Hallo, es gibt ja hier öfters Diskussionen bzgl. Fahrrädern. Mir ist letztens ein knackendes Geräusch an meinem Fahrrad aufgefallen und heute habe ich die Ursache gefunden. Unterhalb des Sattels ist eine Schweißstelle des Hinterradauslegers gebrochen bzw. weggefault. Siehe Fotos im Anhang. Kann man sowas schnell und einfach wieder schweißen? Rahmen ist aller Voraussicht nach Stahl. Wohin geht man da am Besten? Oder ist hier vlt. sogar jemand aus Leipzig anwesend, der mir das für eine kleine Aufwandsentschädigung machen könnte? Es muss auch nicht schön werden. Schöne Fahrräder werden hier eh nur geklaut. Vielen Dank, Christian
Christian S. schrieb: > Wohin geht man da am Besten? Nächste Schlosserei. Die werden dir auch sagen können, ob es Sinn macht oder zu gefährlich ist. Wenn überhaupt, würde ich das nur autogen schweißen. Aber eher würde ich den Rahmen in den Schrott geben, ich könnte mit dem Hintergedanken nicht in Ruhe fahren, daß die Mühle jeden Moment auseinanderbricht.
Naja, schlimmer als jetzt wird es durchs Schweißen auch nicht werden. ;-) Ich kenne leider auch niemanden in Leipzig, der sowas machen kann. Falls dich der Weg zufällig mal nach Dresden führt, würde ich es dir machen. (Wir kommen zwar am Wochenende nach L, aber im ICE würde ich die Schweißausrüstung auch nicht mitschleppen wollen. :) Auf jeden Fall solltest du die Stelle nach einer solchen Reparatur regelmäßig inspizieren, um beginnende Brüche möglichst frühzeitig zu erkennen.
Das ist nicht geschweißt, das ist hartgelötet. War jedenfalls früher (TM) so.
Bernd G. schrieb: > Das ist nicht geschweißt, das ist hartgelötet. Eigentlich doch aber nur die Muffen, oder? Also beispielsweise das, was man links sieht, wo das Rahmenlängsrohr drin steckt.
Jörg Wunsch schrieb: > Naja, schlimmer als jetzt wird es durchs Schweißen auch nicht werden Das nicht, aber zuverlässig haltbar auch nicht unbedingt. Ein Bruch an dieser Stelle weckt nicht gerade Vertrauen in die Qualität des Rahmens. Wer weiß, was da noch alles bricht...
1. Die Muffen deuten darauf hin, dass es sich um einen ehrwürdig ergrauten Rahmen handelt, der sicherlich viele viele Jahre seine guten Dienste geleistet hat. 2. Was ist, wenn die Last zu groß wird? Dann hat man das lose Ende im A... stecken! Mit Blick auf die Sicherheit ist eine ehrwürdige Abschiednahme von diesem Rahmen/Fahrrad vielleicht hier ausnahmsweise mal angeraten. Der Rahmen könnte an anderen Stellen ebenfalls kurz vor dem Durchbruch sein.
J. Ad. schrieb: > 1. Die Muffen deuten darauf hin, dass es sich um einen ehrwürdig > ergrauten Rahmen handelt, der sicherlich viele viele Jahre seine guten > Dienste geleistet hat. Und sicher auch nochmal so lange gute Dienste leisten wird, wenn man das Teil neu zusammenschweißt. Das Ding hat wenigstens noch Qualität, das ist nicht so ein billiges Geraffel wie es heutzutage produziert wird. > 2. Was ist, wenn die Last zu groß wird? Dann hat man das lose Ende im > A... stecken! Naja, wenn die eine Seite bricht, dann hält ja noch die andere. Man wird sich sicherlich nicht sofort die Backe damit aufspießen. > Mit Blick auf die Sicherheit ist eine ehrwürdige Abschiednahme von diesem > Rahmen/Fahrrad vielleicht hier ausnahmsweise mal angeraten. Das Teil ist ja kein Raumfahrzeug oder ein Kernreaktor, sondern nur ein Fahrrad. Ich würde das Teil bedenkenlos reparieren, dann bricht es zumindest dort garantiert nie wieder. Ein neues Fahrrad würde ich mir nicht kaufen, da hat man ausserdem keine emotionale Bindung dazu, wie zu dem Teil, mit dem man schon 20 Jahre fährt. Aber soll jeder machen wie er will.
Jörg Wunsch schrieb: >> Das ist nicht geschweißt, das ist hartgelötet. > > Eigentlich doch aber nur die Muffen, oder? Hab' eben mal bei mir geschaut. Ohne Abkratzen des Lacks kann man nicht genau erkennen, ob es original geschweißt oder gelötet ist an dieser Stelle.
Ist selbstverständlich schweißbar. Auch so, dass es besser hält als vorher. Kann halt nur nicht jeder. Wenn vorher an der Stelle hartgelötet war (sieht für mich so aus), muss das Lot sorgfältig entfernt werden. Der Lack um den Bereich herum muss entfernt werden und anschließend braucht das Teil neuen Korrosionsschutz, aber das ist dir sicher klar.
Jörg Wunsch schrieb: > Bernd G. schrieb: >> Das ist nicht geschweißt, das ist hartgelötet. > > Eigentlich doch aber nur die Muffen, oder? Also beispielsweise das, > was man links sieht, wo das Rahmenlängsrohr drin steckt. Vor etwa 100 Jahren habe ich mal einen Diamant-Rahmen komplett neu lackiert und vorher die alte Farbe mühsamst entfernt. An allen Verbindungen guckte dann das güldene Hartlot hervor. Schweißen dürfte bei den dünnwandigen Rahmen- und sonstigen Rohren auch für geübte Schweißer eine Herausforderung sein. Der Ungeübte dagegen wird sofort ein Loch reinbrennen. Also alles schön säubern, blankmachen, Borax und 2 cm Hartlot besorgen und mit einem Brenner und evtl. Blasrohr löten. So hat es früher (TM) jedenfalls mein fahrradbastelnder Onkel gemacht.
Oder mal bei "Ebay Kleinanzeigen" oder Ebay gucken, ob jemand das gleiche Rad oder den Rahmen bei dir in der Nähe veräußern will. (die Region Leipzig ist ja nicht grade klein) z.B. hier: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/28er-fahrrad-rahmen-diamant-fixie-basis/139286032-217-4258?ref=search Alternativ auf dem Flohmarkt oder Sperrmüll gucken oder beim Schrott/städtischen Entsorger.
Norbert M. schrieb: > Das Teil ist ja kein Raumfahrzeug oder ein Kernreaktor, sondern nur ein > Fahrrad. Ich würde das Teil bedenkenlos reparieren, dann bricht es > zumindest dort garantiert nie wieder. Letztens kam ein Beitrag über ein schäbig zusammengeklopptes E-Bike, welches sich beim Fahren aufgeschaukelt hat, der Fahrer hat die Kontrolle verloren und liegt nun seit Monaten im Wachkoma... Von Viscount gab es mal Molybdänstahl-Räder mit eine chicen Alu-Gabel, die leider sehr oft brach. Umgangsjargon "death fork". Es ist ja kein Blumentopfhalter der zusammenbricht, sondern ein Fahrrad, auf dem jemand sitzt, der nicht am falschen Ende sparen sollte. > Ein neues Fahrrad würde ich mir > nicht kaufen, da hat man ausserdem keine emotionale Bindung dazu, wie zu > dem Teil, mit dem man schon 20 Jahre fährt. > > Aber soll jeder machen wie er will. Ich hab selber so ein altes Teil und LIEBE es. Italienisch, konifizierte Rohre, schöne Muffen, zisellierte Hebel und und und. Doch wenn der Rahmen defekt wäre, würde ich es umgehend entsorgen.
J. Ad. schrieb: > Italienisch, konifizierte Rohre, schöne Muffen, zisellierte Hebel... Cool, hast Du Pics (insbesondere von der Ziselierung)? Frage an Alle: hat jemand schon 'mal einen Fahrradrahmen blattvergoldet? Ich bin ja nicht so der Radfahrer (ich fah'r Omnibus!), aber könnte man ein Rad nicht auch vergolden? Söhe stylisch aus, IMO.
