Forum: Platinen Wie gefährlich ist Natriumhydroxid und welche Alternative gibt es?


von benek (Gast)


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Hallo,
ich bin im Moment sehr verunsichert, was das Entwickeln von Platinen 
angeht. Eigentlich habe ich zum Ätzen Natriumpersulfat und zum 
Entwickeln Natriumhydroxid vorgesehen. Nun habe ich aber gelesen, dass 
Natriumhydroxid das Atmungssystem sehr stark reizt. Wie seht ihr das und 
welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche (ungefährliche) Alternativen 
gibt es?

Vielen Dank im voraus,
MfG Bene

: Gesperrt durch Moderator
von Frank L. (hermastersvoice)


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Weichei! Wechsel das Hobby und lern stricken!

von golo (Gast)


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Frank L. schrieb:
> und lern stricken!

Ich habe gehört das die Nadeln sehr spitz sind. Lieber nicht ;-)

von Michael (Gast)


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benek schrieb:
> Nun habe ich aber gelesen, dass
> Natriumhydroxid das Atmungssystem sehr stark reizt.

Wo hast du das gelesen? Da müsste ja jeder Benutzer von Abflussreiniger 
nach dem Öffnen der Flasche gleich zu husten anfangen. Der besteht 
nämlich zu fast 100% aus Natriumhydroxid.

von benek (Gast)


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Frank L. schrieb:
> Weichei! Wechsel das Hobby und lern stricken!

Was hat verantwortungsvolles Nachfragen damit zu tun. Die Antwort ist 
völlig niveaulos

von wosnet (Gast)


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Für Platinen reicht es, kleine Mengen anzurühren, unbedingt mit kaltem 
Wasser. Dazu in einem gut belüftetem Bereich oder draußen und mit 
Schutzhandschuhen sollte kein Problem sein (Sensibilisierung der Haut 
würde ich als schlimmer einschätzen, als Reizung der Atemwege)

von Peter K. (peterka2000)


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Ich hab den Entwickler von Conrad, Artikel-Nummer 528803. Der Soll/Ist 
frei von NaOH. Ist mir aber ziemlich egal, wenn ich nicht dran sterbe...

von benek (Gast)


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Michael schrieb:
> Wo hast du das gelesen? Da müsste ja jeder Benutzer von Abflussreiniger
> nach dem Öffnen der Flasche gleich zu husten anfangen. Der besteht
> nämlich zu fast 100% aus Natriumhydroxid.

www.elv-downloads.de/downloads/platinenfolien/leiterplatten.pdf‎

von Philippe B. (philippe27)


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benek schrieb:
> Hallo,
> ich bin im Moment sehr verunsichert, was das Entwickeln von Platinen
> angeht. Eigentlich habe ich zum Ätzen Natriumpersulfat und zum
> Entwickeln Natriumhydroxid vorgesehen. Nun habe ich aber gelesen, dass
> Natriumhydroxid das Atmungssystem sehr stark reizt. Wie seht ihr das und
> welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche (ungefährliche) Alternativen
> gibt es?
>
> Vielen Dank im voraus,
> MfG Bene


Hallo

Grundsätzlich gilt immer Handschuhe, Schutzbrille und genügend 
Frischluft.
Auch Natriumpersulfat ist gefährlich.

Wenn du Angst vor dem Entwickeln bzw Ätzen hasst, lass es von einer 
Firma herstellen.

Übrigens der Lötdampf ist ebenfalls nicht ungefährlich und kann Krebs 
erzeugen. Also wenn du da unsicher bist, lass das Hobby sein.

Gruss Philippe

von MaWin (Gast)


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> Nun habe ich aber gelesen, dass
> Natriumhydroxid das Atmungssystem sehr stark reizt

Das tut es nicht, aber es ist gefährlich für die Augen,
daher ist eine Schutzbrille eine gute Idee, du solltest vor
allem nicht mit den "seifigen" Fingern in den Augen reiben.

Klamotten bekommen Löcher, das ist dann eben Pech,
Haut wird seifig, aber das geht mit Wasser weg.

Natriumcarbonat wird manchmal als Alternative zu Natriumhydroxid
genannt, aber das ist nicht sinnvoll.

Natriumhydroxid nervt eher weil es so stark hygroskopisch
ist, d.h. um 1g abzuwiegen kleben gleich 2g dran und
bevor du es trennen kannst, verfliesst es. Daher sind
kleine Beutelchen 'für 500ml Wasser' mit fertiger
Dosierung sehr praktisch.

Wenn davon 10 Beutel im Paket verkauft werden würden...

von Thomas (Gast)


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Hallo Benek,
Du hast recht - NaOH würde deine Atemwege sehr reizen (und sogar 
beschädigen), wenn du das einatmen würdest. Zum Glück wird das Zeug aber 
meistens als sogenannte "Pellets" verkauft, also grössere Stücke, und 
nicht als feines Pulver.
Trotzdem wird in einer Verpackung auch feines Staub anwesend sein, das 
man nicht einatmen sollte. Allerdings erweist sich das meistens als 
unproblematisch, wenn man nicht die Dose zuerst gut schüttelt und dann 
die Nase direkt über dem Behälter hält beim Öffnen. Im Baumarkt gibt es 
Masken, den man sich aufsetzen kann, damit man noch etwas extra Schutz 
hat.

Eine grössere Gefahr gibt es vielleicht für deine Augen. NaOH und 
NaOH-Lösungen dürfen nicht in die Augen gelangen! Eine Schutzbrille 
sollte auf jeden Fall getragen werden. Nachher Hände waschen.

Auch ist es wichtig zu wissen, das NaOH, wenn es mit Wasser in Kontakt 
kommt, sich von ganz alleine sehr stark erhitzt. Dabei kann das Wasser , 
wenn es eine kleinere Menge ist, locker zum Kochen gebracht werden. 
Dieses Verhalten habe ich heute Nachmittag noch genutzt um meinen 
Abfluss zu reinigen, und im Labor benutze ich es wenn ich NaOH schnell 
in Lösung bringen will.

Also - Schutzbrille tragen, und nicht den Staub einatmen. Die Dose 
nachher gut verschliessen, und sicher aufbewahren, also ausser 
Reichweite von Kinder (wie mit allen Chemikalien). Und wie mit allen 
Chemikalien nachher Hände waschen.

Angst vor NaOH ist vielleicht übertrieben, aber Respekt ist angebracht. 
Das gilt für mich als Chemiker genau so gut wie für Leute, die das zum 
ersten Mal machen.

Viel Spass beim Ätzen!

von Wilhelm F. (Gast)


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benek schrieb:

> Nun habe ich aber gelesen, dass
> Natriumhydroxid das Atmungssystem sehr stark reizt.

Nonsens. Säuren gasen eher, Laugen eher nicht. Die sind allerdings nicht 
weniger gefährlich. Schäden durch Laugen spürt man nämlich durch Schmerz 
gar nicht so.

Vom Entwickeln hatte ich vor 20 Jahren mal drei Tage lang sehr 
schmerzhafte Fingerspitzen, ich konnte über die Tage kaum noch was 
anfassen. Die Hautoberschicht ist abgefressen, und der Rest wie 
Pergamentpapier, aber noch nicht ganz bis aufs Fleisch durch. 
Glücklicherweise war es nicht mehr, in weiteren drei Tagen war alles 
wieder gut.

Unglücklicherweise spürt man bei Laugen im Gegensatz zu Säuren keinen 
Schmerz.

von Neo (Gast)


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Was hältst du davon die platinen einfach zu bestellen ? 
(platinensammler, osh park oder so)
Wenn man alles genau nach Anleitung macht passiert normal nix, aber wenn 
man sich jetzt extra dämlich anstellt kann einem das schon mal die haut 
ablösen...

von Rene H. (Gast)


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Natronlauge wurde früher praktisch für alle Seifen/Duschmittel 
verwendet. Selbstverständlich in verdünnter Konzentration.
Das Atmungssystem ist nur betroffen wenn es verdampft, das ist beim 
Entwickeln kein Thema.

