Forum: Platinen Platine herstellen durch wegbrennen des kupfers mit strom?


von Aaron Christophel (Gast)


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Hallo, mache mir grade Gedanken wie man eine Platine herstellen könnte.

ich habe eine CNC Fräse und dachte das man vielleicht mit einer feinen 
Nadel anstatt des Fräsers zu nehmen und dort den Pluspol von einer 
stärkeren Stromquelle anschließen könnte und den Minuspol an die 
Kupferplatte von der Platine, habe grade keine Platine da sonst würde 
ich es glatt mal ausprobieren.

was haltet ihr davon?, denkt ihr das es überhaupt möglich ist oder das 
eher die komplette Kupferschicht schaden nehmen würde...


danke im voraus

von Stefan F. (stefan1987)


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Also ich würde mal behaupten das das erste was da weggebrannt wird die 
Spitze deiner Nadel sein dürfte.

Mit welcher Genauigkeit arbeitet denn deine Fräse bzw was stellst du dir 
vor an Strukturen deiner Platine ?
Je nachdem kannst du ja die Fräse dazu nutzen das Kupfer wegzufräsen.
Ansonsten würd ich die konventionelle Methode mit Ätzen vorschlagen.
Funktioniert sehr gut bis 10 mil ohne größeren Aufwand und die 
Photopositiv Leiterplatten sind auch nicht sooooo viel teurer als reine 
Kupferkaschierte Platten.

(Mich persönlich würde ja eher ein Umbau einer CNC Fräse zu einer Laser 
Fräse reizen ;) )

Viele Grüße

von Matthias L. (limbachnet)


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Füttere mal die Suchmaschine deiner Wahl mit dem Begriff 
"Funkenerosion". Für die Platinenherstellung gibt's einfachere 
Verfahren.

Im Hobbykeller kommt zum Abbrand der Nadel auch noch das Problem hinzu, 
wo denn das weggebrannte und verdampfte Kupfer hinsoll...

von Michael K. (tschoeatsch)


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Aaron Christophel schrieb:
> Hallo, mache mir grade Gedanken wie man eine Platine herstellen könnte.
>
> ich habe eine CNC Fräse und

Hallo Aaron,
möchtest Du eine Platine herstellen oder probierst Du nur so herrum, um 
die Möglichkeiten einer Fräse auszuloten?
Schau doch mal unter
Beitrag "mal was Neues: "fräsen" und Ätzen zur Herstellung von Platinen"
Viel Spaß dabei,
Grüßen von Tschoeatsch

von Harald W. (wilhelms)


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Aaron Christophel schrieb:

> das man vielleicht mit einer feinen Nadel nehmen und dort
> den Pluspol von einer stärkeren Stromquelle anschließen könnte
> und den Minuspol an die Kupferplatte von der Platine,

Aha, Du willst also eine Platine, bei der die normalerweise
isolierenden Bereiche möglichst gut leiten. :-(
Gruss
Harald

von Matthias L. (limbachnet)


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Michael Kirch. schrieb:
> Schau doch mal unter
> Beitrag "mal was Neues: "fräsen" und Ätzen zur Herstellung von Platinen"

Na, sieh mal an, der Thread ist ja seinerzeit völlig an mir vorbei 
gegangen - und dabei ist er so interessant! Danke dafür!

Ich probiere nämlich mit dem Plotten von Platinen herum und habe bisher 
Zeichenstifte aus umgestalteten Isographen und abgeschnittenen 
Insulinspritzen mit Edding T25-Tinte oder Modellbau-Acryllack gefüllt 
und damit die Leiterbahnen geplottet. Es funktioniert, aber so richtig 
reproduzierbar sind die Ergebnisse noch nicht, meist brauche ich noch 
einen zweiten oder auch dritten Anlauf. Als weitere Experimente habe 
noch eine alte Trichterfeder als Stift vor und als Tinte Asphaltlack, 
den die Ätz-Lithographen für ihre Kunst verwenden. Nach dem Zeug habe 
ich gerade die Tage gesucht, man liest zwar öfter darüber, aber wo man's 
bekommt, darüber schweigen sich die Künstler im Netz weitgehend aus. Ist 
wahrscheinlich künstlerisches Allgemeinwissen, das fehlt mir 
Kunstbanause aber...

Fündig geworden bin ich bei Boesner, die haben einen Webshop und hier um 
die Ecke praktischerweise eine Filiale. Da gibt's unter dem Namen 
Charbonnel Lamour Abdecklack, der vermutlich eher zum Zeichnen der 
Leiterbahnen geeignet ist, und es gibt Ätzgund mit dem gleichen Namen.

Und dieser Ätzgrund ist für die Lithographen genau das, was du mit dem 
Clou-Wachs machst, nämlich die Beschichtung der gesamten Platte, aus der 
die Konturen dann mit einer Nadel herausgeritzt werden.

Hm. Ich glaub', ich muss mal zu Boesner und von beidem ein Fläschchen 
zum Probieren holen...

von Ro B. (ro-ro)


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Michael Kirch. schrieb:
> Aaron Christophel schrieb:
>> Hallo, mache mir grade Gedanken wie man eine Platine herstellen könnte.
>>
>> ich habe eine CNC Fräse und
>
> Hallo Aaron,
> möchtest Du eine Platine herstellen oder probierst Du nur so herrum, um
> die Möglichkeiten einer Fräse auszuloten?

Falls es um die Platine und nicht um die Fräse geht, möchte ich auch 
noch das Stichwort Tonertransferverfahren in den Raum werfen. Hat 
sicherlich seine Nachteile, aber für mich war das die beste Möglichkeit, 
praktisch sofort eine Platine zu ätzen: Ich hatte einen alten 
Laserdrucker (HP Laserjet 5L) rumstehen, der auf Papier fürchterlich 
schmiert, für den ich aber ärgerlicherweise vor Ewigkeiten zwei 
Toner-Kartuschen auf Vorrat besorgt hatte. Dann einfach 30%ige Salzsäure 
ausm Budni, 19%ige Wasserstoffperoxidlösung ausm Aquarienhandel, 
Bügeleisen und Butterbrotpapier, Backpapier, etc. und los gehts. Conrad 
hab ich quasi vor der Haustür. Das führt dazu, dass meine Breadboards 
langsam in der Versenkung verschwinden.

von Gerald (Gast)


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Bastel lieber einen fokussierten blauen Laser ran und belichte eine 
fotobeschichtete Platine. Das macht mehr Sinn.

von Matthias L. (limbachnet)


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Es ergibt Sinn mit einem blau- violetten Laser - aber nur, wenn man 
kein Verfahren für Platinenmaterial ohne Photobeschichtung sucht...

von Aaron Christophel (Gast)


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Ich hatte daran gedacht nach Möglichkeiten das ätzen wegzulassen.
und mittels des Stromes die ränder von den Leiterbahnen wegzubrennen da 
das fräsen ja mit gewisser Lautstärke verbunden ist.
Aber als ich dann weiter überlegt habe würde spätestens wenn viele 
Leiterbahnen auf der Platine sind eine durchbrennen und nicht der rand 
der weg soll, da da ja der strom auch drüber fliest.

Einen Laser zum weglasern zu nehmen wäre mit die beste lösung ist aber 
durch die hohe Watt zahl nicht so einfach.

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