Forum: Offtopic Thermoelement- Strom aus Feuer


von Max N. (racerj)


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Hallo zusammen,

Ich finde diese Geräte, wo man oben Holz rein steckt, es anzündet und 
man Strom bekommt, einfach genial. Die Dinger sind bloß etwas teuer.

Ich hab mich jetzt mal etwas informiert, der Strom wird also mit 
Thermoelementen erzeugt, richtig? Die Hitze erwärmt das element, das 
wiederum Strom liefert. Zu dem Thermoelement noch ein 5V Regler, der 
konstant 0,5 Ampere liefert. Die Leistung würde mir locker reichen.
Ich würde das gerne nachbauen. Wie funktioniert das genau? Was brauch 
ich noch und was ist entscheidend?


Vielen dank!
Gruß
Max

: Verschoben durch Moderator
von Daniel F. (df311)


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5V, 2,5W mit einem thermoelement halte ich für unmöglich - die 
thermospannung bewegt sich normalerweise im µV-bereich.
ich habe zwar keine ahnung von welchen geräten du redest, aber da wird 
sicher ein anderes prinzip verwendet als ein thermoelement (evtl. 
wärmetauscher oder sowas)

von Martin K. (maart)


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Hast du mal einen Link zu diesen Geräten?

von atWork (Gast)


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Zur Info...
http://de.wikipedia.org/wiki/Thermoelement#Thermoelektrischer_Generator

Ich wäre etwas vorsichtig mit dem Begriff "unmöglich" :-)

von Martin K. (maart)


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von Patrick C. (pcrom)


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> 5V, 2,5W mit einem thermoelement halte ich für unmöglich - die
> thermospannung bewegt sich normalerweise im µV-bereich.

Deswegen werden die in Serien geschaltet.

In englisch nennt man das Thermocoupler. Das princip ist einfach, man 
brauch 'nur' 2 verschiedene materialen zB Kupfer und Kupfer-Nickel 
legierung.

Das gleiche princip wird (wuerde?) auch benutzt in kombination mit 
nuclaires Material
http://en.wikipedia.org/wiki/Radioisotope_thermoelectric_generator

Patrick

von Max N. (racerj)


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@martin kreiner: Ja, das Teil meine ich! Auf der Seite steht ja 
Thermoelement

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Daniel F. schrieb:
> 5V, 2,5W mit einem thermoelement halte ich für unmöglich

Das hättest du vllt. sagen können, bevor sie die Voyager Sonden damit 
ausgerüstet haben - da kommt die Wärme zwar aus nuklearem Zerfall, aber 
das Prinzip ist das gleiche.
@TE: Das ganze nennt sich 'Seebeck Effekt'. Der Witz daran ist, das ein 
solches Element wirklich Strom und recht wenig Spannung liefert, es aber 
grundsätzlich eine Temperaturdifferenz braucht, um zu funktionieren.
Die Konstruktion muss also viele Thermoelemente in Reihe schalten, die 
innen vom Kocher geheizt werden und aussen ihre Wärme loswerden können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Thermoelektrizit%C3%A4t
Peltier Elemente sind übrigens nur eine etwas andere Verpackung, damit 
geht das genauso.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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von Dr. S. (dr_schaefer)


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Wenn du die Dinger kaufen willst such nach Thermogenerator.

http://www.thermalforce.de/
Da habe ich schon ein paar bestellt.

Generell: Je höher deine Temperaturdifferenz, um so höher die 
Ausgangsspannung der Generatoren. Wenn du mit Feuer und nem halbwegs 
vernünfigtem Kühlkörper hantierst sollte da aus einem Generator schon 
ordentlich Spannung rauskommen.

Wie du auf die 5V/2,5W kommst würde ich eher experimentell ermitteln, 
also wieviele in Reihe bzw. Parallel.

Auch wichtig: Die Dinger sind fast alle gelötet, haben also eine 
Maximaltemperatur die nicht überschritten werden darf.

von Max N. (racerj)


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Ok, super. Danke!

