Forum: Platinen Tonertransfermethode - Tipps gegen zerstörte Bahnen


von Peter Reither (Gast)


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Hi!

Mit all den guten Tipps hier aus dem Forum habe ich mich nun an die 
Tonertransfermethode gewagt.

Zuerst habe ich es mit Alufolie (auf Papier zur Stabilisierung) 
ausprobiert. Aber mein Drucker geht damit ziemlich harsch um, um erzeugt 
viele Knicke, die sich auch nur schlecht glätten lassen. Diese zeichnen 
sich dann dadurch aus, dass der Toner an einigen Stellen gar nicht oder 
nur schlecht auf der Platine haftet.

Nächster Versuch: Reicheltkatalog. Das Ergebnis: Sehr zwiespältig: Wie 
ihr auf dem Foto sehen könnt gibt es nahezu perfekte Bereiche gerade 
unten links, aber sonsten teilweise sehr schlecht abgebildete Bahnen und 
Pads. Versuche dies mit einem Stift nachzuziehen haben dazu geführt, 
dass ich dann händisch Bahnen verbunden habe, die nicht verbunden sein 
sollten. Dafür bin ich zu sehr Grobmotoriker.

Momentan nehme ich den Reicheltkatalog, drucke das Layout mit hoher 
Auflösung darauf, fixiere es auf der Platine, und bügele für 8 Minuten 
bei 70°C darüber. Zwischen Platine und Bügeleisen kommt ein altes 
Geschirrhandtuch. Bei weniger als 8 Minuten sind die Bahnen noch 
größtenteils auf dem Katalog und nicht der Platine. Alle paar Minuten 
während des Bügelns habe ich die Platte um 90° gedreht.

Habt ihr noch ein paar Tipps, damit (auch ohne Laminiergerät, was 
sicherlich eines Tages, aber nicht jetzt angeschafft wird) die Drucke 
sauberer übertragen werden können?

Vielen Dank im Voraus!

von Gerhard W. (gerhard_w)


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versuch mal Geschenkpapier. Verwende die nicht bedruckte Seite und zieh 
es gleich nach dem Aufbügeln im heißen Zustand ab.
Klappt bei mir wunderbar.

von herbert (Gast)


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Ich bin Belichter,meine Meinung über die Tonermethode spar ich mir 
...siehste ja selber.Trotzdem habe ich mir zumindest theoretisch 
Gedanken gemacht wo beim übertragen die Knackpunkte sind.Die 
Tonerhaftung nach dem übertragen muß auf der Platine höher sein als auf 
der Trägerfolie.Spontan fälllt mit ein ,dass es Teflonfolien gibt ,auch 
sehr dünne.Ob man die bedrucken kann weiß ich nicht ,das müßte man 
ausprobieren.Teflonfolien sind formstabil und recht hitzebeständig.Die 
Tonerhaftung müßte deutlich geringer sein als die auf der 
Platine.Außerdem kann man sie  nach einer Übertragung wieder 
verwenden.Bei der optimalen Dicke der Folie müßte man experimentieren 
was der Drucker noch problemlos einziehen kann.Ob mein Gedanke brauchbar 
ist kann ich nicht sagen den wie oben schon erwähnt belichte ich und bin 
zufrieden mit den Ergebnissen.

von herbert (Gast)


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Gerhard W. schrieb:
> versuch mal Geschenkpapier.

Weißt du wieviele Sorten von Geschenkpapier es gibt? Da geht sicher 
nicht alles was unter diesem Namen angeboten wird...

von Peter Reither (Gast)


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herbert schrieb:
> Weißt du wieviele Sorten von Geschenkpapier es gibt? Da geht sicher
> nicht alles was unter diesem Namen angeboten wird...

Ja, und meine Frau kommt aus Schwaben. Das was wir als Geschenkpapier 
haben geht sicherlich nicht. Das reißt beim anschauen...

herbert schrieb:
> Ich bin Belichter,meine Meinung über die Tonermethode spar ich mir
> ...

Irgendwann werde ich das wahrscheinlich auch mal machen, aber am Anfang 
möchte ich erst einmal klein Anfangen und nicht viel Geld für Material 
ausgeben. Außerdem sind meine Mittel momentan noch ein wenig begrenzt...

herbert schrieb:
> pontan fälllt mit ein ,dass es Teflonfolien gibt ,auch
> sehr dünne

Muss ich mal schauen, ob ich die im Baumarkt oder im Netz zu 
"Probierpreisen" bekommen kann. Aber danke für den Tipp!

von Michael S. (technicans)


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Vielleicht hilft das ja etwas. Eine Beschaffungsquelle in D
ist mir leider nicht bekannt.

http://www.youtube.com/watch?v=I7NKZnsDoCA

http://www.ebay.de/itm/330825780933?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

vom Bild her würde ich sagen, das du die Temperatur etwas erhöhen 
solltest.
Zur Orientierung:
- Wenn sich die Leiterbahnen nicht vollständig übertragen ist die 
Temperatur zu niedrig.
- Wenn die Leiterbahnen verlaufen ist die Temperatur zu hoch.

