Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Raspberry PI zur Montage im Schaltschrank


von W. C. (dasondics-team)


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Hallo,

wir suchen aktuell ein Linux-System zum industriellen Einsatz im 
Schaltschrank. Der Raspberry wäre genau das richtige, weil wir
u.a. volle root-Rechte benötigen und einiges an Software installieren
müssen. Wir brauchen nur die Ethernet-Schnittstelle. USB,HDMI,GPIO, etc.
werden nicht verwendet. Das Netzteil (5V) kann extern sein; dann muss
aber eine Stromversorgungsbuchse vorgesehen werden. Das ganze
Gerät sollte max. 100 EUR kosten.

Hier meine Fragen:
1. gibt es ein passendes Gesamtsystem, wo ein Raspberry PI im Gehäuse
   montiert ist und das auf die Hutschiene passt?
2. wenn man ein solches Gerätz selber produziert um es anschließend
   in die Industrie zu verkaufen: welche Zertifizierung braucht man,
   wo kann man diese machen lassen und was kosten diese?
3. gibt es andere Linux-Systeme, die auf die Hutschiene montierbar
   sind (z.B. mit Beagleboard)?

Super, wenn ihr helfen könntet.

von berries (Gast)


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von Igorrrr mehr Saft (Gast)


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Von welchen Stückzahlen wird denn ausgegangen?

von W. C. (dasondics-team)


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Schwer zu sagen, wir planen mit 50 bis 100 Stück pro Jahr.
Kann auch mehr werden - wäre schön!

von WaMin (Gast)


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Ja wieder einmal einer der ein Spielzeug fuer
die Industrie nutzen will.
Der Raspberry Pi ist nie und nimmer fuer
den industriellen Einsatz entwickelt worden.
Da gibt es bessere industrielle Systeme.

WaMin

von Dieter (Gast)


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Profile von Phönix wären eine Möglichkeit.
Werden Dir auch in Deinen gewünschten Längen geliefert.

https://www.phoenixcontact.com/online/portal/de?1dmy&urile=wcm%3apath%3a/dede/web/main/products/subcategory_pages/Press-drawn_profile_housings_P-01-01-01/aaa99c7e-ec0e-406f-b7fd-26e063fc08e8

WaMin schrieb:
> Der Raspberry Pi ist nie und nimmer fuer
> den industriellen Einsatz entwickelt worden.
> Da gibt es bessere industrielle Systeme.

jein, man kann es für sich prüfen:
- 72 Klimatest mit 50-60 °C (im Gehäuse und Innentemperatur beobachten)
- EMV Test: Störaussendung, Störeinkopplung, Netzburst, Power-Fail 
(letztere beide auch stark Netzteilabhängig), Signaleinkopplung
- Isolationsabstände nach Verschmutzungsgrad prüfen
- evtl. Rütteltest

Aber bei allen Verfahren ist nicht gesichert:
- einheitlicher Hersteller/Produzent des Raspberrys (RS, Farnell, etc. 
werden auch bei mehreren Fertigern einkaufen)
- Verfügbarkeit der Bauteile und der Himbeer nicht gesichert
- Was tun bei Bauteileausfall (Reparatur, Haftbarkeit)
- kein Last Time Buy
- Hersteller/Produzent kann das Produkt abändern


Also letztenendes muss man es selbst entscheiden, aber man sollte einen 
Blick auf die für industrielle Zwecke entwickelten Alternativen werfen 
und bei den Stückzahlen darf es auch mal 20-30 € mehr kosten, wenn dafür 
das Ding Safe ist.

von Klaus Kaiser (Gast)


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W. Clauss schrieb:
> Wir brauchen nur die Ethernet-Schnittstelle. USB,HDMI,GPIO, etc.
> werden nicht verwendet.

WaMin schrieb:
> Der Raspberry Pi ist nie und nimmer fuer
> den industriellen Einsatz entwickelt worden.
> Da gibt es bessere industrielle Systeme.

Wenn er doch aber sonst nichts braucht ("etc." steht in seiner 
Aufzählung), dann unterscheidet sich der Pi in Aufbau und Funktion in 
keiner Weise von dem, was in "Industriellen Systemen" steckt. Ich kenne 
"Industrielle Systeme" die aus Aldi-PCs bestehen und komplette 
Stahlwerke, Brauereien und Kläranlagen steuern.

von WaMin (Gast)


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Industrielle Systeme sind fuer den Temperaturbereich
von -40 °C bis +85 °C ausgelegt. Die EMV Vorschriften
sind anders...
Nur um einmal ein paar Beispiele zu nennen.

Raspberry PI fuer Heimanwendungen ja, nicht wenn das
in einen Schaltschrank kommt, der in der Industrie
verkauft wird.

von Mac G. (macgyver0815)


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> unterscheidet sich der Pi in Aufbau und Funktion in keiner Weise von dem,
> was in "Industriellen Systemen" steckt.
>


Ums für die Softwareentwickler in dem Thread hier nochmal zu 
verdeutlichen:

Das Rasberry ist von vornherein als SPIELZEUG für Bastler und Schüler 
konzipiert worden die sich nichts teureres leisten können (oder wollen)!
Bei industriellen Produkten wird neben EMV Austrahlung auch darauf 
geachtet das externe Störungen nicht gleich die Anlage ausser Betrieb 
setzen oder das Überspannung/ESD alles zerlegt.
Dazu kommen alle bereits oben genannten Aspekte.
Selbiges gilt übrigens auch für Arduino und ähnliche Bastlerware.


OMG ich hoffe das kein Manager je auf die Idee kommt kritische 
Infrastruktur mit solchen Bastelprodukten laufen zu lassen - das mit den 
Aldi Windows-Trojaner PCs für Industriesteuerungen ist schon schlimm 
genug.

von Dieter (Gast)


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Mac Gyver schrieb:
> OMG ich hoffe das kein Manager je auf die Idee kommt kritische
> Infrastruktur mit solchen Bastelprodukten laufen zu lassen - das mit den
> Aldi Windows-Trojaner PCs für Industriesteuerungen ist schon schlimm
> genug.

wie war das mit den Klimaanlagen des ICE2? Sind die auf von Aldi?

von Werner (Gast)


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nimmer lieber was vernünftiges
z.B.
http://www.ipcas.de/produkte/embedded-pc-linux-box.html

von HackMe IfYouCan (Gast)


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Interessante Anforderung. Lohnt sich, mal darüber nachzudenken.

Vielleicht sind die Himbeeren mit einer Zusatzschaltung für
eine stabile Stromversorgung und in einem Hutschienengehäuse
wirklich eine plausible Alternative für gewisse Anwendungen.
Und was "industrielle Anforderungen" angeht, da ist ein großer
Spielraum. Das kann man ja alles offen legen. Und wenn das
Gerät bspw. nur im Temperaturbereich von 10 - 50 Grad eingesetzt
wird, dann kann der Kunde ja entscheiden, ob er einen
größeren Temperaturbereich mitbezahlen will.

Und dass im industriellen Bereich der Preis eine untergeordnete
Rolle spielt, ist wohl ein Märchen. Schönen Gruß vom Einkauf!

Ich werde mal bei uns im Haus rumhören, ob man sowas entwickeln
und ins Produktprogramm aufnehmen könnte. Schließlich ist
die Schaltung von der Himbeere offen und die Treiber und das
Betriebssystem auch. Das Schaltungsdesign kann also nicht mehr
das große Problem sein.

Grüß Euch

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Das Pi läuft im vergleich zu anderen Boards sehr instabil. Und 
verarbeitet ist es auch nicht gut. Verwinde die Platine mal ein klein 
wenig und schon lösen sich die ersten Teile und Balls.


Für den Zweck nie und nimmer dieses Board.

von Schlumpf (Gast)


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Letztendlich entscheidet der Kunde, welches Produkt er einsetzt.
Wichtig ist, dass bekannt ist, nach welchen Normen geprüft wurde in 
welchen Grenzen das Gerät funktioniert.
Wenn der Kunde sicherstellt, dass es im Schaltschrank nicht wärmer als 
40 Grad wird, dann braucht er kein Gerät, das bis 60 oder 80 Grad 
spezifiziert ist.