Also; Ich nehme jetzt so ein Element nehme, bspw. TEG071-150-22 auf der 
Seite:
http://www.thermalforce.de/de/product/thermogenerator/index.php?uid=9662db89e38ad478b08802fb34dc9173&ref=

Dann kommt drum herum ein Behälter aus Stahl wo das Feuer brennen soll. 
Mit einem Thermogenerator würde ich bei 2,8V liegen. 2 davon wären 5,6 
Volt, das passt doch.

Mit Peltier-Elementen geht das auch? Das ist doch eher anders herum: 
Strom rein, eine warme Seite und eine kalte Seite, wenn man die kalte 
Seite auf etwas heißes legt dann kühlt das Element wie sau, ohne das 
Heiße klappt es nicht. Oder wie meintest du das?


Danke!

von Dr. S. (dr_schaefer)


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Mann kann jedes Peltierelement auch als Generator benutzen (und 
umgekehrt). Sind gleich aufgebaut, nur (wer weiss obs was bringt) für 
den jeweiligen Verwendungszweck optimiert.

Du nimmst aber eine Temperaturdifferenz von 100K an, die wird schwer zu 
halten sein. Thermogeneratoren sind sehr gute Wärmeleiter! Auf die kalte 
Seite muss auf jeden Fall ein Kühlkörper, bei der Leistung wird passiv 
ziemlich groß.

Schau dir das hier mal an:
http://www.thermalforce.de/de/download/m301.pdf
Da wird sogar aktiv gekühlt, Heizleistung 400W, elektrische Leistung 
2W-3W.
Ist für Gasbrenner gedacht.

"Die Temperatur an der Wärmeaufnahmefläche sollte 230 °C nicht 
überschreiten." Und die warme Seite des Thermogenerators muss noch 
kälter sein. Beim TEG071... zB maximal 150°. Das ist wahrscheinlich bei 
allen von Thermalforce so, zumindest bei denen die gleich aufgebaut 
sind.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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von Uhu U. (uhu)


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Dr. Schäfer schrieb:
> Mann kann jedes Peltierelement auch als Generator benutzen (und
> umgekehrt).

DAs sind Halbleiter-Bauelemente - damit sollte man besser nicht 
kokeln...

von Dirk S. (dirk_s76)


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Dr. Schäfer schrieb:
>
> Schau dir das hier mal an:
> http://www.thermalforce.de/de/download/m301.pdf
> Da wird sogar aktiv gekühlt, Heizleistung 400W, elektrische Leistung
> 2W-3W.

Hmmm, da muss man also sehr viel verheizen, um ein kleines bisschen 
Strom zu generieren?

von Timm T. (Gast)


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Ich wollte sowas mal bauen, um die Abwärme vom Heizkessel 
(Abgastemperatur um die 170°C) zu nutzen. Allerdings spricht da der hohe 
Preis der Thermoelemente dagegen - und dass sie wahrscheinlich mit der 
Temperatur nicht klarkommen werden.

Ansonsten, wenn Du es ausprobieren willst, findest Du Thermoelemente, 
kleine Lüfter und Kühlkörper bei Pollin, vielleicht sogar ein passendes 
Gefäß als Ofen. Geh einfach davon aus, dass Dir erstmal was abkokeln 
wird, bis Du rausgefunden hast, was für Teile gut gehen.

Ich würde mal schätzen, wenn der Lüfter die Luft am Kühlkörper auf der 
Kaltseite der TE entlangzieht und dann schon vorgewärmt einbläst, ist 
das sicher förderlich.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Ich halte das vorhaben durchaus für möglich, allerdings kann ich mir 
nicht vorstellen, dass du unter die 130USD kommst, vor allem noch für 
Gehäuse etc. das muss ja auch ziemlich Hitzebeständig sein.

