Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wer baut mir Bass Sythesizer?


von bassplayer (Gast)


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Hallo! Bin auf der Suche nach jemanden der mir einen Bass Synthesizer 
baut. Es handelt sich hierbei um ein Effektgerät für eine Bassgitarre. 
Eine entsprechende Schaltung besitze ich aber nicht die Fähigkeit. Das 
Teil hat allerdings 10 Potis! und ich hätte gerne dass diese 
Einstellungen abgespeichert werden können damit im Live Betrieb nicht 
ewig nach den einmal gefundenen Sounds gesucht werden muss. Wer kann mir 
so etwas als Einzelstück bauen? Den Schaltplan kann ich gerne bei 
Interesse zuschicken.

: Verschoben durch Admin
von Michael (Gast)


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Servus,

ich würde dir das schon machen, wenn du mir nen Schaltplan zukommen 
lassen kannst, dann kann ich dir auch ungefähr die Kosten sagen. Wir 
können dann genau absprechen was zu machen ist, damit wir nicht 
aneinander vorbeireden. Wenn du Interesse hast, schreib mir ne mail - 
kruzi4@web.de

von Rolf M. (rmagnus)


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bassplayer schrieb:
> Hallo! Bin auf der Suche nach jemanden der mir einen Bass Synthesizer
> baut. Es handelt sich hierbei um ein Effektgerät für eine Bassgitarre.

Ein Synthesizer ist ein Klangerzeuger, kein Effektgerät.

von Martin S. (sirnails)


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Ich möchte Dir ja nicht in die Suppe spucken, aber was soll das Teil 
können, was ein Boss GT5B nicht kann?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Vllt. sollte der TE uns erstmal verraten, ob er nun einen Synthi oder 
ein Effektgerät für Bassgitarre haben möchte. Wäre auch gar nicht so 
dumm gewesen, den Schaltplan mal zu posten, dann wüssten wir schon mehr.

von ollibass_gast (Gast)


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ich glaube er meint ein effektgerät welches das bassignal so start 
übersteuert, dass ein rechteck entsteht. wenn man dann noch mit 
digitalteilern etc. zusätzliche subharmonische erzeugt, klingts schon 
sehr nach synthesizer (typische octaver funktionieren auch so)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> ich würde dir das schon machen, wenn du mir nen Schaltplan zukommen
> lassen kannst
Ich glaube, du hast nicht erkannt, dass du da noch heftigst 
Entwicklungsarbeit reinstecken musst, denn es fehlt noch der Speicher:
>> Das Teil hat allerdings 10 Potis! und ich hätte gerne dass diese
>> Einstellungen abgespeichert werden können
Worauf sollen diese Einstellungen abgespeichert werden können?
Insgesamt würde ich da am einfachsten Motorpotis vorschlagen. Kosten pro 
Stück um die 10-30€...
http://www.conrad.de/ce/de/overview/0241612/Motor-Potentiometer

Matthias Sch. schrieb:
> den Schaltplan mal zu posten
Der ist Verschlussache...

bassplayer schrieb:
> Eine entsprechende Schaltung besitze ich
Hast du sie mal aufgebaut? Wird sie die rund 1000€ wert sein, die du 
einem ambitionierten und lernbereiten Freizeitbastler(!) für den 
Prototypen auf den Tisch legen musst?

von MirkoB (Gast)


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Mich würde auch ein Effektgerät für eine Bassgitarre interessieren.

Das normale für den E-Bass kann man schlecht einsetzen, da man bei der 
Bassgitarre den Ton akustisch abnehmen muss...und da kommt nur Murks 
raus, wenn ich das durch den Bodentreter schicke.

Gut, ich bin aber auch nicht der große "Verzerrertyp". Ein Bass sollte 
schon nach Bass klingen und nicht nach vermulmter Zerre... ;)

Mirko

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Der Sound muß Druck haben, ich würde mir da eher eine gute
Röhrenvorstufe zulegen. Und Leistung satt ...

von heinzel (Gast)


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ehx micro bass synth  aufschrauben, motorfader + µC rein, fertig.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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MirkoB schrieb:
> Mich würde auch ein Effektgerät für eine Bassgitarre interessieren.
>
> Das normale für den E-Bass kann man schlecht einsetzen, da man bei der
> Bassgitarre den Ton akustisch abnehmen muss...und da kommt nur Murks
> raus, wenn ich das durch den Bodentreter schicke.

Kommt drauf an, was du willst. Ich habe in meinem Bassamp ein Stereo 
Insert und schliesse da ein normales Studioeffektgerät an,im Moment das 
Digitech S-100.
Mein Bassamp schaltet dann per Midi das Programm mit um, wenn ich den 
Patch wechsele.
http://www.schoeldgen.de/bassalizer/

von Messtechniker (Gast)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Der Sound muß Druck haben, ich würde mir da eher eine gute
> Röhrenvorstufe zulegen. Und Leistung satt ...

Röhren sind Blödsinn. Veraltete Technik mit vielzuvielen 
Unzulänglichkeiten. Und bitte nicht mit "Druck", "warmem Klang" oder so 
einem Esoterischen Blödsinn kommen.

Es gibt nichts was eine Röhrenschaltung kann, was sich nicht mit einer 
Transistorschaltung oder sogar mit DSP erreichen könnte (von Leistungen 
jenseits der 1000kW HF mal abgesehen...)

Behringer Pro LX1B zB.

Geiler Sound für wenig Geld.

Alles andere ist Schischi.

von Jürgen D. (poster)


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Messtechniker schrieb:
> Es gibt nichts was eine Röhrenschaltung kann, was sich nicht mit einer
> Transistorschaltung

Na Trasistoren leuchten nicht so schön wie Röhren. Wenn doch dan meist 
nur einmal kurz :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Messtechniker schrieb:
> Es gibt nichts was eine Röhrenschaltung kann, was sich nicht mit einer
> Transistorschaltung

Doch allerdings gibt es das. Die hohe Eingangsimpedanz ist nun mal ideal 
für die Pickups in passiven Instrumenten und sorgen dadurch für saubere 
Frequenzgänge. Das mit so wenig Aufwand (eine Doppeltriode) mit 
Halbleitern hinzukriegen, ohne das es rauscht, ist einfach wesentlich 
mehr Aufwand. Aber wenn du dir mal meinen Bassverstärker anschaust, hast 
du die besten von beiden Welten :-) Röhre in der Vorstufe, DSP als 
Universal-Klangregler und Patchfeld - und dann den Wumms aus einem 
Rechnernetzteil.

von Silicon (Gast)


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Ja, es macht Arbeit die Unzulänglichkeiten einer ECC83 sind mit Silizium 
nicht so einfach zu simulieren. Aber es gibt so viele verschiedene 
Röhrenschaltungen, daß es den Röhrenklang gar nicht gibt. Und die ECC83 
in den dicken Audio-Schaltnetzteilen (DigitalAmps) ist mehr für das 
Gefühl, den für den Klang.

von c-hater (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:

> Doch allerdings gibt es das. Die hohe Eingangsimpedanz ist nun mal ideal
> für die Pickups in passiven Instrumenten

Ganz und garnicht. Elektrodynamische Pickups haben Impedanzen von 
maximal einigen kOhm. Eine leistungsangepaßte Eingangsstufe dafür ist 
selbst mit bipolaren Transistoren überhaupt kein Problem, mit FETs schon 
garnicht.