Das ist ja zumindest an einer Verbindungsstelle gebrochen, mir ist vor 3 Wochen in den Alpen der Hinterbau durchgebrochen ;-)
Bernd G. schrieb: > Schweißen dürfte bei den dünnwandigen Rahmen- und sonstigen Rohren auch > für geübte Schweißer eine Herausforderung sein. Ich hab' schon Filigraneres geschweißt. ;-) (Letztens eine Schutzblechstrebe vom Fahrrad, so einen 2 mm dicken Draht. War abgebrochen, und am Sonntag so schnell kein Ersatz zu bekommen. Nun hält sie immer noch, also keine Veranlassung, 'ne neue zu kaufen …) Allerdings WIG. Normales Elektrodenschweißen ist da vermutlich in der Tat zu grobschlächtig. Wenn man einen ordentlichen Brenner irgendwo auftreiben kann, ist aber neu verlöten sicher die beste Idee. Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3318606: > Alleine die spezifische Kraft pro Fläche … genannt "Druck" > eines Reifens auf dem Boden mit > einer 80kg-Person drauf ist höher, als sie am Auto ist. Klar. Die folgt nämlich (in erster Näherung und bei ausreichend aufgeblasenem Reifen) dem Reifeninnendruck. Der ist bei Fahrrädern (mit Ausname von Mountainbikes) sehr oft höher als bei Autos. Ich habe hier Reifen, die man bis auf 650 kPa aufblasen darf; 450 kPa sind für die minimal vorgeschrieben, mehr als bei allen gängigen PKWs. Trotzdem sind die insgesamt wirkenden Kräfte am Fahrrad viel geringer als beim PKW.
Kein Wunder, durch den gefederten Rahmen wirkt die Kraft des Bremssattels als Biegemoment ausschließlich auf die gebrochene Strebe.
Johannes M. schrieb: > Das ist ja zumindest an einer Verbindungsstelle gebrochen, mir ist vor 3 > Wochen in den Alpen der Hinterbau durchgebrochen ;-) OK, aber das ist offensichtlich ein Fully. Da wirken auf die Sattelstrebe doch nochmal ganz andere Kräfte als bei einem starren Diamant-Rahmen. Ansonsten schließe ich mich diversen Vorrednern an: 1. der Rahmen ist im Original mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hartgelötet und nicht geschweißt. 2. das zu schweißen (oder auch nur zu löten) ist eindeutig Profiarbeit. Nicht zuletzt wenn die Sattelstütze danach noch im Sattelrohr beweglich sein soll. Da die Lackierung dabei in jedem Fall draufgeht, würde ich mich auch eher nach einem neuen (alten) Rahmen umsehen. Räder dieser Art gehen auf dem Flohmarkt, in der Bucht, beim Fundbüro oder beim Schrotthändler für niedrige zweistellige Beträge weg. Vor allem wenn alles außer dem Rahmen (und evtl. der Gabel) Schrott sein darf. Ausnahme: wenn man jemanden bei der Hand hat, der das hartlöten und die anschließende Lackierung für lau machen kann. XL
Oliver Döring schrieb: > Ist selbstverständlich schweißbar. Auch so, dass es besser hält als > vorher. Kann halt nur nicht jeder. Mein alter Freund Kurt, ein Krosseriebauer a.D., hat mir mal genau denselben Fall mit einem Sigma-Schweißgerät wieder zusammengeschweißt. Das Blech des Rahmens ist extrem dünn, aber er hats prima hinbekommen und es hält jetzt besser, als vorher. An der Vordergabel würde ich sowas allerdings nicht machen.
Uhu Uhuhu schrieb: > prima hinbekommen und es hält jetzt besser, als vorher. Das ist analog zu Knochenbrüchen: Wo's einmal kaputt war und repariert wurde, da wird's nie wieder hin, selbst wenn man's dreimal so stark beansprucht ;-)
Ah ja, ich merk schon, dass man sich hier uneins ist, was die Reparierbarkeit anbelangt. Danke erstmal an Jörg für dein Angebot, aber nach Dresden komme ich eigtl. nie. Das Rad ist schon etwas Älter, wie schon richtig vermutet wurde. Der Jahresstemmpel der 3-Gangnabenschaltung lässt auf 1976 oder 1978 schließen, weiß ich jetzt nicht mehr genau. Ich selber besitze es jetzt seit 3 Jahren und fand es eigtl. immer super. Deshalb mag ich es nicht unbedingt verschrotten/ausschlachten. Ein gleiches/ähnliches Rad zu finden, v. a. hier in Leipzig, dürfte schwer fallen. Das ist ein Rad von Greif, einer Coburger Firma, die jetzt nichts mehr Fahrrädern zu tun hat. Was man in Leipzig in der Regel bekommt sind Sachen wie Mifa und Diamant oder eben moderner Schrott. Und ein Tausch des Rahmens ist nicht ganz so trivial, da es immer mal wieder andere Maße gibt, so dass Teile nicht passen. Ich denke, dass das Rad im Allgemeinen nicht schrottig oder instabil ist. Es muss nur leider bei Wind und Wetter im Freien stehen. Und die Verbindungsstelle scheint durch Rost geschwächt worden zu sein. Ich werde es mal demnächst zu einem Schlosser hier in der Nähe bringen. Mal schauen, was die sagen. Es muss ja nicht schön aussehen, irgendeinen billigen Rostschutzlack über die reparierte Stelle und gut ist. Alternativ gibt es hier in Leipzig wohl noch einen Fahrradladen, die gerne ungewöhnliche Arbeiten ausführen und auch alte Rahmen schweißen.
Entferne erst einmal rund um den Bruch möglichst gründlich den Lack, das ist sowieso notwendig und Du möchtest dem Reparateur nicht unbedingt diesen Aufwand auch noch bezahlen. Spätestens dann siehst Du auch ob die Verbindungsstelle Messingfarben oder halt genauso wie die Umgebung aussieht (Hartlot vs. Schweißung). Laß Dir Nichts einreden, das ist recht einfach zu reparieren so dass es an dieser Stelle nie wieder kaputt geht, mit einem neuen Rahmen aus China ist die Wahrscheinlichkeit das Dir ein Rohr im Hintern steckt deutlich höher als bei diesem alten Stahlrahmen aus deutscher Produktion. Ich würde das MIG Schweißen, eben weil das Gerät unten in der Werkstatt steht, so schön wie die alte Verbindung sieht es dann freilich nicht mehr aus, aber wieder brechen wird es nicht. Geh zu dem Schlosser, der macht das schon. Gruß, Holm
Ich hatte so einen Rahmenbruch auch mal. Vor Ewigkeiten. Den hat dann mein Vater mit 'ner Lötlampe und ziemlich viel Messinglot behoben, das Rad hielt dann weitere fünf Jahre intensive Belastung (unter anderem eine Alpenüberquerung) aus. Danach wurde es geklaut ... Berliner Fahrradschicksal halt. Heute würde ich einen Rahmenbauer hinzuziehen, es gibt ja glücklicherweise immer noch welche ...
Icke ®. schrieb: > Christian S. schrieb: >> Wohin geht man da am Besten? > > Nächste Schlosserei. Die werden dir auch sagen können, ob es Sinn macht > oder zu gefährlich ist. Wenn überhaupt, würde ich das nur autogen > schweißen. Wenn das ordentlich geschweißt wurde dann bricht der Rahmen später überall, aber nicht an der Stelle. > Aber eher würde ich den Rahmen in den Schrott geben, ich > könnte mit dem Hintergedanken nicht in Ruhe fahren, daß die Mühle jeden > Moment auseinanderbricht. Wenn dort große Last drauf wäre, würden die Fahrradbauer nicht nur so dünne Röhrchen "anheften". Im Übrigens taugen in dem Bereich die Stahl-/Eisenrahmen viel mehr als dieses unsinnige Aluminiumirgendwas. Den Stahl-/Eisenrahmen kann man auch noch reparieren, bei Aluminium wird dich so ziemlich jeder Schlosser wieder nach Hause schicken. Leichter weil deutlich dünner ist es im Regelfall auch noch.
Andi $nachname schrieb: > Wenn das ordentlich geschweißt wurde dann bricht der Rahmen später > überall, aber nicht an der Stelle. Richtig. Es bricht dann meist unmittelbar neben der Schweißnaht. Was dich allerdings in dem Moment weniger interessiert, wenn du nach einem kühnen Sprung vom Bordstein die Strebe im Bein stecken hast...
Icke ®. schrieb: > Andi $nachname schrieb: >> Wenn das ordentlich geschweißt wurde dann bricht der Rahmen später >> überall, aber nicht an der Stelle. > > Richtig. Es bricht dann meist unmittelbar neben der Schweißnaht. Was > dich allerdings in dem Moment weniger interessiert, wenn du nach einem > kühnen Sprung vom Bordstein die Strebe im Bein stecken hast... Das Fahrrad auf den Fotos macht nicht gerade den Eindruck, als sei es zum Springen gebaut.