Gruss

von Purzel H. (hacky)


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>um die Abwärme vom Heizkessel (Abgastemperatur um die 170°C) zu nutzen

Schmeiss den Schrott in die Tonne und spare massenhaft Oel. Eine moderne 
Heizung laeuft mit 80-100Grad Abgastemperatur. Das sind dann sicher 10% 
mehr Wirkungsgard, macht Hunderte von Litern Oel pro Jahr.

von Michael G. (transi)


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Hallo zusammen,

mit diesem Vorhaben bist du in guter Gesellschaft.
Den Effekt hat wie gesagt Herr Seebeck 1821 entdeckt, konnte ihn aber 
noch nicht richtig deuten. Georg Simon Ohm hat ihn für die Entedeckung 
des nach ihm benannten ohmschen Gesetzes genutz, da die damit 
realisierte Spannungsquelle eine vergleichsweise stabile und bealstbare 
Spannung lieferte.
Ein Thermoelement vom Typ K gibt bei 1K Temperaturdifferenz 40µV ab. Bei 
200°C Differenze bekommst du immerhin pro Thermoelement 8mV. Der 
Innenwiderstand liegt dabei im Ohm Bereich. Allerdings ist der 
Wirkungsgrad der ganzen Anordnung sehr gering, da nur ein geringer Teil 
der Wärmenergie an das Thermoelement übergeht. Deine Abgastemperatur ist 
hinter dem Thermolement ja nur unwesentlicht geringer.

Es gab da sogar mal ein Radio, welches mit solch einem Seebeckgenerator 
an einer Lampe das Radio versorgte.

http://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_05_03_waermeenergie_3.htm
(Im ersten Drittel ist das Radio zu finden)

MfG

von Peter D. (peda)


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http://www.radiomuseum.org/r/grundig_thermogenerator.html

In der Sowjetunion gab es ein ähnliches Gerät. Damit konnte man ein 
Transistorradio versorgen.

von Max N. (racerj)


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Super, danke! Vielen vielen Dank!

Ich wollte noch einmal auf die peltier-Elemente zurück kommen, davon hab 
ich nämlich genug zu Hause herum fliegen.

Geht das auch? Welche Seite müsste denn dann erhitzt werden. Die warme, 
oder ? :-)

Die Kalte wird dann gekühlt...

von Patrick C. (pcrom)


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> Welche Seite müsste denn dann erhitzt werden
Geht beides. Einmal bekommt man + - spannung heraus, andermal bekommen 
man - + heraus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max N. schrieb:
> Geht das auch? Welche Seite müsste denn dann erhitzt werden. Die warme,
> oder ? :-)

Probiers doch aus - wenn du da im Rahmen der zulässigen Temperaturen 
bleibst und ein Voltmeter anklemmst, bist du schnell im Bilde.

von Dr. S. (dr_schaefer)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> DAs sind Halbleiter-Bauelemente - damit sollte man besser nicht
> kokeln...

Wieso denn nicht? ;-)
Ne, um die teuren Thermogeneratoren wärs dann doch etwas schade. Ich 
würde auch eher mit was billigerem rumexperimentieren.

Dirk S. schrieb:
> Hmmm, da muss man also sehr viel verheizen, um ein kleines bisschen
> Strom zu generieren?

Ja, leider. Je nach Temperaturdifferenz ist der Wirkungsgrad schon vom 
prinzip her niedrig, meist wenige Prozent. 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad) Dazu kommt dann noch 
der Innenwiderstand und die DC/DC Verluste.

Max N. schrieb:
> Geht das auch? Welche Seite müsste denn dann erhitzt werden. Die warme,
> oder ? :-)
>
> Die Kalte wird dann gekühlt...

Ja, prinzipiell gehts aber auch anders rum, dann ist halt die 
Ausgangsspannung auch anders rum gepolt. Auf jeden Fall dürfte die 
Ausgangsspannung bei Peltierelementen niedriger sein als die von 
Thermogeneratoren, da die Dinger eben nicht für den Generatorbetrieb 
optimiert wurden.

von Martin K. (maart)


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Dr. Schäfer schrieb:
>> Die Kalte wird dann gekühlt...
>
> Ja, prinzipiell gehts aber auch anders rum, dann ist halt die
> Ausgangsspannung auch anders rum gepolt.

.....und wenn du das Feuer schnell hin- und herbewegst, hast du sogar 
Wechselstrom.

duck und weg

von (prx) A. K. (prx)


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Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
> Schmeiss den Schrott in die Tonne und spare massenhaft Oel. Eine moderne
> Heizung laeuft mit 80-100Grad Abgastemperatur. Das sind dann sicher 10%
> mehr Wirkungsgard, macht Hunderte von Litern Oel pro Jahr.

