Forum: Offtopic Sinn und Unsinn zöllischer Maße - Diskussion


von Frank B. (f-baer)


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Hallo zusammen,

durch einen anderen Thread bin ich gerade in die Stimmung versetzt 
worden, hier mal eine Diskussion zu Sinn und Unsinn zöllischer Maße zu 
starten.

Kommen wir gleich zum Thema:
1mil = 25,4µm. So weit so klar. Üblicherweise werden heutzutage Maße 
aber metrisch angegeben. Es gibt nur noch eine Hand voll Hersteller, die 
sich nicht daran halten. Das Zoll ist im Allgemeinen heutzutage nur noch 
ein Hilfsmaß für die, die nicht mit metrischen Einheiten umgehen können. 
Dass das interessante Blüten treibt, kann man sich vorstellen:
Ein 0,8mm-Raster wird mit dem Hilfsmaß 31mil versehen. Merkt ihr was? 
Richtig, 0,8mm sind ca. 31,5mil. Bei 20 Pins im 31mil-Raster ergibt sich 
ein Versatz von 0,8mm. Hier wird stillschweigend angenommen, ein mil 
entspreche 25,8µm.

Beispiel gefällig?
http://www.elnec.com/products/programming-adapters/?f=DIL44_TSOP44-II_ZIF_400mil
Die gängige Notation x:3 in vielen Datenblätten mag für metrische 
Angaben völlig ausreichend sein, im Zoll-Maß versagt sie völlig.

Nächster Punkt:
Wieviel ist eigentlich eine Unze? Weiß das irgendwer hier aus dem Kopf?
Und jetzt einfach mal folgendes Szenario: Man nehme eine Unze Kupfer 
(wieviel auch immer es sei) und rolle diese Kupfer jetzt auf einer 
Fläche von 1m² aus.
Die ausgerollte Kupferfolie ist jetzt übrigens noch ca. 35µm stark. 
Findet das irgendjemand intuitiv? Warum geben manche Leute im 21. 
Jahrhundert immernoch Kupferschichtdicken in oz an?

Und jetzt wird es meiner Meinung nach wirklich heiss:
Zöllische Angaben bei Bohrungen. Eine 32mil-Bohrung hat 812,8µm 
Durchmesser. Hat jemand den passenden Bohrer dazu? Bei plated holes mag 
man sich noch selbst beruhigen können, denn das Plating bestimmt den 
Enddurchmesser. Man bohrt also 0,85 oder 0,9mm und nach der Galvanik 
kommt irgendwas in dem avisierten Bereich heraus. Bei non-plated holes 
funktioniert das aber nicht mehr. Eine Bohrung, die 0,9mm groß sein 
soll, gibt man jetzt also mit 35 (889µm) oder mit 36 mil (914,4µm) an 
und überlässt dann dem LP-Hersteller die Qual der Wahl, welchen seiner 
metrischen Bohrer er jetzt verwenden soll?
Selbes Spiel bei Vias. Hier gibt man ja üblicherweise nicht den 
Fertiglochdurchmesser an, sondern den Bohrdurchmesser. Ein 12mil-Via 
lässt sich nun aber einfach nicht bohren. Bohrt der LP-Hersteller statt 
12 mil 300µm, dann ist es gut möglich, dass er alle Restringe anpassen 
muss. Das führt im besten Fall immernoch zu Mehrkosten.
Verkleinert der LP-Hersteller den Bohrdurchmesser auf 250µm, dann 
reduziert er damit die Stromtragfähigkeit des Vias. Unabhängig davon, 
dass wir hier noch über normale Fertigungstoleranzen reden: Wer 
übernimmt die Haftung, wenn etwas schief geht? Der LP-Hersteller, der 
eigenmächtig Änderungen am Design vorgenommen hat? Oder der Designer, 
der wider besseren Wissens Einheiten und Abstufungen verwendet, die in 
der Fertigung nutzlos sind? Ja, es ist dumm, so knapp auszulegen. Lassen 
wir das mal außen vor und konzentrieren uns auf die Fragestellung.

Man kann jetzt argumentieren, dass einige CAD-Systeme auch im 21. 
Jahrhundert intern noch zöllisch (=vorsintflutlich) rechnen. Bei der 
mittlerweile üblichen x:5-Notation sollte das aber egal sein, denn hier 
bewegen wir uns im Bereich von 254nm Auflösung. Dafür ergeben sich bei 
der Verwendung zöllischer UND metrischer Raster Probleme, die unnötig 
sind. Setze ich ein zöllisches Bauelement auf eine LP mit zu grobem 
metrischem Raster, dann ergibt sich zumindest bei Eagle ein Versatz. 
Umgekehrt gilt das selbe Spiel. Das führt dazu, dass man immer vom sich 
nicht im Raster befindlichen Pin wegrouten muss, denn zum Pin hin kann 
man nicht kontaktieren. Korrigiert mich, wenn das mittlerweile 
funktioniert, aber meine letzten Erfahrungen mit Eagle sind schon etwas 
her.

Zusammengefasst:
1. Die Verwendung von zöllischen und metrischen Bauteilen im selben 
Design macht es erforderlich, beide Raster auf einen gemeinsamen Nenner 
zu bringen.
2. Ein zöllisches Raster kann jederzeit metrisch dargestellt werden, ein 
metrisches aber nicht zöllisch
3. Viele Designer verwenden dennoch zöllische Maße und stellen damit 
bewusst oder unbewusst Inkompatibilitäten her, statt sie aufzulösen.

Was sind eure Gründe für die Verwendung zöllischer bzw. metrischer Maße? 
Habe ich hier irgend etwas grundlegend außer Acht gelassen?

: Verschoben durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Frank Bär schrieb:

> durch einen anderen Thread bin ich gerade in die Stimmung versetzt
> worden, hier mal eine Diskussion zu Sinn und Unsinn zöllischer Maße zu
> starten.

Wie war das noch mal? Irgendwo nördlich von Europa gibt es eine
kleine Insel, wo sich die Menschen dem Rest der europäischen
Welt widersetzen. :-)
Ich glaube nicht, das Du in D irgendwen findest, der Zoll-Maße
für gut und richtig hält. Du solltest Deine Diskussion auf jene,
kleine Insel verlegen.
Gruss
Harald

von Frank B. (f-baer)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Frank Bär schrieb:
>
>> durch einen anderen Thread bin ich gerade in die Stimmung versetzt
>> worden, hier mal eine Diskussion zu Sinn und Unsinn zöllischer Maße zu
>> starten.
>
> Wie war das noch mal? Irgendwo nördlich von Europa gibt es eine
> kleine Insel, wo sich die Menschen dem Rest der europäischen
> Welt widersetzen. :-)
> Ich glaube nicht, das Du in D irgendwen findest, der Zoll-Maße
> für gut und richtig hält. Du solltest Deine Diskussion auf jene,
> kleine Insel verlegen.
> Gruss
> Harald

Wenn ich sehe, wie viele auch hier im Forum wie selbstverständlich 
Informationen in zöllische Angaben verpacken, dann befürchte ich, dass 
die Diskussion darüber auch auf dem europäischen Festland nicht so 
falsch ist...

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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tja, warum wird halt immer noch AUCH im ISO-Raum [z.B. Deutschland]

- in der ADAC Motorwelt eine Leistungsangabe in "Pferde-Stärken" 
angegeben?  (Seit 1978 gibts Watt)

- der Blutdruck in "mm Quecksilbersäule" benannt (seit 1978 könnte man 
das auch in Bar oder Pascal ausdrücken),

- Energiewerte von Lebensmitteln in Kalorien angegeben (seit 1948 wäre 
Joule auch anwendbar)


--> Manche Sachen brauchen hat ca. 30-60 Jahre, bis sie umgesetzt 
werden...
Bei den Insulanern (GB) und den Amis dauerts halt noch länger

von Karl (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ich glaube nicht, das Du in D irgendwen findest, der Zoll-Maße
> für gut und richtig hält. Du solltest Deine Diskussion auf jene,
> kleine Insel verlegen.

Irgendwo westlich von Europa gibt es eine größere Insel, wo ein Teil der 
Bevölkerung der kleinen Insel ausgewandert ist.

Frank Bär schrieb:
> Habe ich hier irgend etwas grundlegend außer Acht gelassen?

Ja. Ein Auto mit 300 PS ist auch schöner als ein mit 220,65 kW. 
Vielleicht sollte man erst vor der eigenen Haustüre kehren.

von ... (Gast)


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Und warum feiert ganz Deutschland Weihnachten, wenn doch eh nur noch 
eine minderheit an das überirdische glaubt.....?

Und warum gibts Stiftleisten mit 2.54mm-Raster? Ich will 2.5mm Raster. 
Kann man gleich viel enger bauen, spart ne Kommastelle im CAD-Tool und 
aaach halt, hat ja keine Kommastelle in Mils....

von Malte (Gast)


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Zoll, Inch, imperiale Einheiten (und Strumtruppen :-)) sind sch**sse. 
Man kommt nur nicht darum herum. Denn erstens gibt es zwei große 
Industrienationen die noch immer damit rum machen und dem Rest der Welt 
teilweise aufzwingen. Zweitens haben wir uns leider auch an ein paar 
Angaben in Zoll gewöhnt, wie 24" Monitore oder 3.5" Festplatten.

Die gute Nachricht ist, dass sich besagte Industrienationen auf dem 
absteigenden Ast befinden. Irgendwann werden sich Aussagen wie "The 
metric system is the tool of the devil! My car gets forty rods to the 
hogshead and that's the way I likes[sic] it." überlebt haben.

von Inch (Gast)


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Frank Bär schrieb:
> Was sind eure Gründe für die Verwendung zöllischer bzw. metrischer Maße?
> Habe ich hier irgend etwas grundlegend außer Acht gelassen?

Ich bevorzuge auch metrische Maße und könnte auf zöllige völlig 
verzichten. Aber sag das mal den Chip-Herstellern, die immer noch viele 
ICs im Zoll-Raster herstellen. Oder versuch mal, beim Altium Designer 
ein 25,4µm-Raster oder Bruchteile davon einzustellen, 100mil (oder 50 
bzw 25mil) sind kein Problem.

Metrische Raster in einem Layout kann man nur anwenden, wenn auch alle 
eingesetzten Bausteine mit metrischen Maßen gefertigt werden. Solange 
das nicht der Fall ist, bleibe ich beim Zollraster.

Gruß
Zoll

von Sven P. (Gast)


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Frank Bär schrieb:
> [...] Hier wird stillschweigend angenommen, ein mil
> entspreche 25,8µm.
Das treibt noch viel lustigere Blüten: Kauf mal Motorkolben in Übersee. 
So ein Kolben läuft (je nach Motor) meinethalben mit 4/100mm Spiel im 
Zylinder. Das heißt, wenn der Zylinder geschliffen und gehont wird, 
diskutiert man durchaus um Hundertstelmillimeter. Jetzt kriegt der Ami 
da aber schon graue Haare.

> Die ausgerollte Kupferfolie ist jetzt übrigens noch ca. 35µm stark.
Nein, das ist falsch. Damit die Schicht noch 35µ stark ist, müsstest du 
die Unze auf einen Quadratfuß ausrollen...

> Eine Bohrung, die 0,9mm groß sein
> soll, gibt man jetzt also mit 35 (889µm) oder mit 36 mil (914,4µm) an
> und überlässt dann dem LP-Hersteller die Qual der Wahl, welchen seiner
> metrischen Bohrer er jetzt verwenden soll?
Man spricht vorher mit dem Hersteller darüber.
Bei einem professionellen Hersteller kann man aber auch davon ausgehen, 
dass er zöllige Bohrer zur Hand hat, schließlich bist du ja nicht der 
einzige, der das Problem hat. Außerdem würde ich mir mal Gedanken über 
Bohrtoleranzen machen...

> Unabhängig davon,
> dass wir hier noch über normale Fertigungstoleranzen reden: Wer
> übernimmt die Haftung, wenn etwas schief geht?
Derjenige, der den Auftrag abgesegnet hat. Der Fertiger sollte dir 
sagen, was er kann und mit welchen Toleranzen. Wenn du das akzeptierst, 
ist der Fertiger aus dem Spiel. Andernfalls könnte er dir verschiedenes 
anbieten (neue Werkzeugtabelle, Restringe anpassen usw.), wird dich aber 
normalerweise nochmal fragen, ob du mit dem Ergebnis einverstanden bist.


> Was sind eure Gründe für die Verwendung zöllischer bzw. metrischer Maße?
> Habe ich hier irgend etwas grundlegend außer Acht gelassen?
Ja. Etwa den Weltmarkt an Bauteilen und bestehenden Schaltungen sowie 
Amerika.

von in³ (Gast)


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Ich find diese Einheit immer wieder schön, mann kann sich nichts auf 
anhieb drunter vorstellen ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/British_thermal_unit

von Frank B. (f-baer)


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Ich sehe schon, dass ich hier gerade mit dem Thread nur Trolle locke, 
aber niemanden, der wirklich an einer Diskussion interessiert ist...

... schrieb:
> Und warum feiert ganz Deutschland Weihnachten, wenn doch eh nur noch
> eine minderheit an das überirdische glaubt.....?
>
> Und warum gibts Stiftleisten mit 2.54mm-Raster? Ich will 2.5mm Raster.
> Kann man gleich viel enger bauen, spart ne Kommastelle im CAD-Tool und
> aaach halt, hat ja keine Kommastelle in Mils....

Ernsthaft? Stiftleisten?
Was machst du mit 1,25mm-Raster? 1mm-Raster? 2mm-Raster? Bestehen deine 
Schaltungen nur aus Stiftleisten, oder ist dir noch nie aufgefallen, 
dass kein moderner IC mehr im zöllischen Raster daherkommt?
Und bei Verwendung zöllischer Raster in metrischer Repräsentation kommt 
auch keine Kommastelle dazu, weil das übliche 4:4-Format 100nm auflösen 
kann.

Aber das schrieb ich schon: Habe ich ein zöllisches Bauteil, kann ich es 
problemlos und rundungsfrei metrisch beschreiben, umgekehrt funktioniert 
das nicht.

von Reinhard Kern (Gast)


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Frank Bär schrieb:
> 1. Die Verwendung von zöllischen und metrischen Bauteilen im selben
> Design macht es erforderlich, beide Raster auf einen gemeinsamen Nenner
> zu bringen.

Totaler Quatsch. Es gibt nun mal Bauteile im Inch- und im mm-Raster, 
daher schaltet man im CAD-System auf das jeweils geeignete Raster um. 
Natürlich routet man aus einem 0,5mm-BGA heraus im mm-Raster und an 
DIL-ICs im Inch-Raster. Man muss halt mit der Technik umgehen können 
statt nur Bla Bla zu verbreiten.

Könnte man die Welt neu erfinden, wäre ein einheitliches Mass-System 
keine schlechte Einrichtung, aber wir werden sie wohl so nehmen müssen 
wie sie ist. Es gibt überzeugende wirtschaftliche Gründe warum z.B. die 
USA nicht auf metrische Schrauben umstellen.

Plötzlich alle DIL-ICs und Stecker im Raster 2,5mm zu liefern wäre 
komplette Idiotie. Probleme gab es mal mit früheren CAD-Systemen oder 
mit Rasterfolien - im vorigen Jahrhundert. Die existieren heute nicht 
mehr.

Gruss Reinhard

von Frank B. (f-baer)


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Sven P. schrieb:
>> Die ausgerollte Kupferfolie ist jetzt übrigens noch ca. 35µm stark.
> Nein, das ist falsch. Damit die Schicht noch 35µ stark ist, müsstest du
> die Unze auf einen Quadratfuß ausrollen...

Sorry... Kann mir das Grinsen gerade nicht verkneifen. Noch so eine 
Einheit, mit der keiner was anfangen kann. Ein Quadratfuß sind übrigens 
ca. 0,09m², für die, die es interessiert...

>> Eine Bohrung, die 0,9mm groß sein
>> soll, gibt man jetzt also mit 35 (889µm) oder mit 36 mil (914,4µm) an
>> und überlässt dann dem LP-Hersteller die Qual der Wahl, welchen seiner
>> metrischen Bohrer er jetzt verwenden soll?
> Man spricht vorher mit dem Hersteller darüber.
> Bei einem professionellen Hersteller kann man aber auch davon ausgehen,
> dass er zöllige Bohrer zur Hand hat, schließlich bist du ja nicht der
> einzige, der das Problem hat. Außerdem würde ich mir mal Gedanken über
> Bohrtoleranzen machen...

