Hallo Zusammen, ich habe da mal eine Frage, die ihr mir sicher beantworten könnt. Unzwar habe ich mir gerade folgendes Modul bestellt, um einen GSM/GPS-Tracker zu realisieren (http://www.simcom.us/product_detail.php?cid=1&pid=37). Ich überlege nun, ob ich für meinen Tracker überhaupt noch ein GPS-Modul brauche, oder A-GPS nutzen kann. Für den Anwendungsfall wäre die Genauigkeit von A-GPS eigentlich ausreichen. So wie ich verstanden habe, werden bei A-GPS ja Standortinformationen von den GSM-Funktürmen übertragen. Die eigentliche Frage von mir ist nun, ob jedes GSM-Modul in der Lage ist A-GPS Informationen zu empfangen und ob jemand weiß ob das SIM900 dieses im speziellen Fall auch kann. Vielen Dank für eure Hilfe!
Christoph schrieb: > Hallo Zusammen, > > ich habe da mal eine Frage, die ihr mir sicher beantworten könnt. > Unzwar habe ich mir gerade folgendes Modul bestellt, um einen > GSM/GPS-Tracker zu realisieren > (http://www.simcom.us/product_detail.php?cid=1&pid=37). > > Ich überlege nun, ob ich für meinen Tracker überhaupt noch ein GPS-Modul > brauche, oder A-GPS nutzen kann. Für den Anwendungsfall wäre die > Genauigkeit von A-GPS eigentlich ausreichen. So wie ich verstanden habe, > werden bei A-GPS ja Standortinformationen von den GSM-Funktürmen > übertragen. Die eigentliche Frage von mir ist nun, ob jedes GSM-Modul in > der Lage ist A-GPS Informationen zu empfangen und ob jemand weiß ob das > SIM900 dieses im speziellen Fall auch kann. > > > Vielen Dank für eure Hilfe! Hallo Christoph, so wie ich das noch in Erinnerung habe ist A-GPS ein DIENST den du vom Provider buchen musst. Dazu werden Trinangulationsdaten des GSM/GPRS Moduls dem Provider geschickt un der sendet Dir dann GPS Informationen zurück. Musst Du Dich über A-GPS genauer belesen. rgds
Genauer: (wikipedia): AGPS has two modes of operation: Mobile Station Assisted (MSA) In MSA mode A-GPS operation, the A-GPS capable device receives acquisition assistance, reference time and other optional assistance data from the A-GPS server. With the help of the above data, the A-GPS device receives signals from the visible satellites and sends the measurements to the A-GPS server. The A-GPS server calculates the position and sends it back to the A-GPS device. Mobile Station Based (MSB) In MSB mode A-GPS operation, the A-GPS device receives ephemeris, reference location, reference time and other optional assistance data from the A-GPS server. With the help of the above data, the A-GPS device receives signals from the visible satellites and calculates the position. Heißt Du brauchst den A-GPS Server Dienst des Providers. rgds
Wenn das nicht genau sein muss, kannst Du auch vom Modul abfragen an welcher Zelle Du bist, das geht immer.