Ansonsten wie die Vorschreiber schon sagten, Handschuhe und 
Schutzbrille. Egal ob Lauge oder Säure, das will man nicht auf der Haut, 
in den Augen oder der Kleidung.

Du kannst den Kram bedenkenlos einsetzen wenn Du Vorsichtig und sauber 
arbeitest.

Grüsse,
René

von MaWin (Gast)


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> Natronlauge wurde früher praktisch für alle Seifen/Duschmittel
> verwendet.

Nicht wirklich, es wurden Fette mit NaOH verseift, dabei
ändert sich das chemisch zu einem anderen Stoff.

Allerdings sind Backofenreiniger oft mit NaOH, und wenn
man vom Platinenentwicklen noch 1kg übrig hat, lassen sich
damit alte Backbleche und Grillroste wieder blitzeblank
ätzen ohne den Chrom oder Email zu beschädigen.

Dafür ist es echt gut, aber in hoher Konzentration mit der
man vorsichtig umgehen sollte.

von Rene H. (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Natronlauge wurde früher praktisch für alle Seifen/Duschmittel
>> verwendet.
>
> Nicht wirklich, es wurden Fette mit NaOH verseift, dabei
> ändert sich das chemisch zu einem anderen Stoff.
>
> Allerdings sind Backofenreiniger oft mit NaOH, und wenn
> man vom Platinenentwicklen noch 1kg übrig hat, lassen sich
> damit alte Backbleche und Grillroste wieder blitzeblank
> ätzen ohne den Chrom oder Email zu beschädigen.
>
> Dafür ist es echt gut, aber in hoher Konzentration mit der
> man vorsichtig umgehen sollte.

Aha. Das nennt sich dann Glycerin. Was aber am Ursprung der Natronlauge 
wenig ändert :-).

Grüsse,
René

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In dem ELV-Text steht, NaOH reizt "als Dampf" die Atemwege. Man sollte 
es also nicht auf die heiße Herdplatte schütten.

NaOH wird auch bei der Brezel- oder Laugenweckherstellung aufgepinselt 
und sorgt dort für die bekannte braune Oberfläche.

Ich hatte in der Drogerie immer 1kg-Packungen gekauft, aber nach ein 
paar Jahren wird das Zeug steinhart und löst sich nicht mehr in Wasser. 
Übriggebliebenes NaOH kann man aber statt "Abflussfrei" verwenden, das 
ist auch nur parfümiertes NaOH.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rene H. schrieb:
> Das nennt sich dann Glycerin.

Nein, das ist Propantriol und hat mit NaOH nun nicht gerade viel zu
tun, mit Seife auch nicht.  Ein Alkohol eben.  Ist ganz nebenbei noch
ein Haut- und Gummipflegemittel.

Thomas schrieb:
> Trotzdem wird in einer Verpackung auch feines Staub anwesend sein, das
> man nicht einatmen sollte.

Dank der Hygroskopie dieses Zeugs hält der sich in dieser Form nicht
lange, sowie normale Umgebungsluft rankommt.  Dann beginnt eher das
von MaWin genannte Wegfließen.

von Udo S. (urschmitt)


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Rene H. schrieb:
> Das nennt sich dann Glycerin.

???

Thomas schrieb:
> und im Labor benutze ich es wenn ich NaOH schnell
> in Lösung bringen will.

Nicht ganz die feine englische Art, ich frage mich was da der 
Sicherheitsbeauftragte dazu sagen würde.

NaOH wird in wässriger Lösung wie schon oben gesagt als Beizmittel für 
Laugenbrezel benutzt.
Da NaOH organisches Material und auch Fette auflöst auch gerne um Haare 
oder Fett in Abflüssen zu beseitigen (Abflussfrei).
Weiter wird es genommen um alte Lacke abzubeizen und ist auch in den 
entsprechenden Abbeizpasten enthalten.

Man sollte also aufpassen (vor allem die Augen) aber es ist kein 
Teufelszeug. Kochendes Wasser ist gefährlicher und daran verletzten sich 
1000 mal mehr Personen schwer.

Wichtig: Nie Wasser zu NaOH Pellets giessen, immer die Pellets langsam 
in das Wasser einrühren.

von Rene H. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Rene H. schrieb:
>> Das nennt sich dann Glycerin.
>
> Nein, das ist Propantriol und hat mit NaOH nun nicht gerade viel zu
> tun, mit Seife auch nicht.  Ein Alkohol eben.  Ist ganz nebenbei noch
> ein Haut- und Gummipflegemittel.
>
> Thomas schrieb:
>> Trotzdem wird in einer Verpackung auch feines Staub anwesend sein, das
>> man nicht einatmen sollte.
>
> Dank der Hygroskopie dieses Zeugs hält der sich in dieser Form nicht
> lange, sowie normale Umgebungsluft rankommt.  Dann beginnt eher das
> von MaWin genannte Wegfließen.

Hmmm....

Wikipedia:

Zur Herstellung werden Fette mit einer Lauge (wie Natronlauge oder 
Kalilauge, früher auch Pottasche oder Soda) gekocht. Man nennt dieses 
Verfahren Seifensieden, die chemische Reaktion Verseifung. Die Fette 
werden dabei in Glycerin und in die Alkalisalze der Fettsäuren (die 
eigentlichen Seifen) zerlegt. Die Herstellung erfolgte früher in offenen 
Kesseln. Heute werden Seifen bei großtechnischer Herstellung in 
geschlossenen Anlagen im kontinuierlichen Betrieb gewonnen.

von Olaf (Gast)


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> kleine Beutelchen 'für 500ml Wasser' mit fertiger
> Dosierung sehr praktisch.
>
> Wenn davon 10 Beutel im Paket verkauft werden würden...

Das kannst du im Prinzip so bei Reichelt kaufen. Bloed ist nur das sie 
die Tueten danach zusammentackern. :-D

Olaf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rene H. schrieb:
> die Alkalisalze der Fettsäuren (die eigentlichen Seifen)

Yep, das Glycerin ist dabei dann schon weg.

Aber ich lass mich korrigieren, insofern hat es natürlich schon was
damit zu tun, als dass es bei der Seifenherstellung nebenbei mit
anfällt.  Da hatte ich oben nicht mehr dran gedacht.

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

ohne jetzt alles im Detail durchgelesen zu haben: Lass dich nicht von 
den Sicherheitsdatenblättern verunsichern.

Wenn du einige Grundregeln (wurden ja schon erwähnt) beachtest ist der 
Umgang mit den gängigen Ätzmitteln nicht besonders gefährlich.

Die Sicherheitsdatenblätter gehen vom kommerziellen und beruflichen 
Umgang mit den entsprechenden Produkten aus - also große Mengen über 8h 
und länger und 7 Tage die Woche.
Ich selbst ätze mit Wasserstoffperoxid und Salzsäure - allerdings 
draußen im Garten und weniger als 10 mal im Jahr - Schutzbrille, 
Gummihandschuh, einfache Staubschutzmaske, einen Eimer Wasser und etwas 
aufpassen aus welcher richtung der Wind weht und gut ist - sicherlich 
nicht mit irgendwelchen Arbeitsschutznormen zu vereinbaren aber es 
funktioniert.

 "Das Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit mit 100% tödlichem 
Ausgang"

Praktiker

von Wilhelm F. (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:

> NaOH wird auch bei der Brezel- oder Laugenweckherstellung aufgepinselt
> und sorgt dort für die bekannte braune Oberfläche.

Es wird auch anderswo in der Lebensmittelverarbeitung eingesetzt. Und 
zwar beschäftigte ich mich die letzten Tage mal mit dem Thema Maggi 
Würze und Brühwürfel. Bei der Herstellung der Brühwürfel mit 
Fleischzusatz, z.B. Rinder-, Schweine- oder Hühnerbrühe, werden 
Schlachtabfälle in heißer HCl-Lösung ausgekocht und aufgelöst. Hydrolyse 
heißt das wohl. Hinterher wird zur Neutralisation der Säure NaOH 
zugegeben. Daher sind Brühwürfel auch von alleine salzig, denn Kochsalz 
wird dort nicht separat zugegeben.