Schon klar, aber warum machen viele hier keine von Vornherein 
unmissverständlichen Angaben? Wie gesagt, Bohrtoleranzen lassen wir 
außen vor, das führt an der Stelle einfach zu weit. Nur kurz die Frage: 
Liegt die Bohrtoleranz dann bei 4mil oder nach wie vor bei 100µm?

>> Unabhängig davon,
>> dass wir hier noch über normale Fertigungstoleranzen reden: Wer
>> übernimmt die Haftung, wenn etwas schief geht?
> Derjenige, der den Auftrag abgesegnet hat. Der Fertiger sollte dir
> sagen, was er kann und mit welchen Toleranzen. Wenn du das akzeptierst,
> ist der Fertiger aus dem Spiel. Andernfalls könnte er dir verschiedenes
> anbieten (neue Werkzeugtabelle, Restringe anpassen usw.), wird dich aber
> normalerweise nochmal fragen, ob du mit dem Ergebnis einverstanden bist.

Ich muss zugeben, dass ich noch nie eine Rückfrage wegen sowas hatte. 
Mag daran liegen, dass ich immer sauber metrisch arbeite.

>> Was sind eure Gründe für die Verwendung zöllischer bzw. metrischer Maße?
>> Habe ich hier irgend etwas grundlegend außer Acht gelassen?
> Ja. Etwa den Weltmarkt an Bauteilen und bestehenden Schaltungen sowie
> Amerika.

Moderne IC-Packages sind alle metrisch. Das letzte zöllische Package mit 
größerer Verbreitung dürfte wohl SOIC oder das mittlerweile doch eher 
exotische BGA-1,27mm gewesen sein. TSOP, TSSOP, QFP, BGA unter 1mm sind 
alle metrisch und dürften wohl den Hauptteil der verkauften Schaltkreise 
ausmachen. Und auch passive SMD-Bauelemente werden mittlerweile metrisch 
spezifiziert. Bleiben vielleicht große Elkos, die erwähnten Stiftleisten 
im 1/20"- bzw. 1/10"-Raster. Beim Übergang zu 1/40" wurde ja schon der 
Sprung zur metrischen Angabe gemacht, indem man statt 635µm ein 
650µm-Raster gewählt hat.

von Frank B. (f-baer)


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Reinhard Kern schrieb:
> Frank Bär schrieb:
>> 1. Die Verwendung von zöllischen und metrischen Bauteilen im selben
>> Design macht es erforderlich, beide Raster auf einen gemeinsamen Nenner
>> zu bringen.
>
> Totaler Quatsch. Es gibt nun mal Bauteile im Inch- und im mm-Raster,
> daher schaltet man im CAD-System auf das jeweils geeignete Raster um.
> Natürlich routet man aus einem 0,5mm-BGA heraus im mm-Raster und an
> DIL-ICs im Inch-Raster. Man muss halt mit der Technik umgehen können
> statt nur Bla Bla zu verbreiten.
>
> Könnte man die Welt neu erfinden, wäre ein einheitliches Mass-System
> keine schlechte Einrichtung, aber wir werden sie wohl so nehmen müssen
> wie sie ist. Es gibt überzeugende wirtschaftliche Gründe warum z.B. die
> USA nicht auf metrische Schrauben umstellen.
>
> Plötzlich alle DIL-ICs und Stecker im Raster 2,5mm zu liefern wäre
> komplette Idiotie. Probleme gab es mal mit früheren CAD-Systemen oder
> mit Rasterfolien - im vorigen Jahrhundert. Die existieren heute nicht
> mehr.
>
> Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,

wie kommst du darauf, dass sich aus meinem Posting die Forderung ergibt, 
alle Bauteile auf andere Rastermaße umzustellen?
2,54mm ist doch bereits ein metrisches Raster. Die Frage, die sich hier 
stellt, ist eher, warum man 2,54mm als 100mil repräsentieren sollte.

Mein Ansatz ist vielleicht etwas unklar formuliert, sollte aber im 
wesentlichen heissen: Warum wird in der Repräsentation der Daten 
zöllisch gearbeitet, wenn das doch bekannte Probleme (Rundungsfehler, 
unklare Größenangaben etc.) mit sich bringt?

von Bürovorsteher (Gast)


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Ich habe meinen CAD-Entwurf vor 10 Jahren konsequent auf metrische Maße 
umgestellt. Das hat in den Bibliotheken eine Menge Arbeit gemacht, aber 
es lohnt sich und man fühlt sich besser.

Neulich habe ich ein Gerät von der Insel bekommen, das hat doch 
tatsächlich metrische Schrauben und metrische Schlüsselweiten. Ich war 
völlig konsterniert.

Meine Gründe für die Diskriminierung von imperialen Maßen:
ich bin gesetzestreu und verwende deshalb die gesetzlichen 
SI-Maßeinheiten.

von Reinhard Kern (Gast)


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Frank Bär schrieb:
> 2,54mm ist doch bereits ein metrisches Raster.

Wenn man das so betrachtet, löst sich doch die Diskussion sowieso in 
Nichts auf. Dann ist alles metrisch, nur die Zahl der Nachkommastellen 
ist unterschiedlich.

Im übrigen stellt sich eine solche Frage eh nur bei Angaben wie 
Bohrdurchmessern (und da hatte ich mit auch mit mil noch nie Probleme, 
die Angabe ist auch genau genug), ob meine Leiterbahnen in mil oder mm 
vermasst oder verlegt sind, interessiert den LP-Hersteller überhaupt 
nicht, die sind einfach da wo sie sind, basta.

Gruss Reinhard

von Frank B. (f-baer)


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Reinhard Kern schrieb:
> Frank Bär schrieb:
>> 2,54mm ist doch bereits ein metrisches Raster.
>
> Wenn man das so betrachtet, löst sich doch die Diskussion sowieso in
> Nichts auf. Dann ist alles metrisch, nur die Zahl der Nachkommastellen
> ist unterschiedlich.
>
> Gruss Reinhard


Nein, die Diskussion löst sich eben nicht auf. Die Frage ist doch, warum 
Designer nach wie vor Maße zöllisch spezifizieren und damit 
Rundungsfehlern und Interpretationsspielraum Tür und Tor öffnen, wenn 
doch die Probleme bekannt sind und noch dazu zumindest in Europa der 
Meter das intuitivere Maß ist.

von Falk B. (falk)


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@ Frank Bär (f-baer)

>Dass das interessante Blüten treibt, kann man sich vorstellen:
>Ein 0,8mm-Raster wird mit dem Hilfsmaß 31mil versehen. Merkt ihr was?
>Richtig, 0,8mm sind ca. 31,5mil.

Das ist einfach nur dämlich und ein versagen in der Mathematik.
Eienn versehentlichen Rundungsfehler von 2,54 auf 2,5mm könnte man ja 
noch verstehen.

>http://www.elnec.com/products/programming-adapters...
>Die gängige Notation x:3 in vielen Datenblätten mag für metrische
>Angaben völlig ausreichend sein, im Zoll-Maß versagt sie völlig.

????
Wo liegt hier das Problem?

>Wieviel ist eigentlich eine Unze? Weiß das irgendwer hier aus dem Kopf?

Es gibt verschiede Unzen, logisch ;-)
Hatten wir alles schon mal.

Beitrag "Warum ist das Zoll als Maßstab für Elektronikbauteile im Elektronikbereich immer noch dominierend?"

Sind viele schöne Links drin.

>Findet das irgendjemand intuitiv? Warum geben manche Leute im 21.
>Jahrhundert immernoch Kupferschichtdicken in oz an?

Macht der Gewohnheit. Und da "god's own country# damit zur Weltmacht 
aufgestiegen und zum Mond geflogen ist, kann es ja nicht so schlecht 
sein, oder?

>Und jetzt wird es meiner Meinung nach wirklich heiss:
>Zöllische Angaben bei Bohrungen. Eine 32mil-Bohrung hat 812,8µm

Naja, hier wird man wohl sinnvoll aufrunden auf 0,85 Enddurchmesser.

>Durchmesser. Hat jemand den passenden Bohrer dazu? Bei plated holes mag
>man sich noch selbst beruhigen können, denn das Plating bestimmt den
>Enddurchmesser. Man bohrt also 0,85 oder 0,9mm und nach der Galvanik
>kommt irgendwas in dem avisierten Bereich heraus.

Genau. Nur bei Einpresstechnik könnte das kritisch werden.

>1. Die Verwendung von zöllischen und metrischen Bauteilen im selben
>Design macht es erforderlich, beide Raster auf einen gemeinsamen Nenner
>zu bringen.

Nein.

>2. Ein zöllisches Raster kann jederzeit metrisch dargestellt werden, ein
>metrisches aber nicht zöllisch

Unsinn.

>3. Viele Designer verwenden dennoch zöllische Maße und stellen damit
>bewusst oder unbewusst Inkompatibilitäten her, statt sie aufzulösen.

Naja.


>Was sind eure Gründe für die Verwendung zöllischer bzw. metrischer Maße?

Weil die Bauteil halt zöllig sind.

von Metrischer (Gast)


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@Frank Bär (f-baer)
Willst Du das 'Masseinheiten-Dilemma' ausräumen musst Du zwei Probleme 
lösen: ein historisches und ein (wirtschafts-)politisches.
Wäre  der Daumen von olle Heinrich I. nicht eben 'genau' 2,54mm (eben 1 
inch) breit gewesen wäre die Geschichte der Maßsysteme dieser Zeiten 
vielleicht anders verlaufen. Und wäre England im 17.Jahrhundert eben 
nicht zur Weltmacht ihrer Zeit aufgestiegen hätte sich eben deren Maße 
und Maßeinheiten nicht so weit verbreitet. Es waren bis zuletzt eben 
jene Kolonien (in den 20'er Jahren des letzten Jahrhunderts ein 
Viertel(!) der Weltbevölkerung auf einem Viertel(!) der Landfläche der 
Erde) die an diesen Dingen festhielten und ihrerseits (teilweise) 
Wirtschaftsimperien wurden und (teilweise) noch heute sind.
Und jetzt das Groteske an den Maßeinheiten:
Während Zoll, Fuss & Co. noch 'körperlich' nachvollziehbare Werte waren, 
ist die Definition des Meters, z.B. von 1983, allgemein schwer zu fassen 
und vorzustellen.
Nun ja, jedes Ding hat sich zu seiner Zeit als praktisch herausgestellt, 
oder eben nicht.
PS.: Und als Heinrich I. nicht mehr 'meßtechnisch' zur Verfügung stand 
wurden drei aneinander gelegte Reiskörner zum Zoll erklärt. Voilá.

von Falk B. (falk)


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@ Metrischer (Gast)

>Während Zoll, Fuss & Co. noch 'körperlich' nachvollziehbare Werte waren,
>ist die Definition des Meters, z.B. von 1983, allgemein schwer zu fassen
>und vorzustellen.

Mag sein, aber es geht ja nicht nur um Zoll/Meter sondern um SI und 
Imperiale Einheiten. DAS Chaos ist nun weiß Gott alles andere als 
praktisch im 21. Jahrhundert. Aber es schafft Arbeitsplätze ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Metrischer schrieb:

> die Definition des Meters, z.B. von 1983, allgemein schwer zu fassen
> und vorzustellen.

Wieso? Ist doch ganz einfach: Das ist die Entfernung zwischen den
linken Fingerspitzen beim ausgestreckten Arm und der rechten Brust-
warze. Dieses "Maß" kann man gut benutzen, um Kabel grob auszumessen.
Gruss
Harald

von kopfkratzer (Gast)


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kopfkratz
Ja und wo liegt nun Dein Problem ?
Die ICs usw. usf. sind nunmal in angelsächsischen Ländern eingeführt 
worden und wenn Du Dir mal die Hohlraummaße ansiehst augenroll
Aber beim Militär gibt's die Klicks, zwar wieder zwei Varianten aber 
immerhin am metrischen System angelehnt :-P
Das ist halt "Tradition" und wird sich so schnell nicht ändern ...

von Metrischer (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> DAS Chaos ist nun weiß Gott alles andere als praktisch im 21. Jahrhundert.
Da hast Du wohl recht. Aber wäre es denkbar, dass uns die Chinesen in 
Zukunft, u.a. aufgrund ihrer wirtschaftlichen und absehbar auch 
politischen Kraft, nicht ihr uraltes Shizhi aufdrücken könnten?! So wie 
es die Briten 200 Jahre davor mit anderen auch taten.

von Frank B. (f-baer)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Frank Bär (f-baer)
>
>>Dass das interessante Blüten treibt, kann man sich vorstellen:
>>Ein 0,8mm-Raster wird mit dem Hilfsmaß 31mil versehen. Merkt ihr was?
>>Richtig, 0,8mm sind ca. 31,5mil.
>
> Das ist einfach nur dämlich und ein versagen in der Mathematik.
> Eienn versehentlichen Rundungsfehler von 2,54 auf 2,5mm könnte man ja
> noch verstehen.

Es ist üblich. 0,8mm Raster werden fast überall mit 31mil als Hilfsmaß 
versehen.

>>http://www.elnec.com/products/programming-adapters...
>>Die gängige Notation x:3 in vielen Datenblätten mag für metrische
>>Angaben völlig ausreichend sein, im Zoll-Maß versagt sie völlig.
>
> ????
> Wo liegt hier das Problem?

JavaScript ;-)
Das war gemeint: http://www.elnec.com/pics/sop-tsop/tsop44-400m.gif

>>1. Die Verwendung von zöllischen und metrischen Bauteilen im selben
>>Design macht es erforderlich, beide Raster auf einen gemeinsamen Nenner
>>zu bringen.
>
> Nein.

Ok, oder man wechselt aller 20 Sekunden von zöllischem zu metrischem 
Raster. Üblicherweise wird man aber bei größeren CAD-Systemen nicht 
andauernd das Raster ändern. Ich route üblicherweise in Altium im 
25µm-Raster, Platzierung im 100µm-Raster. Mit Cadence habe ich das schon 
ähnlich gehalten. Eine Änderung des Rasters bei Systemen mit Fangpunkten 
ist eigentlich unnötig. Hat man keine Fangpunkte zur Verfügung (Eagle), 
hat man drei Möglichkeiten:
- entweder die Routing-Reihenfolge ändern oder
- das Raster klein genug machen, d.h. ~1µm oder
- beim Routing zwischen metrischem und zöllischem Raster umstellen

>>2. Ein zöllisches Raster kann jederzeit metrisch dargestellt werden, ein
>>metrisches aber nicht zöllisch
>
> Unsinn.

Begründung? 100µm in mil? Wieviele Nachkommastellen sollen es denn 
werden? Eine exakte Repräsentation beliebiger metrischer Angaben in 
zöllischen Größen kann es gar nicht geben. Das funktioniert nur bei aus 
dem Zoll abgeleiteten Werten.

>>Was sind eure Gründe für die Verwendung zöllischer bzw. metrischer Maße?
>
> Weil die Bauteil halt zöllig sind.

Nochmal die Frage: Moderne Bauelemente werden fast alle metrisch 
spezifiziert. Es bleiben wenige Ausnahmen, die ich bereits angeführt 
hatte. Rechtfertigt das wirklich die Verwendung des Zoll mit allen 
bekannten Problemen?

von Helmut L. (helmi1)


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Falk Brunner schrieb:
> Macht der Gewohnheit. Und da "god's own country# damit zur Weltmacht
> aufgestiegen und zum Mond geflogen ist, kann es ja nicht so schlecht
> sein, oder?

Zum Mond ja, aber zum Mars haben sie wegen dieses Zoll/m Problems schon 
mal eine Sonde verloren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mars_Climate_Orbiter

siehe Verlust.

von Paul B. (paul_baumann)


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Manche Sachen funktionieren nur im Zoll-Maßstab:

Zitat Meister Röhrich:
Röhrich: Nanuu? 'N zölliger Schieber!
  PFFFFTTT! Nanu?! Der gehddochnoch!
  Was tut der denn hiää so rrumoxidiään?
  Wänää nimma ne Drahtbüääste und mach den ma saubääa!
Werner: Ja Meister!

