Hallo Experten, ich will einen aktiven Mischer für Kopfhörersignale (Ausgänge mehrerer PCs mischen, Resultat der Schaltung geht an den Eingang von einem paar Aktivboxen) bauen. Der Mischer-Teil funktioniert (erstmal), für den Ausgang brauche ich aber noch einen Verstärker. Der TDA2822m wird auch hier im Forum oft als Kopfhörerverstärker angepriesen und war billig zu bekommen. Jetzt versuche ich erstmal, eine Basis-Schaltung hinzubekommen. Mein Grundproblem: Am Eingang des TDA2822 liegt ein tolles Signal an, am Ausgang kommt aber nix. Ich verwende die Schaltung aus dem Bild (entspricht bis auf C5 der "Typical Application in Portable Players" aus dem SGS_Thomson-Datenblatt), aufgebaut auf einem Steckbrett. Als Signalquelle (INPUT) dient ein Billigradio mit Kopfhörerausgang. Der Ausgang der Schaltung ist offen. VCC = 12V. Die Schaltung für den zweiten Kanal im IC ist identisch, habe ich mir beim hinmalen gespart. Es wird aber momentan nur einer der Kanäle mit einem Singal versorgt. Mit dem Oszi sehe ich mein Nutzsignal am Eingang des OP (Pin 7). Gleichspannungsanteil 0V, Amplitude maximal 100mV. Am Ausgang des OP sehe ich einen Gleichspannungsanteil von ca. 500mV, als Signal nur Rauschen mit geschätzten 10mV. Zum Vergleich habe ich mal nachgemessen, was an Pin 8 so los ist: Gleichspannungsanteil 6V (mit auch wieder ca. 10mV Rauschen, ein Steckbrett ist halt kein HiFi)! Zum Einen wird mir so klar, warum ich kein Ausgangssignal sehe: Wenn ich den TDA mal naiv als OP betrachte, ist die Referenzspannung 6V. Mein Signal bewegt sich um die 0V, damit will der OP natürlich auch nicht von der Masse weg. Zum Anderen ist mir aber nicht klar, woher dieses Verhalten kommt. Im Datenblatt gibt es nämlich auch noch eine "Application in Portable Radio Receivers". Dort wird der Eingang ebenfalls mit einem Kondensator Gleichspannungsfrei gehalten. Also bleibt die Frage: Warum gibt mir der Verstärker nix aus und was muss ich ändern, damit ich doch ein Ausgangssignal bekomme? Gruß, Damian
Hallo, Uwe S. schrieb: > mal als Tipp der TDA2822 schwingt ? okay, hier muß ich mich Outen: Was bedeutet Schwingen in dem Zusammenhang genau? Überall steht das man es wegbekommen muss und wie es vielleicht geht, aber keiner verrät einem, wie man schwingende OPs erkennt. Ich hätte das jetzt so interpretiert, dass entweder mein Signal gestört herauskommt oder ich ein Ausgangssignal sehe, dessen Bewegungen mit dem Eingang nichts mehr zu tun haben. Auf meinem Ausgangssignal sehe ich aber gar keine Bewegung, ansonsten klebt das ja bei den 500mV. Ich habe testweise mal versucht, die Schaltung der verlinkten Seite umzusetzen, soweit das mit gerade herumliegenden Bauteilen möglich war: R1, C14, C10 aus dem verlinkten Schaubild eingesetzt. Leider keine Veränderung im verhalten. Beim weiteren Herumprobieren ist mir dann noch etwas aufgefallen: Wenn ich meine Signalquelle voll aufdrehe (Amplitude ca. 1V) fängt der OP an zu zucken. Der Gleichspannungsanteil von 500mV bleibt, darauf sehe ich aber positive Spannungsspitzen von ca. 200mV. Die Spannungsspitzen passen zu den Spitzen des Eingangssignals, die Signalform ist ansonsten aber völlig unterschiedlich. Negative Anteile gibt es nicht, d.h. das Signal am Ausgang geht nur unwesentlich unter die 500mV. Das verhalten zeigt sich unabhängig davon, ob ich die Datenblatt-Version oder die verbesserte Version ausprobiere. Handelt es sich hier tatsächlich um Schwingen oder doch nur um einen "falschen" Offset? Ist die Schaltung aus dem Datenblatt also einfach so grundlegend falsch, dass sie von vornherein nicht funktionieren kann? Im Moment geht es mir ja nicht um wahnsinnig tollen Sound meines Mischers sondern einfach mal um eine grundlegende Funktion meiner Schaltung. Gruß, Damian
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Ein Schwingen sollte man doch mit dem Oszilloskop sehen können. Es wird wohl eher bei dem Steckbrettaufbau eine Verbindung falsch sein bzw. fehlen.