Extrem hochohmige Eingänge sind zumindest mit FETs auch kein Problem, 
aber voll kontraproduktiv, denn sie fangen bevorzugt all den Schmutz aus 
der elektromagnetischen Umgebung ein (ganz genau so wie ihre 
Röhren-Gegenstücke übrigens).

Das eigentlich Bescheuerte ist die verbreitete Verwendung asymmetrischer 
Kabelage. Das macht WIRKLICH (technisch eigentlich völlig unnötige) 
Probleme.

Aber die Herren Künstler mögen einfach nicht auf ihre gewohnte Klinke 
verzichten. Sind halt keine Techniker...

Wenn sie von diesem Teufelswerk endlich ablassen würden, könnte man 
ihnen auch hochohmigere Eingänge anbieten, wenn sie denn glauben, daß 
das den Klang verbessert.

Natürlich ganz ohne Röhren. Die sind abseits der Hochleistungs-HF-Nische 
einfach nur noch eins: eine technische Altlast, genau wie ein 
elektromechanischer Fernschreiber oder eine Dampfmaschine. Nett 
anzuschauen im Museum, aber ohne jeden technischen Nutzen.

von Martin S. (sirnails)


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c-hater schrieb:
> Aber die Herren Künstler mögen einfach nicht auf ihre gewohnte Klinke
> verzichten. Sind halt keine Techniker...

Es wäre doch für jeden Instrumentalisten überhaupt kein Problem, ein 
3-adriges Kabel mit 3-poliger Klinke zu nehmen. Warum man sich als 
Musiker diese sch**** asymmetrische Verkabelung antun muss, nur um dann 
mittels DI-Box zu symmetrieren, weil jedes gute Mischpult am Eingang ein 
symmetrisches Signal möchte, verstehe ich beim besten Willen auch nicht. 
Aber frag mal Gibson oder Ibanez, die können Dir das sicher erklären. 
Und dann sag mir bitte auch, was die erzählt haben :)

> Wenn sie von diesem Teufelswerk endlich ablassen würden, könnte man
> ihnen auch hochohmigere Eingänge anbieten, wenn sie denn glauben, daß
> das den Klang verbessert.

Oh ja, die bösen Niederohm. Das sind schon kleine Monster, die einem 
einfach die Oberwellen wegfressen.

> Natürlich ganz ohne Röhren. Die sind abseits der Hochleistungs-HF-Nische
> einfach nur noch eins: eine technische Altlast, genau wie ein
> elektromechanischer Fernschreiber oder eine Dampfmaschine. Nett
> anzuschauen im Museum, aber ohne jeden technischen Nutzen.

Aber sie funktionieren.

von c-hater (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:

> Aber sie funktionieren.

Das tun die Dampfmaschinen und Fernschreiber auch. Trotzdem benutzt sie 
niemand mehr, der noch alle Latten am Zaun hat.

von Silicon (Gast)


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Hochohmig braucht man, weil die Kabelkapazität von 1..2 nF Teil des 
Pickup-Schwingkreises ist. Wenn man aber die Kapazität ins Instrument 
direkt vor einen Impedanzwandler einbaut, dann darf der Verstärker (oder 
die Tretmine) auch niederohmig sein. Nebenbei hängt der Klang dann auch 
nicht mehr von Länge und Quälität des Kabels ab. Nur wie soll man dann 
noch die 400€ Hardrock-Kabel oder die 450€ Jazz-Kabel verkaufen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

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Na fein, Jungs - dann sagt mir doch mal bitte, wie man diese 
Röhrenvorstufe mit ihren paar Bauteilen durch eine mindestens 
gleichwertige Halbleitervorstufe ersetzen kann. Wohlgemerkt, genauso 
wenig Bauteile, genauso wenig Rauschen und die Austeuerbarkeit muss sie 
auch haben. Immerhin kann das Teil mindestens 20Vpp am Ausgang, ohne zu 
clippen.
Mittlerweile nehme ich eine 12AU7, weil die etwas weniger Verstärkung 
hat und niedrigere Ausgangsimpedanz. Den Kathoden-C gibt es auch nicht 
mehr.
Geheizt wird mit 12 V und die Anodenspannung kommt aus einem 
Blitzgerät-Wandler.
Ach, geht übrigens auch nicht kaputt, wenn am Eingang mal 220 Volt 
stehen würden.
Ich bitte um Vorschläge.

von haha (Gast)


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den Röhrensockel net vergessen, is auch en Bauteil..

von Jürgen H. (Gast)


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Und der DC/DC Wandler, der mir aus der 12V Batterie die 300V erzeugt ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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haha schrieb:
> den Röhrensockel net vergessen, is auch en Bauteil..

Ok, und meinetwegen zählen wir die Klinken(ja, Klinken)buchse auch noch 
mit dazu. Das sind dann mit Poti 8 Bauteile, da der Kathoden-C ja nicht 
mitzählt. So,und jetzt ist die Halbleiterfraktion dran.

Jürgen H. schrieb:
> Und der DC/DC Wandler, der mir aus der 12V Batterie die 300V erzeugt ?

Wie gesagt, ist ein Standardteil mit nochmal 5 Bauteilen inkl. Trafo. 
Damit fallen aber alle Lösungen mit etwaiger sym. Speisung weg, oder wir 
rechnen den dafür nötigen Wandler auch dazu.

von Silicon (Gast)


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Oder statt Anzahl als Messgröße mal:
Volumen
Gewicht
Energieverbrauch
Preis
...

Röhrenschaltungen haben wenige Bauteile, weil genau diese Kriterien für 
sie ganz schlecht aussehen und nicht weil weniger Teile besser sind.
Und wie viele böse Halbleiter passen in den Platzbedarf ein kleinen 
Noval-Röhre?
Intel findet: Milliarden!

von haha (Gast)


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Aber, verstaubte Röhren riechen immer so schön wenn sie auf 
Betriebstemperatur kommen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Silicon schrieb:
> Volumen
Kein Kriterium für einen Bassverstärker. Jedes Gehäuse ist wesentlich 
grösser als die Elektronik. Mein Bass VV belegt eine 19" HE inkl. DSP 
und Ablaufsteuerung.
> Gewicht
Sehr konkurrenzfähig und auch nicht wirklich wichtig. Das Gewicht beim 
Bass machen die Lautsprecher und nicht die Eingangsröhre.
> Energieverbrauch
Ob die Vorstufe 6 oder 1 Watt verbraucht, spielt bei einer 500 Watt 
Anlage keine Rolle.
> Preis
Sehr günstig (< 25 Euro, selbst mit Röhrenkauf).

von avr (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Wie gesagt, ist ein Standardteil mit nochmal 5 Bauteilen inkl. Trafo.

Ach ein Standardbauteil? Dann würde ich irgendein Standard-Verstärker IC 
nehmen... Gibts sicher mit noch weniger Außenbeschaltung.

von Silicon (Gast)


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Naja, auch ein paar hundert Transistoren verpackt als einige OpAmps 
passen da rein, brauchen wenig Strom im Vergleich zur Endstufe und 
kosten nicht viel. Zusätzlich haben sie denn großen Vorteil, daß sie 
auch von 4x10'' im selben Gehäuse nicht ihre Gitter so durchgeschüttelt 
bekommen (weil sie keine haben), das Mikrophonie den Klang mitbestimmt.
Besonders wenn man eher "luftig beschwingt" statt robust baut, wie im 
konkreten Fall.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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avr schrieb:
> Dann würde ich irgendein Standard-Verstärker IC
> nehmen... Gibts sicher mit noch weniger Außenbeschaltung.

