Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Aus Fehlern lernen.


von Moin (Gast)


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Moin,

Ich habe seit einiger Zeit kleinere Bastelprojekte (halbwegs 
erfolgreich) auf die Beine gestellt.
Und natürlich musste ich mich dann gleich übernehmen ;)
Ich hatte vor eine Art Vorstufe für meine Hifi-Anlage zu bauen.
Die einmal natürlich eine Quellenwahl besitzt, sowie eine Relais 
gesteuerte Lautstärkenregelung, eine Art Buffer Stage mittela dem 
BUF634-IC und einen kleinen Class-A Kopfhörerverstärker.
Natürlich hab ich bereits alles Entworfen, gekauft und zusammen gelötet 
BEVOR ich mir irgendwelche Gedanken gemacht habe über: Machbarkeit, 
Anforderung evtl Probleme , Schaltpläne (!) etc...
na ja...
Das resultat ich sitze vor einer 200x160 großen Platine voll mit 
Bauteilen und nahezu nüx funktioniert...zumindest nicht so wie es 
soll...
Welche Überraschung...

Quellenwahl funktioniert zwar, aber sobald der BUF634 seinen Dienst 
verrichten soll Brummt es gewaltig. Unabhängig davon ob eine Quelle 
angeschlossen ist oder nicht. Berühre ich die Masse mit einem finger 
wird es stärker, Erde ich die Masse wird es stärker. Berühre ich ein 
Relais wird es stärker...In die Nähe der Heizung darf meine Hand auch 
nicht kommen solange ich das Ausgangsignal über Kopfhörer abhöre, sonst 
wird das Brummen ebenfalls stärker???

ich bin etwas ratlos...

Am IC liegt es übrigens nicht, auch der Kopfhörerverstärker brummt exakt 
gleich. Und verzerrt schrecklich, obwohl es im Steckbrettaufbau noch 
wunderbar geklappt hatte.....(das einzige was ich je vorher ausprobiert 
hatte).


Die Relais-Lautstärken steuerung war übrigens auch völlig falsch 
dimensioniert. Die Spannungsteiler belasten sich natürlich 
gegenseitig...was das ganze dann etwas rechen intensiver macht.
Das habe ich aber mittlerweile rechenrisch neu aufgearbeitet und habe 
mir entsprechende Formeln hergeleitet. Die scheinen auch zu 
stimmen(Verglichen mit den gegeben werten für diverse Geräte im 
internet).
Aber das nur am Rande...

Ich muss sagen ich habe innerlich bereits abgeschlossen mit dem 
Projekt...bzw. werde es ganz neu angehen. Dieses mal Modular aber 
vorallem werde ich mich vorher belesen und informieren worauf man achten 
muss etc. und natürlich Schaltplänze zeichnen und alles vorher testen 
und und und....

Trotzdem wollte ich euch das gerne zeigen.
Vielleicht amüsiert es den ein oder anderen.
Vorallem aber erhoffe ich direkte Anregungen und Kritik was ich das 
nächste mal besser machen soll!
Ich weis ohne Schaltpläne ist das schwierig und ein völlig 
unübersichtliches Layout hilft evtl kaum weiter. Aber vielleicht hat ja 
jemand Lust und Zeit oder einfach nur Interesse und hilft mir dabei aus 
diesem Fehler, diesem Pfusch etwas zu lernen.

Kritik AUSDRÜCKLICH erwünscht, gerne auch harsch formuliert :)
Aber bitte mit Inhalt, damit ich es in Zukunft besser machen kann....


Grüße

von Paul Baumann (Gast)


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>Ich weis ohne Schaltpläne ist das schwierig und ein völlig
>unübersichtliches Layout hilft evtl kaum weiter.

Wahre Worte.
;-)
Da hast Du Recht -und Du hast den Vorteil, sowohl die Schaltung als auch
die Platine zu besitzen.....

MfG Paul

von Guest (Gast)


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Moin schrieb:
> Kritik AUSDRÜCKLICH erwünscht, gerne auch harsch formuliert :)
> Aber bitte mit Inhalt, damit ich es in Zukunft besser machen kann....

In deinem Layout sehe ich noch viele Airwires. Also Verbindungen, die im 
Schema vorhanden, jedoch auf der Platine fehlen.
Da musst du halt jetzt mit Draht versuchen nachzubessern.

