eine frage: wenn ich ein signalband (100-3000hz) auf einen träger (300 khz) moduliere, dann habe ich ja ein USB (unterseitenband) und ein OSB um die trägerfrequenz herum. schicke ich das ganze durch einen Bandpass (durchlassfrequenz bei 300 khz mit hoher bandbreite) dann geht das basisband durch die hochpasswirkung verloren. das signal ist aber noch nicht weg oder? es liegt auch noch im OSB und USB (also zwischen 297-303 khz). wenn ich das ganze jetzt in einen tiefpass(z.b. 6000hz) schicke dann erhalte ich mein signal zurück? braucht man denn da beide bänder, also OSB und USB ? welches band wird zurück in die basisfrequenz gebracht ? warum funktioniert das überhaupt? eigentlich müsste doch jede frequenz jenseits von 6000 hz vom tiefpass unterdrückt werden? Gruß fragenfriederich
hallo, nur zur Richtigstellung : das untere Seitenband wird als LSB (Lower Side Band) und das obere Seitenband wird als USB (Upper Side Band) bezeichnet. Gruesse Hans (DG8SBT)
fragenfriederich schrieb: > eine frage: > > wenn ich ein signalband (100-3000hz) auf einen träger (300 khz) > moduliere, dann habe ich ja ein USB (unterseitenband) und ein OSB um die > trägerfrequenz herum. schicke ich das ganze durch einen Bandpass > (durchlassfrequenz bei 300 khz mit hoher bandbreite) dann geht das > basisband durch die hochpasswirkung verloren. Ja. > das signal ist aber noch nicht weg oder? es liegt auch noch im OSB und > USB (also zwischen 297-303 khz). Bei Zweiseitenbandmodulation ja. Bei Einseitenband nurnoch analog dazu in einem SB. > wenn ich das ganze jetzt in einen tiefpass(z.b. 6000hz) schicke dann > erhalte ich mein signal zurück? Nein, dann hast Du gar nichts mehr, egal ob FM, AM, PM. > braucht man denn da beide bänder, also > OSB und USB ? Nein, man kann sogar trägerlose Einseitenbänder demodulieren. Alles nur eine Frage des Aufwandes. > welches band wird zurück in die basisfrequenz gebracht ? Beide bzw. nur eines - je nach Modulationsart. > warum funktioniert das überhaupt? eigentlich müsste doch jede frequenz > jenseits von 6000 hz vom tiefpass unterdrückt werden? Genau das passiert auch.
Hallo, kurz zu SSB: Beispiel: Bei LSB wird eine Frequenz, z.B.: 10MHz mit einem Signal von 0-5kHz moduliert. Dann wird die Frequenz von 10MHz bis 9,995MHz moduliert. Bei USB wird eine Frequenz, z.B.: 10MHz mit einem Signal von 0-5kHz moduliert. Dann wird die Frequenz von 10MHz bis 10,005MHz moduliert. Du kannst soetwas schön sehen bei einem WebSDR: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/ Als Beispiel im Bereich 3,5 bis 3,8 MHz ist LSB. Wenn die Frequenz beispielsweise 3,670MHz ist, so siehst Du das Spektrum nach unten wabern. (Achtung! Das 80m Amateurfunkband ist eigendlich CB-Funk mit Rufzeichen SCNR ;-) ^^ ) Als Beispiel im Bereich 14 bis 14,350 MHz ist USB. Wenn die Frequenz beispielsweise 14,230MHz ist, so siehst Du das Spektrum nach oben wabern. Als Bild habe ich mal die Frequenz 14,231MHz angehängt. Da flattert gerade SSTV.
Nachtrag: Ich habe das Gefühl Du sprichst von einer klassischen Amplitudenmodulation (was auch die 300kHz nahe legen). Lass dich hier von der sog. Hüllkurve nicht an der Nase herumführen. Das ist ein reines Gedankenexperiment. Die Hüllkurve gibt es nicht und kann daher auch nicht einfach wieder zurückgewonnen werden. Was man sieht, ist die modulierte Amplitude, deren verbundene Scheitelwerte dem Nutzsignal gleich sieht. Dieses niederfrequente Signal ist aber im modulierten Signal nicht enthalten.