Wenn er Pech hat, dann muss er dafür aber nicht nur die Heizanlage, 
sondern auch den Schornstein umbauen.

von Ernst O. (ernstj)


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Dr. Schäfer schrieb:
> Ja, leider. Je nach Temperaturdifferenz ist der Wirkungsgrad schon vom
> prinzip her niedrig, meist wenige Prozent.
> (http://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad) Dazu kommt dann noch
> der Innenwiderstand und die DC/DC Verluste.

Lieber Herr Doktor, der Carnot-Wirkungsgrad bezieht sich auf 
Wärmekraftmaschinen und hat mit Elektrizität nix zu tun...

von Digi S. (digispark)


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Ist vom Wirkungsgrad her ein Stirling-Motor nicht sinnvoller?

von Dr. S. (dr_schaefer)


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Digi Spark schrieb:
> Ist vom Wirkungsgrad her ein Stirling-Motor nicht sinnvoller?

Bei höheren Temperaturdifferenzen ja, ist halt auch aufwändiger.

ernst oellers schrieb:
> Lieber Herr Doktor, der Carnot-Wirkungsgrad bezieht sich auf
> Wärmekraftmaschinen und hat mit Elektrizität nix zu tun...

Lieber Herr Oellers, dann lesen Sie doch mal bitte zB
 http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-28793/Ulland_Diss.pdf 
Kapitel 2.4.2: (nicht von mir...)
"Der Thermogenerator als Wärmekraftmaschine"

Oder die Angegebenen Quellen zB [39] D. Agrawal and V. Menon, “The 
thermoelectric Generator as an Endoreversible Carnot Engine,” J.Phys.D: 
Appl.Phys., vol. 30, pp. 357–359, 1997.

Wikipedia lesen kann ich auch...

von Magic S. (magic_smoke)


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Alle Preise auf Anfrage. Klasse. Damit man auch ja nicht nachrechnen 
kann, daß sich die Dinger niemals amortisieren.

von Dr. S. (dr_schaefer)


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Wieso, Preise gibts doch, können halt schwanken:
http://thermalforce.de/de/product/thermogenerator/price_list_TEG.pdf

Amortisieren werden sich die Dinger auf eine normale Art und Weise eh 
nie. Also im direkten Vergleich mit ner Batterie oder einem Netzteil.

Lohnen tut sich das nur wenn zB ein Batteriewechsel wegen Anfahrt und 
Arbeitszeit sehr teuer ist (mal so als Beispiel).

von Ernst O. (ernstj)


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Dr. Schäfer schrieb:
> Lieber Herr Oellers, dann lesen Sie doch mal bitte zB
> 
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-28793/Ulland_Diss.pdf
> Kapitel 2.4.2: (nicht von mir...)
> "Der Thermogenerator als Wärmekraftmaschine"

OK.

Die Definition für den Carnot'schen Wirkungsrad bezieht sich auf 
Wärmekraftmaschinen und meint den Grad der Umwandlung von thermischer in 
mechanische Energie unter der Annahme eines idealen, nicht 
verlustbehafteten Prozesses. Reale Prozesse sind dagegen verlustbehaftet 
und erreichen regelmaessig niedrigere Wirkungsgrade.

Jetzt kann man das Konzept auch auf andere Energieumwandlungsprozesse 
anwenden, z.B. thermoelektrische Prozesse. Auch die haben Verluste und 
einen Wirkungsgrad, der mit abnehmenden Verlusten einem Grenzwert 
zustrebt. Diesen Grenzwert nach Herrn Carnot zu benennen, der mit 
Elektrizität nichts zu tun hatte, empfinde ich als - na ja - schrullig. 
Obwohl: Leistung in PS zu messen ist auch schrullig.

