Hallo Zusammen, mittlerweile nimmt mein DIY-Samplingskop halbwegs Formen an. Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, es an einem Pulsgenerator mit ca. 12ps risetime vermessen zu können und hab' ca. 65ps gemessen. Nun will ich derartige Messungen auch selbst durchführen können. Dabei sind zwei Dinge kritisch: Jitter und risetime: Jitter lässt sich mit nem brauchbaren Quarzoszillator in akzeptable Regionen bringen, wär' da nur noch das mit der risetime: Mir schweben derzeit mehrere Ansätze vor: 1. ADCMP582, 37ps 2. NBSG11, 30ps 3. Avalanche-Transistor (à la jim williams) mit Dioden auf +-700mV begrenzen (der kann allerdings nur gelegentlich pulse erzeugen, also benötige ich einen stabilen pretrigger...) Dann gibt es natürlich noch Hittite, aber alles von denen sprengt den Preisrahmen erheblich, oder sind die mit samples ähnlich großzügig wie Onsemi und Analog? Ja, den Puls vom IC zum Stecker wird anspruchsvoll werden, aber irgendwo muss ja auch der Experimentierspaß bleiben ;) Möglichkeiten den Pulsgenerator zu vermessen sind vorhanden. Hat wer von euch Erfahrungen und Empfehlungen auf dem Gebiet?
Irgendwann wird die Luft duenn, wenn das Budget keine Hittite Teile mehr zulaesst. Wobei auch die limitiert sind. Dann muesste man sich an der Uni durch Labors durch reden. Ist aber trotzdem erstaunlich wie weit du gekommen bist.
Lukas K. schrieb: > noch das mit der risetime: Schau Dir mal die AN-19 von Picosecond an, dort findest Du alle Technologien zusammengestellt von 2.5ns bis <5ps EMU
Wenn man kollegen hat, die mit modengekoppelten Lasern arbeiten ... die bringen Pulse unter 100fs. Die Beschrankung ist dann die Photodiode, oder was auch immer fuer ein Halbleiter Prozess.
http://www.ptb.de/cms/en/fachabteilungen/abt2/fb-25/ag-254/time-resolved-optoelectronic-measurement-techniques/ultrashort-voltage-pulses.html und http://www.ptb.de/cms/en/fachabteilungen/abt2/fb-25/ag-254/time-resolved-optoelectronic-measurement-techniques.html
Die NBSG-Gatter von Onsemi sind nicht schlecht, damit die Datenblattwerte bezueglich Anstiegszeiten zu erreichen ist aber nicht so trivial. Ich hab eher so ~50-60ps bekommen mit einigermassen ordentlichen Leiterplatten (aber noch FR-4). Wichtig, die Anstiegszeiten sind 20%/80%, nicht 10%/90%, das ist ein grosser Unterschied. Schau Die genau das Layout des Eval-Boards fuer die NBSG-Teile an - da kann man einiges abkupfern bezueglich Stromversorgung / Decoupling. Es zahlt sich u.U. aus, den Pulsgenerator zweistufig auszufuehren. Die Gatter haben nicht gerade unheimlich viel Gain, ein zu langsam ansteigendes Eingangssignal bedeutet dann, dass das Ausgangssignal auch nicht so schnell ist, wie es sein koennte. Ein vorgeschaltetes Gatter vermeidet das. Hittite ist (oder zumindest war, meine letzte Erfahrung ist ca. 3-4 Jahre her) mit Samples an Privatpersonen nicht so freibgiebig. Wenn Du fuer eine Firma arbeitest, bekommt man aber schon was (ich hab recht viel bekommen, aber mein vorheriger Arbeitgeber war auch ein mittelgrosser Kunde von denen). Die Avalanche-Methode kann ich nicht empfehlen, wenn Du wenig Jitter willst - die Signale da wackeln eher wild herum beim Timing...
