Forum: Offtopic Unerwünschte Windenergie aus der Steckdose


von A. $. (mikronom)


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Vor zwei Tagen war bei uns recht heftiger Wind. Draußen.

Beim rumkriechen auf allen Vieren im Wohnzimmer, ich habe was gesucht, 
hat es mich plötzlich recht kalt und nur punktuell angeblasen. Es hat 
ein Stück gedauert, bis ich bemerkt habe, dass es aus der Steckdose in 
der Wand geblasen hat. Es ist überhaupt kein Problem in 20 cm Entfernung 
von der Steckdose Kerzen oder Feuerzeuge auszublasen, so stark bläßt es 
da bei entsprechendem Außenwind rein. Zwei weitere Steckdosen, hinter 
Schrank bzw. Poster, haben das gleiche Problem. Das Haus wurde Ende der 
90er gebaut, hier geht es um den ersten Stock.

Man sollte jetzt wissen, dass unser Wohnzimmer an drei der vier Wänden 
eine Dachschräge hat, die die ganze Zimmerhöhe einnimmt. Damit wir nicht 
nur "schiefe Wände" haben, wurden im unteren Teil senkrechte Rigipswände 
eingezogen. Das sieht dann etwa so aus (oben drüber ist noch ein 
Dachboden mit einem noch flacheren Dach):

            ____________
           /
          /
         /
außen   /    innen
       /
      /
     /
    /| 80 cm
   / |
  /  +
 / ? |
/------------------------

Was in dem Zwischenraum ? befindet weiß ich nicht, bisher dachte ich 
Dämmaterial und diverse Elektrokabel. Es gibt da keinerlei Zugang 
hinein. Beim + ist zum Beispiel eine Steckdose in der Wand. Die Höhe der 
Rigipseinbauten ist etwa 80 cm. Der obere schräge Bereich besteht im 
Inneren aus Rigips und müsste nach außen bin mit Isolation?, 
Holzbretter, Dachpappe, Dachziegel abschlißen.

Nun zum eigentlichen Problem, was nicht in der Steckdose liegt, die man 
schon irgendwie abdichten könnte. Unser Wohnzimmer ist der Raum in der 
Wohnung, der im Winter am schnellsten auskühlt. Wir haben nie 
herausgefunden warum, allerdings auch nie intensiv gesucht. Ich kenne 
andere Rigips-Räume in anderen Häsern, die Leute müssen da quasi nie 
heizen, so gering sind die Verluste. Wenn ich jetzt daran denke, dass 
das Wohnzimmer im unteren Drittel (die 80 cm) gerade mal mit einer 
einzelnen Rigipsplatte von der Außenwelt abgetrennt ist, weil da keine 
Isolation drin ist oder schlampig abgedichtet worden ist, dann würde 
mich das auch nicht wundern. Weiterhin stört mich, dass in dem Hohlraum 
(um das Fragezeichen) jetzt Außenklima vorherrscht. Ich habe mal 
gelernt, dass die wichtigste Isolierung außen sein muss, damit die Kälte 
gar nicht erst ins Mauerwerk/Holz gehen kann. Das scheint dann hier 
überhaupt nicht der Fall zu sein. Da drin kann also schon Feuchtigkeit 
sein und demnächst wächst uns der Schimmel aus der Wand.

Wo fängt man an und wie geht man vor?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Pfusch am Bau. Rigips-Verkleidung am Kniestock aufmachen, Dampfsperre 
und Dämmung dahinter erneuern.

von Axel L. (axel_5)


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>Ich habe mal
>gelernt, dass die wichtigste Isolierung außen sein muss, damit die Kälte
>gar nicht erst ins Mauerwerk/Holz gehen kann.

Das ist Quatsch. Dem Holz ist es egal, ob ihm warm ist.

Grundsätzlich ist aber zu vermuten, dass das Dach durchgängig gedämmt 
ist und die Gibskartonplatte nur aufgebracht wurde. Wenn es dann in dem 
Zwischenraum so kalt ist, muss es da irgendwo ein Loch zur Aussenwelt 
geben.

Ich würde mal die Steckdose mit der Hohlraumdose rauschrauben und 
nachsehen, was dahinter ist. Vermutlich kann man dann in den 
Zwischenraum sehen. Wenn es darin hell ist, kannst du ja sehen, wo das 
Loch ist.

