Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Strommessung mit ADC und Shunt (Schaltungskorrektur)


von Bernhard (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne mit einem 0,05Ohm Shunt und einem ADC einen Strom 
zwischen 0,2A und 0,8A messen. Nun ist es so, dass ich ganz gerne jene 
Bauteile verwenden würde, die ich in meiner Bastelkiste liegen habe. Das 
heißt:

ADC: MCP3008
OPV: LT1006
externe Spannungsreferenz (für ADC): LP2950

Folgendes hab ich mir dabei gedacht: Wenn 0,8A durch den 0,05 Ohm Shunt 
fließen, dann fällt daran eine Spannung von 0,04V ab. Da meine externe 
Spannungsreferenz 3V liefert, muss ich das Signal um den Faktor 3V / 
0,04V = 75 verstärken. Wenn ich den OPV als nichtinvertierenden 
Verstärker betreibe, dann heißt das: V = 1 + R1/R2 = 75

Nun gleich meine erste Frage: Ist es egal wie groß/klein ich die 
Widerstände wähle, solange das Verhältnis der beiden passt?

Als nächstes ist es ja so, dass der LT1006 kein Rail to Rail OPV ist. 
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann dieser nicht bis zur 
(positiven und negativen) Versorgungsspannung aussteuern? Im positiven 
Bereich sollte mir das ja egal sein, da ich den OPV mit 5V versorge, ich 
für den ADC aber maximal 3V benötige. Ist das richtig?
Desweiteren weiß ich, dass meine zu messende Last mindestens 180mA 
zieht. Theoretisch sollte ich dann ja mit der negativen 
Versorgungsspannung auch keine Probleme bekommen, da der OPV ohnehin 
nicht bis GND aussteuern muss. Oder bin ich da schief gewickelt?

Ich hab im Anhang mal meine Schaltung angehängt und würde mich freuen, 
wenn ihr da mal drüber schauen könntet. Hab leider mit analoger 
Schaltungstechnik kaum Erfahrung.

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Hi Bernhard,

also mit R1 und R2 hast Du dich vertan. R1 ist bloss ein Lastwiderstand. 
Kein Nutzen, ausser du willst n"aher and GND kommen, vielleicht.
R2 ist kurzgeschlossen. Kannst dann auch weglassen.
Ich nehme an, Du wolltest einen nichtinvertierenden Verst"arken aufbauen 
mit V=1+R1/R2. Schau Dir nochmal an wie das geht und was genau deine 
Eingangsspannung zum Verst"arker sein soll (am Shunt).

von Bernhard (Gast)


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Hallo Marc,

danke für die Hinweise, da ist mir in der Tat gestern ein Fehler 
unterlaufen...war wohl doch etwas spät ;)

Ich hab das mal ausgebessert. Wie sieht es nun aus?

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Hi Bernhard,

ja, ich denke so passt's.
Ich k"onnte mir vorstellen, dass Du noch aufpassen musst, dass der ADC 
nicht "ubersteuert wird?

R1 und R2 aber nicht unn"otig klein machen, so'n paar KiloOhm oder par 
zig KiloOhm w"urd ich sagen. Im grunde h"angt das vom OP-Eingang und 
deinen Frequenzganganforderungen ab.

von Bernhard (Gast)


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Hallo,

hab jetzt die Schaltung, wie sie im Anhang zu sehen ist, aufgebaut, doch 
leider kommt es dabei zu einer Schwingung am Ausgang des OPVs. (siehe 
Bild)

Hinweise zum Aufbau:

Eigentlich wollte ich als Shunt einen 0,05 Ohm Widerstand einsetzen, von 
dem ich fest der Meinung war, dass sich davon einer in meiner 
Bastelkiste befindet. Da ich den aber nicht finden konnte, hab ich 
stattdessen 3 Stk. von den 1 Ohm Widerständen mit jeweils 1% Toleranz 
parallel geschalten und mir somit einen 0,3 Ohm Shunt gebaut. R2 und R1 
hab ich so dimensioniert, dass ich in etwa eine Verstärkung von 10 
bekomme. Mit meinem 0,3 Ohm Shunt sollte ich somit einen Strom bis ca. 
1A messen können.
Die 100nF Keramikkondensatoren hab ich ganz nah an die Versorgungspins 
der ICs gelötet.

