Hallo allerseits, ich habe im Web dieses Bild von einem UKW-Tuner mit 9-fach Drehko gefunden. Es soll sogar mal einen Tuner mit 10 oder 11-fach Drehko gegeben haben, dafür habe ich aber kein Bild gefunden. Kann mir jemand sagen wie der verschaltet ist? Wie bekommt man den Gleichlauf hin? Wo liegen da die Vor-und Nachteile gegenüber einem Konzept mit 2-fach Drehko? Bei einem Tuner mit 2-fach Drehko ist ein Rotor für den Vorkreis, die Weitabselektion. Der zweite Rotor stimmt dann den Oszillator ab, damit im ZF-Teil die Nahselektion stattfinden kann. Habe ich jedoch bei einem 9-fach Drehko 8 abgestimmte Vorkreise, so das dort bereits eine sehr hohe Selektivität vorhanden ist. Dann bedeutet das, das ich in der ersten Stufe weniger mit Intermodulation zu kämpfen habe.
Du hast hier 7 Spulen, zu jeder gehört ein Drehkondensator-Packet. Das 8. Packet gehört vermutlich zum Oszillator, das 7. ist nicht ersichtlich. Möglicherweise befindet sich unter dem Abschirmblech beim Oszillator noch eine 8. Vorkreisspule. > Wie bekommt man den Gleichlauf hin? Den Gleichlauf von 7 identischen Schwingkreisen hinzubekommen, ist nicht schwierig, wobei die Bandbreite bei einer Güte von 100 immer noch 1 MHz betragen wird. > Wo liegen da die Vor-und Nachteile > gegenüber einem Konzept mit 2-fach Drehko? In jedem Abteil mit zwei Spulen sind die beiden Schwingkreise gekoppelt. Mindestens in Abteil 1 und 4 (von rechts nach links) koppeln die Spulen induktiv. Ein kritisch gekoppeltes Filter hat einen flachen Durchlassbereich und die Filterflanken fallen steiler ab. Weniger Sender gelangen bis zum Mischer, wodurch weniger Kreuzmodulation entsteht. Die Spiegelfrequenz ist vermutlich bis an die Rauschgrenze runtergedämpft. Nachteil ist nur der größere Aufwand.
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Peter Zz schrieb: > Kann mir jemand sagen wie der verschaltet ist? Sieht aus wie vier Kreispaare (für die Empfangsfrequenz) und ein Oszillatorkreis. > Wie bekommt man den Gleichlauf hin? Kritisch ist da höchstens der Oszillatorkreis, alle anderen arbeiten ja auf der gleichen Frequenz. Angesichts der großen Filterbandbreite beim FM-Hörrundfunk und der relativ geringen Frequenzdifferenz zwischen Eingang und Oszillator ist das aber kein großes Problem. Das war eher ein Thema zwischen Vor- und Oszillatorkreis beim Mittelwellenradio (kleinste Empfangsfrequenz 550 kHz, aber ZF 455 kHz, sodass sich Oszillator- und Eingangsfrequenz wie 2:1 verhalten). > Wo liegen da die Vor-und Nachteile gegenüber einem Konzept mit 2-fach > Drehko? Bessere Vorselektion im HF-Bereich, damit bessere Unterdrückung von Nachbarkanalstörungen. Üblicher waren meiner Erinnerung nach aber ohnehin 3-fach-Drehkos bei UKW, also ein doppelter Vorkreis. > Dann bedeutet das, das ich in der ersten Stufe weniger mit > Intermodulation zu kämpfen habe. Genau so ist es.
> Bessere Vorselektion im HF-Bereich, damit bessere Unterdrückung > von Nachbarkanalstörungen. Für die Selektion zu den Nachbarkanälen sind die ZF-Filter entscheidend.
U. B. schrieb: > Für die Selektion zu den Nachbarkanälen sind die ZF-Filter entscheidend. Ja, stimmt. Was ich meinte, ist das verbesserte Intermodulationsverhalten bei Störern nahe an der Nutzfrequenz.
Jörg Wunsch schrieb: > das verbesserte > Intermodulationsverhalten bei Störern nahe an der Nutzfrequenz. Ja. Fragt sich nur, ob diese 8 abstimmbaren Vorkreise die nutzbare UKW-Bandbreite nicht so stark kastriert haben, daß am Ende kein brauchbares Stereosignal mehr durchkam. Zu welchem Gerät gehörte dieser Tuner?