Tipp: Die Layerfarbe von "unrouted" auf Leuchtrot setzen. Mit Ratsnet 
kann überprüft werden, ob da noch Fehlende Leiterbahnen vorhanden sind. 
Unten Links sollte dann "nichts zu tun" angezeigt werden.
Verlasse dich NIE darauf, dass das Massepolygon fehlende Verbindungen 
nachbessert. Das Layout muss auch ohne Massepolygon fehlerfrei sein!

von Kai K. (klaas)


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Du hast mit den roten Drähten in der rechten oberen Hälfte eine riesige 
Masseschleife gebaut. Dort induziert der Trafo Brumm, den du dann im 
Signalweg hast. Trenne mal den obersten roten Draht auf, dann müßte der 
Brumm kleiner werden.

von Moin (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Du hast mit den roten Drähten in der rechten oberen Hälfte eine
> riesige
> Masseschleife gebaut. Dort induziert der Trafo Brumm, den du dann im
> Signalweg hast. Trenne mal den obersten roten Draht auf, dann müßte der
> Brumm kleiner werden.

habe den obersten Draht geöffnet...
-> reduziertes Brummen ohne Quelle mit Quelle aber teilwese EXTREM 
starkes Brummen.

Habe nun zum Test auch den Draht in der Mitte entfernt.
-> Brummen ist Weg aber Musik wird sehr leise und verzerrt stark...

81 Ohm statt der Drahtbrücke in der Mitte und oberer Draht weiterhin 
offen
-> brummen ist weg Musik wird lauter, klingt aber gaaanz leich verzerrt 
vlt. täusch ich mich auch

Hilft das wem weiter?

von Moin (Gast)


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Nochmal ein kleiner Nachtrag:
Der Obere Draht ist geöffnet.
Die Musik klingt jetzt verzerrt mit oder ohne Masse-Draht in der Mitte.
Brummen is mit dem Draht sehr stark, mit einem 81 Ohm widerstand aber 
völlig weg.

Die Musik ist aber leiser und Verzerrt!

Könnnte es sein das sich der BUF634 eine Macke zugezogen hat als ich die 
Masse aufgetrennt habe?
Da war die Versorgungsmasse und die Signalmasse nämlich nur über einen 
100k Ohm Widerstand verbunden....

von Moin (Gast)


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So...
Nach einigem rumprobieren ist der Stand folgender:

Kai´s Vorschlag die obere Drahtbrücke zu entfernen scheint aufjedenfall 
die richtige Richtung gewesen zu sein.
Das Brummen war zwar noch vorhanden aber leiser und berührte ich mit 
einem Finger die Masse war es, im gegensatz zu vorher, komplett weg. Ein 
Erden der Masse hatte allerdings auch hier keinerlei Erfolg....

Einer der BUF634 IC´s ist wohl verreckt bei dem experementieren daher 
das verzerrte Musiksignal.
Mit einem neuen IC klang es bei dem letzten Aufbau(Draht oben offen, 
masse in der Mitte verbunden) scheinbar ok....solange ich den Finger auf 
der Masse hatte ;)




BTW:
Hatte zwischenzeitlich die 100k Widerstände(evtl auch ein zu hoher 
Wert), vom Eingang der BUF634er auf Masse, entfernt gehabt und den 
verstärker dann ärgerlicherweise eingeschaltet...
Als ich die Quelle dann abgezogen hab haben sich meine Kopfhörer 
verabschiedet.
Vorher liefs (bis aufs Brummen) einwandfrei o.O
Na ja.....schuld eigene...

von Kai K. (klaas)


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>Hilft das wem weiter?

Du hast natürlich ein massives Masseproblem. -> Das nächste mal eine 
intelligente Massefläche verwenden, über die keine Gleichrichterströme 
fließen.

>Könnnte es sein das sich der BUF634 eine Macke zugezogen hat als ich die
>Masse aufgetrennt habe?

Der BUF634 ist derart schnell, daß ein Aufbau ohne Massefläche nahezu 
sinnlos ist. Warum überhaupt ein derart schneller Chip für Audiozwecke??

>Da war die Versorgungsmasse und die Signalmasse nämlich nur über einen
>100k Ohm Widerstand verbunden....

-> Massefläche!

>Ein Erden der Masse hatte allerdings auch hier keinerlei Erfolg....

Das sagt ja auch keiner.

