Forum: Offtopic 220V Motor für Gokart und Steuerung


von David H. (farmer)


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Hallo,

zum Vorwort: Vor ein paar Jahren gab es in Fintel das 
Seifenkistenrennen. Kein herkömmliches, sondern aus alten Fahrrädern 
konnte man sich was kostengünstiges zusammenbauen und gegen andere 
Antreten. Ausschlaggeben war auch nicht die Geschwindigkeit, sondern im 
K.O. Verfahren fuhren immer zwei Kisten gegeneinander(Wer als erstes im 
Ziel ist, bekommt einen Punkt) und so wurde der Sieger ermittelt. Dieses 
Rennen gibt es leider nicht mehr, hatte einen hohen beliebtheits Grad.
Auf der Suche nach einer motorisierten Alternative für Erwachsene sind 
wir auf Elektroantrieb gestossen. Das sollte gegenüber einen Benzinmotor 
einfacher in der Beschaffung und in der Montage sein, so der Gedanke.
Um eine Vergleichbarkeit zu schaffen, soll ein Stromgenerator mit max. 
850 Watt Dauerleistung die Energie liefern (die gibt es für unter 100,-€ 
zu kaufen). Was sonst an Technik verwand wird, soll jedem selbt 
überlassen sein.

Wie wäre nun ein E-Motor auszulegen? Muss ich einen suchen, der so 
ziemlich an 850 Watt liegt, oder besser darüber oder darunter? 1KW 
Motoren sind noch recht bezahlbar. Das Rennen sollte so 1-2 Stunden 
dauern.
Erste Ideen sind natürlich 2 oder 4 Waschmaschienen Motoren, weil man 
die günstig besorgen kann.
Habe was von Staubsaugermotoren gelesen, die sollen sich auch recht gut 
eignen.
Eine Art Gaspedal ist möglich? Sonst wird es nur An/Aus geben.

Danke und Gruß Farmer

von Icke ®. (49636b65)


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David Hofstetter schrieb:
> Das Rennen sollte so 1-2 Stunden dauern.

Dann plane einen Anhänger für die Akkus ein. Bevor du über andere 
Details nachdenkst, rechne zuerst den Energiebedarf aus und vergiß dann 
den E-Antrieb. Problem ist nicht der Motor oder dessen Steuerung, 
sondern die Stromversorgung. Mit Akkus, die von Gewicht und Platzbedarf 
her ins Kart passen, sind nicht mehr als 10-15 Minuten Fahrzeit drin. 
Und das auch nur bei moderater Antriebsleistung, hat mit Kartfahren dann 
nicht mehr viel zu tun.

von Sni T. (sniti)


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Er will ja letztendlich einen Generator mit Benzin zur Energieversorgung 
zu nutzen. Von Akkus steht da auch nichts. Denke mal "große" Akkus (die 
pber eine gewisse Pufferung hinausgehen) sind sicher durch die Regeln 
nicht vorgesehen. Sonst könnte der mit den dicksten Akkus den dicksten 
Motor verbauen, ohne auf das Aggregat angewiesen zu sein.

Wie viel man aber da leistungstechnisch braucht um Spaß zu haben kann 
ich jedenfalls auch nicht sagen. Für Seifenkisten wurden ja schon 
häufiger Akkuschrauber benutzt. Richtwert könnte da die Leistung eines 
motorbetriebenen Gokart sein. Hängt natürlich auch davon ab, wie schnell 
das Rennen ablaufen soll ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=-xitMWUfeLk

von Icke ®. (49636b65)


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Sni Ti schrieb:
> Er will ja letztendlich einen Generator mit Benzin zur Energieversorgung
> zu nutzen.

Und den schnallt sich der Fahrer dann auf den Rücken? Außerdem, 850W 
sind ~1,2PS. Eher mit einem Turbo-Rollstuhl zu vergleichen als mit einem 
GoKart. Für ein besseres Seifenkistenrennen mag es akzeptabel sein, 
vielleicht meint der TE ja auch gar kein GoKart in dem Sinne, sondern 
eher eine motorbetriebene Seifenkiste. Das ist was anderes. Als Motoren 
kämen dann nur Universalmotoren in Frage, die lassen sich mit 
Phasenanschnittsteuerung regeln, für Asynchronmotoren bräuchte man dann 
schon wieder teure Frequenzumrichter. Außerdem muß der Motor ein relativ 
hohes Drehmoment aus dem Stand heraus aufbringen, weswegen 
Staubsaugermotoren wohl nicht geeignet sind. Was gehen könnte, sind 
Motoren aus Bohrmaschinen, da gibts die Regelung gleich mit dazu.

