Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistungselektronik für Schrittmotor


von Georg T. (microschorsch)


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Hallo zusammen,

ich würde gerne hier mein neues Schaltungslayout einer 
Schrittmotorleistungselektronik vorstellen.

Als sich die Karte noch in der "Entwicklungsphase" befand wurden sehr 
viele Fragen hier beantwortet: 
Beitrag "L6203 choppt, aber auch ohne Last?"

Hier ist jetzt die neue Karte mit den besprochenen Features:

Die Schaltung besteht aus zwei L6203 und einem L297.
Weiterhin wurden Elemente zum Einstellen des Stroms ergänzt: So 
existiert eine Sleep-Funktion (Stromabsenkung während des Stellstands), 
eine Boost-Funktion (Stromanhebung während der ersten Schritte) sowie 
eine Stromabsenkung, wenn beide Phasen im Half-Step-Modul aktiv sind.

Zusätzlich wird der momentane Strom beider Phasen durch einen 
Spannungsfolger ebenfalls als Spannung-Signal auf eine Leitung gegeben.

Habe mir Mühe gegeben das Grounding des Leistungsteils vom restlichen 
Grounding zu separieren.

Ich bin mal gespannt was ihr sagt. Bin für alle Verbesserungsvorschläge 
und Anmerkungen dankbar. Habe vor die Platine in den nächsten Tage in 
Auftrag von geben

Danke und Gruß
Schorsch

von MaWin (Gast)


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R19 erscheint mir zu hochohmig und ist bei SLEEP ja auch nciht dabei.

Insgesamt find ich die creation of vref zu aufwändig, einfach die 
CMOS-Ausgänge mit Festwiderständen (die man sich aussuche kann) und 
eventuell Dioden mischen.

von Martin S. (sirnails)


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Mit welcher Frequenz läuft denn das Ganze? Mir persönlich sind die 
Leitungen vom Treiber bis zu den Anschlüssen über die halbe Platine ein 
wenig zu lang.

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo,

R19 mit 100k Ohm ist natürlich ein Copy & Paste Fehler, eigentlich 
können hier 0 Ohm rein

Vref habe ich extra etwas aufwändiger gestaltet, der Motor läuft damit 
deutlich ruhiger, insbesondere die Stromabsenkung, wenn alle beide 
Phasen laufen hat das "Rattern" reduziert.

Die Widerstände im RC Netzwerk des Choppers sind auch noch nicht richtig 
dimensioniert, muss mal schauen, was ich in meiner Steckplatine momentan 
drin habe, ich denke sowas um 20kHz, man muss C ausreichend klein (ich 
glaube 2.2 oder 3.3n) machen, damit die Stromreglung funktioniert. 
Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Motorspannung ausreichend groß 
sein muss, sonst pfeifts.

Ich halte es für ziemlich egal, ob die Leitungen zwischen Stecker und 
Treiber, oder zwischen Motor und Stecker lang sind. Erstmal ist die 
ganze Platine nur 80x100mm, und außerdem sind die Leitungen meiner 
Meinung nach so gut wie möglich entkoppelt.

BTW Was haltet hier davon, GND für die Motoren von GND für die 
Logikkomponenten über eine Ferritkernspule voneinander zu trennen?

Als Netzteil habe ich einen fetten Ringkerntrafo mit 2x15V 300W gekauft, 
wollte mit den vollen 30V AC die "Grätsche" machen und mit 22mF glätten, 
sollten etwa 40V DC U_eff rauskommen, ich rechne mit weniger als 5% 
Brummanteil.

Ich überlege noch die Spannungsversorgung für die Logikelemente mit 
7805ern einzeln pro Platine zu machen, oder nur einen für alle zu 
benutzen

Schorsch

: Bearbeitet durch User
von Georg T. (microschorsch)


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Hallo nochmal,

ich überlege gerade ob es möglicherweise besser wäre die Massefläche 
unterhalb der stromführenden Leitungen ganz weg zu lassen...

was meint ihr?