Christian S. schrieb: > Ein gleiches/ähnliches Rad zu finden, v. a. hier in Leipzig, dürfte > schwer fallen. Das ist ein Rad von Greif, einer Coburger Firma, die > jetzt nichts mehr Fahrrädern zu tun hat. Was man in Leipzig in der Regel > bekommt sind Sachen wie Mifa und Diamant oder eben moderner Schrott. Und > ein Tausch des Rahmens ist nicht ganz so trivial, da es immer mal wieder > andere Maße gibt, so dass Teile nicht passen. Vor Jahren war der Rahmen von meinem Trecking Bike gebrochen. Habe ihn dann gegen einen Diamantrahmen ausgetauscht. Das Fahrrad ist bis heute in Betrieb. Das Tretlager hatte ich damals gegen ein neues, wartungsfreies Tretlager ersetzt. Sattelstangendurchmesser von 26mm war mit dem alten Rahmen kompatibel, Lenker/Gabel auch. Musste bloß noch Halterungen für die Gangschaltung und Hinterbremse anbringen. Wenn Schweißen möglich ist, ist es natürlich die einfachere Alternative.
Andi $nachname schrieb: > Das Fahrrad auf den Fotos macht nicht gerade den Eindruck, als sei es > zum Springen gebaut. Nee, aber Fahrten über Bordsteine sind was durchaus alltägliches.
Christian S. schrieb: > Das Rad ist schon etwas Älter, wie schon richtig vermutet wurde. Der > Jahresstemmpel der 3-Gangnabenschaltung lässt auf 1976 oder 1978 > schließen, weiß ich jetzt nicht mehr genau. Ich selber besitze es jetzt > seit 3 Jahren und fand es eigtl. immer super. Deshalb mag ich es nicht > unbedingt verschrotten/ausschlachten. Sieh einfach ein, dass das Bike sein Leben gelebt hat. 35 Jahre sind eine ordentliche Hausnummer. Mehr ist nicht zu erwarten. > Ein gleiches/ähnliches Rad zu finden, v. a. hier in Leipzig, dürfte > schwer fallen. Das ist ein Rad von Greif, einer Coburger Firma, die > jetzt nichts mehr Fahrrädern zu tun hat. Was man in Leipzig in der Regel > bekommt sind Sachen wie Mifa und Diamant oder eben moderner Schrott. Und > ein Tausch des Rahmens ist nicht ganz so trivial, da es immer mal wieder > andere Maße gibt, so dass Teile nicht passen. Was für Teile passen denn nicht? > Ich denke, dass das Rad im Allgemeinen nicht schrottig oder instabil > ist. Es muss nur leider bei Wind und Wetter im Freien stehen. Und die > Verbindungsstelle scheint durch Rost geschwächt worden zu sein. Ich > werde es mal demnächst zu einem Schlosser hier in der Nähe bringen. Mal > schauen, was die sagen. Es muss ja nicht schön aussehen, irgendeinen > billigen Rostschutzlack über die reparierte Stelle und gut ist. > Alternativ gibt es hier in Leipzig wohl noch einen Fahrradladen, die > gerne ungewöhnliche Arbeiten ausführen und auch alte Rahmen schweißen. Eine professionell durchgeführte Rahmenreparatur kostet dich mehr als ein neuer Rahmen und evtl. nötige kleinere Anpassungen. Wenn du das Rad nicht ordentlich pflegst, dann hast du es in 2-3 Jahren wieder genau an dem Punkt, an dem du heute bist. Bei Wind und Wetter gehört ein Fahrrad, wenn es nicht gebraucht wird, in den Keller oder zumindest den Hausflur. Lackschäden müssen an Stahlrahmen schnellstmöglich ausgebessert werden. Wenn du also nicht gerade eine tiefe emotionale Bindung an das Rad bzw. den Rahmen hast, dann lass ihn ersetzen! Übrigens: vernünftige Trekking-Räder gibt es ab ca. 550-600€. Die halten auch locker 15 Jahre, wenn man sie nicht sinnlos runterwirtschaftet. Mein Chef fährt jeden Tag mit seinem Alu-Rad 40km auf Arbeit und zurück. Das Bike ist locker 12 Jahre alt und hält wie am ersten Tag. Die Pflege macht den Unterschied. Die ganzen schlauen Leute hier, die über Alu-Rahmen meckern, vergessen nämlich gern, dass ein Alu-Rahmen nicht im selben Maße korrodiert. Sobald sich an einem Lackkratzer eine dünne Schicht Aluminiumoxid gebildet hat, stoppt der Korrosionsprozess. Ein Stahlrahmen ist in jeder Hinsicht pflegeintensiver. Und wenn man nicht gerade ein Baumarktfahrrad kauft, ist ein Alu-Rahmen bei gleicher Festigkeit leichter, weil die Rahmengeometrie und die Ausformung der Rohre hauptverantwortlich für die Stabilität sind, nicht die Materialstärke. Da kann sich der Mikronom mal seine Gedanken drüber machen.
Icke ®. schrieb: >> Wenn das ordentlich geschweißt wurde dann bricht der Rahmen später >> überall, aber nicht an der Stelle. > > Richtig. Es bricht dann meist unmittelbar neben der Schweißnaht. Das ist übrigens genau der Grund, warum Hartlöten hier besser geeignet ist.
Icke ®. schrieb: > Was dich allerdings in dem Moment weniger interessiert, wenn du nach > einem kühnen Sprung vom Bordstein die Strebe im Bein stecken hast... Bei meinen Rad verlief der Bruch ganz undramatisch: ich fuhr auf einer Schotterpiste und plötzlich hatte der alte Bock eine Federung, die allerdings so weich war, daß der Reifen am Schutzblech schliff. Dann half nur noch heimlaufen.
Hallo Christian, hallo Frank, hallo Wilhelm. Christian S. schrieb: > es gibt ja hier öfters Diskussionen bzgl. Fahrrädern. Mir ist letztens > ein knackendes Geräusch an meinem Fahrrad aufgefallen und heute habe ich > die Ursache gefunden. Unterhalb des Sattels ist eine Schweißstelle des > Hinterradauslegers gebrochen bzw. weggefault. Siehe Fotos im Anhang. > Das sieht aus, als ob dort die (Punkt)Schweissung gebrochen ist. Ich gehe mal davon aus, das sie von Anfang an nicht gut war. Der Rostschleier könnte andeuten, das es dort wohl schon länger an der offenen Stelle des Risses gegammelt hat, und das Problem verschärft hat. > Kann man sowas schnell und einfach wieder schweißen? Rahmen ist aller > Voraussicht nach Stahl. Ist die Frage, was Du unter "schnell und einfach" verstehst. Das Problem wäre eher, wenn die Muffe hartgelötet ist, aber die Strebe verschweisst war, weil Du jetzt beim Nachschweissen der Strebe die Hartlötung verflüssigst. Sie könnte dann verrutschen. Wähle dann ein Verfahren, das möglichst WENIG Wärme in das Werkstück bringt. Also MIG vor WIG und Autogen nur wenn es nicht anders geht. Immer nur kurz Schweissen, und abkühlen lassen. Etwas entfernt vieleicht nasse Lappen um den Rahmen wickeln, aber um Himmels willen NICHT die Schweissstelle abschrecken. Sie wird dann hart und spröde. Eventuell die Schweissstelle vorbereiten. Nicht nur Lack und Rost weg, sondern vieleicht auch eine Bohrung (oder Ecke ab) an der Strebe, damit Du besser in die Tiefe kommst. Schliesslich ist es Wesen der Punktschweissung, das Du eigentlich keinen direkten Zugang zur Schweissstelle hast, was Du aber für die Reparatur benötigst. Bei WIG die Raube NICHT versäubern, wenn sie nicht irgendwo platzmäßig stört. Du läufst nur Gefahr, Mit der Flex irgendwo reinzuhacken und noch mehr kaputt zu machen. Persönlich würde ich es nur für mich selber machen. Ich habe zwar mal Schweissen gelernt, und früher auch viel geschweisst, aber Schweissen ist eben zu einem großen Teil auch Übungssache, und ich muss sagen, ich bin z.Z. etwas raus. Meine Schweissnaht würde hässlich, und ich würde zu lange brauchen, aber sie würde halten. An meinen Fahrrädern habe ich seit dem Ende der 70er Jahre herumgeschweisst. Auch wenn sie nicht kaputt waren. Die Schweissstellen haben bisher gehalten.... > Wohin geht man da am Besten? Oder ist hier vlt. Früher hätte ich gesagt: Jede Bauschlosserei, die auch mit dünnem Material arbeitet. Das ist der Knackpunkt, dünnesMaterial....macht aber heute kaum noch einer, weil man dafür Zeit und Geduld braucht. ;O) > Es muss auch nicht schön werden. > Schöne Fahrräder werden hier eh nur