Und wegen Schimmel mach Dir keine Sorgen. Wenn es so zieht, dass man in 
20 cm Entfernung eine Kerze ausblasen kann, bekommt man keinen Schimmel.

Gruss
Axel

von Oliver S. (phetty)


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Isolationsflocken in den Hohlraum einblasen.
Einblasdämmung nennt man das.

von Claus M. (energy)


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Jo, aber vorher mal mit nem Endoskop reinglubschen, bekommt man für 
wenige Euros im Internet.

von Tex A. (tex)


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Da Du hinter dem Drempel (das ist das senkrechte Stück vor der Schräge) 
nicht heizt, hast Du es im Winter im Zimmer warm und auf dem Dach kalt. 
Dazwischen liegt der Hohlraum zwischen Drempel und Dachschräge, und läßt 
das Wasser in der Luft, das sich an der warmen Wandseite angereichert 
hat, an der kalten Dachseite kondensieren. Damit das nicht zu unschönen 
Wasserspielen führt, muss der Hohlraum gut durchlüftet sein.
Eigentlich sollte eine Dampfsperre verhindern, dass diese Durchlüftung 
bis in Dein Zimmer vordringt, allerdings kann die schon mal Schaden 
nehmen, wenn der Elektriker mit der Lochsäge die Dosen aussägt oder die 
Verklebung an der Wand nicht 100%ig ist oder Ähnliches.
Deswegen muss man aber, wenn es sonst keine Probleme mit der Wand gibt, 
nicht gleich alles abreißen. Es reicht schon, einfach die Hohlwanddosen 
gegen abgedichtete Dosen zu tauschen. Die gibt es im Fachhandel.

von Robert L. (lrlr)


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>Pfusch am Bau.
jep

>Rigips-Verkleidung am Kniestock aufmachen, Dampfsperre
>und Dämmung dahinter erneuern.

könnt auch einfach nur ein (hochgelobtes) Leerrohr sein.
das z.b.  von der Innensteckdose weiter zu einer aussensteckdose läuft


usw. usw.

Ferndiagnose wohl eher schwierig..


aber ja: angeblich machen Elektriker ganz gerne mal, ohne rücksicht auf 
Verluste, löcher in Dampfbremsen..

von B. O. (t_65)


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Es gibt zwei Möglichkeiten:

1. das Dach nach den Vorgaben der EnEV sanieren
2. mit den Symptomen leben.

Die Symptome deuten auf massiven (30%) Mehrverbrauch beim Heizen hin.
Sprich: unisoliertes Dach, ohne Winddichte Ebene und Dämmung, das Zimmer 
darunter mehr schlecht als recht gedämmt.
So hat man in den 70ern und 80ern die Dachböden ausgebaut.

Man beachte: saniert man das Dach, muss für ordentliche Lüftung gesorgt 
werden, entweder von Hand (Stoßlüften) oder mit einer Lüftungsanlage. 
Sonst schimmelt's gerne mal.

von Robert L. (lrlr)


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>Stoßlüften

das ist (laut dem nussbaumer) aber genau falsch
weil (kurzes) stoßlüften im winter nur dazu führt dass die luft (kurz) 
kalt und trocken ist
aber sofort wieder feucht wird, weil (aboslut gesehen, ja kaum wasser in 
der luft ist) sonder der hauptteil der feuchtigkeit in den oberflächen 
steckt (vorallem polstermöbel, teppiche, usw. usw. )
man müsste also alle 2 stunden stoßlüften..
oder eben kontinuierlich lüften (dazu gibts auch alle möglich 
erfindungen, rund ums fenster, damit diese nicht ganz so dicht sind..)

http://www.baulinks.de/webplugin/2007/1289.php4
http://www.gealan.de/fensterbauer/produkte/andere/lueftung/gecco2.php
usw usw.


