Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Radiowecker Synchronmotor reparieren


von Matthias W. (matt007)


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Im Radiowecker ist ein Synchronmotor mit angeflanschtem Getriebe 
verbaut. Leider läuft das Ding nicht mehr. Die Uhr steht also.

Es lässt sich jedoch nicht so hart drehen. Und der Innenwiderstand (230V 
Netzbetrieb) liegt ca. 10kOhm. Die Wicklung scheint also heil.

Es ist die Frage wie man das Teil wieder zum Leben erwecken kann. Ich 
hörte daß ggf. eine Reinigung helfen könnte. Der Motor treibt ja einen 
Satz Plastikzahnräder an. Das Fett kann da schon mal härter werden.

Macht es einen Sinn das ganze Ding in Waschbenzin zu legen oder gibt es 
eine bessere Lösung?

Soll ich ein Ultraschallbad anschaffen?

Das Werk ist von Copal. GC-2464. Heute schwer zu bekommen. Das Gerät 
wegwerfen wäre schade. Leider weiß ich nicht welcher Ersatz da sonst 
noch möglich wäre.

: Verschoben durch User
von Detlef Freckel (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Das Fett kann da schon mal härter werden.
Vor allem im Schlafzimmer :-)
Je ein Tropfen Ballistol je Achslager sollte die Achse wieder gangbar 
machen.

von Matthias W. (matt007)


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Detlef Freckel schrieb:
> Je ein Tropfen Ballistol je Achslager sollte die Achse wieder gangbar
> machen.

Danke für den Hinweis Detlef.

Ballistol ist da. Ist die Frage wie ich an das Lager herankomme. Da ist 
eine Aluscheibe auf die Achse verpresst. Die scheint schwer abmachbar 
ohne das Alu zu zerstören.

An die Lager ist nicht so einfach zu kommen, denn auch die andere Seite 
des Lagers ist leider nicht verschraubt sondern die Stifte sind gesteckt 
und dann mit einem Stempel verklopft. Wenn ich das herausbohre - wie 
wird es dann später wieder fest?

In Ballistol einlegen also? Macht das Sinn?

Das rote Papier auf dem Läufer (Laufanzeige) ist dann natürlich hin.

von Matthias W. (matt007)


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Ich habe übrigens noch einen baugleichen Wecker der ein ähnliches 
Problem hatte. Da scheint jedoch die Wicklung abgebrannt. Der Widerstand 
ist hochohmig. Das ist wohl kaum reparierbar . . .

von Detlef Freckel (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Ist die Frage wie ich an das Lager herankomme.
Ich benutze für schlecht zugängliche Stellen eine Spritze mit langer 
Kanüle.
Wenn du das Uhrwerk reinigen willst, dann solltest du ein 
materialschonendes Reinigungsfluid verwenden. Danach sollten aber 
sämtliche Lager neu geschmiert werden. Das gilt vor allem nach einer 
Reinigung in einem Ultraschallbad.

von Matthias W. (matt007)


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Detlef Freckel schrieb:
> Ich benutze für schlecht zugängliche Stellen eine Spritze mit langer
> Kanüle.

eine gute Idee. In die Nähe werde ich in etwa kommen. Ob das Öl dann ins 
Lager läuft oder nicht kann ich nur vermuten. Ist die Frage was mit dem 
überschüssigen Öl passiert.

> Wenn du das Uhrwerk reinigen willst, dann solltest du ein
> materialschonendes Reinigungsfluid verwenden.

Hast Du eine Idee was ich da nehmen soll?
Vermutlich ist weniger das Räderwerk das Problem als eher die Lager des 
Synchronmotors.

> Danach sollten aber
> sämtliche Lager neu geschmiert werden. Das gilt vor allem nach einer
> Reinigung in einem Ultraschallbad.

also Ballistol dran - auch an die Kunststoffräder?

von Detlef Freckel (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> also Ballistol dran - auch an die Kunststoffräder?

Ich weiß zwar nicht, aus welchem Material die Zahnräder gefertigt 
wurden, aber es ist anzunehmen, dass diese aus Polyurethan (PU) 
bestehen. Wenn der Synchronmotor wieder läuft, dann ist das aufgrund der 
Kraftübertragung irrelevant, denn das Getriebe ist dazu da, die 
Umdrehungsgeschwindigkeit zu reduzieren, sprich: die zu übetragenden 
Kräfte zu erhöhen (Energieerhaltungssatz). Somit sind eventuelle 
Reibungsverluste weniger relevant, je weiter man vom Motor entfernt 
ist.

von Matthias W. (matt007)


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Danke Detlef !

Ich habe das Teil nun in Waschbenzin eingelegt.
Das kann ich ja eine Weile drinlassen.

Du hast recht. Die Umdrehungsgeschwindigkeit nimmt ja immer weiter ab je 
weiter die Zahnräder von der Welle entfernt sind. Die Kräfte nehmen da 
also zu. Da gibt es dann sicher keine Probleme mehr.

Das Ballistol soll eigentlich nur an die Lager dieses Synchronmotors. 
Wenn man da leichter dran käme . . .

von Matthias W. (matt007)


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Das mit dem Ballistol hat prima geklappt. Läuft nun wieder.
Entfettet habe ich mit Waschbenzin.

Kontaktspray ging nicht in diesem Fall.

von Helmut Ladner (Gast)


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Hallo
Ist der Synchronmotor noch irgendwo
käuflich zu erwerben??
HELMUT

von Matthias W. (matt007)


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Helmut Ladner schrieb:
> Hallo
> Ist der Synchronmotor noch irgendwo
> käuflich zu erwerben??
> HELMUT

meines Wissens nicht. Es sei denn in Gebraucht-Geräten eingebaut in 
unbekanntem Erhaltungszustand.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei mir war es ein uralter Motor, gekapselt und nicht zu öffen. Aber 
Einlegen in Öl über mehrere Stunden hat geholfen.

von Matthias W. (matt007)


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Christoph K. schrieb:
> Einlegen in Öl über mehrere Stunden

vielen Dank für den Hinweis. Kannst Du sagen welches Öl Du dazu benutzt 
hast?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ganz gewöhnliches Nähmaschinenöl vom Supermarkt. Nach ein paar Jahren 
war es aber wieder soweit.

von Matthias W. (matt007)


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Christoph K. schrieb:
> Ganz gewöhnliches Nähmaschinenöl

Danke für den Hinweis Christoph.

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