Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ir-Empfänger TSOP was ist "Max. Envelope Duty Cycle"?


von syn (Gast)


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Hallo, kann mir jemand erklären was mit dem Diagram (siehe Anhang)
"Max. Envelope Duty Cycle vs. Burstlength"
im TSOP2238 Datenblatt¹ gemeint ist.
(Die Angabe findet man auch in anderen TSOP Modellen.)

Ist damit das optimale Puls/Pause Verhältnis der 38kHz Trägerfrequenz 
gemeint?


¹ http://www.vishay.com/docs/82459/tsop48.pdf
  Seite 3, Fig.8

von Axel S. (a-za-z0-9)


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syn schrieb:
> Hallo, kann mir jemand erklären was mit dem Diagram (siehe Anhang)
> "Max. Envelope Duty Cycle vs. Burstlength" gemeint ist.

Was dasteht.

> Ist damit das optimale Puls/Pause Verhältnis der 38kHz Trägerfrequenz
> gemeint?

Nein. Das ist immer noch 50%.

Wenn man mal vom Licht absieht, ist das Signal einer IR-Fernbedienung 
eine (digitale) Amplitudenmodulation eines Trägers im Bereich von 36kHz. 
Ein Telegramm besteht aus einer Folge von Impulsen. Jeder Impuls ist 
eine Folge (ein Burst) von Perioden der Trägerfrequenz. Ein Telegramm 
kann nun charakterisiert werden:

- wie lang sind die jeweiligen Bursts (in Perioden des Trägers)
- wie ist das Puls/Pausenverhältnis der Impulse die den Träger 
modulieren

Die TSOP's enthalten einen geregelten Verstärker und einen 
Referenzgenerator (der liefert die "mittlere" Amplitude und gibt so eine 
Schaltschwelle für die Unterscheidung Signal/kein Signal). Beide haben 
Zeitkonstanten und funktionen nur dann, wenn der Sender auch mal Pausen 
einlegt. Und diesen Zusammenhang dokumentiert das Diagramm.

Die TSOPs eignen sich also z.B. nicht als Empfänger für Lichtschranken, 
die einfach ein Dauersignal des Trägers senden.


XL

von syn (Gast)


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Besten Dank für deine Antwort, jedoch habe ich dazu noch eine Frage.
Am Beispiel NEC Protokoll (Bit-Zeiten im Anhang):

>- wie lang sind die jeweiligen Bursts (in Perioden des Trägers)

Bei 38kHz sollten es dann für einen Impuls(560µs) 21 Bursts sein.


>- wie ist das Puls/Pausenverhältnis der Impulse die den Träger
>modulieren


Wird nun Logisch "1" gesendet sollte doch das Puls/Pausenverhältnis
0,560ms / 2.25ms = ca. 0,25 betragen?

Bei Logisch "0" dann 0,560ms / 0,560ms = 0,5

Laut dem ersten Diagramm sind bei 21 Bursts 0,25 Duty Cycle noch im 
"Signal-Bereich", jedoch ist 0,5 Duty Cycle oberhalb der Line was dann 
"Kein Signal" bedeuten würde?

Im Datenblatt steht das er sogar für das NEC Protokoll empfohlen ist.

von syn (Gast)


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Ich meine natürlich:
Bei Logisch "0" dann 0,560ms / 1,12ms = 0,5

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


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Axel Schwenke schrieb:
> Die TSOPs eignen sich also z.B. nicht als Empfänger für Lichtschranken,
> die einfach ein Dauersignal des Trägers senden.

Danke für den Hinweis. Genau sowas wollte ich mal aufbauen, und hab 
dieses Detail nicht gesehen. Das wäre schief gegangen.

An syn (Gast):
Im Datenblatt Seite 5 unten in der Tabelle sind die genauen Daten von 
Burstlänge in Impulsen und nötigen Pausenzeiten ausführlich 
zusammengefaßt.

Dann muß ich in meiner Lichtschranke den Sender auch so modulieren :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Joerg L. schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Die TSOPs eignen sich also z.B. nicht als Empfänger für Lichtschranken,
>> die einfach ein Dauersignal des Trägers senden.
>
> Danke für den Hinweis. Genau sowas wollte ich mal aufbauen, und hab
> dieses Detail nicht gesehen. Das wäre schief gegangen.
>
> An syn (Gast):
> Im Datenblatt Seite 5 unten in der Tabelle sind die genauen Daten von
> Burstlänge in Impulsen und nötigen Pausenzeiten ausführlich
> zusammengefaßt.
>
> Dann muß ich in meiner Lichtschranke den Sender auch so modulieren :-)

Mit einer Doppelmodulation, z.B. mit einen 556 geht das durchaus.
Man moduliert einmal mit 36kHz und erzeugt zusätzlich Bursts mit
der Länge von z.B. 1ms.
Gruss
Harald

von Thomas (Gast)


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Joerg L. schrieb:
> Danke für den Hinweis. Genau sowas wollte ich mal aufbauen, und hab
> dieses Detail nicht gesehen. Das wäre schief gegangen.

Wie oft muss denn deine Lichtschranke prüfen, ob dort irgendetwas im 
Strahl ist. Der Sender muss dafür doch nicht auf Dauerflackern stehen. 
Wenn z.B. alle sechs Millisekunden bei einem Duty-Cycle von 10% geguckt 
wird, ob die LS frei ist, sollte das für die meisten Anwendungen doch 
reichen.

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


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Harald, Thomas:
Genau. Da die Lichtschranke sowieso mit einem uC ausgewertet werden 
soll, lass ich diesen auch gleich die Bursts erzeugen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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syn schrieb:
> Besten Dank für deine Antwort, jedoch habe ich dazu noch eine Frage.
> Am Beispiel NEC Protokoll (Bit-Zeiten im Anhang):
>
>>- wie lang sind die jeweiligen Bursts (in Perioden des Trägers)
>
> Bei 38kHz sollten es dann für einen Impuls(560µs) 21 Bursts sein.

Die Länge eines Bursts (X-Achse) ist 21. Envelope Duty Cycle darf dann 
maximal 40% sein.

>>- wie ist das Puls/Pausenverhältnis der Impulse die den Träger
>>modulieren
>
> Wird nun Logisch "1" gesendet sollte doch das Puls/Pausenverhältnis
> 0,560ms / 2.25ms = ca. 0,25 betragen?
>
> Bei Logisch "0" dann 0,560ms / 0,560ms = 0,5

Stimmt soweit.

> Laut dem ersten Diagramm sind bei 21 Bursts 0,25 Duty Cycle noch im
> "Signal-Bereich", jedoch ist 0,5 Duty Cycle oberhalb der Line was dann
> "Kein Signal" bedeuten würde?
>
> Im Datenblatt steht das er sogar für das NEC Protokoll empfohlen ist.

Du mußt das gesamte Telegramm betrachten. NEC sendet die Bits ja immer 
zweimal, einmal davon negiert. Es sind also immer gleich viele Nullen 
und Einsen. Das Tastverhältnis ist also 33%. Dazu kommt noch, daß 
zwischen den Telegrammen ja noch Pausen sind (mit Mindestlänge). Über 
noch längere Zeiträume ist das Tastverhältnis also nochmal niedriger.


XL

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