Hallo, der alte Hanns schrieb: > Ein Schwingen sollte man doch mit dem Oszilloskop sehen können. ich wiederhole die Frage: Wie sieht das schwingen eines OPs aus? > Es wird wohl eher bei dem Steckbrettaufbau eine Verbindung falsch sein > bzw. fehlen. Ich hab's gerade nochmal überprüft - ich sehe keinen Fehler in der Verdrahtung. Eingangssignal, VCC und GND sind da, wo ich sie erwarte. Allerdings ist der tatsächlich Fehler wohl ein ganz anderer. Bei der Auswahl der ICs habe ich mich auf die Verkäufer-Beschriftung auf der Tüte verlassen: "TDA2822M", wie bestellt. Nachdem ich jetzt im Milimeter-Abstand vor dem Chip saß, steht da etwas ganz anderes drauf: Ich habe hier TBA820! Peinlich... Lektion: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Damit stellt sich nun eine neue Frage: Sind die TBA820 für meine Anwendung geeignet, oder schlage ich die besser dem Verkäufer um die Ohren? Die Verstärken nur einen Kanal je IC, allerdings habe ich davon gleich 5 - für Stereo dürfte das gerade so reichen ;) Um mal ein Big Picture zu geben: Ich habe insgesamt 3 Stereo-Quellen (PC-Line-Outs, d.h. Signale, die einen Kopfhörer treiben können), die über einen TL072 ohne Verstärkung gemischt werden. Dessen Ausgangssignal muss noch Stromverstärkt werden, um einen Kopfhörer oder - bevorzugt - den Eingang von einem paar PC-Aktivboxen zu befüttern. Eine diskrete Booster-Schaltung wollte ich zumindest am Anfang vermeiden - wie der alte Hans durchaus richtig erkannt hat, sind Steckbretter doch anfällig für Verdrahtungsfehler. Daher der Gedanke mit dem TDA2822. Der hat zwar einen Gain von ca. 40, was ich nicht brauche, aber ich kann ja entweder die Rückkopplung des TL072 an den Ausgang des Verstärkers hängen oder mit einem festen Spannungsteiler 1:40 das Ausgangssignal des TL072 passend verkleinern. Frustrierter Gruß, Damian
Der TBA820 wird ganz anders beschaltet. Sonst ist er für Deinen Zweck geeignet, wenn du nur "normale" Anforderungen hast. Hat auch eine etwas aufwändigere Beschaltung, und ist nur einer drin pro Package.
Hallo, den TDA2822 (DILP-8) habe ich noch einige im Keller bei 22°C eingelagert.. Wenn Du welche benötigst, dann melde Dich bitte.
Damian P. schrieb: > ich wiederhole die Frage: Wie sieht das schwingen eines OPs aus? Ich wiederhole meine Antwort: wenn Ihre Schaltung schwingt, werden Sie es mit dem Oszilloskop problemlos sehen können. Ansonsten: http://de.wikipedia.org/wiki/Wareneingangskontrolle Sollte man sich auch als Nicht-Profi angewöhnen.
Uwe S. schrieb: > Hallo, > > den TDA2822 (DILP-8) habe ich noch einige im Keller bei 22°C > eingelagert.. > > Wenn Du welche benötigst, dann melde Dich bitte. Ich könnte einige gebrauchen. Was möchtest du für 20 Stück? Sende mir bitte eine Nachricht an meine Emailadresse. Gruß Klaus
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