Ich verwende auch die Reichelt Katalogseite. Ich drucke mit einem 
Kyocera und Bügel mit ca. 140°C 5 Minuten auf (drei Punkte auf dem 
Bügeleisen).
Bügeleisen haben das Problem, das sie ungleichmäßig warm werden, deshalb 
muss man es viel bewegen.

Zudem bringe ich die Kupferschicht auf der Platine schon auf Temperatur, 
bevor ich die Vorlage drauf lege und aufbügle. Strukturen mit 10 mil 
bekomme ich damit problemlos hin, allerdings ist das aufbügeln etwas 
übungssache.

Gruß Kai

von 0815 (Gast)


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Im Youtube-Video sieht man den Nächsten, der es mit der Sauberkeit nicht 
so genau nimmt...Er berührt sowohl Ausdruck als auch Platine reichlich 
mit den Fingern. Von Entstauben auch gar keine Rede...
Das Video ist wohl eher als grober Anhaltswert anzusehen. Beispielsweise 
passt Layer 1 unter Garantie nicht exakt auf Layer 2...
Wenn das alle so oder ähnlich machen, ist es kein Wunder wenn der 
Transfer nicht klappt.

von Scans (Gast)


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Michael S. schrieb:
> http://www.youtube.com/watch?v=I7NKZnsDoCA

Das Video ist totaler Unsinn! Der macht jeden Anfängerfehler, den man 
nur machen kann. Wer etwas demonstrieren will, soll es doch bitte 
richtig machen.

Hast du dir das Video überhaupt angeschaut?? Oder nur nicht verstanden?

von hp-freund (Gast)


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Lasst euch das vom Experten zeigen ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=lxRNQbEGwm4

von Bernd O. (bocklin)


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Das gleiche Problem mit dem gleichen Ergebnis wie auf dem Bild habe ich 
auch immer mal wieder. Aber auch wenn ich jetzt einen Belichter habe, 
benutze ich die Tonermethode immer noch für einseitige Sachen. Ist 
schneller und einfacher.

Ich benutze Tinten(!)strahlfotopapier, 600dpi mit dunkelster 
Druckereinstellung, mit Tesa auf der Platine fixiert, hohen Druck und 
höchste Temperatur, 10 Mal durch den Laminator bis die Platine richtig 
heiss ist. Platine muss absolut sauber sein, Acton o.ä verwenden. Meiner 
Meinung nach ist für das saubere Leiterbahnbild das schnelle Abkühlen 
mit Wasser fast genauso wichtig wie alles andere. Das alles 
berücksichtigt und ich kann das Papier wie ein Abziehbildchen von der 
Platine lösen. Fertig und ätzen, 10mil Bahnen zwischen 2mm Pins durch 
geht locker. Manchmal siehts halt aus wie auf dem Bild, das sieht man ja 
vor dem Ätzen. Dann muss der Toner halt wieder runter (Aceton) und alles 
von vorne.

Bernd

von Teo D. (teoderix)


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Peter Reither schrieb:
> Habt ihr noch ein paar Tipps, damit (auch ohne Laminiergerät, was
> sicherlich eines Tages, aber nicht jetzt angeschafft wird) die Drucke
> sauberer übertragen werden können?

Nö, es geht ohne Laminator zwar deutlich besser, das Ergebnis ist aber 
eher zufällig.
Kauf Dir 'n Laminator!

von Willi L. (wilials)


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sieh mal nach bei ebay unter "thermal transfer paper". Das ist ein 
einseitig beschichtetes Papier (eine Seite glatt, eine Seite rauh). Auf 
die glatte Seite wird gedruckt. Danach entweder aufbügeln (aber keine 8 
Minuten, das ist viel zu lang) mit Einstellung Wolle oder Max, oder in 
den Laminator. Anschließend gut abkühlen lassen, ggf in kaltes Wasser 
mit etwas Pril legen. Das funktioniert problemlos und gibt zuverlässig 
reproduzierbare, gute Ergebnisse.

Der einzige Nachteil ist, daß das Papier aus China kommt und der Weg 
hierher ist weit. Bei mir hats fast 6 Wochen gedauert.

Teflonpapier wird wohl nicht gehen, da wird der Toner eventuell nicht 
halten. Aber ich kenne jemand der nimmt Vinyl und erzielt damit auch 
sehr gute Ergebnisse.

Gruß
Willi

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