hi, habe hier ein kleines Problem, vllt. hat einer von euch ja schon Erfahrung damit. Ich habe auf einer Platine einen Instrumentenverstärker (V=200), alles SMD. Drücke ich nun leicht auf die Platine, verformt sie sich und der Output des Verstärkers ändert sich, obwohl der Input konstant bleibt. Also im Grunde eine 'Dehnmessbrücke' erschaffen, wenn das das Ziel mit kleinem Budget gewesen wäre, kaum schaffbar. Das Muster wurde aus altem Bestandsmaterial bestückt, völlig druckunempfindlich. Die Null-Serie hat auf allen Platinen dasselbe Verhalten, SMD kommt vom Automatenbestücker. Ich habe mal diverse Hersteller ausprobiert, alles auf Druck empfindlich. Jemand einen Plan, ob es eher die Dickschicht-, Dünnschicht- oder sonst eine Beschichtung Typen sind, die solches Verhalten zeigen? Grüssens & Dank, harry
Über Widerstände kann ich nichts sagen, aber die Eigenschaften von MLCCs sind von mechanischen Einflüssen abhängig. Hast du Kondensatoren im Signalpfad?
Wenn du mit der hand drauf drückst dann machst du vielleicht über den Widerstand der Haut nen kurzen bzw schaffst ne kapazität. Ein Instrumentenverstärker reagiert auf sowas ja sensibel. Oder ne kalte lötstelle an nem Widerstand
Hi, drückst du mit der Hand? Wenn sind es evt. eher Einflüsse durch den Widerstand deines Fingers.
neenee, der Fingerwiderstand ist es nicht, hätte ich vllt. dazuschreiben sollen, dass es wirklich die Widerstände sind. Fingerwiderstand würde schon bei bloßer Berührung Wirkung zeigen, aber weil sich hier einfallsreiche Leutchen tummeln, haben wir auch schon mal mit Kunststoff draufgedrückt. Es sind wirklich die Widerstände, Muster war ja auch nicht auf Druck empfindlich. Grüssens, harry
Ich würd auch eher auf kalte, bzw. schlechte Lötstelle tippen. Löte die Widerstände mal nach und versuch es dann nochmal. Gruß chrizz
Das ist in der Tat so. Ich haette nicht gedacht dass solche Effekte schon bei gain=200 kommen. Es koennen aber auch thermische Effekte sein. Thermoelementwirkung. Ein Widerstand kann als Dehnmessstreifen operieren. Deswegen werden empfindliche Schaltungsteile mit einer Ausfraesung versehen, damit keine mechanischen Spannungen wirken koennen. Allerdings ist so eine Anordnungen dann empfindlicher auf mechanische Resonanzen. Und dann hat man AC drauf... Besser man arbeitet von Anfang an schon mit AC. Das wird bei hohen Verstaerkungen einfacher. Eine Verstaerkung von 20'000 is zB mit AC noch gut machbar.
Harry Up schrieb: > Ich habe mal diverse Hersteller ausprobiert, alles auf Druck > empfindlich. Sicher daß es nicht der Instrumentenverstärker selbst ist? In Datenblättern von Referenzspannungs-ICs wird auf die Ausgangsspannungsabhängigkeit von mechanischen Einflüssen hingewiesen. Bei einer 5V-Referenz (SMD) habe ich auch schon mehrere 100uV gemessen je nach Verwindung der Leiterplatte. Gruß Anja
Anja schrieb: > Sicher daß es nicht der Instrumentenverstärker selbst ist? Darauf hätte ich jetzt auch getippt - im Gehäuse deines Verstärkers entstehen durch dessen Größe evtl. größere Spannungen - was ist es denn für ein Gehäuse - und was war im Muster der Verstärker auch in SMD? Was ist denn an den dem INA angeschlossen?
Wenn es die Widerstände sind: probier mal auf MELF-Typen umzusteigen. Durch die Hülle sind die soweit ich weiß nicht so empfindlich für mechanische Spannungen.