;-)
Hau wech
Paul

von ... (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:

> Natürlich routet man aus einem 0,5mm-BGA heraus im mm-Raster und an
> DIL-ICs im Inch-Raster.

Warum so umständlich? Ich stell das Raster auf 0,001mm und schon passt 
es bei beiden Welten.

> Man muss halt mit der Technik umgehen können
> statt nur Bla Bla zu verbreiten.

Genau.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Frank.

Frank Bär schrieb:

>> Wenn man das so betrachtet, löst sich doch die Diskussion sowieso in
>> Nichts auf. Dann ist alles metrisch, nur die Zahl der Nachkommastellen
>> ist unterschiedlich.
> Nein, die Diskussion löst sich eben nicht auf. Die Frage ist doch, warum
> Designer nach wie vor Maße zöllisch spezifizieren und damit
> Rundungsfehlern und Interpretationsspielraum Tür und Tor öffnen, wenn
> doch die Probleme bekannt sind und noch dazu zumindest in Europa der
> Meter das intuitivere Maß ist.

Weil das ganze halt ein allmählicher Übergang ist. Früher gab es 
Datenblätter nur in Zoll. Dann gab es welche, wo die metrische Einheit 
in Klammern dahinterstand. Dann folgten welche in metrischen Einheiten, 
wo die zölligen Werte in Klammern dahinterstanden. Seit einigen Jahren 
tauchen gelegentlich Datenblätter auf, die nur noch metrische Masse 
enthalten. Das werden wohl in Zukunft immer mehr. *)

Persönlich versuche ich, meine Angaben alle metrisch zu halten, wenn 
nichts dagegenspricht. Ich kann mir aber vorstellen, das einige Leute 
für eine Kundschaft, die imperiale Angaben bevorzugt, Zugeständnisse 
machen oder eben halt aus Gewohnheit dabei bleiben. **)

Das Steckersysteme aus Kompatibilitätsgründen noch lange Zöllig bleiben, 
hat halt seine Gründe in der geforderten Kompatibilität mit der 
Vergangenheit. An dem Punkte hielte ich es dann auch für inadäquat, 
zwangsweise ein neues Steckersystem mit der Brechstange einzuführen.
Aber das sind halt auch eher Einzelfälle.
Und es sind halt überraschend viele Designs im Umlauf, die 20 und mehr 
Jahre auf dem Buckel haben, allem lamentieren von Produktlebenszyklen 
zum trotz.

Ansonsten ist sowohl Großbritannien als auch die USA auf einem guten 
Wege, sich umzustellen (Warum spricht hier keiner von Australien und 
Neuseeland?). Als ich in den letzten Jahren dienstlich mit denen zu tun 
hatte, machten die Ihre Maßangaben auch konzernintern alle brav 
metrisch.
Ich habe sogar von jemandem gehört, der sich aus Großbritannien einen 
zölligen Bohrersatz und zöllige Gewindeschneider mitbringen wollte 
(Braucht man halt gelegentlich aus Kompatibilitätsgründen, und wenn man 
sich nur einen Adapter bauen will), und dann im Baumarkt dafür an einen 
"echten professionellen Werkzeughändler" verwiesen wurde, weil solcher 
Kram auch dort in GB mittlerweile unüblich wird. Baumärkte führen ja 
bekanntlich nur absoluten Mainstream.

*) Wovor ich eher Angst habe, ist, das ich irgendwann Datenblätter nicht 
mehr in einer englischen Übersetzung bekomme, sondern nur im 
chinesischen Original.

**) Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn ich 
Schlossere oder Schreinere, und dabei bewusst toleranzoptimiert arbeite, 
um Zeit und Aufwand zu sparen, dass traditionelle System mit den 
Bruchangaben (1/8 Zoll, 1/4 Zoll, 1/2 Zoll, 3/4 Zoll) aus dem 
Handwerksbereich auch vorteilhaft metrisch umsetzten kann. 1/4 
Zentimeter oder 3/4 Zentimeter lassen sich von mir eben auch bequem noch 
auf dem faltbaren Zentimeterstock abschätzen, ohne vorher die Brille zu 
putzen oder dass ich ständig zwischen Gleitsicht und Nahsichtbrille 
wechseln müsste. Ausserdem ist 1/4 Zentimeter ein schön grobes Mass, das 
ich ohne viel Aufwand einhalten kann, und das für allgemeine Zwecke 
meist ausreichend ist. Meine Notation dazu ist aber dann dezimal, z.B. 
2,5mm. Da ich in einer Schlosserei aufgewachsen bin, ist mir die 
mm-Notation geläufiger als die cm-Notation der Schreiner. Es ist 
natürlich auch kauzig, eine Angabe in 0,5mm Genauigkeit zu machen, wenn 
ich dann mit dem Fuchsschwanz in 1/4 Zentimeter Abschätzung säge. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Christian B. (luckyfu)


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Frank Bär schrieb:
> Ich route üblicherweise in Altium im
> 25µm-Raster, Platzierung im 100µm-Raster. Mit Cadence habe ich das schon
> ähnlich gehalten.

Beim  Platzieren sehe ich es noch ein, aber zum Routen verwende ich gar 
kein Raster. Wozu hab ich denn push and shove? Das sorgt auffallend gut 
für gleichmäßige Abstände, besser als ein Raster im Eagle, wo es z.B. 
bei der 45° Biegung schon vollkommen versagt.

ich verwendete aber auch, seit ich nicht mehr mit dil Bauteilen auf 
Lochraster spiele nur noch metrische Einheiten. Das ist in der Regel 
egal.

was die Bohrer angeht: Bohrangaben in mil werden passend gerundet auf mm 
gefertigt. Zumindest kenne ich das so. Gebohrt wird sowieso immer größer 
als das Endmaß ist. sowohl dk als auch ndk, esseidenn letzteres ist im 
2.nc beim fräsen, dann kann Nennmaß gebohrt werden. (Passt aber wieder 
nicht zum Leiterbild, ist also für z.B. Zentrierbohrungen nicht 
sinnvoll)

von Frank B. (f-baer)


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Christian B. schrieb:
> Frank Bär schrieb:
>> Ich route üblicherweise in Altium im
>> 25µm-Raster, Platzierung im 100µm-Raster. Mit Cadence habe ich das schon
>> ähnlich gehalten.
>
> Beim  Platzieren sehe ich es noch ein, aber zum Routen verwende ich gar
> kein Raster. Wozu hab ich denn push and shove? Das sorgt auffallend gut
> für gleichmäßige Abstände, besser als ein Raster im Eagle, wo es z.B.
> bei der 45° Biegung schon vollkommen versagt.

Irgendein Raster ist immer aktiv. Altium bietet eben als kleinstes 
Standardraster 25µm an. Zum Routen reicht das aus und spart ein paar 
Klicks.

> ich verwendete aber auch, seit ich nicht mehr mit dil Bauteilen auf
> Lochraster spiele nur noch metrische Einheiten. Das ist in der Regel
> egal.
>
> was die Bohrer angeht: Bohrangaben in mil werden passend gerundet auf mm
> gefertigt. Zumindest kenne ich das so. Gebohrt wird sowieso immer größer
> als das Endmaß ist. sowohl dk als auch ndk, esseidenn letzteres ist im
> 2.nc beim fräsen, dann kann Nennmaß gebohrt werden. (Passt aber wieder
> nicht zum Leiterbild, ist also für z.B. Zentrierbohrungen nicht
> sinnvoll)

Hier kommt man dann schon zum nächsten Problem. Wann wird der 
Fertiglochdurchmesser angegeben, wann der Bohrdurchmesser? Die gängige 
Konvention hier ist eigentlich, bei Vias den Bohrdurchmesser anzugeben, 
bei allen anderen Bohrungen den Fertiglochdurchmesser. Der LP-Hersteller 
muss hier also ggf. noch seine Galvanik beachten, sonst fliegt er beim 
EMPB auf die Nase.

von Christian B. (luckyfu)


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Frank Bär schrieb:
> Die gängige
> Konvention hier ist eigentlich, bei Vias den Bohrdurchmesser anzugeben,
> bei allen anderen Bohrungen den Fertiglochdurchmesser. Der LP-Hersteller
> muss hier also ggf. noch seine Galvanik beachten, sonst fliegt er beim
> EMPB auf die Nase.

Man kann aber die vias auch als Nenndurchmesser ansehen, solange der 
Restring noch passt. Dadurch erhöht sich die Stromtragfähigkeit sogar, 
da mehr Kupfer im Via ist. Außerdem wird das AR-Verhältnis besser.

von Frank B. (f-baer)


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Christian B. schrieb:
> Frank Bär schrieb:
>> Die gängige
>> Konvention hier ist eigentlich, bei Vias den Bohrdurchmesser anzugeben,
>> bei allen anderen Bohrungen den Fertiglochdurchmesser. Der LP-Hersteller
>> muss hier also ggf. noch seine Galvanik beachten, sonst fliegt er beim
>> EMPB auf die Nase.
>
> Man kann aber die vias auch als Nenndurchmesser ansehen, solange der
> Restring noch passt. Dadurch erhöht sich die Stromtragfähigkeit sogar,
> da mehr Kupfer im Via ist. Außerdem wird das AR-Verhältnis besser.

Naja, Restring ist ja prinzipiell ein Problem des LP-Herstellers, das 
den Designer (zumindest aus Funktionssicht) nicht wirklich interessiert, 
solange es denn funktioniert. Insofern wäre diese Herangehensweise 
sicherlich geeignet. Andererseits sind die Hersteller natürlich auch 
willens, nicht allzuviel Kupfer abzuscheiden, denn das kostet wieder 
Geld.

von Christian B. (luckyfu)


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Der Verlust, der durch einen Ausfall wegen zu geringem AR entsteht ist 
aber höher als der, durch zu viel abgeschiedenes Kupfer bei etwas 
größeren Bohrdurchmessern. Einzig der zu kleine Isolationsabstand zu 
innenliegenden Planes kann hier dagegensprechen.

von Falk B. (falk)


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@ Frank Bär (f-baer)

>>>Ein 0,8mm-Raster wird mit dem Hilfsmaß 31mil versehen. Merkt ihr was?
>>>Richtig, 0,8mm sind ca. 31,5mil.

>Es ist üblich. 0,8mm Raster werden fast überall mit 31mil als Hilfsmaß
>versehen.

Macht einen Fehler von -1,587%. Wenn der sich nicht akkumuliert ist das 
OK ;-)

>Das war gemeint: http://www.elnec.com/pics/sop-tsop/tsop44-400m.gif

meinst du die 0.031 Zoll Umrechung von 0,8mm?

>Ok, oder man wechselt aller 20 Sekunden von zöllischem zu metrischem
>Raster.

Kaum. Man bringt einfach mal bissel Ruhe rein und überlegt.

> Üblicherweise wird man aber bei größeren CAD-Systemen nicht
>andauernd das Raster ändern.

Auch nicht bei kleinen ;-)

> Ich route üblicherweise in Altium im
>25µm-Raster, Platzierung im 100µm-Raster.

Ganz schön klein. Den Vorteil sehe ich nicht so ganz. Vor allem ist es 
für mich eine Frage des Designs. Wenn es superhochintegriert ist dann 
wird man mit höherer Auflösung routen/platzieren als ein 
grobschlächtiges Design. Allerdings ist Layout nicht wirklich meine 
professionelle (Voll)Beschäftigung, das ist nur Hobby bzw. eine handvoll 
Testplatinen im Jahr.

>ist eigentlich unnötig. Hat man keine Fangpunkte zur Verfügung (Eagle),
>hat man drei Möglichkeiten:
>- entweder die Routing-Reihenfolge ändern oder

Muss man nicht.

>- das Raster klein genug machen, d.h. ~1µm oder

Typischer Anfängerfehler. ;-)

Es geht DEUTLICH besser und einfacher.

>- beim Routing zwischen metrischem und zöllischem Raster umstellen

Nö.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Eagle_im_Hobbybereich#Layout

http://www.mikrocontroller.net/articles/Eagle_im_Hobbybereich#Leitungen_gerade_anschlie.C3.9Fen

Ich route bei Eagle meist mit dem Raster, das ich als Technologiegrenze 
wähle. Mein letztes Board hatte 0,5mm Pitch QFPs und TSSOPs, dort hab 
ich mit 10mil/0,25mm gearbeitet. So einfach wie möglich, so komplex wie 
nötig. Damit hat man bei Eagle automatisch den richtigen Abstand bei 
Leitungsbündeln. Das Aufspringen aufs Raster geht von JEDEM beliebigen 
Pin ohne Probleme. Siehe oben.

Platzieren tu ich meist mit 10 oder 25 mil, ja nach Bauteilen.


>>>2. Ein zöllisches Raster kann jederzeit metrisch dargestellt werden, ein
>>>metrisches aber nicht zöllisch
>> Unsinn.

>Begründung? 100µm in mil? Wieviele Nachkommastellen sollen es denn
>werden?

Es stellt sich einfach die Frage nach der Gesamtgenauigkeit. Eagle 
arbeitet intern mit 0,1um Auflösung und soweit ich weiß ist es clever 
genug, Rundungsfehler beim Umrechnen mil/mm zu minimieren und sich NICHT 
akkumulieren zu lassen. Ob man dann die Gerberdaten mit 2.5 imperial 
(2,54um Auflösung) oder 3.3 metrisch (1um Auflösung) erzeugt, ist egal. 
Wir reden über Platinen, nicht IC Layouts ;-)
Wie das andere CAD-System handhaben weiß ich nicht, ich vermute mal, 
dass es ähnlich ist. Egal ob intern metrisch oder zöllig gerechnet wird.

> Eine exakte Repräsentation beliebiger metrischer Angaben in
>zöllischen Größen kann es gar nicht geben. Das funktioniert nur bei aus
>dem Zoll abgeleiteten Werten.

Genau genug. Wir sind Ingenieure, keine Wissenschaftler oder gar 
Mathematiker ;-)

>Nochmal die Frage: Moderne Bauelemente werden fast alle metrisch
>spezifiziert. Es bleiben wenige Ausnahmen, die ich bereits angeführt
>hatte. Rechtfertigt das wirklich die Verwendung des Zoll mit allen
>bekannten Problemen?

Nein. Ich hab kein Probelm mit Rastermassen 2,54, das muss man nicht als 
1/10'' handhaben.

von (prx) A. K. (prx)


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Frank Bär schrieb:
> Rechtfertigt das wirklich die Verwendung des Zoll mit allen
> bekannten Problemen?

Frag die Amerikaner. Ist letztlich deren Idee.

von Frank B. (f-baer)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Frank Bär (f-baer)
>
>>>>Ein 0,8mm-Raster wird mit dem Hilfsmaß 31mil versehen. Merkt ihr was?
>>>>Richtig, 0,8mm sind ca. 31,5mil.
>
>>Es ist üblich. 0,8mm Raster werden fast überall mit 31mil als Hilfsmaß
>>versehen.
>
> Macht einen Fehler von -1,587%. Wenn der sich nicht akkumuliert ist das
> OK ;-)
>
>>Das war gemeint: http://www.elnec.com/pics/sop-tsop/tsop44-400m.gif
>
> meinst du die 0.031 Zoll Umrechung von 0,8mm?

Exakt. Und hier ist das ein kummulativer Fehler.


