Hallöchen, hier eine Frage von einem Hobby-Löter, der mit SMD noch nichts zu tun hatte: Eine Platine soll neben bedrahteten Bauteilen auch mit einigen SMD-Keramikkondensatoren und -Ferriten bestückt werden. Das Layout wäre ohne SMDs einseitig. Auf welcher Seite sollte man die SMD-Teile bestücken? Alle Bauteile auf die THT-Bestückungsseite und die SMD-Leiterbahnen ebenfalls auf diese Seite verlegen? Vorteil: alle Bauteile auf einer Seite. Nachteil:Layout doppelseitig und eventuell VIAs erforderlich. Oder die SMDs auf der THT-Lötseite bestücken? Vorteil: die SMDs können direkt am Ort des Geschehens platziert werden + einseitiges Layout. Nachteil: Bauteile zweiseitig. Grüßle P.S.: nur ein Hobbyprojekt, < 10 Platinen.
Dann halte mich mal auf dem Laufenden, da ich irgendwann wohl auch noch (mit großer Lupe) mit den SMD Bauteilen anfangen möchte. Aber zu deiner Frage: Wieso siehst du einen Nachteil bei beidseitigen Bauteilen? Irgendwo platt drauf kommen die Platinen doch meistens ohnehin nicht.
In den Anfängen der SMD-Technik war es üblich, die SMDs auf der gegenüberliegenden Seite der TH-Bauteile aufzubringen. Damals wurden die SMDs nicht in Lötpaste gesetzt, sondern zwischen den Pads ein Klebstoffpunkt aufgebracht, dann SMD-bestückt. Im Anschluss wurden die TH-Bauteile nur durchgesteckt und die Kontakte geschnitten, und das ganze Konstrukt ging dann über die Lötwelle. Heute ist jede Kombination denkbar. Wichtig für dich sollte sein, es so einfach wie möglich zu halten -> Arbeitszeit und Material für die Erstellung einer doppelseitigen Platine kostet ja auch extra. Du kannst aber das "Beste" aus deinen beiden Varianten mischen: Mach das Ding einseitig, SMDs unten, und dort wo du deiner Meinung nach gerne ein Signal von "oben" abgreifen möchtest kannst du dann immer noch einen Messpunkt setzen. Diese kleinen Lötnägel, auf die auch ein kleiner Kontakt aufgesteckt werden kann. Ralf
wolke schrieb: > Auf welcher Seite sollte man die SMD-Teile bestücken? Hab da schon alles gesehen: - Auf gleicher Seite wie die THT Bauteile - Auf der anderen Seite als die THT Bauteile - Sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite. Es gibt also nicht DIE richtige Antwort darauf. wolke schrieb: > Nachteil:Layout doppelseitig und eventuell VIAs erforderlich. Um ein doppelseitiges Layout wirst du sowieso eher nicht herumkommen, sobald du ein paar mehr Bauteile drauf hast. (vorrausgesetzt du verwendest keine Drahtbrücken und ähnliches) wolke schrieb: > P.S.: nur ein Hobbyprojekt, < 10 Platinen. Lasst ihr die Platinen fertigen und bestücken und was macht ihr selbst? Solange ihr die per Hand bestückt ist es relativ egal wo die SMD-Bauteile sind. Bedenke aber, dass man bei der fertigen Platine an die Oberseite leichter herankommt, wenn man mal z.B. nen anderen Widerstandswert testen will und daher löten muss.
Ralf schrieb: > Mach das Ding einseitig, SMDs unten, und dort wo du deiner Meinung nach > gerne ein Signal von "oben" abgreifen möchtest kannst du dann immer noch > einen Messpunkt setzen. Diese kleinen Lötnägel, auf die auch ein kleiner > Kontakt aufgesteckt werden kann. > > Ralf Da ich mich auch für dieses Thema interessiere, möchte ich mich bei dir, Ralf, für den Tipp mit den Messpunkten bedanken. Das ist eine wirklich gute Idee.
Hallo, SMD gegenüber THT ist recht verbreitet, aber in der Regel ist dann die Bauhöhe auf der SMD-Seite begrenzt auf 2..3mm. Hühnerfutter und ICs sind also ok, höhere SMDs, angefangen mit Tantal und Elkos, oder Trafos, sollte man nicht so bestücken. Gruss Reinhard
Bis auf Steckverbinder und evtl. mal einen Leistungs-Transistor und oder -Mosfet kommt mir eigentlich nichts mehr bedrahtetes auf der Platine. Allgemein ist die manuelle Bestückung von SMD-Bauteilen per Hand auch schneller. SMD Bauteile auf TOP. Beidseitige Bestückung ist für die meisten Anwendungen nicht erforderlich. Elkos versuche ich immer mehr zu vermeiden, aber diese Arbeitsweise kommt auch von der Arbeit. 10uF Kondensatoren (X7R) von Samsung in 1206 Package gibt es mittlerweile für ein Appel und Ei auf Rolle.