Also ich hoffe mal, Ihr lauft jetzt nicht sofort zum Villeroy & Boch. 
Das ist mit den Lebensmitteln oft so. Jedenfalls werde ich auch 
weiterhin liebend gerne mit Brühwürfeln kochen. ;-)

Übrigens enthalten sehr leckere knusprige Brötchen und Brote auch 
Schlachtabfallprodukte, nämlich z.B. Schweineschmalz, was beim 
Backvorgang auf die Oberfläche des Teiges aufgepinselt wird, eben damit 
die Kruste schön glänzend wird. Auch andere industrielle Produkte wie 
Kekse haben es. Einmal sah ich so einen Betrieb (damals Kunde von meinem 
Arbeitgeber, ich überholte die Telefonanlage) von innen, also da wird 
schon sehr sauber gearbeitet und mehrstufig destilliert, da ist im 
Produkt wirklich nichts von Abfall drin. Nur die Wohngegend rundherum 
stank immer nach Tierkadaver, die Leute gewöhnten sich aber daran.



Aber sonst ist kalte NaOH-Lösung nicht weiter gefährlich, zumindest für 
die Luft, man riecht daran auch gar nichts, und es korrodiert im 
Gegensatz zu Säuren ringsherum nichts. Nur beim Umgang, Spritzer und 
Verschütten, muß man eben vorsichtig sein. Ich hatte Jahre lang eine 
fertig angerührte Lösung in einer 0,7 Liter Orangensaftflasche mit 
breitem Flaschenhals im Schrank stehen, da passiert auch gar nichts.

von MaWin (Gast)


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> Jedenfalls werde ich auch weiterhin liebend gerne mit
> Brühwürfeln kochen. ;-)

Brr, Mononatriumglutamat Geschmacksverstärker ist darin der 
Hauptinhaltsstoff. Bei Bioware eben aus Hefe extrahiertes
Glutamat. Brrr.

von MaWin (Gast)


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> NaOH wird auch bei der Brezel- oder Laugenweckherstellung aufgepinselt
> und sorgt dort für die bekannte braune Oberfläche.

Ja, aber beim Backen zerfällt NaOH chemisch komplett,
man isst es also nicht, kein bischen davon,
sondern (vermutlich) nur noch Natriumcarbonat.

von Udo N. (weinbauer73)


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Was sich hier mal wieder alles an Halbwissen ansammelt... 
Natriumhydroxid ist nicht ungefährlich.

http://www.chemie.uni-hamburg.de/claks/gefahrstoffe/1310-73-2.htm

Die Frage ist, warum das in Abflussreiniger eingesetzt wird und jeder es 
frei kaufen kann, ohne die zwingend notwendigen Schutzmassnahmen 
(Schutzbrille, -handschuhe und -kittel) zu verwenden. Die 
Einzelhandelsverkäufer/in werden leider nicht dahin gehend geschult. 
Betrifft im übrigen auch einige andere Haushaltschemikalien.

Aufbewahren sollte man Natriumhydroxidlösung nicht in Glasgefäßen, denn 
Natronlauge löst Glas über die Zeit auf.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Neist schrieb:
> denn Natronlauge löst Glas über die Zeit auf.

Das hat meinen Gläsern, in denen ich das Zeug bekommen habe, noch
keiner gesagt. ;-)

Klar, sieht man ja an den typischen Geschirrspülerschäden bei Gläsern,
aber hat das für Aufbewahrungsgefäße wirklich irgendeine Relevanz,
außer dass sie danach blind aussehen?  Es dauert doch sicher
Jahrhunderte, bis dabei mehrere Millimeter Wandstärke abgetragen sind.

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Brr, Mononatriumglutamat Geschmacksverstärker ist darin der
> Hauptinhaltsstoff. Bei Bioware eben aus Hefe extrahiertes
> Glutamat. Brrr.

Und? Stellst du deine Brühwürfel selbst her? Wenn es in der Mengenzugabe 
nicht völlig übertrieben wird, vertragen die meisten Menschen es wohl.

Alternativ kann man sich ja einen halben Tag an den Herd stellen, und 
seinen Fleisch- oder Gemüsefonds selbst kochen, das geht bestimmt.

von Rene H. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Rene H. schrieb:
>> die Alkalisalze der Fettsäuren (die eigentlichen Seifen)
>
> Yep, das Glycerin ist dabei dann schon weg.
>

Ja klar, der Kram verdampfte. Im geschlossenen Kessel allerdings (heute) 
wird es ordentlich abgeführt.

Grüsse,
René

von c.m. (Gast)


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gott, könnt ihr dem bub nicht einfach sagen worauf er zu achten hat?

also: schutzbrille! mit spritzschutz! naoh-lösung ist recht gefährlich 
für die augen.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Veiligheidsbril.jpg
schutzhandschuhe sind sinnvoll, müssen aber nicht zwingend sein.

verdünnte (10g/l zum platinenentwickeln) und kalte natronlauge ätzt dir 
nicht in sekundenschnelle die haut weg, sollte aber rasch abgewaschen 
werden. nicht rumkleckern, am besten auf dem abflussbrett in der küche 
arbeiten.
wie bei allen arbeiten darauf achten das alles sauber ist, alles sicher 
steht und man selbst auch einen sicheren stand hat.

das selbe gilt dann auch für die naps-lösung.

von MaWin (Gast)


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> Und? Stellst du deine Brühwürfel selbst her?

Die Brühe schon, ist eben nicht würfelförmig.
Auch du solltest wirklich genug Zeit für anständiges
Essen haben.

> Wenn es in der Mengenzugabe nicht völlig übertrieben wird,
> vertragen die meisten Menschen es wohl.

Und werden fett, pinkeln mit merkwürdigem Geruch,
und fressen Industrieabfall weil es ja so gut schmeckt.

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

>> Und? Stellst du deine Brühwürfel selbst her?
>
> Die Brühe schon, ist eben nicht würfelförmig.
> Auch du solltest wirklich genug Zeit für anständiges
> Essen haben.

Ja, da hast du Recht. Heute abend mache ich Kartoffelsuppeneintopf, da 
kommen wirklich nur Zwiebeln und/oder Lauch rein, Karotten, und ein paar 
frische Kräuter vom Balkon. Am Ende zwei Mettwürste, die haben reichlich 
Salzgehalt, um die ganze Suppe noch mit zu würzen, das wurde immer gut 
genug.

>> Wenn es in der Mengenzugabe nicht völlig übertrieben wird,
>> vertragen die meisten Menschen es wohl.
>
> Und werden fett, pinkeln mit merkwürdigem Geruch,
> und fressen Industrieabfall weil es ja so gut schmeckt.

;-)

Ich kaufte vergangene Woche sogar den ersten Dampfkochtopf in meinem 
Leben. Es schmeckt daraus vieles viel weniger nachgewürzt. Das kann ich 
nur empfehlen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Was ich aber die letzten Tage mal neu probierte:

Ich kaufte Bouillon in Gelform, das scheint neu zu sein. Ist aber 
teurer, als Trockenwürfel. Man schreibt auf der Packung, daß der 
Geschmack besser erhalten blieb, und man mehr auf Geschmacksverstärker 
verzichten konnte. Ich fand nach ersten Tests auch, daß das was taugt.

Na, ich werde es mit der Zeit sehen, ob ich da nicht nur einem reinen 
Marketing-Gag aufgesessen bin.

