Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bremsenergierückgewinnung im Modellbau


von Oli H. (schluppi)


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Hallo,

ich bin neu hier im Forum, habe aber schon häufiger Hilfe hier gefunden. 
Danke schonmal dafür! Hoffentlich könnt ihr mir auch bei folgendem 
Problem helfen:
Wir bauen in einem Uni-Projekt ein Modellauto mit Elektroantrieb um. Wir 
möchten für die Energieeffizienz gerne zwei Dinge implementieren:

1.: Bremsenergie-Rückgewinnung
Wir haben einen Brushless (Drehstrom-Synchron-) Motor. Bisher wurde die 
Bremsenergie im Fahrtenregler in Wärme umgesetzt. Wir möchten jetzt 
gerne diese Energie rückgewinnen.
Unsere Idee war, den alten Fahrtenregler zu behalten und das 
Steuersignal noch woanders abzugreifen. Im Bremsfall soll dann die 
Verbindung zwischen Motor und Fahrtenregler unterbrochen werden, die 
drei Phasen mit einem Sechs-Wege-Gleichrichter gleichgerichtet werden 
und über einen Kondensator wieder eingespeist werden.

2.: Wärmeenergie-Rückgewinnung
Wir wollen mithilfe eines Thermoelements Verlustwärme wieder in Strom 
umwandeln und über einen Laderegler wieder einspeisen. Dieser Laderegler 
könnte eventuell auch für die Bremsenergie-Rückgewinnung verwendet 
werden.

Die Bremsenergierückgewinnung ist uns auf jeden Fall wichtiger. Uns ist 
klar, dass dabei eventuell nicht viel rumkommt, es geht bloß ums 
Prinzip.
Habt ihr Ideen, wie wir das gut realisieren können? Vor allem das 
Auslesen des Steuersignals und das Umschalten des Motors bereitet uns 
Schwierigkeiten. (Das Steuersignal ist ein Steuerimpuls @ 50Hz, 5V, 
gebremst wird bei einer Impulsdauer < 2ms)

Wir haben eine grobe Prinzipskizze angehängt.

Vielen Dank für eure Hilfe!

von Ulli B. (ulli-b)


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> Habt ihr Ideen, wie wir das gut realisieren können? Vor allem das
> Auslesen des Steuersignals und das Umschalten des Motors bereitet uns
> Schwierigkeiten. (Das Steuersignal ist ein Steuerimpuls @ 50Hz, 5V,
> gebremst wird bei einer Impulsdauer < 2ms)

Na dann schaut Euch mal das hier an: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Modellbauservo_Ansteuerung

Servo und Fahrtensteller arbeiten mit dem selben Impuls (vom Empfänger).

mfG
Ulli

von Icke ®. (49636b65)


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Um welche Art von Modellauto handelt es sich? Das kann ein metergroßer 
Truck sein, ein 1:10 Rennauto oder ein Pocket-Car.

von Klaus (Gast)


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Oli H. schrieb:
> die drei Phasen mit einem Sechs-Wege-Gleichrichter gleichgerichtet werden

Der ist doch schon da, nennt sich bloß Freilaufdioden der 3-Phasen 
Brücke

MfG Klaus

von Dogbert (Gast)


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Ist das mit der separaten Rückgewinnung nicht quatsch?

Das Bremsmoment des Motors kann doch über den Inverter in die 
Versorgungsspannung gespeist werden.

Stichwort vector control. Das Vorzeichen von "Q" bestimmt ob 
beschleunigt oder gebremst wird, bestimmt ob Energie aus dem 
Zwischenkreis entnommen oder zurückgespeist wird, ohne extra 
Wandler/Gleichrichter.

http://en.wikipedia.org/wiki/Vector_control_%28motor%29

Spart zudem einen Wandler da die Spannung an einem Gleichrichter meist 
kleiner als die Betriebsspannung wäre.

von Icke ®. (49636b65)


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Dogbert schrieb:
> Das Bremsmoment des Motors kann doch über den Inverter in die
> Versorgungsspannung gespeist werden.