Funktionale Ausfälle aufgrund schlechter Bauteile, schlechter 
Verarbeitung EMV etc, sind Sache des Anwenders. Wenn er damit leben 
kann, dass seine Maschine zig mal am Tag stehen bleibt, oder irgendein 
Teil abbricht, weil ein Grenzzschalter nicht ausgelesen wurde, ist sein 
Bier.

Anders sieht es aus, wenn durch eine Fehlfunktion Menschen in Gefahr 
kommen. Da reden dann TÜV und/oder BG ein Wörtchen mit. Die haben sehr 
genaue Vorstellungen, wie so eine Anlage dann aussehen muss und da wird 
ein Raspberry sicher nicht der "Chef über alle Funktionen" sein ;-)

von -.- (Gast)


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Ich hatte hier vor nicht alt so langer Zeit auch ein gespräch mit 
jemandem der sagte das dass design der platine vom pi mehr als mies sei 
...  die frage ist dann natürlich wer machts besser?

von Werner (Gast)


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HackMe IfYouCan schrieb:
> Ich werde mal bei uns im Haus rumhören, ob man sowas entwickeln
> und ins Produktprogramm aufnehmen könnte. Schließlich ist
> die Schaltung von der Himbeere offen und die Treiber und das
> Betriebssystem auch. Das Schaltungsdesign kann also nicht mehr
> das große Problem sein.

das sagt nur jemand der nicht weiß wie man Platinen temperaturmäßig 
stabilisiert. Schonmal was von positiven und negativen 
Temperaturkoeffizienten gehört?

Auch wenn Du die Customer Temperatur auf 10-50 °C festnagelst, entstehen 
in einem Gehäuse/Schaltschrank meist höhere Temperaturen.
Abgesehen davon gibt es ab 40°C einen Derating Effekt.

Und letztenendes kommen noch diverse Test, zB. wie oben genannt schon 
EMV für Deine CE Zulassung.
Garantie und Verfügbarkeit beim Kunden, Support, etc.
Dann der ganze Mist mit der Bauteilbevorratung/Abkündigung = 
Lagerkosten.
Da werden dann auch schnell aus dem jetzigen Rasperry nicht 30 € sondern 
130 €.

Und nicht zu vergessen, dass der Raspberry für Steueraufgaben eigentlich 
viel zu wenig vernünftige Schnittstellen hat. USB ist nicht 
industriegeeignet, da wäre eine RS485 nicht schlecht. Dazu kommen eine 
Handvoll DIO/AIO und/oder Relais.
Ein Hardware Timer sowie ein Hardware-Watchdogbaustein sollten auch 
nicht fehlen.

Und letztenendes wird ein Kunde dann doch wieder etwas exotisches haben 
wollen und man muss es nachbasteln (weil der Vetrieb es so verkauft) 
oder direkt versuchen von Anfang an eine eierlegende Wollmichsau zu 
entwickeln.
Was allerdings die Kosten in die Höhe treibt.

von Dieter (Gast)


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Werner schrieb:
> nachbasteln

wir basteln nicht - wir entwickeln!

von Hubert (Gast)


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von W. C. (dasondics-team)


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Hubert schrieb:
> Werner schrieb:
>> http://www.ipcas.de/produkte/embedded-pc-linux-box.html
>
> http://www.korenixembedded.com/products/industrial-linux-computer/jetbox-3300-w

Auch dieser Geräte haben wir schon gesehen. Leider
ist die Ausstattung nicht ganz passend:
- zu viel I/O (wir brauchen nur eine Ethernet-Schnittstelle!)
- zu wenig Speicher (64 MB! Das Raspberry hat 512 MB)
- Preis deutlich zu hoch

Unsere Anwendung wird über 200 MB Flash-Speicher belegen, ein
volles Multitheading-Datenbank-System mit Transaktionsverarbeitung
benötigen und einen Haufen eigene Prozesse laufen haben. Ich kann
mir nicht vorstellen, dass die Geräte diesen Anforderungen
Stand halten können.

von Joerg F. (felge1966)


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Für einen industriellen Einsatz ist allerdings auch die Frage wichtig, 
ob die Teile 24h/365d durchlaufen und was passiert, wenn sie mal 
"schlechte Laune" bekommen und ausfallen.
An vielen Stellen dürfte sich da schon der Einsatz einer 
Hobbytechnologie verbieten.

von public (Gast)


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Vielleicht ist das ja eine Idee:

http://www.minnowboard.org/

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Daten auf welchsembarem Speicher wäre SEHR SEHR praktisch, z.B. CF Karte 
an Allwinner Boards, die hätten ein ATA Interface. Gibt genug andere, 
nur bei denen fällts mir auf anhieb ein.

Wenn dir das Ding ausfällt, musst du irgendwie an die Datenbank kommen. 
Ein totes Pi gibt dir gar nichts mehr preis.

von Schlumpf (Gast)


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Solange die Applikation nicht bekannt ist, kann nicht abgeschätzt 
werden, ob das Teil dafür taugt oder nicht.

Wenn es darum geht, in einem Kohlebergwerk die Belüftung zu steuern, 
dann hätte ich auch meine Bedenken.

Wenn es darum geht, in einem klimatisierten Schaltschrank aus der PLC 
ein paar Statusinformationen auszulesen, um ne Statistik zu erheben, ... 
warum nicht...?

von Peter II (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Wenn dir das Ding ausfällt, musst du irgendwie an die Datenbank kommen.
> Ein totes Pi gibt dir gar nichts mehr preis.

was glaub wo der die Pi die Daten denn ablegt? Auf eine SD karte und 
diese kann man an jeden PC mit linux auslesen.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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HackMe IfYouCan schrieb:
> Schließlich ist die Schaltung von der Himbeere offen

Ach? Wäre mir neu.
Das Beagleboard ist offen. Die Schaltung des RPi m.W. nicht.

Max

von phischu (Gast)


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von Mac G. (macgyver0815)


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Werner schrieb:
> Auch wenn Du die Customer Temperatur auf 10-50 °C festnagelst, entstehen
> in einem Gehäuse/Schaltschrank meist höhere Temperaturen.
> Abgesehen davon gibt es ab 40°C einen Derating Effekt.


Man muss auch beachten das diese Mobilprozessoren mit PoP Speicher oben 
drauf von der Thermik her nicht gerade optimal sind.
Wenn die CPU ein paar Minuten auf Volllast läuft wird die gut heiss und 
dann kann schnell mal der kritische Bereich erreicht werden (Anwender 
berichten davon das es bei höherer Last schon bei normaler 
Umgebungstemperatur abschmiert)


Hier bei 27°C Umgebungstemp:
http://www.geektopia.es/apps/websites/geek/images/posts/2012/06/thermal_raspberrypi_video_playback.png

Max. 58°C oben auf dem Speicherchip und sogar 62°C für den LAN Chip, 
innen wirds noch einige Grad wärmer sein.
Und das Teil war nicht in einem Gehäuse eingebaut...

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> was glaub wo der die Pi die Daten denn ablegt? Auf eine SD karte und
> diese kann man an jeden PC mit linux auslesen.

HAHAHA der war echt gut.

Was glaubst denn du wie hoch die Kartenperfomance einer SD am ***** Pi 
ist?! ein paar hundert kb/s. Vorhin hiess es noch "hochfrequentierte 
Datenbank" oder so.

Daher schrieb ich CF, gibt die sehr schnell. SATA hat der Allwinner 
auch, viele andere auch.

von Peter II (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Was glaubst denn du wie hoch die Kartenperfomance einer SD am ***** Pi
> ist?! ein paar hundert kb/s. Vorhin hiess es noch "hochfrequentierte
> Datenbank" oder so.

für eine hochfrequentierte DB ist die CPU schon viel zu langsam.