Übrigens, ich habe in der Ulland Diss. ein wenig gestöbert. Wenn ich 
Gleichung 2.28 hernehme und lambda1 = lambda2 setze und sigma1 = sigma2 
setze, dann erhalte ich Z=(deltaalpha)quadrat*sigma/4*lambda (und nicht 
Gleichung 2.29). Ulland schreibt (implizit) sogar, dass man alpha1 
gleich alpha2 setzen solle um Gleichung 2.29 zu erhalten, bei mir kommt 
dann allerdings 0 (Null) heraus. Ich glaube er meinte das nicht so.
Und ich will auch nicht alles nachrechnen.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias Sch. schrieb:

>> 5V, 2,5W mit einem thermoelement halte ich für unmöglich
>
> Das hättest du vllt. sagen können, bevor sie die Voyager Sonden damit
> ausgerüstet haben

Daniel hat naürlich recht, das  i s t  unmöglich. Mit Tausend in
Reihe geschalteten Thermoelementen geht das natürlich schon. :-)
Ob das ökologisch sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Wenn man
die Kosten eines solchen Generators mit denen einer Dienstreise
zur Voyagersonde zwecks Batteriewechsel vergleicht, sind sicherlich
auch diese Kosten vertretbar. :-)
Gruss
Harald

von Timm T. (Gast)


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Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
> Schmeiss den Schrott in die Tonne und spare massenhaft Oel. Eine moderne
> Heizung laeuft mit 80-100Grad Abgastemperatur.

Da würde sich mein Kessel, mein Schornstein und meine Nachbarschaft aber 
bedanken, wenn ich den Holzvergaser nur mit 100°C Abgastemperatur fahre. 
Der HV erzeugt nunmal prinzipiell mehr Wasserdampf, und der soll nicht 
unbedingt im Schornstein kondensieren.

Das Problem ist eher: Bei Stromausfall läßt sich der HV nicht so einfach 
abschalten wie eine Gasheizung, und muss die Wärme irgendwie 
wegbekommen. Dafür gibt es zwar Sicherheitseinrichtungen und 
konstruktive Möglichkeiten (Schwerkraftumwälzung), aber eine autarkte 
Versorgung würde nicht schaden. Also entweder eine USV, die etwa 200W 
für die Pumpen liefern müsste, oder der HV erzeugt seinen Strom selber. 
Also ein Stirlingmotor oder besagte Peltiers...

von Timm T. (Gast)


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>> http://www.radiomuseum.org/r/grundig_thermogenerator.html

0.6l Benzin in 6 Stunden => 100ml/h => etwa 75g/h => bei 11kWh/kg also 
etwa 800W, für 3W elektrische Leistung.

Das ist dann Energieeffizienzklasse XY, oder?

von Einhart P. (einhart)


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Nö, das ist Z--

von Harald W. (wilhelms)


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Einhart Pape schrieb:

> Nö, das ist Z--

Was kommt nach Z?

von Einhart P. (einhart)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Was kommt nach Z?

Was kommt vor A?

Nach Z kommt Z mit n Minuszeichen (n gegen unendlich)

von Dirk S. (dirk_s76)


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Dr. Schäfer schrieb:
> Dirk S. schrieb:
>> Hmmm, da muss man also sehr viel verheizen, um ein kleines bisschen
>> Strom zu generieren?
>
> Ja, leider. Je nach Temperaturdifferenz ist der Wirkungsgrad schon vom
> prinzip her niedrig, meist wenige Prozent.
> (http://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad) Dazu kommt dann noch
> der Innenwiderstand und die DC/DC Verluste.

Vielen Dank für den Link Dr. Schäfer, sobald ich mehr Zeit habe werde 
ich mich in die Materie einlesen. Das ganze mag nicht viel Strom 
erzeugen, hört sich aber sehr interessant an.

von Dr. S. (dr_schaefer)


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Dirk S. schrieb:
> Vielen Dank für den Link Dr. Schäfer, sobald ich mehr Zeit habe werde
> ich mich in die Materie einlesen. Das ganze mag nicht viel Strom
> erzeugen, hört sich aber sehr interessant an.

Gerne, es gibt ja durchaus manche Anwendungen wo es wirklich sinnvoll 
ist und sich sogar wirtschaftlich rentiert. Die sind aber sehr rar 
gesät...

ernst oellers schrieb:
> Diesen Grenzwert nach Herrn Carnot zu benennen, der mit
> Elektrizität nichts zu tun hatte, empfinde ich als - na ja - schrullig.
> Obwohl: Leistung in PS zu messen ist auch schrullig

Ist schon was dran. Ich kenne den Herrn Carnot seit Anfang an auch im 
Zusammenhang mit Thermogeneratoren, deswegen kam es mir nie so komisch 
vor.

von Dirk S. (dirk_s76)


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Dr. Schäfer schrieb:
> Dirk S. schrieb:
>> Vielen Dank für den Link Dr. Schäfer, sobald ich mehr Zeit habe werde
>> ich mich in die Materie einlesen. Das ganze mag nicht viel Strom
>> erzeugen, hört sich aber sehr interessant an.
>
> Gerne, es gibt ja durchaus manche Anwendungen wo es wirklich sinnvoll
> ist und sich sogar wirtschaftlich rentiert. Die sind aber sehr rar
> gesät...