Nana, jetzt nicht mit 'irgendein' rausreden, sondern konkret werden. Es 
darf nicht rauschen und muss gut aussteuerbar sein. Muss am Eingang 
zwischen 20mV und 1Vss vertragen und darf am Ausgang nicht clippen, bei 
10dB Verstärkung.

Der DC/DC Wandler ist ein Standardteil aus einem beliebigen Fotoapparat 
mit Blitzlicht. Die gibts z.B. beim Fotoschrotter, Pfandleiher oder 
Flohmarkt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Silicon schrieb:
> Mikrophonie den Klang mitbestimmt.
> Besonders wenn man eher "luftig beschwingt" statt robust baut, wie im
> konkreten Fall.

Mikrophonie war nie ein Problem bei meinem Amp.
Ich warte jetzt auf konkrete Schaltungen, die als Eingangsstufe für 
einen Bass geeignet sind, mit den gleichen guten Klang- und Signal 
Eigenschaften.

von Silicon (Gast)


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10dB oder Faktor 3,6 macht bei 1Vss 3,6Vss.
Das kann ein simpler FET auch. Allerdings ist der eingangsseitige 
Aussteuerungsbereich durch Ugs "sperr" begrenzt. Die sollte (negative) 
schön groß sein. Z.B. BF245C mit bis zu 5Vss am Eingang. Der berühmte 
J201 hat max. 1,5Vss, von dehnen man noch etwas Abstand halten sollte. 
Unt Cascode können 2FET's auch. Nur streuen die Daten sehr, also nach 
großen Ugs "sperr" selektieren. Das ist dann so wie bei der selektierten 
12ax7, nur bei den FET's bringt's wirklich was.
Ich will hier nicht Glas gegen Sand anheizen, sondern nur mal so als 
Tip, was man mit FET's an elektrischen Zupfinstrumenten beachten muß 
(und oft falsch gemacht wird).
PS: hab auch ein paar Bretter mit Klinkenbuchse, auch eins mit 4 dicken 
Drähten an selbstgebautem Verstärker, leider aber nur selten in 
Gebrauch.

von Jürgen S. (engineer) Benutzerseite


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Angesichts des geringen Alters des Themas ist die Zahl der Beitragenden 
enorm, finde ich. Allerdings bin ich nicht bei allen sicher, ob sie die 
tontechnischen und akustischen, bzw musikalischen Belange von E-Bässen 
voll verstanden haben. Was ich bisher oben gesehen habe, müsste man 
nicht bauen, da es das schon alles in der einen oder anderen Form für 
preiswertes Geld zu haben gibt.

Wenn ich den TE, der sich offenbar nicht mehr gemeldet hat, richtig 
lese, HAT er bereits ein Gerät, dessen Potistellungen er speichern 
möchte.

Die einfachste Möglichkeit wäre, MIDI-fähige Motorfader einzulöten und 
einen Pocketsequenzer zu verwenden. Macht 400,- Euro, würde ich sagen. 
SysEX-Kommandos am Rechner bearbeitbar.

Die etwas elegantere Methode wären Digitalpotis mit seriellem Bus, die 
aus einem EEPROM beschossen werden. Kosten: 200,- fürs Material + einen 
Monat Entwicklungsarbeit.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Silicon schrieb:
> Die sollte (negative)
> schön groß sein. Z.B. BF245C mit bis zu 5Vss am Eingang.

Habe ich alles probiert. So schön der BF245C (und auch ein 2SK30A, von 
dem ich hunderte zum selektieren habe) sein mögen, sie rauschen einfach 
mehr. Du bist anscheinend kein Bassist, sonst wüsstest du auch, das beim 
Slappen richtige fette Peaks (selbst bei passiven Bässen) entstehen. Auf 
einem meiner kleinen Bässe mit EMG passiv Pickup stehen da schnell mal 
1Vss, die einfach auch nicht verzerren dürfen. Beim aktiven Gibson sinds 
auch mal 2-3 Vss.

Silicon schrieb:
> leider aber nur selten in
> Gebrauch.
Das scheint auch einen Unterschied auszumachen. Immerhin arbeitet mein 
Verstärker und sein Mark I Vorgänger jetzt seit fast 10 Jahren (der 
erste ja noch mit einem 8052 Derivat) und hat seitdem nur einmal ein 
Problem mit einem wackeligen Elko gehabt, und das nach dutzenden von 
Auftritten, Transporten und hunderten von Proben. Das Ding ist, so wie 
es ist, einfach nach meinen Erfordernissen gebaut und da hat sich die 
Röhre als unkompliziert, wenig rauschend, gutmütig im Pegelhandling und 
bestens im Klang herausgestellt. Ich habe einige Versuche mit anderen 
Vorstufen hinter mir - die SRPP mit einer Röhre ist einfach unschlagbar 
und muss sich hinter kommerziellen Geräten selbst wie Glockenklang oder 
Engl nicht verstecken.

von Messtechniker (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Na fein, Jungs - dann sagt mir doch mal bitte, wie man diese
> Röhrenvorstufe mit ihren paar Bauteilen durch eine mindestens
> gleichwertige Halbleitervorstufe ersetzen kann. Wohlgemerkt, genauso
> wenig Bauteile, genauso wenig Rauschen und die Austeuerbarkeit muss sie
> auch haben. Immerhin kann das Teil mindestens 20Vpp am Ausgang, ohne zu
> clippen.
> Mittlerweile nehme ich eine 12AU7, weil die etwas weniger Verstärkung
> hat und niedrigere Ausgangsimpedanz. Den Kathoden-C gibt es auch nicht
> mehr.
> Geheizt wird mit 12 V und die Anodenspannung kommt aus einem
> Blitzgerät-Wandler.
> Ach, geht übrigens auch nicht kaputt, wenn am Eingang mal 220 Volt
> stehen würden.
> Ich bitte um Vorschläge.

Schonmal was von Operationsverstärkern gehört?

von Silicon (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Du bist anscheinend kein Bassist, sonst wüsstest du auch, das beim
> Slappen richtige fette Peaks (selbst bei passiven Bässen) entstehen. Auf
> einem meiner kleinen Bässe mit EMG passiv Pickup stehen da schnell mal
> 1Vss, die einfach auch nicht verzerren dürfen. Beim aktiven Gibson sinds
> auch mal 2-3 Vss.

es ist auch unerheblich ob ich aktive auf der Bühne stehe:
5Vss sind richtig aufgebaut möglich, und bis zu 3Vss kommen aus Deinen 
Bässen raus. Für mich ist 5 > 3.
Ich habe auch nicht behauptet, dein Equipment würde nicht funktionieren.
Nur würde ich aus der Tatsache, daß eine Möglichkeit geht, nicht auf die 
Unmöglichkeit jeder anderen Lösung schliessen. Ich hab nämlich auch 
Röhren daheim rumliegen. Deren Einsatz ist mir nur zu aufwändig, weils 
einfacher auch geht.
Und ein Umbau von 12AX7 ohne (AC-)Gegenkopplung (mit Kathoden-C) 
(gain=150) auf 12AU7 mit Gegenkopplung (ohne Kathoden-C) (gain < 15), 
ist 20dB Unterschied. <ironie>Also nur ein bischen Fein-Tuning.</ironie> 
Sorry, aber klingt halt nicht nach wirklich verstehen. (sagt der 
NT-Ing.)

von Silicon (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ach, geht übrigens auch nicht kaputt, wenn am Eingang mal 220 Volt
> stehen würden.