Manchmal mache ich mir abends noch eine große Tasse Bouillon, das geht 
halt mit einem Würfel in nur 5 Minuten. Aber immer mit zusätzlichen 
Kräutern drin. Im Augenblick habe ich Mengen Kresse, die ich nicht 
schnell genug vertan bekomme.

von Stephan H. (stephan-)


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also eine offene Büchse mit NaOh ist saugefährlich.
Das Zeug ist so wie Eisen (III) hygroskopisch.
Das wird wie Schlamm, un der ist hochgradig ätzend.
Wenn das Behältnis gut dichtet. ist das völlig unproblematisch.
Das nutzen hier alle "Belichter". Die "Transferer" brauchen das ja 
nicht.

von Philipp P. (pippo_88)


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benek schrieb:
> Hallo,
> ich bin im Moment sehr verunsichert, was das Entwickeln von Platinen
> angeht. Eigentlich habe ich zum Ätzen Natriumpersulfat und zum
> Entwickeln Natriumhydroxid vorgesehen. Nun habe ich aber gelesen, dass
> Natriumhydroxid das Atmungssystem sehr stark reizt. Wie seht ihr das und
> welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche (ungefährliche) Alternativen
> gibt es?
>
> Vielen Dank im voraus,
> MfG Bene



Wie bei vielen anderen Chemikalien auch, kommt es bei Natriumhydroxid 
einfach auf den Umgang an. Wenn man nicht allzu blauäugig ist, dann 
sollte man keine Probleme bekommen.

"Beim Umgang mit Natriumhydroxid müssen stets geeignete Schutzhandschuhe 
und eine Schutzbrille getragen werden. Gelangt die Natronlauge auf die 
Haut oder in die Augen, können schwere Verletzungen entstehen – man kann 
sogar erblinden. Beim Verschlucken treten im Bereich des Mund- und 
Rachenraumes sowie in der Speiseröhre starke Verätzungen auf. Außerdem 
darf Natriumhydroxid nicht in die Umwelt gelangen – denn auch für diese 
ist das Natriumhydroxid sehr giftig.
Beim Umgang mit Natriumhydroxid sollte man eine Schutzbrille tragen

Beim Umgang mit Natriumhydroxid sollte man eine Schutzbrille tragen

Der Umgang mit Natriumhydroxid bedarf einer geeigneten Schutzausrüstung 
für den Menschen und einer geeigneten Umgebung. Ein ätzbeständiger 
Fußboden verhindert, dass die giftige Lauge in die Umwelt gelangt. Bei 
einer kurzen Verwendungszeit ist ein geeigneter Atemschutz in Form eines 
Atemfiltergerätes zu verwenden. Arbeitet man länger mit Natriumhydroxid, 
muss ein umluftabhängiges Atemschutzgerät verwendet werden. 
Schutzhandschuhe aus Butylkautschuk, Nitrilkautschuk oder Naturkautschuk 
sind geeignete Varianten. Dabei sind die Angaben des Herstellers zu 
beachten – die Eignung für Chemikalien ist darauf gesondert 
gekennzeichnet."

Quelle: http://natriumhydroxid.net/umgang-mit-natriumhydroxid/

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg Wunsch.

>> die Alkalisalze der Fettsäuren (die eigentlichen Seifen)
>
> Yep, das Glycerin ist dabei dann schon weg.
>
> Aber ich lass mich korrigieren, insofern hat es natürlich schon was
> damit zu tun, als dass es bei der Seifenherstellung nebenbei mit
> anfällt.  Da hatte ich oben nicht mehr dran gedacht.

Und natürlich belässt man das Glycerin meist auch in der Seife, oder 
setzt der Seife anschliessend nochmal eine extra Portion Glycerin zu.

Meine innere Stimme nennt jetzt "Arztseife" als Beispiel, aber das muss 
nicht (immer) stimmen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Backflow (Gast)


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@Philipp Petzo,

es zeugt nicht unbedingt von Sachverstand einfach irgendwelche 
Publikationen aus dem Internet zu zitieren.
Die beschriebene Vorgehensweise hat seine Berechtigung, wenn man mit 
Tonnen des Gefahrstoffs umgeht aber nicht mit kleinen Mengen.

Oder glaubst du ernsthaft, daß in chemischen Laboratorien die Leute mit 
umluftunabhängigen Atemgeräten herumlaufen und Wassersperren einrichten, 
wenn diese NaOH handhaben?!

Schutzbrille und Handschuhe sind völlig ausreichend.


Ich nehme an, in der Küche beachtest du auch sorgfältigst die Punkte 6 
und 8 beim Salzen der Kartoffeln:

http://www.uni-saarland.de/fak8/springborg/lehre/lab/Natriumchlorid.pdf

von Wolfgang-G (Gast)


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Backflow schrieb:
> es zeugt nicht unbedingt von Sachverstand einfach irgendwelche
> Publikationen aus dem Internet zu zitieren.

Sehe ich auch so.
Ich war viele Jahre in einer Produktionsanlage für NaOH 
(Elektrolyseanlage) tätig, wo täglich tonnenweise Natronlauge produziert 
wurde.
Natronlauge ist nicht giftig, aber stark ätzend. Besonders schnell 
zerstört sie die Hornhaut.
Deshalb ist der Schutz der Augen das Wichtigste.
Ich habe selbst einmal einen Tropfen heiße 50% Natronlauge auf den 
Handrücken  bekommen. Die Haut war zwar weg, aber hat sich, wenn auch 
nach rel. langer Zeit, wieder neu gebildet.
Deshalb, wie schon oft geschrieben, unbedingt eine Schutzbrille 
verwenden. Schutzhandschuhe ja, aber an erster Stelle steht der Schutz 
der Augen, welche nicht ersetzbar sind.

von guenter (Gast)


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Hallo Bene,

NaOH ist NICHT giftig!

Zu beachten gibt es nur eins: konzentriertes NaOH entzieht Wasser und 
erwärmt sich dabei.
Kommt ein NaOH Körnchen auf die Netzhaut reagiert es mit dem Wasser und 
wird dabei sehr heiß. Die Folgen kannst du dir ausmalen.

Die Gefahr nimmt mit dem Grad der Verdünnung ab, bis man es sogar 
trinken könnte. Das hast du bestimmt schon des öfteren in kleinen Mengen 
gemacht. Glas Mehrwegflaschen werden mit NaOH Lösung gereinigt.

-arbeite immer nur mit kleinen Portionen (<100g)
-kein Nasenbohren oder Augenreiben bei der Arbeit (nicht lachen)

ist das NaOH in Wasser gelöst nimmt die Gefahr deutlich ab. 
Verbrennungen durch die Erhitzung kommen dann nicht mehr vor. Wenn du 
die Finger mehrere Minuten in der Lösung hast wird die Haut weich und 
löst sich, ebenso die Fingernägel.

Grüße
Günter

von Wilhelm F. (Gast)


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guenter schrieb:

> Kommt ein NaOH Körnchen auf die Netzhaut

Das ist ungefähr so, als ob ich noch mal auf den Mond käme. ;-)

von G. C. (_agp_)


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Wilhelm F. schrieb:
> Unglücklicherweise spürt man bei Laugen im Gegensatz zu Säuren keinen
> Schmerz.

Bisschen zwickt es mir schon mal beim Platinenätzen an den Fingerkuppen 
im Bereich des Nagelbetts, wenn ich doch mal in die Lauge greife (was 
schon öfter vorkommt). Macht mir aber nichts aus (auch nicht bei 
(m)einer Konz. von 15g NaOH/L). Man darf es nur nicht übertreiben. 
Wasserschale daneben ist wichtig (auch für die Finger ;)) und vor allem 
Schutzbrille. Immer darauf achten, dass nichts spritzelt! Anrühren der 
Lösung über dem Waschbecken. Dann können auch keine NaOH-Perlen 
versehentlich auf den Boden fallen und verschleppt werden. Die 1 Kg 
Kunststoffflasche mit den NaOH-Perlen wird nur so kurz wie nötig offen 
gehalten, sonst gibt es ruckzuck Klumpen und dann wird die Entnahme und 
das Abwiegen schwieriger.