Hab ich bei meinen Überlegungen einen gravierenden Fehler gemacht?
Hat jemand eine Idee was ich gegen die Schwingungen am Ausgang machen 
könnte?

von Stefan (Gast)


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Versuch es mal so wie im
Anhang gezeichnet. Die Z-Diode
brauchst du hier nicht.

von Bernhard (Gast)


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Hallo,

könntest du vielleicht noch ein wenig auf die Funktion der Schaltung 
eingehen bzw. erläutern welcher Teil der Schaltung das Schwingen am 
Ausgang des OPVs verhindern soll? Ich tu' mir gerade etwas schwer, das 
nachzuvollziehen...kann aber auch daran liegen, dass meine analogen 
Schaltungskentnisse nicht sehr gut sind.

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Hmmm. Hab mir das Datenblatt vom LTC nicht angeschaut.

Das Ergebnis best"atigt mal wieder die Regel: wenn man einen Oszillator 
bauen will schwing die Schaltung nicht, wenn man einen Verst"arker bauen 
will kommt ein Oszillator raus, hehe!

Schalte mal zum R1 einen Kondensator parallel, damit die Bandbreite 
runter geht. 27MHz ? Was hast Du da f"ur ein TIER von OP....

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Hups verlesen, 'nur' 27kHz. Trotzdem Kondensator rein. So etwas in der 
Gr"ossenordnung R2*C = 1/27kHz.

von Der (Gast)


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Allgemeiner Tipp fürs Zeichnen von Schaltplänen:
Positivere Spannungen oben, negativere unten. Es ist also besser, den 
Shuntwiderstand umzudrehen. Das ist nur für die Lesbarkeit, die 
Schaltung bliebt gleich.

von Bernhard (Gast)


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Hallo Marc,

Marc P. schrieb:
> Schalte mal zum R1 einen Kondensator parallel, damit die Bandbreite
> runter geht.

danke für den Tipp! Hab jetzt parallel zum R1 einen 4,7nF Kondensator 
geschalten. Das Schwingen ist nun weg!

Leider hab ich nun ein weiteres Problem und zwar stimmt die Spannung 
nach dem OPV nicht mit der Spannung überein, die ich dort erwarten 
würde. Ich weiß, von dem Gerät (es handelt sich dabei um einen 
Einplatinencomputer) dessen Stromverbrauch ich messen möchte, dass es im 
Idle Zustand etwa 300mA braucht. Da ich einen Shunt mit 0.3 Ohm habe, 
würde ich erwarten, dass dort eine Spannung von 0.3 Ohm * 300mA = 0.09V 
abfällt. Da mein OPV eine Spannungsverstärkung von 10 hat, würde ich 
erwarten, dass ich am OPV Ausgang eine Spannung von 0.9V messe. Wenn ich 
am OPV Ausgang mit dem Oszilloskop messe, dann messe ich dort allerdings 
nur 60mV.

Als nächstes hab ich mal die Spannung direkt am Shunt gemessen (siehe 
Bild). Der Einplatinencomputer wird über ein herkömmliches 
Steckernetzteil betrieben. Die Masseleitung hab ich aufgetrennt und 
führe sie über meinen Shunt, sodass ich dort den Spannungsabfall messen 
kann. Kann es sein, dass das Steckernetzteil soviel "Dreck" verursacht, 
dass das meine komplette Messung versaut? Wenn ja, was kann man da am 
effektivsten machen?

Der schrieb:
> Allgemeiner Tipp fürs Zeichnen von Schaltplänen:
> Positivere Spannungen oben, negativere unten. Es ist also besser, den
> Shuntwiderstand umzudrehen. Das ist nur für die Lesbarkeit, die
> Schaltung bliebt gleich.

Danke für den Hinweis, werd ich das nächste Mal berücksichtigen! :)

von Bernhard (Gast)


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Ich glaub ich hab's nun...mir ist da ein Fehler beim Löten unterlaufen.


Vielen Dank für deine Hilfe, Marc! :)

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