Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Maschinenbau oder Informatik Studium?


von monty abi (Gast)


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Hi Leute.
Bin grad am Abi und mich am Entscheiden, was ich jetzt wirklich will.

Mathe mach ich gerne und das techn. Studium interessiert mich.

In Frage kommen für mich 2 grobe Richtungen:

Maschinenbau oder Informatik.
ET nicht, da mich das Plarinendesign, etc. nicht sehr interessiert.

Wo liegen da die Vor und Nachteile?

Maschinenbau in der Hoffnung auch nicht nur immer im Büro sitzen zu 
müssen,  evtl. mal IBN machen zu können und reisen zu können. Die 
Maschinerie ansehen zu können,  hören und fühlen. Stolz zu sein,  etwas 
konstruiert zu haben was real "läuft" wenn ihr wisst was ich meine. 
Jedoch macht mich das stutzig,  konnte in dem Forum lesen dass man oft 
im Team von 10 oder 20 Leuten an nem popeligen Aussenspiegel herum 
konstruiert zumindest im Automobilbereich. Möchte da schon eher in den 
schweren Maschinenbau und richtige Geräte konstruieren.

Informatik weil mich die Softwareentwicklung sehr interessiert, 
ausserdem Automatisierungstechnik, Robotik. Abläufe zu automatisieren 
macht mir Spaß. Würde auch gerne Leitsysteme programmieren.
D.h. wenn dann nur techn. Informatik.  Die Realität sieht evtl. auch 
anders aus wie ich gelesen habe. Schrottige Software, keine Doku, 
Ellbogen,  keiner hat ne Ahnung,  Chefs machen Druck..

Und auf keinen Fall will ich in nen Konzern. Dort hat man ja das 
Gegenteil. Exceljongleur und PowerPoint Schlachtfeld musste ich lesen. 
Fas wäre mir viel zu langweilig.  Respekt an alle hier, die das 
aushalten. Hört sich nicht prickelnd an.

So welche Richtung würdet ihr einschlagen?

Mfg
Stefan.

von nicht "Gast" (Gast)


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Moin,

vor allem eines solltest du tun. Aufhören über das Thema zu lesen. Du 
hast hier eine ganze Latte an Vorurteilen angehäuft. Das entspricht nur 
wenig der Realität und kommt eigentlich nur von Leuten, die mit ihrem 
Job unzufrieden sind.

Was liegt dir denn Deiner Meinung nach eher?

von Udo (Gast)


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beides könnte was für dich sein. In der Tat hast du viele Vorurteile, 
diese treffen teilweise zu, aber im Prinzip auf beide Fächer. Klar gibt 
es SW mit schrottiger Doku, aber genauso gibt es auch die 20 Konzernings 
die nur Excel jonglieren oder Aussenspiegel bauen. Allerdings ist das 
Arbeitsleben viel vielseitiger als das. Ich denke mit beiden Fächern 
kann man interessante Jobs bekommen.

von oszi40 (Gast)


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> Möchte da schon eher in den schweren Maschinenbau
> und richtige Geräte konstruieren.

1.Mach erst mal ein Praktikum im der Firma Deiner Träume!
2.Such Dir eine Uni, die diese Fachrichtung hat und das passende 
Wohnheim dazu.

von Klaus P. (Gast)


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monty abi schrieb:
> Hi Leute.
> Bin grad am Abi und mich am Entscheiden, was ich jetzt wirklich will.

Nur gut dass du Germanistik schon ausgeschlossen hast...

>
> Mathe mach ich gerne und das techn. Studium interessiert mich.
>
> In Frage kommen für mich 2 grobe Richtungen:
>
> Maschinenbau oder Informatik.

Informatik ist eher den Naturwissenschaften zuzuordnen. Maschinenbau ist 
"der" klassische Ingenieurstudiengang. Mathe benötigt man bei beiden. 
Bei der Informatik benötigt man aber darüber hinaus noch mehr 
theoretische Grundlagen als bei den Ingenieuren. Im Maschinenbaustudium 
darf man auch mal etwas anfassen, was noch knallt und stinkt.

Informatik ist keine Ausbildung zum Programmierer. Dafür gibt es eigene 
Berufe (auch wenn viele Informatiker sich letztendlich doch als 
Programmierer verdingen).