Super, da habt ihr mir ja schonmal sehr geholfen. Wisst ihr auch zufällig, wie man diese Daten beim Provider abfragen kann? Gibt es da spezielle AT-Kommandos für? Finde leider in Netz kein Beispiel, wie man so etwas z.B. mit einem Arduino und einem seriell angeschlossenen GPS-Modul realisieren könnnte. Viele Grüße Christoph
Überlege doch mal Deinen Anwendungszweck. Wenn Du wissen willst, dass Du dich in einem durch Zivilisation auch nur päriphär besidelten Gebiet befindest, dann reicht das vorhandensein eines GSM Signals völlig aus ;) Wenn Du wissen willst, wo Du Dich auf wenige 10..100m genau befindest, dann reicht GPS. Wenn es Dir auf cm ankommt, weil Du ein Vermessungsgerät entwickelst, dann wirst Du dich mit A-GPS und D-GPS und weiteren komplexen Dingen beschäftigen müssen. Das einfache Ausnutzen von GSM (Mobilfunk) Informationen führt nicht zwangläufig zu eineren genauen Position, denn auf dem Land sind wenige Masten für mehere Kilometer große Radien zuständig. Entsprechend schwierig ist es dann auch für A-GPS Provider mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorauszusagen, wo Du dich noch genauer befinden könntest, als es deine an ihn gelieferten GPS Koordinaten ohnehin schon tun. Früher war das GPS aus militärischen Gründen erheblich stärker künstlich verschlechtert (verschlüsselt). Um es in Freundes-Ländern doch nutzbar zu machen, wurden Korrektur-Daten durch verscheidene Dienste gesendet, einige davon konnte man frei empfangen. IMHO wurden Korrekturdaten über DW und RDS übertragen, bin mir da aber nicht mehr ganz sicher. Später ist die schwere Verschlüsselung von GPS zurück genommen worden und sie wird seit dem nur noch selten bzw. reduziert eingesetzt, sie sollte inzwischen auch selektiv einsetzbar sein. Es wäre interessant zu erfahren, ob heute überhaupt in "Freundesland" noch verschlüsselt wird. Zurück zur Aufgabenstellung: Ehe man sich mit A-GPS sowohl in Kosten bei einem Dienstleister als auch in Kosten für eine dauerhafte Datebnverbindung stürzt, kann man ja mal nachsehen, ob es noch Bodengestützte Dienste gibt, die frei empfangbar sind und der Genauigkeit dienen. Ach ja, das mir dem A-GPS wird übrigens auch gerne missverstanden. Vereinfacht dargestellt: Um zu wissen wo man sich befindet, muss man zuerst wissen, wo die Satelliten sind, deren Signal man empfängt. Dazu muss das GPS, wenn es kalt startet, erst einmal alle Satelliten finden, also alle Frequenzen scannen bis es genügend Satelliten gefunden hat. Dann muss es die Position der Satelliten, die es empfängt, relativ zueinander und zu sich selbst triangulieren. Diese Aufgabe kann enorm verkürzt werden, wenn es den Satelliten-Almanach vorab bekommt. Damit weiß das GPS, welche Satelliten ungefähr wo über dem Horizont stehen. Es muss also lediglich auf bestimmten Frequenzen nach Satelliten suchen und kann deren Position vorab schon mal schätzen und sie dann anhand der einkommenden Daten später weiter verfeinern. Man hat also erheblich schneller einen Lock, auch wenn der zuerst noch ungenau ist. Leider wird das Almanach Verfahren, welches ein einmaliges laden von einer Tabelle aus dem Internet ist, gerne mit A-GPS verwechselt (auch bei einer prominenten und an sich guten Android App) obwohl es eben kein Dienst ist, der die Positions-Angabe durch fortlaufende Korrekturrechnungsn verbessert. Gruß Ulrich
Christoph schrieb: > Unzwar habe ich mir gerade folgendes Modul bestellt, um einen > GSM/GPS-Tracker zu realisieren > (http://www.simcom.us/product_detail.php?cid=1&pid=37). > > Ich überlege nun, ob ich für meinen Tracker überhaupt noch ein GPS-Modul > brauche, oder A-GPS nutzen kann. Das von dir verlinkte SIM900 hat gar kein GPS-Modul. Du müsstest also einen extra GPS-Empfänger benutzen oder ein Modul wie z.B. das SIM908 nehmen, das einen GPS-Empfänger eingebaut hat.