Tim R. schrieb: > Bis auf Steckverbinder und evtl. mal einen Leistungs-Transistor und oder > -Mosfet kommt mir eigentlich nichts mehr bedrahtetes auf der Platine. > Allgemein ist die manuelle Bestückung von SMD-Bauteilen per Hand auch > schneller. SMD Bauteile auf TOP. Beidseitige Bestückung ist für die > meisten Anwendungen nicht erforderlich. Elkos versuche ich immer mehr zu > vermeiden, aber diese Arbeitsweise kommt auch von der Arbeit. 10uF > Kondensatoren (X7R) von Samsung in 1206 Package gibt es mittlerweile für > ein Appel und Ei auf Rolle. Würdest du mir bitte mal ein paar Tipps geben was ich so anschaffen sollte um mit SMD zu beginnen und wie ich das am besten mit Lochraster realisiere. Welch Größe muss ich nehmen? Vielen Dank!
F. Fo schrieb: > Würdest du mir bitte mal ein paar Tipps geben was ich so anschaffen > sollte um mit SMD zu beginnen Pinzette, nicht zu feiner Lötkolben mit angeschrägter Spitze und evtl. Hohlkehle, evtl. Pinzettenlötkolben, Flußmittel (für feinere ICs), Entlötlitze
Mr. X schrieb: > F. Fo schrieb: >> Würdest du mir bitte mal ein paar Tipps geben was ich so anschaffen >> sollte um mit SMD zu beginnen > > Pinzette, nicht zu feiner Lötkolben mit angeschrägter Spitze und evtl. > Hohlkehle, evtl. Pinzettenlötkolben, Flußmittel (für feinere ICs), > Entlötlitze Bis auf Flussmittel ist das alles vorhanden. Mir ging es eher um die Größen der Bauteile und in welcher Art und wo man das günstig beziehen kann.
Wenn du selber mit SMD Bauteilen noch nie gearbeitet hast, dann würde ich Widerständen und Kondensatoren in der Größe 1206 empfehlen. Dioden in SOT23 und ICs im SOIC / SO Package. , Allerdings für Lochraster würde ich immer bedrahtete Bauteile vorziehen. Ich selber layoute gerne mit 0603, die kann ich noch leicht per Hand löten. Warum 0603? Die Layout in Verbindung mit SO / SOIC Packages sehen einfach dadurch am Besten aus. Dadurch lassen sich kürze Signalwege realisieren und Platinenplatz wird sehr gute eingespart. Anfangen würde ich allerdings nicht damit. Von einer Anschaffung von SMD Bauteilen halte ich zunächst eigentlich eher nichts. Bedrahtete Widerstände ( max. 50Stk.) aus der E12 Reihe lohnen da mehr, wie auch Kondensatoren. Später kann man sich immer noch ein SMD-Widerstandsmagazin anschaffen. Das Geld würde ich Anfangs in einer guten Ausrüstung/Werkzeug und in die erste Platine investieren. Warum bedrahtete Widerstände? Heutzutage plant, simuliert und layoutet man sein Projekt auf dem Computer und lässt die Platine fertigen. Anschließend kauft man die passenden SMD-Bauteile für sein Projekt. Bei Standart-Bauteilen kaufe ich immer etwas mehr ein, dadurch habe ich ein kleines Lager hier aufgebaut. Diese Bauteile werde ich sicherlich gebrauchen und meist wieder einsetzen. Sollte mal ein Teil einer Schaltung nicht so gut funktionieren löte ich bedrahtete Widerstände oder Kondensatoren meist parallel zu den SMD Bauteilen. Ich würde mich übrigens an diese Liste halten: http://www.mikrocontroller.net/articles/Standardbauelemente Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die meisten Bauteile auch in der Industrie in riesigen Mengen eingesetzt werden. Warum mein Lieblings Komparator LM211 /LM311 (im TSSOP Package) nicht dort drin ist, verstehe ich allerdings überhaupt nicht.
