Forum: PC Hard- und Software Pollin "Fibre Channel Festplatte, 146 GB"


von Alex (Gast)


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Hallo

Pollin hat mal wieder ein scheinbares Schnäppchen im Angebot

http://www.pollin.de/shop/dt/MjcxODkyOTk-/Computer_und_Zubehoer/Hardware/Festplatten_SSD/Fibre_Channel_Festplatte_146_GB.html

Lohnt es sich so ein teil zu kaufen?
Eine normale Nutzung als Privatanwender ist ja nicht ohne weiteres 
möglich.


Gruß
Alex

: Verschoben durch Moderator
von Florian Wurntischer (Gast)


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Alex schrieb:
> Lohnt es sich so ein teil zu kaufen?
> Eine normale Nutzung als Privatanwender ist ja nicht ohne weiteres
> möglich.

Nein


1€ für 140 GB bringen die so

was willste den mit FC? Viel zu teuere die Hardware!

FC switch, kabel etc

von Nöh, (Gast)


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da wär mir schon der Strom zu teuer...

von (prx) A. K. (prx)


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Alex schrieb:
> Lohnt es sich so ein teil zu kaufen?

Nur wenn du rein zufällig auch das High-End Storage-System rumliegen 
hast, aus dem die Platte stammen dürfte.

von Lothar S. (loeti)


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Das sind "turnus Changes" = Platten die zur Sicherheit vor Ausfall 
regelmäßig getauscht werden.

Zum Spielen ganz gut, die können noch Jahre laufen oder nicht mal 24h...

Grüße Löti

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar S. schrieb:
> Zum Spielen ganz gut, die können noch Jahre laufen oder nicht mal 24h...

Könnte freilich sein, dass ein normaler Server dir eine Nase dreht, wenn 
du die Platte dranhängst. Selbst wenn du das passende Interface hast. 
Nämlich dann, wenn der Hobel, aus dem die Platte stammt, keine 512er 
Sektoren verwendet, sondern beispielsweise 520er. Die Fähigkeit zur 
Low-Level Formatierung auf 512er ist heute nicht mehr sonderlich weit 
verbreitet.

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar S. schrieb:
> Das sind "turnus Changes" = Platten die zur Sicherheit _vor Ausfall_
> regelmäßig getauscht werden.

Bei 146GB/10K und Pollin tippe ich eher auf Resteverwertung aus der 
Verschrottung solcher Systeme. Die waren vor so um die 7-8 Jahren mal 
aktuell.

von Lothar S. (loeti)


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> Resteverwertung

Das is' Resteverwertung, turnus Platten haben keinen anderen Marktwert 
außer Kilo... .

Grüße Löti

von J. L. (lindenbaum)


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Die abgebildete Platte stammt vermutlich (Artikelnummer) aus einem EMC 
CX300, CX500 oder CX700 - Markteinführung 2003...

Was nicht heißen soll das die Platten schon so alt sind.

von (prx) A. K. (prx)


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J. L. schrieb:
> Die abgebildete Platte stammt vermutlich (Artikelnummer) aus einem EMC
> CX300, CX500 oder CX700 - Markteinführung 2003...

Yep, passt auch optisch. Die verwenden m.W. besagte 520er Sektoren.

von Paul Baumann (Gast)


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Das sind m.E. Platten mit SCSI-Schnittstelle. Da mußt Du auch einen 
extra
SCSI-Kontroller im Rechner haben.

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:
> Das sind m.E. Platten mit SCSI-Schnittstelle. Da mußt Du auch einen
> extra SCSI-Kontroller im Rechner haben.

Aber sicher wird das SCSI sein, wo doch extra Fibre-Channel dran steht. 
Das Fibre muss man übrigens nicht so eng sehen, denn die Disks hatten 
Kupfer: Von hinten: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Fc-disk.jpg. Erst 
das Gehäuse für die soundsoviel Disks dürfte optischen Anschluss gehabt 
haben.

Ich hatte mal einen Schwung SSA Platten aus einer IBM Shark gerettet. 
Aber die hatten einen SSA/SCSI Konverter an eine normale SCSI-SCA Platte 
dran geklebt. Ich hatte dann glücklicherweise noch einen alten 
SCSI-Controller aufgetrieben, der so freundlich war, die Dinger auf 512 
Byte Sektoren umzuformatieren.

von Guest (Gast)


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A. K. schrieb:
> Nur wenn du rein zufällig auch das High-End Storage-System rumliegen
> hast, aus dem die Platte stammen dürfte.

Aber nur aus diesem. Normalerweise werden fremde Platten nicht 
akzeptiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Die Fähigkeit zur
> Low-Level Formatierung auf 512er ist heute nicht mehr sonderlich weit
> verbreitet.