von Hermann S. (fragensteller)


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@David Hofstetter

Suchst du so etwas?

http://www.youtube.com/watch?v=i37cBOedFvI

von David H. (farmer)


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Ja, in der Tat soll das eine Art motorbetriebene Seifenkiste werden. Und 
die Leistung ist angelehnt an eine Mofa, einfach um die Unfall Gefahr zu 
senken. Selbstgebaute Fahrzeuge von jedermann mit 5 oder mehr KW bringen 
wahrscheinlich zu große Geschwindigkeiten. Was das Fintler 
Seifenkistenrennen augemacht hat, war das jeder das Basteln konnte wozu 
er in der Lage war. Und das hat es so beliebt gemacht. Das soll nun auch 
wieder werden. Ich selber würde sonst einen Motor vom Motorrad nehmen. 
Einfacher geht es nicht. Aber für den Zweck ein allgemeines Rennen zu 
veranstalten, kann es nur in dieser kleinen Leistungsklasse liegen. 
Dementsprechend wird die Strecke aber auch sein.
Gruß Farmer

von Clemens S. (zoggl)


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http://www.akkurace.at/
kennst du das schon?

nur so als denkanstoss für den basteldrang.

sg

von Sni T. (sniti)


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Icke ®. schrieb:
> Und den schnallt sich der Fahrer dann auf den Rücken?

Nein, warum sollte er? Den verbaut er in dem Teil. Hättest du einfach 
sein Posting gelesen, dann hättest du oben nix von Batterieanhänger 
schreiben müssen und wir könnten uns den Punkt sparen ;-)

Aber ob nun mit oder ohne Batterie, schau' dir das obige Video an. Das 
hält zwar sicher keine 2h durch, hat dafür deutlich mehr Power ganz ohne 
Anhänger ;-)

: Bearbeitet durch User
von David H. (farmer)


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Ja genau, so wie das akkurace rennen (Kannte ich nicht, aber cool!), so 
stellen wir und das vor. Die gehen ja auch ganz schön ab. Damit aber 
mehr Fahrspass aufkommt, sollen man mehr als 3 Runden Fahren können. 
Deswegen der Generator. Und damit möglichst viele mitmachen können, 
Elektromotoren. Bedingung sol noch werden das min. 3 Räder verwand 
werden. Sonst Freestyle.

farmer

von David H. (farmer)


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Wie wäre es denn mit einer Bohrmaschiene, sagen wir mit 1000 Watt? Würde 
der Generator (850Watt) dann schlapp machen? Wie ist der Wirkungsgrad?
Oder einen kleinen Winkelschleifer?

Möchte ja auch nicht der letzte werden.

Phasenanschnittsteuerung habe ich nun gefunden. Für die Stallentlüftung 
wird das bestimmt doch auch verwendet (Die Ventilatoren).



Farmer

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Sni Ti schrieb:
> Nein, warum sollte er? Den verbaut er in dem Teil. Hättest du einfach
> sein Posting gelesen, dann hättest du oben nix von Batterieanhänger
> schreiben müssen und wir könnten uns den Punkt sparen ;-)

Nun ja, den Begriff "GoKart" assoziiere ich mit sowas wie im Anhang. Und 
dort ist kaum Platz für einen Stromerzeuger.

> schau' dir das obige Video an. Das
> hält zwar sicher keine 2h durch, hat dafür deutlich mehr Power ganz ohne
> Anhänger ;-)

Ganz amüsant. Die Akkus reichen so weit, um damit ein paar spektakuläre 
Runden zu drehen, aber nicht für ein Rennen. Außerdem wiegt das Teil 
über 300kg, was Handling und Fahrverhalten drastisch verschlechtert. 
Wenn du damit auf einer Strecke mit viel Grip fährst, fallen dir nach 
spätestens 5 Minuten die Arme ab. In einem Rennen wöllte ich so ein 
Geschoß gleich gar nicht haben. Wer Kartrennen gefahren ist, weiß wie es 
da zugeht und kann sich vorstellen, was passiert, wenn dieses Gerät 
irgendwo einschlägt.

von Icke ®. (49636b65)


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David Hofstetter schrieb:
> Wie wäre es denn mit einer Bohrmaschiene, sagen wir mit 1000 Watt?