Also keine "Angst" vor Natriumhydroxid. Nur vom Gesicht insbesondere den 
Augen muss man das Zeug unbedingt fernhalten. Das gilt aber genauso für 
z.B. kristalline Zitronensäure. Die Körnchen oder den Staub davon möchte 
man auch nicht ins Auge kriegen und das Zeug steht als Backhilfsmittel 
neben dem Puddingpulver im Supermarkt oder als Entkalker im Baumarkt. 
Mein einstiger (Kinder-) Chemiekasten von Philips war noch mit Röhrchen 
mit Kaliumpermanganat und Schwefel bestückt (da gab es nette Experimente 
mit brennendem Schwefel - riecht alles andere als angenehm), nebst 
Flaschen für Salzsäure und Schwefelsäure (die Säureflaschen waren 
allerdings leer und mussten vom Käufer selber erst befüllt werden). Kein 
Hersteller würde sich heute wohl mehr trauen sowas noch auf den Markt zu 
bringen. Damals ging das alles. War es verkehrt? Gab es nennenswerte 
Unfälle? Mir ist nix bekannt und damals ist man alles andere als zaghaft 
mit dem Zeug umgegangen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo g. c.

> Kein
> Hersteller würde sich heute wohl mehr trauen sowas noch auf den Markt zu
> bringen. Damals ging das alles. War es verkehrt? Gab es nennenswerte
> Unfälle? Mir ist nix bekannt und damals ist man alles andere als zaghaft
> mit dem Zeug umgegangen.

Ich kann mir nicht vorstellen, das es ohne Unfälle abgegangen ist. Ich 
selber habe mir mal ein Loch wie ein 2 Eurostück in den Oberschenkel 
geätzt, als ich zwei Natriumhydroxydpellets in Papier eingeschlagen und 
in die Hosentasche gesteckt habe. Nach einigen Stunden hatten sie genug 
Feuchtigkeit gezogen....

Das Problem ist eben, das ich nicht wirklich gelernt hätte, wenn ich 
mich nicht auch ein paarmal in Lebensgefahr gebracht hätte (anderswo, 
die obige Story benötigte lediglich eine Mullbinde). Das fehlen dieser 
Erfahrung, und sehen, das es andere das Leben gekostet hat, sehe ich bei 
unseren nachfolgenden Generationen als Problem an.

Ok, mir wurde selber von meinen Altvorderen meine fehlende 
Kriegserfahrung als Makel vorgehalten...aber ob das so ohne weiteres 
vergleichbar ist?

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Kelvin S. (Firma: Keine) (dtx)


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Gut auch für mich zu wissen was ich beachten muss wenn ich Ätzen will.

Nur bei mir geht eh dauernd die haut an den Händen ab. Liegt aber am 
Arbeiten

Also brauche ich:
Plastikbehälter für das Anmischen der Lösungen.(Vermutlich am besten PE)
Handschuhe, Schutzbrille.
Schale/Eimer mit klarem Wasser.(PE)

@benek:
Lass dich nicht verunsichern. Strom kann auch Tödlich sein wenn man 
falsch damit umgeht. Trotzdem informierst du dich übers Ätzen von 
Platinen also bist du das Risiko vermutlich eingegangen und kannst das 
nächste Risiko dann auch eingehen. Wie beim Strom: Vorsichtig sein! Dann 
klappt das schon.

lg
DTX

von Backflow (Gast)


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>Das Problem ist eben, das ich nicht wirklich gelernt hätte, wenn ich
>mich nicht auch ein paarmal in Lebensgefahr gebracht hätte

Diese Argumentation ist mit Verlaub gesagt extrem dümmlich.

von Wilhelm F. (Gast)


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Kelvin S. schrieb:

> Also brauche ich:
> Plastikbehälter für das Anmischen der Lösungen.(Vermutlich am besten PE)
> Handschuhe, Schutzbrille.
> Schale/Eimer mit klarem Wasser.(PE)

Eine Glasflasche überlebte es bei mir über Jahre ganz ohne Schaden, auch 
wenn oben schon mal einer gegenteiliger Meinung war. Das NaOH-Gefäß, was 
ich als Jugendlicher im Chemie-Experimentierkasten hatte, war ebenfalls 
aus Glas.

Von einem Platinenhersteller hatte ich übrigens auch mal einen anderen 
Entwickler als NaOH, nämlich KaOH. Kalilauge. Es sollte ein wenig besser 
sein, war auch bestimmt auf die Fotoschicht abgestimmt, aber das kann 
ich ohne weiteres nicht beurteilen. Die Ergebnisse waren immer top.

NaOH-Lösung hat eine höher viskose Konsistenz als Wasser, und ist leicht 
ölig. Es neigt daher, wenn schon, eher zu größeren als kleineren 
Tröpfchen Spritzern.

Handschuhe und Schutzbrille!

Aldi hat übrigens eine Hunderterpackung Einweg-Latexhandschuhe für 4,99€ 
im Sortiment. Ob die schweren Gummi-Putzfrauenhandschuhe besser 
angebracht sind, weiß ich nicht so genau. Die dünnen Latexhandschuhe 
können zum Arbeiten angenehmer sein.

Arbeiten am besten auf der Küchenspüle, wo nebendran direkt ein 
Wasserhahn ist.

HCl neutralisiert NaOH im Extremfall. Aber das ist den Teufel mit dem 
Beelzebub ausgetrieben! Das seifige Zeugs, wenn man es mal an den 
Fingern hat, wäscht sich mit Leitungswasser nur sehr langsam und schwer 
raus. Ein Rest neigt da immer zum Verbleib und weiterer Zerstörung. Wenn 
man es mal an den Fingern hatte: Finger hinterher mit normaler 
Hautschutzcreme einreiben.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

Wilhelm F. schrieb:

> Eine Glasflasche überlebte es bei mir über Jahre ganz ohne Schaden, auch
> wenn oben schon mal einer gegenteiliger Meinung war. Das NaOH-Gefäß, was
> ich als Jugendlicher im Chemie-Experimentierkasten hatte, war ebenfalls
> aus Glas.

wenn man die NaOH für Si Spurenanalyse benutzt, sollte man sie natürlich 
nicht in Glasflaschen lagern, ansonsten denke ich auch, dass 
Glasflaschen völlig unbedenklich sind.

Im Labor hat man früher™ bei NaOH und KOH darauf geachtet, keine 
Glasstopfen zu verwenden, weil die sehr fies festbacken, Glasflaschen 
wurden durchaus verwendet.

10% KOH ätzt bei Raumtemperatur* 0.4 nm / h SiO2, die Entwicklerlösung 
ist ja nur 1%, dafür ist die Flasche nicht aus Si02 sondern deutlich 
anfälliger, würde man da einfach mal 0.2 nm / h annehmen, käme man für 1 
mm immerhin auf 570 Jahre für 1 mm. NaOH dürfte sich in dieser Hinsicht 
kaum anders verhalten.

Vlg
 Timm


* Seidel, 1990,  J. Electrochem. Soc., 137, 3612–26

von Kelvin S. (Firma: Keine) (dtx)


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Backflow schrieb:
>>Das Problem ist eben, das ich nicht wirklich gelernt hätte, wenn ich
>>mich nicht auch ein paarmal in Lebensgefahr gebracht hätte
>
> Diese Argumentation ist mit Verlaub gesagt extrem dümmlich.

Naja ich lerne meist auch erst wenn es zu spät ist. Und manchmal auch 
nicht, wenn ich bedenke ich oft ich schon bei der Entladung eines Elko 
eine gewischt bekommen hab! Manche müssen eben mal Fehler machen um 
wirklich den 'Aha' Moment zu haben.


Wilhelm F. schrieb:
> Eine Glasflasche überlebte es bei mir über Jahre ganz ohne Schaden

Glaube ich gerne wenn ich den nachfolgenden Post lese:)

Timm Reinisch schrieb:
> 10% KOH ätzt bei Raumtemperatur* 0.4 nm / h SiO2, die Entwicklerlösung
> ist ja nur 1%, dafür ist die Flasche nicht aus Si02 sondern deutlich
> anfälliger, würde man da einfach mal 0.2 nm / h annehmen, käme man für 1
> mm immerhin auf 570 Jahre für 1 mm. NaOH dürfte sich in dieser Hinsicht
> kaum anders verhalten.