Kannst du da paar Beispiele nennen?

von Magic S. (magic_smoke)


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Radioisotopengeneratoren (RTGs) z.B. zum Betrieb von abgelegenen 
Leuchttürmen und Funkrelais, Satelliten und Raumsonden, in neuester Zeit 
von Marsrovern.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Dr. Schäfer schrieb:
> Ist schon was dran. Ich kenne den Herrn Carnot seit Anfang an auch im
> Zusammenhang mit Thermogeneratoren, deswegen kam es mir nie so komisch
> vor.

Eine kritische Auseinandersetzung mit etablierten Begriffen kann machmal 
auch von Vorteil sein:

http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/altlast/3.pdf

von Dirk S. (dirk_s76)


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magic smoke schrieb:
> Radioisotopengeneratoren (RTGs) z.B. zum Betrieb von abgelegenen
> Leuchttürmen und Funkrelais, Satelliten und Raumsonden, in neuester Zeit
> von Marsrovern.
Das ist einleuchtend, ich dachte da aber eher an Beispiele wo man diese 
Art von Stromerzeugung im Haushalt einsetzen könnte. Gibt es überhaupt 
welche?

von Magic S. (magic_smoke)


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Ist mir nicht bekannt und würde auch nur funktionieren wenn Du einen 
Holzofen hast oder so.

Verschiedene Autohersteller überlegen, ob sie dieses Konzept zur 
Abwärmenutzung ausprobieren. Allerdings wohl ziemlich erfolglos bzw. 
unwirtschaftlich.

von Uhu U. (uhu)


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Dirk S. schrieb:
> wo man diese Art von Stromerzeugung im Haushalt einsetzen könnte.

Viele Gasgeräte nutzen Thermoelemente für die Sicherheitsabschaltung für 
den Fall, daß die Flamme erlischt:

In die Flamme ragt ein Thermoelement, das den Haltestrom für ein aktiv 
öffnendes Gasventil erzeugt.

von Magic S. (magic_smoke)


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Interessante Idee, aber da find ich den üblichen Ionisierungs-Sensor 
doch deutlich besser.

von Uhu U. (uhu)


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Das Prinzip ist uralt, braucht keine externe Stromversorgung, keine 
Elektronik und wurde außer in Gasherden, die noch immer so 
funktionieren, in allen Gasgeräten mit Zündflamme verbaut - es ist also 
millionenfach bewährt.

: Bearbeitet durch User
von Dr. S. (dr_schaefer)


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Dirk S. schrieb:
> Kannst du da paar Beispiele nennen?

Von fertigen Produkten? Schwierig... :-D
Wie Uhu schon geschrieben hat die Gasventile, es gab auch mal eine 
Armbanduhr von Seiko die so betrieben wurde:
http://www.roachman.com/thermic/

Die meisten Ideen zur Anwendung kenne ich aus dem Bereich 
Gebäudeautomatisierung oder Maschinenüberwachung. Also alles wo nur 
kleine Sensoren (klein im Sinne vom Stromverbrauch) versorgt werden 
müssen und Kabel verlegen aus Kostengründen keine Option ist. Der 
Batteriewechsel von zig Sensoren würde hohe Wartungskosten verursachen.

Deswegen sieht man Energy Harvesting auch kaum im Consumer-Bereich. Der 
Endkunde tauscht die Batterie, sieht nur den höheren Kaufpreis bei einer 
Lösung ohne Batterie...

Ab gesehen davon, ist mir keine Firma bekannt die Energy Harvesting 
Produkte herstellt und Gewinn macht. Die haben eigentlich alle nur 
Risikokapital.

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