Liegt aber nur an der Host-Software.  Der Controller reicht das
FORMAT UNIT-Kommando ja nur weiter.  Allerdings gibt es zwei
verschiedene übliche Varianten, wie man eine Platte auf alternative
Sektorgrößen bekommt (so es überhaupt geht).  Eine ist, dass man
irgendwelche mode page Parameter setzt und danach FORMAT UNIT
aufruft, die andere, dass man den block descriptor (hieß der so?)
mit einer alternativen Blockgröße ausgibt und danach FORMAT UNIT.
Welche Variante bei welcher Platte geht, sollte aus der Doku
ersichtlich sein.

(OK, falls die Host-Software zum Formatieren lediglich aus dem
Controller-BIOS besteht, ist man natürlich an dessen Limitierungen
gebunden.  Halt ein anderes OS benutzen zum Formatieren, welches
die Parameter einzeln angeben kann.)

Ist aber auch schon lange her, dass ich sowas das letzte Mal machen
musste. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Liegt aber nur an der Host-Software.  Der Controller reicht das
> FORMAT UNIT-Kommando ja nur weiter.

Wobei ich heute nicht einmal mehr drauf wetten würde, dass dieses 
Kommando auch wirklich implementiert ist. Kein Aas formatiert heute noch 
Disks auf dieser Ebene. Den Hersteller ausgenommen.

von Gerd E. (robberknight)


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Die allermeisten Platten haben irgendwo bequem zugänglich ne serielle 
Schnittstelle. Die darüber möglichen Befehle sind ziemlich low-level, 
damit sollte auch das Ändern der Sektorgröße möglich sein.

Man muss nur die zum Hersteller passende Doku für die Befehle suchen 
oder ein wenig mit den Befehlen rumspielen bis mans raus hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerd E. schrieb:
> Man muss nur die zum Hersteller passende Doku für die Befehle suchen
> oder ein wenig mit den Befehlen rumspielen bis mans raus hat.

Eine ausführliche Dokumentation dieser Schnittstelle findet man 
sicherlich völlig problemlos auf der Webseite des Herstellers. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Kein Aas formatiert heute noch
> Disks auf dieser Ebene.

FORMAT UNIT ist meiner Erinnerung nach mandatory.  Allerdings soll
es wohl schon Hersteller gegeben haben, die ihre ach so wertvolle
Formatierung gegen wildes Herumspielen der Nutzer zu schützen
meinten (Quantum war so ein Banause, wenn ich mich recht entsinne)
und dann 10 Minuten lang einfach nur nichts getan haben.

Jeder ordentliche Hersteller nutzt aber normalerweise die Gelegenheit,
zumindest einen bad block scan durchzuführen (und die grown defect
list passend zu aktualisieren), selbst wenn er keine wirkliche
low-level-Formatierung auf diesem Wege bereitstellen will.

Die Pollin-Platten sind aber ordentliche Seagate-Server-Platten, die
dürften das brauchbar implementiert haben.  Für die gibt's auch Doku,
in der man dann nachlesen kann, ob man damit die Blockgrößen
umformatieren kann.  (Wenn sie aber in der Tat mit 520er Blöcken daher
kommen sollten, dann heißt das auf jeden Fall, dass man sie auch
umformatieren kann.)

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:
> (Wenn sie aber in der Tat mit 520er Blöcken daher
> kommen sollten, dann heißt das auf jeden Fall, dass man sie auch
> umformatieren kann.)

Vermutlich ja. Die erwähnten IBM Shark Disks waren ja normale 72er, also 
von der Generation her nicht so weit weg. Ob sich das heute bei 4K Disks 
mit 0,5K Interface (müsste es als 3,5er Nearline mit SAS geben) aber 
immer noch so schön transparent darstellt?

Es gab aber auch krasse Fälle, zumindest vor einiger Zeit:

- Wie jene Hitachi Storage-Systeme, die mit proprietären Disks 
arbeiteten, um das mit einfachen Bussystemen verbundene 
Verfügbarkeitsproblem des Busses und aller dran hängenden Disks zu 
lösen. Und deshalb 2 SCSI-Busse an jeder Disk hatten. FC-Disks wie diese 
hier haben deshalb 2 FC-Loops am Anschluss, aber da ist das nicht weiter 
schwierig.

- Wie jene EMC Symmetrix Systeme, deren Disks eine speziell von/für EMC 
angepasste Firmware verwendeten.

von Icke ®. (49636b65)


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Die Platten würde ich mir nicht mal antun, wenn Pollin noch Geld 
drauflegt. Laut wie eine Gasturbine und heiß wie ein Bügeleisen. Wenn 
die ein paar Jahre gelaufen sind, hält man es nur noch mit Gehörschutz 
vor dem Rechner aus...