>Mit einem neuen IC klang es bei dem letzten Aufbau(Draht oben offen,
>masse in der Mitte verbunden) scheinbar ok....solange ich den Finger auf
>der Masse hatte ;)

-> Massefläche! Außerdem darf der Trafo natürlich nicht mit der 
Vorzugsrichtung seines Magnetfelds auf die Bauteile zielen. Das muß ja 
brummen. Also, Trafo drehen, weiter von der Schaltung wegbewegen und 
vielleicht einen Ringkerntrafo (Talema) einsetzen. Eeventuell zusätzlich 
abschirmen.

von Moin (Gast)


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Danke nochmal für die weiteren Anmerkungen....

"Das nächste mal eine
intelligente Massefläche verwenden, über die keine Gleichrichterströme
fließen."
Ok, wie genau kann ich effektiv verhindern das Gleichrichterströme 
fliessen?
Gibst da allgemeine Regeln die man beachten sollte/kann?

Es wird ja allgemein empfohlen bei Audio Anwendungen eine Art 
Sternförmige Masseführung anzuwenden...Also Signalmasse und 
Versorgungsmasse in einem Punkt zusammen zu führen.
Unabhängig davon das hier weder das eine noch das andere richtig 
angewendet worden ist ;)
Weisst du wo dieser Punkt der zusammenführung im Idealfall liegt?
In der nähe der Siebelkos evtl?
Im Netz hab ich dazu noch keine klaren Infos gefunden....
oder ist das Quark und ne reine Massefläche tuts auch?

Der BUF634 wurde in einigen Online Foren erwähnt als ich nach Buffer 
IC´s geguckt habe...Im Datenblatt wurde er immerhin u.A. auch als Line 
bzw. headphone driver beschrieben...

Der Trafo ist ein Talema Rinkerntrafo....Das Magnetfeld sollte dann doch 
in alle Richtungen gleichstark sein?
Aber zu nah an den Bauteilen und Signalleitungen ist er 
wohl...jo...würde ich so nicht wieder machen...

von Falk B. (falk)


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von Kai K. (klaas)


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>Es wird ja allgemein empfohlen bei Audio Anwendungen eine Art
>Sternförmige Masseführung anzuwenden...Also Signalmasse und
>Versorgungsmasse in einem Punkt zusammen zu führen.

Signalmasse und Versorgungsmasse sollten bei schnellen OPamps immer 
direkt beim OPamp auf kürzestem Wege miteinander verbunden werden. Das 
führt fast automatisch zur Verwendung einer durchgehenden Massefläche, 
die dann sowohl Versorgungsmasse als auch Signalmasse ist.

>Weisst du wo dieser Punkt der zusammenführung im Idealfall liegt?
>In der nähe der Siebelkos evtl?

Ja, direkt an den beiden Pins, die mit Masse verbunden sind. Von dort 
geht die Massefläche aus.

>Aber zu nah an den Bauteilen und Signalleitungen ist er wohl

Genau.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Moin

Moin schrieb:

> Ich hatte vor eine Art Vorstufe für meine Hifi-Anlage zu bauen.
> ~~
> ~
> Quellenwahl funktioniert zwar, aber sobald der BUF634 seinen Dienst
> verrichten soll Brummt es gewaltig.

Meine Vorposter haben Dir schon eine Menge guter Tipps gegeben.
Aber einer meine ich fehlte irgendwie noch.
Vieleicht hilft Dir auch noch
http://de.wikipedia.org/wiki/Brummschleife
weiter.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Gerhard W. (gerhard86)


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Fliegen da Leiterflächen? Das ist nicht gut, speziell die um die 230V 
Anschlüsse herum nicht. Da hilft jeder mm Abstand.

von Kai K. (klaas)


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>Fliegen da Leiterflächen?

Eieiei! Sehe ich das richtig, daß der größte "ground fill" (teilweise 
unter dem Trafo) garnicht mit Masse verbunden ist?? Das wäre dann das 
genaue Gegenteil von einer Abschirmung, nämlich das bewußte und 
absichtliche Einstreuen von Brumm in die Schaltung. Das geht natürlich 
garnicht.

von Gerhard W. (gerhard86)


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Kai Klaas schrieb:
> Eieiei! Sehe ich das richtig, daß der größte "ground fill" (teilweise
> unter dem Trafo) garnicht mit Masse verbunden ist?