Schorsch

von eProfi (Gast)


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Hallo Schorsch, folgende Punkte gibt es zu Überdenken:

Der L297 soll die Spannung an den Shunts messen (sense). Damit das gut 
funktioniert, ist eine kurze Masseführung essentiell. Sternmasse ist 
hierfür nicht geeignet! Masse der L297 muss möglichst direkt mit Gnd der 
Sense-Rs verbunden sein.
So wie Du das Layout gemacht hast, sind die langen Gnd-Leitungen inkl. R 
und parasitärem L in die Messungen eingeschlossen.
Die Sense-Rs müssen non-inductive-Typen sein!
Da Du den Luxus einer Gnd-Plane hast, nutze ihn und verwende die Fläche 
für alles (Power und Signale).
Habe ein wenig mit Paint gespielt (Anhang).
Versuche, die dicken Cs so weit wie möglich an die ICs zu bringen
Vielleicht noch einen kleinen Keramischen (SMD) direkt am IC anbringen.

Mache die Power-Leiterbahnen so breit wie möglich, die Signale dürfen 
auch etwas dicker sein. Evtl. für den rechten L6203 einen eigenen 
Ausgangsverbinder.

Der L297 braucht noch einen C für die 5V. Das CNTL (Pin 11) steuerbar 
machen, vielleicht willst Du mit Slow-Fast-Decay experimentieren.

Du hättest das leicht im alten Thread weiterposten können.

von eProfi (Gast)


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> Als Netzteil habe ich einen fetten Ringkerntrafo mit 2x15V 300W
> gekauft, wollte mit den vollen 30V AC die "Grätsche" machen und
> mit 22mF glätten, sollten etwa 40V DC U_eff rauskommen, ich rechne
> mit weniger als 5% Brummanteil.
Völlig übertrieben. Der Motorstrom ist viel höher als der Strom, den das 
Netzteil liefern muss (Schaltnetzteilprinzip - StepDownConverter).

> ich überlege gerade ob es möglicherweise besser wäre die
> Massefläche unterhalb der stromführenden Leitungen ganz weg zu lassen
Auf keinen Fall. Bisher ist es Dir ja gut gelungen, die Massefläche 
möglichst wenig zu zerstückeln und immer wieder leitende Pfade zu haben.

> Ich halte es für ziemlich egal, ob die Leitungen zwischen Stecker
> und Treiber, oder zwischen Motor und Stecker lang sind.
Ich sehe das anders: wichtig ist, möglichst wenig Fläche aufzuspannen, 
d.h. Motorleitungen verdrillen, optimal auf der Platine wäre, die beiden 
Phasenleiter übereinander (d.h. den einen top, den anderen bottom) 
anzuordnen (aber das zerschneidet die Massefläche).

Ein paar Schutzwiderstände zwischen den L6203 und L297 und weiter zu der 
Ansteuerlogik helfen Geld sparen (wenns wieder mal kracht).

Den Reset-Pin 20 würde ich auch herausführen, denn sonst ist der Wechsel 
in den Wave-Mode unmöglich bzw. unsicher.

Immer wieder lese ich, dass Leute versuchen, Schaltnetzteile und 
Schrittmotortreiber auf dem Steckbrett aufbauen. Das funktioniert nicht 
oder nur sehr bescheiden (Quietsch, Heiß, Ratter etc.).

Hier ein fertiges Projekt:
http://www.majosoft.com/engraving/html/stepper_driver_board_with_l297_and_L6203.html

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo eProfi,

vielen vielen Dank für Deine Eindrücke.

mehrere Punkte...

1. Was würdest Du denn für Sense-Widerstände empfehlen? Ich hätte diese 
hier genommen: 
http://www.conrad.de/ce/de/product/443860/Metallschicht-Widerstand-01-radial-bedrahtet-MPC74-5-WMPC74-5W-01-Ohm-5-1-St.

Die haben den Vorteil, dass sie noch unter den Kühlkörper passen, der 
sich noch von oben auf der Zeichnung gesehen etwas 25mm über die Platine 
hereinschiebt, Abstand ca 35mm. Daher kann ich die Elkos auch nicht 
beliebig nahe an die Ausgangstreiber setzen.