> Daher schrieb ich CF, gibt die sehr schnell. SATA hat der Allwinner
> auch, viele andere auch.

CF nimmt sich gegenüber SD nichts bei der geschwindigkeit. Beide sind 
für über 150Mbyte/s ausgelegt. Und dies kann eh nicht mit der kleinen 
ARM cpu verarbeitet werden.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Mit einer SATA oder PATA Platte/SSD/Speicherkarte kann man die SD-Karte 
des Pis nicht vergleichen.


Ich frage mich in letzter Zeit oft, was veranlasst die Leute dazu sich 
in dieses oder jenes Board so zu verrennen?
Ists Power/IO/... für wenig Geld, die beknackten Namen oder die bunten 
blinkend und leuchtenden Platinen, vielleicht sogar einfach nur das 
coole Arduino-Image?!

Einfach mal andere Dinge anschauen und probieren, das Board hier 
zumindest ist zum Basteln gut, für mehr aber auch nicht.

von Peter II (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Mit einer SATA oder PATA Platte/SSD/Speicherkarte kann man die SD-Karte
> des Pis nicht vergleichen.

und warum nicht. Meine alte 80MB PATA Platte ist langsamer als die 
SD-Karte in PI.

Ein viel schnellere Interface macht bei so einer kleine CPU überhaupt 
keinen sinn. Viel ein großteil der Anwendungen sit die SD karte 
ausreichend. Wenn man will kann man sich ja übers lan per iSCSI ein 
Store anknoten.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Ich rede auch nicht von 80MB Platten, sondern von aktuellen Karten und 
Platten.

Das Pi bringt die Daten gar nicht so schnell ran, wie die komplette 
Peripherie an dem Board sie annehmen könnte.

Ich sage ja, einfach mal weitergucken, andere Hardware.

Gibt fast genauso günstige mit doppelt so viel Power. und bei noch ein 
paar Euro mehr fangen Industrie-Taugliche Boards an.

von Peter II (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Ich rede auch nicht von 80MB Platten, sondern von aktuellen Karten und
> Platten.

wo gibt denn aktuelle PATA platten?

> Gibt fast genauso günstige mit doppelt so viel Power. und bei noch ein
> paar Euro mehr fangen Industrie-Taugliche Boards an.

Beispiele? klar auch mehr 30€ ist nicht wirklich viel mehr Geld aber 
doch das doppelete von PI. Und wenn ich den Link von weiter oben für 
Industrie sehe sind wir bei 300€. Da kann ich auch 10Pi verbauen und 
habe damit redundanz.

von Michael H. (michael_h45)


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W. Clauss schrieb:
> Das ganze
> Gerät sollte max. 100 EUR kosten.
Von welcher Stückzahl geht ihr aus?
Günstig ist nur Consumer- oder andere Massenware und weder der Consumer, 
noch die große Masse haben leistungsstarke Kleinrechner auf einer 
Hutschiene.
So wie ich euer Vorhaben einschätze, lohnt sich ein durchweg passendes 
Fertiggerät für euch nicht, weil zum einen die Lieferkette zu lang ist 
und jedes Glied etwas verdienen will und zum anderen die Schöpfungshöhe 
von ein paar Komponenten auf einem Blech mit Hutschienen-Klammer für 
euch nicht zu hoch ist, um es nicht selbst zu machen.

Falls ihr trotzdem auf etwas fertiges hofft, ist es sicher geschickter, 
englische Suchbegriffen zu benutzen:
https://www.google.com/search?q=rpi+OR+%22raspberry+pi%22+din-rail
liefert http://launch.dinpi.com/ http://www.thingiverse.com/thing:42798 
etc

Andrerseits kostet eine eigene Lösung in der gleichen Größenordnung. Die 
einzige eigene Komponente dabei wäre ein Blech, das passende Bohrungen 
zur Befestigung von rPI, Hutschienenklammer und Netzteil hat.
Der Rest is kaufbar.
http://www.industriegehaeuse.de/en/accessories/din-rail-clips/

> Hier meine Fragen:
> 1. gibt es ein passendes Gesamtsystem, wo ein Raspberry PI im Gehäuse
>    montiert ist und das auf die Hutschiene passt?
Sehr, sehr sicher nein. Es gibt Gehäuse und andere 
Befestigungsmöglichkeiten, aber zusammensetzen lassen müsst ihr das 
selber.

> 2. wenn man ein solches Gerätz selber produziert um es anschließend
>    in die Industrie zu verkaufen: welche Zertifizierung braucht man,
>    wo kann man diese machen lassen und was kosten diese?
Da gibt es massenhaft Prüfsiegel, aber keines ist verpflichtend. Üblich 
ist UL und TÜV als Siegel und ein Messprotokoll der EMI-Prüfung.
Vermutlich wirst du keine Baumusterprüfung brauchen, wenn du geprüfte 
Komponenten verwendet.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> Beispiele? klar auch mehr 30€ ist nicht wirklich viel mehr Geld aber
> doch das doppelete von PI. Und wenn ich den Link von weiter oben für
> Industrie sehe sind wir bei 300€. Da kann ich auch 10Pi verbauen und
> habe damit redundanz.

Du hast wohl noch nie in der Industrie gearbeitet, oder in irgend einer 
Firma.
Wenn man Werkzeug braucht, dann kauft mans. Und gleich so, dass man die 
nächsten 5 Jahre kein Theater mit hat.

Allein die Stunden, die verbraten werden, bis das erste mal die 
Applikation auf deinem 10-Pi-Rechner läuft, wird dein Chef dir um die 
Ohren hauen wollen.


Es gibt noch genügend andere Boards, ihr dürft halt nicht immer nur bei 
Conrad, Sparkfun und Olimex schauen.

Fängt ja schon damit an, dass bei den Boards nie der selbe Zustand 
gegeben ist, X revisionen, kein "offizielles" Image, welches man über 
Jahre hinweg so verwenden kann.

Ich hab in nem Betrieb z.B. mit Colibri Modulen was gemacht, das ist 
Qualität und da läuft auch die Entwicklung zack-zack.
Es gibt Standard-Images, die man sich einmal anpasst. Dazu ist alles 
ordentlich dokumentiert und die Software gibts Digital oder auf DVD in 
einem dicken Paket.

Aber ihr könnt euch ja weiterhin mit Basteln begnügen, andere geben ein 
paar Euro aus und können gleich mit ihrer Arbeit loslegen.

von Chris (Gast)


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Die Industrieboards fangen bei 60€ an, aber du kannst auch einen Router 
zu
5€ von Pollin nehmen wenn dir die Industriellen Zertifizierungen egal 
sind
und du nur Kommerzielle CE/EMV/... Zertifikate brauchst.

von Peter (Gast)


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>Die Industrieboards fangen bei 60€ an

Welche Linux-Industrieboards fangen denn bitte bei 60eur an?
So richtig temperaturstabil für die Hutschiene und mit
mind 256 MB Speicher? Das wäre mir aber echt neu.
Ich bin gespannt...

viele Grüße vom Peter

von Gunni (Gast)


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Wo ist denn der Spaßvogel abgeblieben, der behauptet es gibt 
Industrieboards für 60 Euro?
Würde mich nämlich auch mal interessieren wo es die geben soll?

von Maik (Gast)


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Dieter schrieb:
> wie war das mit den Klimaanlagen des ICE2? Sind die auf von Aldi?
Nein, nicht vom Aldi. Funktioniert haben die Anlagen, aber die 
Spezifikation war falsch (nur bis 32°C Außentemperatur).

