Hallo zusammen Ich lasse gerade mein neu entwickeltes Board prüfen. Beim EMV habe ich allerdings noch massive Probleme. Die Platine strahlt bei 32MHz 11dB über dem erlaubten Maximalwert. Hier noch einige Details zum Aufbau: - Zwei getrennte 5V Stromkreise, LDO Regler (1 für Schaltung onboard und 1 für Versorgung externer Geräte) - 16MHz Quarz nahe am ATMEGA328 (inkl. Kondensatoren) - I2C Buskabel hängt an dem Prüfling (GND, 5V, SDA, SCL) Länge: 30cm und 90cm Gestern hatten wir die Spannungsregler abgetrennt und 5V direkt über ein hochwertiges Netzteil eingespiesen. Die Abstrahlung der erwähnten Frequenz fiel 10dB unter Grenzwert. Ist es möglich, dass ein LDO das Problem auslösen kann? Vielen Dank für euere Hilfe!
M. T. schrieb: > Ist es möglich, dass ein LDO das Problem auslösen kann? Hat der auch einen Namen und hast du vernünftige Abblockkondensatoren auf dem Board?
Ja, das sind die beiden: - LM1085 (LM1085IS50NOPB, für externe Geräte) - LD1086 (511-LD1086D2T50-TR, intern) Kondensatoren sind so verbaut, wie in den Datenblättern vorgeschlagen.
> Schaltplan und Layout wären nett
Hier mal zwei Ausschnitte aus dem Layout.
M. T. schrieb: > Ist es möglich, dass ein LDO das Problem auslösen kann? Nein in 99% aller Fälle ist eine falsche Masseverdrahtung schuld. Quarz schrieb: > Hier mal zwei Ausschnitte aus dem Layout. Das wichtigste sieht man schon mal nicht: wie sind die Quarz-Kondensatoren an den Prozessorpin angeschlossen. Gruß Anja
> Die Platine strahlt bei 32MHz 11dB über dem erlaubten Maximalwert.
Ist die Störung breitbandig oder spitz wie eine Nadel bei 32 MHz?
Wie sind Deine Abblock-Cs am µC angebunden? (Layout!)
Schönen Gruß
F. H. schrieb : > Ist die Störung breitbandig oder spitz wie eine Nadel bei 32 MHz? Sie ist spitz. > Wie sind Deine Abblock-Cs am µC angebunden? (Layout!) 100nF zwischen VCC und GND.
>> Wie sind Deine Abblock-Cs am µC angebunden? (Layout!) > 100nF zwischen VCC und GND. Ja und wo sind die? Irgendwo auf dem Board oder direkt am µC -> Layout bitte! Nadelförmig spricht für den µC und gegen den LDO. Du könntest mal von dem Quarz auf den internen Oszillator gehen (falls Deine Schaltung das zulässt). -> andert sich nicht viel (Spitze bleibt ungefähr bei 32 Mhz) = Versorgungsanbindung des µCs schlecht -> verbessert sich = Quarz ungünstig angebunden -> Rückpfad der Masse der beiden Quarz-Cs möglicherweise recht lang. Evtl. 10 Ohm in die XTAL2 Leitung Viel Erfolg!
F. H. schrieb: >> 100nF zwischen VCC und GND. > Ja und wo sind die? Irgendwo auf dem Board oder direkt am µC -> Layout > bitte! Die sind relativ weit vom uC entfernt. Ich kann das komplette Layout leider nicht veröffentlichen, da es ein kommerzielles Produkt ist. > Du könntest mal von dem Quarz auf den internen Oszillator gehen (falls > Deine Schaltung das zulässt). Das kann ich über die Fuses mal so einstellen. > Evtl. 10 Ohm in die XTAL2 Leitung Reicht hier ein einziger Widerstand in Serie an XTAL2? Vielen Dank für deinen Input!