Von Drehmoment und Leistung her sollte es gehen. Die meisten 
Bohrmaschinen haben auch eine Drehzahlregelung eingebaut, die sich mit 
ein wenig Geschick zum Gaspedal umbauen läßt (sogar Rückwärtsgang wäre 
möglich). Wenn es der Generator nicht schafft, eben eine Nummer kleiner 
nehmen. Die Preisfrage ist noch, wie lange der Motor den Dauerbetrieb 
überlebt. Sollte auf jeden Fall gut gekühlt werden.

: Bearbeitet durch User
von Sni T. (sniti)


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Icke ®. schrieb:
> Ganz amüsant. Die Akkus reichen so weit, um damit ein paar spektakuläre
> Runden zu drehen, aber nicht für ein Rennen. Außerdem wiegt das Teil
> über 300kg, was Handling und Fahrverhalten drastisch verschlechtert.
> Wenn du damit auf einer Strecke mit viel Grip fährst, fallen dir nach
> spätestens 5 Minuten die Arme ab. In einem Rennen wöllte ich so ein
> Geschoß gleich gar nicht haben. Wer Kartrennen gefahren ist, weiß wie es
> da zugeht und kann sich vorstellen, was passiert, wenn dieses Gerät
> irgendwo einschlägt.

Das Ding ist ja auch Faaktor 50 mehr, als es der TE will. Und sieht man 
sich den Energiegehalt von Akkus verglichen mit Benzin an (pro kg), 
kommt man doch deutlich unter das Geschoss, wie es in dem Video gezeigt 
ist ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Sni Ti schrieb:
> Das Ding ist ja auch Faaktor 50 mehr, als es der TE will.

Und soll auch gar kein GoKart werden. Man könnte LiFePo-Zellen 
verwenden, um Gewicht zu sparen. Wird aber nicht billig. Rimo baut damit 
bereits E-Karts mit akzeptabler Reichweite in Serie, da kostet jedoch 
der Akku alleine schon 2000€. Ob das noch den Charakter eines 
Spaßrennens trägt, ich weiß nicht...

von David H. (farmer)


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Um den Beitrag abzuschließen,

es funktioniert nicht. Wir haben uns einen alten Motor einer Wasserpumpe 
mit 0,25 KW vom Schrottplatz geholt. Auch wenn wir nicht ganz sicher 
sind das der in Ordnung ist, hat dieser Motor an der Steckdose wie 
erwartet funktioniert.
Am Stromgenerator mit 650 Watt hat der Motor es nicht mal geschafft 
seine Drehzahl zu erreichen. Auch nicht mit lange warten. Wenn der Motor 
erst in der Steckdose steckte um volle Drehzahl zu erreichen, dann 
umstecken in den Stromgenerator, hat der zumindestens die Drehzahl 
halten können, aber ohne Power. Hätten wir den Mut gehabt, hätte man den 
Motor mit der Hand festhalten können. Mit einer kleinen Flex ging es 
schon besser. Aber alles in allem, auch wenn es noch zu verbessern ist, 
wird es wohl nie aussreichen um damit Spass zu haben oberhalb von 3 
KM/h.

Schade, aber Danke fürs mitdenken

Gruß Farmer

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Na denn. Neue Vorgabe: Autobatterie bis 45Ah. Economy-Klasse: Runden 
zählen. Express-Klasse: eine Runde so schnell wie möglich. Und 
vielleicht irgendwas dazwischen. Schon sind dem Spieltrieb kaum noch 
Grenzen gesetzt ;)

von David H. (farmer)


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Hallo Helge,

die Idee ist gut! Da ist Leistung rauszuholen. So eine ähnliche Idee 
hatten wir auch schon, nur hatte man respeckt sich eine mit Säure 
gefüllte Batterie in den Rücken zu setzen. Aber wenn es da eine sichere 
Lösung für geben würde wäre es denkbar. Zur Zeit arbeiten wir an einem 
Drag-Star Rennen, was auch in Deine Richtung geht.

Gruß Farmer

von Harald W. (wilhelms)


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David Hofstetter schrieb:

> nur hatte man respeckt sich eine mit Säure
> gefüllte Batterie in den Rücken zu setzen.

Es gibt auch dichte Autobatterien. Leider sind Autobatterien nicht
zyclusfest, wie es für die angedachte Anwendung nötig ist. Besser
geeignet wären Traktionsakkus oder Solarakkus.
Gruss
Harald

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