Viele Grüße
Maik

von Pater Sandmann (Gast)


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Wir haben ein ähnliches Problem: RaspPi würde schon
passen, aber was noch fehlt, ist
* ein Gehäuse für die Hutschienenmontage
* Power-Down-Mechanismus mit Batterie oder Kondensator
* eine Stromversorgung von 12 bis 48 V mit Störfestigkeit
Es geht um eine Steuerung im Industrie- und Home-
Bereich. Bin über jeden Hinweis dankbar.
Grüße,
Peter

von Jack (Gast)


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Pater Sandmann schrieb:
> aber was noch fehlt, ist
> * ein Gehäuse für die Hutschienenmontage
> * eine Stromversorgung von 12 bis 48 V mit Störfestigkeit
> Bin über jeden Hinweis dankbar.

Entschuldigung, ab wer kompetent Lösungen anbietet, die 
Industriesteuerungen beinhalten, sollte die genannten Komponenten ohne 
langes Nachdenken benennen können.
Wer bei solchen (Grundlagen-)Defiziten den RaspPi einsetzt, wird bald 
feststellen, sich mehr Probleme damit bereitet als gelöst zu haben. Das 
wird teuer.

von Michael H. (michael_h45)


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Pater Sandmann schrieb:
> Bin über jeden Hinweis dankbar.
stellt einen hardware-entwickler ein, dann lösen sich diese probleme.
wie kann man sich denn anstellen...

von Pater Sandmann (Gast)


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>> Bin über jeden Hinweis dankbar.
>stellt einen hardware-entwickler ein, dann lösen sich diese probleme.
>wie kann man sich denn anstellen...

Das ist keine Alternative für uns. Wir haben eine Stückzahl
von 60-70 im Auge und da wäre ein solcher Aufwand einfach zu
groß. Unser Hardwarebudget beträgt so um 5 TEUR (ohne Netzteil,
aber mit Gehäuse, Power-Down und Stromversorgung 12-48V) für
70 Stück. Wir würden sogar bis 100 EUR pro Stück gehen, wenn
noch ein Temperaturbereich von -40 bis +85 Grad abgedeckt wäre.
Das müsste sich doch machen lassen!
Hoffnungsvoller Gruß,
Peter

von Jack (Gast)


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Pater Sandmann schrieb:
> Wir haben eine Stückzahl
> von 60-70 im Auge und da wäre ein solcher Aufwand einfach zu
> groß. Unser Hardwarebudget beträgt so um 5 TEUR (ohne Netzteil,
> aber mit Gehäuse, Power-Down und Stromversorgung 12-48V) für
> 70 Stück. Wir würden sogar bis 100 EUR pro Stück gehen, wenn
> noch ein Temperaturbereich von -40 bis +85 Grad abgedeckt wäre.
> Das müsste sich doch machen lassen!

Du solltest Dich wirklich einmal mit Leuten unterhalten, die von diesen 
Dingen Ahnung haben.

von Pater Sandmann (Gast)


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>Du solltest Dich wirklich einmal mit Leuten unterhalten, die von diesen
>Dingen Ahnung haben.

Gerne. Du scheinst Ahnung zu haben...
Was kostet unsere Anforderung denn Deiner Meinung nach?
Und bei wem kann man diese Boxen beziehen?
Gruß, Peter

von Jack (Gast)


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Pater Sandmann schrieb:
> Was kostet unsere Anforderung denn Deiner Meinung nach?

Bis jetzt hast Du Deine Applikation nur Bruchstückhaft mit echten 
Hammeranforderungen (Industrie- und Home-Bereich; -40 bis +85 Grad) 
geschildert. Realistische Kostenschätzungen lassen sich aber nur 
erstellen, wenn die komplette Applikation bekannt ist.

von MiWi (Gast)


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Pater Sandmann schrieb:
>>> Bin über jeden Hinweis dankbar.
>>stellt einen hardware-entwickler ein, dann lösen sich diese probleme.
>>wie kann man sich denn anstellen...
>
> Das ist keine Alternative für uns. Wir haben eine Stückzahl
> von 60-70 im Auge und da wäre ein solcher Aufwand einfach zu
> groß. Unser Hardwarebudget beträgt so um 5 TEUR (ohne Netzteil,
> aber mit Gehäuse, Power-Down und Stromversorgung 12-48V) für
> 70 Stück. Wir würden sogar bis 100 EUR pro Stück gehen, wenn
> noch ein Temperaturbereich von -40 bis +85 Grad abgedeckt wäre.
> Das müsste sich doch machen lassen!
> Hoffnungsvoller Gruß,
> Peter

Oh, da hat offensichtlcih ein Ahnungsloser das Projekt von vorne herein 
in den Sand gesetzt!

Herzliches Beileid.

Wenn Ihr was vernüfntiges wollt dann frag einmal hier im Forum oder im 
Usenet nach. Mein Linuxboard (vor vielen Jahren für eine 
Heizungssteuerung entwickelt) - läuft und läuft und läuft, aber nicht 
für 30€....

Grüße


MiWi

von Pater Sandmann (Gast)


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>Oh, da hat offensichtlcih ein Ahnungsloser das Projekt von vorne herein
>in den Sand gesetzt!

>Herzliches Beileid.

Vielen Dank für das Mitgefühl. Besser wären konstruktive Vorschläge:

Wo gibt es das "RaspberryPI-Board" für den B2B/Industriebereich?

Mit "RaspberryPI-Board" meine ich ein headless embedded System mit
Linux, Ethernet, mind. 512 MB Speicher, Flash-Karte für OS,
mit Gehäuse+Hutschienen-Montage, Power-Down und Stromversorgung 12-48V.
Stückzahl 60-70 Stück. Wir brauchen kein Audio, HDMI, USB.

Bin gespannt.
Gruß, Peter

von Mikki M. (mmerten)


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Anscheinend ist sich der TO nicht darüber im klaren was 
"Scbaltschranktaugliches Rechnersystem im Hutschienengehäuse" bedeutet.
Im angepeilten Preisrahmen ist höchstens ein System im Plaste-Gehäuse 
für Home und Office Anwendungen realisierbar. Im industriellen Umfeld 
muß man das angpeilete Budget eher mit dem Faktor 5 oder 10 
multiplizieren um dort ein geeignetes System zu finden, welches auch 
über entsprechende Eigenschaften verfügt, und man sich über 
entsprechende Prüfungen, Zulassungen keine Gedanken mehr machen muss.

von Jack (Gast)


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Mikki Merten schrieb:
> welches auch über entsprechende Eigenschaften verfügt

Pater Sandmann schrieb:
> Besser wären konstruktive Vorschläge:

Meine konstruktiven Vorschläge lauten:
1) Lastenheft erstellen
2) Angebote einholen

von Pater Sandmann (Gast)


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> Im angepeilten Preisrahmen ist höchstens ein System im Plaste-Gehäuse
> für Home und Office Anwendungen realisierbar. Im industriellen Umfeld
> muß man das angpeilete Budget eher mit dem Faktor 5 oder 10
> multiplizieren um dort ein geeignetes System zu finden, welches auch
> über entsprechende Eigenschaften verfügt, und man sich über
> entsprechende Prüfungen, Zulassungen keine Gedanken mehr machen muss.

Sorry, aber der Markt ist hier schon etwas weiter:
http://www.wut.de/e-50518-ww-dade-000.php
Hat mit Ausnahme des erweiterten Temperaturbereichs genau
die erforderlichen Spezifikationen. Und alle erforderlichen
Zertifizierungen!
Ist leider nur ein klein wenig zu teuer. Zeigt aber, dass
diese Art von Geräten nicht erst ab 300 EUR beginnen müssen.
Zudem ist es vermutlich auch noch in Deutschland hergestellt.
Jetzt bin ich mal auf Eure Reaktionen gespannt.
Gruß, Peter

von Jack (Gast)


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Pater Sandmann schrieb:
> Stromversorgung 12-48V.
> -40 bis +85 Grad

Was möchtest Du eigentlich???

Das WuT-Gerät entspricht nicht Deinen (wenigen) bisher genannten 
Anforderungen.

von Pater Sandmann (Gast)


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Jack schrieb:
> Pater Sandmann schrieb:
>> Stromversorgung 12-48V.
>> -40 bis +85 Grad
>
> Was möchtest Du eigentlich???
>
> Das WuT-Gerät entspricht nicht Deinen (wenigen) bisher genannten
> Anforderungen.