Eine solide Grundlage für ein interessantes Arbeitsleben in einem 
technisch orientierten Unternehmen bieten jedenfalls beide Studiengänge.

von Udo S. (urschmitt)


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Nur grob geschätzt 20% aller Ingenieure entwickeln irgendwas. Die 
anderen verwalten, organisieren, managen, testen, prüfen, kontrollieren, 
labern und schlafen.
In einer kleinen Firma hast du eher die Chanche vielseitige Arbeit zu 
bekommen. Dort gibts nicht für alles ne eigene Abteilung, sondern nur 
eine Handvoll Leute die alles erledigt kriegen müssen. Das geht vom 
Vorgespräch mit Kunden/Planung über die Realisierung bis hin zu 
Koordination mit Zulieferern oder gar auch mal etwas Vertrieb.
Ein Konzern bietet dagegen oft mehr Kohle, vermeintlich mehr Sicherheit 
und bessere Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber die hast du auch durch 
Wechsel später.
Schau dir mal Mechatronik an. Scheint evt das zu sein was dich 
interessiert. Dazu dann noch etwas Informatik und schon kannst du alles 
-ein bischen- :-)

Später im Beruf kommt dann doch alles anders als man vorher sich gedacht 
hatte.
Studiere also das was dir Spass macht.

von old man (Gast)


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Ich würde mal sagen: Höre auf deinen Bauch und mache das was dir mehr 
liegt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass Informatik und Mechanik 
gleich stark ausgeprägt sind. Außer es ist beides 0. Wenn du bis jetzt 
nicht einigermaßen tief in die Informatik eingedrungen bist und es nicht 
jetzt schon praktisch dein Hobby ist, dann wird das eh nichts mehr. 
Berufswahl ist nicht wie Einkaufen wo man im Internet Testberichte 
vergleichen kann. Wenn du dich für eine Sache nicht berufen fühlst oder 
nicht dafür brennst wirst du niemals gut in dieser Sache.

Das ist wie in der Musik. Man kann zwar jedes Instrument mit viel 
Aufwand so halbwegs lernen. Begabung und Begeisterung ist aber durch 
nichts zu ersetzen....

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus P. schrieb:
> Informatik ist eher den Naturwissenschaften zuzuordnen.

Interessante These. Um welche Natur geht es da?

Man neigt sonst eher dazu, sie zusammen mit der verwandten Mathematik 
dem eigens dafür erfundenen Begriff der Strukturwissenschaften 
zuzuordnen. Weil man mangels Natur ziemliche Schwierigkeiten hat, beide 
als Naturwissenschaften zu sehen, und sich auch nicht jeder davon gerne 
als Geisteswissenschaftler sieht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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old man schrieb:
> Wenn du bis jetzt
> nicht einigermaßen tief in die Informatik eingedrungen bist und es nicht
> jetzt schon praktisch dein Hobby ist, dann wird das eh nichts mehr.

Ein verbreiteter Irrtum. Die wenigsten Chirurgen haben schon vor dem 
Studium praktische Erfahrungen im Familienkreis gewinnen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Noch was: Überlege dir ob du an einer FH oder einer Uni/TU/TH studierst. 
An einer Uni wirst du bei einem Elektrotechnikstudium nie den Lötkolben 
in die Hand nehmen, bei einer FH ist das Studium oft etwas weniger tief 
theoretisch.

p.s. Automatisierungstechnik gibt es auch als Studienfach

: Bearbeitet durch User
von Anonym (Gast)


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Wie wäre es mit Mechatronik?

von Olaf (Gast)


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> Ein verbreiteter Irrtum. Die wenigsten Chirurgen haben schon vor dem
> Studium praktische Erfahrungen im Familienkreis gewinnen. ;-)

Ja, aber bei einem schlechten Chirurgen koennen sich die Kunden 
hinterher nicht mehr beschweren. :-)


Der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Ingenieur 
haengt nicht an der Note auf dem Diplom! Wer ein guter Informatiker 
werden will, der sollte auch vorher schon Interesse dafuer gezeigt 
haben. Der hat also z.B einen Compiler auf seinem PC installiert und 
kann damit grob umgehen. Oder hat in seiner STadtbuechrei schonmal 
Buecher in der Richtung ausgeliehen und aus Interesse gelesen. Er liesst 
regelmaessig die c't, ix oder aehnliches. Hat zumindest mal darueber 
nachgedacht einen Rhasberry Pi zu kaufen.