>>- entweder die Routing-Reihenfolge ändern oder
>
> Muss man nicht.
>
>>- das Raster klein genug machen, d.h. ~1µm oder
>
> Typischer Anfängerfehler. ;-)

Meine letzte (und einzige) Begegnung mit Eagle ist schon ein paar Jahre 
her. Nimm es mir nicht übel ;-)

> Es geht DEUTLICH besser und einfacher.
>
>>- beim Routing zwischen metrischem und zöllischem Raster umstellen
>
> Nö.
>
> http://www.mikrocontroller.net/articles/Eagle_im_Hobbybereich#Layout
>
> 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Eagle_im_Hobbybereich#Leitungen_gerade_anschlie.C3.9Fen
>
> Ich route bei Eagle meist mit dem Raster, das ich als Technologiegrenze
> wähle. Mein letztes Board hatte 0,5mm Pitch QFPs und TSSOPs, dort hab
> ich mit 10mil/0,25mm gearbeitet. So einfach wie möglich, so komplex wie
> nötig. Damit hat man bei Eagle automatisch den richtigen Abstand bei
> Leitungsbündeln. Das Aufspringen aufs Raster geht von JEDEM beliebigen
> Pin ohne Probleme. Siehe oben.
>
> Platzieren tu ich meist mit 10 oder 25 mil, ja nach Bauteilen.
>
>
>>>>2. Ein zöllisches Raster kann jederzeit metrisch dargestellt werden, ein
>>>>metrisches aber nicht zöllisch
>>> Unsinn.
>
>>Begründung? 100µm in mil? Wieviele Nachkommastellen sollen es denn
>>werden?
>
> Es stellt sich einfach die Frage nach der Gesamtgenauigkeit. Eagle
> arbeitet intern mit 0,1um Auflösung und soweit ich weiß ist es clever
> genug, Rundungsfehler beim Umrechnen mil/mm zu minimieren und sich NICHT
> akkumulieren zu lassen. Ob man dann die Gerberdaten mit 2.5 imperial
> (2,54um Auflösung) oder 3.3 metrisch (1um Auflösung) erzeugt, ist egal.
> Wir reden über Platinen, nicht IC Layouts ;-)
> Wie das andere CAD-System handhaben weiß ich nicht, ich vermute mal,
> dass es ähnlich ist. Egal ob intern metrisch oder zöllig gerechnet wird.

Von Cadence (intern zöllig) kenne ich Rundungsfehler im Bereich von 1µm. 
Da wird bei 100µm-Strukturen (extrem selten) ein DRC-Fehler erzeugt, 
weil nach dem Speichern auf einmal nur noch 99µm Abstand bleiben. Fast 
man den Leiterzug kurz an und lässt ihn wieder auf die selbe Stelle 
"fallen", ist alles wieder im Lot.

>> Eine exakte Repräsentation beliebiger metrischer Angaben in
>>zöllischen Größen kann es gar nicht geben. Das funktioniert nur bei aus
>>dem Zoll abgeleiteten Werten.
>
> Genau genug. Wir sind Ingenieure, keine Wissenschaftler oder gar
> Mathematiker ;-)

Aber als Ingenieure sollten wir uns auch fragen, warum wir mit solchen 
Einheiten arbeiten. Ist die Verwendung von mil in Deutschland/Europa 
sinnvoll? Oder dient das nur dazu, sich eine "Geheimsprache" 
herauszubilden, in der der Unwissende gar nichts versteht, weil man sich 
einer Einheit bedient, die in Deutschland völlig unbekannt ist und für 
deren Verständnis man erst einmal so weit kommen muss, dass sie vom Zoll 
abgeleitet wird, auch eine Einheit, die hier absolut bedeutungslos ist. 
Die Umrechnung von mil in mm ist nicht intuitiv. Meine Vermutung ist, 
dass viele diese Tatsache nutzen, um sich von anderen "abzuheben".

>>Nochmal die Frage: Moderne Bauelemente werden fast alle metrisch
>>spezifiziert. Es bleiben wenige Ausnahmen, die ich bereits angeführt
>>hatte. Rechtfertigt das wirklich die Verwendung des Zoll mit allen
>>bekannten Problemen?
>
> Nein. Ich hab kein Probelm mit Rastermassen 2,54, das muss man nicht als
> 1/10'' handhaben.

Exakt.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Oder dient das nur dazu, sich eine "Geheimsprache"
> herauszubilden, in der der Unwissende gar nichts versteht, weil man sich
> einer Einheit bedient, die in Deutschland völlig unbekannt ist und für
> deren Verständnis man erst einmal so weit kommen muss, dass sie vom Zoll
> abgeleitet wird, auch eine Einheit, die hier absolut bedeutungslos ist.
> Die Umrechnung von mil in mm ist nicht intuitiv. Meine Vermutung ist,
> dass viele diese Tatsache nutzen, um sich von anderen "abzuheben".

So ist es. Genau wie diejenigen, die immer "SKASI" sagen, wenn sie SCSI 
meinen.
Ja, wir sind die Wissenden, die Insider, wir gehören dazu.

von Reinhard Kern (Gast)


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Frank Bär schrieb:
> Meine Vermutung ist,
> dass viele diese Tatsache nutzen, um sich von anderen "abzuheben".

Ja genau, deswegen nennen wir die Anschlüsse auch Pads und die 
Durchkontaktierungen Vias, und die Maschine mit der wir das machen 
nennen wir in unserer Geheimsprache Computer. Hast du noch so ein paar 
alberne Verschwörungstheorien auf Lager?

Ich verrate dir noch ein grosses Geheimnis: wir verwenden mil, damit die 
NSA nicht so viel Mühe mit der Umrechnung hat.

Und überhaupt, die ganzen Ampere und Volt und Watt und Ohm, kein Schwein 
weiss was das zu bedeuten hat.

Gruss Reinhard

von Carl D. (jcw2)


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BTW, erst vor kurzem erlebt:
Ich brauche eine Schraube mit einem Feingewinde.
Sieht nach M10x1 oder 3/8 Zoll aus. Letzteres war zu messen.
Nur, es war ein Rohrgewinde, dessen echter Aussendurchmesser mit der 
Bezeichnung nichts zu tun hat. Vielmehr leitet sich der aus dem 
Innendurchmesser eine Rohres aus der 1.Hälfte des letzen Jahrhunderts 
ab:
1/4 Zoll + 2 * damalige Wandstärke.
Nachdem der Stahl mit der Zeit besser wurde, wurde die Wandstärke 
geringer und damit der Innendurchmesser größer und nirgendwo an einem 
solchen Rohr mit Aussengewinde kann man mehr 1/4 Zoll messen.
Die 3/8 Zoll Rohrgewindeschraube ist rund 3mal so dick wie ihr Name 
vermuten lässt.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Aber als Ingenieure sollten wir uns auch fragen, warum wir mit solchen
>Einheiten arbeiten. Ist die Verwendung von mil in Deutschland/Europa
>sinnvoll?

So richtig weiß ich nicht was der Zirkus, den du machst, soll. Ich 
persönlich finde mils einfach 'handlicher'. Und wenn ich bei Altium 
einen Bohrdurchmesser, Maß oder sonst was in mm brauche dann schreibe 
ich mm dahinter. Da braucht man nicht mal rechnen. KLappt seit 15 Jahren 
auch mit den PCB-Hersteller wunderbar.

>....Meine Vermutung ist,
>dass viele diese Tatsache nutzen, um sich von anderen "abzuheben".

Mit solchen Verschwörungstheorien machst du dich lächerlich.  Metrisch 
oder imperial ist eine persönliche/innerbetriebliche Entscheidung. 
Ansonsten interessiert das den Gasmann.

MfG Spess

von Bürovorsteher (Gast)


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> Metrisch oder imperial ist eine persönliche/innerbetriebliche
> Entscheidung. Ansonsten interessiert das den Gasmann.

Karl Simrock, Die deutschen Sprichwörter:
"Wo's Mode ist, trägt man den Kuhschwanz als Halsband". (Nr. 7056)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Frank Bär schrieb:
> Ich sehe schon, dass ich hier gerade mit dem Thread nur Trolle locke,
> aber niemanden, der wirklich an einer Diskussion interessiert ist...
>

Du verstehst nicht die Denkweise von Amis. Sie ist eine andere als 
unsere.

Beispiel:
1. Deutscher plant Leiterplatte: Wieviel Dicke brauch ich für die 
Funktion. Zweiter Schritt: Was kostet es?
2. Amis plant Leiterplatte: Wieviel Masse (=Preis) muß ich draufwalzen. 
Zweiter Schritt: Wird es funktionieren?


Ich glaube ich habe es nicht so richtig getroffen, aber es sollte ein 
Einstieg sein.

von Mr. Tom (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> --> Manche Sachen brauchen hat ca. 30-60 Jahre, bis sie umgesetzt
> werden...

Anders beim Datum. Seit 1988 gilt die Norm ISO 8601 mit der logischen 
Schreibweise 'yyyy-mm-dd' damit die ewige Frage nach der Bedeutung von 
z.B. 10/11/22 endlich aufhört. 1996 ist das dann in die für Deutschland 
verbindliche Norm EN 28601 eingeflossen.

Und - was hat es genützt?
Guck mal in den Header jedes Postings: "Datum: ..."

Wer im Glashaus sitzt ...

von Feadi F. (feadi)


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Der Zoll ist von der menschlichen Geschichte her eigentlich viel 
faszinierender als das Meter. Denn eigentlich sind die 25,4mm nur eine 
Näherung! Der echte Zoll hat 1/39,37m.

Und das sind 0,025400050800101600203200406400813... m.

Ich weiß nicht wer und wie er darauf gekommen ist, aber der Zoll ist 
damit eine ganz besondere Zahl! Weil sich die 25,4 darin immer 
verdoppeln.

: Bearbeitet durch User
von Laborratte (Gast)


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Aja, ham die Amis nicht sogar ne Marssonde wegen dieses 
Maßsystembubenstücks vergeigt, irgendwas mit dem Landeradarsystem?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das Zoll-System ist auf praktische Anwendbarkeit von Daumenregeln 
optimiert. Das einzige was ich daran besser finde als im metrischen 
System, ist die zumindest teilweise Umsetzung des Binärsystems als 
schnellstes Teilungssystem. Z.B. wenn man die Abmessungen einer Schraube 
haben möchte.

Für die neue Schreibweise des Datum bekam ich in der Schule und zu Hause 
noch Schälde. Das war ca. 1980.
Damals war gerade alles klein schreiben, voll in. Ging dann schnell 
wieder weg, diese Krankheit.

von Falk B. (falk)


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@ Abdul K. (ehydra) Benutzerseite

>Du verstehst nicht die Denkweise von Amis. Sie ist eine andere als
>unsere.

In der Tat.

Wir rechen den Spritverbrauch in l/100km, also eine möglichst KLEINE 
Zahl.

Die Amis rechnen mit Miles/Gallon, also ein möglichst GROße Zahl. Think 
big!

"Wir" geben Kabelquerschnitte in mm^2 an, damit kann man grob die 
Strombelastbarkeit und Dimension abschätzen.

Die Amis rechnen mit AWG, was sagt, wie oft der Draht durch die 
Drahtziehmaschine gelaufen ist. Sehr praxisrelevant  . . . ;-)

Hat noch jemand ein paar nette Skurilitäten auf Lager?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Feadi F. schrieb:
> Der echte Zoll hat 1/39,37m.

Dieses Zoll nennt sich auch "survey inch".

> Ich weiß nicht wer und wie er darauf gekommen ist, aber der Zoll ist
> damit eine ganz besondere Zahl! Weil sich die 25,4 darin immer
> verdoppeln.

Leider kommt das "Verdoppelungsprinzip" schon recht bald zum Erliegen,
da die verdoppelten Zahlen irgendwann so groß werden, dass sie sich
gegenseitig überlappen:
1
1 m / 39,37 = 0,0254
2
              000508
3
              001016
4
              002032
5
              004064
6
              008128
7
              016256
8
              032512
9
              065024
10
              130048
11
              260096
12
              520193 <=
13
              ... m

Deswegen schlage ich den Freunden schöner Zahlen ein "besseres" Inch
vor, bei dem dieser Makel erst sehr viel später auftritt, und das zudem
noch näher am offiziellen Inch (0,0254 m) liegt:
1
1 m / 39,37007874015748031496062992125984251968503937 = 0,0254
2
              000000000000000000000000000000000000000000000508
3
              000000000000000000000000000000000000000000001016
4
              000000000000000000000000000000000000000000002032
5
              000000000000000000000000000000000000000000004064
6
              000000000000000000000000000000000000000000008128
7
              000000000000000000000000000000000000000000016256
8
              000000000000000000000000000000000000000000032512
9
              000000000000000000000000000000000000000000065024
10
              000000000000000000000000000000000000000000130048
11
              000000000000000000000000000000000000000000260096
12
              000000000000000000000000000000000000000000520192
13
              000000000000000000000000000000000000000001040384
14
              000000000000000000000000000000000000000002080768
15
                     ... (6000 Ziffern, 125 Zeilen) ...
16
              000177012165013336821185939763789146369453719552
17
              000354024330026673642371879527578292738907439104
18
              000708048660053347284743759055156585477814878208
19
              001416097320106694569487518110313170955629756416
20
              002832194640213389138975036220626341911259512832
21
              005664389280426778277950072441252683822519025664
22
              011328778560853556555900144882505367645038051328
23
              022657557121707113111800289765010735290076102656
24
              045315114243414226223600579530021470580152205312
25
              090630228486828452447201159060042941160304410624
26
              181260456973656904894402318120085882320608821248
27
              362520913947313809788804636240171764641217642496
28
              725041827894627619577609272480343529282435284993 <=
29
              ... m

Sollten noch schönere Inches gewünscht sein, kann ich diese gerne
nachliefern :)

: Bearbeitet durch Moderator
von ... (Gast)


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Mr. Tom schrieb:
> mit der logischen Schreibweise 'yyyy-mm-dd'

Was ist daran logisch?
Meiner Meinung nach hat sich da ein Sesselpfurzer gedacht: "wir müssen 
mal was ändern, damit ich eine Daseinsberechtigung habe".

von Falk B. (falk)


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@ ... (Gast)

>> mit der logischen Schreibweise 'yyyy-mm-dd'

>Was ist daran logisch?

Die Reihenfolge. Wir schreiben normale Zahlen ja auch beginnen mit der 
höchstwertigen Stelle zu niederwertigsten Stell.

z.B. 12345

Bei beim deutschen Datum ist es umgehkehrt.

24.10.2010

Die Amis sind noch "besser", die mischen alles mal durch, damit keiner 
mehr durchsieht.

9/11/2001

Das ist der 11. September, nicht der 9. November.

>Meiner Meinung nach hat sich da ein Sesselpfurzer gedacht: "wir müssen
>mal was ändern, damit ich eine Daseinsberechtigung habe".

Es gibt einige "übliche" Schreib und Sprechweisen, die nicht logisch 
korrekt sind. U.a. kB für Speicherplatz. Dafür wurde KiB geschaffen, hat 
sich aber bisher noch nicht so recht durchgesetzt.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Beispiel:
> 1. Deutscher plant Leiterplatte: Wieviel Dicke brauch ich für die
> Funktion. Zweiter Schritt: Was kostet es?
> 2. Amis plant Leiterplatte: Wieviel Masse (=Preis) muß ich draufwalzen.
> Zweiter Schritt: Wird es funktionieren?

ACK. Gerade so erlebt (auch wenn´s nicht um Kupferdicken ging).

Max

von Harald W. (wilhelms)


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Mr. Tom schrieb:

> Anders beim Datum. Seit 1988 gilt die Norm ISO 8601 mit der logischen
> Schreibweise 'yyyy-mm-dd' damit die ewige Frage nach der Bedeutung von
> z.B. 10/11/22 endlich aufhört. 1996 ist das dann in die für Deutschland
> verbindliche Norm EN 28601 eingeflossen.

Aha, müssen wir Deutsche jetzt demnächst auch "Zehnsieb" statt
"Siebzehn" sagen?
Gruss
Harald

von Sven P. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Aha, müssen wir Deutsche jetzt demnächst auch "Zehnsieb" statt
> "Siebzehn" sagen?
Nun hetz doch mal nich so gegen die Amis :-)

Neunundneunzig = 99? Ninety-nine = 99? Quatre-vingt-dix-neuf = 4*20+19!

von (prx) A. K. (prx)


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... schrieb:
>> mit der logischen Schreibweise 'yyyy-mm-dd'
>
> Was ist daran logisch?

Die Sortierreihenfolge ist logischer als dd.mm.yyyy, weil bereits als 
Text sortierbar, z.b. in Filenamen. Und es ist offensichtlich weder 
dd*mm*yyyy noch mm*dd*yyyy, d.h. man muss nicht raten ob da grad der Tag 
oder der Monat vorne ist (wie etwa bei 10/11/12).

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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warum muss ich raten, wenn ich weiß, dass es als dd*mm*yyyy definiert 
ist?
Da klingt die Erklärung von Falk schon einleuchtender.
Wobei das Argument von Harald auch nicht von der Hand zu weisen ist.

von (prx) A. K. (prx)


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... schrieb:
> warum muss ich raten, wenn ich weiß, dass es als dd*mm*yyyy definiert
> ist?

Nicht wenn du es schon weisst. Was aber, wenn du nicht weisst, ob es 
dd/mm/yyyy oder mm/dd/yyyy ist? Wenn du dann nicht das Glück hast, dass 
es die zweite Hälfte des Monats ist...

