Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Dünnflüssiger Klebstoff bis 150°C


von Leistungselektroniker (Gast)


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Hallo zusammen,


Ich möchte angerautes Kupfer und Kunststoff miteinander verkleben.
Die mechanische Belastung ist gering.

Ich suche dafür einen Klebstoff, der bei Raumtemperatur ähnlich 
dünnflüssig ist wie Sekundenkleber, aber bis zu 150 °C beständig ist.

Ich habe es mit vorgewärmten und verdünntem Epoxy versucht, das ist noch 
zu dick.

Normaler, dünnflüssiger Sekundenkleber auf Cyanacrylat-Basis ist von der 
Viskosität her ideal, übersteht aber kaum mehr als 90°C.

Es muss kein Sekundenkleber sein, die Aushärtezeit ist egal.

Kennt jemand einen geeigneten Klebstoff?

Gruss Leistungselektroniker

: Verschoben durch Moderator
von Detlef W. (detlefr)


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Hallo, schau dich mal bei Loctite um. Die haben bei den UV-aushärtenden 
Klebstoffen einige die für dich interessant sein könnten. Einfach mal 
einer als Beispiel;

http://www.loctite.de/komplette-produktliste-loctite-29728.htm?countryCode=de&BU=industrial&parentredDotUID=productfinder&redDotUID=000001F71J

von Teo D. (teoderix)


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von oszi40 (Gast)


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> angerautes Kupfer und Kunststoff

Wie lange soll das halten? Bei unterschiedlicher Ausdehnung wird wohl 
eher etwas elastisches wie Silikon in die Auswahl kommen?

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich würde das mal mit Uhu Endfest 300 probieren.

Im ersten Moment ist der Kleber recht zäh.

Durch die lange Abbindezeit fließt er aber doch.

Eine Wäscheklammer setzen und 24 h warten.

Auf der Packung steht auch, dass man durch Ändern des
Mischungsverhältniss flexibleren Kleber bekommt!


Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Moritz A. (moritz_a)


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Ich würde mal "WK 709-5ML" von Reichelt probieren, das ist zwar 
eigentlich Wärmeleitkleber, bis 175°C dauerwärmefest, und zumindest auf 
Metall klebt er wunderbar.

Einzig im kalten Bereich musst du aufpassen, also im Tiefkühler wird er 
sehr spröde, so dass man die Verbindugnen wieder trennen kann.

Moritz

von Car (Gast)


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UV-Kleber ist eint gute Idee, auch wenn es erst einmal komisch klingt. 
Viele dieser Kleber binden auch unter Wärme ab, sind also für den 
gesuchten Einsatzzweck durchhaus zu verwenden.

Uhu Endfest 300 ist ein 2K Epoxy, oder? Das hat er ja schon probiert...

von Bernd F. (metallfunk)


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Car schrieb:
> UV-Kleber ist eint gute Idee, auch wenn es erst einmal komisch klingt.
> Viele dieser Kleber binden auch unter Wärme ab, sind also für den
> gesuchten Einsatzzweck durchhaus zu verwenden.
>
> Uhu Endfest 300 ist ein 2K Epoxy, oder? Das hat er ja schon probiert...

Schon, aber: Für eine Klebung brauche ich Klebstoff.

Den Uhu presst er auf ein bis zwei Hundertstelmillimeter zusammen.

Weniger?

Grüße Bernd

von lex (Gast)


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Car schrieb:
> Uhu Endfest 300 ist ein 2K Epoxy, oder? Das hat er ja schon probiert...

Gerade dieser wird beim Erwärmen (>100 °C) während des Aushärtens 
geradezu unangenehm dünnflüssig. Wenn auch nicht so extrem wie ein 
Cyanoacrylatkleber.

von Leistungslektroniker (Gast)


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Vielen Dank für eure zahlreichen Hinweise!

Die Aussagen zu dem Uhu Endfest höhren sich gut an.
Ich habe im Internet einige Stellen gefunden, wo vor der starken 
Verflüssigung des Uhu gewarnt wird, dass er aus Ritzen gerne wieder 
rausfließt.
Für meine Anwendung ist das gar nicht schlecht!

Ist das eine spezielle Eigenschaft des Uhu Endfest?
Muss man ihn dafür auf eine bestimmt Temperatur aufheizen, oder zeigt er 
das Verhalten von alleine?
Bei meinem preiswerten Epoxy habe ich das noch nie beobachtet 
(vielleicht war es zu kalt?).

Gruß Leistungselektroniker

von lex (Gast)


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Leistungslektroniker schrieb:
> Ist das eine spezielle Eigenschaft des Uhu Endfest?
> Muss man ihn dafür auf eine bestimmt Temperatur aufheizen, oder zeigt er
> das Verhalten von alleine?

Ich heize (mit einer Heißluftpistole) in erster Linie wegen der dadurch 
reduzierten Verarbeitungszeit. Von selber wird da nix warm. Die 
Verflüssigung ist ein undokumentierter Nebeneffekt.

http://www.uhu-profishop.de/downloads/dl/file/id/190/technisches_merkblatt_uhu_plus_endfest_300.pdf

von oszi40 (Gast)


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> ein undokumentierter Nebeneffekt

Allgemein härtet 2K-Epoxidharz als großer Würfel sehr schnell aus, aber 
als dünne Fläche wesentlich langsamer. Deshalb hilft im 2. Fall die 
Erwärmung oder etwas mehr Härter. Ob das in Deinem Fall die richtige 
Löseung ist, wird erst ein Versuch zeigen.

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