Was fuer eine "Moeglichkeit, den Pulsgenerator zu vermessen" hast Du denn? Wenn das ein Equivalent Time Sampling Scope ist (z.B. Tek CSA8200 oder Agilent 86100-Serie), hat das vielleicht eine TDR-Option? (80E40-Einschub oder 80E10-Einschub im Falle Tek). Diese TDR-Treiber haben recht schnelle Anstiegszeiten, unter 30ps.
Ganz nett ist auch der S52 von TEK, der 25 ps für den 7S12 produziert. Oder mit einer geeigneten Tunneldiode selbst aufbauen.
Oder mal nach "Jim Williams Pulse Generator" gügeln. Fiel mir gerade noch ein.
Vielen Dank für eure ganzen Hinweise und Literaturtipps. Wolfgang M. schrieb: > Ich hab eher so ~50-60ps bekommen mit einigermassen > ordentlichen Leiterplatten (aber noch FR-4). Ich dachte daran den IC ohne PCB so nahe wie möglich an die Ausgangsbuchse zu pfriemeln. Fällt 0.5mm FR4 doppelseitig für dich schon unter 'ordentlich'? Darauf ist i.ü. das Samplingskop aufgebaut. Wolfgang M. schrieb: > Was fuer eine "Moeglichkeit, den Pulsgenerator zu vermessen" hast Du > denn? Agilent 86100-irgendwas mit 50GHz Einschub Wolfgang M. schrieb: > Diese TDR-Treiber > haben recht schnelle Anstiegszeiten, unter 30ps. Es geht mir darum, was selber zu bauen, oder bekommt man die billig irgendwo her? Sonst könnte ich auch gleich bei dem 12ps-Pulsgenerator bleiben. Jochen Fe. schrieb: > Ganz nett ist auch der S52 von TEK, der 25 ps für den 7S12 produziert. > Oder mit einer geeigneten Tunneldiode selbst aufbauen. Tunneldioden scheint es ja nur noch als NOS zu geben, persönlich wär' mir was aktuelles lieber. Wie sieht's bei denen so mit jitter aus? Jochen Fe. schrieb: > Oder mal nach "Jim Williams Pulse Generator" gügeln. Fiel mir gerade > noch ein. Avalanche-Generatoren sind für meine Anwendung zu langsam und haben zu viel Amplitude.
Ein paar mm FR-4 sind nicht unbedingt so schlimm. Wenn man den Uebergang auf den Stecker (SMA? 2.92mm?) gut hinkriegt, ist das sauberer als zu versuchen, den Bauteil irgendwie direkt auf den Stecker zu loeten. Habe mit den 2.92mm-Anschluessen von Southwest Microwave gute Erfahrungen gemacht - hab da u.a. auf FR-4 Microstrip-Bandpass-Filter aufgebaut, die bis ueber 30 GHz annehmbar funktioniert haben. Sauber und stabil mit Spannung versorgt will das Gatter ja auch noch werden, sonst sind die schnellen Flanken gleich beim Teufel weil die Versorgungsspannung jedesmal zusammenbricht. Auch das spricht fuer eine Leiterplattenloesung. Ich verwende eher 4 Lagen, weil da die Leiterbahnbreiten fuer 50-Ohm-Leitungen besser zum Pinout passen, aber 0.5mm Leiterplattendicke ist noch nicht das Ende der Welt.
http://www.eevblog.com/2012/07/06/eevblog-306-jim-williams-pulse-generator/ http://www.eevblog.com/2012/07/16/eevblog-311-jim-williams-pulser-followup/ http://koti.mbnet.fi/jahonen/Electronics/AvalanchePulser/ eventuell von intresse
Nach geraumer Zeit hier meine Ergebnisse mit dem NBSG11 und einem Quarzoszillator an einem 20GHz-Samplingskop. Die untere Buchse ist der Pulsausgang, die obere der Triggerausgang. Ich würde mal behaupten, dass mit selbstgätzen FR4-Platinen und nicht exorbitant teuren Buchsen nicht viel mehr an "Puls-Performance" drin ist.