Man hätte einfach die Tage ab 13 zählen sollen, statt ab 1. Also 
11/13/2013 oder 13/11/2013 für den ersten Tag im November. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Falk Brunner schrieb:
>>> mit der logischen Schreibweise 'yyyy-mm-dd'
>
>>Was ist daran logisch?
>
> Die Reihenfolge. Wir schreiben normale Zahlen ja auch beginnen mit der
> höchstwertigen Stelle zu niederwertigsten Stell.

Logischer wäre es gewesen, das (deutsche) Datumsformat beizubehalten und
stattdessen die Ziffern innerhalb einer Zahl andersherum, also sozusagen
little-endian, hinzuschreiben. Die Big-Endian-Schreibweise stammt ja
noch von den alten Indern, die wie die Araber von rechts nach links
schrieben. Da wir Texte andersherum als die Inder schreiben, sollten wir
konsequent sein und dies auch mit den Zahlen tun.

Würden Zahlen little-endian geschrieben und auch ausgesprochen, hätte
das eine Menge von Vorteilen:

- Das Vorlesen langer Zahlen wäre für unser Gehirn (bei entsprechender
  Neudefinition der Zahlwörter) ein geradliniger "Single-Scan"-Vorgang.
  Mit Big-Endian müssen wir erst die Zahl von links nach rechts scannen,
  um das Ende zu finden (ok, das geht noch relativ schnell), dann von
  rechts nach links, um den Stellenwert der höchstwertigen Ziffer zu
  bestimmen, und schließlich wieder von links nach rechts, um die
  einzelnen Ziffern in der richtigen Reihenfolge zu lesen, wobei es auch
  hier innerhalb jeder Dreiergruppe Linkssprünge gibt, da die
  Einerziffer nach der Hunderterziffer, aber vor der Zehnerziffer
  ausgesprochen wird.

- In Tabellen würden die Zahlen nicht mehr rechtsbündig, sondern –
  genauso wie auch die Texte – linksbündig ausgerichtet werden, was ein
  einheitlicheres Schriftbild ergäbe. Im Schreibmaschinenzeitalter
  hätten sich sicher viele Sekretärinnen darüber gefreut :)

- Schriftliches Addieren würde von links nach rechts, also in der
  gewohnten Leserichtung erfolgen.

Ok, Schreibmaschinen und schriftliches Addieren gehören weitgehend der
Vergangenheit an, aber gerade auch im Computerzeitalter hätte die
Schreibweise Vorteile:

- Während des Eintippens von Zahlen in den Taschenrechner würden die
  einzelnen Ziffern fest an ihrem Platz stehenbleiben und nicht bei
  jedem Tastendruck ADHS-mäßig um eine Stelle nach links springen.

- In der itoa-Funktion zur Umwandlung von Binärzahlen in ihre
  ASCII-Darstellung könnte das Spiegeln des Ausgabestring am Ende der
  Funktion entfallen.

- Da die meisten Mikroprozessoren Zahlen im Little-Endian-Format
  speichern, wären Speicherdumps leichter zu lesen.

- ...

von ... (Gast)


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deshalb schrieb ich ja, wenn es so definiert ist.
Was wenn ich die neue Norm nicht kenne? Woher will ich wissen ob es 
yyyy*dd*mm oder yyyy*mm*dd heißt?

von ... (Gast)


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also für alt"71" neu"17". Ich glaub, dass hätte zum Chaos in der 
Finanzwelt geführt... ;)

von der Franzmann (Gast)


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das wir in Deutschland keinen Ellen und Spannen mehr benutzen haben wir 
den Franzosen ( Napoleon genauer gesagt ) zu verdanken. Die haben in 
allen eroberten Gebieten das Längen- und Gewichtssystem auf Meter und 
Kilo genormt.
Auf der Insel waren Sie nicht erobert, haben dadurch ihr Maßsystem 
behalten.
Der Versuch, die ganze Welt so auf ein Maßsystem zu bringen ist den 
meissten wohl zu viel Aufwand, darum wird das noch so eine Weile 
bleiben.

Wie ich einen Schock Eier und eine Scheffel Mehl als gängige 
Mengenangabe vermisse.

Ein Byte sollte aber schon 10 Bit haben, das ist doch viel runder ...

von halbindischer STK500-Besitzer (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Da wir Texte andersherum als die Inder schreiben, sollten wir
> konsequent sein und dies auch mit den Zahlen tun.

Interessant. Wann wurde das umgestellt? 1947 mit der Unabhägigkeit 
Indiens?
In den letzten 40 Jahren wurde - soweit ich mich recht erinnere - auch 
Hindi von links nach rechts geschrieben.

von halbindischer STK500-Besitzer (Gast)


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Um beim Thema zu bleiben: Selbst europäische Flugzeughersteller 
verwenden noch zöllige Masße. Das liegt aber wohl daran, dass die 
Amerikaner nichts mit dem metrischen System anfangen können.

von Lutz H. (luhe)


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halbindischer STK500-Besitzer schrieb:
> zöllige Masße

Auch im Rohrleitungsbau sind zöllige Abmessungen üblich.
Ist aber nicht sehr effektiv, da ist der Markt für Adapter sehr klein 
ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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... schrieb:
> Mr. Tom schrieb:
>> mit der logischen Schreibweise 'yyyy-mm-dd'
>
> Was ist daran logisch?

Daß die lexikographische Ordnung die gleiche ist wie die zeitliche.


XL

von ... (Gast)


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Du beziehst dich also auf die lexikographische Ordnung endlicher Folgen 
einer festen Länge. Das gilt aber genau so auch auf die alte Notation.

von Falk B. (falk)


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@der Franzmann (Gast)

>Der Versuch, die ganze Welt so auf ein Maßsystem zu bringen ist den
>meissten wohl zu viel Aufwand, darum wird das noch so eine Weile
>bleiben.

Der Großteil der Welt IST metrisch. Ausser Liberia, Myanmar und die USA. 
;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Metrisches_System

>Wie ich einen Schock Eier und eine Scheffel Mehl als gängige
>Mengenangabe vermisse.

Einen Schock kann man auch so finden im Alltag, schau dir die 
Benzinpreise an. ;-)

>Ein Byte sollte aber schon 10 Bit haben, das ist doch viel runder ...

Dann wirst du wohl auch das 32-System einführen müssen, umd 2x5 Bit 
darzustellen. Da reichen die 26 lateinischen Buchstaben + 10 Ziffern 
gerade noch aus.

von ... (Gast)


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der Franzmann schrieb:
> Ein Byte sollte aber schon 10 Bit haben, das ist doch viel runder ...

Ich teil das immer in Nippel auf...ist einfacher zu handhaben ;)

von ... (Gast)


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Hat ja noch keiner was zu inch und Zoll gesagt. :)

von Rene S. (Firma: BfEHS) (rschube)


Angehängte Dateien:

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Ich hab mal ein Bild rausgesucht was das Thema gut beschreibt

Grüße aus Berlin

von Vanilla (Gast)


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Hier ein Artikel anlässlich des "30" Geburtstag des neuen Meters:
http://www.funkschau.de/telekommunikation/artikel/102251/

von Axel S. (a-za-z0-9)


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... schrieb:
> Du beziehst dich also auf die lexikographische Ordnung endlicher Folgen
> einer festen Länge. Das gilt aber genau so auch auf die alte Notation.

Keineswegs. Beispiel: 'aaa' und 'bbb' enthalten die gleichen 4 Daten, 
einmal in alter und einmal in neuer Notation. Nur die neue Notation 
sortiert automagisch in die korrekte zeitliche Reihenfolge:

1
~ $cat aaa | sort
2
01.01.2013
3
01.02.2012
4
01.02.2013
5
10.01.2013
6
7
~ $cat bbb | sort
8
2012-02-01
9
2013-01-01
10
2013-01-10
11
2013-02-01

Wenn wir jetzt noch einstellige Tages- oder Monatsnotation zulassen 
würden (wie umgangsschriftlich durchaus gebräuchlich) dann geht es noch 
mehr durcheinander.


XL

von Falk B. (falk)


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von (prx) A. K. (prx)


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Yalu X. schrieb:
> Würden Zahlen little-endian geschrieben und auch ausgesprochen, hätte
> das eine Menge von Vorteilen:

Der Streit um AVRs und PICs macht dir wohl keinen Spass mehr. So dass du 
den noch viel älteren aber nicht minder verbissenen Streit um Gullivers 
Eier hervorkramen musst. ;-)

Ich seh das indes ganz pragmatisch. Ich habe nämlich öfter mit Eseln zu 
tun, die neben allerlei übrigen Gewölles in ihre Directories Logfiles 
der Art trace-24-10-2013.log reinschreiben. Und das macht absolut keine 
Freude.

Wenn da noch jemand käme, der da trace-42-01-3102.log draus machte...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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halbindischer STK500-Besitzer schrieb:
> Um beim Thema zu bleiben: Selbst europäische Flugzeughersteller
> verwenden noch zöllige Masße.

Nicht in jeder Beziehung, auch nicht die Amerikaner. Einem kanadischen 
Piloten ist mal mitten im Flug überrschend der Sprit ausgegangen, weil 
justament bei diesem Boeing-Modell die Verbrauchs- und Tankberechnung 
von früher Pfund und Gallonen auf Kilogramm und Liter umgestellt wurde. 
Tanken musste er allerdings auf althergebrachte Weise und die fällige 
Umrechnung haben sowohl er als auch sein Vize vergeigt. (Siehe "Gimli 
Glider". Ist auch sonst eine nette Geschichte. So ist später auch dem 
Tankwagen auf dem Weg zum Landeplatz ebenfalls der Sprit ausgegangen. 
Solche Stories kann man nicht erfinden.).

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Würden Zahlen little-endian geschrieben und auch ausgesprochen, hätte
> das eine Menge von Vorteilen:
>

Bei deinen Texten weiß ich immer sofort, von wem sie stammen müssen. Den 
Posternamen brauche ich da gar nicht lesen. Das ist das Schöne und das 
der Inhalt auch immer richtig und umfassend ist.

Schlecht natürlich für mich, daß du mindestens so viel wie ich weißt.

Und auch noch schneller Falk verbessert hast. Hatte keine Chance.

Bei Kindern kann man die Denkstrukturen gut nachvollziehen. Es ist eine 
Qual, nur damit die 'Geschichte' der Zahlen zufrieden ist.

von Meister Zöllich (Gast)


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Amis??, Amerika???, zum Geier wo liegt das????

von Ich glaube es nicht (Gast)


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Autor: Abdul K. (ehydra)
Datum: 24.10.2013 13:34

>Schlecht natürlich für mich, daß du mindestens so viel wie ich weißt.
>Und auch noch schneller Falk verbessert hast. Hatte keine Chance.

Du trägst wirklich an einem schweren Schicksal, daß niemand deine 
Genialität erkennt.

von Mr. Tom (Gast)


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... schrieb:
> Was ist daran logisch?

Bei jeder Zahl ist es selbstverständlich, sie in der Reihenfolge 
Tausender, Hunderter, Zehner und Einer anzugeben. Was soll unlogisch 
daran sein, dieses Prinzip des von links nach recht absteigenden 
Gewichts der Angabe auch bei Datumsangaben zu verfolgen.

Bei Zeitangaben kommen auch keiner(?) auf die Idee, diese in der 
Reihenfolge Sekunden, Minuten, Stunden zu scheiben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Malte schrieb:
> oder 3.5" Festplatten.

Das Stichwort hättest du allerdings nicht nennen sollen.

Die entsprechenden Floppies, von denen die 3,5 " ihren Namen haben,
kamen nämlich aus Japan und waren exakt 90 mm.  Da eine der drei
Nationen, die auf der Welt noch nicht metrisch denken, aber mit 90 mm
nicht umgehen kann, haben sie rund 3,5 " draus gemacht …

Ich meide die zölligen Maße auch.  Mein CAD-System kann aber auch
metrisch arbeiten (und nicht nur das metrische Maß auf 10000 Zoll oder
so intern runden).  Fast alle aktuellen Bauteile sind ohnehin metrisch,
der Rest wird über kurz oder lang aussterben.

von (prx) A. K. (prx)


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Stephan S. schrieb im Beitrag #3377007:
> Wohnen da nicht die Menschen mit insgesamt 8 Findern an den Händen und 8
> Zehen an den Füßen?

Nicht ganz, sie haben 6 Zehen zum Laufen (yard/foot) und 8 Finger zum 
Saufen (gallon/pint). Letzteres erkennt man z.B. bei Walt Disney.

Aber selbst die Apple-Liebhaber stehen dort nicht auf 8 Findern.

von (prx) A. K. (prx)


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Mr. Tom schrieb:
> Bei Zeitangaben kommen auch keiner(?) auf die Idee, diese in der
> Reihenfolge Sekunden, Minuten, Stunden zu scheiben.

Mündlich schon. Etwa bei dreiviertel Zwei oder 5 vor 2.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Rein stückzahlmäßig hat Intel recht. Und aus der Biologie: Wer sich 
vermehrt, hat recht.

von Peter D. (peda)


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Ist doch vollkommen schnurz, ob mil oder mm. Bei Altium kann ich 
jederzeit zwischen beiden Anzeigen umschalten.

Für Routingraster und Leiterzugbreite nehme ich mil. Spart Tipparbeit, 
da keine Kommazahlen.
Und wenn ich einen IC anschließe, wird der Leiterzug eh auf das Raster 
des ICs gefangen.
Die Bemaßungen lasse ich in mm angeben.

Was mich aber sehr ärgert, ist das Wirrwarr bei den Footprints.
Es gibt gleiche Footprints mit unterschiedlichen Namen und 
unterschiedliche Footprints mit gleichem Namen.
Jeder Teilehersteller kocht da sein eigenes Süppchen.

von Christian B. (luckyfu)


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Peter Dannegger schrieb:
> Was mich aber sehr ärgert, ist das Wirrwarr bei den Footprints.
> Es gibt gleiche Footprints mit unterschiedlichen Namen und
> unterschiedliche Footprints mit gleichem Namen.
> Jeder Teilehersteller kocht da sein eigenes Süppchen.

Das Problem hat man aber nur, wenn man die Herstellerdatenbank ohne zu 
zucken übernimmt. Das sollte man aber nicht unbedingt tun.

Gut, da ich eine Datenbank Library verwende muss ich die integratet libs 
eh entpacken und neu verwursten. Da bekommen die Footprints einen, in 
mein System passenden, Namen und das Problem ist nicht mehr existent.
Allerdings hab ich bisher auch nur die Spulen Lib von Würth genutzt. 
alle anderen Bauteile lassen sich mit Footprint Generator erstellen oder 
aus den alten, aus Eagle übertragenen, Designs extrahieren.
Dann noch von http://www.3dcontentcentral.com/ ein passendes 3d Modell 
herunterladen und einbinden, fertig.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Für Routingraster und Leiterzugbreite nehme ich mil. Spart Tipparbeit,
> da keine Kommazahlen.

Seltsam.  Aus dem gleichen Grund benutze ich grundsätzlich metrische
Raster. ;-)

von M. K. (sylaina)


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Was meiner Meinung nach viele nicht sehen:

Bei zölligen Maßen kommt einem immer wieder UK und USA in den Sinn. 
Bedenkt aber auch, dass zöllige Maße im gesamten Commonwealth nicht 
unüblich sind…und es sind immerhin rund 30% der Weltbevölkerung, die im 
Commonwealth leben.
Und zudem ist das zöllige Maß auch in Staaten nicht unüblich die nicht 
zum Commonwealth gehören, wie z.B. Japan wenn auch Japan schon vor 
langer Zeit eigentlich das metrische System eingeführt hat.

Jörg Wunsch schrieb:
> Seltsam.  Aus dem gleichen Grund benutze ich grundsätzlich metrische
> Raster. ;-)

Wie stellst du denn das bei SOIC übliche Raster von 50 Mil metrisch ohne 
Komma da? Gibst du alles in µm an? :D

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Köhler schrieb:

> Bei zölligen Maßen kommt einem immer wieder UK und USA in den Sinn.
> Bedenkt aber auch, dass zöllige Maße im gesamten Commonwealth nicht
> unüblich sind…und es sind immerhin rund 30% der Weltbevölkerung, die im
> Commonwealth leben.