Natürlich ändern Bauteile ihre Werte wenn sie verformt werden und das passiert bei SMD auf Grund der fehlenden Biegsamkeit der Zuleitungsdrähte natürlich besonders. Daher baut man Präzisionsschaltungen mit bedrahteten Bauteilen und ausreichend langen Anschlüssen damit sie leicht biegsam sind. Warum nun deine Nullserie nicht so empfinglich ist, ist natürlich unklar, wenn dieselben Bauteile drauf sind und ebensogut gelötet wurde gibt es ja keinen Unterschied. Vielleicht wurde aber bleihaltig gelötet oder doch Bauteile anderer Hersteller oder gar anderer Bauform.
Auch "beliebt": Temperaturgradient zw. den Anschlüssen bspw. des Verstärkungs-Widerstands... je nach Typ produzieren die einige 10 nV/°C bis mehrere 100 uV/°C. Kupfer/Kovar liegt bei 40 uV/°C bis 75 uV/°C Kupfer/Kupferoxid bis zu ~1000 uV/°C
moinsens, danke für die vielen Anregungen. Thermische Einflüsse kann ich für diesen Effekt ausschliessen, nicht, dass die Schaltung nicht darauf reagieren würde, aber ziemlich wenig, linear und absolut beherrschbar, also kein Problem. Der Typ ist kein INA, sondern diskret aufgebaut aus 2x LM258, also 'Sparschaltung', beim INA oder vergleichbarenm Typen hat man ja nur einen externen R, mit dem die Verstärkung festgelegt wird. Tja, Muster wurde tatsächlich mit gutem altem Bleilot gelötet, Serie natürlich bleifrei, mag das einen Einfluss haben? Könnte ich mal versuchen, ein Muster ebenfalls bleifrei zu löten. Der Tipp mit MELF Gehäuse ist möglicherweise der Bringer, ist in jedem Fall ein völlig anderer mechanischer Aufbau und müsste ja bei Verformung eine 'koaxiale' Wirkung zeigen, eine Seite längt sich, die andere staucht sich, im besten Fall heben sich die Wirkungen auf. Naja, wie auch immer, wir bleiben am Ball und ich berichte dann, was draus geworden ist. Grüssens & Dank, harry
Ich rühre nicht gern im Kaffeesatz, hab aber schon was ähnliches in den Griff bekommen. Muster zusenden und ich gucke mal ? Gruß Hendrik
gern, wenn uns die Ideen denn völlig ausgehen. Wir versuchen jetzt mal die MELF Variante, und klar, (MaWins Tipp), bedrahtet funtzt natürlich, habe ich schon versucht, lässt aber halt leider das Layout ebbes blöd aussehen, technisch wäre es schon perfekt. Bislang haben wir noch jedes Problemchen in den Griff kriegen müssen, wird diesmal auch klappen. Aber es hätte ja auch sein können, dass jemand diese Wirkung schon bei einem seiner Projekte beobachtet hat und schreibt, nimm mal von ABC den Typ XY, der tut's dann perfekt. Ansonsten sollte ich mich mal drum kümmern, ob der Effekt stabil reproduzierbar für irgendwas zu gebrauchen ist. Bis neulich, harry
Ich arbeite mit einem Kunststoffguru zusammen, der diverse Temperaturverläufe für einen Wärmeschrank erstellt hat, die Wunder wirken. (Guru halt :)) Konstruktionsmerkmale die so etwas verschlimmern oder verringern können wurden eigentlich alle genannt, außer: Montage überdenken, wenn es nur durch Hände passiert angreifen verhindern, wenn durch die Halteschrauben die Platine Spannungen von außerhalb abkriegt, Schrauben lösen, an kritischen Stellen entfernen und mit Vibrationsproblematik, sofern vorhanden, lösen, Schlitze neben Schraublöchern einsägen... Gruß Hendrik
Harry Up schrieb: > Ansonsten sollte ich mich mal drum kümmern, ob der Effekt stabil > reproduzierbar für irgendwas zu gebrauchen ist. > Bis neulich, harry "Mechanical stress and deformation of SMT components during temperature cycling and PCB bending", Kühl http://www.emeraldinsight.com/journals.htm?articleid=1455670 "By using the piezoresistive effect in thick film resistors the effects of stress on the alumina body can be determined and described..." und u.a. "Piezoresistive anisotropy of thick-film resistors", Grimaldi et al.
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