Nachdem die Flächen völlig zerhackt sind und weder Vias zu sehen sind 
die auf einen Masselayer hindeuten noch eine sonstige Verbindung, 
scheinen die meisten von diesen Stücken keine Verbindung zu haben, und 
auch dieser nicht. Die sind nur zum Störungen verkoppeln und als 
potentielle Schwingkapazität da.

@TE: Leiter ohne definiertes Potential sind extrem schlecht, in jeder 
Art von Schaltung. Wie schon vorher gesagt, wo du die Masseflächen nicht 
einwandfrei verbinden kannst, lass sie weg. Wenn die Fläche als ganzes 
zerhackt ist, besser überhaupt keine machen.

von Moin (Gast)


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Gerhard W. schrieb:
> @TE: Leiter ohne definiertes Potential sind extrem schlecht, in jeder
> Art von Schaltung. Wie schon vorher gesagt, wo du die Masseflächen nicht
> einwandfrei verbinden kannst, lass sie weg. Wenn die Fläche als ganzes
> zerhackt ist, besser überhaupt keine machen.

OHHHH
Danke für den Hinweis...das wusste ich nicht...
Ich habe diese Flächen lediglich angelegt damit nicht so viel Kupfer 
abgeätzt werden muss.

Könnte ein nachträgliches Verbinden mit Masse evtl etwas Besserung 
bringen?

Und Allgemein:
Also Durchgängige Flächen mit Masse verbinden und sonst lieber "lücken" 
lassen und die Masse als Leiterbahn führen?

Zur Massefläche:
Hab ich das Richtig verstanden?
Nur flächige "fließende" Masseflächen, keine Zipfel oder ähnliches.
Wie ist es mit Masseflächen die um eine Schaltung doer beispielsweise 
einen IC gehen.
Diese würden ja eine Art Masseschleife bilden, also auch lieber nur als 
Leiterbahn bzw. zumidnest nicht als geschlossenen Ring ausführen?

von Kai K. (klaas)


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>Könnte ein nachträgliches Verbinden mit Masse evtl etwas Besserung
>bringen?

Aber hallo, auf jeden! Du mußt dir einfach überlegen, daß Metall den 
Raum für elektrische Felder kurzschließt, also Räume überbrückt. Es ist 
dann so, als ob du den Störer ganz ganz dicht an die Bauteile bringst. 
Das ist ein himmelweiter Unterschied zu der Situation, daß du diese 
raumüberbrückenden Metalle mit Masse verbindest. Das eine Mal injezierst 
du direkt Störungen, das andere Mal schirmst du sie ab.

>Also Durchgängige Flächen mit Masse verbinden und sonst lieber "lücken"
>lassen und die Masse als Leiterbahn führen?

Keine Ahnung was du damit meinst. Aber du solltest deine Platinen in 
Zukunft zweilagig routen und eine Seite mit einer durchgehenden 
Massefläche versehen. "Ground fills" auf der anderen Seite solltest du 
über Vias mit dieser Massefläche verbinden. Zwischen empfindliche 
Leiterbahnen palzierst du immer "ground fills" und verbindest sie über 
Vias mit der Massefläche. Dadurch erhälst du zwischen den Leiterbahnen 
eine sehr wirksame Abschirmung.

Diese Technik vermeidet größere Fehler und führt fast immer auf Anhieb 
zu einem optimalen Resultat.

>Wie ist es mit Masseflächen die um eine Schaltung doer beispielsweise
>einen IC gehen.

Das ist ja keine Massefläche, sondern per Definition ein "ground fill". 
Solche Schleifen werden durch die darunterliegende Massefläche 
kurzgeschlossen. Eine Massefläche muß immer komplett durchgehend sein 
und darf praktisch nicht unterbrochen werden, Anschlußpins von 
bedrahteten Bauteilen mal ausgenommen.

von Kai K. (klaas)


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Achtung: Wie Gerhard schon meinte, hast du einen viel zu geringen 
Sicherheitsabstand zwischen den 230V Leiterbahnen und dem Rest der 
Schaltung. 8mm Isolationsabstand sollten es schon sein. Also pack mal 
die Fräse aus...

von Georg A. (georga)


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> Diese würden ja eine Art Masseschleife bilden,

Jetzt nicht wieder von der Bezeichnung Schleife irre machen lassen ;) Es 
geht darum, dass in eine Schleife etwas asymetrisch einkoppeln kann 
(induktiv oder kapazitiv), damit gibt es dann Potentialdifferenzen an 
verschiedenen Stellen, obwohl ja überall dassselbe Potential sein 
sollte. Die Gefahr steigt mit der Grösse der Schleife, den Strömen und 
den Frequenzen. Für so Kleinsignalkram wie auf der Platine ist das nicht 
wichtig. Schau dir nur mal die Layouts von Audiokram aus den 60ern/70ern 
an. Einseitig, unübersichtlich und trotzdem brummfrei ;)

Deine Probleme kommen von den Koppelflächen beim Trafo (weg damit, 
notfalls abkratzen) und sicherlich irgendwo vergessenen Leitungen bzw. 
Masseverbindungen...