Hat man nichts in der Richtung vorzuweisen dann wird man sicherlich das 
Studium auch schaffen. Manchmal sogar besser als die richtigen Ings, 
aber man wird doch nur ein sehr unterdurchschnittlicher Ingenieur. Also 
genau die Sorte die wirklich nur noch mit Powerpoint rumkaspert. Und wir 
wollen mal nicht vergessen das Informatik ein Modefach ist. Da gibt es 
viel Konkurenz und auslese. .-)


> An einer Uni wirst du bei einem Elektrotechnikstudium nie den Lötkolben
> in die Hand nehmen, bei einer FH ist das Studium oft etwas weniger tief
> theoretisch.

Naja, ich schaetze mal 90% der Studenten im ET Studium an einer FH haben 
auch niemals einen Loetkolben in der Hand. (ausser in der Freizeit 
vielleicht). Ich sehe den Unterschied eher im geforderten 
Abstraktionsvermoegen. Ich hatte damals den Eindruck das mindestens 50% 
meiner Mitstudenten im Fach theoretische Nachrichtentechnik nicht mehr 
verstanden haben was da abgeht. An der STelle geht die Uni sicher noch 
deutlich weiter.

Olaf

von strömpf (Gast)


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Was Du studierst und was Du vielleicht schon fünf Jahre nach dem Studium 
machen wirst, sind häufig zwei deutlich unterschiedliche Dinge. Das 
Studium ist lediglich ein Sprungbrett in die Berufswelt. Dein 
beruflicher Weg wird voraussichtlich sowieso nicht gerade sein, sondern 
auch viele Kurven und Abzweigungen enthalten. Es ist auch nicht 
abschätzbar, mit welchen Techniken Du Dich in 10 Jahren beschäftigen 
wirst, denn vieles davon gibt es heute noch gar nicht.

Konzentriere Dich jetzt erst einmal darauf, dass Du den momentan für 
Dich besten Studiengang und Studienort findest. Auch im Studium wirst Du 
viele neue Möglichkeiten entdecken, die Deinen späteren Weg deutlich 
beeinflussen werden.

von Steel (Gast)


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monty abi schrieb:
> weil mich die Softwareentwicklung sehr interessiert,
> ausserdem Automatisierungstechnik, Robotik. Abläufe zu automatisieren
> macht mir Spaß. Würde auch gerne Leitsysteme programmieren.
> D.h. wenn dann nur techn. Informatik.

Nein. Alles was du aufzählst ist klassisches Arbeitsgebiet von 
Elektrotechnik-Ingenieuren. Wie du auf die Idee kommst, die würden nur 
Leiterkarten machen, ist mir schleierhaft. Die passende Fachrichtung 
wäre Elektrotechnik - Automatisierungstechnik.

Und gerade als ET-Ing geht es auch auf die Baustelle bei ner IBN. Der 
Maschinenbauer macht nur die Stahlteile vorher im CAD, die braucht man 
nicht mehr auf der Baustelle prüfen, das macht man vorher, die 
"funktionieren". Die Anpassungsarbeiten, Antriebe in Betrieb nehmen, SPS 
Software anpassen... das machen alles ET-Ings.

von Sascha (Gast)


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An monty abi:
Die goldene Mitte wäre vielleicht Mechatronik. Eventuell.

Natürlich solltest Du auf Deinen Bauch hören und letztlich nur das 
machen, wo Dein Herz dran hängt. Pfeif auf Arbeitsmarktzahlen und 
aktuelle Trends (Stichwort Schweinezyklus). Man ist nur gut in den 
Dingen, die einem Spaß machen.

Natürlich kann man das als Abiturient nicht wissen. Hab ich damals auch 
nicht (anno '92). Ich musste erst mal ein E-Technikstudium halb 
vertrödeln (inkl. nebenbei jobben und schlichtweg erwachsen werden), um 
später auf eine Informatikausbildung zu wechseln. Nach fast 15 
Berufsjahren im SW-Bereich hat mich Mechatronik gereizt, um dem 
Tunnelblick etwas vorzubeugen und ein wenig in die Breite zu gehen. Das 
studiere ich gerade neben dem Job, als Fernstudiengang. Macht Spaß, ist 
aber hart, vor allem wenn der Day Job anspruchsvoll ist und Du noch 
Familie hast. Hätte ich mal früher machen sollen.
"Hätte hätte Fahrradkette..." ;)

Natürlich könnte man argumentieren (und viele tun das genre sehr 
leidenschaftlich...), dass Mechatronik nur eine Art 'Best of' von Inf., 
Masch.Bau und E-Technik ist, es aber an Tiefe mangelt. Aber genau dazu 
gibt es Berufserfahrung und anschließende persönliche Ausprägungen. 
Beweisen kann man sich noch früh genug. Nicht jeder landet in der 
Automation oder Fahrzeugindustrie. Es gibt für jeden Topf einen Deckel, 
nur manchmal braucht man Geduld, Glück oder Zufallsbekanntschaften 
abseits der üblichen Netzwerke.