> daß am Ende kein brauchbares Stereosignal mehr durchkam.
Sowas geht höchstens mit einem Helix-Filter
B e r n d W. schrieb: >> daß am Ende kein brauchbares Stereosignal mehr durchkam. > > Sowas geht höchstens mit einem Helix-Filter Zumal man ja mit den Doppelkreisen die Bandbreite über den Koppelfaktor beeinflussen kann.
oszi40 schrieb: > ob diese 8 abstimmbaren Vorkreise die nutzbare > UKW-Bandbreite nicht so stark kastriert haben Das ist definitiv ausgeschlossen, so schmalbandig kriegt man keinen UKW-Vorkreis, auch nicht 6 oder 7 davon. Hier geht's nur um die Spiegelfrequenz. W.S.
oszi40 schrieb: > Zu welchem Gerät gehörte dieser Tuner? Kennwood KT 917, offenbar einem der besten UKW-Empfänger, die jemals gebaut wurden: http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-18789.html Es gibt eine richtige Fan-Szene rund um diesen Empfänger und ähnliche Geräte.
Interessantes Teil, ich zähl mal die Features auf: 7 Vorkreise DG-Mosfet Vorverstärker VFO mit Pufferverstärker und mitlaufendem Filter Dioden-Ringmischer Diplexer 1. ZF-Stufe als Differenzverstärker 5 Keramische Filter in der ZF Extra ZF-Verstärker mit 2 Filtern und Log-Verstärker für S-Meter ... Kompletter Schaltplan: http://fileshare.eshop.bg/download.php?fileid=47818
> http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-18789.html Oje, da sind sie wieder, die Audiophilen: "Der Klang des Revox ist allerdings deutlich "strenger" und analytischer als bei Kenwood und Sansui." Wie soll man das denn bitte sinnvoll vergleichen können, bei einem Originalsignal, dass schon allein durch den obligatorischen Optimod im Spektrum fast so schlimm zerlöchert wird, wie mit MP3? Oder den sehr häufig anzutreffenden J42-Strecken *) vom Funkhaus zum Sender? Argl... ich brauch dringend das Schreikissen vom Grünwald. *) Verlustbehaftete Kompression ala ADPCM aus der Mitte der 80er Jahre(!), damit das Signal mit 384kbit/s über ein paar ISDN-Leitungen geht... Edit: Nix gegen den Kenwood, schaut sehr schön aus...
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> "Der Klang des Revox ist allerdings deutlich "strenger" und > analytischer als bei Kenwood und Sansui." Esotherik, dann fehlt nur noch ein Monster-Cable: https://www.youtube.com/watch?v=m7ERMu825m4
B e r n d W. schrieb: > Interessantes Teil, ich zähl mal die Features auf: Das sieht so aus, als hätte sich jemand Mühe geben müssen zu finden, was man für den vorgegebenen Preis denn alles noch so reinbauen könnte. :-)
Georg A. schrieb: >> http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-18789.html > > Oje, da sind sie wieder, die Audiophilen: > > "Der Klang des Revox ist allerdings deutlich "strenger" und analytischer > als bei Kenwood und Sansui." > Revox hat immerhin Gruppenlaufzeit optimierte ZF Filter und einen extrem linearen Demodulator mit Hilfe einer Verzögerungsleitung. > Wie soll man das denn bitte sinnvoll vergleichen können, bei einem > Originalsignal, dass schon allein durch den obligatorischen Optimod im > Spektrum fast so schlimm zerlöchert wird, wie mit MP3? Oder den sehr > häufig anzutreffenden J42-Strecken *) vom Funkhaus zum Sender? In dem man z.B. einen Stereomesscoder von z.B. Rohde&Schwarz benutzt, und das Signal auf einen rauscharmen Signalgenerator selbiger Firma aufmoduliert. Was man zum messen benutzen kann, kann man auch als Stereorundfunksender kleiner Leistung benutzen. Damit kann man dann sehr wohl Stereotuner der extraklasse vergleichen. Auch gehörmäsig. > > Argl... ich brauch dringend das Schreikissen vom Grünwald. > > *) Verlustbehaftete Kompression ala ADPCM aus der Mitte der 80er > Jahre(!), damit das Signal mit 384kbit/s über ein paar ISDN-Leitungen > geht... > > Edit: Nix gegen den Kenwood, schaut sehr schön aus... Das Frontend des Kenwoods finde ich garnicht mal schlecht vom Konzept. Ralph Berres
> Damit kann man dann sehr wohl Stereotuner der extraklasse vergleichen. > Auch gehörmäsig. Ja toll, das testet die reine Modulator-Demodulatorkette. Aber was hilft es, wenn es in der Realität aber wirklich nie solche sauberen Signale gibt. Das ist wie antiseptische, absolut geschmacksneutrale und vergoldete Wasserrohre, die man dann für die Kanalisation benutzt...