BTW: Bei Eagle heisst das Stichwort "Orphans off", um die nicht 
verbundenen Inseln zu unterdrücken ;)

von Moin (Gast)


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So kleines Status Update...
Danke erstmal für die ANregungen...
hab sie (so gut wie auf der fertigen Platine möglich) unmgesetzt und 
siehe da....
Das Brummen scheint sich stark reduziert zu haben....lediglich ohne 
angeschlossene Quelle brummt es leicht...aber auch weniger als vorher.

Mit Quelle ist absolute Stille...
leider sind meine neuen Test-Kopfhörer auch leiser...also mal 
schauen....
ich werde jetzt noch etwas weiter testen und dann mal schauen...

von Moin (Gast)


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So also mit Quelle ist er jetzt definitiv Brummfrei :)
Schonmal SUPER DANKE....

Ohne quelle gibts ein leichtes Brummen aber das lässt sich ertragen 
zumal eswirklich recht schwach ist...

Ich habe die Widerstande der IC´s vom Signalpfad gegen GND jetzt nicht 
mehr gegen Die Versorgungsmasse sondern die Signalmasse gelegt, das hat 
definitiv nochmal was gebracht im AB-Vergleich...

ABER:
NEUES PROBLEM:
Der IC BUF634 ganz oben rechts verursacht ein lautes weißes 
Rauschen...egal welchen BUF634 ich einsetze. Überbrücke ich den Kontakt 
einfach mit einem stück draht gibts kein Rauschen...

Hat da jemand ne Idee? Evtl. einer der Kondensatoren abgeraucht...
Aber ansich kann es nicht an der versorgung liegen. Da der untere IC 
kein rauschen verursacht...

von Kai K. (klaas)


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>Ohne quelle gibts ein leichtes Brummen...

Weil der Eingang dann hochohmig ist und Brumm einfängt.

>Der IC BUF634 ganz oben rechts verursacht ein lautes weißes Rauschen...

Wahrscheinlich schwingt er. Ein BUF634 ist noch einmal eine ganz andere 
Liga. Ohne HF-gerechten Aufbau bleibt die Schaltung wohl sporadisch 
instabil.

>Hat da jemand ne Idee?

Ohne Schaltplan? Kaum...

von Moin (Gast)


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Na gut...
Trotzdem vielen Dank an Kai und die anderen :)
Habt mir wirklich geholfen....Ich werde die Schaltung wohl so nicht in 
Betrieb nehmen, aber das war ja vorher abzusehen.
Hätte trotzdem nie gedacht das ich so viel weiter komme.
Hab ne Menge dazugelernt und mach es (hoffentlich) das nächste mal 
besser...

Gibt es eine gute Alternative zum BUF634 die evtl. eher für Audio Zwecke 
geeignet und etwas unkritischer ist?

von Kai K. (klaas)


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>Gibt es eine gute Alternative zum BUF634 die evtl. eher für Audio Zwecke
>geeignet und etwas unkritischer ist?

Zeig einfach mal deinen Schaltplan und dein Layout zu diesem 
Schaltungsteil. Der BUF634 ist wie jeder andere OPamp auch stabil 
betreibbar, es kommt nur besonders auf die Schaltungdetails an und er 
verzeiht kaum Fehler.

von Moin (Gast)


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So...
Das wäre mein Entwurf für den BUF634 als kleine einzel Platine...

Ich bin mir aber nicht sicher ob dich die Signal- und Versorgungsmasse 
auf der Platine oder beim Netzteil zusammen führen soll.

Die weisse Bahn ist die Signalmasse und die Massefläche ist die 
Versorgungsmasse...

von Moin (Gast)


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Anhang vergessen, sorry

von Kai K. (klaas)


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Also, zunächst mal müssen Versorgungsmasse und Signalmasse direkt am 
Chip miteinander verbunden sein. Das schaffst du am einfachsten, wenn du 
eine durchgehende Massefläche auf der Rückseite der Platine verwendest, 
die für alle Schaltungen Signalmasse und Versorgungsmasse zugleich ist. 
In deiner Schaltung verbindest du den 47k Widerstand einfach mit dem 
Masseanschluß von C4.