geklaut. Das Problem kenne ich aus dem Bekanntenkreis. Umgekehrt muss ich mir von denen anhören, mein Fahrrad bräuchte ich nicht abschliessen, weil das würde eh keiner klauen. Ich habe aber 3 Meter C-Kette mit alten Fahrradschläuchen drüber. Drei Meter, für einmal durch das Vorderrad, einmal durch den Rahmen, einmal durch das Hinterrad und einmal um einen dicken Baum herum. Meine Antwort ist immer: Wenn ich das nicht Abschliesse, tut es mir einer versehentlich in den Sperrmüll. ;O) Tatsache ist die, das ich meine Teile ewig fahre, und die häufiger was neues brauchen. Ich habe aber keine Böcke, mir jedesmal ein neues Fahrrad so zurecht zu bauen, bis es für meine Bedürfnisse gut ist. Und kaufen kann ich sowas nicht. Frank Bär schrieb: > Sieh einfach ein, dass das Bike sein Leben gelebt hat. 35 Jahre sind > eine ordentliche Hausnummer. Mehr ist nicht zu erwarten. Bei meinen gebrauchtteilen fängt das Leben mit 35 erst an. ;O) >> Ich denke, dass das Rad im Allgemeinen nicht schrottig oder instabil >> ist. Es muss nur leider bei Wind und Wetter im Freien stehen. Und die >> Verbindungsstelle scheint durch Rost geschwächt worden zu sein. Eventuell umgekehrt. Schlechte Punktschweissstelle reisst und bietet dann ansatz für Korrosion. Dann verstärkt sich beides gegenseitig. >. Wenn du das Rad > nicht ordentlich pflegst, dann hast du es in 2-3 Jahren wieder genau an > dem Punkt, an dem du heute bist. Bei Wind und Wetter gehört ein Fahrrad, > wenn es nicht gebraucht wird, in den Keller oder zumindest den Hausflur. Richtig. Allerdings kann man sich nicht immer aussuchen, wo man sein Fahrrad abstellen kann. Hausflure sind zum Beispiel oft mit Grund ausdrücklich verboten. Keller geht oft aus Platzgründen nicht. Selbst wenn der Kellerraum groß genug ist, muss man das Rad erst um die Ecken kriegen. ;O) > Lackschäden müssen an Stahlrahmen schnellstmöglich ausgebessert werden. Zu einem Fahrrad gehört als Zubehör eigentlich immer eine Büchse Vaseline. ;O) Regelmäßiges Ölen und Fetten beugt der Korrosion auch vor. > Die ganzen schlauen Leute hier, die über Alu-Rahmen meckern, vergessen > nämlich gern, dass ein Alu-Rahmen nicht im selben Maße korrodiert. > Sobald sich an einem Lackkratzer eine dünne Schicht Aluminiumoxid > gebildet hat, stoppt der Korrosionsprozess. Naja. hängt auch etwas an der Gegend, in der Du wohnst. Wenn Du in einer sehr kalkigen Gegend wohnst, korrodiert auch Alu deutlich schneller..... > Ein Stahlrahmen ist in jeder > Hinsicht pflegeintensiver. Putz es alle paar Monate mit einem in dünnflüssiges Parafinöl getunkten Lappen. ;O) > Und wenn man nicht gerade ein Baumarktfahrrad > kauft, ist ein Alu-Rahmen bei gleicher Festigkeit leichter, weil die > Rahmengeometrie und die Ausformung der Rohre hauptverantwortlich für die > Stabilität sind, nicht die Materialstärke. Alu ist deutlich schwerer zu schweissen als Eisen. Wenn ich meine Umbauten mit Alu Rädern machen würde, müsste ich wesentlich mehr mit Zwingen und Schellen befestigen. So mache ich mir aus 6 oder 8mm Flacheisen grosse Vierkantmuttern, die ich schnell anschweissen kann. ;O) Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3318606: >> Das nicht, aber zuverlässig haltbar auch nicht unbedingt. Ein Bruch an >> dieser Stelle weckt nicht gerade Vertrauen in die Qualität des Rahmens. >> Wer weiß, was da noch alles bricht... Mal ein auge auf andere Punktschweissstellen am Rahmen halten. > > Mein Vater schweißte früher mal provisorisch einen alten gebrochenen > Fahrradrahmen. Das hält von den Belastungskräften nur noch einen > Bruchteil, und ist in ein paar Tagen wieder durch. Das hängt von den Umständen ab. Das Problem bei MIG und WIG ist oft zu tiefer Einbrand, der das Material am Rande der Naht durch eine Kerbe schwächt. Immer nur kurze Stücke schweissen. Pausen machen. Schweissnahr nie abschrecken oder zu schnell abkühlen lassen. Eventuell schienen? Das hilft auch, wenn die Bruchstelle ein Konstruktionsfehler wegen zu dünnen Materials ist. > Es sollte also wenigstens eine Dorfschmiede konsultiert werden, die auch > für Kunden produziert. Ein kleiner Hobbyschlosser hat das erforderliche > Equipment nicht unbedingt. Auch die machen selten in Dünnmaterial. ;O) > Mechanische Kräfte am Fahrrad sollte man nicht völlig unterschätzen. > Alleine die spezifische Kraft pro Fläche eines Reifens auf dem Boden mit > einer 80kg-Person drauf ist höher, als sie am Auto ist. Das ist mit einer der Gründe, warum ich mir alle naselang was in den Fahrradreifen gefahren habe, aber nur zweimal was in einen Autoreifen. Darum bin ich auch immer nur dort mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, wenn ich im Notfalle auch hätte hinlaufen können. Die Reifen sind mit eine der Hauptquellen für Unzuverlässigkeit beim Fahrrad. Nein. Die bekannten Einlagen sind auch nur eine Notlösung..... Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Salut, ich denke eher, dass das hartgelötet war und auch so repariert wird. Ich weiß nicht, wie hochwertig der Rahmen war, aber du kannst ja mal im BDO auf der Karli nach Sören Marx fragen. Der arbeitet dort als Mechaniker und baut privat selbst Rahmen. Er könnte das auf jeden Fall reparieren, vorausgesetzt, es lohn sich noch. Grüße, Alex
Nachtrag: Bernd Wiebus schrieb: >> Und wenn man nicht gerade ein Baumarktfahrrad >> kauft, ist ein Alu-Rahmen bei gleicher Festigkeit leichter, weil die >> Rahmengeometrie und die Ausformung der Rohre hauptverantwortlich für die >> Stabilität sind, nicht die Materialstärke. > > Alu ist deutlich schwerer zu schweissen als Eisen. Wenn ich meine > Umbauten mit Alu Rädern machen würde, müsste ich wesentlich mehr mit > Zwingen und Schellen befestigen. So mache ich mir aus 6 oder 8mm > Flacheisen grosse Vierkantmuttern, die ich schnell anschweissen kann. > ;O) Hinzu kommt, das Alu stärker als Eisen zu Ermüdungsbrüchen neigt. Ok, es gibt auch Eisenlegierungen, die verstärkt dazu neigen. Aber die wirst Du an Fahrrädern auch eher selten finden. Rohre mit großem Durchmesser und dünner Wandung machen zwar eine im Verhältnis zum Gewicht größere Steifigkeit, aber die dünnen Wandungen sind anfälliger für Korrosion, Beschädigungen und Materialfehler. Wovor ich z.B. auch nur warnen kann, sind Edelstahlspeichen (Üblich z.B. bei Mountinbikes). Die brechen bei kaltem Wetter in Massen. Mein Fahrradhändler meinte dazu nur, das Fahräder in erster Linie ein Luxusgut und Sportgerät sind, und sowas bei schlechtem Wetter nicht verwendet wird.... Es ist in diesem Zusammenhang eben auch ein Unterschied, ob Du ein Rennrad hast, das als quasi Einwegartikel nach dem Rennen Schrott ist, bzw. ein Sportgerät wie Mountainbikes oder Treckingräder, das nur bei gutem Wetter verwendet werden. In diesem Zusammenhang bin ich eben auch etwas von meinem Mountainbike enttäucht, das ich extra als Robustrad besorgt hatte. Ein Rad als zuverlässiges Transportmittel mit Gepäck über Land ist was anderes..... Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > Wovor ich z.B. auch nur warnen kann, sind Edelstahlspeichen (Üblich z.B. > bei Mountinbikes). Die brechen bei kaltem Wetter in Massen. Vielleicht sind die einfach unterdimensioniert? Wenn man etwas größer und/oder schwerer ist als der Durchschnitt, kann man Tandemspeichen (aus Edelstahl) verwenden und hat Ruhe. Diesen verzinkten Kram jedenfalls muss man sich nicht antun.