Naja.  Das war im letzten Jahrtausend.

Kann ja sein, dass sich das in der Bevölkerung nur allmählich
auswächst, aber gerade Großbrittanien zeigt, dass man wenigstens
erstmal den Anfang machen muss.  Das ist ja letztlich das, was
man den Amis übel nehmen muss: sie denken nicht einmal dran, so
eine Umstellung überhaupt in die Wege zu leiten.

Dabei piept die Ings dort das zöllige System total an.  Nicht nur
die diversen krummen Werte, sondern wenn man das imperiale System
korrekt benutzt, dann nimmt man ja für die nicht-ganzzahligen Anteile
nur Brüche mit 2^N im Nenner, auf die muss man das dann alles
irgendwie runden.

Dass die USA sich nach wie vor die Blöße geben, sich in dieser
Hinsicht gleichauf mit Liberia und Burma zu bewegen, ist einfach
blamabel.  (Burma hat wohl sogar zumindest ein Konzept für die
Umstellung …)

> Jörg Wunsch schrieb:
>> Seltsam.  Aus dem gleichen Grund benutze ich grundsätzlich metrische
>> Raster. ;-)
>
> Wie stellst du denn das bei SOIC übliche Raster von 50 Mil metrisch ohne
> Komma da?

Ich benutze die kleineren TSSOP stattdessen. :-)

Im Ernst: für die paar verbliebenen nicht-metrischen Bauteile muss
ich mir den Stress mit einem Zollraster einfach nicht mehr antun.  Da
rutschen die Pins dann eben aus dem Raster, das CAD-Tool kann die
Leiterbahnen trotzdem anschließen.

: Bearbeitet durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Kann ja sein, dass sich das in der Bevölkerung nur allmählich
> auswächst, aber gerade Großbrittanien zeigt, dass man wenigstens
> erstmal den Anfang machen muss.

Das haben die Amerikaner doch längst, und zwar lange vor den Briten. 
Bereits 1893 wurden die offiziellen Masse umgestellt: 
http://en.wikipedia.org/wiki/Mendenhall_Order

Allerdings ist es eine interessante Vorstellung, welche Hölle dort los 
wäre, wenn Washington nun metrische Masse auch im Wirtschaftsleben, im 
Strassenverkehr usw. konkret vorschreiben würde. Obama müsste vermutlich 
in Russland Asyl suchen.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Wie gesagt, ob mil, mm, oder blablub, die Maßeinheit spielt beim Layout 
keine Rolle. Ich muß ja nicht damit im Kopf rechnen.

Das ist so ähnlich, wie die Diskussion von Programmieranfängern, die 
unbedingt ein 10MHz Quarz haben wollen, damit sie genau 1ms erzeugen 
können und weil es sich leichter im Kopf rechnen läßt.
Ich nehme als Zeitbasis einen X-beliebigen Quarz und lasse die nötigen 
Teiler den Compiler ausrechnen.


Ärgerlich ist aber, daß die sich bei den Footprints nicht einigen 
können.
Einige ICs gibt es im QSOP und SSOP (z.B. ADS8345), der Unterschied ist 
das Pitch 0,635 und 0,65.
Manchmal gibt es den einen gerade nicht ab Lager und manchmal den 
anderen. Ich hab mit daher ein Kombi-Footprint mit 0,6425 Pitch gemacht, 
dann kann ich beide bestücken.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Ärgerlich ist aber, daß die sich bei den Footprints nicht einigen
> können.

Ist aber eher die Ausnahme.  Normalerweise ist mittlerweile alles,
was kleiner als 1,27 mm („klassisches“ SO) ist, metrisch, also 0,8 mm,
0,65 mm, 0,5 mm, mittlerweile auch 0,4 mm.

von Lukas K. (carrotindustries)


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von Falk B. (falk)


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@ A. K. (prx)

>http://en.wikipedia.org/wiki/Mendenhall_Order

"Mendenhall ordered that the standards used for the most accurate length 
and mass comparison change from certain yard and pound objects to 
certain meter and kilogram objects, but did not require anyone outside 
of the Office of Weights and Measures to change from the customary units 
to the metric system."

Also seht akademisch. AFAIk gab es Mitte der 70er nochmal einen VErsuch 
der "Metrifizierung" der USA, welche aber gnadenlos abgewimmelt wurde.

>Allerdings ist es eine interessante Vorstellung, welche Hölle dort los
>wäre, wenn Washington nun metrische Masse auch im Wirtschaftsleben, im
>Strassenverkehr usw. konkret vorschreiben würde. Obama müsste vermutlich
>in Russland Asyl suchen.

Nach Obama Care auch noch Obama Metrics. For haven's sake, no!!!

;-)

Sollen die Amis doch machen was sie wollen, sowohl politisch als auch 
messtechnisch. Darwins Gesetzt ist gnadenlos ("survival of the fittest", 
fittest richtig übersetzen!)

Die Dinosaurier sind ausgestorben, weil sie sich falsch entwickelt 
haben.
Zuviel Panzer, zuwenig Hirn.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Die Dinosaurier sind ausgestorben, weil sie sich falsch entwickelt
> haben.
> Zuviel Panzer, zuwenig Hirn.

Da es Dinosaurier über einen deutlich längeren Zeitraum gegeben hat als 
die Nachfolgesysteme ist deren Arroganz ein bisschen, ähm, mutig?

Markteinführung Dinosaurier: vor ca. 230 Millionen Jahren
Außerbetriebnahme Dinosaurier: vor ca. 66 Millionen Jahren

Betriebsdauer Dinosaurier also ca. 134 Millionen Jahre

Kompatible Weiterentwicklungen sind nach wie vor in Betrieb und dürften 
auch als recht erfolreich gelten - Vögel.

von M. K. (sylaina)


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Falk Brunner schrieb:
> Die Dinosaurier sind ausgestorben, weil sie sich falsch entwickelt
> haben.
> Zuviel Panzer, zuwenig Hirn.

Huch, ich dachte dass das auf schweren Beschuss von außerhalb der Erde 
zurückzuführen war. Bei ähnlichem Beschuss heutezutage gäbe ich uns auch 
eine Überlebenschance von etwa 0.03% :D

von Wilhelm F. (Gast)


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Das Thema hat zwar "Zöllische Maße" in der Überschrift.

Womit ich kürzlich noch zu tun hatte: PS-Angaben von Autos. DIN oder 
SAE.

Ein französischer Citroen DS 19 war mit 75 SAE-PS angegeben. Ich fand 
dann irgendwo, daß es auch ungefähr 75 DIN-PS sind, weil der 
Umrechnungsfaktor nur 1,02 betrage. Das ist aber nicht immer so einfach 
mit dem Umrechnungsfaktor, der kann auch mal anders sein. Ein 
amerikanischer PS-Schlitten mit 430 SAE-PS kann auch mal nur 360 DIN-PS 
haben. Meßmethoden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Sollen die Amis doch machen was sie wollen, sowohl politisch als auch
> messtechnisch. Darwins Gesetzt ist gnadenlos ("survival of the fittest",
> fittest richtig übersetzen!)
>

Ich muß dich korrigieren:
Darwin hatte sich für seine Zeit echt weit aus dem Fenster gelehnt. So 
ähnlich wie Obama Care kurz vor 'Schluß'.
Seine Theorie entspricht aber exakt der Vorstellungswelt der damaligen 
englischen (oberen) Gesellschaft: Bigger is better!
Der Unterschied zu heute ist, daß man dachte es bräuchte keine kleinen. 
So konnte man sich zu Darwin's Zeiten nicht erklären, wozu Viren gut 
wären. Daß sie ihre Opfer fit für den Überlebenskampf machen, wußte man 
nicht.

Daß im Laufe der Geschichte ganze Fremdorganismen in ihre Wirtszellen 
eindrangen und mit denen sogar genetisch fusionierten, war auch 
unbekannt. siehe Abstammung Mitochondrien.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondrium#Ursprung


> Die Dinosaurier sind ausgestorben, weil sie sich falsch entwickelt
> haben.
> Zuviel Panzer, zuwenig Hirn.

Nö, die Klimabedingungen hatten sich geändert. Davor hatten sie die 
Säugetiere lange Zeit in Schach gehalten. Mehr als in Löchern tagsüber 
schlafen und dann nachts jagen, war nicht drin für uns.

Und die Geschichte die sich vor 65e6 Jahren abspielte, hats vermutlich 
vor über 300e6 Jahren schonmal gegeben. Damals waren die Saurier die 
Gewinner. Fast Totalauslöschungen gab es mehrfach.


Schön, wieder ordentlich off-Thread.

von Falk B. (falk)


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@ Abdul K. (ehydra) Benutzerseite

>> Die Dinosaurier sind ausgestorben, weil sie sich falsch entwickelt
>> haben.
>> Zuviel Panzer, zuwenig Hirn.

>Nö, die Klimabedingungen hatten sich geändert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rhetorisches_Stilmittel

;-)

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Darwin hatte sich für seine Zeit echt weit aus dem Fenster gelehnt. So
>ähnlich wie Obama Care kurz vor 'Schluß'.

Könntest du den Zusammenhang zwischen Obama Care und Darwin etwas 
ausführlicher erläutern? Vermutlich nicht.

>Bigger is better!

Schwachsinn, wenn dann "survival of the fittest". Aber wenn du eine 
andere Quelle hast, her damit.

>So konnte man sich zu Darwin's Zeiten nicht erklären, wozu Viren gut
>wären.

Du solltest dich wirklich etwas mehr mit der Evolution nach Darwin 
beschäftigen. Keine Lebensform ist "für irgend etwas gut", außer für ihr 
eigenes Überleben.

>Daß sie ihre Opfer fit für den Überlebenskampf machen,

Von einem übergeordneten Schöpfer zu diesem Zweck geschaffen?

>Schön, wieder ordentlich off-Thread.

Du versuchst verstärkt die Richtung off-sense einzuschlagen?

von Lutz H. (luhe)


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Kara Benemsi schrieb:
> Keine Lebensform ist "für irgend etwas gut", außer für ihr
> eigenes Überleben.

Ich denke nicht, es gibt  viele Arten, deren Überleben sehr stark von 
einader abhängt, Zum  Beispiel Getreide, Mastschwein, Mensch, 
Bodenbakterien, Hummel Blüte. So wie es in der Natur ein großes 
Gegeneinander gibt, gibt es auch ein Miteinander. Es tragen Tiere  die 
Samen der gefressenen Früchte über große Entfernungen, und legen diese 
in einem fruchtbarem Stück Erde ab. Oder es verbuddeln die Eichhörnchen 
die Samen ihrer Lieblingspflanzen an einem geeigneten Ort.

von (prx) A. K. (prx)


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Schöne Diskussion. Fängt mit nichtmetrischen Massen an und mündet in den 
Sinn des Lebens. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> und mündet in den Sinn des Lebens

Ah ja.  42. :-)

von G. C. (_agp_)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>> Die Dinosaurier sind ausgestorben, weil sie sich falsch entwickelt
>> haben.
>> Zuviel Panzer, zuwenig Hirn.
>
> Da es Dinosaurier über einen deutlich längeren Zeitraum gegeben hat als
> die Nachfolgesysteme ist deren Arroganz ein bisschen, ähm, mutig?
>
> Markteinführung Dinosaurier: vor ca. 230 Millionen Jahren
> Außerbetriebnahme Dinosaurier: vor ca. 66 Millionen Jahren
>
> Betriebsdauer Dinosaurier also ca. 134 Millionen Jahre

Und das mutet recht lang an, wenn man mal die Bilanz der in dieser Zeit 
verschlungenen Ressourcen der Erde betrachtet.

Vergleichen wir mal mit der Gattung Homo speziell Mensch und zwar dem 
Teil, der die Erde seit der Industrialisierung so richtig in Beschlag 
genommen hat:

"Markteinführung" Homo Sapiens, Industrialis ca. 1850
Außerbetriebnahme (geschätzt) nach Plünderung aller Ölvorkommen einschl. 
derer in Sand, Schlamm und sonstwas

sowie Verschmutzung aller Ballungsräume in Luft und Wasser, stetige 
Zunahme der Ungleichverteilung von Schulden und Vermögen, 
Totalüberwachung sämtlicher Bürger, Naturkatastrophen, Cyberkriege, 
Versorgungsengpässe, globaler Bankencrash 2.0 (3.0) ..

2020 bis (max.) 2099

macht ca. 250 Jahre

Wow! Das ist man eine ordentliche Zeitspanne, mit der man den Dinos (mit 
ihren luschigen 134 Mio. Jahren) doch mal auf Augenhöhe begegnen kann 
oder?!

ne bleibt doch bei 1850. ;)

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kara Benemsi schrieb im Beitrag #3379479:
> Mein Problem ist, daß ich deine Aussagen für falsch halte.

Könntet ihr bitte wieder zurück zum Thema finden?  Danke.

von A. $. (mikronom)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> - der Blutdruck in "mm Quecksilbersäule" benannt (seit 1978 könnte man
> das auch in Bar oder Pascal ausdrücken),

Warum erst seit 1978?

> - Energiewerte von Lebensmitteln in Kalorien angegeben (seit 1948 wäre
> Joule auch anwendbar)

Wenn deklariert wird, dann sind die Joule-Angaben verpflichtend. Die 
Kalorien dürfen nur noch übergangsweise parallel zu den Joule-Angaben 
angegeben werden, bis in einer Zeit, ich weiß das genaue Datum gerade 
nicht, keine Kalorien mehr genannt werden dürfen.

Du vergisst übrigens den 24-Zoll-Monitor und seine Geschwister.

von Dipl.- G. (hipot)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Dass die USA sich nach wie vor die Blöße geben, sich in dieser
> Hinsicht gleichauf mit Liberia und Burma zu bewegen, ist einfach
> blamabel.

Totaler Moderatorendünnschiß.

Siehe die Diskussion hier und die Realität im Supermarkt:

Beitrag "Re: Warum immer noch nicht metrische Maße in den USA ?"

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Totaler Moderatorendünnschiß.
>
> Siehe die Diskussion hier und die Realität im Supermarkt:
>
> Beitrag "Re: Warum immer noch nicht metrische Maße in den USA ?"

Du beschreibst darin die Situation in den USA doch ganz ähnlich wie Jörg
in seinem Beitrag, nur dass er sie als blamabel empfindet, du aber
offensichtlich nicht. Dass deine persönliche, subjektive Sichtweise
diesbezüglich eine andere als Jörgs, musst du deswegen nicht mit fäkalen
"Argumenten" hervorheben ;-)

Ich sehe das übrigens genauso wie Jörg, und die meisten Leute, die in
Industriestaaten außerhalb der USA leben, wohl ebenfalls.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Ich sehe das übrigens genauso wie Jörg, und die meisten Leute, die in
> Industriestaaten außerhalb der USA leben, wohl ebenfalls.

Ich weiß von Ings aus den USA, dass sie die zölligen Maße (und dabei
insbesondere diese 5/64- und dergleichen Geschichte) als genauso
unsinnig empfinden.  Das würden sie im gesamten Ingenieursbereich
lieber heute also morgen abgeschafft wissen.

Nur im täglichen Leben können sie sich natürlich nicht so schnell
vorstellen, dass jemand nun nicht mehr 5' 8" lang sein sollte, sondern
1,73 m :), aber das ist halt der Bereich, der sich erst allmählich
auswächst.  Die xkcd-Karikatur, die hier genannt worden ist, hat das
sehr anschaulich beschrieben, wie das funktioniert. ;-)

Beitrag "Re: Sinn und Unsinn zöllischer Maße - Diskussion"

von Dipl.- G. (hipot)


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Yalu X. schrieb:
> Dipl.- Gott schrieb:
>> Totaler Moderatorendünnschiß.
>>
>> Siehe die Diskussion hier und die Realität im Supermarkt:
>>
>> Beitrag "Re: Warum immer noch nicht metrische Maße in den USA ?"
>
> Du beschreibst darin die Situation in den USA doch ganz ähnlich wie Jörg
> in seinem Beitrag, nur dass er sie als blamabel empfindet, du aber
> offensichtlich nicht.