50ps ist schon einmal ganz beachtlich! Wenn Du noch ein bisschen experimentieren willst: Die Pulsform am Ende der Flanke ist noch verbesserungswürdig. Das kann daran liegen, dass zwar der Signalausgang sauber ausgeführt ist, nicht aber der Triggerausgang. Letzterer ist wohl deutlich > 50 Ohm Impedanz. Meiner Erfahrung nach beeinflussen sich True- und Complement-Ausgang bei diesen PECL-Gattern aber ganz erheblich. (Die Idee bei einem differentiellen Ausgang ist ja, dass die Stromänderung auf einer Seite immer umgekehrt zur anderen Seite ist, und damit netto die Stromaufnahme konstant bleibt. Das gilt aber nicht, wenn die beiden Seiten mit unterschiedlichen Impedanzen belastet sind, dann gibt es Stromspitzen, und wenn die Versorgung nicht gut genug entkoppelt ist, sieht man genau solche Schwingungen wie auf Deinem Oszi-Screenshot). Ist schon klar, selbstgeätzte Layouts haben so ihre Grenzen was Multilayer betrifft :=) Aber ein Stück Kupferfolie (oder z.B. Entlötlitze, die ist prima lötbar) schön massiv mit Masse verbunden (bei den beiden SMAs) und eng auf den Kupferlackdraht aufgedrückt könnte die Triggerleitung schon näher an 50 Ohm bringen (und damit näher an die Impedanz des Signalausgangs). Natürlich aufpassen, dass es keinen Kurzschluss gibt - z.B. ein Stückchen Papier als Isolation dazwischen. Dann kannst Du herumbiegen und schauen, ob Du damit die Signalflanke verändern bzw. verschönern kannst. Wenn's klappt, wäre ein neuer Screenshot nett!
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Was die Triggerleitung anbetrifft: Der NBSG11 hat zwei differentielle Ausgänge; Trigger hängt an Q0, der Ausgang an Q1; die komplementären Ausgänge sind mit 50 Ohm gegen Masse terminiert. (siehe Bild im Anhang)Insofern sollten Hässlichkeiten an der Triggerleitung sich deutlich geringer auswirken. Fällt mir gerade noch ein: Meine SMA-Edgelaunch Buchsen sind eigentlich für 1.5mm Basismaterial ausgelegt; zur Stabilisierung habe ich diese mit Pappe unterfüttert, die Buchsen haben also nur durch zwei Vias Kontakt zur unteren Massefläche. Kann ich da durch Verbindung von Massefläche und Buchse noch groß was erreichen?
Ja, das koennte durchaus noch was bringen. Zur Verbindung bzw. zur leitenden Unterfuetterung waere ebenfalls Entloetlitze (satt mit Loetzinn durchtraenkt) bestens geeignet. Ausserdem halten dann die SMAs viel besser auf der Platine.
20ns Risetime mit Coax Kabel : www.iasj.net/iasj?func=fulltext&aId=52055
Lukas K. schrieb: > die komplementären Ausgänge sind mit 50 Ohm gegen Masse > terminiert Das ist aber keine korrekte PECL-Terminierung... Gibt das keine Probleme?
Cooler Aufbau. So wie ich es von den Bildern her verstanden habe, dient der NBSG11 als Schmitt-Trigger und macht aus dem Sinus des Quarzoszillators ein Rechteck mit 40ps Risetime. Und sofern der Quarzoszilator schön phasenstabil ist und einen schön periodischen Sinus generiert, triggert der NBSG11 immer am gleichen Punkt, sodass ein jitterarmer Puls entsteht. Was ist denn der Trick mit den gegen Masse terminierten komplementären Ausgängen? Ich hätte einfach den komplementären Ausgang auf Masse gelegt und 50 Ohm zwichen Ausgang und SMA Buchse gelegt. Mit der 0.35≅tr*BW Formel kommt man allerdings nur auf 9 GHz, da ist das Datenblatt ev. etwas zu optimistisch oder das Scope zu lahm :) Was kommt eigentlich aus Ausgang #2 raus, welcher mit dem langen HF untauglichen Lackdraht mit der 2. SMA Buchse verbunden ist?