Mach Dir keinen Kopf. Du kannst innerhalb des Grundstudiums i.d.R. ohne 
großes Drama wechseln, wenn Du merkst, du bist im falschen Film. Auch 
Fehltritte gehören zum Reifeprozess, aber die muss jeder selbst machen. 
Wer nie Fehler macht macht auch nie was wirklich richtig.

For allem: keine Hektik. Viele Jungstudenten glauben, das neue 
Bologna-Tempo mitmachen zu müssen, weil sonst der Ofen aus ist. Das ist 
Quatsch. Was aber wahr ist, dass mit 'keinen Fehler machen wollen' und 
'keine Zeit verlieren wollen' Persönlichkeitsbildung, Profil und 'Eier 
in der Hose' auf der Strecke bleibt, stattdessen sich aber Egoismus, 
Ellenbogenmentalistät, Angst und Neigung zu Depression breit macht (ich 
sag nur Ritalin und andere Amphetamine zum 'Durchhalten'...). Das weiß 
man natürlich als junger Mensch nicht, und niemand geht da gerne mit 
hausieren.
Wer jetzt anfängt zu studieren, hat es schwerer als 'ältere Semester', 
weil ihr bedingt durch die verkürzte Obesrstufe und Wegfall von 
Wehr-/Ersatzdienst einen auf Erwachsen machen sollt, es aber einfach 
noch nicht seid.
Im übrigen: wer Turbo macht, hat länger bis zur Rente ;)

Daher: mach erst mal. Egal was. Aber hör auf Deine innere Stimme, 
nicht die von anderen.

von Steel (Gast)


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Sascha schrieb:
> Aber hör auf Deine innere Stimme,
> nicht die von anderen.

Man kann ihm aber wenigstens raten welcher Studiengang denn zu seiner 
inneren Stimme (bzw. seinem Interesse) passt. Er hatte da anscheinen 
völlig falsche Vorstellunge. DAS ist ein Fehler, den man nicht begehen 
braucht.

von Pit (Gast)


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Ich denke auch, dass dann Mechatronik was für dich ist.
Vor allem weil du was von Robotik und Automatisierung sagst. Das macht 
kein Informatiker. Die beschäftigen sich eher mit Betriebssystemen, 
Datenbanken und irgendwelchen Algortihmen. Elektrotechniker 
programmieren eher Roboterm komplette Automatisierungsstraßen, 
Steuergeräte und und und
Vielleicht ist ja auch Kybernetik was für dich.

von Walter T. (nicolas)


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Steel schrieb:
> Er hatte da anscheinen
> völlig falsche Vorstellunge.

Ich kenne aber niemanden der keine Ausbildung vorher hatte, bei dem vor 
dem Studium die Vorstellungen vom späteren Beruf nicht mit dem späteren 
Beruf meilenweit entfernt waren.

Welcher lebensfrohe junge Mensch träumt schon von Berufen wie 
"Controlling", "Qualitätsmanagement", "technischer Vertrieb", 
"Prüfstatiker", "Produktingenieur", "Prozeßmanager Harmonisierung" usw. 
?

(Um es mit Monty Python zu sagen: "I wanted to be a prison guard, a 
pilot or a fireman. Now I'm head of the advisory board.")

Sprich: Der spätere Weg ist wenig vorherzusehen.

Ich halte Maschinenbau für das interessantere Studium, mit dem das 
Weltbild weniger als durch Informatik eingeengt wird, aber das ist meine 
eigene Meinung.

von Steel (Gast)


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Ich halte Maschinenbau für ungeeignet seine Berufswünsche später 
umzusetzen. Da passt Etechnik viel besser, als Notlösung ginge noch 
Mechatronik, was aber deutlich schlechteres Ansehen hat auf dem 
Arbeitsmarkt.

von Pit (Gast)


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Steel schrieb:
> als Notlösung ginge noch
> Mechatronik, was aber deutlich schlechteres Ansehen hat auf dem
> Arbeitsmarkt