Die Stromversorgung bei WuT ist 24-48V, das würde uns vorerst genügen.
Der Temp-bereich wird in der tat nicht unterstützt, das war genau
mein Punkt.
Hier nochmals unsere Anforderungen:
- headless embedded System mit Linux und root-access
- 1x Ethernet
- mind. 512 MB Speicher RAM
- Flash-Karte für das Betriebssystem
- in Gehäuse + Hutschienen-Montage
- Power-Down bei Stromabschaltung
- und Stromversorgung 12/24-48V.
- Wir brauchen kein Audio, HDMI, USB
Das müsste es doch in Deustchland irgendwo zu kaufen geben!
Gruß, Peter

von CAN (Gast)


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Pater Sandmann schrieb:
> Sorry, aber der Markt ist hier schon etwas weiter:
> http://www.wut.de/e-50518-ww-dade-000.php

Das ist aber auch nicht vergleichbar. HDMI? GPIO? SPI? CAN? da gabs 
keine Aussage dazu im Link. Und mit 128Mb Ram auch sehr knapp bemessen. 
Das einzige was an dem System interessant ist, ist das Gehäuse.

Welches Board für den Anwendungsfall geeignet ist hängt von so vielen
Parametern ab, daß da niemand ein Pauschalurteil abgeben kann. Es wurde
hier noch nicht darüber gesprochen ob ein Bildschirm dran hängt und
damit GPU-Leistung verbrät oder nicht. Wenn nicht hat der Rpi sicher
niemals ein Temperaturproblem.
Die nächste Frage ist wie das ganze verdrahtet werden soll. Reichen die
USB-Ports? Kann man dem Miniusb-Eingang zur Versorgung im Zielumfeld
trauen? Wird Ethernet benötigt?
Falls hier wirklich etwas "gesteuert" oder "geregelt" werden soll, wird
wohl von der zu implementierenden Software eine größere Gefahr ausgehen 
können als von der Hardware an sich. Wenn's nur zur Kommunikation oder 
zum Logging dient ohne Gefahrenpotential, warum nicht.
Ich würde in dieser Preiskategorie auch ehr zum BeagleBoneBlack
tendieren. Da kann man das Betriebssystem selbst Readonly im internen
Flasch halten und das SD Interface nur für die Daten. Aber wenn der eine
USB-Port nicht reicht und noch ein USB-Hub dazugewurstelt werden muss
sieht die Sache schon anders aus.
Wenn der TO nur knapp 100€ zur Verfügung hat gehe ich mal davon aus, 
dass davon nicht eine Walzstraße abhängt. Zum Steuern einer Heizung 
hätte ich mit dem RPI kein Problem. Zumal sich die Elektronik bei so 
mancher Heizungssteuerung auf keinem besseren Niveau befindet. Da geht's 
auch vorrangig ums Geld und darum dass es die Garantiezeit sicher 
überlebt. Alle Sicherheitsrelevanten Teile einer Heizung unterliegen 
sowieso speziellen Normen und das wird nicht von einem zusätzlichen 
System tangiert welches nur die Vorlauftemperatur vorgibt bzw. die An- 
Auszeiten.

von Pater Sandmann (Gast)


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CAN schrieb:
> Das ist aber auch nicht vergleichbar. HDMI? GPIO? SPI? CAN? da gabs
> keine Aussage dazu im Link. Und mit 128Mb Ram auch sehr knapp bemessen.
> Das einzige was an dem System interessant ist, ist das Gehäuse.
>
> Welches Board für den Anwendungsfall geeignet ist hängt von so vielen
> Parametern ab, daß da niemand ein Pauschalurteil abgeben kann. Es wurde
> hier noch nicht darüber gesprochen ob ein Bildschirm dran hängt und
> damit GPU-Leistung verbrät oder nicht. Wenn nicht hat der Rpi sicher
> niemals ein Temperaturproblem.
> Die nächste Frage ist wie das ganze verdrahtet werden soll. Reichen die
> USB-Ports? Kann man dem Miniusb-Eingang zur Versorgung im Zielumfeld
> trauen? Wird Ethernet benötigt?
>...

Klasse Post. Danke.
Nochmals:
Wir brauchen kein Monitor (headless system!), kein USB, und kein Audio!
Ein Ethernet-Anschluss reicht.
Der Einsatz wird beim Messen und nicht beim Steuern sein.
Gruß, Peter.

von CAN (Gast)


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Pater Sandmann schrieb:
> Hier nochmals unsere Anforderungen:
> - headless embedded System mit Linux und root-access
> - 1x Ethernet
> - mind. 512 MB Speicher RAM
> - Flash-Karte für das Betriebssystem
> - in Gehäuse + Hutschienen-Montage
> - Power-Down bei Stromabschaltung
> - und Stromversorgung 12/24-48V.
> - Wir brauchen kein Audio, HDMI, USB

Ich sehe hier in der Auflistung überhaupt keinen Bezug zum Prozess. 
Kommen alle Prozessdaten über Ethernet rein und raus? Was soll denn 
überhaupt gespeichert werden und wie? Wenns um loggen geht, dann würde 
ich die SD-Karte mit dem Betriebssystem Readonly machen. Deine Daten 
kannst du auf einen USB-Stick schicken und übers Netz replizieren. Dann 
brauchte das Board nur noch die Betriebsspannung überwachen und den 
USB-Stick unmounten wenn Gefahr droht. Ein SD-Kartencrash wäre so 
verhindert. Unterschätze aber nicht den Aufwand für die Software bei so 
einer Konstellation. Da ist nichts mehr mit Debian und los gehts. Für 
deine Zwecke ist Arch-inux auf dem Rpi aber ohnehin die bessere Wahl, 
oder noch besser etwas absolut minimales auf Busybox-Basis.

von Pater Sandmann (Gast)


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CAN schrieb:
>..
> Ich sehe hier in der Auflistung überhaupt keinen Bezug zum Prozess.
> Kommen alle Prozessdaten über Ethernet rein und raus? Was soll denn
> überhaupt gespeichert werden und wie? Wenns um loggen geht, dann würde
> ich die SD-Karte mit dem Betriebssystem Readonly machen. Deine Daten
> kannst du auf einen USB-Stick schicken und übers Netz replizieren. Dann
> brauchte das Board nur noch die Betriebsspannung überwachen und den
> USB-Stick unmounten wenn Gefahr droht. Ein SD-Kartencrash wäre so
> verhindert. Unterschätze aber nicht den Aufwand für die Software bei so
> einer Konstellation. Da ist nichts mehr mit Debian und los gehts. Für
> deine Zwecke ist Arch-inux auf dem Rpi aber ohnehin die bessere Wahl,
> oder noch besser etwas absolut minimales auf Busybox-Basis.

Wir brauchen ein volles Linux mit Datenbank, vielen parallelen
Threads und einem Webserver. Das System wird kein Prozessrechner,
sondern eher eine Messstation. Wir bewegen uns auch nich im Milli-
sekundenbereich, sondern wesentlich darüber.
Busybox-Erfahrung haben wir, das kommt nicht in Frage (viel zu
minimal). das RPi-System würde passen, es fehlen aber Gehäuse,
Powerdown, etc.
Was die Softwae angeht: Wir sind Software-Spezialisten, und
nicht auf der Hardware-Seite tätig. Deswegen brauchen wir eine
Komplett-Lösung mit Gehäuse, etc.
Gruß, Peter

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Pater Sandmann schrieb:
>> Im industriellen Umfeld muß man das angpeilete Budget eher mit dem
>> Faktor 5 oder 10 multiplizieren um dort ein geeignetes System zu finden,
> http://www.wut.de/e-50518-ww-dade-000.php
> ... Zeigt aber, dass diese Art von Geräten nicht erst ab 300 EUR
> beginnen müssen.
Inklusive Netzteil und MwSt. kostet es 275€. Und es erfüllt die 
Anforderungen vom TE nicht (128MB RAM).

von GB (Gast)


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von GB (Gast)


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Ach so, sind übrigens vom Formfaktor pico-ITX, passende Gehäuse müsste 
man noch suchen (oder Phytec fragen)

von Jack (Gast)


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GB schrieb:
> Hier:

Dazu drei Anmerkungen:

1) Die Spezifikationen entsprechen nicht den Anforderungen.
2) Es sind noch weitere Zusatzkomponenten (Gehäuse ...) nötig.
3) Viel Spaß bei der CE-Konformitätserklärung (Industrie- und 
Heimbereich!).

von Rainer K. (mkbie)


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Hallo W. Clauss ,

wir verstehen Dein Anliegen voll und ganz und wollen Dich garantiert
nicht auch noch "belehren" ...