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Laut wie eine Gasturbine und heiß wie ein Bügeleisen. Wenn
> die ein paar Jahre gelaufen sind, hält man es nur noch mit Gehörschutz
> vor dem Rechner aus...

10K Typen sind doch eigentlich die zivilisierte Ausgabe. Die wahren 
Heizturbinen sind die 15K Disks. 10K SAS Disks sind stinknormale 
Serverdisks, bzw. waren es, heute nimmt man meist 2,5er. Nicht grad fürs 
Wohnzimmer, aber auch nicht zum davonlaufen. Und dass diese 146K/10K 
Generation prohibitiv laut wäre kann ich nicht bestätigen, auch nicht 
wenn sie schon älter sind.

von Matthias H. (experimentator)


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Alex schrieb:
> Lohnt es sich so ein teil zu kaufen?

Ja, wenn man billig an Hochleistungsmagnete oder Brushless-Motoren 
kommen möchte 9-)) . Allerdings besteht ein kleines Risiko, daß Teile 
davon so verklebt sind, daß man sie nicht rausbekommt.

Selbst SCSI ist ja mittlerweile für "Normalsterbliche" etwas Exotisches, 
bei Fibre Channel ist das noch nie anders gewesen. Es haben ja 
mittlerweile genügend Leute etwas dazu geschrieben.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Und dass diese 146K/10K Generation prohibitiv laut wäre kann ich nicht
> bestätigen, auch nicht wenn sie schon älter sind.

Eine Frage der Schmerzgrenze. Die 10k sind zwar nicht so extrem wie die 
15k, aber es reicht. Ich hatte welche von Seagate, IBM/Hitachi und 
Maxtor im Einsatz und bei allen Typen fingen früher oder später die 
Lager an zu singen. Am leisesten waren noch die Atlas.
Seitdem WD die Velociraptors rausgebracht hat, verwende ich die 
ausschließlich. Nur wenig langsamer als Highend-SAS bei einem Drittel 
der Leistungsaufnahme und vom Geräuschpegel her bürotauglich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias H. schrieb:
> Selbst SCSI ist ja mittlerweile für "Normalsterbliche" etwas Exotisches,
> bei Fibre Channel ist das noch nie anders gewesen.

SCSI ist überall dieser Tage: schau dir einfach mal an, womit man
eine SD-Card so bedient …

FibreChannel ist SCSI.  Ist halt nur eine der möglichen Transport-
Varianten, neben Parallel SCSI und neuerding nun SAS.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:
> FibreChannel ist SCSI.  Ist halt nur eine der möglichen Transport-
> Varianten, neben Parallel SCSI und neuerding nun SAS.

Klar, vom Protokoll her ist heute fast alles im Storage-Bereich aus SCSI 
abgeleitet, auch IDE CDROM-Laufwerke waren das. Die physikalischen 
Interfaces sind freilich verschieden, weshalb es hier eben kein 
SCSI-Interface ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Die physikalischen
> Interfaces sind freilich verschieden, weshalb es hier eben kein
> SCSI-Interface ist.

Meiner Erinnerung nach ist FibreChannel durchaus auch von SCSI
standardisiert worden, aber ich müsste da nachgucken.  Der
Dokumentenwust mit unverständlich abgekürzten Dokumentennamen war
leider bei SCSI3 dann ziemlich unübersichtlich geworden.

SAS wiederum hat ja das SCSI auch schon im Namen (Serially Attached
SCSI).

Otto Normalnutzer verbindet halt mit dem Namen SCSI oft lediglich das
alte Parallelinterface, wenngleich SCSI (zumindest seit Version 3)
stark darauf bedacht war, Transport und Protokoll voneinander zu
entkoppeln.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Otto Normalnutzer verbindet halt mit dem Namen SCSI oft lediglich das
> alte Parallelinterface, wenngleich SCSI (zumindest seit Version 3)
> stark darauf bedacht war, Transport und Protokoll voneinander zu
> entkoppeln.

Im Kontext von Interfaces steht für mich der Begriff "SCSI" für eines 
der alten Parallelinterfaces. Immerhin will ich eine Ethernet-Karte auch 
dann nicht als SCSI-Karte bezeichnen müssen, wenn vorrangig iSCSI drauf 
läuft.

Wenn also jemand eine einzelne Disk als SCSI-Disk bezeichnet, dann 
erwarte ich ein paralleles SCSI-Interface, allenfalls noch SAS. Nicht 
aber FC. Und erwarte auch nicht, dass mir jemand einen USB-Stick in die 
Hand drückt.

Das Spielchen geht natürlich noch etwas weiter, wenn man FCoE 
betrachtet. Denn das ist physikalisch Ethernet mit Fibre-Channel Frames, 
was wiederum ein SCSI-Protokoll trägt. Und wie oben erwähnt muss es 
trotz des Namens keine Glasfaser sein. ;-)

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