Kann ich nicht bestätigen. Gerade bei Land- und Baumaschinenherstellern 
kommt der Mechatroniker immer mehr. Von der Sache her würde ich aber 
auch eher was "richtiges" studieren.
Ich selbst habe eine Lehre zum Mechatroniker gemacht und mich dadurch 
für ein Elektrotechnik-Studium entschieden. Als Mechatroniker wird man 
nie als vollwärtiger Maschinenbauer und Elektrotechniker gesehen. Egal 
wie gut man ist aber das kann sich in ein paar Jahren ändern

von Steel (Gast)


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Pit schrieb:
> Als Mechatroniker wird man
> nie als vollwärtiger Maschinenbauer und Elektrotechniker gesehen. Egal
> wie gut man ist aber das kann sich in ein paar Jahren ändern

Du sagst es doch selber... Zumal die Jobangebote von Land- und 
Baumaschinenherstellern es nicht rausreißen werden ;-)

von oszi40 (Gast)


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Steel schrieb:
> Ich halte Maschinenbau für ungeeignet seine Berufswünsche später
> umzusetzen.

Es gibt nur wenige Leute, die bis zur Rente das Gleiche tun.

TS monty schrieb:
> und richtige Geräte konstruieren.

Bevor man etwas "richtig" konstuieren kann, wird man viel Erfahrung 
sammeln müssen. Auch eine simple Schraube sollte aus dem richtigen 
Material mit der richtigen Festigkeit bestehen. 
http://www.schrauben-guenstiger.de/Schrauben/Sechskantschrauben-DIN-933/Sechskantschrauben-DIN-933-Edelstahl-6299/Sechskantschrauben-M8/Sechskantschrauben-M8-x-40-138-138/ 
Vorteilhaft ist, wenn ein Fachmann sein Fachgebiet, etwas Software  und 
Kaufmännisches beherrscht.

von Pit (Gast)


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Steel schrieb:
> Du sagst es doch selber... Zumal die Jobangebote von Land- und
> Baumaschinenherstellern es nicht rausreißen werden ;-)

Der Markt ist bestimmt nicht so groß wie der Automobilbereich aber 
trotzdem gibt es dort einige Stellenangebote.
Meine Aussage war darauf bezogen, dass wen man sich als Mechatroniker 
auf eine reine Elektrotechnik oder eine reine Maschinenbaustelle 
bewirbt. Aber mittlerweile steht der Mechatroniker ja immer dabei. 
Eigentlich ist es eh egal was du studierst, hauptsache du bist gut ;-)

von Steel (Gast)


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Pit schrieb:
> Aber mittlerweile steht der Mechatroniker ja immer dabei.

Zumindest bei Stellen für Etechniker habe ich eigentlich noch NIE 
gesehen, dass auch der Machatroniker dabei steht.

von Sascha (Gast)


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Steel schrieb:
> Pit schrieb:
>> Aber mittlerweile steht der Mechatroniker ja immer dabei.
>
> Zumindest bei Stellen für Etechniker habe ich eigentlich noch NIE
> gesehen, dass auch der Machatroniker dabei steht.

Ich schon. Sogar ziemlich oft. Sogar Printanzeigen (zumindest hier in B. 
im Tagesspiegel). Ist halt ein Ingenieursstudiengang, d.h. inkl. den 
nötigen Grundlagen und Skills dazu. Und das zählt unterm Strich.
Das Dumme ist, dass nicht wenige das mit der Berusausbildung 
'Mechatroniker' verwechseln, was sich in etwa so ist wie Arzthelfer zu 
Arzt verhält. Ging mir im Bekanntenkreis auch schon so.. 'Was, 
Mechatronik? Ach so, du reparierst dann Autos?' <facepalm>

von spok (Gast)


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monty abi schrieb:
> ET nicht, da mich das Plarinendesign, etc. nicht sehr interessiert.

monty abi schrieb:
> Informatik weil mich die Softwareentwicklung sehr interessiert,
> ausserdem Automatisierungstechnik, Robotik.

Elektrotechnik != Platinendesign.
Du hast dir deinen Studiengang selbst genannt. Elektrotechnik mit 
Vertiefung Automatisierungstechnik. Unsere Automatsierer sprich Hard- 
sowie Software-Engineering sind fast ausnahmslos Etechniker.


monty abi schrieb:
> Möchte da schon eher in den
> schweren Maschinenbau und richtige Geräte konstruieren.