Georg A. schrieb: >> Damit kann man dann sehr wohl Stereotuner der extraklasse vergleichen. >> Auch gehörmäsig. > > Ja toll, das testet die reine Modulator-Demodulatorkette. Aber was hilft > es, wenn es in der Realität aber wirklich nie solche sauberen Signale > gibt. Das ist wie antiseptische, absolut geschmacksneutrale und > vergoldete Wasserrohre, die man dann für die Kanalisation benutzt... Wenn man die üblichen Dudelberieselungssender nimmt, gebe ich dir recht. Da wird oft ein Soundprozessor zwischengeschaltet, um die Reichweite zu erhöhen, und gleichzeitig dafür zu sorgen, das die zulässige HF-Bandbreite eingehalten wird. Es gibt allerdings auch Sender die noch unkomprimiert senden und ihre Information nicht über ISDN Leitungen zugeführt bekommen. Das sind in der Regel Sender, die fast ausschließlich klassische Musik senden. In Frankreich z.B. Radio France Musik. Die senden öfters auch Liveübertragungen. Die zu hören ist über eine gute Musikanlage schon ein Erlebnis. Aber die Leute die Dudelmusik nur über einen Kofferadio oder maximal Schuhkarton große passive Lautsprecher konsumieren, können das logischerweise auch nicht beurteilen. Ich will jetzt keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von High-End Hifi vom Zaume brechen. Hier soll jeder selbst entscheiden, was er für notwendig hält. Im übrigen. Trotzdem ich sehr hohe Ansprüche an die Musikwiedergabe stelle, gehöre ich nicht zu der Gruppe, die Baumwollseide isolierte sauerstofffreie Silberlitzen linksgedreht verwendet. Auch habe ich keine vergoldete Cynchbuchsen. Ich bleibe allerdings dabei. Der hier beschriebene Kenwood hat viel für die Grosssignalfestigkeit getan. Das kommt einen zu Gute, wenn man einen sehr weit entfernten Sender, welches sich 150KHz neben einen 100KW Ortssender befindet, an einer 14-Elemente UKW-Antenne hören will. Insbesonders dann, wenn der Sender aus der gleichen Richtung kommt, wie der Ortssender. Bleibt zu hoffen, das das ZF-Teil ebenso sorgfältig konstruiert ist, und gruppenlaufzeitoptimierte ZF Filter mit ausreichender Selektion verwendet, wie z.B. die Revox Tuner. Diese haben großen Einfluss auf die Klangqualität, insbesonders auf den Klirrfaktor und die Übersprechdämpfung bei höheren Frequenzen. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Das kommt einen zu Gute, wenn man einen > sehr weit entfernten Sender, welches sich 150KHz neben einen 100KW > Ortssender befindet, an einer 14-Elemente UKW-Antenne hören will. Eine 14-Element-Yagi für das 3m-Band dürfte eine Länge in der Grössenordnung von 4-5m gehabt haben. Wurde sowas im Handel angeboten oder musste man die selber bauen? Soweit ich mich erinnern kann, waren für FM-Broadcast Yagis mit 5-7 Elementen gebräuchlich.
ham schrieb: > Ralph Berres schrieb: >> Das kommt einen zu Gute, wenn man einen >> sehr weit entfernten Sender, welches sich 150KHz neben einen 100KW >> Ortssender befindet, an einer 14-Elemente UKW-Antenne hören will. > > Eine 14-Element-Yagi für das 3m-Band dürfte eine Länge in der > Grössenordnung von 4-5m gehabt haben. Wurde sowas im Handel angeboten > oder musste man die selber bauen? Soweit ich mich erinnern kann, waren > für FM-Broadcast Yagis mit 5-7 Elementen gebräuchlich. Dann schaue mal nach Stolle UKW Antennen. OK die gibt es leider nicht mehr. Das waren 14 Elemente in 3 Ebenen. Es gab sogar in der Bauform eine 18 Elemente. Zu kaufen gibt es aber immerhin noch eine 8 Elemente Yagy der Fa. Konni die ist etwa 3m Lang.