2. Die Sache mit der Ground Plane... Hin und Rück übereinander... auch 
mit zwei Layern kann man verdrillen, immer wieder rauf und runter, hab 
mich bisher wenig mit hochstromigen Platinen beschäftigt, gefühlt würde 
ich sagen, beide Leitungen dicht zusammen, aber unbedingt auf einem 
Layer bleiben, um nicht zuviel induktiven Dreck durch die Gegend zu 
pusten. Mit der Ground Rückleitung hast Du mich nachdenklich 
gemacht...ja der Strom fließt so zurück, wie er auch gekommen ist, wenn 
es eine Ground-Plane gibt. Da Das "Signal-Ground" der L6203 dann aber 
auch an der Plane hängt, müsste der Signal-Ground Strom den 
Leistungsstrom durchqueren, das ist der Grund weshalb ich 
zurückgeschreckt bin. Das kann nicht zufällig mal gerade jemand 
simulieren....Einfach ne FE Simulation mit Faradayschem 
Induktionsgesetz.... :-)

3. Trafo, Du weißt ja nicht, wie viele Motoren ich anschließen will :-) 
Aber zuzugeben, die 10A sind schon reichlich

4. Schutzwiderstände.... Du meinst microfuses? Wo??

5. Wave-Mode.. dafür müsste ich dann aber auch den L297 durch einen µC 
ersetzen, nicht?? Dann kann ich die Schaltung auch neu aufbauen, nächste 
Version :)

6. Das Steckbrett funktioniert erstaunlich gut... die billigen Dinger 
sind scheiße.... muss man schon investieren

Ich werd mal sehen, was ich heute Abend noch umsetzen kann

Danke Schorsch

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo nochwas,

Control hatte ich auf GND gesetzt, damit die Half-step-Schaltung mit 
INH1 und INH2 überhaupt funktioniert, zum debuggen könnte es aber 
nützlich sein, da gebe ich Dir recht

Habe jetzt etliches rumprobiert, dadurch, dass ich mind. 20mm Abstand 
zur oberen Kante brauche werden die Leiterbahnen sofort länger, wenn ich 
die Elkos weiter nach oben setze, ich glaube ich lasse sie besser da, wo 
sie sind

Schorsch

von Georg T. (microschorsch)


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Soooo,


hier die neue Version mit den vorgeschlagenen Features,

auf auffälligsten:
* durchgängige Groundplane
* Elkos dichter an die 6203er
* CNTL kann jetzt geschaltet werden
* Reset hat einen TP bekommen
* 6203er haben weitere 100nF unmittelbar am Leistungstreiber bekommen
* Leiterbahnen auf der Ground-Seite weiter reduziert
* Digital-Schaltungen weiter zusammengeschoben
* optionalen 7805er als Spannungsversorgung mit Diode


Gruß - bin gespannt, was ihr sagt

Schorsch

: Bearbeitet durch User
von eProfi (Gast)


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Na, das sieht schon mal deutlich besser aus.
Ein paar Punkte kommen mir in den Sinn:
Den L297 näher an die L6203 (vor allem näher an den linken), etwa in die 
Mitte der Platine.
C8 und C13 um 180° drehen.
Die beiden L6203-Pin2 kannst Du oben an der Platinenkante nochmal 
verbinden (Versteifung).

Der Wert des Timing-Cs ist wichtig, er bestimmt nämlich auch die 
Inhibit-Time, deswegen sollte er nicht zu klein sein, im Datenblatt sind 
3,3n empfohlen. Auch zu groß sollte er nicht sein, da sonst der minimal 
einstellbare Strom recht groß ist (einem Kollegen schon mal passiert).

Zu den non-inductive Rs kann ich ein Lied singen. Gerade heute den Fall 
gehabt: Einer unserer Hersteller hat bisher Sense-Rs von Dale eingebaut. 
In der letzten Charge hat er den Hersteller gewechselt (Noname). Prompt 
hat die schnelle Überstrom-Sicherung (Signal wird aus dem R abgeleitet) 
angesprochen.

Ewig den Fehler gesucht. Wer denkt daran, dass ein 1210-SMD-R (0R01) zu 
viel Induktivität haben könnte?

Zum Conrad-Artikel: Merke: wenn in einer Produktbeschreibung / 
Datenblatt eine Eigenschaft (hier: Induktivität) nicht explizit 
aufgeführt ist , ist deren Wert nicht besonders gut.

