Hochschule, das Studiengebiet oder ob es eine Lehrausbildung ist: kurzfristig sollte sich der Threaderöffner 'nen Kopp machen, ob er eher zu anwendungsorientiertem oder eher zu abstrakteren Lernen tendiert. Ersteres ist eher die wichtige Säule für den täglichen praktischen Einsatz, letzteres erhöht die universelle Einsatzfähigkeit. Soll heißen: viele Profs bzw. wiss. Mitarbeiter im Studiengang Informatik in Jena hatten als Background 'nen Abschluss in Mathematik, Physik oder anderen Ingenieurswissenschaften - warum: weil eben ein Hochschulstudium eben keine Spezialisten für nur ein Gebiet ausbildet. Praktisch arbeiten viele graduierte Mathematiker in der Softwareentwicklung, genauso wie dies Physiker, E-Techniker und Wirtschaftswissenschaftler tun. Daher noch mal der Rat: informieren! Trage eine Faktenbasis über deine Studiengänge zusammen, finde Gemeinsamkeiten/Unterschiede und matche das mit deinen eigenen Interessen und Zielen. Pauschal würde ich sagen, dass wenn dein Stereotyp vom Informatiker ist, dass derjenige in 'nem Kabuff sitzt und LAN-Kabel legt, bisschen PHP zusammenklickt - und das gegenteilige Stereotyp des Dipl.-Ings, dass dieser der Star auf jeder Baustelle ist, dann solltest du dich dringend informieren - und zwar durch eigene Recherche und eigenen Erkenntnisgewinn.
Also zur Informatik wurde ja schon viel gesagt. Die Angst die ich persönlich vor dem Bereich habe ist, dass es da viele Firmen gibt in denen man einfach ein Projekt nach dem anderen nach V-Modell verkackt. :) Die Elektrotechnik teilt sich im Prinzip in 2 Bereiche auf: Zum einen die Nachrichtentechnik. Die beschäftigt sich mit der physikalischen Darstellung von Botschaften in Form von Signalen. Das geht tendenziell eher in den Bereich der Signalverarbeitung und Informatik. Zum anderen gibt es die Energietechnik bei der es um Systeme geht die mit Leistung umgehen. Sprich Motoren und Transformatoren usw. Was es auch immer gibt sind so "Modestudiengänge" die quasi an den Bedürfnissen lokaler Firmen ausgerichtet werden, damit der Student ja kein Fünkchen mehr weiß als er soll. :) Das ist zum Beispiel so was wie Automobiltechnik. Sinnvoll ist vielleicht noch die Halbleitertechnik weil dann halt noch die Chemie und die eher praktischen Belange der Halbleiterei. Aber es gibt überall Schnittmengen, bei uns war zum Beispiel das Vorstudium komplett gleich für alle Fachrichtungen. Die Informatik wird leider, so weit wie ich das sehen kann, immer weiter verwässert. Zum Teil müssen die da den Leute das Programmieren erst mal beibringen.
Christian Berger schrieb: > Die Informatik wird leider, so weit wie ich das sehen kann, immer weiter > verwässert. Zum Teil müssen die da den Leute das Programmieren erst mal > beibringen. Und? Wer in jungen Jahren viel programmiert hat und mit dem Ansatz ins Informatik-Studium geht "das schaffe ich mit deshalb links", der fliegt in den ersten Semestern oft hochkant raus. Die meisten Studienanfänger in der Medizin haben davor auch noch nicht an Menschen rumgeschnippelt. ;-)
Christian Berger schrieb: > Die Angst die ich > persönlich vor dem Bereich habe ist, dass es da viele Firmen gibt in > denen man einfach ein Projekt nach dem anderen nach V-Modell verkackt. > :) Wasserfall, V-Modell - kein Modell wird dir wirtschaftliche Risiken entfernen können. Die Aufgabe der Modelle ist nur, diese durch vorausschauendes Handeln zu verringern, vermeiden lässt sich sowas nich. Nur genaue Kenntnis dessen, für wen das Projekt gedacht ist, deren Arbeitsweisen und Handlungen - sprich: ausgeprägte interdisziplinäre Kommunikation kann sowas vermeiden. > Was es auch immer gibt sind so "Modestudiengänge" die quasi an den > Bedürfnissen lokaler Firmen ausgerichtet werden, damit der Student ja > kein Fünkchen mehr weiß als er soll. :) Das ist zum Beispiel so was wie > Automobiltechnik. Da ist was Wahres dran, es gibt Masterstudiengänge, die sehr speziell ausgebildet werden. Ob das gut oder schlecht ist, möchte ich nicht beurteilen, es bleibt nur die Frage, ob damit das Humboldtsche Bildungsideal erreicht werden kann, an denen sich die Universitäten orientieren sollten. > Sinnvoll ist vielleicht noch die Halbleitertechnik weil dann halt noch > die Chemie und die eher praktischen Belange der Halbleiterei. > Zum Teil müssen die da den Leute das Programmieren erst mal > beibringen. Ohne Fleiß, kein Preis... ;) Andererseits - was die Schule an Voraussetzung nicht bietet, kann die Uni nur begrenzt abfangen. Ein halbsemestriger Programmierkurs für Studenten, die noch nie im Leben programmiert haben und z.B. im ersten Semester Wirtschaftsmathematik oder Materialwissenschaften studieren kann nur Grundlagen abhandeln. Entsprechend führt sowas dann zu einer einem zweigeteilten Ergebnis: die, die vorher schon was wussten, sind die Kracher, die anderen haben's schwerer - aber auch denen kann geholfen werden. Dennoch: für wissenschaftliche Arbeit im algorithmischen Bereich ist ein grundlegendes Verständnis seiner Werkzeuge, Arbeitsmittel und Techniken sehr wichtig. Mehr als ein Tutorium bzw. eine Kurzeinführung kann das nicht sein - den Rest muss dann die individuelle Lernleistung sowie die anderweitig erworbenen Kenntnisse des einzelnen Studenten liefern. Aber letztlich geht es in der Informatik gar nicht ums Programmieren und Coden. Es gibt Dipl.-Infs, die nur mittels UML den ganzen Tag OOAD machen und der eigentlichen Programmierung nicht viel am Hut haben. Soll heißen: ein Informatik-Studium bietet ein weitaus breiteres Spektrum als nur zu Programmieren. Letztlich sind Programmiersprachen im strengen Sinne nur Hilfsmittel zur Entwicklung und Implementierung formaler, durchdachter Modelle. Die Praxis ist oft: Quick-Hacks, Workarounds, halbe Implementierungen weil Spezifikationen unklar: nur vom Reißbrett die Software Top-Down runterzuklatschen ohne Bottom-Up-Rückmeldungen zu nutzen und das zu bauen, was eigentlich an der jeweiligen Stelle nötig ist - das bildet keine Hochschule aus, das bringt erst die Praxis. Daher auch großen Respekt vor den Lehrausbildungen, weil diese Skills wirklich erst durch ausführliches Arbeiten in konkreten Umfeldern erworben werden können und essentiell wichtig für den Erfolg konkreter Projekte sind.
db8fs schrieb: > Wasserfall, V-Modell - kein Modell wird dir wirtschaftliche Risiken > entfernen können. Die Aufgabe der Modelle ist nur, diese durch > vorausschauendes Handeln zu verringern, vermeiden lässt sich sowas nich. > Nur genaue Kenntnis dessen, für wen das Projekt gedacht ist, deren > Arbeitsweisen und Handlungen - sprich: ausgeprägte interdisziplinäre > Kommunikation kann sowas vermeiden. das sind Modelle wofür man keine Info studiert haben muss
ITler schrieb: > db8fs schrieb: >> Wasserfall, V-Modell - kein Modell wird dir wirtschaftliche Risiken >> entfernen können. Die Aufgabe der Modelle ist nur, diese durch >> vorausschauendes Handeln zu verringern, vermeiden lässt sich sowas nich. >> Nur genaue Kenntnis dessen, für wen das Projekt gedacht ist, deren >> Arbeitsweisen und Handlungen - sprich: ausgeprägte interdisziplinäre >> Kommunikation kann sowas vermeiden. > > das sind Modelle wofür man keine Info studiert haben muss Hab ich auch nicht gesagt, ich weiß, dass das u.a. Teil der Lehrausbildung der Fachinformatiker ist und das ist vollkommen richtig. Dennoch ist ein Modell nur eine Abstraktion der Wirklichkeit und was anderes kann's nie sein. Und jedes Modell kann von jedem erlernt werden, siehe den Vortrag von http://www.youtube.com/watch?v=jdsQLGhwkp0 Dann können auch 16-jährige Fusionsreaktoren bauen und auch sehr beindruckend öffentlich verteidigen. Btw: um super proggen oder Hardware designen zu können, braucht man auch kein Studium - siehe Wozniaks Zitat in [http://www.mikrocontroller.net/articles/Retrocomputing_auf_FPGA]. Letztlich spielt praktisch vor allen theoretischen Spielereien der Return-On-Invest des Programmierers eine nicht unwesentliche Rolle. Die schönsten Modelle nützen nix, wenn sie in der Schublade verschwinden, weil nicht durchführbar. Kenne ich selber zur Genüge.
Ohh Gott.. geht das wieder los. Jeden Monat dieselbe Diskussion.. Einfach nur peinlich
Falke schrieb: > Ohh Gott.. geht das wieder los. Jeden Monat dieselbe Diskussion.. > Einfach nur peinlich Ja, die übliche Schlammschlacht Diplom-Informatiker gegen Fachinformatiker. Natürlich halten sich die Dipl.-Inf. für etwas viel Besseres, sie haben es auch gar nicht nötig, "programmieren" zu können. Es genügt, ein paar UML-Diagramme zu malen und hochtrabend über Software-Architektur zu brüten, die niederen Arbeiten können schließlich die Fachinformatiker machen. Dafür aber natürlich das Doppelte an Gehalt kassieren.