Mir geht es darum das ich gleich in einem Behälter arbeiten kann daher 
die Idee mit der PE Wanne.

Muss mich aber so oder so erst nochmal mit dem gesamten Ätzvorgang 
vertraut machen.
Hatte bisher noch keinen bedarf selbst zu Ätzen.

Ich würde das ungern in der Wohnung machen. Balkon und eine Plastikplane 
als Unterlage sind mir lieber. Notfalls wenn es Drinnen sein muss auf 
einer gesonderten Blechplatte. (Altes Seitenteil von einem PC-Gehäuse 
ohne löcher zb.) Soll ja nichts in den Abfluss geraten da es ja nicht 
gut für die Umwelt ist.
Alleine durch die Wärme die entsteht wäre es mir lieber das draußen zu 
machen. (Nicht das mir die Wanne irgendwann mal Weg schmilzt auch wenn 
dazu das Wasser erst den Siedepunkt erreichen muss...)

Oder ich rühre die Lösung in einem Glasbehälter an und schütte sie erst 
nach dem abkühlen in die PE Wanne. Aber das sehe ich wenn es so weit 
ist.

Hilft es denn wenn ich zb. 700ml Wasser und die restlichen 300ml in Form 
von Eis zugebe um die Temperatur so lange wie möglich niedrig zu halten?
Notfalls auch umgedreht. 700ml Wasser einfrieren und 300ml zum anrühren.
Ich weiß leider nicht wie lange die Reaktion im ø andauert. Aber wenn es 
Wasser zum kochen bringen kann wird es schon eine weile dauern.


Wie sicher bemerkt hab ich keine "Angst" vor dem arbeiten mit 
Laugen/Säuren. Chemie war eines meiner Lieblingsfächern der Schule.
Aber das Schutzausrüstung Pflicht ist sollte selbstverständlich sein.


lg
DTX

von Wilhelm F. (Gast)


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Kelvin S. schrieb:

> Mir geht es darum das ich gleich in einem Behälter arbeiten kann daher
> die Idee mit der PE Wanne.

Worin habe ich entwickelt? Ich glaube, eine große Plastik-Salatschüssel.

Zum Ätzen mit Eisen-III-Chlorid habe ich schon den zweiten emaillierten 
Stahl-Kochtopf. In den ersten kam mal ein großes Loch. ;-)

Warum genau, weiß ich nicht. Das Email braucht nur eine winzige 
Beschädigung, die man direkt nicht sieht.

Das Eisen-III-Chlorid darf man nämlich nicht im Email-Kochtopf zur Seite 
stellen, und muß es jedes mal nach Gebrauch umfüllen, auch in eine 
Glasflasche. Sonst ist da eben mal ein Loch im Topf. Den Topf muß man 
wenigstens nach Gebrauch trocken wischen, sonst braucht man bald wieder 
einen neuen.

Mit Salatschüssel und Kochtopf machte ich so einige Platinen aber.

von Backflow (Gast)


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>Oder ich rühre die Lösung in einem Glasbehälter an und schütte sie erst
>nach dem abkühlen in die PE Wanne.

Was glaubst du, welche gigantische Energie bei der Herstellung einer
1%igen NaOH frei wird:

http://vorsam-server.physik.uni-ulm.de/Versuche/TH/html/TH039V00.htm
Lösungenthalpie NaOH  -10,637 kcal/Mol

1g NaOH = 1/40 mol => Q = 266 cal => dT = 266cal/100g/1cal/(g*K) = 2,66K

von Wilhelm F. (Gast)


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Backflow schrieb:

> Was glaubst du, welche gigantische Energie bei der Herstellung einer
> 1%igen NaOH frei wird:

Stimmt.

Auch niemals NaOH-Perlen in einen Plastikbekälter geben, und dann 
seeeehr langsam Wasser auf gießen. Das kann schon Brandblasen im Plastik 
verursachen. Bei Säuren und Laugen: Immer erst den Wasserinhalt 
aufgießen, dann die Säure oder Lauge hinein.

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Alleine durch die Wärme die entsteht wäre es mir lieber das draußen zu
>machen. (Nicht das mir die Wanne irgendwann mal Weg schmilzt auch wenn
>dazu das Wasser erst den Siedepunkt erreichen muss...)

>Oder ich rühre die Lösung in einem Glasbehälter an und schütte sie erst
>nach dem abkühlen in die PE Wanne. Aber das sehe ich wenn es so weit
>ist.

Mann, hier geht es um eine 1%-ige Lösung. Selbst Laugengebäck kommt mit 
stärkerer Natronlauge in Berührung. Und das wird gegessen.

MfG Spess

von Wilhelm F. (Gast)


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Spess53 schrieb:

> Mann, hier geht es um eine 1%-ige Lösung. Selbst Laugengebäck kommt mit
> stärkerer Natronlauge in Berührung. Und das wird gegessen.

Industrielle Fleischbrühwürfel auch.

Nach 20 Jahren hatte ich gerade mal meine Plastikflasche NaOH-Perlen aus 
der Apotheke ausgepackt. Nur noch ca. 400g von 1kg drin, aber sie 
rieseln immer noch schön locker, haben kein Wasser gezogen. Natürlich 
schraubte ich den Deckel auch gar nicht auf.

Bei einer Dose Abflußreiniger mit hauptsächlich NaOH und ein paar 
Alukügelchen als Katalysator drin sah es anders aus: Das ist nach 20 
Jahren fest gepappt, und hat Farben wie rosa und violett drinne. Zur 
Verwendung alle paar Jahre geht es aber noch. Ich knete dann die 
schwabbelige dünne Packung mal, damit der Inhalt wieder locker flockig 
wird.

von Backflow (Gast)


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>Stimmt.

Meine Rechnung mit einer adiabaten Temperaturhöhung von sage und 
schreibe 3K hast du wohl komplett nicht verstanden.

Oder möchtest du wieder mit deinen Kriegserinnerungen langweilen?

von G. C. (_agp_)


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Wilhelm F. schrieb:
> Backflow schrieb:
>
>> Was glaubst du, welche gigantische Energie bei der Herstellung einer
>> 1%igen NaOH frei wird:
>
> Stimmt.
>
> Auch niemals NaOH-Perlen in einen Plastikbekälter geben, und dann
> seeeehr langsam Wasser auf gießen. Das kann schon Brandblasen im Plastik
> verursachen. Bei Säuren und Laugen: Immer erst den Wasserinhalt
> aufgießen, dann die Säure oder Lauge hinein.

Ja genau. Ich befülle immer erst meine 1 L weithals Laborflasche mit 
kaltem Leistungswasser und dann kommen dort abgewogene 15 g 
Ätznatronkügelchen hinein (gibt eine rund 1,5% Lösung). Das ganze 
passiert im Waschbecken. Dabei bemerkt man noch deutlich die Erwärmung 
des Flaschenbodens, wenn das Ätznatron in Lösung geht, trotz der Menge 
an 1 L kalten Wassers. Umgekehrt möchte ich das nicht machen! Never!

Zum schütteln verschließe ich die Flasche fest, drücke sie aber vorher 
ein wenig zusammen. So entsteht erst mal ein leichter Unterdruck und es 
kann nichts herausspritzen, wenn man die erwärmte Flasche nachher 
vorsichtig aufschraubt.

von G. C. (_agp_)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Hallo g. c.
>
>> Kein
>> Hersteller würde sich heute wohl mehr trauen sowas noch auf den Markt zu
>> bringen. Damals ging das alles. War es verkehrt? Gab es nennenswerte
>> Unfälle? Mir ist nix bekannt und damals ist man alles andere als zaghaft
>> mit dem Zeug umgegangen.
>
> Ich kann mir nicht vorstellen, das es ohne Unfälle abgegangen ist. Ich
> selber habe mir mal ein Loch wie ein 2 Eurostück in den Oberschenkel
> geätzt, als ich zwei Natriumhydroxydpellets in Papier eingeschlagen und
> in die Hosentasche gesteckt habe. Nach einigen Stunden hatten sie genug
> Feuchtigkeit gezogen....