12AX7: (Silvana, Tung-Sol)
positiv grid voltage:   0V max
negativ grid voltage: -50V max

daran ohne Vorwiderstand 220Veff aus der 16A Sicherung, das leuchtet 
schön. Auch schön kurz!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Silicon schrieb:
> Sorry, aber klingt halt nicht nach wirklich verstehen. (sagt der
> NT-Ing.)

Deswegen ist doch in der alten Schaltung der Pegelsteller. Da kam 
einfach viel zu viel raus. Mit der 12AU7 ist der Pegelsteller hinfällig 
geworden und der Ausgang noch niederohmiger für den DSP.

Messtechniker schrieb:
> Schonmal was von Operationsverstärkern gehört?

Ja natürlich. Ich will hier aber keine Operation, sondern eine robuste 
Vorstufe, die nicht rauscht und beste Dynamik mitbringt. Und schon sind 
wir bei OPAs und INAs, die ein Heidengeld kosten und symmetrische 
Betriebsspannung haben wollen, oder sich mit +/- 6Volt nur zäh zum 
Arbeiten überreden lassen. Da sehe ich einfach keine Vorteile gegenüber 
der bewährten Röhre. Und jetzt sag mir noch schnell einen Opamp, wo ich 
aus Versehen mal 20-30Volt aus einem Lautsprecherausgang auf den Eingang 
schicken kann, ohne das er kaputt geht. Wie gesagt verträgt die Röhre 
auch mal 50 Volt am Eingang, ohne das der Folgeverstärker leidet oder 
die Vorstufe.

Silicon schrieb:
> Nur würde ich aus der Tatsache, daß eine Möglichkeit geht, nicht auf die
> Unmöglichkeit jeder anderen Lösung schliessen.

Sag ich ja auch nicht. Nur pauschal auf Röhren rumzudreschen, weil sie 
angeblich nichts bringen, ist eben genauso falsch. Jedenfalls war das 
der Grundton von dir und 'Messtechniker', der anscheinend nicht wirklich 
praxisnah ist:

Messtechniker schrieb:
> Röhren sind Blödsinn. Veraltete Technik mit vielzuvielen
> Unzulänglichkeiten. Und bitte nicht mit "Druck", "warmem Klang" oder so
> einem Esoterischen Blödsinn kommen.
Und die Vorstufe hat eben Druck wg. ihres hohen Dynamikbereichs und 
warmen Klang aufgrund des Übersteuerungsverhaltens beim z.B. Slappen und 
Reissen. Das sie im Winter auch noch den DSP im industriellen 
Temperaturbereich hält, stört mich dabei nicht.

von Messtechniker (Gast)


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Ich fasse nochmal zusammen:

Bass Vorverstärker

Röhre Nachteile:
Glas geht eventuell kaputt
Mikrofonieeffekt
Klirrfaktor von mehreren Prozent bis in den Zweistelligen Bereich
Hochspannung benötigt, die meist durch Zerhacker erzeugt wird -> Noise
Sockel korrodiert
Röhre wird taub
Energiebedarf sehr hoch
niedrige Impedanz
teuer
Beschaffung kompliziert

Vorteile Röhre:
Esoterisch wertvoll

Vorteile Halbleiter (OPV-Schaltung):
Mechanisch praktisch unzerstörbar
Umgebungseinflüsse vernachlässigbar
Klirrfaktor sehr klein (so Faktor 100 besser als Röhren MIT 
Gegenkopplung)
Keine Korrosionsgefahr
Läuft mit Kleinspannung
braucht wenige Mikroampere (->9V Block?)
beliebig große Eingangsimpedanz
OPV kostet wenige cent, Schaltung ein paar Euro
Teile Gibts in jedem Elektronikladen

Nachteile Halbleiter:
uncool

hab ich was vergessen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Silicon schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> Ach, geht übrigens auch nicht kaputt, wenn am Eingang mal 220 Volt
>> stehen würden.
>
> 12AX7: (Silvana, Tung-Sol)
> positiv grid voltage:   0V max
> negativ grid voltage: -50V max

12AU7

Grid voltage Vg -100        (V)
Grid voltage, peak Vgp -250        (V)

Messtechniker schrieb:
> hab ich was vergessen?

Ja, die konkrete Schaltung. Ich höre von dir lediglich irgendwelche 
Allgemeinplätze.

von Messtechniker (Gast)


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Die Schaltung ist trivial.

von Silicon (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Silicon schrieb:
>> Matthias Sch. schrieb:
>>> Ach, geht übrigens auch nicht kaputt, wenn am Eingang mal 220 Volt
>>> stehen würden.
>>
>> 12AX7: (Silvana, Tung-Sol)
>> positiv grid voltage:   0V max
>> negativ grid voltage: -50V max
>
> 12AU7
>
> Grid voltage Vg -100        (V)
> Grid voltage, peak Vgp -250        (V)

kommt bei euch aus der Steckdose nur negativer Gleichstrom? In den 
Datenblättern der AU hat man offenbar vorausgesetzt, daß der Leser das 
Problem Gitterstrom kennt und deshalb den Zusatz "positive grid voltage: 
0V" gleich weggelassen.
Gitter ohne Vorwiderstand direkt an 220V AC liefert deutlich mehr 
Gitterstrom, als die arme Kleine erträgt. Damit hat sie nämlich ein der 
Anodenspannung vergleichbares Potential am Gitter und wo werden die 
lieben Elektronen dann wohl lieber hinfliegen? Durch die obere Triode 
oder direkt in die Steckdose?
Ist halt so: nicht bei allem was funktioniert, hat man auch verstanden 
warum. Kenn ich auch selbst von mir. Nur ab und zu mal über die 
Erklärung von anderen nachdenken ;-)

von Raff (Gast)


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Und weil die Röhren so viel schlechter sind werden die auch immer noch 
in hunderttausenden Gitarren und Bassverstärker benutzt? Ja ist klar 
ne.. Die Röhre klingt einfach besser.. auch wenn sie messtechnisch das 
nachsehen hat..

von Bastler (Gast)


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Oldtimer fährt mam ja auch, weil sie viel besser von A nach B bringen 
;-)

Oder etwa, weil man gern drann schraubt, oder gern Röhren wechselt, 
sooft wie Saiten. Aber nur die guten, 50Jahre auf den Speicher gelegen 
und bei Vollmond in die Fassung gesteckt. Echte Blindvergleiche dürfen 
nicht vorgenommen werden, denn das würde Existenzen zerstören. Töne 
müssen durch gepumpte Vakuum fliegen, nur durch 1(..3) Draht"gitter" 
gesiebt. Festes Vakuum, wie in Halbleitergittern reicht nicht aus. Und 
Tube-Amp sind so vielfälltig in Schaltung und Klang, daß man ohne das 
Glimmen so die Orientierung verlieren würde, daß man womöglich 
Glasvakuum hört, wo gar keins ist.
Nochmal: Es gibt legendäre Tube-Amps, aber andert geht's auch.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bastler schrieb:
> oder gern Röhren wechselt,
> sooft wie Saiten.

Ahh, da spricht ein Wissender. Schon komisch, das es auch heute noch 
funktionierende Fender Super Reverbs aus den 70er Jahren gibt, wo nie 
jemand die Röhren gewechselt hat. Das Stahlröhren Radio meiner Schwester 
von 1954 läuft auch noch.