Na schön.. Der gewöhnliche E-Techniker und der artverwandte Maschinenbauer halten sich generell für die Krone der Schöpfung. Gott persönlich hat ihnen nachts die Berufung zum INSCHENÖR geflüstert. Das lassen sie ihre Kommilitonen jeden Tag aufs Neue spüren: Naturwissenschaftler? - "Fahren nach dem Studium bestimmt Taxi." Mathematik? - "Blanke Theorie, hat keinen Nutzen." BWL? - "Kann jeder, ist nur Ausweniglernerei." Jura? - "Das selbe wie BWL." Geisteswissenschaftler? - "Stehen in der Arbeitsagentur ganz vorne in der Schlange." [...] Informatiker? -"Können nicht mehr als ein FIAE." Ausgedachte Zitate? NEIN, bittere Realität! INSCHENÖR, die wohl isolierteste Bevölkerungsgruppe aus der Spezies der Morloks vom Planeten Sesamstraße. Noch nicht einmal Mathe1 bestanden, wird darüber philosophiert, wie hoch das Gehalt bei VW wohl sei und wie schnell man doch in der Motorenentwicklung landet. Doch es gibt einen Haken.. Der Adelstitel INSCHENÖR wurde faktisch von Bologna in den Wind geschossen! (Diese Schweine) Somit kann man sich nur noch schlecht von den Versagern aus den benachbarten Fachrichtungen abgrenzen. Leider bekommt jetzt jeder popelige Landschaftsarchitekt (Baum hierhin, oder weiter links?) einen Bachelor of Engineering hinterhergeworfen. Was tun? Nach Feierabend werden einschlägige Foren mit geistigem Dünnschiss zugemüllt, wobei das angeschlagene Selbstbewusstsein kompensiert werden soll. Diese pösen pösen [Fachrichtung]! Die können doch alle nix! Meist machen sich INGS mit einem derart arrogantem Auftreten keine Freunde, außer in den eigenen Reihen. Diese Stimmungsmache klaut bereits jedem Erstsemester den letzten Nerv. Wie auch immer.. Audi, BMW, Porsche und Siemens stehen ja bereits Schlange, schließlich ist man INSCHENÖR! Hier schreibt kein verzweifelter Informatiker. Hier schreibt jemand, der auf das beschränkte Weltbild einiger "Ingenieure" überhaupt nicht klarkommt! Im Freundeskreis sowie in diversen Foren. Letztendlich hängt der berufliche Werdegang doch nicht nur von einem Blatt Papier ab, oder? Ich werds wohl nie verstehen..
Falke schrieb: > Ausgedachte Zitate? NEIN, bittere Realität! INSCHENÖR, die wohl > > isolierteste Bevölkerungsgruppe aus der Spezies der Morloks vom > > Planeten Sesamstraße. Hahaha --- dieses Märchen hält sich so hartnäckig, wie die Erkenntnis, dass Frauen multitaskingfähig(er) sind, als Männer, wo längst erwiesen ist, dass es das im Gehirn gar nicht gibt.
Bernd schrieb im Beitrag #3104136: > Niemand kann sagen, wie der Arbeitsmarkt für Informatiker bzw. > E-Techniker in 5 Jahren aussehen wird *PUNKT* Also die zwei würde ich schon vergleichen: Da es kaum alte Informatiker gibt, ist es in der Informatik eher unwahrscheinlich, dass sich der Arbeitsmarkt zugunsten der Arbeitnehmer entwickelt. Bei den Ingenieuren sieht das besser aus, da können die alten Herren, die es in der Informatik kaum gibt, in Rente gehen und machen Platz für den Nachwuchs. Aber selbst wenn es so wäre, nach solchen Kriterien sollte man sich im MINT-Bereich keinesfalls entscheiden.
Martin schrieb: > Natürlich halten sich die Dipl.-Inf. für etwas viel > Besseres, sie haben es auch gar nicht nötig, "programmieren" zu können. > Es genügt, ein paar UML-Diagramme zu malen und hochtrabend über > Software-Architektur zu brüten, die niederen Arbeiten können schließlich > die Fachinformatiker machen. Dafür aber natürlich das Doppelte an Gehalt > kassieren. Genau so sollte es sein! Mehr wissen, weniger machen, aber dafür um so mehr verdienen.
Martin schrieb: > Falke schrieb: >> Ohh Gott.. geht das wieder los. Jeden Monat dieselbe Diskussion.. >> Einfach nur peinlich > > Ja, die übliche Schlammschlacht Diplom-Informatiker gegen > Fachinformatiker. Natürlich halten sich die Dipl.-Inf. für etwas viel > Besseres, sie haben es auch gar nicht nötig, "programmieren" zu können. > Es genügt, ein paar UML-Diagramme zu malen und hochtrabend über > Software-Architektur zu brüten, die niederen Arbeiten können schließlich > die Fachinformatiker machen. Dafür aber natürlich das Doppelte an Gehalt > kassieren. u mad?
> Die Firma ist derart omnipotent, dass sie so ziemlich alles macht. > Gefühlte 100 Stellen hat die Firma offen: Von denen gefühlt mehr als 90 % garnicht real existent vorhanden sind !!
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