Nette Idee, nur daß die gängigen Modellbauregler nicht mit Invertern 
arbeiten und die Motoren i.d.R. auch keine Hallgeber besitzen.

von Stefan (Gast)


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Also ohne es selbst je probiert zu haben würde ich meinen, das ein 
normaler Modellbau Brushlessregler so seine Probleme haben wird, wenn 
man ihn unter Last den Motor ab- und wieder ankoppelt (sensorlose 
Blockkommutation -> (re)Synchronisierung beim Wiederankoppeln?). Zudem 
hat so ein BLR doch schon alles (an Hardware), was man für die 
Rekuperation benötigt. Ok, evtl. sollte man drei Halbbrückentreiber mit 
Totzeit spendieren um die Diodenverluste zu kompensieren - das habe ich 
im Modellbau bisher noch nicht gefunden. Sonst ist es "aber nur etwas 
SW".

von Martin (Gast)


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Ohne zu wissen  mit welchem Ansatz/IC der Fahrtenregler
realisiert wird/wurde  kann man  da nix raten.

von Stefan (Gast)


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Doch doch, man kann sogar NUR raten ;)
Erstaunlich viele arbeiten z.B. mit ATMega16 o.ä. - perfekt für 
Eigen(um)bauten.

von MaWin (Gast)


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> Wir haben einen Brushless (Drehstrom-Synchron-) Motor. Bisher wurde die
> Bremsenergie im Fahrtenregler in Wärme umgesetzt

Wirklich ?
Dazu müsste der Fahrregler Bremswiderstände und einen Bremschopper 
haben.

Normalerweise hat er aber nur Freilaufioden, wodurch von selbst die 
Bremenergie in die Versorgungsspannung fliesst.

Hat man an der Versorgungsspannung einen Akku, wird der geladen, fertig 
ist die Laube.

Hat man natürlich dummerweise eine Diode, oder einene Spannungsregler 
hinter dem Akku und blockt damit einen eventuellen Ladestrom, steigt die 
Spannung am Fahrtregler, lädt dessen Siebelkos auf, bis die Spannung 
über die zulässige steigt und der Fahrtregler kaputt geht.

Für SOLCHE Fälle braucht man dann einen Bremschopper mit 
Bremswiderstand.

von Dogbert (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Nette Idee, nur daß die gängigen Modellbauregler nicht mit Invertern
> arbeiten und die Motoren i.d.R. auch keine Hallgeber besitzen.

Auch Modellbauregler für 3PMSM sind Inverter, wenn auch eher 
"spezielle".

Sensorlose Vektorregelung gibt es ja auch.

Mit einem normalen Modellbauregler wird es allerdings schwierig.

Aber da ist doch Raum für Innovationen mit den ganzen tollen 
Microcontrollern, oder?

@MaWin

Ist die Drehzahl des PMSM (Permanentmagnetsynchonmotor) nicht zu hoch, 
fließt kein Strom über die Inversdioden.

Die Spitzenspannung am Motor wird auch kaum höher als die 
Batteriespannung, da sobald der Inverter die Spannung clipped der Strom 
und damit das Drehmoment abfällt, es sei denn es wirken Kräfte von außen 
die den Motor weiter beschleunigen.

Deswegen haben Modellbauregler wohl nicht unbedingt einen 
Bremswiderstand, laden aber auch nichts zurück in den Akku.

von Michael (Gast)


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Dogbert schrieb:
> Die Spitzenspannung am Motor wird auch kaum höher als die
> Batteriespannung, da sobald der Inverter die Spannung clipped der Strom
> und damit das Drehmoment abfällt, es sei denn es wirken Kräfte von außen
> die den Motor weiter beschleunigen.

Naja, aber ein fahrendes Auto stellt auch eine Last dar... auch wenn das 
Modellauto ws. nicht so schwer ist, treibt es den Motor doch weiter 
vorwärts. Insofern kann man schon mit einer Spannungsüberhöhung rechnen, 
würde ich meinen

von Dogbert (Gast)


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Michael schrieb:
> Naja, aber ein fahrendes Auto stellt auch eine Last dar... auch wenn das
> Modellauto ws. nicht so schwer ist, treibt es den Motor doch weiter
> vorwärts. Insofern kann man schon mit einer Spannungsüberhöhung rechnen,
> würde ich meinen

Wenn man das Fahrzeug schneller abschleppt als der Motor (ohne Last) es 
mit Maximalpannung/Batteriespannung schafft ...

Oder mit "field weakening" kriegt man den Motor schneller. Wie der Name 
aber schon sagt und ich erwähnt hatte reduziert sich die 
Magnetfeldstärke im Motor also das Drehmoment.