Lies dazu mal die S.10 von 20 des L6203-Datenblattes (Figure 14: 
Intrinsic Structures in the POWER DMOS Transistors  und Figure 15: 
Current Typical Spikes on the Sensing Pin).

Zum Reset-Pin: ein Testpunkt ist schon mal gut, besser wäre eine Leitung 
nach außen. Wenn Du in den Wave-Mode wechseln willst, musst Du im 
Halbschritt-Mode auf einen geraden State gehen und dann auf Vollschritt 
umschalten. Am besten also: Reset auslösen (State 1) einen Halbschritt 
machen (State 2) und in Vollschritt umschalten.
Ohne den Reset kann man nie sicher sagen, in welchem State der L297 
steht.
Den Enable-Eingang kannst Du auch herausführen, um den Motor ganz 
stromlos zu schalten.

> auch mit zwei Layern kann man verdrillen, immer wieder rauf und runter,
Das ist natürlich Unsinn, Vias haben denkbar schlechte HF-Eigenschaften.
Gemeint war die Leitung zum Motor, die soll phasenweise verdrillt sein.

> gefühlt würde ich sagen, beide Leitungen dicht zusammen, aber
> unbedingt auf einem Layer bleiben, um nicht zuviel induktiven
> Dreck durch die Gegend zu pusten.
Das gelingt am besten, wenn die Bahnen auf verschiedenen Layern direkt 
übereinander liegen (kleinste aufgespannte Fläche, die Magnetfelder 
heben sich maximal auf). Aber zu bedenken ist auch die thermische 
Belastung und ggf. das Zerschneiden einer Gnd-Plane.

> Da Das "Signal-Ground" der L6203 dann aber auch an der Plane hängt,
> müsste der Signal-Ground Strom den Leistungsstrom durchqueren
Das ist richtig, aber durch die große Fläche und damit geringe 
Stromdichte fällt das nicht so ins Gewicht. Außerdem sind in Deinem 
Layout beide in etwa orthogonal  ;-)

> 4. Schutzwiderstände.... Du meinst microfuses? Wo??
Nein, die wären zu langsam. Ganz normale 33-100 Ohm in die 
Signalleitungen.
Falls der L6203 mal durchgeht, ist der L297 geschützt, wenn dieser 
kaputtgeht, ist der µC geschützt (40V finden überall Wege).

> 5. Wave-Mode.. dafür müsste ich dann aber auch den L297 durch
> einen µC ersetzen, nicht??
Siehe oben bei Reset-Pin.

> Control hatte ich auf GND gesetzt, damit die Half-step-Schaltung
> mit INH1 und INH2 überhaupt funktioniert, zum debuggen könnte es
> aber nützlich sein, da gebe ich Dir recht
Control auf Gnd bedeutet fast-decay, das ist aber nicht in allen Fällen 
optimal. Z.B. bei Stillstand ist Control=Hi (Slow-decay) oft sparsamer 
(kleinerer Ripple-Strom im Motor, weniger Verlustleistung im Sense-R).
Leider ist das im L297-Datenblatt unzureichend beschrieben. Suche nach 
den passenden Application Notes. Auch das L6208-Datenblatt hat mir hier 
sehr geholfen.

> Mache die Power-Leiterbahnen so breit wie möglich,
> die Signale dürfen auch etwas dicker sein.
Bitte umsetzten! Die Leitungen sind insgesamt zu schmal, vor allem +5V.
Außerdem bevorzuge ich möglichst kurze Verbindungen, egal in welchem 
Winkel. Jeder 45°-Knick ist eine achtel Windung. Zugegeben, ist 
Geschmacksache, aber bei mir gewinnt hier Physik über Ästhetik.

> Dann kann ich die Schaltung auch neu aufbauen, nächste Version :)
Dazu schau Dir mal modernere ICs an, z.B. L6506 (hat zwei Vref-Eingänge, 
gut für Microstepping), L6208 & Co. und Trinamic.
Bei langsamen Geschwindigkeiten ist eine Sinus-Ansteuerung viel 
laufruhiger.