Frank Bär schrieb: > Die ganzen schlauen Leute hier, die über Alu-Rahmen meckern, vergessen > nämlich gern, dass ein Alu-Rahmen nicht im selben Maße korrodiert. An meinem 19 Jahre alten Fahrrad marke Greif mit Stahlrohr rostet zwar recht viel, aber der Rahmen überhaupt nicht. Dabei steht das Ding jeden Winter draußen und hat 1994 auch nur 500 DM gekostet. An meinem 2 Jahre alten Rad mit Alurahmen rostet der Rahmen logischerweise auch nicht, dafür aber der gesamte Rest, vom Kunststoff mal abgesehen. Was nutzt einem der Alurahmen, wenn die restlichen Metallkomponenten der letzte Dreck sind. > Und wenn man nicht gerade ein Baumarktfahrrad > kauft, ist ein Alu-Rahmen bei gleicher Festigkeit leichter, weil die > Rahmengeometrie und die Ausformung der Rohre hauptverantwortlich für die > Stabilität sind, nicht die Materialstärke. Da kann sich der Mikronom mal > seine Gedanken drüber machen. Zeig mir zwei vergleichbare Alu- und Stahlrahmen, bei denen der Alurahmen leichter ist! Vergleichbar meint hierbei Baummarkt gegen Baumarkt oder Profi gegen Profi, aber nicht Profistahlrahmen gegen Baumarktalurahmen! Alu ist zwar leichter als Stahl, aber erstens ist die Materialstärke bei Alu garantiert nicht dünner und zweitens ist der Rohrdurchmesser mindestens doppelt so groß. Da kannst du dir selber überlegen, wie groß der Vorteil der geringeren Dichte von Aluminium noch wert ist.
Icke ®. schrieb: > Andi $nachname schrieb: >> Das Fahrrad auf den Fotos macht nicht gerade den Eindruck, als sei es >> zum Springen gebaut. > > Nee, aber Fahrten über Bordsteine sind was durchaus alltägliches. Da hätte ich eher Angst um meine Felgen als um den Rahmen. Ich habe vorhin, als ich meinen Drahtesel gesattelt habe, mir die anderen Fahrräder angeschaut. Bei allen "normalen" Fahrrädern waren die hinteren Streben (vom Sattel zur Hinterachse) HINTEN an das Sattelrohr angeschweißt. Bei einem Bruch dieser Schweißnaht. Bei Fahrrädern, bei denen wie in den oben gezeigten Bildern die Stützen außen "angeheftet" sind, gab es IMMER eine weitere Verstrebung von der Hinterachse zum Sattelrohr auf der halben Höhe. Als Kind hatte ich mal ein Klappfahrrad. Da war direkt vorn am Klappmechanismus die Naht gerissen (zwischen Rahmen und Klappteil). Das wurde abgeschliffen und geschweißt und hat auch trotz rabiater Inanspruchnahme gehalten, bis es mir geklaut worden ist. Gerade bei so einem Ein-Rohr-Rahmen sollte klar sein, dass da weit mehr Last draufhängt, als an so einer kleinen Strebe zwischen Sattel und Heck.
Hallo Rufus. Rufus Τ. Firefly schrieb: >> Wovor ich z.B. auch nur warnen kann, sind Edelstahlspeichen (Üblich z.B. >> bei Mountinbikes). Die brechen bei kaltem Wetter in Massen. > Vielleicht sind die einfach unterdimensioniert? > Wenn man etwas größer und/oder schwerer ist als der Durchschnitt, kann > man Tandemspeichen (aus Edelstahl) verwenden und hat Ruhe. Nein. Ich hatte schon dickere Speichen... Damals hatte ich noch die Möglichkeit, die Legierung zu untersuchen. Sie war für "Versprödung bei Kälte" bekannt. Das gilt schon bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und wird Richtung -10 Grad richtig schlimm. Ausserdem ist es ein reines Winterproblem.... Leute, die im Winter Motorrad fahren, haben mir von ähnlichen Problemen berichtet. > Diesen verzinkten Kram jedenfalls muss man sich nicht antun. Das Material ist (bisher) jedenfalls auf Dauer zäher. Gegen Korrosion hilft Fetten und einmal im Frühjahr das Salz abwaschen. Genau wie beim Auto.... Man kann natürlich auch ungeeignetes Material nehmen, das kein Edelstahl ist. Materialanalysen sind halt für den Normalbürger kaum hinzubekommen, und auch gute Fahrradhändler sind damit überfordert. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Andi $nachname schrieb: > Bei Fahrrädern, bei > denen wie in den oben gezeigten Bildern die Stützen außen "angeheftet" > sind, gab es IMMER eine weitere Verstrebung von der Hinterachse zum > Sattelrohr auf der halben Höhe. Nö. Das ist so vollkommen normal, und das hält auch ohne irgendwelche Hilfsstreben. Allerdings werden vernünftige Stahlrahmen auch nach wie vor nicht geschweißt, sondern hartgelötet.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Allerdings werden vernünftige Stahlrahmen auch nach wie vor nicht > geschweißt, sondern hartgelötet. An meinen neuen Rad sind die Stützen der Hintergabel nicht seitlich fixiert, sondern von hinten auf die Sattelstütze geschweißt. Das hat den Vorteil, daß die Verbindung nicht auf Scherung belastet wird. Am alten Fahrrad war die Gabelstütze nach 42000 km gebrochen, das "neue" hat jetzt schon über 45000 auf dem Buckel.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Allerdings werden vernünftige Stahlrahmen auch nach wie vor nicht > geschweißt, sondern hartgelötet. Gibt's das noch, mal von irgendwelchen schweineteuren Fahrradmanufakturen oder so abgesehen? Ich hab' ein Diamant Montezuma, das war meines Wissens eins der letzten Diamant-Räder, bei dem sie den so genannten Diamantrahmen (also gemufft und gelötet) verbaut haben. Danach hat eine Amifirma den Laden übernommen, und nun bauen sie 08/15-Rahmen.
Jörg Wunsch schrieb: > den so genannten Diamantrahmen (also gemufft und gelötet) Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Der Diamantrahmen heisst so, weil die rautenförmige Rahmenform an den Diamantkristall erinnert. http://de.wikipedia.org/wiki/Diamantrahmen Die Firma Diamant hat damit nichts zu tun.
Frank Bär schrieb: > Die Firma Diamant hat damit nichts zu tun. Möglicherweise hat sie ihren Namen eben von dieser Rahmenform? Aber danke, das wusste ich auch noch nicht.
Christian S. schrieb: > Ein gleiches/ähnliches Rad zu finden, v. a. hier in Leipzig, dürfte > schwer fallen. Das ist ein Rad von Greif, einer Coburger Firma, die > jetzt nichts mehr Fahrrädern zu tun hat. Was man in Leipzig in der Regel > bekommt sind Sachen wie Mifa und Diamant Und? Ist doch nicht schlecht. Ich bin jahrelang MIFA gefahren. Mein Vater hat seins immer noch. Und meine Mutter Diamant. > ein Tausch des Rahmens ist nicht ganz so trivial, da es immer mal wieder > andere Maße gibt, so dass Teile nicht passen. Wenn du Rahmen und zugehörige Gabel hast, dann sind das schon 50% der Miete. Tretlager könnte noch ein Problem werden. An Radaufnahmen hat sich seit Jahrzehnten nix geändert, das sollte alles zueinander passen. Aber wenn dir die Lackierung egal ist, dann laß es löten oder schweißen. XL
Axel Schwenke schrieb: > Wenn du Rahmen und zugehörige Gabel hast, dann sind das schon 50% der > Miete. Naja, die Amerikanisierung des Fahrradbaus sorgt dafür, daß oft Lenker und Vorbauten nicht weiter verwendet werden können, ebensowenig wie vorhandene Steuersätze dann nicht nutzbar sind. Unterscheidungsmerkmal: Hat das vom Gabelkopf nach oben führende Rohr ein Außengewinde oder nicht? Alte Bremsen lassen sich i.d.R. ebenfalls nicht weiternutzen (was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, da auf diesem Gebiet tatsächlich Fortschritte gemacht wurden), und ob die diversen Anlötteile für Gangschaltungen, Bowdenzüge etc. ohne Aufwand nutzbar sind, ist auch noch so 'ne Sache. Dazu kommt noch, daß die gesamte Rahmengeometrie im Laufe der Jahre stark verändert wurde. War in den 80er Jahren die Verbindung zwischen Tretlager und hinterem Ausfallende noch leicht in Richtung Ausfallende ansteigend, ist sie mittlerweile fast waagerecht angeordnet, der Abstand zwischen Tretlager und Boden ist also größer geworden. Ebenso ist der Abstand zwischen Vorderradachse und Unterseite Steuersatz größer geworden, was auch der geänderten Gabelform zu "verdanken" ist. Hatten Gabeln früher geschmiedete Gabelköpfe, sind sie heute aus gebogenen Rohren zusammengeschweißt. Alt: http://www.fahrradsucht.de/coldat/images/coldat/gabelkopf.jpg oder http://fahrradbaustolz.veloblog.ch/gallery/97/DPP_0017.JPG Neu: http://www.fahrrad-richter.de/images/Fahrradgabel-Trekkingrad-28.jpg Insgesamt sind Fahrräder also bei gleicher Rahmengröße höher geworden.