Wir werden Anfang 2014 derartige Lösungen anbieten, bitte setze Dich mit
uns in Verbindung .

mkbie

von Christian J. (Gast)


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Hallo,

schon was älter aber mal ein Statement dazu von jemand, der für die 
Firma mit den 3 Buchstaben arbeitet. Wir prüfen auch solche Anlagen in 
Schaltschränken, ich bin im Bereich der Funktionalen Sicherheit nach EN 
61508 und 13849-1 unterwegs.

Niemand muss seine Geräte prüfen lassen aber wenn er in die Anleitung 
und CE Normen reinschreibt, zb 60947-5-x für 
Niederspannungsspschaltgeräte und Sensoren, oder EMV 61000.... dann 
steht er dafür gerade. EMV mässig fällt er haushoch durch, keinerlei 
Schutzbeschaltung vorhanden, zb an GPIOs.
Sowohl bei der Abstrahlung als auch bei den Störgössen nach der 
Bürogerätenorm durchgefallen, er überlebt keinen Burst und keinen Surge 
auf den Leitungen, er saut breitbandig auf dem HF Spektrum herum. Die 
Kunden kaufen nicht, was nicht geprüft wurde. Der RP ist ein genialer 
Spielrechner aber bei mir versagte er schon bei 0 Grad seinen Dienst als 
Webcam, fror einfach ein. Ich würde ihn nur bei Raumtemperatur 
verwenden.

Es stellt sich aber die Frage, ob der Pi überhaupt kommerziell verwendet 
werden darf. Er unterliegt der GNU Lizenz. Das würde ich erstmal genau 
prüfen, denn der Kunde kann die Offenlegung des Designs verlangen, auch 
der Software.

Der PI ist überhaupt nicht geeignet für Anwendungen im Bereich der 
Sicherheit, nicht die geringste Chance, keinen Versuch wert! Ich kenne 
auch keinen einzigen Linux Rechner der dafür geeignet wäre, das sind 
alles spezielle Lösungen, die recht harte Test durchlaufen müssen.

Ich würde mich mal mit dem Basic Tiger befassen, der ist 
industrietauglich und öfter im Einsatz. Phytec stellt auch einiges her, 
W&T ist ebenfalls sehr aktiv. Mit einem 35 Euro Computer würde ich mich 
jedenfalls nicht an die Kunden wagen, aus Angst ausgelacht zu werden. 
Könnt ihr es nicht besser oder wollt ihr es nicht?

Oder höchstens für den Flughafen Berlin, die sind sicher froh darüber 
:-)

Mfg
C.

von Severin (Gast)


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Hallo Christian,

danke für Deinen Beitrag. Klingt fundiert.

Wenn der Raspberry Pi gar nicht geht (u.a.
wegen den GNU-Themen), wie sieht es denn
dann mit dem ähnlichen Beagle Bone Black
aus? Hier ist das komplette Design offen-
gelegt.

Bei den fehlenden GPIO-Schutzschaltungen
stimme ich Dir zu. Und dass eine Stromversorgung
zur Eliminierung von Störgössen sein muss,
auch!

Die Sache mit der Temperatur sehe ich anders:
wenn nur an einen Inhouse-Einsatz gedacht ist
und das entsprechend dokumentiert ist, dann sollte
so ein Board schon einsetzbar sein.

Dein Vorschlag Basic Tiger ist aber überhaupt
keine Alternative: Bei dieser Mini-Leistung
ist an Anwendungen mit Webserver und Datenbank
gar nicht mal zu denken!

Und dass Linux-Systeme prinzipiell nicht in
kritischen Systemen eingesetzt werden können,
ist wohl ein Witz. Du nennst ja selber einige
Linux-Systeme wie z.B. von W&T, etc.

MfG Severin

von Frank K. (fchk)


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Ich rate Euch auch dringend vom Pi ab:

1. Das Teil ist auf Billig gebaut, nicht auf Stabilität.

2. Der Prozessor ist für Smartphones und andere Unterhaltungselektronik 
gedacht, nicht für den industriellen Einsatz, was zB Temperaturbereich 
angeht. Das Package-on-Package Problem wurde schon angesprochen, das 
0.3mm BGA Grid ist wegen der kleines Balls auch nicht sehr zuverlässig.

3. Das Ethernet ist per USB 2.0 angekoppelt. Performance geht anders, 
und bezüglich der Zuverlässigkeit habe ich da auch meine Zweifel. Die 
Ursache ist eben, dass es ein Handy-Prozessor ist, und da ist Ethernet 
nie vorgesehen gewesen.

4. Es ist nur ARM11, nicht Cortex A8. Der A8 wird von mehr 
Distributionen unterstützt.

Greift eher zum BeagleBone Black. Da ist ein Freescale iMX6 drauf, der 
Ethernet MACs direkt on Chip hat (also nichts mit USB), 2GB eMMC ist 
drauf.

Der iMX6 ist auch auf etlichen anderen Industrieboards drauf.

Und: Ihr könnt das Teil im Notfall selber fertigen lassen. Den Pi 
bekommt Ihr nicht gefertigt. Ihr bekommt nämlich den Prozessor nicht zu 
kaufen, der wird nämlich nicht frei verkauft. Und der iMX6 wird viele 
Jahre verfügbar sein. Der Handychip von Broadcom nicht. Sowas hat eine 
sehr kurze Lebensdauer.

Mein Tip: Sucht Euch einen Metallbauer, der Euch ein gescheites Gehäuse 
drumrum baut und einen 24V-5V DC-DC Wandler reinsetzt. Im 
Hutschienenbereich wird nämlich eher wenig Rechenleistung und viel I/O 
benötigt, Eure Anforderungen passen da einfach nicht ins übliche Schema.

fchk

von Michi (Gast)


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Beagle Bone Black ist eine Alternative aber im Endeffekt auch nur ein 
besserer Pi mit teureren Komponenten und nicht dem letzten Billigdreck. 
Wir haben bessere Erfahrung mit den Wandboards (auch imx6) gemacht. Die 
Ersteller von selbigem sind Applikationsingenieure bei Freescale und das 
Forum ist einfach nur brutal gut. Emv ist Exzellent und auf dem Shaker 
ist das Teil auch noch nicht gestorben.

von Reinhard Kern (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Und: Ihr könnt das Teil im Notfall selber fertigen lassen.

Dass man ein Prozessorsystem mit einem Gesamtetat von 7000 Euro selber 
entwickeln kann (wohlgemerkt, das ist inklusive Fertigung für 70 
Stück!), halte ich für ein Gerücht. Da bleiben für die Entwicklung von 
Hard- und Software bestenfalls 2000 Euro. Gerade Softwarespezialisten 
müssten das wissen, die beantworten dafür nicht mal eine Anfrage.

Wahrscheinlich schluckt allein die EMV-Prüfung den Gesamtetat.

Gruss Reinhard

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo Nils,

Nils S. schrieb:
> Ein totes Pi gibt dir gar nichts mehr preis.

LOL.