Bastler schrieb:
> Es gibt legendäre Tube-Amps

Und es gibt keine legendären Halbleiter Amps - nur kaputt gehen sie viel 
öfter.

von Martin S. (sirnails)


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Warum argert man sich abminseitig über politische Themen... ? Ganz 
ehrlich, die unendliche Diskussion ob Transistor oder Röhre ist noch 
viel schlimmer.....

von Bastler (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Und es gibt keine legendären Halbleiter Amps - nur kaputt gehen sie viel
> öfter.

schreibt der, der via PC-Netzteil und Car-Hifi-Amp spielt.
Sorry, das must sein, eventuell fällt Dir ja auf, daß Du eifrig gegen 
das argumentierst, was Du selber machst. Ich sage nicht "Röhren sind 
Sch..se", sondern nur, "2 FET's in Deiner SRPP-Eingangsstufe tun's auch" 
(bei 15..20V)

Aber gut jetzt, jeder hat seinen eigenen Glauben.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Na ja, ich habe einen Behringer Ultrabass und für die Klampfe
einen Marshall Transistorkoffer. Beides Transistorkisten und
kein Vergleich zu meinem alten STRAMP oder anderen Röhrenamps.
Pfui Deibel, der Behringer hat sogar einen Lüfter ...

von Axel R. (Gast)


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Sorry, hatte mich im Ton vergriffen...

Nimmt niemand die ECC808?

Axelr.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bastler schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> Und es gibt keine legendären Halbleiter Amps - nur kaputt gehen sie viel
>> öfter.
>
> schreibt der, der via PC-Netzteil und Car-Hifi-Amp spielt.
Glücklicherweise sind das robuste Teile und auch noch entsprechend 
modifiziert für den harten Bühnenbetrieb.
> Sorry, das must sein, eventuell fällt Dir ja auf, daß Du eifrig gegen
> das argumentierst, was Du selber machst. Ich sage nicht "Röhren sind
> Sch..se", sondern nur, "2 FET's in Deiner SRPP-Eingangsstufe tun's auch"
> (bei 15..20V)
>
> Aber gut jetzt, jeder hat seinen eigenen Glauben.
Ich hab nur was gegen pauschales Bashing, nur weil die Leute keine 
Ahnung von der Technik haben. Immerhin ist der Amp das beste Beispiel 
dafür, das ich keineswegs vor moderner Technik zurückschrecke, weil ich 
mich damit nicht auskennen würde. Da ist ein 48-bit Audio DSP am Werkeln 
und ein Mega 328.
Wenn man sich nicht mit Röhren auskennt, dann soll man eben einfach mal 
ruhig sein, vor allem wenn man dazu noch überhaupt nichts mit Musik zu 
tun hat. Die Praxis zeigt jedenfalls, das das Konzept gut ist und dazu 
noch einzigartig, das haben mir die Jungs auf bassic.ch auch bestätigt, 
wo ich das Projekt schon vor Jahren vorgestellt habe. Von denen hat 
übrignes keiner gesagt, das ich die Röhre rausschmeissen soll - vllt. 
wissen die auch warum.

Axel R. schrieb im Beitrag #3211175:
> gab es nun schon jemanden, der dem TO ein paar AD5204 verkettet hat?

Der hat sich ja bisher nicht wieder gemeldet, so das wir immer noch 
nicht wissen, ob er nun ein Effektgerät für Bass hat oder einen Bass 
Synthesizer, was ja ein Musikinstrument wäre.

von Martin (Gast)


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Das ist ja ganz neu dass Röhren nicht rauschen.
Ich lach mich schlapp.

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Rabus-VV/rausch/rauschc.htm

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Martin Schwaikert schrieb:
> Ganz ehrlich, die unendliche Diskussion ob Transistor oder Röhre ist
> noch viel schlimmer.....
Ich spiel meinen Bass irgendwo rein. Und es tut immer irgendwie gut.
Aber ich kämpfe auch nicht mit "gut klingenden" Hölzern im Bass rum,
sondern verlasse mich auf die Fluzeugtechnik...   ;-)

Seht den Tatsachen einfach mal ins Auge:
Es mag durchaus sein, dass der Profi noch marginale Unterschiede 
zwischen Verstärkern hören könnte, der Konsument und Laie hört da aber 
gar nichts mehr, denn der spielt das auf irgendeiner Kiste ab, die aus 
dem liebevoll zum AD-Wandler getragenen Basssound irgendwas 
übersteuertes macht...

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Lothar Miller schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Ganz ehrlich, die unendliche Diskussion ob Transistor oder Röhre ist
>> noch viel schlimmer.....
> Ich spiel meinen Bass irgendwo rein. Und es tut immer irgendwie gut.
> Aber ich kämpfe auch nicht mit "gut klingenden" Hölzern im Bass rum,
> sondern verlasse mich auf die Fluzeugtechnik...   ;-)
>
> Seht den Tatsachen einfach mal ins Auge:
> Es mag durchaus sein, dass der Profi noch marginale Unterschiede
> zwischen Verstärkern hören könnte, der Konsument und Laie hört da aber
> gar nichts mehr, denn der spielt das auf irgendeiner Kiste ab, die aus
> dem liebevoll zum AD-Wandler getragenen Basssound irgendwas
> übersteuertes macht...

Wir kommen der Sache näher ...

Es geht um Musik, etwas Künstlerisches das sich der Meßtechnik
entzieht. So 4 x EL34 in Augenhöhe ist einfach viel ästethischer
wie ein schnödes Grab lustiger bunter kleinen Teile die lieblos
auf ein Stück Hartpapier verteilt wurden ;)

von Bastler (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ich hab nur was gegen pauschales Bashing, nur weil die Leute keine
> Ahnung von der Technik haben.

Woher willst Du wissen, welche Ahnung ich von Röhren haben?
Du bist der , der behauptet, man kann 220Veff direkt an das Gitter eine 
"kleinsignal"-Triode anschliessen. In deiner Schaltung ist die 
Gitterspannung dann doppelt so hoch wie die Anodenspannung an der 
unteren Triode. Das zeigt eben deutlich Deine Kenntnisse auf diesem 
Gebiet. Und wie oft ich meinen Bass auf der Bühne benutzt habe, hat mit 
meinem Verständnis für Röhren nix zu tun. Zudem sagst Du das geht nur 
mit Röhren. Wer ist also hier der Verbohrte?

Matthias Sch. schrieb:
> Da ist ein 48-bit Audio DSP am Werkeln
> und ein Mega 328.

Stell Dir vor ich hab sogar schon Programme für ganz große  IBM Rechner 
geschrieben, da muß ich mich ja noch besser auskennen, oder ?-)

Matthias Sch. schrieb:
> dazu noch einzigartig

Mal in "Nicht-Werbe-Sprech" formuliert: Keiner hatte das Bedürfniss es 
nachzubauen.

Matthias Sch. schrieb:
> das haben mir die Jungs auf bassic.ch auch bestätigt,

Ja, hab gerade gesehen, daß die sich mit den großen Problemen der 
E-Technik befassen: soll man Lautsprecher parallel oder in Serie 
schalten. Erkenntnisse zu Verstärkern darf ich als nichtangemeldeter 
dort leider nicht sehen. So kann ich nur hoffen, daß das "geheime" 
Niveau höher liegt.

von Henrik V. (henrik_v)


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Ein 12 kanal Servo board USB
http://www.pololu.com/catalog/product/1352
ca. 30EUR
plus ein Servo a 6EUR pro Poti

Einfache Software schon dabei...