Ein ganz eigenes Kapitel sind Resonanzen, die treten in jedem 
mechanischen und elektrischen System auf. Bei Schrittmotoren bildet der 
Läufer, die elastische Welle und die Last ein schwingfähiges System. 
Wenn die Schrittfrequenz mit dessen Resonanzfrequenz zusammenfällt (oder 
jeweils Harmomische davon), kann das zu lustigen Effekten führen (Motor 
hat keine Kraft mehr, wird laut oder dreht sich plötzlich rückwärts). 
Alles schon erlebt. Ganz übel wird es, wenn ein Teil mit mechanischem 
Spiel (z.B. ein Getriebe) dazwischenhängt.
Hier hilft oft, die Güte des mechanischen Schwingkreises z.B. durch 
Gel-Dämpfer zu verringern. Wenn möglich, bei den Rampen die kritischen 
Frequenzen möglichst schnell durchfahren, denn es dauert eine relativ 
lange Zeit, bis sich eine Resonanz aufbaut.
Manchmal hilft ein recht einfaches Mittel: den Motorstrom reduzieren.

Was ich noch nicht ganz verstanden habe: die vielen Schaltungen rundrum, 
wozu verstärkst Du das Sense-R-Signal?  Die Vref-Erzeugung ist auch 
recht aufwendig. Das kann der µC mit einem hochfrequenten PWM-Ausgang 
besser.

Gutes Gelingen!

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo, danke für die ausführlichen Notizen,

Du warst aber leider 30 minuten zu spät ich hab schon bestellt :-)

Ein paar Dinge hatte ich aber schon eingebaut.
> C8 und C13 um 180° drehen.
Das ist C8 und C13 nicht gedreht hab ärgert mich am meisten... hat aber 
auch die geringsten Auswirkungen.

> Die beiden L6203-Pin2 kannst Du oben an der Platinenkante nochmal
> verbinden (Versteifung).
Ich habe wochenlang in Laboren gesessen um Gausschleifen zu finden. Nie 
wieder Ringleitungen!! Da fängt man sich alles mögliche ein

> Den L297 näher an die L6203 (vor allem näher an den linken), etwa in die
> Mitte der Platine.
Wollte nur möglichst weit weg von den stromführenden Teilen, die 
Schaltung in meinem Steckbrett funktioniert auch und da hängen die 
Treiber an 20cm Strippen, ich denke das geht auch so

> > Mache die Power-Leiterbahnen so breit wie möglich,
> > die Signale dürfen auch etwas dicker sein.
> Bitte umsetzten! Die Leitungen sind insgesamt zu schmal, vor allem +5V.
> Außerdem bevorzuge ich möglichst kurze Verbindungen, egal in welchem
> Winkel. Jeder 45°-Knick ist eine achtel Windung.

Alle 5V Leitungen sind letzt 24 mil, die 40V Leitungen 66 mil, alle 
anderen 12 mil

> Zugegeben, ist
> Geschmacksache, aber bei mir gewinnt hier Physik über Ästhetik.

Auch ein Physiker?? Ich auch!!

Die nächste Version mit einem anderen Leistungstreiber wird bestimmt 
kommen.

Ich habe noch parallel zu den Sense-Widerständen vom großen C SMD 
Widerstände von Reichelt auf das Board gepackt, so dass ich beide 
probieren kann, schau mal hier (Reichelt: CRA2512 R100E), meinste die 
wären vielleicht besser?? Ich denke es wird schon irgendwie gehen

> Was ich noch nicht ganz verstanden habe: die vielen Schaltungen rundrum,
> wozu verstärkst Du das Sense-R-Signal?  Die Vref-Erzeugung ist auch
> recht aufwendig. Das kann der µC mit einem hochfrequenten PWM-Ausgang
> besser.

Ich denke mit nem µC kann ich aus den Sense-Signalen Boost, Sleep, 
Halfstep und "Normal" über einen ADC auslesen, indem ich einfach nur die 
Sense-Leitungen zeitlich analysiere. Ich wollte einfach nur das signal 
rausgeben, so dass man mal vielleicht ein Display dranhängen kann o.ä. 
alles noch nicht geplant, werds wohl erstmal nicht verwenden. Das 
Aufbauen von Vref hatte ich in verschiedenen Quellen gesehen. U.a. hier 
(vielleicht nicht die beste Quelle, der Schaltplan ist ziemlich murks) 
http://www.burning-world.de/fotos/cnc/l6203-einkanal.png aber auch bei 
einer Schrittmotorsteuerkarte von eine BF20 (Google mal nach BF20 
Optimum und CNC Controller)

Gruß und Danke nochmal

Schorsch

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von eProfi (Gast)


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Weitere Gedanken:
Wenn es vom Layout einfacher ist, kann man die beiden Stufen eines L6203 
auch vertauschen. Es steht nirgens, dass Phase_A (L297 Pin4) auf IN1 
(L6203 Pin5) gehen muss.

