Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleiner Opamp ohne Schutzdioden?


von pioupus (Gast)


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Hi,

ich bin dabei einen Spitzenwertgleichrichter aufzubauen und habe 
festgestellt, dass die Schutzdioden zwischen in- und in+ des Opamps 
stören. Zur Zeit verwende ich den LT6220.

Leider ist es sehr mühsam nach Opamps zu suchen, die keine Schutzdioden 
haben, da dies wenn überhaupt nur in den Beschaltungsplänen in den 
Datenblätten dokumentiert ist.

Wenn jemand zufällig einen Opamp kennt, den es in einem kleinen Gehäuse 
gibt (z.B. SOT), den man mit +-5V betreiben kann und der keine 
Schutzdioden zwischen + u. - hat, dann wäre es nett, wenn er mir helfen 
könnte.

Schnell muss er nicht sein, die Anstiegszeiten sind recht langsam.

Ich wäre sehr dankbar!

Grüße,

Arne

von Der (Gast)


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Wie hoch wird die Eingangsspannung maximal?
Ich kenne keinen konkreten Typ, aber die Bezeichnung für solche OPs ist 
beyond the rails op amp

von Ulrich (Gast)


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Es muss vermutlich kein beyound Rails OP sein. Was zählt ist eine hohe 
erlaubte Differenzspannung am Eingang.
Ein Beispiel wäre z.B. ein TLV271 - der ist allerdings nicht Rail-Rail 
am Eingang.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich meine, der gute alte LF356 hätte keine Dioden.
Ob es den aber im SOT-Gehäuse gibt??

von Thomas S. (thom45)


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H.Joachim Seifert schrieb:
> Ich meine, der gute alte LF356 hätte keine Dioden.
> Ob es den aber im SOT-Gehäuse gibt??

Keine solchen Dioden haben generell Opamps mit JFET- (LF356, 
TL061-/71-/81-Familie) und mit MOSFET-Eingängen (LinCMOS-Opamps, z.B. 
TLC271).

Wozu braucht man eigentlich noch Opamps mit bipolaren Schaltungen?

Ich kenne einen wichtigen Grund:

Für echt rauschspannungsarme Opamps sind solche mit JFET- oder 
CMOS-Eingängen kaum erhältlich, bzw. offenbar problematisch diese 
herzustellen. Die Untergrenze der Rauschspannungsdichte liegt in der 
Regel bei etwa 10 nV/sqrt(Hz).

In dieser Situation muss man eher bipolare Opamps einsetzen. Aber 
aufgepasst, die Quellimpedanz (z.B. Mikrophon) muss niederohmig sein, 
weil wenn zu hochohmig, setzt die Rauschstromdichte zu, die über der 
Quellimpedanz eine zusätzliche Rauschspannung erzeugt. In diesem Fall 
muss man abwägen, ob man u.U. nicht doch ein JFET- oder MOSFET-Opamp 
einsetzen sollte...

Die Rauschstromdichte ist bipolaren Opamps um Grössenordnungen grösser 
als bei JFET- oder MOSFET-Opamps.

Wer kennt noch andere technische Gründe für den Einsatz von Opamps mit 
bipolaren Schaltungen?

Gruss
Thomas

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