Achja, der TE wollte ja selber nicht basteln...

EDIT: Bin doch kein Modellbauer ;) , die Servos scheinen nicht die 270° 
zu schaffen...

von MirkoB (Gast)


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Messtechniker schrieb:

> Klirrfaktor von mehreren Prozent bis in den Zweistelligen Bereich
vs.
> Klirrfaktor sehr klein (so Faktor 100 besser als Röhren MIT
> Gegenkopplung)

Und da haben wir ja die Kernaussage!

Ich stimme voll überein, dass der Transistor die besseren Leistungsdaten 
hat. Allerdings muss man sehr viele Trickschaltungen machen, dass er 
sich so anhört wie eine Röhre.

Eine Röhre geht z.B. "sanft" in die Begrenzung. So kann man besser im 
Spiel Akzente setzen. Einfach nur mit den Fingern...(oder Plektrum)

Dann gibt es noch einen Unterschied ob die Vorstufe(Distortion) oder 
Endstufe(Overdrive) verzerrt.

Wenn man natürlich spielerisch bei geachtelten Powerchords sowie "Smoke 
On The Water" stehengeblieben ist, macht es keinen Unterschied, ob 
Transistor oder Röhre.

Hausaufgabe: Nenne mir je 10 bekannte Musiker die für Ihren Röhren oder 
Transistorsound bekannt sind! :)
(Nein, der Bruder deines Schwagers beim "Paranoid" spielen zählt auch 
nicht) ;)

Mirko

von Gregor B. (Gast)


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Hallo Leute,

der TO "bassplayer" liest wahrscheinlich überhaupt nicht mehr mit und 
ihr haut euch hier die Köpfe ein wegen gar nichts.

von MirkoB (Gast)


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...wegen gar nichts?
Röhre vs. Transistor ist mindestens genauso sachlich wie Android vs. 
Apple oder Linux vs. Windows oder auch AVR vs. PIC. ;)

Mirko

von Absoluthörer (Gast)


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Vorschlag!! einen Röhristor in die Eingangsstufe, schon hat man die 
Nachteile beider Welten.

von c-hater (Gast)


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MirkoB schrieb:

> Hausaufgabe: Nenne mir je 10 bekannte Musiker die für Ihren Röhren oder
> Transistorsound bekannt sind! :)

Nenne mir zehn bekannte Musiker, die zumindest einen FH-Ingenieur oder 
vergleichbares in einem der Elektronik nahen Fachgebiet haben.

Oder wenigstens zehn bekannte Musiker, die LTSpice benutzen können.

Oder wenigstens zehn Musiker, die mehr über Strom wissen, als daß er aus 
der Steckdose kommt und manchmal wehtun kann.

Nein, mein Herr: die Herren Künstler sind echt die allerletzten, die 
auch nur den Hauch einer Andeutung eines Anflugs von Kompetenz beim 
Equipment haben. Die Leute sind allesamt reine Esotheriker (extreme 
Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel).

Gut ist für die Herren Künstler, was ihre Vorbilder von vor 10, 20, 30 
oder 40 Jahren für gut hielten (die allerdings auch schon keine Ahnung 
von der Technik hatten). Oder gut ist, was teuer ist und wo der richtige 
Markenname draufsteht (eine ganze Industrie lebt davon).

Das ist einfach wie der Glaube an Gott. Erfordert wenig Grips, kann aber 
dem Idioten das Universum umfassender und erschöpfender erklären als 
jeder theoretischer Physiker. Es ist so, weil ER es so wollte.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Ziemlich arrogant und dumm ...

von Jens P. (Gast)


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Also mit hasserfüllten Laboringenieuren und Leuten die ernsthaft 
Behringer zum Musikmachen benutzen braucht man sich doch garnicht über 
Equipmetn unterhalten.

Z.B. zum Klirrfaktor: Selbst ein "Cleanes" Gitarrensignal, bzw das was 
der Mensch als "Clean" empfindet, hat schon einen klirr von 10-15%. Eine 
völlig geradeausverstärkte Gitarre ohne jeden Klirr/Kompressionseffekt 
klingt einfach dünn, arm grausig. Eben so wie allerbiligste 30€ 
Transistorbrülltüten. Wo ist jetzt genau bei Heavy Metal der Nachteil 
von Klirr im Gitarrensignal?

Es ist einfach ein Fakt dass sich Röhren anders anhören und anders 
Verhalten.
Den meistne Leuten gefällt das ja besser. Wir sprechen ja hier von Musik 
MACHEN, nicht sie möglichst neutral WIEDERZUGEBEN!

Stell dir mal vor was da noch alles gemacht wird. Z.B. Verzerrer. Ja 
meine güte! Da bringt doch tatsächlich so ein hirnamputierter E-Technik 
Laie das feine saubere Gitarrensignal in die Begrenzung! Und ein Chorus 
erst! Da hat man den ganzen Schund schon sauber durch 3 Geräte 
geschleust bekommen, dann verdödelt irgendein Honk doch die Phasen 
gegneinander. Ja wo kommen wir denn da hin? Die gehören doch alle ins 
Lager und stattdessen bleiche Nerds auf die Bühne gestellt die amtlich 
durchgeprüftes DIN Norm-Equipment benutzen. Auch offbeat spielen und so 
nen Schund gibts da nicht mehr. Gedudelt wird gefälligst GENAU da wo die 
Spielzeit ist. Für was braucht man denn sonst nen Takt?

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Den Behringer hatte ich billig gekriegt ...
Auf der Bühne habe ich auch nie Bass gespielt.

von Bastler (Gast)


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< musikermode>keine Bühne->nix technische Ahnung</musikermode>
Jetzt hab ich's doch verstanden, oder ;-)
BTW, meine letzte Bühnenerfahrung liegt 30Jahre zurück. Wieviel ist das 
in elektrischer Ahnung?
Duck und weg

von Losgelöster (Gast)


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Gitarrensound kommt aus de Finger und nich ausm Kabel!!

von Edi M. (Gast)


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Jens Plappert schrieb:
> Leuten die ernsthaft
> Behringer zum Musikmachen benutzen
Habe mal ein Behringerpult der Billigsorte vermessen: Macht nicht mal 1% 
Klirr. Wenn die Gitarre schon 15% hat, wie du sagst, sollte das nicht 
auffallen.

Jens Plappert schrieb:
> Es ist einfach ein Fakt dass sich Röhren anders anhören und anders
> Verhalten.
Du argumentierst damit über die positive Wirkung der Röhre im Bezug auf 
eine angenehme Verzerrung. Ok, aber zwei Beispiele weiter schreibt 
einer, die Röhre sei besser in Linearität und Rauschen gegenüber 
Transis. Wie schaut es nun aus?

Ist da nicht vielleicht doch einfach etwas Glaube = Esotherik dabei?

c-hater schrieb:
> die Herren Künstler sind echt die allerletzten, die
> auch nur den Hauch einer Andeutung eines Anflugs von Kompetenz beim
> Equipment haben. Die Leute sind allesamt reine Esotheriker

Da stimme ich nach 25 Jahren Musikererfahrung und 20 Jahren 
Ingenieurerfahrung ausdrücklich zu.