Nein. Es ist einfach falsch, wenn immer behauptet wird, es würde sich 
nichts tun und die Amerikaner würden sich dafür nicht interessieren. 
Siehe die Bilder. Es ist ein dümmliches deutsches Vorurteil auf dem 
Niveau des bayrischen ungebildeten Stammtischgelabers (bayrisch und 
ungebildet ist eine Tautologie, ich weiß :-P). Daß die USA nicht 
umstellen, hat pragmatische Gründe, nämlich Kostenvermeidung und 
repulikanischer Lobbyismus einschließlich massenhaft alter Leute (kennt 
man aus Deutschland), die wie die amerikanische Variante der NSDAP 
klingen, wenn sie über "This is America!" sprechen.

Ergo, Dünnschiß - wie ich schon sagte.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Nein. Es ist einfach falsch, wenn immer behauptet wird, es würde sich
> nichts tun und die Amerikaner würden sich dafür nicht interessieren.

Das hat ja auch Jörg schon erwähnt:

Jörg Wunsch schrieb:
> Dabei piept die Ings dort das zöllige System total an.

Aber es scheint eben nur eine Minderheit zu sein, die an so einer
Umstellung interessiert ist.

Dipl.- Gott schrieb:
> Siehe die Bilder.

Deine Bilder zeigen, dass sich bei der Umstellung eben gerade nicht viel
tut: Nur die Importprodukte (das asiatische Fladenbrot und die deutsche
Schokolade werden in metrischen Mengen (250g bzw. 100g) verkauft,
während der Rest noch in Unzen, Gallonen und Pfund abgepackt wird.
Immerhin sind die Angaben jeweils auch in Gramm bzw. Liter angegeben.

> Daß die USA nicht umstellen, hat pragmatische Gründe, nämlich
> Kostenvermeidung

Alle anderen Staaten, die bereits auf das metrische System umgestellt
haben, hatten das Kostenproblem ebenso, und sie sind daran nicht
zugrunde gegangen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Weigerung,
auf das metrische System umzustellen, längerfristig sehr viel mehr
Kosten verursacht, weil für Importprodukte jeglicher Art auch mit
metrischen Einheiten umgegegangen werden können muss, was an vielen
Stellen doppelten Aufwand bedeutet.

> und repulikanischer Lobbyismus einschließlich massenhaft alter Leute
> (kennt man aus Deutschland), die wie die amerikanische Variante der
> NSDAP klingen, wenn sie über "This is America!" sprechen.

Wie du selbst schreibst gibt es auch in Deutschland viele alte Leute.
Warum hat man es in Deutschland trotzdem geschafft, von den alten
Einheiten (Atü, Kilopond, Pfund, Torr) und erst recht von den sehr alten
(Elle, Meile, Unze usw.) wegzukommen? Es gibt zwar noch einige
Überbleibsel wie die Pferdestärke, die aber in Produktbeschreibungen
höchstens noch sekundär (in Klammern) und in Stammtischdiskussionen
verwendet werden.

Ein erster Schritt, den die US-Regierung tun könnte, und die kaum etwas
kostet, wäre eine Vorschrift, nach der Größenangaben auf Produkten immer
zuerst in metrischen und danach erst (in kleinerer Schrift und in
Klammern) in imperialen Einheiten anzugeben sind. Dazu müssen für den
Anfang nicht einmal die Packungsgrößen geändert werden. Das würde den
republikanischen Lobbyisten und den alten Leuten (den jungen sowieso)
die Möglichkeit geben, sich langsam an das neue System zu gewöhnen.

Bis dann auch die letzte Zollschraube an amerikanischen Autos durch
metrische ersetzt worden ist, wird es sich noch eine ganze Weile dauern.
Das muss auch nicht schon morgen passieren. Aber die ebenfalls sehr ...
ich sage mal ... "traditionsbewussten" Briten haben das längst
hinbekommen (ich glaube, sogar Exoten wie Morgan sind metrisch
zusammengeschraubt).

Nur die Amis tun sich da immer noch extrem schwer. Das ist doch einfach
nur

> Dünnschiß

(den man übrigens seit einigen Jahren mit "ss" schreibt ;-))

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Es gibt zwar noch einige
> Überbleibsel wie die Pferdestärke, die aber in Produktbeschreibungen
> höchstens noch sekundär (in Klammern) und in Stammtischdiskussionen
> verwendet werden.

Auch das bekäme man weg, wenn man nur will.  Ich bin in einem Land
aufgewachsen, in dem sich Autofahrer durchaus dran gewöhnt haben,
statt 1,8 kp/mm² dann 180 kPa auf ihre Reifen zu pusten.  Die
„nicht-so-ganz-nur-beinahe-SI”-Einheit „bar“ hatte man dafür nicht
gebraucht.  Auch die leidigen Kilokalorien waren Ende der 1980er Jahre
dort allmählich ausgestorben.

Das ist keine Frage irgendwelcher Umstellungskosten, sondern vor allem
der Werbeindustrie.  Es sieht nicht ganz so geil aus, wenn es das neue
schicke Auto statt auf stolze 110 Pferdestärken nur noch auf läppische
81 kW bringt, und welche schlankheitsgeile Dame bekommt nicht gleich
einen Schreck, wenn die Tafel Lilakuh-Schokolade statt „nur“ 528 kcal
jetzt plötzlich 2210 kJ hat? ;-)

Wenn man sich die Datenblätter alter sowjetischer Bauelemente anguckt,
wundert man sich genau einmal: da werden die Betriebsbedingungen bei
293 K angegeben.  Nach dem ersten Stutzen sagt man sich dann: „Naja,
warum auch nicht?  Ist doch nur konsequent.“

von Heiko J. (heiko_j)


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Malte schrieb:

> Die gute Nachricht ist, dass sich besagte Industrienationen auf dem
> absteigenden Ast befinden. Irgendwann werden sich Aussagen wie "The
> metric system is the tool of the devil! My car gets forty rods to the
> hogshead and that's the way I likes[sic] it." überlebt haben.

Zwei nette Videos zu diesem Thema. Damit man neben der ganzen 
Umrechnerei noch was zum lachen hat.

http://youtu.be/83e3n83Re5s

http://youtu.be/jJ3ZhQvoAjY

von Falk B. (falk)


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@ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite

>Das ist keine Frage irgendwelcher Umstellungskosten, sondern vor allem
>der Werbeindustrie.  Es sieht nicht ganz so geil aus, wenn es das neue
>schicke Auto statt auf stolze 110 Pferdestärken nur noch auf läppische
>81 kW bringt, und welche schlankheitsgeile Dame bekommt nicht gleich
>einen Schreck, wenn die Tafel Lilakuh-Schokolade statt „nur“ 528 kcal
>jetzt plötzlich 2210 kJ hat? ;-)

Wohl wahr! Die Menschheit will beschissen werden.

>Wenn man sich die Datenblätter alter sowjetischer Bauelemente anguckt,
>wundert man sich genau einmal: da werden die Betriebsbedingungen bei
>293 K angegeben.  Nach dem ersten Stutzen sagt man sich dann: „Naja,
>warum auch nicht?  Ist doch nur konsequent.“

Die sowjetischen Silizium-Grobschmiede waren halt alle mal an der 
Lommonossow-Universität und haben Physik studiert ;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Damen sprechen grundsätzlich nur von Kalorien. Das Kilo kommt da gar 
nicht vor!

von Timm T. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ich bin in einem Land
> aufgewachsen, in dem sich Autofahrer durchaus dran gewöhnt haben,
> statt 1,8 kp/mm² dann 180 kPa auf ihre Reifen zu pusten.

Aber an die Luftdruckangaben in der komischen Einheit Hektopascal konnte 
ich mich nie gewöhnen. Und ehrlich - ich muss heute noch überlegen, 
wieviel bar oder mbar das dann sind.

Dagegen wird man bei den Amis das psi auch nicht los, z.B. in der 
Chemieindustrie sind die da ganz stur.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Aber an die Luftdruckangaben in der komischen Einheit Hektopascal konnte
> ich mich nie gewöhnen.

Dabei sind sie eingeführt worden, um mbar ohne Veränderung der 
Zahlenwerte zu ersetzen - 1 mbar == 1 hPa. Und in den Nachrichten wird 
der Luftdruck immer noch mit einem Wert um die 1000 ausgedrückt.

Jörgs 180 kPa sind auch nur 1800 hPa oder 1.8 Bar.

Statt auf Nebenkriegsschauplätzen herumzurudern, sollten wir froh sein, 
weder Torr, Fahrenheit noch Unzen zu haben ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Dabei sind sie eingeführt worden, um mbar ohne Veränderung der
> Zahlenwerte zu ersetzen - 1 mbar == 1 hPa.

Yep.

von Heiko J. (heiko_j)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Statt auf Nebenkriegsschauplätzen herumzurudern, sollten wir froh sein,
> weder Torr, Fahrenheit noch Unzen zu haben ...
Welche Unzen ? Troy oder Avoirdupois ? Oder gar fluid ounces, in den 
Geschmacksrichtungen: imperial fluid ounces, us customary fluid ounces, 
US CFR fluid ounces ?!?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Heiko Jakob schrieb:
> Welche Unzen ?

Du fügst dem noch plenkende Unzen hinzu.

von Heiko J. (heiko_j)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Du fügst dem noch plenkende Unzen hinzu.

My car does 40 rods to the hogshead and thats the way i likes it. :-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Heute beim Arzt: Der Blutdruck wird immer noch in mmHg gemessen, also 
Torr.

Und das mitten in Deutschland!

;-)

Wahrscheinlich ist es nicht so leicht, diesen Bereich umzustellen. Nicht 
mal wegen der Ärzte, eher wegen der technisch unversierten Kundschaft. 
Oder gibt es da noch andere Gründe? Z.B. das ganze Equipment Geräte, die 
man nicht neu kaufen möchte?

Die allermeisten Arztkunden befinde ich nicht dazu in der Lage, Torr mal 
in Pascal oder mbar umzurechnen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Beim Blutdruck ist es im Grunde genommen völlig wurscht, in welcher 
Einheit der gemessen wird, denn er wird praktisch nie in Relation zu 
irgendwas anderen als anderen Blutdrücken gestellt. Und die verwendeten 
Messgeräte eignen sich auch nicht dafür, andere Drücke zu messen, daher 
kann man das Festhalten an der Uralt-Einheit Torr resp. mmHg hier 
durchaus tolerieren.

Den Blutdruck könnte man auch in platzenden Froschhirnen pro Woche 
messen, sofern das Messverfahren standardisiert ist, wäre das auch in 
Ordnung.

Es bringt einem exakt überhaupt gar nichts, zu wissen, wie hoch der 
eigene Blutdruck in Pascal ist.

Anders ist das bei allen Größen, die mit irgendwas anderem verglichen 
werden sollen/können, also Massen und anderen Maßen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Es bringt einem exakt überhaupt gar nichts, zu wissen, wie hoch der
> eigene Blutdruck in Pascal ist.

Außer, jemand schaut mal, wie Blutdruck in Relation zum atmosphärischen 
Luftdruck steht. Sowas hatte ich im Physiksemester sogar mal. Der Körper 
muß ja einen Innendruck gegen den Atmosphärendruck und auch die 
Schwerkraft auf bauen.

Die Meßgeräte in der Arztpraxis sind auch oft 30 Jahre alt, Skalen 
lassen sich nicht mehr wechseln. Sie haben aber ein jährliches 
Prüfsiegel.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wilhelm F. schrieb:
> Außer, jemand schaut mal, wie Blutdruck in Relation zum atmosphärischen
> Luftdruck steht. Sowas hatte ich im Physiksemester sogar mal.

Dann kann man auch gerne mal umrechnen. Geht ja. Wobei das bei 
platzenden Froschgehirnen pro Woche sicherlich schwieriger ist als bei 
mmHg.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm F. schrieb:
> Heute beim Arzt: Der Blutdruck wird immer noch in mmHg gemessen, also
> Torr.

Mein ehemaliger Hausarzt war diesbezüglich sehr konsequent und hat
gleich das zur Einheit passende Messgerät benutzt, das etwas so aussah
(nur mit anderer Skala):

  http://www.versuchschemie.de/upload/files2/78561163_681.jpg

Interessanterweise werden solche Quecksilbermanometer immer noch
hergestellt, allerdings in einem etwas moderneren Design:

  http://www.riester.de/empire-reg-N.62.0.html?&L=1

von Wilhelm F. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Geht ja.

Nein, es geht nix. Ich möchte nicht meine Bäckereiverkäuferin oder einen 
Hausnachbarn nach der Umrechnung fragen. Es wäre ein Glücksfall, wenn 
sie es könnten.

> Wobei das bei platzenden Froschgehirnen

Hast du zu viel über platzende Kröten gelesen? Das kam von ganz anders 
wo her.

von Wilhelm F. (Gast)


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Yalu X. schrieb:

> Mein ehemaliger Hausarzt war diesbezüglich sehr konsequent und hat
> gleich das zur Einheit passende Messgerät benutzt, das etwas so aussah
> (nur mit anderer Skala):
>
>   http://www.versuchschemie.de/upload/files2/78561163_681.jpg

Ööff, sowas präsentierte mir eine alte Dame aus der Nachbarschaft 
kürzlich mal. Sie ging 1976 in Rente, war Krankenschwester, und bekam 
zur Verabschiedung so ein Teil geschenkt.

Immerhin kann sie damit bis heute den Blutdruck messen, und braucht 
nichts zu kaufen. ;-)

von Georg A. (georga)


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> Immerhin kann sie damit bis heute den Blutdruck messen, und braucht
> nichts zu kaufen. ;-)

So ganz ohne Strom, immer einsatzbereit...

<OT++>Unsere Nachbarin (>85) hat mal wegen starkem Schwindel den 
ärtzlichen Notdienst gerufen. Die Ärztin hat sich dann erstmal von mir 
zwei AAA-Batterien für ihr Blutdruckmessgerät geholt, weil sie das Gerät 
wohl schon lange nicht mehr eingesetzt hat. Schon etwas peinlich ;) 
</OT++>

Aber wo wir gerade schon bei inch, feet&Co sind: Warum nutzen wir 
eigentlich immer noch dieses krumme Zeitsystem mit 60/60/24er Teilung? 
Ist doch auch nicht besser...

von Wilhelm F. (Gast)


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Georg A. schrieb:

> Aber wo wir gerade schon bei inch, feet&Co sind: Warum nutzen wir
> eigentlich immer noch dieses krumme Zeitsystem mit 60/60/24er Teilung?
> Ist doch auch nicht besser...

Wer erfand eigentlich diese Tagesteilungen?

Es wäre schon schräg, wenn man jetzt auf einmal ein Dezimalsystem 
einführt. Z.B. 10 Stunden je 100 Minuten je 100 Sekunden. Alle 
Datenblätter auf der Welt von elektronischen Bauteilen müßten geändert 
werden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wilhelm F. schrieb:
> Nein, es geht nix. Ich möchte nicht meine Bäckereiverkäuferin oder einen
> Hausnachbarn nach der Umrechnung fragen.

Die dürften an der Beziehung Blutdruck-Andere Drücke aber noch weniger 
interessierter sein als Du.

Im übrigen ist die Umrechnung vielerorts beschrieben, und ich traue Dir 
zu, einen dieser Orte selbsttätig finden zu können, so Dir mal das reale 
Problem der Gegenüberstellung Blutdruck-Andere Drücke begegnen sollte.

Damit ist die Aufgabenstellung irrelevant und das Problem existiert 
nicht.

von Heiko J. (heiko_j)


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Georg A. schrieb:

> Aber wo wir gerade schon bei inch, feet&Co sind: Warum nutzen wir
> eigentlich immer noch dieses krumme Zeitsystem mit 60/60/24er Teilung?
> Ist doch auch nicht besser...

Du hast das Video das ich verlink habe wohl nicht gesehen. Ab 3:10 ist 
klar warum das evil american empire das verhindert hat ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=jJ3ZhQvoAjY#t=190

von Roland E. (roland0815)


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Das wirkliche Problem bei der Inkonsequenz der Amis in den letzt 30 
Jahren metrisch umzudenken entsteht inzwischen beim Routen:
Die ganzen Soics usw ist der Pitch zöllig, ab den QFPs und dem ganzen 
Hühnerfutter wird/ist der Pitch metrisch. Das führt früher oder später 
immer zu Knicken in den Leiterzügen, wo keine sein müssten.

von Wolle G. (wolleg)


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Eigentlich werden alle eingelocht, die gegen Gesetze verstoßen.