Dummerweise ergibt sich die Maximalgeschwindigkeit da wo sich die 
Drehmomentkurve des Motors mit der Lastkurve des Fahrzeugs trifft.

Spannungserhöhung nur bei Bergabfahrt, Rückenwind, über 
Maximalgeschwindigkeit und Glück?

von Oli H. (schluppi)


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Schonmal Danke für die vielen Antworten!
Ich werde wohl etwas brauchen um das alles zu verstehen, aber nach 
Rücksprache mit meinen Teamkollegen klappt das schon ;)

Ansonsten schonmal ein paar mehr Angaben zu dem Auto:

das ist die karre:
http://www.conrad.de/ce/de/product/238111/Reely-110-Modellauto-Elektro-Buggy-Carbon-Fighter-Brushless-4WD-EB-04-RtR-24-GHz

Wir haben allerdings zusätzlich die vorgabe, auf drei Räder umzubauen, 
weshalb wir inzwischen einen neuen Motor eingebaut haben, der ein 
einzelnes Hinterrad direkt antreibt.
link zum Motor:
http://www.conrad.de/ce/de/product/231423/Robbe-Roxxy-BL-Outrunner-2827-34-7-12-V-Umin-pro-Volt-760-Turns

Eure Begeisterungsfähigkeit für die Probleme anderer ist echt 
bewundernswert!

Grüße,
Oli

von MaWin (Gast)


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> Ist die Drehzahl des PMSM (Permanentmagnetsynchonmotor)
> nicht zu hoch, fließt kein Strom über die Inversdioden

Wenn keine Energie rückgespeist wird (in Akku oder Bremswiderstand)
bremst der Motor auch nicht sondern läuft frei aus,
da gibt es dann eben auch keine Bremsenergie,
und insofern keine Gelegenheit für eine Rückspeisung.

von Udo S. (urschmitt)


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Dogbert schrieb:
> Spannungserhöhung nur bei Bergabfahrt, Rückenwind, über
> Maximalgeschwindigkeit und Glück?

Sehe ich genauso. Bei einem permanenterrregten Gleichstrommotor habe ich 
auch nur eine Generatorspannung die propertional zur Drehzahl ist, und 
die erst oberhalb der Nenndrehzahl auch an und über die Nennspanung 
geht.
Und ein Brushless dürfte sich genauso verhalten, nur erzeugt er halt 
Drehstrom.
Zum Bremsen wird der Motor einfach kurzgeschlossen und die Energie wird 
im ohmschem Widerstand er Wicklung und in den Mosfets verheizt.

von Stefan (Gast)


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Das Zauberwort ist hier evtl. Leistungsanpassung. Beschrieben wurde hier 
schon Rückspeisung über die Diodenstrecken in die Versorgung - da kommt 
nichts bei raus weil die generierte Spannung zu gering ist - und 
Kurzschluss - das bringt auch nichts zurück, weil der Strom in den 
Windungen verbraten wird.
Wenn man aber in einen Zwischenkreis speist, dessen Spannung irgendwo 
zwischen Kurzschluss und Leerlauf liegt, könnte man von dort aus mit 
einem Step-Up wieder in die Versorgung speisen. Zumindest für dieses 
Projekt (es geht ja nur ums Prinzip) könnte ich mir das gut vorstellen. 
Man bräuchte nur oberhalb der Brücke noch einen Umschalter (zwischen 
Versorgung und Zwischenkreis), einen Puffer (Kondensator) und einen 
Step-Up Wandler.

von Oli H. (schluppi)


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Hallo, wir sind eure Beiträge nochmal durchgegangen.

Ein paar Worte zum Motor. Ein Synchronmotor ist nicht direkt mit einem 
Gleichstrommotor vergleichbar. Beim SYM erfolgt die Drehzahlstellung 
über die Frequenz des Stroms. Wir haben ein paar Tests mit verschiedenen 
Drehzahlen gemacht und die Generatorspannungen bei verschiedenen 
Lastsituationen (1 Ohm und 10 Ohm) gemessen. Wir vermuten, dass wir bei 
normalen Bremsmanövern über die Akkuspannung kommen. Es kann aber sein, 
dass wir da was regeln müssen, eventuell nach oben oder unten. Nach oben 
könnte man das vielleicht mit einem step-up-converter machen... Dazu 
müssten wir aber beim Fahren und Bremsen noch mehr testen.
Über die Stellung des Motorrotors müssen wir uns keine Gedanken machen, 
da wir ja nicht antreiben wollen, sondern ihn generatorisch nutzen, und 
dafür können wir die Spannung so nehmen, wie sie kommt.