Vielen Dank, Tim. Ich habe hier schon ne beachtliche Menge an Teilen. Eigentlich reichen die bis an mein Lebensende, aber die Kaufsucht ... :-) Der Ansatz ist gut, doch werden die meisten Sachen nur einmal von mir gemacht. Platinen habe ich auch schon geätzt und das klappt gut, doch die Arbeit für einen Prototype lohnt oft nicht. Weil ich für kleinere Sachen nicht mal einen Schaltplan zeichne, geschweige denn ein Layout. Hab jetzt gerade eine "Kühlbox" für die Fritzbox gebaut und außer Spannungsregler, µC, Transistor und Beschaltung ist da ja nichts drauf. Das ist in Lochraster schnell gemacht. Für eigene Platinen, und das ist der Grund warum ich mich dafür interessiere, ist es sicher komfortabler das in SMD zu machen. Da braucht man dann keine Löcher mehr bohren.
Es ist mir ein wenig unverständlich, warum viele Hobbylöter eine gewisse Angst vor SMT haben. 1206 ist riesig! Ich empfehle es allerdings nicht, da die Bauteile zu groß sind. 0805 ist eine gute Bauform für den Einstieg, 0603 dann eine sinnvolle Hobby-Bauform für Fortgeschrittene. Viele seltsame SMD-Löt-Tips sind seltsam und lassen es so aussehen, als sei es eine hohe Kunst. Ist es allerdings nicht. Wie hier schon erwähnt, braucht man unbedingt Flussmittel (wenn man dabei unbedingt sparen muss, kann man dabei auch sparen, lohnt sich aber nicht. Ich mag das Edsyn FL-22 in der Spritze, reicht auch ewig), idealerweise als Gel. In Alkohol gelöstes Kolophonium geht natürlich auch, ist aber eine viel größere Sauerei. Eine einigermaßen brauchbare Pinzette ist wichtig. Es muss keine Luxusausführung sein, aber sie sollte vorne spitz genug sein, um die Bauteile halten zu können (je nach Geschmack, aber ultrafeine Spitzen sind nicht notwendig). Außerdem sollte sie natürlich vernünftig schließen und auch nicht magnetisch sein. Man muss dafür keine Unsummen ausgeben, aber Schrott sollte man sich auch nicht andrehen lassen. Für selbstgeätzte Platinen würde ich die Bauteile so mischen, dass das Layout gut funktioniert. Beim Selberätzen ist ein einseitiges Layout mit weniger Stress verbunden, also ist es sinnvoll, dabei die SMD-Bauteile auf der Lötseite zu belassen.
someone schrieb: > 1206 ist riesig! Ich muss dazu sagen es kommt immer auf die Applikation drauf an. Bei 1206 kann man viel besser Leistungen abgeben, des weiteren kann man auch Leitungen unter dem Widerstand durchführen. 1206 hat gegenüber 0402 bis 0805 seine Existenzberechtigungen. Auf einem Mikrocontrollerboard nutze ich ausschließlich 0603, sobald es in Richtung Leistungselektronik geht wird es schnell 1206. Sollte man mehr Leistung über 0603 abführen wollen, dann kann man auch ruhig zwei in Reihe oder Parallel schalten. Es ist immer von der Applikation abhängig. Riesig sind übrigens Zementwiderstände auf einem Board, wobei das auch noch Kinderkram ist ;)
0805 oder 0603 und SOT-23 vertragen sich sehr gut mit Lochraster-Platinen. Eine gute Pinzette ist unverzichtbar, die Lupenbrille muss bei mir leider auch sein.
Tim R. schrieb: > 1206 hat gegenüber 0402 bis > 0805 seine Existenzberechtigungen. Die Aussage 0805 statt 1206 zu nehmen, die kann ich gerade noch nachvollziehen, aber 0402? Diesen "Fliegenschiss"? Hab vor einiger Zeit bei Siemens ... äh, die heißen jetzt ja Giga, in der Reparaturabteilung mit eine der Damen gesprochen und wollte denen mal über die Schulter schauen, wie die so löten. Fazit: Machen die auch nicht mehr, macht jetzt ein Roboter. Dann nahm ich mal so eine Platine in die Hand und erst nach einiger Zeit sah ich, dass da Bauteile drauf waren und es waren 0402. Ich bewundere jeden der das mit der Hand schafft. Allein das Aufbringen wäre mir unmöglich. Trotz großer Lupe nicht. Mit viel Ruhe und einiger Übung geht vielleicht noch 0805, aber an 0,4x0,2mm das hätte ich zu besten Zeiten nicht gekonnt.