> Die sind relativ weit vom uC entfernt. Ich kann das komplette Layout > leider nicht veröffentlichen, da es ein kommerzielles Produkt ist. > Meinst du das ernst ,glaub ich nicht,so wie das aussieht. lese dir mal ein pcb tutorial durch http://alternatezone.com/electronics/pcbdesign.htm mfg
> Die sind relativ weit vom uC entfernt. Dann denke ich, ist der Fehler identifiziert. > Ich kann das komplette Layout leider nicht veröffentlichen, da es ein > kommerzielles Produkt ist. Nicht das komplette, nur den Bereich um den µC. Im Anschluss eines µCs liegt nicht wirklich know-how. >> Du könntest mal von dem Quarz auf den internen Oszillator gehen (falls >> Deine Schaltung das zulässt). > Das kann ich über die Fuses mal so einstellen. Ich hatte ehr bedenken, da ja der Resonator um einiges ungenauer ist als der Quarz und es so zu Problemen mit z.B. UARTs kommt. Wenn Du das so ohne weiteres machen kannst, stellt sich mir die Frage ob Du dir nicht das Geld für den Quarz sparen kannst. Was sich später auch auf Deinen Gewinn auswirkt. >> Evtl. 10 Ohm in die XTAL2 Leitung > Reicht hier ein einziger Widerstand in Serie an XTAL2? Früher hat man das u.U. so gemacht: http://www.mikrocontroller.net/attachment/29220/Unbenannt-1.png R1 = 1MEG R2 = 10 Ohm > Vielen Dank für deinen Input Bitte Schönen Abend!
Quarz schrieb: > Ich kann das komplette Layout > leider nicht veröffentlichen, da es ein kommerzielles Produkt ist. Naja, so wie die Ausschnitte aussehen hat da wohl der Autorouter die meiste Arbeit gemacht. Die Platine kannst du dann entsorgen und noch mal von vorne anfangen.
Quarz schrieb: > Ich kann das komplette Layout > leider nicht veröffentlichen, da es ein kommerzielles Produkt ist. Dann wirst Du dir wohl professionelle Hilfe holen müssen. Dein EMV-Labor ist anscheinend keine große Hilfe. Gruß Anja
Quarz schrieb: > Sie ist spitz. Dann kannst du auch gleich bei 48 MHz mal nachgucken. Oder liegt das nicht im zuprüfenden Frequenzfenster ;-)
Du hast ja den Fehler schon gefunden. Dein 5V-Regler schwingt. Brauchst du für die 5V einen LDO? Das sind pnp-Regler mit doch recht unangenehmen Eigenschaften. Eine davon ist die Instabilität bei bestimmten Kapazitäten. Sollte im 1085/1086 Datenblatt stehen. Mein Tip wäre entweder die Kapazität anzupassen oder auf einen npn-Regler wie dem 7805 überzugehen.
testtest schrieb: > auf einen > npn-Regler wie dem 7805 überzugehen. Rock solid - seid mehr als 20 Jahren! Lg
toto schrieb: > und weshalb ist der anderen Seite keine GND plane ? Jo, generell sind das für GND und Vcc viel zu dünne Bähnchen. Kräftige GND und Vcc Polygone und Niederohmigkeit sind bei aktiver und passiver EMV die erste Wahl. Es gilt auch, je weniger Strippengewirr, desto geringer ist Übersprechen zwischen Nachbarbahnen und je kürzer die Bahnen, desto geringer ist die Abstrahlung unerwünschter Frequenzen. M. T. schrieb: > - I2C Buskabel hängt an dem Prüfling (GND, 5V, SDA, SCL) Länge: 30cm und > 90cm Das ist hart an der Grenze. Tu dir einen Gefallen und führe zumindest zwischen SDA und SCL ein GND ein. Besser ist es sogar, wenn beide Busleitungen von GND 'eingerahmt' werden. Über solche langen ungeschützten Strecken wird Einstrahlung und Übersprechen sofort zu einem Problem. I2C ist kein Bus mit Fehlerkorrektur oder -erkennung.
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