Wir sind uns ziemlich sicher, dass unser Fahrtenregler nichts 
zurückspeist. Einen anderen Regler kaufen können wir leider nicht, da 
unser Budget begrenzt ist.

Stefan schrieb:
> Wenn man aber in einen Zwischenkreis speist, dessen Spannung irgendwo
> zwischen Kurzschluss und Leerlauf liegt, könnte man von dort aus mit
> einem Step-Up wieder in die Versorgung speisen. Zumindest für dieses
> Projekt (es geht ja nur ums Prinzip) könnte ich mir das gut vorstellen.
> Man bräuchte nur oberhalb der Brücke noch einen Umschalter (zwischen
> Versorgung und Zwischenkreis), einen Puffer (Kondensator) und einen
> Step-Up Wandler.

Genau das war unser Gedanke.

Unsere Hauptfragen sind also:
1. Wie können wir das Signal von der Fernsteuerung nutzen, um in Falle 
des Bremsens vom Fahrtregler auf Rückgewinnung umzuschalten?
(Hier Schalten sollte kein Problem sein. Der Motor befindet sich vorher 
im Leerlauf, ist also stromlos)
Den Link oben habe ich mir angeschaut, aber nichts dazu gefunden, wie 
man das Signal mithilfe eines µC auslesen kann. Ich bin leider 
ziemlicher Mikrocontroller-Neuling, es wäre super, dazu ein paar Tipps 
zu bekommen!

2. Mit was für Bauteilen schalten wir hier am besten? Sie sollten 
eigentlich für den normalen Fahrtbetrieb keinen Widerstand besitzen - 
sonst sparen wir nix ein. Ströme über 10A sollte das auch aushalten. Wir 
dachten an Relais, sind uns aber nicht sicher, ob das die beste Lösung 
ist.

und dann perspektivisch später eventuell notwendig:
3. Spannungs- und Laderegelung mithilfe des IC. Spannung des Motors u. 
evtl. des Thermogenerators hoch- oder runterregeln, wenn nötig. Ab einer 
bestimmten Maximalspannung komplett abschalten (Überladeschutz).

Vielen, vielen Dank für eure Hilfe!

von Udo S. (urschmitt)


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Oli H. schrieb:
> Ein Synchronmotor ist nicht direkt mit einem
> Gleichstrommotor vergleichbar.
Stimmt. In dem einen Fall hast du einen Kommutator, im anderen nicht.
In dem einen Fall rotiert das Magnetfeld, im anderen die Leiterschleife.
Aber die Flussänderung pro Zeit ist bei beiden gleich proportional zur 
Drehzahl, und damit die generierte Spannung.

Oli H. schrieb:
> Den Link oben habe ich mir angeschaut, aber nichts dazu gefunden, wie
> man das Signal mithilfe eines µC auslesen kann.
Was hast du da nicht verstanden? Der ist eigentlich so gemacht, daß ihn 
ein interessierter 10. klässler verstehen kann.

Oli H. schrieb:
> Wir vermuten, dass wir bei
> normalen Bremsmanövern über die Akkuspannung kommen.
Ihr vermutet? Habt ihr jetzt gemessen oder nicht? Also wisst ihr es oder 
ihr wisst es nicht.
Du schreibst wie ein Student für Sozialwissenschaften, nicht wie ein 
angehender Ingenieur / Batschelor der Ingenieurwissenschaften.

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß ihr gerne eine möglichst 
vorgekaute Lösung möchtet, korrigiert mich wenn es nicht so ist.

von holger (Gast)


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>Du schreibst wie ein Student für Sozialwissenschaften, nicht wie ein
>angehender Ingenieur / Batschelor der Ingenieurwissenschaften.

Ein Ingenieur würde mal darüber nachdenken wie oft denn so
ein Fahrzeug bremst, wie lange das bremsen dauert und wie
viel Energie man da maximal zurück bekommen könnte.