gesammelte Kommentare: Frank Bär schrieb: > Bei Wind und Wetter gehört ein Fahrrad, > wenn es nicht gebraucht wird, in den Keller oder zumindest den Hausflur. Im Prinzip ja. Allerdings sind Fahrräder doch recht robust. Mein altes MTB steht jetzt seit ich hier eingezogen bin (vor 14 Jahren) 52 Wochen im Jahr hinten im Hof. Und bis vor 3 Jahren bin ich damit noch Mehrtagestouren gefahren. Allerdings habe ich da schon unmittelbar nach dem Kauf alle Schrauben und Muttern durch Edelstahl ersetzt. Die Kette ist eine ZNC RB (RB für RostBuster) die zwischen den ca. jährlichen Wechselintervallen (wg. Verschleiß) höchstens noch Flugrost ansetzt. > Lackschäden müssen an Stahlrahmen schnellstmöglich ausgebessert werden. Stimmt nicht. Auch CrMo-Stahl überzieht sich mit einer weitgehend passiven Schicht. Kritisch sind nur Stellen, wo Wasser länger steht (z.B. im Sattelrohr) und natürlich Winterbetrieb (Streusalz!). Mein altes Rad hat auch Unmengen kleiner Lackschäden. Die sind jetzt braun, wachsen aber nicht. Bernd Wiebus schrieb: > Wovor ich z.B. auch nur warnen kann, sind Edelstahlspeichen (Üblich z.B. > bei Mountinbikes). Die brechen bei kaltem Wetter in Massen. Kann ich nicht bestätigen. Allerdings gibt es in der Preisregion unter €1000,- (war mal DM1000,-) kaum vernünftiges Material oder gute Verarbeitung. Gute Speichen sind an den Enden dicker als in der Mitte. Wenn da die Zugkraft zu groß wird, dann dehnen sie sich, reißen aber nicht. Ebenso wichtig wie das Material ist die Zentrierung. Seit ich an dem alten MTB die Laufräder gegen welche vom Profi getauscht habe (vor ~7 Jahren) hatte ich keinen einzigen Speichenbruch mehr. Vorher 1-2 pro Jahr, immer hinten. Immer auf Tour - also wohl bedingt durch das extra Gepäck. Am neuen MTB hatte ich in 3½ Jahren keinen einzigen Speichenbruch. Trotz Touren mit Gepäck. Andi $nachname schrieb: > Zeig mir zwei vergleichbare Alu- und Stahlrahmen, bei denen der > Alurahmen leichter ist! Vergleichbar meint hierbei Baummarkt gegen > Baumarkt oder Profi gegen Profi Hier! Altes Rad: MTB Marke Wheeler, Neupreis DM999,-, CrMo-Rahmen, ca. 20 Jahre alt. Neues Rad: Serious Telluride Pro, Neupreis EUR 1099,-, Alu-Rahmen. Ist trotz Federgabel vs. Starrgabel ca. 2kg leichter (15kg vs. 13kg). OK, 1kg würde ich noch abziehen weil das alte Rad Gepäckträger und Schutzblech^Wplaste fest angebaut hat. XL
Ist die Verbindung schon so weit abgerostet, dass du die Strebe etwas vom Sattelrohr weg zur Seite biegen kannst? Wenn ja, dann würde ich anfangen, mit einem dünnen Schraubenzieher den Rost zwischen den beiden Teilen abzukratzen, um zu sehen, wieviel gutes Material noch übrig ist. Sollte eines der beiden Rohre schon fast vollständig durchgerostet sein, würde ich nichts mehr reparieren. Du siehst bei dieser Gelegenheit auch, ob die Verbindung geschweißt oder gelötet ist, vermutlich wird sie aber gelötet sein. Besseren Support zu diesem Thema als im Mikrocontrollerforum bekommst du vermutlich im Rahmenbauforum: http://rahmenbauforum.de/ Johannes M. schrieb: > Das ist ja zumindest an einer Verbindungsstelle gebrochen, mir ist vor 3 > Wochen in den Alpen der Hinterbau durchgebrochen ;-) Autsch, das sieht böse aus. Hast du dir dabei arg weh getan? Oder hat die andere Strebe noch so gut gehalten, dass du noch sturzfrei anhalten konntest? Solche Bilder, die man im Netz öfter sieht, sind der Grund, warum ich mich irgendwie noch nicht so richtig durchringen kann, mein mittlerweile deutlich über 20 Jahre altes Stahl-MTB durch ein moderneres zu ersetzen. Hochwertige Stahlrahmen für MTBs scheint es ja kaum noch zu geben, allenfalls vielleicht zu horrenden Liebhaberpreisen. Und Scheibenbremsen sind ja prinzipiell eine prima Sache, aber die Rahmenbauer scheinen überhaupt noch nicht kapiert zu haben, dass die Rohre an manchen Stellen dadurch zusätzlich zu den Zug- und Schubkräften auch noch enormen Biegekräften ausgesetzt sind. Man kann in dem linken Bild so richtig nachfühlen, wie die gebrochene Sattelstrebe zuvor bei jeder Bremsung in die eine Richtung und bei jedem harten Stoß auf das Hinterrad in die andere Richtung gebogen wurde. Genau diese ständigen "Knetbewegungen" (selbst wenn sie keinerlei plastische Verformung des Materials verursachen) sind aber Gift für ermüdungsanfälligen Aluteile. Vielleicht täuscht es auf dem Foto, aber die Strebe scheint ja kaum stärker zu sein als die eines Rahmens, der nicht für Scheibenbremsen gemacht ist, bzw. die eines Hardtail-Rahmens, bei dem ein Teil des Bremsmoments von der Kettenstrebe aufgenommen wird. Fahrradrahmen aus Alu sind strenggenommen Verschleißteile. Für einen MTB-Profi ist das kein Problem, da er sein Gerät sowieso alle paar Monate wechselt. Als Hobbyfahrer mit eingeschränktem Budget möchte ich aber an einem Fahrrad wenigstens für 50000 km über Stock und Stein meine Freude haben. Frank Bär schrieb: > Und wenn man nicht gerade ein Baumarktfahrrad kauft, ist ein > Alu-Rahmen bei gleicher Festigkeit leichter Zumindest im Straßenradrennsport scheint man nicht dieser Meinung zu sein. Alu als Rahmenmaterial hat dort nie eine nennenswerte Rolle gespielt. Und selbst wenn Rahmen aus neuartigen Alulegierungen bei gleichem Gewicht tatsächlich eine ähnliche Festigkeit wie Stahlrahmen haben, bleibt immer noch das davon unabhängige Problem der Ermüdung.