C1 bis C4 sind vorbildlich angeordnet. In Serie zum Eingang solltest du 
aber noch einen Serienwiderstand von 50...100R anordnen. Schau ins 
Datenblatt. Eigentlich gehört da ein richtiges Tiefpaßfilter hin, wenn 
du das Signal über ein Kabel dorthin führst.

Der Ausgangsmassepin muß natürlich ebenfalls mit der Massefläche dort 
verbunden werden. Genauer: Da muß eine sehr kurze Verbindung zu den 
Massepins der Entkoppelelkos herrschen (->Massefläche).

In die Ausgangsleitung würde ich einen kleinen Widerstand von ein paar 
Ohm einfügen, direkt am Ausgang des BUF634.

Und dann frage ich mich, warum der BUF634 auf 300MHz Bandbreite 
eingestellt sein muß. Stell doch mal eine kleinere Bandbreite ein.

Die Siebung kann verbessert werden, wenn du in die Zuleitungen jeweils 
eine UKW-Drossel einfügst. Um Resonanzen zu vermeiden, kannst du zu den 
Drosseln noch einen 1R Widerstand in Serie schalten. Was für Kopfhörer 
willst du denn treiben? Wieviel Ohm?

von Georg A. (georga)


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> C1 bis C4 sind vorbildlich angeordnet.

Wobei ich persönlich die eher so anordnen würde, dass ihr Masseanschluss 
auch in die innere Masseinsel zeigt. Wenn man dann C2/C4 noch oberhalb 
des Chips macht, sieben sie dann auch tatsächlich die 
Versorgungsspannung vor dem IC, und es würde noch dazu symmetrisch 
aussehen. So muss der Strom durch die Cs ja einen "riesen" Umweg einmal 
um den Stecker X3 machen, um wieder zur Masse zu kommen.

Ok, ist bei Kleinsignal-NF wohl alles noch egal ;) Es hilft aber schon, 
wenn man sich das immer vergegenwärtigt, welche Umwege die Ströme so 
machen müssen. Spätestens beim ersten Schaltreglerdesign wird das dann 
nützlich...

von Kai K. (klaas)


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>Ok, ist bei Kleinsignal-NF wohl alles noch egal ;)

Nein, nein, du hast völlig Recht! Deine Überlegungen gelten ja für alle 
Frequenzen der Bandbreite des BUF634, also bis 300MHz. Und für die 
allerhöchsten Frequenzen sind die Wege dann tatsächlich zu lang und die 
Geschichte fängt an zu schwingen.

>Wobei ich persönlich die eher so anordnen würde, dass ihr Masseanschluss
>auch in die innere Masseinsel zeigt.

Ich habe mich dabei auf die Situation mit unten liegender, durchgehender 
Massefläche bezogen. Du hast Recht, mit nur den Massefitzelchen auf der 
Oberseite stehen die Caps nicht optimal.

von Moin (Gast)


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Ok,
Danke erstmal für die Anregung :)
Also ich habe die Bandbreite jetzt auf 30Mhz begrenzt...sollte für Audio 
Zwecke ja ausreichen...
Und ich ahbe die Signal- und Versorgungsmasse jetzt zusammengelegt...
Habe jetzt noch einmal neu angesetzt weil es für zwei Chips(brauche ja 
Stereo) vorne und hinten nicht mehr hingehauen hat.

Ist das Layout so in ordnung doer brauche ich die durchgehende 
Massefläche auf einer Seite unbedingt?
Es ist für mich einfach momentan noch etwas tricky doppelseitige 
Platinen zu fertigen...
Allerdings habe ich es so verstanden das diese "durchteilte" Massefläche 
Nachteile hat. Macht ja auch Sinn der Weg zwischen den einzelnen Masse 
Pins wird teilweise extrem länger...

Sonst würde ich einfach hier auf die Oberseite noch eine Massefläche 
setzten...

von Moin (Gast)


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Und schon wieder...der Anhang...
Und den Ausgangs R hab ich auch vergessen, gut aber der ändert an der 
Masseführung ja nichts...

von Moin (Gast)


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Kopfhörer wären Parabolic K280 (75 Ohm) aber ich würde gerne auch die 
Endstufe drann laufen lassen.