Bei einem 1.5 Tonnen Fahrzeug reicht es wohl um eine Tasse
Kaffee warm zu machen;) Bei einem 1.5kg Fahrzeug könnte man
vieleicht eine kleine 1W Glühbirne kurz zum leuchten bringen.
Also nichts was sich lohnt zurückgespeist zu werden.

von Hauspapa (Gast)


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Dein Drehzahlsteller sollte bereits jetzt beim "Gaswegnehmen" 
zurückspeisen.

Zum Verständnis:
Male Dir das Ersatzschaltbild vom Motor (Spannungsquelle und 
Induktivität reicht) die PWM Brücke dran und den Akku als 
Spannungsquelle. Überlege was passiert wenn Du das TASTVERHÄLNIS 
änderst. Wohin die Stromrichtung und damit die Leistung geht. 
Grundlagenwissen zu DCDC Wandlern (Stepup/Stepdown) kann dabei nicht 
Schaden. Letztlich ist dein "Umrichter für Trapezfeldmotoren" nichts 
anderes als ein (bidirektionaler) DCDC Wandler, der Anhand der 
Spannungsverläufe entscheidet welche Phase gerade dran ist.

viel Erfolg
Hauspapa

von Oli H. (schluppi)


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Udo Schmitt schrieb:
> Oli H. schrieb:
>> Wir vermuten, dass wir bei
>> normalen Bremsmanövern über die Akkuspannung kommen.
> Ihr vermutet? Habt ihr jetzt gemessen oder nicht? Also wisst ihr es oder
> ihr wisst es nicht.
> Du schreibst wie ein Student für Sozialwissenschaften, nicht wie ein
> angehender Ingenieur / Batschelor der Ingenieurwissenschaften.

Wir vermuten, obwohl wir gemessen haben, weil wir keine Möglichkeit dazu 
hatten, den Motor mit 10 000 Umdrehungen pro Minute zu drehen. Wir haben 
eine Messreihe zwischen 500 bis 2500 Umdrehungen gemacht, mit einem 
Ergebnis das uns, entschuldige, vermuten ließ, dass wir bei 10 000 auch 
auf die Akkuspannung von 7,4 Volt kommen. Im Fahrzeug selbst konnten wir 
noch nicht messen, da wir mit dem Umbau noch nicht soweit sind, dass wir 
bei Bremsmanövern messen können.

Udo Schmitt schrieb:
> Oli H. schrieb:
>> Den Link oben habe ich mir angeschaut, aber nichts dazu gefunden, wie
>> man das Signal mithilfe eines µC auslesen kann.
> Was hast du da nicht verstanden? Der ist eigentlich so gemacht, daß ihn
> ein interessierter 10. klässler verstehen kann.

Ich meinte diesen Link:
Ulli B. schrieb:
> Na dann schaut Euch mal das hier an:
> http://www.mikrocontroller.net/articles/Modellbaus...
... und da habe ich nur gesehen, wie man Signale erzeugt, nicht wie man 
sie ausliest.


holger schrieb:
> Bei einem 1.5 Tonnen Fahrzeug reicht es wohl um eine Tasse
> Kaffee warm zu machen;) Bei einem 1.5kg Fahrzeug könnte man
> vieleicht eine kleine 1W Glühbirne kurz zum leuchten bringen.
> Also nichts was sich lohnt zurückgespeist zu werden.

Zum einen: Wir haben eine bestimmte Energiemenge zur Verfügung, mit der 
wir eine möglichst lange Strecke fahren sollen. Nach unseren 
Berechnungen könnte bei einem einzelnen Bremsmanöver ungefähr 0,3% 
unserer gesamten zur Verfügung stehenden Energiemenge wieder 
zurückgespeist werden. Damit wollen wir dann keinen Kaffee kochen, 
sondern das Auto wieder antreiben. Zum anderen: Wie oben schon 
geschrieben, geht es nicht um Effektivität, sondern ums Prinzip.

Hauspapa schrieb:
> Dein Drehzahlsteller sollte bereits jetzt beim "Gaswegnehmen"
> zurückspeisen.

Der Motor speist in den Fahrtregler zurück, wo das ganze aber dann in 
Verlustwärme umgewandelt wird.