Ralph Berres schrieb: > ch bleibe allerdings dabei. Der hier beschriebene Kenwood hat viel für > die Grosssignalfestigkeit getan. Das kommt einen zu Gute, wenn man einen > sehr weit entfernten Sender, welches sich 150KHz neben einen 100KW > Ortssender befindet, an einer 14-Elemente UKW-Antenne hören will. So ein Teil hätte in den 1980er Jahren im Raum Dresden („Tal der Ahnungslosen“) sicher guten Absatz gefunden, wenn es jemand hätte für einen Tausdender in DDR-Mark anbieten wollen. ;-) Aber jenseits derartiger Extremsituationen finde ich den Aufwand schon ein wenig übertrieben.
Als Kaufantenne war maximal 18 Elemente für UKW erhältlich. Natürlich mit einem Drehmotor. Damit konnte man dx machen.
Jörg Wunsch schrieb: > Ralph Berres schrieb: >> ch bleibe allerdings dabei. Der hier beschriebene Kenwood hat viel für >> die Grosssignalfestigkeit getan. Das kommt einen zu Gute, wenn man einen >> sehr weit entfernten Sender, welches sich 150KHz neben einen 100KW >> Ortssender befindet, an einer 14-Elemente UKW-Antenne hören will. > > So ein Teil hätte in den 1980er Jahren im Raum Dresden („Tal der > Ahnungslosen“) sicher guten Absatz gefunden, wenn es jemand hätte > für einen Tausdender in DDR-Mark anbieten wollen. ;-) > > Aber jenseits derartiger Extremsituationen finde ich den Aufwand schon > ein wenig übertrieben. Wieso funktioniert das mit dem Antwort zitieren nicht mehr? Es wird neuerdings immer die ganze Antwort zitiert. Aber zum Thema Bei mir war es so. in 2km Entfernung ein 100W Sender auf 89,4MHz Ich wollte aber WDR auf 89,6MHz hören, der gut 250km entfernt war und aus der gleichen Richtung kommt. Da hilft dann nur extreme Selektion in Verbindung mit einer großen Antenne. Ralph
> Das sind in der Regel Sender, die fast ausschließlich klassische Musik > senden. In Frankreich z.B. Radio France Musik. Die senden öfters auch > Liveübertragungen. Die zu hören ist über eine gute Musikanlage schon ein > Erlebnis. Auch die haben ganz sicher einen Optimod (oder ein Equivalent davon). Anders kann man die Hubbegrenzung gar nicht vernünftig einhalten. Ansonsten müssten sie viel zu leise senden, ist bei dem mickrigen SNR von Stereo-UKW auch nicht so toll, gerade bei Klassik. Die werden nur nicht so scharf eingestellt sein wie bei Popsendern... > Aber die Leute die Dudelmusik nur über einen Kofferadio oder maximal > Schuhkarton große passive Lautsprecher konsumieren, können das > logischerweise auch nicht beurteilen. Ich kenne zumindest die Senderäume diverser Broadcaster und weiss, was sich da so alles im Signalweg tummelt...
Jörg Wunsch schrieb: >> Ortssender befindet, an einer 14-Elemente UKW-Antenne hören will. > > So ein Teil hätte in den 1980er Jahren im Raum Dresden („Tal der > Ahnungslosen“) sicher guten Absatz gefunden, wenn es jemand hätte > für einen Tausdender in DDR-Mark anbieten wollen. ;-) > > Aber jenseits derartiger Extremsituationen finde ich den Aufwand schon > ein wenig übertrieben. Und dieses Monster hätte man noch ausrichten können, ohne das gleich das Signal wieder weg ist?