Da ich für eine Relaisgesteuerte Lautstärkenregelung gerne eine feste 
"Last" Impedanz hätte...

von Kai K. (klaas)


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>Ist das Layout so in ordnung doer brauche ich die durchgehende
>Massefläche auf einer Seite unbedingt?

Betrachte jeden BUF634 als unabhängiges Modul und route es eigenständig. 
Schaffe zumindest eine lokale Massefläche, so wie Georg das beschrieben 
hat. Route nicht andere Signale direkt unter oder neben dem BUF634. Und 
der Eingangswiderstand (R3/R4) macht nur Sinn, wenn er direkt am Eingang 
plaziert wird. Das Datenblatt empfiehlt übrigens Werte zwischen 50R und 
200R.

Lege nicht Wert auf ein möglichst kompaktes Layout, sondern auf optimale 
HF-Eigenschaften. Ich layoute heute nur noch mit Massefläche, weil die 
Vorteile einfach extrem sind. Viele Leiterplattenhersteller haben kaum 
noch große Kostenunterschiede. Sogar 4-Lagentechnik ist heute 
erschwinglich geworden. Außerdem mußt du die Kosten ganzheitlich sehen: 
Wenn du wegen Platinenmurks mehrere Tage mit dem Flicken zubringen und 
schließlich ein neues Layout machen mußt, wird das am Ende viel teurer, 
als wenn du gleich eine doppelseitige Platine mit durchgehender 
Massefläche genommen hättest. Auch für einen Bastler gilt so eine 
Rechnung.

Das Verwenden einer doppelseitigen Platine mit einer durchgehenden 
Massefläche vereinfacht auch das Layouten ganz extrem, weil du alle 
Massebahnen nicht mehr extra ziehen mußt. Das schafft auch viel mehr 
Platz für die anderen Leiterbahnen.

von Moin (Gast)


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Dann komm ich wohl langfristig um Zweiseitig nicht herum.
Werde ich in Zukunft dann so machen.

Danke erstmal für die Hilfe und die Geduld mit mir :)

von Kai K. (klaas)


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>Dann komm ich wohl langfristig um Zweiseitig nicht herum.
>Werde ich in Zukunft dann so machen.

Es gibt keinen Zwang Hifi-Schaltungen mit durchgehenden Masseflächen 
aufzubauen, wie es jetzt bei richtigen HF-Schaltungen erforderlich ist. 
Aber ein BUF634 mit einer Bandbreite von 300MHz ist dann schon ein 
HF-Teil.

Warum verwendest du denn nicht den BUF634 im TO220-Gehäuse? Die 
Anschlußbelegung ermöglicht dir auch mit nur einer einseitigen Platine 
ein HF-gerechten Aufbau mit einer schönen Massefläche: Die Entkoppelcaps 
plazierst du auf der einen Seite des BUF634 und die Eingangs- und 
Ausgangsbauteile auf der anderen. Den Massepin der Ausgangssignals legst 
du direkt an die Masseanschlüsse der Entkoppelcaps der positiven 
Versorgungsspannung. Verwende in den Betriebsspannungszuleitungen 1R 
Widerstände. Auch Ferrite wie der "7427932" von Würth sind hilfreich. 
Dann dürfte die Schaltung auch bei 300MHz Bandbreite arbeiten.

von Moin (Gast)


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Da ich die BUf634 schon habe und die Teilchen doch recht teuer sind, 
versuch ich es mit erstmal mitd er DIP8 Variante :)
Aber danke für den Tipp mit der TO-220 Ausführung...

Denke ich werde es jetzt einfach mit einer 2 lagigen Ausführung 
Versuchen...
Das mit den Ferrit und 1 Ohm Widerständen wusse ich nicht und werde ich 
nachrüsten...

Kai Klaas schrieb:
> Es gibt keinen Zwang Hifi-Schaltungen mit durchgehenden Masseflächen
> aufzubauen, wie es jetzt bei richtigen HF-Schaltungen erforderlich ist.