Dann musst du in den Sondermaschinenbau. Komme aus dem Maschinenbau 
(Hütten-/Walzwerkstechnik), eigentlich ist jede Anlage eine Anfertigung 
auf Kundenwunsch, allerdings ist die Mechanik fast ausnahmslos CopyOf. 
Da wird meist Projekt X angepasst, neu erfunden wird da selten. Was sehr 
oft Projektspezifisch "konstruiert" (oder besser sogar entwickelt) wird 
sind die Medienanlagen zur Kühlung/Schmierung oder die 
Medienaufbereitung. Oder der Hallenbau mit Fundamenten und Stahlbau. In 
den Grundzügen bleibt es aber das Gleiche.

In der Vergangenheit habe ich nur erlebt, dass ein Kunde aus Amerika mit 
sehr viel Know-How inklusive extrem strenger 
Geheimhaltungsverpflichtung, die sogar gegenüber unserer 
Unterlieferanten mehrfach bestätigt werden musste, eine absolute 
Neuentwicklung im Medienbereich mit uns durchgezogen hat. Komplexeste 
Anlage in der Firmengeschichte, die theoretische Entwicklung hat 1,5 
Jahren gedauert. Und ob das Ding laufen wird wissen wir immer noch nicht 
mit Sicherheit. Hier hast du dann die Chance auf interessante und 
stressige Inbetriebnahmen (rechne mit mehr als 60 Stunden pro Woche) als 
Verfahrenstechniker der Medienanlagen oder als der zuständige 
Automatisierer.

von Keins von Beiden (Gast)


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Steel schrieb:
> Ich halte Maschinenbau für ungeeignet seine Berufswünsche später
> umzusetzen. Da passt Etechnik viel besser,

Full ack, selbst von Maschinenbauer werden immer mehr Elektrokenntnisse 
und Kenntnisse der Informatik verlangt seitens der AG, was aber bei den 
meisten Hochschulen natürlich viel zu kurz kommt. Also zusätzlich in 
Eigenregie beibringen. Oder man endet als CAD-Äffchen beschäftigt beim 
Dienstleister im Automotivesktor.
Dazu gibt es sehr viele Maschinenbauer, die Konkurrenz ist groß.
E-Technik ist zur Zeit das Maß der Dinge. Maschinenbau ist momentan die 
ungünstigste Wahl, selbst mit einem Bauingenieurstuidum ist man akutuell 
besser dran. Vielseitigere, spannendere Jobs sind möglich.

von MaBauer (Gast)


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Keins von Beiden schrieb:
> Maschinenbau ist momentan die
> ungünstigste Wahl, selbst mit einem Bauingenieurstuidum ist man akutuell
> besser dran.

Ja?

Bekomme 48keur/jahr als Berufseinsteiger, frisch von FH.

Ganz ohne Vitamin B oder Top-Noten, Top-Praktika, ..

Wie viel bekommen BauIngs, frisch von der FH?

von Tommy (Gast)


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MaBauer schrieb:
> Wie viel bekommen BauIngs, frisch von der FH?

60k Minimum plus Firmenwagen.

von MaBauer (Gast)


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Tommy schrieb:
> 60k Minimum plus Firmenwagen.

Hehe :P

Habs wohl gut erwischt, u mad? ;)

von kyb (Gast)


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kann da auch nur Kybernetik in Stuttgart empfehlen. Mischung aus Info 
und Maschbau würde ich das nur bedingt nennen. Als Abiturient hätte ich 
aber wohl so gesehen

von Goldgrubensucher (Gast)


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MaBauer schrieb:
> Wie viel bekommen BauIngs, frisch von der FH?

Wieviel Mabauer bekommen stolze 48 Steine? Auch wohl nicht viele, kenne 
das jedenfalls selber, hatte 12 Vorstellungsgespräche 2012 bei 
Mittelständler. Rekord war 41.000 Euro in der Nähe von Heilbronn. Weiter 
südlich habe ich es nicht versucht, nicht "meine Welt".
Nordhessen und Rheinlandfpalz 36.000 und 35.000.
Die Absagwahrscheinlichkeit skalierte mit dem Jahresgehalt. Desto höher, 
desto größer die Absagewahrscheinlichkeit, da die die Zahl der 
Mitbewerber höher ist und auch Bessere anzieht.
Vielleicht sind die ganzen Goldgruben für MaBauer nur im äußersten Süden 
oder es gibt die Kohle nur für Top-Performer, auch wenn sie nicht 
erkennen (wollen), dass sie zu den Top-Performern gehören. Für den Rest 
gibts bei den Goldgruben dann wohl noch nicht mal ein 
Vorstellungsgespräch.

von Achim M. (minifloat)


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monty abi schrieb:
> ET nicht, da mich das Pla[t]inendesign, etc. nicht sehr interessiert.