Wir wollen keine vorgekaute Lösung. Unser Problem ist allerdings, das 
wir weder von Elektronik noch von Regelungstechnik Ahnung haben und 
weder mit µCs noch mit Transitorschaltungen bisher viel gearbeitet 
haben. Auch ein Ingenieur fängt mit seinem Studium irgendwann an.
Was uns weiterhelfen würde, wären Hinweise für die zwei Fragen oben: Wie 
lesen wir das Signal mit einem IC aus und wie (mit was für einem 
Bauteil) schalten wir am besten?

von Floh (Gast)


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Oli H. schrieb:
> Der Motor speist in den Fahrtregler zurück, wo das ganze aber dann in
> Verlustwärme umgewandelt wird.

Hau die eingangsdiode am Regler raus und verbinde den Zwischenkreis 
direkt mit dem Akku, wie MaWin bereits gesagt hat.
Dann biste schon fertig :-)

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Wenn ich bei meinem Modellauto den Gasgriff los lasse, geht der ESC in 
Leerlauf Betrieb. Die vom Motor erzeugte Energie wird dabei über die 
Freilaufdioden an die Batterie abgeleitet.

Das heist: Die Energie wird bereits in der Grundausstattung zurück 
gewonnen.

Die Bremswirkung ist in dieser Betriebsart aber sehr gering - der Wagen 
rollt beinahe ungebremst aus. Entsprechend gering ist auch die Energie, 
die dabei an die Batterie zurückgeführt wird.

Wenn ich den Gasgriff zum Bremsen ein bisschen drücke, dann werden die 
Motorwicklungen kurzgeschlossen. Die Bremswirkung ist deutlich sichtbar. 
Die Energie kann dann aber nicht mehr an die Batterie abgeleitet werden, 
weil die Spannung am ESC dabei gegen Null geht. Die Spulen des Motor 
verheizen die Energie.

Die dadurch entstehende Wärme ist sehr gering, diese irgendwie in Strom 
umzuwandeln halte ich für Sinnlos. Wenn sich das lohnen würde, würde die 
Bahn die Abwärme der Loks und Klimanalagen nicht ungenutzt in die Natur 
pusten.

Wenn ich den Gasgriff bis zum Anschlag zum Bremsen drücke, dann wird der 
Motor entgegen der Fahrtrichtung mit Spannung angesteuert. Dabei fließen 
die höchsten Ströme - mehr noch als beim Anfahren. Der Wagen kommt dabei 
(bei guten Boden-Kontakt) sehr schnell zum Stehen.

Elektrisch kann man da keine Energie zurück gewinnen, weil man ja im 
Gegenteil sogar Energie in den Motor "pumpt". Dabei wird er warm, aber 
weil das wiederum nur für sehr kurze Momente passiert, lohnt sie die 
Rückgewinnung nicht.

Sinnvoll kann ich mir eine Energie-Rückgewinnung nur vorstellen, wenn 
man das Auto einen Berg hinunter rollen lässt. Man müsste dann 
allerdings mit einem Step-Up Wandler die geringe Ausgangsspannung des 
Motors herauf setzen um das Niveau der Batterie zu erreichen. Ansonsten 
würde der Wagen fast ungebremst den Berg hinab rollen und man könnte 
überhaupt nicht regeln, wie stark man bremsen will.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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> Wir sind uns ziemlich sicher, dass unser Fahrtenregler
> nichts zurückspeist.

Also wisst Ihr es nicht!
Wenn der Regler es nicht tut, habt Ihr ein Sondermodell. Dann kauft halt 
einen Standard Regler, der macht das dann von sich aus. Denn 
Freilaufdioden sind aus anderen Gründen in beinahe jedem Motortreiber 
eingebaut - dass sie die Energie an den Akkun zurückführen ist dabei nur 
ein Seiteneffekt.

von holger (Gast)


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>Nach unseren
>Berechnungen könnte bei einem einzelnen Bremsmanöver ungefähr 0,3%
>unserer gesamten zur Verfügung stehenden Energiemenge wieder
>zurückgespeist werden.

Und bei 1000 mal bremsen könnt ihr 300% zurückspeisen
und damit drei mal länger fahren;) Also immer kräftig bremsen.

Herzlichen Glückwunsch zum nächsten Nobelpreis!

von Icke ®. (49636b65)


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Oli H. schrieb:
> Unser Problem ist allerdings, das
> wir weder von Elektronik noch von Regelungstechnik Ahnung haben und
> weder mit µCs noch mit Transitorschaltungen bisher viel gearbeitet
> haben. Auch ein Ingenieur fängt mit seinem Studium irgendwann an.