Georg A. schrieb: > > Auch die haben ganz sicher einen Optimod (oder ein Equivalent davon). > Anders kann man die Hubbegrenzung gar nicht vernünftig einhalten. > Ansonsten müssten sie viel zu leise senden, ist bei dem mickrigen SNR > von Stereo-UKW auch nicht so toll, gerade bei Klassik. Die werden nur > nicht so scharf eingestellt sein wie bei Popsendern... > Die klassischen Sender sind zumindest in Deutschland ja auch eine ganze Ecke leiser, als die Dudelsender. Radio France Musik macht teilweise auch merklich mehr Hub als die deutschen Sender. Zumindest in den Lautstärkespitzen. > > Ich kenne zumindest die Senderäume diverser Broadcaster und weiss, was > sich da so alles im Signalweg tummelt... Solange nur der Spitzenhub begrenzt wird und nicht die mittlere Lautstärke durch komprimierung angehoben wird , ist da ja auch noch nichts gegen einzuwenden. Ralph Berres
testtest schrieb: > Als Kaufantenne war maximal 18 Elemente für UKW erhältlich. Natürlich > mit einem Drehmotor. Damit konnte man dx machen. Abgesehen von der "etwas größeren Windlast" nützte die schönste Antenne wenig, wenn der schwächere Sender in der GLEICHEN Richtung lag. Topfkeisfilter und andere Wundermittel haben das schächere Signal zwar etwas abgegrenzt, aber kleine Signale haben nun mal mehr Rauschen, welches dann auch noch mit versträrkt wird.
oszi40 schrieb: > testtest schrieb: >> Als Kaufantenne war maximal 18 Elemente für UKW erhältlich. Natürlich >> mit einem Drehmotor. Damit konnte man dx machen. > > Abgesehen von der "etwas größeren Windlast" nützte die schönste Antenne > wenig, wenn der schwächere Sender in der GLEICHEN Richtung lag. > Topfkeisfilter und andere Wundermittel haben das schächere Signal zwar > etwas abgegrenzt, aber kleine Signale haben nun mal mehr Rauschen, > welches dann auch noch mit versträrkt wird. Die Erfahrung lehrt was anderes. Gerade in solchen Situationen ist ein Tuner welches HFseitig einen enorm großen Dynamikbereich besitzt ohne gleich die Verstärkung abregeln zu müssen von Vorteil. Hier ist man um jedes Kiohertz welches nicht durch weiter entfernten Sendern den Mischer belastet. Die Trennung zwischen den benachbarten Frequenzen der pegelmäßig weit auseinanderliegenden Sender muss dann allerdings die Selektion in der ZF bringen. Das es geht konnte ich Jahrelang mit einen Eigenbautuner unter Beweis stellen, bis die 89,6MHz auch hier in Rheinlandpfalz durch lokale Sender zugeparkt wurde. Den Tuner hat allerdings zwischenzeitlich der Blitz zerlegt. Ralph Berres
Gut, auf die Frage nach der Ausrichtung so einer tollen Antenne bekam ich bislang keine Antwort. Daher ne andere Frage: Woher kommt eigentlich das nervige Zwitschern, was man besonders bei leisen Passagen bei UKW-Stereo hört? Das fällt natürlich eher bei den Klassiksendern auf. Sind das Störungen durch die frequenzmäßigen Nachbarsender? Wäre das weg, wenn die alle am gleichen Mutteroszillator hingen? Das ist echt nervig und so in etwa das Pendant zum Schallplattenknistern. Stört genauso.
Das kann viele Ursachen haben. Fehlendes Pilottonfilter, fehlendes Filter im Summenzweig, mangelnde Nachbarkanalselektion. Ralph Berres
Abdul K. schrieb: > Gut, auf die Frage nach der Ausrichtung so einer tollen Antenne bekam > ich bislang keine Antwort. Akustisch auf Maximum (bzw. minimale Störungen), wie sonst? So extrem schmal sind sie ja auch nicht.
Abdul K. schrieb: > Woher kommt eigentlich das nervige Zwitschern, was man besonders bei > leisen Passagen bei UKW-Stereo hört? Das fällt natürlich eher bei den > Klassiksendern auf. Störungen, die sich als "Zwitschern" bemerkbar machen, sind häufig die Folge von Mehrwege-Empfang, der meist durch Reflexionen im Funkfeld verursacht wird. Das im analogen UKW-FM-Rundfunk verwendete Übertragungsverfahren FM-MPX (Pilotton-Multiplex) ist ganz besonders anfällig für Übertragungsfehler dieser Art. Viele hochwertige FM-Receiver besitzen eine Multipath-Anzeige, die bei Mehrwege-Empfang aufleuchtet. Man richtet also seine Empfangsantenne so aus, dass die betreffende LED ausgeht.