Musikqualität ist reine Geschmacksache. Deshalb braucht es extrem 
hochwertige Holzgitarren, mit gestreckten Stahlsaiten und hochlinearem 
TA, der dann superlinear über Topkabel in den AMP geht, damit eine 
dortige röhrenbasierte Vorstufe ein 99,99% authentisches Signal bekommt, 
bevor sie es komplett verunstaltet. Dieser Output kann dann selbstredend 
nur über hochwertige Hifi-Systeme der Preisklasse > 5k richtig abgehört 
werden, weil nur die sauerstoffreie Kabel bieten und hochlineare Boxen.

von Martin S. (sirnails)


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E. M. schrieb:
> Deshalb braucht es extrem
> hochwertige Holzgitarren, mit gestreckten Stahlsaiten und hochlinearem
> TA, der dann superlinear über Topkabel in den AMP geht, damit eine
> dortige röhrenbasierte Vorstufe ein 99,99% authentisches Signal bekommt,
> bevor sie es komplett verunstaltet.

Und der Musiker sagt an dieser Stelle, dass er genau das gar nicht will 
- denn dass ist ein fast synthetischer Klang, wie er von einem DSP 
kommen könnte. Der Musiker will, dass eine Les Paul nicht nach einer 
Epiphone klingt. Der Musiker will, dass seine Kombination aus Gitarre 
und Amp genau so klingt, wie sie klingt. Dabei spielt es überhaupt keine 
Rolle, wo und wie der charakteristische Klang erzeugt wird.

Ein bekannter von mir hat einen kleinen 5W Röhren-Combo und stöpselt da 
seine Godin mit Piezzo-Abnehmer dran. Ein Produzent, der diese 
Kombination zur Aufzeichnung kristallklarer Gitarrensounds nehmen würde, 
bekäme wahrscheinlich das kalte grausen. Wenn er hingegen seine 
Jazz-Riffs runterspielt, dann klingt es gut. Es würde mit Sichheit an 
einem 50 Euro Crate Verstärker auch gut klingen - aber halt anders.

Mir fällt dazu ein passendes Beispiel ein: Ein Toningeneuer hat sich mal 
eine Stradivari geliehen und computergesteuert das komplette Klangbild 
aufgenommen. Er hat sich die Sprektren der einzelnen Komponenten 
angehesen, Unzulänglichkeiten und Resonanzüberhöhungen entfernt, und 
eine "Stradivari mit perfektem Sound" gebaut. Natürlich klingt diese 
gut, aber es ist halt keine Stradivari mehr. Jetzt gab es mal vor 
einiger Zeit ein Experminent, ob die Stradivari wirklich als solche 
erkannt werden kann. In der Jury saßen allesamt Musiker mit sehr viel 
Erfahrung und der Überzeugung, sie könnten eine Stradivari sofort 
heraushören. Das Ergebnis: Kein Musiker konnte sie erkennten - ganz im 
Gegenteil: Am besten schnitt eine neuere Geige aus dem niedrigen 
Preissegment ab. Weder die Stradivari, noch die Guarneri wurde 
treffsicher erkannt und landete mal auf Platz 1, mal auf Platz 4.

Da drängt sich dann doch die Frage auf: Selbst wenn absolute Profis mit 
einem Gehör, dass jenes der Durchschnittmusiker um Längen voraus ist, in 
einem Blindtest ein "Spitzenmodell mit unvergleichlichem Klang" erkennen 
sollen, versagt das Gehör. Es ist halt dann doch nicht so gut, wie viele 
es gerne hätten.

Dieses Experiment kann jeder in ähnlicher Form bei sich selbst zuhause 
ausprobieren. Alles was es dazu braucht, ist eine gut aufgebaute, 
rauscharme TDA-Endstufe in Standardbeschaltung, einen AB-Umschalter, und 
eine 3000 Euro Röhrenendstufe. Das Ergebnis wird sich nicht von obigem 
Test unterscheiden.

von MirkoB (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Dieses Experiment kann jeder in ähnlicher Form bei sich selbst zuhause
> ausprobieren. Alles was es dazu braucht, ist eine gut aufgebaute,
> rauscharme TDA-Endstufe in Standardbeschaltung, einen AB-Umschalter, und
> eine 3000 Euro Röhrenendstufe. Das Ergebnis wird sich nicht von obigem
> Test unterscheiden.

Ich wette um 5...nein 10 Kästen Bier, dass man einen Unterschied hört. 
Gitarre und Kabel bringe ich auch mit... :)
(und auch den passenden Röhrenverstärker)

Nur Klampfe, Kabel und Verstärker...nichts weiter...
(Weil mehr braucht man ja nicht... ;) )

Wir würden mit "Johnny be good" anfangen, über "Layla" drüberspielen, 
und bei "Samba pa ti" aufhören... ;)

Mirko

von Falschwetter (Gast)


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MirkoB schrieb:
> Ich wette um 5...nein 10 Kästen Bier, dass man einen Unterschied hört.
> Gitarre und Kabel bringe ich auch mit... :)
> (und auch den passenden Röhrenverstärker)
>
> Nur Klampfe, Kabel und Verstärker...nichts weiter...
> (Weil mehr braucht man ja nicht... ;) )
>
> Wir würden mit "Johnny be good" anfangen, über "Layla" drüberspielen,
> und bei "Samba pa ti" aufhören... ;)

Es ging hier um den Vergleich von Endstufen im linearen Bereich. Dein 
Röhrenamp kann sicherlich einen guten Gitarrensound zaubern. Der wird 
dann aber schon in den Röhrenvorstufen erzeugt und nicht in der 
Endstufe.
Wenn du die Endstufen übersteuern willst um an den Sound zu kommen, ist 
mir klar warum du 5-10 Kästen Bier brauchst. Anders ist sowas nämlich 
nicht zu ertragen. Jedenfalls nicht in unmittelbarer Nähe.

Fakt ist doch eins, entscheidend ist was jemand kann auf seinem 
Instrument. Klar kann man am Endergebnis noch Unterschiede zwischen 
verschiedenen Verstärkern/Effekten/DSPs raushören, die sind aber lange 
nicht so klangbestimmend wie die Hände des Künstlers. Und nach den 
Künstlern! kommen Heerscharen von Musikanten die versuchen mit der 
gleichen Technik wie ihre Vorbilder den selben Klang zu erzeugen. Die 
philosophieren dann auch Tagelang mit viel esotherischem Gequatsche über 
die Technik, obwohl sie die Zeit besser mit Üben verbringen sollten um 
in Originalnähe zu kommen....

von MirkoB (Gast)


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Falschwetter schrieb:
> Es ging hier um den Vergleich von Endstufen im linearen Bereich. Dein
> Röhrenamp kann sicherlich einen guten Gitarrensound zaubern. Der wird
> dann aber schon in den Röhrenvorstufen erzeugt und nicht in der
> Endstufe.