J. schrieb: > Lukas K. schrieb: >> die komplementären Ausgänge sind mit 50 Ohm gegen Masse >> terminiert > > Das ist aber keine korrekte PECL-Terminierung... Gibt das keine > Probleme? Im Datenblatt steht, man möge den NBSG11 mit 50 Ohm gegen Vcc-2V terminieren. Vcc=2V, Vee=-1,3V Problem gelöst HF Hobbymurkser schrieb: > Cooler Aufbau. > So wie ich es von den Bildern her verstanden habe, dient der NBSG11 als > Schmitt-Trigger und macht aus dem Sinus des Quarzoszillators ein > Rechteck mit 40ps Risetime. Und sofern der Quarzoszilator schön > phasenstabil ist und einen schön periodischen Sinus generiert, triggert > der NBSG11 immer am gleichen Punkt, sodass ein jitterarmer Puls > entsteht. Aus dem Quarzoszillator (ist ein NBXSBA019LN1TAG) kommt ein LVPECL-Rechteck mit <1ps Jitter raus. > Was ist denn der Trick mit den gegen Masse terminierten komplementären > Ausgängen? Ich hätte einfach den komplementären Ausgang auf Masse gelegt > und 50 Ohm zwichen Ausgang und SMA Buchse gelegt. Mein Gedanke war, dass Normal- und Complement-Ausgang beide im Idealfall das selbe sehen -- eben 50 Ohm nach Masse. > Mit der 0.35≅tr*BW Formel kommt man allerdings nur auf 9 GHz, da ist das > Datenblatt ev. etwas zu optimistisch oder das Scope zu lahm :) Mein Aufbau ist zu schlecht. Sehe dir mal die Evalboards zu ähnlichen Gattern an, die verwenden deutlich besseres Basismaterial und bessere Buchsen. > Was kommt eigentlich aus Ausgang #2 raus, welcher mit dem langen HF > untauglichen Lackdraht mit der 2. SMA Buchse verbunden ist? Nen Puls mit ner Grässlichen Flanke (Klingelt mehrfach heftig). Das der Anschluss des Triggerausgangs suboptimal ist, ist mir bewusst. Mein Ziel war es, den 'richtigen' Ausgang so dicht wie möglich an den IC heranzuführen, dafür musste ich eben beim Triggerausgang Abstriche machen. So lange man darauf Triggern kann ist's auch egal wie grässlich die Flanke nun aussieht (wenn man mal Rückwirkungen auf den anderen Ausgang als vernachlässigbar annimmt...) Knirps schrieb: > 20ns Risetime mit Coax Kabel : > > www.iasj.net/iasj?func=fulltext&aId=52055 Putzig, da ist ja nen SN74LVC-Gatter schneller
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Lukas K. schrieb: >> 20ns Risetime mit Coax Kabel : >> >> www.iasj.net/iasj?func=fulltext&aId=52055 > > Putzig, da ist ja nen SN74LVC-Gatter schneller Naja, die Anwendung dort ist da ein Hochspannungspulser wie man ih z.B. in ESD-Messungen benoetigt. Da sind einige ns Anstiegszeit schnell genug. Dafuer kann man mit so einer Anordnung eben Pulse im kV-Bereich erzeugen.