Bei Mehrwegeempfang wird man selektive Auslöschungen im Frequenzspektrum haben. Diese würden sich wahrscheinleich als zusätzliche AM in der FM bemerkbar machen. Also wird die Multipath-Erkennung aus einem AM-Detektor in einer der ersten ZF-Stufen bestehen, bevor die Begrenzung einsetzt.
Zusammenfassend gesagt, stellt dieser Tuner wegen des 9-fach Drehkos wohl die Spitze des überhaupt Machbaren dar. Kann man zu recht sagen, mit Kapazitätsdioden ist so etwas nicht machbar?
Peter Zz schrieb: > Kann man zu recht sagen, mit Kapazitätsdioden ist so etwas nicht > machbar? Warum nicht? Wäre sogar einfacher, denn man braucht keine spezielle mechanische Konstruktion dafür, und man ist freizügiger in der mechanischen Andordnung. Beim 9fach-Drehko sortiert sich ja zwangsweise alles um den Drehko herum.
Jörg Wunsch schrieb: > Wäre sogar einfacher, denn man braucht keine spezielle > mechanische Konstruktion dafür, und man ist freizügiger in der > mechanischen Andordnung. Seh ich auch so, aber wie die Kreise auf Gleichlauf trimmen? Kriegt man mit Kapazitätsdioden Kreisgüten wie mit Drehkondensatoren hin? Würden Kapazitätsdioden nicht zu Intermodulation neigen?
Peter Zz schrieb: > Seh ich auch so, aber wie die Kreise auf Gleichlauf trimmen? Ausgemessene Exemplare benutzen. Wer 9fach-Drehkos bezahlen kann, der kann auch ausmessen. :-) > Kriegt man mit Kapazitätsdioden Kreisgüten wie mit Drehkondensatoren > hin? Prinzipiell schaffen Luft-Drehkos natürlich bessere Güten, aber bei VHF wird das nicht mehr viel ausmachen. Da hängen zu viele andere Verluste schon mit drin, als dass man durch den Luftdrehko noch groß was rausholen würde. > Würden Kapazitätsdioden nicht zu Intermodulation neigen? Die Dioden sind ja in Sperrichtung vorgespannt, damit wirken sie nicht als Gleichrichter. Man hat natürlich noch den Effekt, dass sich bei hohen HF-Pegeln die Kapazität im Takt der HF ändert, aber dagegen war es gang und gäbe, zwei Dioden antiseriell zu verschalten.
Jörg Wunsch schrieb: >> > Man hat natürlich noch den Effekt, dass sich bei hohen HF-Pegeln die > Kapazität im Takt der HF ändert, aber dagegen war es gang und gäbe, > zwei Dioden antiseriell zu verschalten. Was die Frequenzmodulation aber nur halbiert. Ralph Berres
>Was die Frequenzmodulation aber nur halbiert.
Nein, erstens ist es keine Frequenzmodulation sondern eine nichtlineare
Verzerrung (mit allem was dazugehört, z.B. IP3), zweitens sorgt die
antiserielle Schaltung dafür, dass sich die Effekte (fast) gegenseitig
aufheben. Der HF Pegel verursacht eine Erhöhung der Kapazität der einen
Diode, aber eine Verringerung der Kapazität der anderen. Die Änderung
der Gesamtkapazität der Reihenschaltung ist dann deutlich geringer.
Schöner Thread übrigens, danke auch an Bernd für das Posten des
Schaltplanes, das ist wenigstens noch ordentliche Technik. Sowas gibt es
heute nicht mehr zu kaufen.
Naja bei hohen HF Pegel moduliert die an den Dioden anliegende HF aber schon die Kapazität im rythmus der anliegende HF. Aber ich gebe dir insofern Recht, das das letztendlich in eine nichtlineare Verzerrung ausartet. Ob sich der Effekt durch die Gegentaktanordnung vollständig aufhebt, oder nur halbiert, vermag ich jetzt auf die Schnelle nicht zu beurteilen. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Ob sich der Effekt durch die Gegentaktanordnung vollständig aufhebt, > oder nur halbiert, vermag ich jetzt auf die Schnelle nicht zu > beurteilen. Ich vermute, es wird irgendwo dazwischen liegen: also keine vollständige Aufhebung, aber auch besser als nur eine Halbierung. Die C-über-U-Kennlinie ist ja nichtlinear.
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