Jetzt mal frei aus der Erinnerung: A-GPS steht für Assisted-GPS. Weil sich die Bahnen der GPS Satelliten nicht 100%ig für alle Ewigkeit voraussagen lassen, werden laufend die Bahnkorrekturdaten mit dem GPS Signal versendet. weil GPS eine extrem niedrige Datenrate hat, dauert es bis zu 30 Minuten, bis der komplette Almanach empfangen wurde. Assisted GPS bezieht den Almanach nun einfach per Mobilfunk-Internet (oder wie auch immer) von einem Server. Wenn der Almanach veraltet ist, dann kann es deutlich länger dauern, bis das GPS einen fix hat bzw. die Genauigkeit geringer sein. Wenn kein aktueller Almanach vorliegt kann bei schlechtem Empfang auch gar kein Fix stattfinden, was durch AGPS eben behoben werden kann. Die Funkzellenabfrage hat erstmal mit GPS nicht viel zu tun, ausser dass es den selben Zweck erfüllt. Dabei wird die Funkzelle wieder per Internet an einen Server geschickt, der dann die GPS Position des Sendemastes zurückliefert. Da gibt es neben Apple und Google noch ein paar andere komerzielle Anbieter. Es gibt aber auch freie Karten, die sich auch herunterladen lassen, opencellid z.B. Dann braucht man natürlich auch kein Internet. Smartphones werten zusätzlich meist auch noch die Wlan SSIDs aus, damit wird die Position ziemlich genau und das funktioniert auch indoor (wenn in Einkaufszentren die Wlans gemappt wurden). Der Vorteil von GSM/Wlan abfragen liegt vor allem daran, dass sie quasi sofort einen fix haben und auch vergleichsweise wenig Strom brauchen. Wenn man die Position per GSM/Wlan bestimmt hat, dann kann man das auch nutzen, um die GPS Berechnungen zu verbessern. Aber meistens verbessert sich wieder nur die Time to first fix(TTFF) und weniger die Genauigkeit. Die Genauigkeit lässt sich dagegen mit Differential-GPS verbessern. Hierbei wird an fest definierten Orten ein zusätzlicher Sender (also quasi ein GPS Satellit, nur auf der Erde) aufgebaut. Die Signale des Senders müssen vor allem nicht durch die Luftschichten durch, die Uhren befinden sich etwa auf der selben Höhe über NN (damit gehen die Uhren nicht aus relativistischen Gründen anders) und die Position der Sender lässt sich exakt bestimmen. Dadurch lässt sich die Genauigkeit des Empfängers auf wenige mm steigern. DGPS wird meines wissens aber nicht in Consumer Geräten eingesetzt, die Sendestationen werden auch nur für spezielle Zwecke aufgebaut.
Ulrich P. schrieb: > Später ist die schwere Verschlüsselung von GPS zurück genommen worden An der Verschlüsselung wurde nichts geändert. Der künstliche Jitter auf dem ausgesendeten Signal, der umgerechnet auf Entfernung zum Satellit bei niedrigen DOP-Werten etwa bei 100m lag, wurde am 2. Mai 2000 abgeschaltet.
Mathias M. schrieb: > DGPS wird meines wissens aber nicht in Consumer Geräten eingesetzt, die > Sendestationen werden auch nur für spezielle Zwecke aufgebaut. Doch, das nennt sich WAAS/EGNOS und ist auch von diversen Consumer-GPS-Chips über geostationäre Satelliten empfangbar.
Oha, das sind eine Menge interessanter Informationen.Vielen Dank schonmal dafür! Gib es denn nun überhaupt eine Möglichkeit, eine ungefähre Ortung alleine mit einem GSM Modul vorzunehmen? Oder gibt es nur die Möglichkeit die ID der GSM-Zelle mit einer entsprechenden Datenbank abzugleichen? Viele Tracker aus China, sowie einige "Billig"-Handys verkaufen sich als A-GPS geräte, obwohl sie kein GPS-Modul integriert haben. Werden hier lediglich die Informationen bezüglich der Zelle verwendet? VG Christoph
Wenn kein GPS drin ist, können die auch kein GPS Signal empfangen. Wenn die dann dennoch Standortinformationen bereitstellen, kann das nur über die Funkzellen funktionieren. Das funktioniert, aber eben nur ungenau. Meines wissens nach wird dabei übrigens entgegen der Landläufigen Meinung die Position nicht trianguliert, sondern nur die "virtuelle Position"* des Mastes in den man eingeloggt ist angegeben. Das hat unter anderem technische Gründe, das Handy kann die Cellid überhaupt nicht empfangen, ohne in den Mast eingebucht zu sein. Von fremden Türmen kennt das Handy nur die Empfangsstärke und den Kanal. *Damit meine ich das Zentrum des Empfangsbereiches. Normalerweise eben ungefähr die Position des Mastes, aber wenn der Mast richtcharakteristik hat, dann kann die Position auch deutlich von der Position des Mastes abweichen.
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