Im Schaltplan ist CNTL nicht mit dem Label verbunden.
C8 und C13 sind mit 63V angegeben, an ihnen liegen nur typ. 13,5V an.

> wozu verstärkst Du das Sense-R-Signal?
Bedenke dabei auch, dass die Spannung am Rsense bei fast-decay auch 
negativ werden kann. Tipp: ggf. positiv vorspannen.

> er bestimmt nämlich auch die Inhibit-Time,
Gemeint ist die Zeit zum Ausblenden der Spikes. Wenn diese zu lange 
wird, wird auch ein gültiges Signal (Strom bereits erreicht) 
unterdrückt.

>> 4. Schutzwiderstände.... Du meinst microfuses? Wo??
>Nein, die wären zu langsam. Ganz normale 33-100 Ohm in die
>Signalleitungen.
Diese eignen sich bestens als "3. Platinenlage", um Signale dazwischen 
durchzufädeln.

Es wäre sehr im Sinne des OpenSource-Gedanken, wenn Du die .sch und .brd 
posten würdest. Bestimmt freuen sich viele über ein so gelungenes 
Layout.
Und ich hätte mich nicht mit Paint quälen müssen.

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo eProfi et al,


eProfi schrieb:
> Es wäre sehr im Sinne des OpenSource-Gedanken, wenn Du die .sch und .brd
> posten würdest. Bestimmt freuen sich viele über ein so gelungenes
> Layout.
> Und ich hätte mich nicht mit Paint quälen müssen.

Neulich hatte ich hier mal sch und brd files gepostet und einen Anranzer 
bekommen, das diese Files nicht für jedermann lesbar seien, so ein 
Quatsch...

Klar, hier sind die Files, hätte die Schaltungen nicht ohne die vielen 
Ratschläge von den Leuten aus dem Forum zusammenbraten können.

> > wozu verstärkst Du das Sense-R-Signal?
> Bedenke dabei auch, dass die Spannung am Rsense bei fast-decay auch
> negativ werden kann. Tipp: ggf. positiv vorspannen.

Stimmt, aber durch den Spannungsfolger wird halt alles negative 
abgeschnitten, für die Analyse sollte des positve Teil reichen. Eine 
positive Vorspannung würde die analyse sogar ungleich schwieriger 
machen. Ist immer ne Frage was man denn so will


> > er bestimmt nämlich auch die Inhibit-Time,
> Gemeint ist die Zeit zum Ausblenden der Spikes. Wenn diese zu lange
> wird, wird auch ein gültiges Signal (Strom bereits erreicht)
> unterdrückt.
Bin mir nicht 100% sicher, ob ich das richtig verstanden habe, ich 
dachte über C wird die minimale Zeit definiert in der der Strom 
angeschaltet ist. Ich hatte beispielsweise versucht, 10nF zu benutzen - 
hatte keinen anderen gefunden - und oberhalb einer gewissen Frequenz 
(oder unterhalb eines gewählten Rs) funktionierte das Chopping nicht 
mehr, der Strom stieg wieder an, weil er nicht schnell genug wieder 
abgeschaltet werden konnte, habe dann einen kleineren C in der 
Grabbelkiste gefunden und die Pulsbreite war sofort viel kleiner

Gruß Georg

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo,

der Vollständigkeit wegen, hier noch ein Foto von der Platine im 
Steckbrett - bitte nicht lachen :-)

Den Motor konte ich mit einem externen Rechteck-Generator bis 10kHz 
betreiben. Dank der Boost-Funktion springt er bis 3 kHz ohne "Anlauf" 
an. Zugegeben alles im freien Fall.