Jo das wusste ich bereits nur hatte ich nicht im Blick das der BUF634 ja 
eher eine HF Anwendung ist.
Meinst du aber das i.d.R. eine durchgehende Masssefläche auf der 
Oberseite Vorteile bringen könnte wenn die Masseverbindungen auf der 
Unterseite sonst recht lang werden?
So wie ich das verstanden habe sollte es zumindest nicht Schaden und 
evtl. etwas Abschirmen...

von Georg A. (georga)


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Muss es eigentlich der BUF634 sein? Finde ich etwas mit Kanone auf 
Spatzen, insbesondere wenn die Kanone selbst schon explosionsgefährdet 
ist ;) Für einen Kopfhörer müsste es doch etwas langsameres auch 
geben...

von Moin (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Muss es eigentlich der BUF634 sein?

Ja eigentlich nicht unbedingt ;)

Hatte mich nur etwas in den BUF634 verschossen...
Da könnte ich meine Kopfhörer direkt anschließen und die Daten sahen 
erstmal schick aus...na ja ;)

Ich hab mal vor einiger Zeit einen kleinen Kopfhörerverstärker gebaut 
aus nem OP(OPA604) und ner Art Class A Endstufe...funktionierte 
Ansich...
und das auf dem Steckbrett o.O
Das könnte ich dann als Kopfhörerausgnag nehmen

Ich muss nur aufjedenfall den Ausgang der Lautstärkeregelung vom Rest 
entkoppeln/buffern weil die für nur für eine definierte Lastimpedanz 
Dimensioniert ist.
Wenn ich jetzt also einfach meine Endstufe ranhänge würde sich sonst der 
Lautstärkenverlauf ändern....
An den Kopfhörerverstärker würd ich die aber ungern hängen weil sie 
schon genug verstärkt...

Ich denke aber das "entkoppeln" würde auch ein "normaler" OP ausreichend 
tun...

Könnte es sein das ein OP(beispielsweise OPA604 o.Ä.) Probleme mit sehr 
langen Kabeln ("hohe" Kapazität etc.) Probleme kriegt? Oder mit evtl. 
niederohmigen Eingängen von Verstärkern?

Ansonsten würde ich einen OP mit der Verstärkung <=1 aufbauen um die 
Lautstärken Regelung zu entkoppeln, danach meinen Kopfhörerverstärker 
und die Endstufe parallel?
Müsste doch hinhaun. Solange der OP unity-gain stable ist...

na ja soweit mein wirres Gedankengut ;)
Aber das würde die BUF634 Problematik wohl beseitigen...
Auch wenn ich schonmal ne Menge dazugelernt hab dank des kleinen IC´s...

von Kai K. (klaas)


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>Hatte mich nur etwas in den BUF634 verschossen...

Gegen den BUF634 als Kopfhörerverstärker ist zunächst nichts 
einzuwenden. Ihn aber im Mikrowellenmodus (300MHz Bandbreite) zu 
betreiben, ist allerdings gewagt bis schwachsinnig. 30MHz reicht doch 
erst mal, zumal dem BUF634 ja gar keine Verstärkung abverlangt wird.

von Moin (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
>Ihn aber im Mikrowellenmodus (300MHz Bandbreite) zu
> betreiben, ist allerdings gewagt bis schwachsinnig.

Hast wahrscheinlich recht, hatte mich nur ans Datenblatt gehalten.
(FIGURE 5. High Performance Headphone Driver - Seite 9)

Da ist er aber auch inenrhalb der Gegenkopplung des 
OP´s...wahrscheinlich verhält er sich dann anders.

Ich denke ich werde es jetzt so machen:
Lautstärkenregelung mit einem OP "entkoppeln/buffern".
Dann kommt parallel die Endstufe und ein kleiner Kopfhörerverstärker...

Die BUF634 behalte ich natürlich, evtl. kommt ja mal die HF-Anwendung wo 
ich diese Teufelsdinger brauche :D
Vorallem da ich ja jetzt zumindest etwas Ahnung davon habe worauf ich 
bei der Verwendung achten muss..

von Kai K. (klaas)


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>Da ist er aber auch inenrhalb der Gegenkopplung des
>OP´s...wahrscheinlich verhält er sich dann anders.

Ja, wahrscheinlich sogar noch kritischer...

>Die BUF634 behalte ich natürlich, evtl. kommt ja mal die HF-Anwendung wo
>ich diese Teufelsdinger brauche :D

Naja, ein Vorteil des BUF634 ist, daß er im TO220-Gehäuse kühlbar ist. 
Das erlaubt natürlich einen sehr kompakten Aufbau und würde es dir 
erlauben, auch mal Kopfhörer mit weniger 75R anzuschließen.

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