Yalu X. schrieb: >> Und wenn man nicht gerade ein Baumarktfahrrad kauft, ist ein >> Alu-Rahmen bei gleicher Festigkeit leichter > > Zumindest im Straßenradrennsport scheint man nicht dieser Meinung zu > sein. Alu als Rahmenmaterial hat dort nie eine nennenswerte Rolle > gespielt. Nein, dort ist man von Stahl gleich zu Kohlefaser übergegangen. Alu dürfte dort wegen der großen Querschnitte nicht gern gesehen sein. So ein Rennrad ist ja durchaus auch unter aerodynamischen Gesichtspunkten optimiert. > Und selbst wenn Rahmen aus neuartigen Alulegierungen bei > gleichem Gewicht tatsächlich eine ähnliche Festigkeit wie Stahlrahmen > haben, bleibt immer noch das davon unabhängige Problem der Ermüdung. Dieses Problem halte ich für überbewertet. Zumindest kenne ich keinen, dem das - bei normalem Gebrauch, also kein Extrem-Downhill - passiert wäre. Zum anderen hat sich die Technologie auch da weiterentwickelt. Konifizierung, optimierte Schweißverfahren, ausgeklügeltes Tempern. Mein Alubike hat erst ca. 10Mm auf dem Tacho und mehr als 3Mm kommen da pro Jahr eher nicht hinzu. Aber ich werde beobachten und berichten ;) XL
Bei und in München befinden sich rund um die U-Bahn-Stationen inoffizielle Fahrradfriehöfe. Die Leute stellen dort ihr Rad ab, holen es aber NIE mehr ab. Erkennbar am massiven Flugrost etc. etc. Wann diese Gefährte eingesammelt werden steht natürlich in den Sternen. Ab und an werden diese Fahrräder wohl auch eingesammelt und versteigert, da gibt es für sehr wenig Geld was, weil die Leute ja heute immer das allerneueste haben wollen. Vielleicht findet man da ein Rad mit genau so einem Rahmen. Wenn das einer herrichtet, dann kostet das ja auch Geld. Natürlich muss man es schwarz machen lassen, denn sonst hätte man auch noch Garantieansprüche. Also lieber den Rahmen ingesamt mal kritisch betrachten und an den anderen Lötstellen mal kräftig rutteln - wo eine Rostbruchstelle ist, wird der Rest auch nicht jungfräulichen Rostschutz haben.
J. Ad. schrieb: > Bei und in München befinden sich rund um die U-Bahn-Stationen > inoffizielle Fahrradfriehöfe. Die Leute stellen dort ihr Rad ab, holen > es aber NIE mehr ab. Erkennbar am massiven Flugrost etc. etc. Ja, das nervt. Da fährt man im November bei -10 °C zur U-Bahn und bekommt keinen Fahrradparkplatz, weil überall die Schrottdinger rumstehen. > Wann diese Gefährte eingesammelt werden steht natürlich in den Sternen. Ist das überhaupt mal passiert? Die sollten jeden Spätherbst mal aufräumen! > Vielleicht findet man da ein Rad mit genau so einem Rahmen. In München stehen so viele Fahrräder unabgeschlossen an den U-Bahn-Stationen (wer sein Fahrrad dort entsorgt, will ja nicht auch sein Schloss entsorgen), da kann man sicher welche mitnehmen. Die Münchner werden es danken!
Axel Schwenke schrieb: > Ausnahme: wenn man jemanden bei der Hand hat, der das hartlöten und die > anschließende Lackierung für lau machen kann. > > XL ...aber sind wir doch mal ehrlich: mit Herrichten der Stelle, Lack abmachen, Lack drauf machen, hartlöten etc. geht doch locker eine Stunde Zeit drauf. Die will und sollte ja auch bezahlt werden. Warum sollte einer ein Fahrrad hartlöten und Gerät und Material für "lau" zur Verfügung stellen. Wenn man den Löter nicht über den Tisch ziehen will, sind 30 ode3r 40 Euro sicherlich ein faires Entgelt - und jetzt sollte man noch mal nachrechnen, ob sich das wirklich "lohnt".
Bei meinem Karosseriebauer mit dem Sigmagerät war das in 10 Minuten erledigt.
Ja, als Ehrerweisung gegenüber einem tollen und zuverlässigen Gefährten? Ja. Gruß, Holm
So lange der Aufwand für den Rahmen im Rahmen bleibt... ;-) MfG Paul
J. Ad. schrieb: > ...aber sind wir doch mal ehrlich: mit Herrichten der Stelle, Lack > abmachen, Lack drauf machen, hartlöten etc. geht doch locker eine Stunde > Zeit drauf. Die will und sollte ja auch bezahlt werden. Hast du schon mal geschweißt? Kurz mit der Drahtbürste rüber, um den losen Rost zu entfernen und dann mit der Schutzgaspistole drüber. Einfach mal bei ner Autowerkstatt fragen (Fragen kostet in der Regel nichts...).
Paule H. schrieb: > J. Ad. schrieb: >> ...aber sind wir doch mal ehrlich: mit Herrichten der Stelle, Lack >> abmachen, Lack drauf machen, hartlöten etc. geht doch locker eine Stunde >> Zeit drauf. Die will und sollte ja auch bezahlt werden. > > Hast du schon mal geschweißt? > Kurz mit der Drahtbürste rüber, um den losen Rost zu entfernen und dann > mit der Schutzgaspistole drüber. Ne, noch nie. Mal zugesehen, doch da wurden schwere Klemmen an das Gestell gemacht und und und (war glaube ich ein Kett-Car damals). Ich hätte jetzt gedacht, dass man die Verbindungsstelle der beiden Metallteile super sauber machen muss, weil die ja doch aufschmelzen und verschmelzen sollen. Oder "lebt" die Schweißstelle nur vom Rand? > > Einfach mal bei ner Autowerkstatt fragen (Fragen kostet in der Regel > nichts...). Es sei denn man fragt bei VW, ob mal einer mit dem Diagnosekasten checken kann, warum die ABS-Lampe leuchtet.... Die nehmen erst mal alle Fahrzeugdaten auf und wenn man
J. Ad. schrieb: > Ich hätte jetzt gedacht, dass man die Verbindungsstelle der beiden > Metallteile super sauber machen muss, weil die ja doch aufschmelzen und > verschmelzen sollen. Oder "lebt" die Schweißstelle nur vom Rand? Naja, original war das sicher untendrunter verlötet. Schweißen kann man es an genau der Stelle ohnehin nicht so einfach. Wenn man's schweißt, dann eine Naht rund herum. Farbreste verbrennen, allerdings würde ich die Stelle vorher trotzdem etwas frei machen. Aber s. o., Löten wäre vermutlich sinnvoller.
Yalu X. schrieb: > Frank Bär schrieb: >> Und wenn man nicht gerade ein Baumarktfahrrad kauft, ist ein >> Alu-Rahmen bei gleicher Festigkeit leichter > > Zumindest im Straßenradrennsport scheint man nicht dieser Meinung zu > sein. Alu als Rahmenmaterial hat dort nie eine nennenswerte Rolle > gespielt. Und selbst wenn Rahmen aus neuartigen Alulegierungen bei > gleichem Gewicht tatsächlich eine ähnliche Festigkeit wie Stahlrahmen > haben, bleibt immer noch das davon unabhängige Problem der Ermüdung. Da CFK und Alu-Rahmen ungefähr gleichzeitig aufkamen, und im Straßenrennsport das Gewicht absolut entscheidend ist, mag das einer der Gründe sein, warum man gleich zum leichteren Material gegriffen hat. Und auch der Rohrdurchmesser mag bzgl. der Aerodynamik eine Rolle gespielt haben. Aber: Im Breitensport hat sich Alu bei Rennrädern sehr wohl durchgesetzt. Wer ein Rennrad in der 1000-Euro-Klasse kauft, bekommt definitiv keinen Stahl- sondern einen Aluminiumrahmen. Zeig mir doch bitte mal ein Rennrad eines vernünftigen Herstellers, das mit Stahlrahmen daherkommt. Da im Rennsport der Preis nur eine untergeordnete Rolle spielt, sind dort eher Räder für 4-10k die Regel, die dann komplett aus CFK hergestellt sind. Nicht anders lässt sich übrigens erklären, dass im MTB-Rennsport überwiegend mit Shimano XTR bzw. SRAM XX gefahren wird, die ihren (nicht wesentlich schlechteren) Verwandten XT bzw. X0 lediglich ~240 Gramm (XTR-XT) Gewichtsvorteil voraus haben, aber locker das Doppelte kosten. Im Rennrad-Bereich findet man das selbe: Die Shimano Dura Ace DI2 kostet fast doppelt so viel wie die ansonsten vergleichbare Dura Ace 9000. Da geht es auch nur um ein paar Gramm. Und letztlich muss man auch immer den Anforderungen Tribut zollen. Im MTB-Bereich sind hydraulische Scheibenbremsen mittlerweile Standard, weil man auch auf matschigen Trails noch Biss auf den Bremsen braucht. Im Rennradbereich werden seit Jahrzehnten die selben mechanischen Bremsen verwendet, da geht es mehr ums Gewicht, die Bremsleistung spielt eine untergeordnete Rolle. In allen MTB-Bereichen wird seit Jahren erfolgreich Aluminium eingesetzt, das mittlerweile im High-End-Bereich zunehmend von CFK verdrängt wird. Allein der Gedanke, dass im Downhill- und Freeride-Bereich "schwache", also ungeeignete Materialien eingesetzt werden, ist widersinnig. Ich bin in der Hinsicht kein Fachmann, daher gestehe ich den wirklichen Fachmännern zu, dass sie sich etwas dabei gedacht haben.