Hallo Bernd Wiebus, natürlich wissen wir das nicht genau wie hoch die 
Unfallzahlen aufgrund von solchen Chemiebaukästen sind. Mir ist da 
bisher nichts größeres zu Ohren gekommen. NaOH-Pellets habe ich damals 
jedoch nicht wie du in den Hosentaschen herumgeschleppt, dafür öfter 
KMnO4 und Weinsäure (natürlich in dafür geeigneten Behältnissen ;)). Das 
gab nette Effekte, wenn man Wasser darauf gab (nur im Freien; nicht 
nachmachen, Kinder! ;-)). Lebensgefahr war da aber nie dabei, Gefahr für 
die Gesundheit aber durchaus öfter und ja, man lernt daraus mit den 
Stoffen umzugehen. Wenn wir (die Gesellschaft) alle (wesentlichen) 
Gefahren von Jugendlichen fernhalten wollten, sollten wir erst mal 
unsere Volksdrogen (Alkohol und Nikotin) nur noch per Bezugsberechtigung 
an Erwachsene in Apotheken abgeben (dann wäre der Aufschrei aber sicher 
groß). Die wirklichen Gefahren im Leben lauern meistens dort, wo man sie 
nicht spontan vermutet (beim Umgang mit Chemikalien erwartet man aber 
i.d.R. Gefahren) oder längst gesellschaftlich akzeptiert hat. Geben wir 
(gesellschaftlich) das Radfahren auf, bloß weil man mit dem Rad (schwer) 
stürzen und somit verunfallen kann? Mehr als Verhaltensregeln aufstellen 
und beachten kann man nicht machen, ohne in die Bevormundung von Bürgern 
abzugleiten. Etwas Eigenverantwortung muss bleiben.

von MaWin (Gast)


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> Mann, hier geht es um eine 1%-ige Lösung. Selbst Laugengebäck kommt mit
> stärkerer Natronlauge in Berührung. Und das wird gegessen.

Es wurde bereits geschrieben, daß das nach dem Backen kein NaOH mehr 
ist, und vorher wirklich gefährlich wenn man aus Versehen in den 
ungebackenen Teigling beisst.

von Kelvin S. (Firma: Keine) (dtx)


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Spess53 schrieb:
> Mann, hier geht es um eine 1%-ige Lösung. Selbst Laugengebäck kommt mit
> stärkerer Natronlauge in Berührung. Und das wird gegessen.
>
> MfG Spess

Fertig verdünnte Lösung die beim backen neutral wird.
Die musste aber nie selbst hergestellt werden.
Hätte meine Gesundheit mitgemacht wäre ich jetzt Bäcker... Nur so 
nebenbei..

Wie gesagt ich hab noch keine Platinen geätzt und entsprechend auch 
keine Erfahrungen darin daher hab ich gesagt das mir das noch zu denken 
gibt.
Nun jetzt weiß ich es ja.

Wird aber trotzdem bei mir nicht auf der spüle gemacht. :P~
Ich versaue mir nicht meine Küche weil ich doch was verschütte ect..

Mal einlesen und Material besorgen. Könnte für meine nächste Schaltung 
ganz nützlich sein.

Lg
DTX

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kelvin S. schrieb:
> Ich versaue mir nicht meine Küche weil ich doch was verschütte ect..

In der Beziehung sind Laugen nicht sehr kritisch, Säuren schon eher.
Kritisch bezüglich optisch unschöner Seiteneffekte ist aber das
Persulfat: das Zeug wirkt so stark oxidierend, dass es viele Farbstoffe
ausbleicht.

von Manfred F. (manfred_f)


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g. c. schrieb:
> dann kommen dort abgewogene 15 g
> Ätznatronkügelchen hinein (gibt eine rund 1,5% Lösung). Das ganze
> passiert im Waschbecken. Dabei bemerkt man noch deutlich die Erwärmung
> des Flaschenbodens, wenn das Ätznatron in Lösung geht, trotz der Menge
> an 1 L kalten Wassers.

Seltsam. Ich fertige schon Jahrzehntelang Platinen im Fotoverfahren und 
setze jedes mal den Entwickler frisch an. 7 Gramm NaOH auf 1/2 Liter 
Wasser, also in etwa die Konzentration die du auch hast. Dabei habe ich 
noch nie eine merkbare Erwärmung des Wassers oder Schale festgestellt.

von G. C. (_agp_)


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Manfred Freise schrieb:
> g. c. schrieb:
>> dann kommen dort abgewogene 15 g
>> Ätznatronkügelchen hinein (gibt eine rund 1,5% Lösung). Das ganze
>> passiert im Waschbecken. Dabei bemerkt man noch deutlich die Erwärmung
>> des Flaschenbodens, wenn das Ätznatron in Lösung geht, trotz der Menge
>> an 1 L kalten Wassers.
>
> Seltsam. Ich fertige schon Jahrzehntelang Platinen im Fotoverfahren und
> setze jedes mal den Entwickler frisch an. 7 Gramm NaOH auf 1/2 Liter
> Wasser, also in etwa die Konzentration die du auch hast. Dabei habe ich
> noch nie eine merkbare Erwärmung des Wassers oder Schale festgestellt.

Also ich merke das schon, wenn ich die Hand an den Boden der 
Laborflasche halte, kurze Zeit nach Einfüllen der NaOH-Kügelchen. Die 
Wassermenge der darüberstehen Wassersäule spielt dabei im ersten Moment 
nicht so die Rolle, weil die Erwärmung sehr lokal am Boden stattfindet. 
Deswegen wird das bei den von mir verwendeten 15 g NaOH denke ich auch 
eher wahrzunehmen sein, als ein Ansatz nur mit der halben Menge an 
Ätznatron.

Kann ja beim nächsten mal versuchen die Temperaturen dabei zu messen und 
hier zu berichten.

;)

von ExHobbyChemiker (Gast)


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Also wenn ich mir vorstelle das unsere "Gesetzgeber" genauso diskutieren 
wie hier, wundert es mich nicht wenn es bald nicht einmal mehr Zucker 
gibt.
Es könnte ja Zigarettenasche reinfallen. Höchst brisant!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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g. c. schrieb:
> Also ich merke das schon, wenn ich die Hand an den Boden der
> Laborflasche halte, kurze Zeit nach Einfüllen der NaOH-Kügelchen.

Ja, das ist halt (noch) nicht der oben genannte adiabatische Fall,
bei dem sich die Wärme in die komplette Lösung verteilt hat.  Lokal
kann man schon eine Erwärmung spüren.  Dürfte schwierig werden, die
zu messen, werden wohl kaum mehr als 10 K sein.

von Wolfgang-G (Gast)


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Manfred Freise schrieb:
> Ich fertige schon Jahrzehntelang Platinen im Fotoverfahren und
> setze jedes mal den Entwickler frisch an.

kleiner Tipp: Ich verwende schon über Jahre immer die selbe Natronlauge.
Wichtig: Nach Gebrauch in eine luftdichte Flache umfüllen.

von Wolfgang-G (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Dose Abflußreiniger mit hauptsächlich NaOH und ein paar
> Alukügelchen als Katalysator

Ich will zwar nicht der Oberlehrer sein, aber die Alukügelchen werden 
nicht als Katalysator zugesetzt, sondern das Aluminium reagiert mit der 
NaOH zu Aluminat + Wasserstoff. Das einstehende Wasserstoffgas wirkt vor 
allem als eine Art (mechanischer) Schrubber.

von Wolfgang-G (Gast)


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g. c. schrieb:
> darüberstehen Wassersäule spielt dabei im ersten Moment
> nicht so die Rolle, weil die Erwärmung sehr lokal am Boden stattfindet.