HTH,
Karl

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo Christian,

Christian Julius schrieb:
> Es stellt sich aber die Frage, ob der Pi überhaupt kommerziell verwendet
> werden darf. Er unterliegt der GNU Lizenz. Das würde ich erstmal genau
> prüfen, denn der Kunde kann die Offenlegung des Designs verlangen, auch
> der Software.

Nein. Es ist wirklich traurig, daß immer noch so viele Entwickler die 
GNU Public License nicht einmal ansatzweise verstanden haben.

> Der PI ist überhaupt nicht geeignet für Anwendungen im Bereich der
> Sicherheit, nicht die geringste Chance, keinen Versuch wert! Ich kenne
> auch keinen einzigen Linux Rechner der dafür geeignet wäre, das sind
> alles spezielle Lösungen, die recht harte Test durchlaufen müssen.

Das wird diesseits bestritten.

LG,
Karl

von HWHardSoft (Gast)



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Wer immer noch seinen Rasberry Pi in einen Schaltschrank hängen möchte 
kann jetzt auf dieses Gehäuseset zurückgreifen
http://www.hwhardsoft.de/deutsch/projekte/rasppibox-open/

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Und jetzt kannst Du das ganze Projekt nochmal überarbeiten ... denn es 
ist eine neue Variante des Pi angekündigt worden, die problemlos auf 
eine Trägerplatine montiert werden kann und wohl deutlich mehr 
I/O-Leitungen hat.

Allerdings muss der USB-Netzwerkadapter noch nachgerüstet werden.

http://www.heise.de/hardware-hacks/meldung/Raspberry-Pi-als-Industriemodul-2165193.html

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Das ist bitter. Zum Glück war es keine Spritzgussform.
>> vorgefrästes Hutschienengehäuse mit 6 TE (Made in Germany)

von Somebody123 (Gast)


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Hi,

wie wäre es denn mit einem echten Industrie-PC?

Beispiele:
http://www.br-automation.com/de-de/produkte/industrie-pcs/automation-pc-510/
https://www.phoenixcontact.com/online/portal/de?1dmy&urile=wcm%3apath%3a/dede/web/main/products/subcategory_pages/Box_PCs_P-07-01-01/4c4f986d-9240-4c82-b929-5e05a800ffc5

Da kann man ein Linux drauftun. Versorgung ist meist 24V. Da sind auch 
keine PC-Standard-Billig-China-Platinen drin.

Die sind zwar teuer, haben dafür aber alle nötigen UL, CE und 
wasweisichnoch für Kennzeichnungen und sind für Industrieumgebungen 
entwickelt. Inklusive Ersatzteilversorgung, Temperaturbereich und 
Laufzeit.

Ich kenne den Aufwand für die Tests aus erster Hand, daher vermute ich 
mal, dass man damit im Endeffekt billiger fährt...

von Axel J. (axeljaeger)


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von Kay I. (imperator)


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@ Peter:
Ich kann gut verstehen, dass der rpi für Euch eine gute Grundlage 
darstellt. Viele embedded-Anbieter haben einfach nicht verstanden, dass 
die User eine ordentliche Software-Unterstützung brauchen, die nicht zu 
speziell ist und bei der man sich einfach zu sehr an das Framework eines 
speziellen Anbieters klemmt.
Genau das macht der rpi besser und deswegen hat er diesen Erfolg: Man 
bekommt einfach die gewohnten SW-Pakete zum laufen.

Dennoch ... die anderen im Forum haben mit ihren Bedenken zu den 
Umweltanforderungen und der Versorgungs-Stabilität uneingeschränkt 
Recht.

Du hast ja schon ein paar Anforderungen aufgezählt ... angenommen, es 
gäbe den rpi mit etwas besserer EMV, bei welcher maximalen Temperatur im 
Schrank muss das System dauerhaft laufen? Beachte dabei:
Umgebungstemperatur vom Schrank .. ca. 40°C
-> Innentemperatur im Schrank je nach Verlustleistung aller Komponenten 
vielleicht 60°C
-> Temperatur innerhalb des rpi-Gehäuses ca. 75-85°C je nach Belasung, 
sonstiger Wärmequellen und thermischer Eigenschaften des Gehäuses.

-> bedeutet für Dich: bei nur 40°C in der Fabrikhalle kommst Du im 
Inneren des rpi schon auf über 75° ... also sind die ICs locker noch 
heißer. Das wird selbst mit robusterer EMV-Beschaltung nicht zuverlässig 
funktionieren.

@ Axel Jäger:
>> 
http://www.pollin.de/shop/dt/ODc4NzkyOTk-/Computer_und_Zubehoer/Hardware/Mainboards_Mainboard_Bundles/Raspberry_Pi_Hutschienen_Set.html
Ist ja witzig, dass Pollin genau die User addressiert, die an so einen 
Schaltschrank-Einsatz sehr optimistisch herangehen :)

: Bearbeitet durch User
von honypony (Gast)


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wundert mich, dass der hier noch nicht kam:
http://wiki.gnublin.org/index.php/GNUBLIN_DIN_RAIL

von hwhardsoft (Gast)


Angehängte Dateien:

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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Und jetzt kannst Du das ganze Projekt nochmal überarbeiten ...

Hi na diese Ansicht teile ich nicht! Es dümpeln ja da draußen 2,5 Mio 
Raspberry Pi rum, von denen wahrscheinlich ca. 2,4 Mio in irgendwelchen 
Schränken und Schubladen ungenutzt liegen. Wenn ich im Kollegen- und 
Bekanntenkreis gucke, haben sich da bestimmt 10 Leute so ein Teil 
gekauft, ein bischen damit rumgespielt und das wars.

Das es nicht für industrielle Zwecke taugt ist ja klar. Aber wenn man 
davon nur einen kleinen Teil für sinnvolle Projekte im Hobby- und 
Semiprofessionellen Bereich aktivieren könnte...

Deshalb habe ich auch noch ein Fritzing Bauteil dafür erstellt, damit 
man die Erweiterungsschaltung auf dem Breadboard einfacher planen kann.


P.S. Das angekündigte Coremodul ist schon cool - vielleicht mache ich 
dafür auch noch mal was. Dazu müßte es das aber erstmal geben!!! Wenn 
ich da an die Anfangsphase des Paspberry Pi zurück denke, kann es wohl 
doch noch etwas dauern.

von Morle (Gast)


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nur mal so in den Raum geworfen:

Ein PI ist nicht geeignet für Datenbankanwendungen, da SD Karten 
Dauerschreiben gar nicht mögen.

von W.S. (Gast)


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Kay Imperator schrieb:
> Genau das macht der rpi besser und deswegen hat er diesen Erfolg: Man
> bekommt einfach die gewohnten SW-Pakete zum laufen.

Witz komm raus, du bist umzingelt!

Also mal im Ernst: Ich bekomme alle meine gewohnten SW-Pakete auf diesem 
System überhaupt nicht zum Laufen - es fehlt einfach ein geeignetes BS.

Bei dem Angebot an Betriebssystemen bzw. Geschmacksrichtungen 
desselben BS sprich Linux ist das ganze Teil nach wie vor eben nur ein 
Spielzeug für Erwachsene - und nichtmal ein wirklich gutes Spielzeug. 
Dazu müßte es deutlich mehr und bessere Schnittstellen und eben ein für 
embedded Systeme geeignetes BS haben und deutlich schneller laufen.

Wäre da ein Windows CE drauf, sähe das um einiges besser aus. CE 
versucht nämlich im Gegensatz zu Linux NICHT, auf einem embedded System 
einen Mainframe zu emulieren - um das mal so auszudrücken.

Ja, auch ich hab so ein Teil im Bastelkeller herumliegen - ohne 
irgendwelche Anwendung. Ich wüßte im Moment auch nicht wofür, denn alles 
was ich mir damals so vorgestellt habe, macht man mit was anderem 
deutlich besser oder eleganter oder schneller oder alles zusammen.

W.S.

von Der Peter (Gast)


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Endlich: Hutschiene und RPI ist gelöst!