Bereits im Jahr 1968 wurde in der DDR und 1970 in der BRD das
Internationale Einheitensystem (SI)eingeführt.

deshalb mal ein Auszug aus Wiki zum Internationalen Einheitensystem:
Das SI ist heute in der ganzen Welt verbreitet. In den meisten
Industrieländern ist sein Gebrauch für den amtlichen und geschäftlichen
Verkehr gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland geschieht dies durch
das Einheiten- und Zeitgesetz und die zugehörige Ausführungsverordnung.
Gesetze, die die Einführung des SI regelten, traten 1970 in der
Bundesrepublik Deutschland, 1973 in Österreich und 1978 in der Schweiz
in Kraft; 1978 waren alle Übergangsregelungen betreffend
Nicht-SI-Einheiten abgeschlossen. In Deutschland sind die meisten
Lehrbücher auf SI-Einheiten umgestellt worden

Zum Nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Einheitensystem


Wo die Amis einzuordnen sind, zeigt eine Weltkarte (falls noch aktuell)

http://www.zmescience.com/wp-content/uploads/2011/...
"These are the three countries that don't use the metric system:
Liberia, Myanmar and of course, the United States."

Die letzten 3 Staaten!

gefunden bei:
http://www.eejournal.com/archives/fresh-bytes/thes...
oder auch
http://www.gizmodo.de/2011/03/28/diese-drei-lander...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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wolle g. schrieb:
> Die letzten 3 Staaten!

Gähn.

Das hatten wir doch alles schon.

1968 (als SI in der DDR per Gesetz in Kraft trat) bin ich eingeschult
worden.  Trotzdem haben wir auch 10 Jahre später noch einen Teil
unseres Physikunterrichts damit verbracht, Kalorien (aus dem
Kalorimeterversuch) in Joule umzurechnen und dergleichen.

20 Jahre später kann man jedoch die Umstellung als ziemlich vollendet
beschreiben.  Das ist die Zeit, von der ich oben schrieb, dass die
Autofahrer sich nun auch mit Manometern abfinden konnten, die in kPa
anzeigen, und die kcal-Angaben auf den Lebensmittelpackungen so
langsam komplett ausstarben.  (Nein, die BRD ist auch weitere 20
Jahre später noch nicht so weit.)

Vermutlich wird die "bevölkerungstechnische" Umstellunge eines Landes,
das bislang in einem nicht-dezimalen System (wie es eben in den letzten
drei Ländern üblich ist) arbeitet, nicht in 20 Jahren zu schaffen sein.
Länder wie DDR oder BRD waren ja trotzdem auch vor SI schon weitgehend
"dezimal", das ist noch was anderes.

Andererseits: wenn man mal von 50 Jahren für ein nicht-dezimales Land
ausgeht, dann hätten die USA, wenn sie nur ungefähr zur gleichen Zeit
damit begonnen hätten, auch diesen Zeitraum allmählich hinter sich
gebracht.  Aber sie haben eben noch nicht einmal damit begonnen.

von Timm T. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> 20 Jahre später kann man jedoch die Umstellung als ziemlich vollendet
> beschreiben.

Was meine Oma nicht daran hinderte, mich mit "...ein viertel Pfund 
Leberwurst und ein halbes Dutzend Eier" einkaufen zu schicken. Was mich 
wiederum, der gerade seine Kilogramm und Gramm gelernt hat, nicht 
unerheblich irritierte.

Ich sollte aber mal an der Käsetheke anfangen "ein halbes Pfund Gouda 
und ein viertel Pfund vom leichten Ziegenkäse" zu verlangen. Wobei, 
erstens dürften die das durchaus gewohnt sein, und zweitens nehm ich 
immer 350g Gouda. Das ist jetzt blöd, ein halbes Pfund ist zu wenig, und 
ein Pfund wird dann oll... Der US-Amerikaner würde 22/32stel bestellen, 
oder?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:

> Was meine Oma nicht daran hinderte, mich mit "...ein viertel Pfund
> Leberwurst und ein halbes Dutzend Eier" einkaufen zu schicken.

Allerdings gibt's die Oma vermutlich heute nicht mehr, und du wirst
vermutlich nicht mehr gewohnheitsmäßig dein viertel Pfund Leberwurst
kaufen. ;-)

Ja, manche Dinge müssen sich biologisch auswachsen.  Aber auch da gilt:
man muss erstmal anfangen damit.

> ..., und zweitens nehm ich
> immer 350g Gouda. Das ist jetzt blöd, ein halbes Pfund ist zu wenig, und
> ein Pfund wird dann oll... Der US-Amerikaner würde 22/32stel bestellen,
> oder?

Eher 25/32, denn das amerikanische Pfund hat ja keine 500 g. :-)
Andererseits wird er vermutlich stattdessen 3/4 lbs kaufen, weil keiner
Lust hat, die Brüche genauer als Kopfrechengenauigkeit aufzudröseln.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Was meine Oma nicht daran hinderte, mich mit "...ein viertel Pfund
> Leberwurst und ein halbes Dutzend Eier" einkaufen zu schicken.

Wobei man natürlich auch sehen muss, dass das deutsche Pfund schon
seit 1854 metrisch war und damit praktisch nur noch als Abkürzung für
ein halbes Kilogramm genutzt worden ist.  Niemand wäre mehr auf die
Idee gekommen, dieses in 16 Unzen zu teilen, oder 14 davon als einen
"Stein" zu bezeichnen. ;-)

von M. K. (sylaina)


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Georg A. schrieb:
> Aber wo wir gerade schon bei inch, feet&Co sind: Warum nutzen wir
> eigentlich immer noch dieses krumme Zeitsystem mit 60/60/24er Teilung?
> Ist doch auch nicht besser...

Da dieses Zeitsystem versucht den Lauf der Sonne/Sterne abzubilden ist 
das eigentlich gar nicht so krumm wie es aussieht. Die 60er Einteilung 
kommt, ich glaub, von den Griechen, die 24er Teilung hat mit den Sternen 
zu tun damit man auch in der Nacht "eine Stunde" bestimmen konnte.
Tage,Stunden, Minuten usw., so wie wir es jetzt kennen, würden so 
richtig krumm werden wenn wir für die Zeiteinteilung ein Dezimalsystem 
einführen würden.
Ich fänd ja einen Mondkalender toll aber den werden wir wohl auch nicht 
bekommen ;)

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Die 60er Einteilung kommt, ich glaub, von den Griechen,

Nur knapp daneben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Babylonische_Mathematik

von M. K. (sylaina)


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Hm, ich hätte fast schwören können, dass die 60 Minuten/60 Sekunden von 
irgend einem griechischen Astronom kamen aber OK. Babylonisch ist auch 
gekauft ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Vermutlich wird die "bevölkerungstechnische" Umstellunge eines Landes,
> das bislang in einem nicht-dezimalen System (wie es eben in den letzten
> drei Ländern üblich ist) arbeitet, nicht in 20 Jahren zu schaffen sein.

Die Briten haben's vorgemacht, als sie sich von ihrer nichtdezimalen 
Währung trennten. Das war 1971, "decimal day".

Die Iren haben Ende der 80er ihre Entfernungsangaben auf 
Straßenschildern von Meilen auf Kilometer umgestellt, und seit 2005 auch 
ihre Geschwindigkeitsangaben.

Wobei eine Umstellung von der Bevölkerung besser akzeptiert wird, wenn 
der Übergang vom alten zum neuen System "sanfter" durchgeführt wird. In 
Deutschland gab es doppelt ausgepreiste Waren (EUR/DEM) nur bis zu dem 
Zeitpunkt, zu dem der Euro eingeführt wurde, in Frankreich und Italien 
stehen auf Kassenbons u.ä. auch heute noch zusätzlich zum EUR-Preis 
der Preis in Franc und Lire.

Da Lebensmittel in Großbritannien auch schon seit etlicher Zeit metrisch 
abgemessen werden, aber bestimmte Hohlmaße weiter toleriert werden 
(Milch kann man sowohl in Liter- als auch in Pint-Gebinden kaufen, und 
Bier wird nach wie vor in Pint-Gläsern ausgeschenkt), ist das metrische 
Denken dort auch kein Problem mehr. Tankstellen sind selbstverständlich 
schon lange ausschließlich metrisch.

Allerdings wird in den USA jeder Fortschritt als Angriff auf den 
"american way of life" angesehen, und deswegen gibt es dort nach wie vor 
viele sehr bizarre Dinge, wie z.B. Waschmaschinen mit vertikal 
montierter Drehachse, deren lausiger Wirkungsgrad durch hochgradig 
aggressives Waschmittel kompensiert werden muss, oder eine 
Elektroinstallation, die praktisch nicht von der von Dritte-Welt-Ländern 
zu unterscheiden ist, vom Zustand der restlichen Infrastruktur ganz zu 
schweigen.

Insofern passen die USA schon ganz gut zu Liberia; Myanmar wird 
vermutlich als erstes der drei ewiggestrigen damit aufhören.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Insofern passen die USA schon ganz gut zu Liberia;

Historisch ohnehin. Liberia wurde immerhin von Amerikanern gegründet.

> Myanmar wird vermutlich als erstes der drei ewiggestrigen damit aufhören.

Anzunehmen. Nach Abkehr von der früher ziemlich strikten 
Isolationspolitik dürfte dort eher wenig gegen eine Umstellung sprechen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Allerdings wird in den USA jeder Fortschritt als Angriff auf den
> "american way of life" angesehen

Yep. Energie sparen als Anschlag auf die amerikanische Lebensart:
http://www.humanevents.com/2007/02/28/let-them-eat-tofu/
Nein, das ist keine Satire.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Allerdings wird in den USA jeder Fortschritt als Angriff auf den
> "american way of life" angesehen

Wobei ich auch hierzulande so manche Tea Party Bewegung wahrnehme. Aber 
im Unterschied zu dort fein verteilt von ganz links bis ganz rechts. Es 
finden sich auch hier genügend Leute, die jedwede Veränderung des Status 
Quo zutiefst ablehnen.

von Georg A. (georga)


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> Da dieses Zeitsystem versucht den Lauf der Sonne/Sterne abzubilden ist
> das eigentlich gar nicht so krumm wie es aussieht. Die 60er Einteilung
> kommt, ich glaub, von den Griechen, die 24er Teilung hat mit den Sternen
> zu tun damit man auch in der Nacht "eine Stunde" bestimmen konnte.

Kann ich nicht nachvollziehen. Gerade die Einteilung eines Tages kann 
(ausser der Periode) unabhängig von irgendwas astronomischem geschehen. 
100000s statt 86400 wäre auch gar kein so grosser Unterschied. Die 
Neo-Sekunde wäre kaum merkbare 15% kürzer, die Neo-Minute 44% länger, 
die Neo-Stunde 140% länger. Gibt halt dann nur 10 Stunden pro Tag, dafür 
wäre damit auch auf einem 360Grad-(urgs, schon wieder sowas 
krummes)-Zifferblatt ein ganzer Tag gut darstellbar.

Beim Jahr ist es schon schwieriger, weil das mit den 365(.2425) Tagen 
"natürlich" krumm ist. Aber für Wochen mit 7 Tagen (das ist ja weder 6 
noch 10...) besteht auch kein Grund ;)

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm F. (Gast)


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Eine Umstellung der Zeitzählung zieht sicherlich auch manches nach sich.

Alle Datenblätter elektronischer Bauteile müßten geändert werden. 
Schaltzeiten (Z.B. Transistoren) und Frequenzen (z.B. Quarze) wären ja 
ganz anders als gehabt.

Alle alten Uhren müßten auch ersetzt werden. Eine gute Idee für das 
EU-Parlament, wenn die Wirtschaft statt nur mit ESL oder Staubsaugern 
wieder stärker angekurbelt werden muß. 5-10 Uhren hat heute jeder 
Haushalt in irgend einer Form.

Die Umrechnung c0 und Wellenlänge bei Funkwellen funktionierte dann auch 
nicht mehr ohne einen neu eingeführten Korrekturfaktor.

Edit:

Halt, beim letzten Satz habe ich mich wohl geirrt. c0 müßte wohl nur 
geändert werden. ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Georg A. schrieb:
> Gibt halt dann nur 10 Stunden pro Tag, dafür
> wäre damit auch auf einem 360Grad-(urgs, schon wieder sowas
> krummes)-Zifferblatt ein ganzer Tag gut darstellbar.

Statt Grad kannst Du ja Neugrad (Gon) verwenden, davon gehen 400 in 
einen Kreis.

Aber einen Kreis in 10 gleiche Teile zu unterteilen ist deutlich 
schwieriger als einen Kreis in 12 gleiche Teile zu unterteilen.

Schnapp' Dir mal Papier und Zettel und mal das mal von Hand.

von (prx) A. K. (prx)


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Ja, man hätte damals wohl 256 Grad wählen sollen.

von Falk B. (falk)


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@ Georg A. (georga)

>Beim Jahr ist es schon schwieriger, weil das mit den 365(.2425) Tagen
>"natürlich" krumm ist. Aber für Wochen mit 7 Tagen (das ist ja weder 6
>noch 10...) besteht auch kein Grund ;)

Na dann sollten wir aber konsequenterweise auch Naturkonstanten ala Pi, 
e etc. Dekadisieren. Also Pi wird auf 3*Pi~10 geändert, ebenso in allen 
Formeln. Und 3*e~3*Pi. Das sollte die Mathematik auch deutlich 
vereinfachen ;-)

Das mit der dekadischen Zeit hatte mal der Hersteller Swatch geplant, 
zumindest für eine neue, sportliche Uhrenserie. 1 Tag = 1000 Ticks. 
Daraus ist aber nix geworden. Es gab wohl mal bei der NASA Uhren, welche 
auf Mars-Zeit liefen, wegen eines Marsprojekts. Mit sowas wie der 
TI-Chronos geht sowas heute spielend.

http://de.wikipedia.org/wiki/Swatch-Internetzeit

WOW, was Wikipedia alles weiß!

Aber mal zum eigentlichen Thema. Warum regen sich denn soviele Leute 
über die Amis auf? Es ist doch deren gutes Recht, ihr imperiales 
Massystem zu wählen. Die meisten Problem haben sie doch SELBER damit, 
nicht der Rest der Welt. Warum müssen wir sie zwangsbeglücken? Und der 
Erfolg gibt ihnen Recht. Die Amis sind, wenn gleich nicht wegen sondern 
bestenfalls TROTZ des imperialen Massystems eine Weltmacht geworden. DAS 
ist deren wesentliches Anliegen. Nicht einfaches Rechnen. Irgendwann 
werden sie es vielleicht doch mal kapieren, welche Vorteile es ihnen 
bringt. Ok, der weniger patriotische, dafür aber meist besser gebildete 
Teil der Bevölerung hat das vielleicht schon. Aber die Demokratie kann 
sich der Hardliner nicht einfach so entledigen. Ignoranz ist ein 
Grundrecht. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Falk Brunner schrieb:
> Die meisten Problem haben sie doch SELBER damit, nicht der Rest der
> Welt.

Naja, wenn du mal versucht hast, etwas wie das angehängte als Footprint
in einem CAD-System anzulegen, dann kannst du über die Messungen in
Daumen- und Fußgliedlängen schon ins Fluchen kommen. ;-)  Keine festen
Bezugskanten, und die Maße scheinbar irgendwie gewählt.

Wohlgemerkt: in die Fassung kommt ein QFN32 rein, welches seine Pads
in einem schönen metrischen 0,5-mm-Raster hat.

von M. K. (sylaina)


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Falk Brunner schrieb:
> Na dann sollten wir aber konsequenterweise auch Naturkonstanten ala Pi,
> e etc. Dekadisieren. Also Pi wird auf 3*Pi~10 geändert, ebenso in allen
> Formeln. Und 3*e~3*Pi. Das sollte die Mathematik auch deutlich
> vereinfachen ;-)

Na viel Spass beim Einführen der neuen Zahlenbasis. Der Umgang mit π 
wird dann sicher viel leichter… :(

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Naja, wenn du mal versucht hast, etwas wie das angehängte als Footprint
> in einem CAD-System anzulegen,

Das dürfte weniger am verwendeten Maßsystem als an der, äh, sehr 
kreativen Bemaßung liegen. Der Zeichner war wohl eher Künstler.

von Arno H. (arno_h)


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Die Vereinfachung von pi ist ein alter Hut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Indiana_Pi_Bill


Arno

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