Muss es auch nicht. Lass es doch jemand anders machen, z.B. den rechts 
neben dir sitzenden Layouter?

Klaus P. schrieb:
> Im Maschinenbaustudium
> darf man auch mal etwas anfassen, was noch knallt und stinkt.

Och, da hab ich während meines E-Technik-Studiums als Werkstudent auch 
Laborversuche gemacht. Elektronik kann im Fehlerfall auch knallen und 
stinken ;)

: Bearbeitet durch User
von Hans Ulli K. (Gast)


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Komt mir irgendwie bekannt vor

BWL vs. Physik
http://www.youtube.com/watch?v=e05oEabNZAY

SCNR

von Crank (Gast)


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Jetzt vielleicht noch nicht.. Aber die Tendenz geht in eine klare 
Richtung. In meiner Umgebung habe ich den Eindruck, jeder Schlosser geht 
Maschbau studieren. Das selbe mit den KFZ-Mechanikern im Fahrzeugbau. 
Allein die Tischgespräche in der Mensa haben innerhalb der letzten 3 
Jahre drastisch an Niveau verloren..

von Crank (Gast)


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Achja.. Und ich habe den Eindruck, der TO ist eindeutig 
Mikrocontroller.net geschädigt. Sein Schubladendenken ist kaum zu 
übersehen. Traurig sowas

von hans (Gast)


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Ja, viele MaBaus stehen am Ende wirklich an der Drehbank und finden nur 
dank ihres Schweißerscheins aus Bundeswehrzeiten einen Job in einen 
MaBau unternehmen....

von Disponent (Gast)


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monty abi (TO) schrieb im Beitrag #3425585:
> Am besten in den ersten Jahren nach dem Studium international und dann
> nach ein paar Jahren Erfahrung den Dr. machen und dann auf eine
> ruhigere/gehobenere Stelle wechseln.

Da bleibt dir wohl nur ein Wechsel zu einem Forschungsinstitut oder 
besser ne Hochschule übrig, ansonsten wird das mit Dr. in der Industrie 
mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht "ruhiger". Gibt aber dafür 
entsprechend "Zaster".
Es ist nicht so, dass der Dr. dich auf eine Art gehobenen Hochsitz 
befördert, so dass du nur noch das Treiben bequem aus der Ferne 
gutbezahlt beobachten brauchst.

hans schrieb:
> Ja, viele MaBaus stehen am Ende wirklich an der Drehbank und finden nur
> dank ihres Schweißerscheins aus Bundeswehrzeiten einen Job in einen
> MaBau unternehmen....

Von Abbrechern hatte ich schon 2005 schon solche Storys gehört, bis auf 
den Schweißerschein, es war der Lkw-Füherschein, der ihnen dann zum Job 
verhalf. Der andere Rest hatte eh ne (Metall)lehre, konnte dann wieder 
in der Industrie einsteigen oder manche haben einen Stockwerk tiefer 
akademisch angesiedelt und den Techniker in Angriff genommen. Wenn das 
jetzt aber auch schon mit gestandenen Absolventen passiert, bodenlose 
Sauerei. Müsste eigentlich jeder damit in die Presse gehen und jeden Tag 
ein neues Schicksal präsentiert werden, um ein Bewusstsein dafür zu 
schaffen,
Da liegt die Schuld nämlich eindeutig bei der Industrie. Entweder beim 
Bedarf maßlos geflunkert oder Anforderungen stellen, die keine Lehre an 
der Hochschule erfüllen kann.

von Walter T. (nicolas)


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hans schrieb:
> Ja, viele MaBaus stehen am Ende wirklich an der Drehbank und finden nur
> dank ihres Schweißerscheins aus Bundeswehrzeiten einen Job in einen
> MaBau unternehmen....

Man könnte meinen, das gesamte Forum sei eine von der Industrie 
inszenierte Verschwörung, um die Lohnerwartungen der Ingenieure zu 
dämpfen. Oder liegt das doch nur daran, daß Jammerer immer lauter rufen 
als andere Leute?

Ein zweifelnder
W.T.

von (prx) A. K. (prx)


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Walter Tarpan schrieb:
> Oder liegt das doch nur daran, daß Jammerer immer lauter rufen
> als andere Leute?