Kennt ihr nicht den Spruch:
"Nie das Wasser in die Säure, sonst geschieht das Ungeheure."
Analog gilt das auch für Ätznatron!

von G. C. (_agp_)


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Wolfgang-G schrieb:
> g. c. schrieb:
>> darüberstehen Wassersäule spielt dabei im ersten Moment
>> nicht so die Rolle, weil die Erwärmung sehr lokal am Boden stattfindet.
>
> Kennt ihr nicht den Spruch:
> "Nie das Wasser in die Säure, sonst geschieht das Ungeheure."
> Analog gilt das auch für Ätznatron!

Darum ging es auch gar nicht. Lies die Beiträge bitte aufmerksam.

von Wolfgang-G (Gast)


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g. c. schrieb:
> Darum ging es auch gar nicht. Lies die Beiträge bitte aufmerksam.

Dann hab ich etwas falsch verstanden. Hilf mir bitte auf die Sprünge.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

den Thread verfolge ich nun einige Zeit. Habe mich immer zurückhalten
müssen, aber nun denke ich es reicht. Der TO wird wohl von den ganzen
Vorschlägen nicht schlauer geworden sein, sondern seine Verunsicherung
wird grösser geworden sein.

@ Benek:

Nimm eine 1l Flasche mit Wasser, fülle da deine 10-15gr NaOH-Perlen
rein, umschütteln bis sie gelöst sind und gut ist. Die Lösungs-
wärme geht in diesem Liter Wasser unter!

Um die Entsorgung brauchst du dir keine Gedanken zu machen oder
machst du dir auch Gedanken um die Entsorgung deiner essigsauren
Salatsauce? Wohl kaum...
Ich denke mal, daß es im Kanalnetz mehr Säuren als Laugen gibt.
Ist nur eine Vermutung, ich weiss es nicht.

Man sollte:
a.) es sich nicht in die Augen schmieren
b.) die Finger bei Kontakt solange waschen, bis das 'glitschige Gefühl'
weg ist

Ansonsten gibt es auch im täglichen Gebrauch und Leben schlimmere
Dinge als 1%ige Natronlauge, das ist Kinderkam.

73
Wilhelm



PS:
Bist du schon mal mit 150gr Zyankali auf einem Stück Zeitungspapier
von der Chemikalienausgabe zu deinem Arbeitsplatz gereist?
Das ist wohl eine andere Liga, also mach nicht so ein Gedöns um deine
1%ige Natronlauge. Selbst wenn du ein Schlückchen tränkest, wärest
du nicht sofort tot. Deine Magensäure würde das sofort neutralisieren.
Die ist nömlich viel heftiger. Bitte nicht! machen, viel schlimmer
wären die Verätzungen der Speiseröhre.
Vorsicht in allen Ehren, aber man kann es auch übertreiben.

von Backflow (Gast)


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>Bist du schon mal mit 150gr Zyankali auf einem Stück Zeitungspapier
>von der Chemikalienausgabe zu deinem Arbeitsplatz gereist?
>Das ist wohl eine andere Liga ...

Du bist ja ein ganz Harter. Solche Geschichten zeugen eher von Borniert- 
und Dummheit denn von Sachkenntnis.

von Gerald (Gast)


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>Bist du schon mal mit 150gr Zyankali auf einem Stück Zeitungspapier
>von der Chemikalienausgabe zu deinem Arbeitsplatz gereist?
>Das ist wohl eine andere Liga ...

Tja, ganz hart oder ganz dumm?

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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@ Gerald und Backflow

was tragen eure Kommentare zum Problem des TO bei?

Dummschwätzer!
Habt ihr jemals auch nur ein Körnchen Zyankali gesehen, daran gerochen 
geschweige denn in den Fingern gehabt?
Das war vor 40 Jahren so, da wurde nicht gefragt sondern gemacht!


73
Wilhelm

von Backflow (Gast)


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>Habt ihr jemals auch nur ein Körnchen Zyankali gesehen, daran
>gerochen geschweige denn in den Fingern gehabt?

Reichen dir über 20 Jahre Erfahrung in der chemischen Industrie, Labor & 
Produktion?

>...was tragen eure Kommentare zum Problem des TO bei?

Deine wertvollen Ratschläge wiederholen nur das, was andere schon lange 
vorher erklärt haben.

>Das war vor 40 Jahren so, da wurde nicht gefragt sondern gemacht!

In 40 Jahren nichts dazugelernt. Beeindruckend.
Könnte aber auch Altersstarrsinn sein.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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@ Backflow,

deine 20 Jahre Erfahrung in Ehren. Seit meinem Studium
- u. a. präparative Herstellung von Nitrilen - vor 40 Jahren bin mit
diesem Zeug nicht mehr in Berührung gekommen.
In jeder Apotheke in Deutschland gibt es einen Reagenziensatz,
in dem diese Chemikalie immer noch vorhanden ist.
Die Sachkenntnis wirst du mir also kaum absprechen können.

73
Wilhelm

von Backflow (Gast)


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>Die Sachkenntnis wirst du mir also kaum absprechen können.

Dann verhalte dich mit deinen Äußerungen auch entsprechend.

Ich habe in meinem Studium auch Sachen gemacht, die aus heutiger Sicht 
"grenzwertig" waren.

Im Gegensatz zu dir habe ich offenbar aber mit der Zeit dazugelernt und 
verbreite diese Geschichten nicht a la "was bin ich doch für ein harter 
Typ".

von hp-freund (Gast)


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Hallo ihr Chemiker!

Wenn ihr euch mit den Chemikalien gegenseitig übertrefft, könnte doch 
sicher einer von euch was besorgen:

Kupfer Hypophosphit

Dann könnte man:

http://www.youtube.com/watch?v=fY0AjzKLA-8

Damit könnte sich sicher jemand hier sehr beliebt machen.
Und die meisten würden es vermutlich auch nicht trinken ;-)

von Backflow (Gast)


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>Damit könnte sich sicher jemand hier sehr beliebt machen.

Aus dem Alter bin ich lange raus.

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

>> Mann, hier geht es um eine 1%-ige Lösung. Selbst Laugengebäck
> kommt mit
>> stärkerer Natronlauge in Berührung. Und das wird gegessen.
>
> Es wurde bereits geschrieben, daß das nach dem Backen kein NaOH mehr
> ist, und vorher wirklich gefährlich wenn man aus Versehen in den
> ungebackenen Teigling beisst.

Wo ist das NaOH im Gebäck? Neutralisiert es sich da mit Stoffen aus den 
Mehlen, oder gar Säuren, die Backtriebmittel haben oder bilden?

von Wolfgang-G (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wo ist das NaOH im Gebäck? Neutralisiert es sich da mit Stoffen aus den
> Mehlen, oder gar Säuren, die Backtriebmittel haben oder bilden?

Da kann ich Dir helfen. Mit dem CO2 aus der Luft bildet sich 
letztendlich Natriumcarbonat (Soda)

von Wolfgang-G (Gast)


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Wilhelm Schürings schrieb:
> Man sollte:
> a.) es sich nicht in die Augen schmieren

Lass ich nicht so gelten. Zunächst wird in der Regel aus Ätznatron 1%ige 
Lauge hergestellt.
Deshalb unbedingt eine Schutzbrille! tragen!

von Backflow (Gast)


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>Da kann ich Dir helfen. Mit dem CO2 aus der Luft bildet sich
>letztendlich Natriumcarbonat (Soda)

Diskutiert wird auch die Beteiligung an der Maillard-Reaktion:

http://de.wikipedia.org/wiki/Laugengeb%C3%A4ck

von Wolfgang-G (Gast)


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Backflow schrieb:
> Diskutiert wird auch die Beteiligung an der Maillard-Reaktion:

Aha, das kannte ich noch nicht. Bin kein Bäcker.

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