Lukas K. schrieb: >> Was ist denn der Trick mit den gegen Masse terminierten komplementären >> Ausgängen? Ich hätte einfach den komplementären Ausgang auf Masse gelegt >> und 50 Ohm zwichen Ausgang und SMA Buchse gelegt. > Mein Gedanke war, dass Normal- und Complement-Ausgang beide im Idealfall > das selbe sehen -- eben 50 Ohm nach Masse. Ausgang auf Masse ist keine gute Idee - das mag der jeweilige Ausgangstransistor nicht so gerne, weil da schnell der magische Rauch entweicht :=) (P)ECL = (positve) emitter coupled logic, da liegt der Kollektor des Ausgangstransistors an VCC und der Emitter ist der Ausgang. Ein Widerstand am Ausgang ist da unbedingt notwendig, um den Strom zu begrenzen. Die Dimensionierung ist so, dass bei 2V Spannungsdifferenz zu VCC eben 50 Ohm genau passt, um die PECL-typischen 800mV Spannungshub zu ermoeglichen ohne dass der Ausgangstransistor bei LOW "verhungert", aber bei HIGH strommaessig nicht ueberlastet wird. Der Trick mit VCC=2V, VEE=-1.3V ist dabei im Laborumfeld ziemlich ueblich, um gegen Masse terminieren zu koennen. Man kann aber auch ca. 130 Ohm nehmen und VCC=3.3V, VEE=GND verwenden, Widerstand zwischen Ausgang und GND; nur hat man dann eben mit dem Bias-Widerstand keinen sauberen Abschluss mehr; den muss man sich anderweitig verschaffen. Anwendung z.B. wenn in der Signalleitung ein DC-Block sitzt, dann legt man die 130 Ohm direkt an den PECL-Ausgang fuer den Biasstrom, und terminiert die Empfaengerseite (durch DC-Block gleichstrommaesig vom Ausgang getrennt) mit 50 Ohm.
Na da hat Wolfgang die Antwort von Lukas wohl gerade verpasst. Stimmt, mit dem Verschieben der Versorgungsspannungen kann man einen PECL-Ausgang mit normalen 50 Ohm gegen Masse betreiben. Oder eben alternativ DC-Pfad (ich habe immer 150 Ohm benutzt) und danach DC-Block. Schon erstaunlich, was du (Lukas) so erreicht hast. Gibt es irgendwo etwas zu lesen zu deinem Sampling-Oszi?
Jonas K. schrieb: > Oder eben > alternativ DC-Pfad (ich habe immer 150 Ohm benutzt) und danach DC-Block. Das wollte ich vermeiden, denn mein Gefühl sagt mir, dass durch zusätzliche Bauteile im Signalpfad die Puls-Performance schlechter wird. Mit dem derzeitigen Aufbau wär' auch das mit nem externen R/C Netzwerk für Bias/DC-Block realisierbar. Jonas K. schrieb: > Gibt es irgendwo > etwas zu lesen zu deinem Sampling-Oszi? Leider noch nicht, ist auch nach 3 Revisionen immer noch nicht wirklich fertig, von der Steuerungs-Software ganz zu schweigen; die nächste Revision sollte dann aber die finale sein... Sampler ist ein ADCMP582 (sukzessive approximation), Trigger-delay wird von ein wenig LVPECL-Logik erzeugt, zusammengehalten wird das ganze derzeit von einem Atmega32 mit Schieberegistern und nem DAC. Risetime von dem ganzen Aufbau ist so in der Größenordnung 60...70ps
Hallo Lukas, ich denke auch, dass der Ansatz mit den verschobenen Versorgungsspannungen besser ist als ein DC-Block-Kondensator im Signalpfad. Wow, schon 3 Revisionen. Du bist auch schon 3 Jahre dran oder? Habe deinen Thread von 2010 mit der Idee entdeckt. Zu deinem Pulsgenerator evtl. ein paar Verbesserungsvorschläge: Wenn ich die Bilder der Platine anschaue und meinen EM-Field Solver im Kopf anwerfe, dann sagt der mir, dass der Signalweg zwischen IC und SMA optimiert werden könnte. Dabei passieren zwei unschöne Dinge: Zuerst ist da Microstrip (?), dann folgt "ohne Vorwarnung" der Koax-Stecker. Außerdem ist da noch etwa 1mm Luft, weil die Platine nicht bis an die Rückseite des Steckers reicht. Ich denke, das ganze sollte etwas sanfter passieren, da harte Übergänge immer Reflexionen usw. verursachen. Mit sanftem Übergang meine ich ein langsames Aufweiten der seitlichen Masseflächen bis auf die Breite des Dielektrikums des Steckers (also Koplanarleitung, was aber Durchkontaktierungen erfordert). Bin jetzt keine Experte, aber so stelle ich mir das vor. Du könntest die Platine ein zweites Mal ätzen und dann die Ergebnisse vergleichen. Zu dem Scope habe ich mir ein paar Fragen überlegt, aber das ist hier wohl nicht der richtige Thread dafür... Gruß, Jonas
Jonas K. schrieb: > Wow, schon 3 Revisionen. Du bist auch schon 3 Jahre dran oder? Habe > deinen Thread von 2010 mit der Idee entdeckt. Jap kommt in etwa hin, es kamen aber auch noch so Dinge wie Abitur etc. dazwischen... Jonas K. schrieb: > Außerdem ist da noch etwa 1mm Luft, weil die Platine nicht bis an die > Rückseite des Steckers reicht. Das ist leider durch die Geometrie des Steckers vorgegeben :( Für diese Anwendung würd' sich wohl tatsächlich mal nen besserer Stecker lohnen. Dann ist der Übergang auch nicht ganz so grässlich. Oder ich könnte versuchen den NBSG11 im Deadbug-Style direkt an den Pin einer solchen Buchse anzupfriemeln, mit dem 0603-Hühnerfutter dann auf einer Massefläche nebendran stehend angebracht -- so nach dem motto viel (kurze leitungen) hilft viel. Jonas K. schrieb: > Zu dem Scope habe ich mir ein paar Fragen überlegt, aber das ist hier > wohl nicht der richtige Thread dafür... Nur zu, der Thread zum Samplingskop muss noch warten, bis es auch fertig ist ;)
Lukas K. schrieb: > Das ist leider durch die Geometrie des Steckers vorgegeben :( Für diese > Anwendung würd' sich wohl tatsächlich mal nen besserer Stecker lohnen. > Dann ist der Übergang auch nicht ganz so grässlich. Feil doch den Stecker zurecht, sodass er an die Platine ranreicht. Das Material was stört ist nicht viel. Dann schön mit den Masseflächen oben und unten verlöten. Lukas K. schrieb: > Oder ich könnte versuchen den NBSG11 im Deadbug-Style direkt an den Pin > einer solchen Buchse anzupfriemeln, mit dem 0603-Hühnerfutter dann auf > einer Massefläche nebendran stehend angebracht -- so nach dem motto viel > (kurze leitungen) hilft viel. Vll ein Versuch wert, aber ich glaube das ist schon ok so wie es jetzt ist. Was sagen die anderen Leser dazu? Lukas K. schrieb: > Jonas K. schrieb: >> Zu dem Scope habe ich mir ein paar Fragen überlegt, aber das ist hier >> wohl nicht der richtige Thread dafür... > > Nur zu, der Thread zum Samplingskop muss noch warten, bis es auch fertig > ist ;) Ok, hier meine Fragen zum Scope: Benutzt du den ADCMP582 auch zur Erzeugung des Trigger? Erzeugt die Delayline eine brauchbare d.h. genaue Zeitbasis? Soweit ich mir das zusammenreimen konnte benutzt du die MC100EP195. Von der Theorie her super, aber dann kommen die Zeitangaben im Datenblatt.. Welchen Bereich deckt deine Zeitbasis ab, 0-10ns der Delayline oder mehr? Wie groß ist die Durchlaufzeit von Trigger zu Abtastung (Stichwort Pretrigger)? Wenn du die MC100EP195 benutzt, dann hat deren feste Durchlaufzeit von 2,2 ns wahrscheinlich den größten Anteil.