F. Fo schrieb: > 0402? Diesen "Fliegenschiss"? Ich selber benutze 0402 auch nicht auf Arbeit, allerdings kann ich es für einige Schaltungen gut nachvollziehen. 0603 ist ein wenig zu groß, wenn mehrere unterschiedliche Widerstände parallel zu verlegen sind und dann verbunden werden mit einem fine-pitch (1mm) package. Das sieht meist sehr unförmig aus und braucht mehr Platz auf dem Board.
Tim R. schrieb: > F. Fo schrieb: >> 0402? Diesen "Fliegenschiss"? > > Ich selber benutze 0402 auch nicht auf Arbeit, allerdings kann ich es > für einige Schaltungen gut nachvollziehen. 0603 ist ein wenig zu groß, > wenn mehrere unterschiedliche Widerstände parallel zu verlegen sind und > dann verbunden werden mit einem fine-pitch (1mm) package. Das sieht > meist sehr unförmig aus und braucht mehr Platz auf dem Board. Aber von Hand?
Neulich mal, da hab ich von einem Breakout-Board was abgekratzt, weil ich dachte, ich hätte einen Spritzer Lötzinn draufgemacht. Anschließend hat das Denken eingesetzt und es war dann doch eine 0402-LED. :-( Es war eine "schöne" Übung, da wieder eine neue LED draufzulöten, noch dazu richtigrum.
Konrad S. schrieb: > Neulich mal, da hab ich von einem Breakout-Board was abgekratzt, weil > ich dachte, ich hätte einen Spritzer Lötzinn draufgemacht. Anschließend > hat das Denken eingesetzt und es war dann doch eine 0402-LED. :-( > Es war eine "schöne" Übung, da wieder eine neue LED draufzulöten, noch > dazu richtigrum. Besser kann man das nicht ausdrücken. "Da gehse kaputt!" ... wie der Ruhrpöttler gern zu sagen pflegt.
F. Fo schrieb: > Aber von Hand? Nee dann nicht mehr, würde allerdings gehen. Spaßig ist es allerdings nicht mehr. Auf einem Board habe ich 0603 LEDs benutzt. Das war auch nicht wirklich intelligent, geht aber.
402 ist etwas fummelig, aber es geht schon. Die Pinzette muss halt auch schön dünn sein, damit man was von der Packungsdichte hat. 201 habe ich noch nicht probiert ;) Ich nehm dafür so ein Blechding, das bei einem Billigst-Uhrmacherset dabei war. Das Pinzette ist für alle Sachen, die auch nur 0.01N Kraft erfordern, schon verbogen, aber für so Kleinkram super. Man kann nämlich problemlos die jeweils passende Spitzengeometrie von Hand hinbiegen. Es ist auch unmöglich, soviel Kraft auf die Bauelemente zu bringen, dass sie wegspringen ;) Dazu noch die Spitzen selbst etwas schräg abgefeilt und fertig ist die perfekte SMD-Platzierung... Noch ein Tip für Eagle-User: Die Footprints von 1206/805/603/402 sind eigentlich knapp eine Nummer zu gross, zB. passt auf ein 603-Footprint problemlos ein 805er Bauteil. Die in der Library vorgegebenen Mindestabstände sind auch viel zu gross, per Automat und erst recht von Hand ist bequem die Hälfte möglich.
0402 ist (oder besser war? ich bin nicht mehr der jüngste) eigentlich meine persönliche Grenze für Handlötung ohne Mikroskop. Ich habe zu hunderten kleine 0404-Widerstände (also 2x 0402-Pärchen in einem gemeinsamen Gehäuse) in Nokia 3310/3330 gewechselt. Unterm Mikroskop wars bequem aber langsam. Auf der Rig zum Messen gings schneller, weil man gleich in dem Meßrahmen nur Lötnadel + Pinzette ranhalten brauchte. Wenn so ein Bauteil runterfiel, brauchte man sich gar nicht die Mühe zu machen, das zu suchen: jeder Lötzinnkrümel und einige Staubpartikel etc. waren mindestens genausogroß. Bei 0603 komme ich langsam altersbedingt auch an meine optischen Grenzen und muß eine Arbeitslupe nehmen.
"Altersbedingt" und "402 geht noch", da kann ich nur sagen, "Boah, eh!" Bin jetzt fünfzig, aber das war mir mit 20 schon zu fummelig. Als Kind, da hätte ich sicher 402 gekonnt. Was für eine Lötspitze nimmt man da eigentlich?
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