Schorsch

: Bearbeitet durch User
von Georg T. (microschorsch)


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Hallo zusammen,

mittlerweile ist alles fertig, die Karten laufen super und ich bin 
wirklich sehr zufrieden damit (bis auf eine Kleinigkeit, siehe unten). 
Anbei noch zwei Bilder. Einmal von einer fertig bestückten einzelnen 
Karte. Das zweite zeigt mein provisorisches Gehäuse indem ich die Karten 
untergebracht habe, auf dem Photo ist die Verkabelung noch nicht fertig.
Inzwischen habe ich eine vierte Karte hinzugefügt, so dass ich neben der 
üblichen 3-Achsen Fräse auch noch einen Teilkopf steuern kann. Das ganze 
wurde unter Linux-CNC angeschlossen. Ich kann alle Achsen mit 3600mm/min 
laufen lassen, das geht ab wie Schmidts Katze.

Ein Frage muss ich aber dennoch stellen, denn ein Feature funktioniert 
nicht und ich weiß wirklich nicht wieso: Es hat mich 4 
Leistungshalbleiter gekostet um rauszubekommen, dass das 
Synchronisationssignal nicht funktioniert. Setze ich den Jumper um, so 
dass alle Motoren im gleichen Rhytmus choppen, dann rauchen die 03er 
leider ab, wisst ihr warum??

Ich muss also alle Karten mit einer eigenen Frequenz choppen lassen, was 
aber auch sehr gut funktioniert. Es gibt kein Quitschen der Motoren und 
auch keine lästigen Schwebungen. Allenfalls ein leichtes Surren, aber 
auch nicht in allen Motorstellungen.

Wie dem auch sei, vielleicht kennt ja jemand die Antwort, dann können 
wir das Layout noch anpassen, ich hoffe ich finde Nachahmer

Gruß
Schorsch

von eProfi (Gast)


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Danke für die Rückmeldung, sie sind schön geworden.

> Setze ich den Jumper um, so dass alle Motoren im gleichen Rhytmus
> choppen, dann rauchen die 03er leider ab, wisst ihr warum??
Was hast Du genau gemacht? Sind die Sync-Signale aller Platinen 
miteinander verbunden?
Einer muss den Takt angeben, also nicht umgejumpert sein:

> The SYNC connections of all L297s to be synchronized are connected
> together and the oscillator components are omitted on all but one.

von Georg T. (microschorsch)


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eProfi schrieb:
> Was hast Du genau gemacht? Sind die Sync-Signale aller Platinen
> miteinander verbunden?

Hi,

zugegeben ist mittlerweile schon über ein halbes Jahr her... Ich habe 
die SYNCs verbunden und beim Slave (also dem "nicht-takt-geber") den 
Jumper 2 umgetzt. Somit erzeuge ich den Zustand der im Datenblatt des 
L297 in Figure 3 beschrieben ist. Müsste eigentlich funktionieren. Hat 
aber einfach nicht gechoppt

Schorsch

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Genau so mache ich das auf meiner 3-Achs Karte mit L297/L298 
("3D-Step"). Die läuft bei tausenden von Kunden. Schaltplan siehe Doku:
http://www.mechapro.de/pdf/3D-Step_Doku_20120915.pdf
Schaltungsbeschreibung dazu:
http://www.mechapro.de/pdf/Funktionsbeschreibung_3D-Step_20120819.pdf

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Purzel H. (hacky)


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Der LM358 ist als shunt Verstaerker nicht geeignet. Nimm eher was in der 
Richtung vom MCP617

von Georg T. (microschorsch)


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Warum nicht?

bin mal mit dem Scope drangegangen, funktioniert eigentlich ganz gut.... 
vielleicht nicht der schnellste...

Momentan benutze ich den OP ja noch gar nicht. Falls mir mal irgendwann 
langweilig ist, wollte ich eine LCD Anzeige entwickeln, die mir die 
Ströme der einzelnen Phasen (Boost, Sleep, Halfstep und Normal), sowie 
die Arbeitsfrequenz anzeigt. Der OP sollte das zu analysierende Signal 
bereitstellen. Auf Grund massivem Zeitmangels ist das aber nie 
entwickelt worden. Hat jemand Interesse?? Ist eigentlich nicht so 
kompliziert


Schorsch

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