Frank Bär schrieb: > Ich bin in der Hinsicht kein Fachmann, daher gestehe ich den wirklichen > Fachmännern zu, dass sie sich etwas dabei gedacht haben. Na ja, wegen 240 Gramm so ein Geschiß zu machen... Landsknechte und auch heutige Söldner haben die Angewohnheit, auf ihre Mitbringsel für den Feind alle möglichen Schmähungen zu schreiben und Kriegsschiffe wurden früher mit Drachen und ähnlich furchteinflößendem Getier verziert. Da heute alles "etwas zivilisierter" ist - zumindest im zivilen Bereich -, versuchen die Ersatzsoldaten bei ihren Ersatzkriegen, die als "Sport" getarnt werden, eben den Gegner mit teuersten Materialien und Hightech vom feinsten einzuschüchtern. Und weil das nicht so sonderlich zuverlässig funktioniert, wird natürlich kräftig gedopt und dabei sind die klar im Vorteil, die eine finanzkräftige Mafia im Hintergrund haben. Das ist doch alles ziemlich kindisch...
Frank Bär schrieb: > In allen MTB-Bereichen wird seit Jahren erfolgreich Aluminium > eingesetzt, das mittlerweile im High-End-Bereich zunehmend von CFK > verdrängt wird. Das finde ich nun wieder ziemlich albern. CFK ist sehr empfindlich auf Schläge. Und gerade im MTB-Bereich springt doch recht oft mal ein Stein hoch. > Allein der Gedanke, dass im Downhill- und > Freeride-Bereich "schwache", also ungeeignete Materialien eingesetzt > werden, ist widersinnig. Die Möglichkeit von Ermüdungsbrüchen hat nichts mit schwach zu tun. Profi-Räder werden deutlich kürzer gefahren als Alltagsräder. Die werden schlicht nicht alt genug für Materialermüdung. XL
Axel Schwenke schrieb: > Frank Bär schrieb: >> In allen MTB-Bereichen wird seit Jahren erfolgreich Aluminium >> eingesetzt, das mittlerweile im High-End-Bereich zunehmend von CFK >> verdrängt wird. > > Das finde ich nun wieder ziemlich albern. CFK ist sehr empfindlich auf > Schläge. Und gerade im MTB-Bereich springt doch recht oft mal ein Stein > hoch. Die Realität gibt dir da offensichtlich unrecht. Es scheint also zu funktionieren... Das selbe Problem (Steinschläge) würdest du übrigens im Rennradbereich auch finden, dort spielt es anscheinend keine Rolle. >> Allein der Gedanke, dass im Downhill- und >> Freeride-Bereich "schwache", also ungeeignete Materialien eingesetzt >> werden, ist widersinnig. > > Die Möglichkeit von Ermüdungsbrüchen hat nichts mit schwach zu tun. > Profi-Räder werden deutlich kürzer gefahren als Alltagsräder. Die werden > schlicht nicht alt genug für Materialermüdung. Materialermüdung ist keine Funktion der Zeit. Insofern ist diese Argumentation unsinnig. Sicherlich spielt irgendwann auch die Zeit eine gewisse Rolle, aber Ermüdung ist in erster Linie eine Funktion der Anzahl der Belastungszyklen. Und da sehe ich persönlich Downhill deutlich vorn. Und es ist ja nun auch nicht so, dass so ein Bike nur ein Rennwochenende benutzt wird.
Es ist völlig Banane ob Rennräder nun aus Alu oder CFK gebaut werden, der fragliche Rahmen gehört weder zu einem Rennrad noch zu einem Mountainbike, sondern zu einem Gebrauchsrad. Bitte das zu realisieren. Gruß, Holm, der schon mehr gebrochene Alu- als Stahlrahmen von Fahrrädern gesehen hat.
Holm Tiffe schrieb: > Holm, der schon mehr gebrochene Alu- als Stahlrahmen von Fahrrädern > gesehen hat. Was sicher auch daran liegt, dass heutzutage mehr Alu- als Stahlrahmen herumfahren ;-)
Wow, so eine Resonanz auf ein Fahradthema... Ich hab sowas auch mal repariert, erst mit dem Spiralbohrer ein Loch schräg bis in das Sattelrohr reingebohrt, dann einen Nagel durchgesteckt und am Schluß innen im Rohr mit der Halbrundfeile bündig abgefeilt. Dann noch geschweißt. In meine Elektroschweißkünste alleine hätte ich kein Vertrauen gehabt, aber mit der "formschlüssigen" Vorbereitung hat das noch mehrere Jahre gehalten. (Oder hab ich es nur noch mit Zweikomponentenkleber gesichert? Ich weiß es nicht mehr genau)
Aus eigener schmerzhafter Erfahrung würde ich immer die Sicherheit an erste Stelle setzen. Es ist sehr unlustig, wenn plötzlich der Sattel nach hinten wegbricht... So teuer ist ein Fahrradrahmen nicht und Schweißen ist auch nicht umsonst.
Karl Otto schrieb: > Aus eigener schmerzhafter Erfahrung Rahmen gebrochen, oder doch eher die Sattelstütze? Ich hatte auch schon mal einen Lenker in der Hand, der war kurz unter der Einspannstelle abgefault. Aber eine Schweiß- oder Lötstelle für die Hinterradgabel am Rahmen hätte daran nichts geändert. ;-)
Karl-Otto schrob: >Es ist sehr unlustig, wenn plötzlich der Sattel >nach hinten wegbricht... Das ist dann wie bei der Tour de France: Da reißen sie sich beim Fahrrad- fahren auch den Arsch auf... ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Das ist dann wie bei der Tour de France: Da reißen sie sich beim > Fahrradfahren auch den Arsch auf... So lange sie das Maul nicht aufreißen, ists zu verschmerzen...
Paul Baumann schrieb: > Das ist dann wie bei der Tour de France: Da reißen sie sich beim > Fahrrad- > fahren auch den Arsch auf... > ;-) > MfG Paul ...lieber nicht, sonst fallen noch die Tabletten raus!
Gajk schrob:
>...lieber nicht, sonst fallen noch die Tabletten raus!
Jawoll -Du passt in die Welt!
:-)))
MfG Paul
Mal noch ein Update, wie es ausgegangen ist: Der erstbeste Bauschlosser in meiner Nähe, der nicht so wirkte, als würde er nur Großauftrage annehmen, hat mich mit der Bemerkung abgewimmelt ich solle doch zu einem Fahrradladen gehen, die müssten mir einen neuen Rahmen verkaufen. Na schönen Dank auch. Auf Anraten eines Bekannten bin ich dann zu Fahrrad Biela in der Leipziger Südvorstadt. Die haben das Fahrrad ohne großes Federlesen angenommen, vorbehaltlich einer Überprüfung der Machbarkeit durch ihren Mechaniker. Nach einer Woche durfte ich jetzt das reparierte Rad abholen. Es war übrigens gelötet und ist es auch jetzt wieder. Kam mich in dem Fall 24€, was ich absolut in Ordnung finde. Nur ein Lack muss jetzt wieder drüber. Also toller Laden, kann ich empfehlen. Scheinen auch sehr viel an Reparaturen durchzuführen, jedenfalls stand das Werkstattlager voll mit alten 08/15-Drahteseln.
Christian S. schrieb: > Nach einer Woche durfte ich jetzt das reparierte Rad abholen. Es war > übrigens gelötet und ist es auch jetzt wieder. Das ist doch 'ne nette Nachricht.
Ätsch, ich hab' es doch gewusst, dass es gelötet ist. Es gibt also auch heute noch Leute, die ihr Handwerk verstehen!
Christian S. schrieb: > Nach einer Woche durfte ich jetzt das reparierte Rad > abholen. Es war übrigens gelötet und ist es auch jetzt wieder. So soll das sein. > Kam mich in dem Fall 24€, was ich absolut in Ordnung finde. Ack. Sehr fairer Preis. Schön daß es ein Happy End gibt. XL
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