Dann muß man klipp und klar sagen, daß dieses Projekt für euch ein paar 
Nummern zu hoch angesetzt ist. Ihr solltet zuerst die Grundlagen 
beherrschen. Wenn ein angehender KFZ-Ingenieur in einem Schrauberforum 
fragen würde, wie er einen Serienmotor zur Hochleistungsrennmaschine 
umbauen kann, er aber bis dato noch nicht mal einen Ölwechsel 
eigenhändig durchgeführt hat, wird er selbst mit fachkundigen Tips nicht 
zum Ziel kommen.
Also hinsetzen und die Tutorials von klein auf durcharbeiten. Wenn ihr 
so weit seit, mit dem µC ein Servo ansteuern zu können, verstanden habt, 
wie ein DC-DC-Wandler arbeitet und wieviel (bzw. wenig) Energie ein 
Kondensator speichert, dann fragt nochmal hier nach. Wenn ihr bis dahin 
nicht selbst erkannt habt, daß sich die Aufgabenstellung mit dem 
vorhandenen Material nur sehr schwierig lösen läßt...

von Elektomensch (Gast)


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Wow, ich muss mal eben was loswerden. Da ich mich auch für das Thema 
interessiere, hab ich den Thread gelesen. Eine derart arrogante von oben 
herab Art und Weise einiger hoch intelligenter Fachleute hier ist 
wahrlich unglaublich.
Hier hat jemand sehr freundlich und sachlich um Hilfe gebeten. Die 
meisten Antworten waren einfach nur überheblich und nur begrenzt 
hilfreich. Am Ende bleibt der Eindruck, dass die "Experten" selbst zu 
wenig Expertise aufweisen um das Problem zu lösen und stattdessen nur 
von Ihrer Eigenen Inkompetenz ablenken wollen.

Wenn man nicht helfen kann/will, dann einfach mal nix schreiben statt 
rumpöbeln oder vielleicht ein Pöbelforum suchen, in dem es nur darum 
geht die am wenigsten hilfreichen und unfreundlichsten Antworten zu 
geben.

Hier werde Sie geholfen....

von Karl H. (kbuchegg)


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Elektomensch schrieb:
> Wow, ich muss mal eben was loswerden. Da ich mich auch für das Thema
> interessiere, hab ich den Thread gelesen. Eine derart arrogante von oben
> herab Art und Weise einiger hoch intelligenter Fachleute hier ist
> wahrlich unglaublich.

Was ist dir denn über die Leber gelaufen?
Der Thread verlief ganz normal. Wenn du es nicht ab kannst, dass von 
einem Studenten nun mal ein bischen mehr erwartet wird, als das er 
seinen Namen tanzen kann, dann ist das aber wirklich dein Problem. Das 
sind immerhin die Leute von morgen, die dann die von dir gekauften 
technischen Geräte bauen werden, aber mit dem Ausmessen eines 
Servosignals (eine vergleichsweise triviale Aufgabe) überfordert sind.

: Bearbeitet durch User
von O.T. (Gast)


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Elektomensch schrieb:
> ... statt rumpöbeln ...

... anstatt rum zu pöbeln ...

von kettenrad (Gast)


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- vielleicht ist es auch die Art der Gewinnung der Rückenergie beim 
bremsen?
Egal ob Elektro- oder Verbrennungsmotor als Antrieb:
 *.* benutzt eine Fliehkraftkupplung, die nur bei einer bestimmten 
Drehzahl den Motor einkuppelt(s.a. Helikopter);
 *.* bei ausgekuppelten Antrieb durch den Motor wird die Drehbewegung 
der Räder auf einen Generator übertragen. Das kann auch mechanisch eine 
"Schwungmasse" sein. Bis diese in Schwung kommt, bremst der Wagen. Bei 
kurzen Bremsmanövern kann diese mech. Energie wieder zum Beschleunigen 
genutzt werden.

- nur eine Idee ... !

von Karl H. (kbuchegg)


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kettenrad schrieb:

> - nur eine Idee ... !

Der Thread ist 1 1/2 Jahre alt.
Wenn sie die Praktikumsarbeit bis jetzt noch nicht abgeliefert haben, 
dann sollten sie sich schleunigst einen Job suchen, denn als Studenten 
taugen sie nicht viel.