>Es gibt zwei Möglichkeiten:
es gibt mit sicherheit mehr möglichkeiten des "pfusch am bau"...

von Georg W. (gaestle)


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Dagegen hilft ein Regenerative-Energien-Filter. Dem dein Ladungsträgern 
innewohnenden Tachyonenimpuls wird die Information die der frei 
fließenden Atmosphäre innewohnt bei der Energieerzeugung eingeprägt. 
Diese Signatur kann mittels modernster E-Prozessortechnik ausgewertet 
werden und und durch einen aus informiertem Wasser, invers 
transformierter Raumenergie und ENTG gebildeten Dreiecksoszillator 
anschschließend die Stromspannungsentropie modifiziert werden. Dadurch 
wird die Energie zu einer ungeschützten Steckdose in der Nachbarschaft 
umgeleitet.
----
Normalerweise werden Dämmung und Dampfsperre an der Dachschräge bis zum 
Kniestock angebracht. Sonst müsste man ja die Trockenbauwand von hinten 
und den dahinter liegenden Boden dämmen. Eine Steckdose ausbauen bringt 
Licht ins Dunkel.

von Michael L. (michaelx)


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Arg! :-(

Das ist wieder einer dieser typischen Andi-Dollar-Threads.

Die erzeugen unnötig Blindleistung im Forum, und binden die 
Hilfsbereitschaft der User für Schwachsinn, statt das diese anderweitig 
wirkliche Unterstützung leisten.

Aber auf das Einfachste kommt er ja üblicherweise nicht (hier: eine 
Hohlwanddose mit Membran), und findet tausend Erklärungen und Ausreden, 
warum alle Vorschläge Ideen und Hilfsangebote nicht helfen und Mist 
sind. Ich sage nur: "Kaffevollautomat gegen Fremdbenutzung schützen"!


Also wendet euch bitte Leuten zu, die wirklich Unterstützung benötigen.

von B. O. (t_65)


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Robert L. schrieb:
> man müsste also alle 2 stunden stoßlüften..

So ist es.
Empfohlen ist der komplette Luftaustausch alle zwei Stunden (Vorgabe für 
Lüftungsanlagen).
Man muss der kalten, trockenen Luft die möglichkeit geben, sich zu 
erwärmen und neue Feuchte aufzunehmen.

von Robert L. (lrlr)


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>So ist es.

wer soll das in der Praxis machen?

also ICH hab ja 2 Kinder
und weiß wie es ist, alle 2 Stunden aufzustehen..
aber lustig ist das nicht..

(aber gottseidank hab ICH ja eine KWL) ;-)

> und findet tausend Erklärungen und Ausreden,
>warum alle Vorschläge Ideen und Hilfsangebote nicht helfen und Mist
>sind

NOCH hat er nix gepostet ;-)

von A. $. (mikronom)


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B. Obachter schrieb:
> Sprich: unisoliertes Dach, ohne Winddichte Ebene und Dämmung, das Zimmer
> darunter mehr schlecht als recht gedämmt.
> So hat man in den 70ern und 80ern die Dachböden ausgebaut.

Das Haus mit der Windsteckdose wurde ja erst Ende der 1990er Jahre 
gebaut und wir wohnen da seit dieser Zeit drin. Zumindest von Ausbau 
kann also nicht die Rede sein.

> Man beachte: saniert man das Dach, muss für ordentliche Lüftung gesorgt
> werden,

Warum saniert man nicht so, dass es noch ein Minimum an Luftaustausch 
gibt? Oder gibt es irgendwelche Rechtsgrundlagen, weshalb man die Bude 
rammeldicht bauen muss?

von Olaf B. (omb)


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Für solche Fragen kann ich das Bauexpertenforum empfehlen. Aber 
Vorsicht, dort wird meist empfohlen jemanden vor Ort zu rate zu ziehen, 
der sich mit so was auskennt. Ist ja auch eine vernünftige 
Herangehensweise, da viele Randbedingungen zu beachten sind, die über 
eine Internet-Ferndiagnose nicht sinnvoll geklärt werden können.

http://www.bauexpertenforum.de

von B. O. (t_65)


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Andi $nachname schrieb:
> Warum saniert man nicht so, dass es noch ein Minimum an Luftaustausch
>
> gibt? Oder gibt es irgendwelche Rechtsgrundlagen, weshalb man die Bude
>
> rammeldicht bauen muss?