...ganz oben ging es aber noch um Musikinstrumente...und dann ob es 
Röhre oder Transistor sein soll. :)
Und es gibt zwei Möglichkeiten beim Röhrenverstärker: Einmal Verzerrung 
in der Vorstufe (Distortion) oder in der Endstufe (Overdrive). Beide 
hören sich anders an. (und nicht nur auf die Lautstärke bezogen...)
Overdrive auf einer großen Endstufe ist aber quatsch. Sowas geht auf 
einer 5...10W Combo. Und schon dafür muss man weit weg von der 
Zivilisation sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verzerrer

Falschwetter schrieb:
> Fakt ist doch eins, entscheidend ist was jemand kann auf seinem
> Instrument. Klar kann man am Endergebnis noch Unterschiede zwischen
> verschiedenen Verstärkern/Effekten/DSPs raushören, die sind aber lange
> nicht so klangbestimmend wie die Hände des Künstlers. Und nach den
> Künstlern! kommen Heerscharen von Musikanten die versuchen mit der
> gleichen Technik wie ihre Vorbilder den selben Klang zu erzeugen. Die
> philosophieren dann auch Tagelang mit viel esotherischem Gequatsche über
> die Technik, obwohl sie die Zeit besser mit Üben verbringen sollten um
> in Originalnähe zu kommen....

Du hast meine vollste Zustimmung!

Privat habe ich auch nur Sand im Verstärker: Ein RP-255 und einen Cube 
60.
Beim (damaligen) Gitarrenlehrer gabs einen Engl Vollröhrenverstärker. 
Die identischen Settings am RP-255 brachten da einen "cremigen" 
Bluessound.
Abgespeichert und zuhause an den Cube 60 gesteckt: Klarer und schöner 
Bluessound. Aber irgendwie hat immer die Crema gefehlt.
Das ist ein ganz komisches Gefühl, welches man nicht beschreiben kann.
(An der Örtlichkeit lags nicht: Ich habe meine Box auch ein paar mal 
mitgehabt).

Allerdings: Wenns nicht so klingt wie es klingen sollte, liegt es zu 90% 
an einem selbst. Und mit dem 79€ Discounter-Komplettpaket wirds 
wahrscheinlich auch nichts... ;)

Ist wahrscheinlich wie mit den Fotografen:
Ein Helmut Newton hätte wahscheinlich auch mit einer Wegwerfkamera gute 
Fotos machen können... auf der anderen Seite wird nicht jeder 
Spiegelreflex-Käufer zu einem Helmut Newton...
(Alledings kann man nur mit Kamera X und Objektiv Y gute Bilder machen - 
alles andere ist Mist und taugt nichts!)

Mirko

von BBprince (Gast)


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Falschwetter schrieb:
> lange
> nicht so klangbestimmend wie die Hände des Künstlers

Es gibt die Geschichte von BBKing, der einmal seine Lucille (ES335 ohne 
Schalllöcher, wegen weniger Rückkopplung) bei einer Europa-Tuor nicht 
dabei hatte und deshalb auf einer Strat spielen mußte. Und er klang wie 
das Orginal (komisch, oder?) weil er's eben in den Fingern hatte und 
nicht im Holz, Hals, Pickup, Kabel, Amp, ...
Ich hab auch vor Jahren mal fast altes amerikanisches Holz gekauft, um 
dann beim Probespielen festzustellen, daß "mehr Zeit zum Üben" deutlich 
mehr bring als "Original-Equipment". Vielleicht waren aber auch nur die 
Röhren in dem AC30 im Laden nicht mit dem richtigen Aufdruck versehen 
;-)

von BBprince (Gast)


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BTW, BBKing benutzt einen Lab Series L5 Guitar Amp, alles ohne 
Hochvakuum und angeblich in den 70ern auch von dem heiligen Gral der 
Stromgitarren (Gibson) unter eigenem Label verkauft. Aber der King of 
Blues kann ja weder spielen, noch hat er Ahnung vom Sound ;-)

von Dussel (Gast)


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Und die wichtigste Frage natürlich: Was ist besser, Schallplatte oder 
CD?
:D

von Anonymous (Gast)


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Die CD.

Wem 10kHz Bandbreite, 50dB Dynamikumfang und 15% Klirrfaktor reichen 
(oder wer einfach schlechte Ohren hat), der behauptet gerne mal die 
Schallplatte wäre besser.

Alles Humbug.

von Malte S. (maltest)


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Genau das ist doch das Problem. Jeder Versuch, das objektiv zu 
betrachten, kann nur scheitern. Gut ist, was man kennt und wie man es 
kennt.
Wer mit Vinyl aufgewachsen ist, kann sich halt schwerer vorstellen, dass 
der spezifische Sound dieser Technik nicht eine besonders gute 
Wiedergabe des Originals, sondern eben die dieser Technik eigene Art von 
Verfälschung ist. Bzw. es ist egal, ob der Sound originalgetreu ist. Er 
muss halt so sein. Da helfen bessere Übertragungswerte gar nichts. Wer 
nur CD kennt, hat diese Bindung zur Platte nicht.
Was ist schon ein fehlerfreier(er) Klang gegen die Assoziationen und 
Erinnerungen, die das Knistern und Knacken von Vinyl weckt? Selbst wenn 
man gar nicht behauptet, dass die Platte an sich besser sei, kann die 
Gewohnheit hier sehr stark zum Tragen kommen. Ich habe noch viele 
schwarze Scheiben erlebt, aber die spannende neue Technik machte sich 
schon bald auf, diese abzulösen. Ich hänge ganz bestimmt nicht an der 
Platte, aber kann bestätigen, dass ein Album von CD es oft nicht 
schafft, emotional das zu tun, was dasselbe Album auf Schallplatte 
macht, wenn man es Früher™ immer von Platte gehört hat. Eben weil der 
Sound der Schallplatte zum eingeprägten Hörerlebnis gehört. Ob objektiv 
besser oder schlechter ist dabei irrelevant. Das funktioniert allerdings 
auch genauso andersrum. Immer auf CD gehört, ist dasselbe Material von 
Vinyl "komisch".
Da ist auch gar nichts Esoterisches dabei, es ist einfach die 
Subjektivität des Hörens, die von keinerlei noch so objektivem Test 
erfasst werden kann.
Ähnliches passiert bei der Ablösung der CD durch MP3 und co. Da wird 
vehement drauf bestanden, dass MP3 Dreck ist - bei niedrigen Bandbreiten 
sicherlich, bei hohen dürfte das wohl wegfallen - obwohl eigentlich nur 
das Emotionale verteidigt wird. Der Kauf einer CD mit greifbarer Hülle. 
Diese auspacken. Ins Regal stellen. Herausnehmen und in den Player legen 
- schon das Abspielen am PC wirkt da fremd - beim Hören das Booklet 
lesen usw. Das alles kann ein Klick auf Download- und Playbuttons nicht 
sofort ersetzen, und wenn es noch so viel praktischer ist.
Je nach Ausprägung des inneren Gewohnheitstieres variiert die 
Bereitschaft, etwas völlig neues anzunehmen - oder zu verteufeln.

von Matthias L. (limbachnet)


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Es gibt auch weder die LP, die CD oder gar die MP3-Datei, die als 
Qualitätsstandard für all die vielen anderen Aufnahmen auf den 
jeweiligen Medium steht. Man kann im Rahmen der technischen 
Möglichkeiten des jeweiligen Mediums auch beliebig schlechte Ergebnisse 
produzieren...

Die CD kann einen größeren Dynamikumfang, größere Bandbreite und weniger 
Klirr haben als LP oder MP3, keine Frage - muss sie aber nicht. Durch 
den "Loudness War" und mehrfaches Resampling im Produktionsprozess kann 
so eine CD durch Clipping und Dithering tatsächlich objektiv schlechter 
sein als eine gut gemasterte und gepflegte LP.

Und dann kommt das naturgemäß sehr subjektive Hörempfinden noch dazu.

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