Elektromensch ist ja nur sauer, weil er auch hier keine fix&fertig 
Schaltung samt Programm vorgefunden hat, bzw. weil nicht das ganze Forum 
auf die Aufforderung "Ich will - ihr liefert" gesprungen ist und gemacht 
hat.

von kettenrad (Gast)


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@ Karl Heinz (kbuchegg) (Moderator)
-upps  !!!

von Zur Höxxxx mit Flanders (Gast)


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Das ist wieder so ein Beispiel, was an Hochschulen nicht stimmt. Die 
eingangs Beschriebene Aufgabenstellung langt, um ein ganzes Studium und 
2 Jahre Berufserfahrung darin zu versenken. Alleine einen 4 Quadranten 
FU zu bauen ist ne Hausnummer von der Gesamtkonzeption abgesehen. Fängt 
schon bei der Treiberschaltung für die Leistungstufe an und geht mit dem 
Layout weiter. Das ist natürlich mixed Signal weil digital viel Leistung 
geschaltet wird und auf der anderen Seite irgendwo brauchbare analoge 
Messwerte herkommen müssen.

Man füttere die Studenten in der Vorlesung mit Schlagwörtern, macht 
keine Praktika weil die ja nicht wissenschaftlich sind und vergebe dann 
Aufgaben die Total überzogen sind. Und GANZ wichtig, mindestens alle 2 
Wochen ne Powerpoint Präsentation um selbstsicheres Auftreten bei 
hausintern verursachter Ahnungslosigkeit zu üben.
Das Prinzip habe ich selbst zu spüren bekommen, es lebe das 
Bolongaabkommen.

von stefanus (Gast)


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Das Messen und Auswerten des Steuersignals von der Fersteuerung ist ganz 
einfach. Wenn Du verstanden hast, wie das Signal aufgebaut ist, dann 
kannst Du es auch erzeugen und auswerten.

Also hast Du verstanden, wie das Signal aufgebaut ist?

Solange Kontakt zum Sender besteht, hat das Signal ungefähr alle 20ms 
einen Impuls von ungefähr 1,5ms (high). Beim Gas geben werden die 
Impulse länger, bis maximal 2,5ms. Beim Bremsen werden sie kürzer, bis 
minimal 0,5ms.

Also schreibst Du ein programm, welches die Pulsbreiten misst. Das kann 
man gut mit Interrupt-Eingängen und Timern machen.

Aber das Ganze wird daran scheitern, dass die nutzbare Energiemenge 
sinnlos wenig sein wird. Wenn Du alle Verluste in Leitungen, 
Umschaltern, Dioden, Spannungswandlern und Akku zusammen rechnest, 
bleibt fast nichts mehr übrig. Wenn das Sinn machen würde, hätte schon 
heute jedes E-Fahrrad diese Technik.

von stefanus (Gast)


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Es wäre erheblich Sinnvoller, die Bremsenergie in Schwungmassen (wie 
bereits erwähnt) oder in Spirafedern aufzunehmen, so wie es auch 
zumindest die alten Straßenbahnen der 70er-80er Jahre machten.

von Lachskaugummi (Gast)


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Hallo Leute

Alleine in der Formel 1 mit ihrem MGU-K und Millionenaufwand hatten sie 
am Anfang ein Problem mit dem System. Es nicht einfach. Einerseits so zu 
bremsen dass die Räder nicht blockieren und anderseits möglichst viel 
Energie in den Akku zu kriegen.

Für ein Modellauto rechnet sich so was vermutlich nicht. Das Mehrgewicht 
wird den Vorteil wieder zunichtemachen.




Gruss

von oder so (Gast)


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stefanus schrieb:
> Es wäre erheblich Sinnvoller, die Bremsenergie in Schwungmassen (wie
> bereits erwähnt) oder in Spirafedern aufzunehmen, so wie es auch
> zumindest die alten Straßenbahnen der 70er-80er Jahre machten.

- und wenn dann die Fahrgäste nurnoch bergab fahren dürften und zu fuß 
nach oben, hätte man für Frisco mit den  "Cable-Car-Linien" eine 
energie-effiziente Lösung des Personennahverkehrs ...

von Dominic Neumann (Gast)


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Castle creations hat recuperierende Konverter für Modelle

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