Gerade habe ich bei Pollin das gesehen:
http://www.pollin.de/shop/dt/ODc4NzkyOTk-/Computer_und_Zubehoer/Hardware/Mainboards_Mainboard_Bundles/Raspberry_Pi_Hutschienen_Set.html

damit kommen wir der Ausgangsfrage schon
ein großes Stück näher. Danke Pollin!

schönes Wochenende allen.
Der Peter

von Amateur (Gast)


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Wann werden die Leute endlich merken, dass sie durch die Lupe nichts 
sehen?

0,1 Promille der Probleme sind natürlich ein sinnvolles Gehäuse.

Huraaaaa, ich habe eins gefunden - Huraaaa Problem gelöst.

Wie eingeschränkt kann der Blickwinkel eigentlich noch sein?

Ähm wie war das noch mal mit einem Betriebssystem, welches Monatelang 
ohne Eingriffe laufen kann?
Ähm wie kann Otto Normal denn Einfluss üben.
Ähm - Schnittstellen, wie Üblich - brauchen wir nicht. Schon gar nicht 
geschützte.
Zu einem unbedarften Kunden sagen: Da müssen Sie alle 12 Stunden mal 
rein schauen. Ist doch keine Arbeit. Wenn die kaum sichtbare, kleine LED 
leuchtet - ja die da ganz hinten - dann ist alles OK.
Natürlich gibt es in jedem Schaltschrank die Möglichkeit eines 
Internetanschlusses. Das Teil holt dann den Chefentwickler selbstständig 
aus dem Bett und bläst ihm den Marsch.
und, und und alles klar.

Übrigens, wenn am Ende das ach so tolle Gehäuse, 5 Nummern zu klein ist, 
können Sie ruhig den Kunden, mit seinen illusorischen Vorstellungen - 
oder waren's zu kleine Finger - als Schuldigen hinstellen.

von Der Peter (Gast)


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Gute Hinweise! Ich denke auch nicht, dass dadurch
alle Probleme gelöst sind und der Raspberry
industrietauglich wird.

Aber er wird definitiv schaltschrank-tauglich!
Und das ist ein erster Schritt, für den man nun
schon über ein Jahr warten musste.
Dass wir früher oder später verlötete SD-Karten
und LED's an anderen Positionen haben müssen,
ist klar. Aber nochmal ein Jahr warten geht nicht!

Dafür kann man damit schonmal die Entwicklung beginnen!
Die passende Hardware kommt sicher. Und Software-
projekte entstehen auch nicht über Nacht!

Der Peter

von Amateur (Gast)


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Ich hätte genau umgekehrt gearbeitet.

Die Platine auf eine Plexiglasplatte, ein bisschen Isolierband und das 
Teil ist im Schrank. Sogar vor Berührung geschützt – wenn die Tür zu 
ist.

Ein bisschen Fiktion:
Nach ein paar Tagen: Hast Du mein Netzteil gesehen?
Ja das ist im Schaltschrank!
Frage vorübergehend?
Nein!

Peng! Schon ist das Gehäuse zu klein.

Die nächste Runde:
Die Signale die hinter dem Klingeltrafo abgegriffen werden sind zu 
induktiv. Die anderen kommen mit 230V daher.
Ein neues Platinchen, dummerweise passt das aber nicht mit dem 0,5 mm 
Raster und den Schraubklemmen - warum benutzen die Elektriker aber nur 
so dicke Drähte - dann auch noch massiv.
Problem gelöst, das Teil passt gerade noch neben das Netzteil.

Schei*e ich muss ja auch noch was ausgeben. Wegen der Potentialdifferenz 
mit Relais. Schon wieder keine 0,5 mm Klemmen möglich.

Peng! Schon wieder ist das Gehäuse zu klein.

Sapperlot, wie ändere ich nun den Wert?
In der Programmierumgebung ging das noch problemlos!
Also braucht’s ein paar Eingabeelemente.

Peng! Schon wieder ist das Gehäuse zu klein. Zumindest ein paar 
Durchbrüche - geht aber mit dem dritten Taster in die Hose. Hätte nie 
gedacht, dass so viel Gefummle vonnöten ist. Reichen die drei Taster 
denn am Ende?

Diese Kunden haben doch immer verrücktere Wünsche. Die wollen nicht nur 
die Werte ändern können, die wollen auch noch wissen wo sie gerade 
stehen und wieviel in der einen Richtung noch geht.

Peng! Schon wieder ist das Gehäuse zu klein. So ein Display braucht aber 
wirklich viel Platz. Wo lasse ich nur die vielen Flachbandkabel.


Ja, so ein Gehäuse ist wirklich wichtig.
Alles was davor steht ist natürlich reine Fiktion.

von Marcus L. (Firma: Andino Systems) (andino)


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Der Artikel ist zwar schon etwas älter aber ich stolpere immer wieder 
drüber.
Ich bin der Meinung dass der Raspberry Pi durchaus im industriellen 
Umfeld eingesetzt werden kann. Wir entwickeln zurzeit ein 
Datenerfassungssystem für die Industrie. Aus Mangel an günstigen und 
offenen Hardwarelösungen, haben wir uns entschieden, ein auf dem 
Raspberry basierendes System zu entwickeln. Das Gerät erweitert den 
Raspberry um einen Spannungsregler (24 Volt) mit entsprechenden Filtern, 
ein Microcontroller, digital IO (galvanisch getrennt) im 
Hutschienengehäuse.
https://andino.systems/andino-x1/

Zu den Kriterien für eine Industrietauglichkeit und dem Verbau im 
Schaltschrank:

Dauerhafte Lieferfähigkeit:

Das mit der Lieferfähigkeit in der heutigen Zeit ist so ein Problem. 
Second Source ist bei den aktuellen Bauteilen und SOC’s nicht mehr 
gegeben. Es bleibt also auf Dauer nur kompatible Lösungen anzubieten. 
Wir denken, dass hat die Pi Foundation bis jetzt gut hinbekommen.
Lieferbar bleiben Produkte solange ein Markt (mit dem entsprechenden 
Absatz) dafür vorhanden ist. Das ist bei dem Pi der Fall. Für 
spezialisierte Nischenprodukte kann da das Aus schon mal schneller 
kommen.
Es muss nur ein Bauteil abgekündigt werden, ein Redesign wird nötig und 
schon ist das Produkt Tod. (eigene Erfahrung bei einem sog. 
"Industrieprodukt").

EMV Kriterien:

Das System haben wir von einem akkreditierten Prüflabor testen lassen. 
Wir haben die jeweils strengeren Normen (Haushalt, Industrie) 
herangezogen. Das System mit Pi hat die Tests mit Bravour bestanden. 
Surge, Burst, ESD, Ein- und Abstrahlung.

Temperaturbereich:

Immer wieder wird Industriellen Einsatz mit -40 bis +80 Grad 
gleichgesetzt. Das ist falsch. Ganz sicher gibt es Anwendungsfälle für 
diese Temperaturbereiche. Dafür muss dann eine entsprechend Entwickelte 
Hardware eingesetzt werden. Die eigentlichen Probleme sind ja auch nicht 
minus XX Grad sondern der Übergang von 0 auf +5 Grad wobei sich 
Kondenswasser absetzten kann. Soll heißen das ganze System incl. Gehäuse 
etc. muss der Anwendung entsprechend ausgelegt sein.
Welcher Bestückungsautomat oder Kuka Roboter will den bei -40 arbeiten?

Support vs. Community:

Ein großer Vorteil des Raspberry Pi ist die Community. Bei Produktion 
einzelner Hersteller ist man bei der Entwicklung auf deren Support 
angewiesen. Eine Querverbindung zwischen den Kunden ist meist nicht 
gegeben. Fehler, Probleme und Lösungsmöglichkeiten werden bei dem Pi in 
der Community publiziert.  Durch die große Verbreitung des Pi passiert 
das auch ziemlich schnell. (z.B. der ttyS0 Verdreher beim Pi3) Open 
Source gibt hier Sicherheit.

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