Heute muss man sich in D an die Energie-Einsparverordnung (EnEV) halten, 
wenn man Maßnahmen ergreift.
Der Dachdecker/Zimmermann des Vertrauens sollte die verschiedenen 
Möglichkeiten für den individuellen Fall kennen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Gibt es da auch einen Zwischenwandbewohner?
http://nichtlustig.de/main.html

von Axel L. (axel_5)


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Andi $nachname schrieb:

> Warum saniert man nicht so, dass es noch ein Minimum an Luftaustausch
> gibt? Oder gibt es irgendwelche Rechtsgrundlagen, weshalb man die Bude
> rammeldicht bauen muss?

Das kannst Du machen, nur musst Du eben dafür sorgen, dass es nicht zu 
viel zieht. Ein Loch (oder Schlitz oder was auch immer) durch das im 
Sommmer bei Windstille ausreichend Luft kommt, wird im Herbst bei Sturm 
eher zu gross dimensioniert sein und jede Menge Energie nach draussen 
tragen.

Gruss
Axel

von Uhu U. (uhu)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Das kannst Du machen, nur musst Du eben dafür sorgen, dass es nicht zu
> viel zieht.

Er doch so ein Loch, aber es ist ihm auch nicht recht...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Jetzt hab ich die Witzzeichnung wiedergefunden, die zum Thema passt:
http://static.nichtlustig.de/toondb/040403.html#restore

von Robert L. (lrlr)


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warum sagt der elektriker, dass er ein klemptner ist..
verteh ich nicht..
ist irgendwie nicht lustig ;-)

von A. $. (mikronom)


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Robert L. schrieb:
> dass er ein klemptner ist..

Was ist ein Klemptner?

Naja, was will man von der Generation Alleskleinschreib auch schon 
erwarten!

BTW: Deine .-Taste prellt.

von Robert L. (lrlr)


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...

von J. A. (gajk)


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Die Energiesparverordnung redet aber irgendwas von dichter Gebäudehülle. 
Blower-Tests sieht man allenthalben im TV.

Dicht ist also Pflicht.

Ob das einen Sinn ergibt, ist eine andere Frage.

von Dieter W. (dds5)


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J. Ad. schrieb:
> Dicht ist also Pflicht.
>
> Ob das einen Sinn ergibt, ist eine andere Frage.


Genau, lieber verschimmelt als erfroren ;-))

von B. O. (t_65)


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J. Ad. schrieb:
> Die Energiesparverordnung redet aber irgendwas von dichter Gebäudehülle.

Die sagen auch, wie dann zu lüften ist ...

Diese EnEV wird jährlich unpraktikabler und für Architekten, 
Installateure und Häuslebauer immer weniger umsetz- und bezahlbar.
Wer heute ein Haus bauen will, der verstößt zwei Jahre später schon 
gegen sämtliche Vorschriften.

von Uhu U. (uhu)


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B. Obachter schrieb:
> Wer heute ein Haus bauen will, der verstößt zwei Jahre später schon
> gegen sämtliche Vorschriften.

So lange es keine Folgen hat, ist das egal. Und es wird keine Folgen 
haben.

von Jens G. (jensig)


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@ B. Obachter (t_65)
>Andi $nachname schrieb:
>> Warum saniert man nicht so, dass es noch ein Minimum an Luftaustausch
>>
>> gibt? Oder gibt es irgendwelche Rechtsgrundlagen, weshalb man die Bude
>>
>> rammeldicht bauen muss?
>
>Heute muss man sich in D an die Energie-Einsparverordnung (EnEV) halten,
>wenn man Maßnahmen ergreift.

Nicht nur EnEV.
Wenn an so einem Löchlein der Wind mal nicht von ausen nach innen weht, 
sondern von innen nach ausen (irgendwo muß es ja auch wieder raus), dann 
wird die normalerweise feuchteschwangerere warme Innenluft durch das 
Loch in die kälere Region geweht, wo die dann auskondensieren kann. Wenn 
das über längere Zeit passiert, hast dort irgendwann ein Wasserbad mit 
allerlei Gammelei und verrottentem Holz.
Ein kleines Löchlein ist aber nicht unbedingt das Problem, da meistens 
sich die Luft hinterm Loch noch in wärmeren Gefiden verteilen kann, ehe 
es kälter wird. Dann ist die Fe3uchte schon einigermaßen verdünnt. 
Kritischer wird es aber dann bei größeren Löchern, wenn da die Luftmenge 
entsprechen mehr sein kann.

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