fragenfriederich schrieb: > eine frage: > > wenn ich ein signalband (100-3000hz) auf einen träger (300 khz) > moduliere, dann habe ich ja ein USB (unterseitenband) und ein OSB um die > trägerfrequenz herum. schicke ich das ganze durch einen Bandpass > (durchlassfrequenz bei 300 khz mit hoher bandbreite) dann geht das > basisband durch die hochpasswirkung verloren. Das, was du beschreibst, ist in etwa die sogenannte "Filtermethode", um ein SSB-Signal zu erzeugen. Du machst eine Amplitudenmodulation und dann schneidest du mit einem geeigneten Filter das unerwünschte Seitenband und den Träger weg. Eine andere Methode zur SSB-Erzeugung ist die "Phasenmethode". Oder als dritte ist noch die "Weaver"-Methode bekannt. > das signal ist aber noch nicht weg oder? es liegt auch noch im OSB und > USB (also zwischen 297-303 khz). Richtig, es ist noch im übriggebliebenen Seitenband enthalten, sonst würde eine Modulation ja auch keinen Sinn machen. > > wenn ich das ganze jetzt in einen tiefpass(z.b. 6000hz) schicke dann > erhalte ich mein signal zurück? braucht man denn da beide bänder, also > OSB und USB ? welches band wird zurück in die basisfrequenz gebracht ? > warum funktioniert das überhaupt? eigentlich müsste doch jede frequenz > jenseits von 6000 hz vom tiefpass unterdrückt werden? > Mit einem Tiefpaß kannst du auch keine Demodulation machen, das funktioniert nicht. Du mußt für die Demodulation eines SSB-Signales den entsprechenden Träger wieder dazu mischen (in deinem Falle 300kHz) und erhältst dann durch die Mischung des Seitenbandes mit dem Träger wieder deine NF, also das Ursprungssignal.
Die Amplitudenmodulation ist mathematisch nebenbei wirklich sehr gut zu erklären, und auch gar nicht sonderlich kompliziert. Falls es dich interessiert, kann ich das ja mal kurz aufschreiben.
wowwow! vielen dank für eure Hilfbereitschaft. ok jetz weiß ich zumindest, dass es mit der Demodulation nicht so einfach ist. Ich zeige euch jetzt mal ein Bild von meinem Signal, das ich mit einer beliebig hohen Trägerfrequenz modulieren kann. Man kann erkennen, dass das Trägersignal kein gewöhnliches Rechtecksignal ist, sondern ein Pulssignal. Das heißt eine Wellenlänge der Trägers besteht aus "Trägersingal an" (also Träger mit aufmodulierten Signal) und "Trägersignal aus" (keine Spannung). Mich interessiert nun wie ich dieses Signal demodulieren kann, nachdem ich des durch den Bandpass (Durchlassfrequenz=Trägerfrequenz) geschickt habe. Dazu brauche ich einen Mixer der das Signal-Träger-Gemisch mit dem Träger erneut multipliziert? Gruß
fragenfriederich schrieb: > wenn ich ein signalband (100-3000hz) auf einen träger (300 khz) > moduliere, dann habe ich ja ein USB (unterseitenband) und ein OSB um die > trägerfrequenz herum. schicke ich das ganze durch einen Bandpass > (durchlassfrequenz bei 300 khz mit hoher bandbreite) dann geht das > basisband durch die hochpasswirkung verloren. Die Seitenbänder liegen dann im Bereich 300 kHz +/- 3 kHz. Wenn das mit einem Bandpass "hoher Bandbreite" gefiltert wird, dann ändert sich am Signal gar nichts, wenn die Bandbreite größer als 6 kHz ist. Das Basisband ist im modulierten Signal normalerweise gar nicht enthalten. ich schrieb: > Du mußt für die Demodulation eines SSB-Signales den > entsprechenden Träger wieder dazu mischen (in deinem Falle 300kHz) Im anderen Thread (Beitrag "Lockin Detektor für veränderliches Signal") schreibst du, dass du das Signal mit einem Lockin Detektor auswertest. Dieser Lockin Detektor macht genau das, er multipliziert das Signal mit einem Sinus-Signal mit 300 kHz und erzeugt damit wieder das ursprüngliche Signal, allerdings noch mit einem Tiefpassfilter bandbegrenzt. Damit das Signal bis 3 kHz dabei heraus kommt, muss der Tiefpass im Demodulator eine Grenzfrequenz oberhalb 3 kHz haben. Das Problem dabei ist, dass durch die größere Bandbreite auch der Rauschpegel steigt, die Vorteile des schmalbandigen Detektors gehen dadurch zum Teil verloren.
fragenfriederich schrieb: > Man kann erkennen, dass das Trägersignal kein gewöhnliches > Rechtecksignal ist, sondern ein Pulssignal. Dieses Signal verhält sich vom Spektrum her ähnlich wie ein AM-Signal, mit dem Unterschied, dass das Signal einen DC-Anteil und niederfrequente Anteile hat und zusätzlich zur Trägerfrequenz mit Seitenbändern auch noch ungeradzahlige Vielfache der Trägerfrequenz mit Seitenbändern enthalten sind. Nach einem Bandpassfilter mit 300 kHz Mittenfrequenz sollte ein normales AM-Signal übrig bleiben.
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