Jonas K. schrieb: > Ok, hier meine Fragen zum Scope: > > Benutzt du den ADCMP582 auch zur Erzeugung des Trigger? ADCMP567, ist zwar nicht ganz so schnell, reicht aber und hat gleich zwei Kanäle > Erzeugt die Delayline eine brauchbare d.h. genaue Zeitbasis? Soweit ich > mir das zusammenreimen konnte benutzt du die MC100EP195. Von der Theorie > her super, aber dann kommen die Zeitangaben im Datenblatt.. > > Welchen Bereich deckt deine Zeitbasis ab, 0-10ns der Delayline oder > mehr? Die Zeitbasis geht von minimaler Durchlaufzeit bis praktisch belieblig lange. Siehe dazu: Beitrag "Samplingskop - mal wieder" Wenn sich alles aufgewärmt hat, steht die Zeitbasis halbwegs stabil, davor muss man öfters mal kalibirieren, immerhin ist die Nichtlinearität recht stabil. Zum kalibrieren kann ich die Delayline in einen Ringoszillaor schalten. > Wie groß ist die Durchlaufzeit von Trigger zu Abtastung (Stichwort > Pretrigger)? Wenn du die MC100EP195 benutzt, dann hat deren feste > Durchlaufzeit von 2,2 ns wahrscheinlich den größten Anteil. Hab ich noch nicht gemessen. Der DCA-X von Agilent hat 24ns als minimales Delay, insofern...
hallo, ich würde auch gerne einen impulsgenerator aufbauen. Wobei ich nur einen Impuls erzeugen möchte dies allerdings mit einer sehr hohen Flankensteilheit. könnt ihr mir da weiter helfen und grob erläutern, wie das umzusetzen wäre. gruss
Impuls oder Flanke? Ein schmaler Puls ist komplizierter weil der ja aus zwei Flanken (eine steigende und eine fallende) zusammengesetzt ist, die im Timing zueinander genau passen müssen. Muss die Pulsbreite variabel sein? Wenn nein, kann man Pulse fester Breite sehr einfach mit einer steilen Flanke in eine kurzgeschlossenen Stichleitung (shorted stub) erzeugen. Die Pulsbreite entspricht dann der Rundlaufzeit der Stichleitung, also z.B. ca. 2ns für 20cm, und ist designbedingt perfekt stabil. Pulsform sieht noch nicht so prikkelnd aus auf der fallenden Seite, also am besten in ein schnelles PECL-Gatter schicken. Was für Anstiegszeiten sollen es denn sein? MC100EPxx-Gatter schaffen leicht < 200ps. Die NBSG-Serie geht bis weit unter 100ps. Hochfrequenztaugliches Platinenlayout vorausgesetzt natürlich :=)
impuls. die flankensteilheit sollte sich im 500ps bewegen. die Pulsbreite soll fest sein. also dabei brauche ich auch nur einen impuls.
Das könnte man mit einem MC100EP-XOR-Gatter ohne weiteres schaffen. Der Spannungshub solcher PECL-Gatter ist natürlich begrenzt (ca. 800mV), ob das reicht weiss ich nicht - Du hast bisher nicht gesagt, wie gross die Amplitude sein soll. CMOS Logik (z.B. Mikrocontroller) Ausgang --> XOR-Gatter. Akuelle Mikrocontroller haben so ca. 2-3ns Anstiegszeit. Einen Ausgang an die beiden Eingänge des XOR-Gatters legen, allerdings mit unterschiedlich langen Leitungen; jede Flanke des Einganssignals (steigend wie fallend) ergibt dann einen Impuls am Ausgang des XORs. Der Unterschied der Laufzeiten in den beiden Leitungen ergibt die Pulsbreite. Einfacher geht es nicht.
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