Einerseits dies. Andererseits auch daran, dass sich von den anderen 
Leuten viele angewidert aus einem solchen Forum verdrücken, wenn sie mal 
ein paar Jammerthreads und Heiners durch haben.

von (prx) A. K. (prx)


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MaBauer schrieb im Beitrag #3425699:
> Vielleicht erkennen manche Leute auch Ironie einfach nie. :P

Wenn du hier im Irrenhaus mal eine Weile mitliest, dann weisst du, dass 
beim Jammern selten Ironie beteiligt ist. Bei Heiner schon, zumindest 
wird er selbst sein Getrolle so verstehen.

: Bearbeitet durch User
von Disponent (Gast)


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Walter Tarpan schrieb:
> Man könnte meinen, das gesamte Forum sei eine von der Industrie
> inszenierte Verschwörung, um die Lohnerwartungen der Ingenieure zu
> dämpfen.

Glaube ich kaum, wenn die Industrie ein Interesse an geringen Löhnen 
hat, macht sie das Gegenteil. Gute Aussichten verkünden (lassen) und 
Werbung für Ingenieurstudiengänge betreiben. Dann regelt wieder Angebot 
und Nachfrage das Gehalt in die gewünschten Bahnen. Man fängt ja auch 
keine Maus, indem man ihr Angst vor der Falle macht, nein man macht die 
Falle augenscheinlich attraktiv mit Speck und dann bämm!

von Udo (Gast)


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also dieses Forum wird in erster Linie von gefrusteten Leuten mit 
Beiträgen gefüttert, wie Versager die nach einem Langzeistudium nix 
finden und am Flughafen für 8 Euro pro h als Packer arbeiten etc. oder 
solche die in Dunkeldeutschland leben und sich keine 20 km von ihrem 
Dorf weg bewegen wollen usw.

Manchmal tummeln sich auch ein paar Leute rum, von der IG Metall 
Arbeitnehmer Disneyland Fraktion, von wegen Einstieg mit Bachelor und 
35h Woche mit mindestens 55-60k, mit Master 60-70k zum Einstieg, nach 
2-5 Jahren mindestens 80k, wer aber dreist fragt kriegt 100k + 
Firmenwagen.

von Crank (Gast)


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Aus genau diesem Grund ist dieses Forum für angehende Studenten ein sehr 
gefährliches Terrain. Wie beim TO, der in seinen Vorstellungen hier 
quasi Beiträge der letzten Monate "zitiert". Mach deine Zukunft nicht 
von irgendeinem Internetforum abhängig!

von Sneim (Gast)


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Crank schrieb:
> Aus genau diesem Grund ist dieses Forum für angehende Studenten
> ein sehr
> gefährliches Terrain. Wie beim TO, der in seinen Vorstellungen hier
> quasi Beiträge der letzten Monate "zitiert". Mach deine Zukunft nicht
> von irgendeinem Internetforum abhängig!

Ja, dieses Forum hier ist ziemlich amüsant. Ich stehe jetzt auch kurz 
vor dem Ende meines Studiums und die Geschichten die ich hier gelesen 
habe, die habe ich auch nur hier gelesen. Von keinem Alumnus oder 
Kommilitonen sind mir je solche Geschichten geliefert worden wie hier.

Wenn man sich hier im Forum ein Berufsbild des Ingenieurs machen will, 
dann kann man ja nur zu dem Schluss kommen, dass Ingenieure in 
Deutschland ausgbeutet, unterbezahlt und manisch depressiv sind. 
Nirgendswo habe ich je so ein verzerrtes Selbstbild erlebt.

Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Aber: Wie schon 
aufgeführt wurde, hier posten vor allem diejnigen die ein Problem mit 
sich selbst oder mit ihrem Berufsbild haben.

Zusätzlich herrscht hier keine Registrierungspflicht, daher kann jeder 
rumtrollen und rumblödeln wie er möchte. Auch ich habe mich dabei selbst 
erwischt.

Ihr müsst euere Ansichten mal relativieren. Wenn man als gut 
ausgebildeter Ingenieur der Elektrotechnik oder des Maschinenbaus in 
Deutschland keine anständige Arbeit mehr findet, dann gibt es die 
nirgends mehr auf der Welt. Alle schauen auf uns, wie wir weiterhin der 
Krise in Europa trotzen, die Energiewende durchpeitschen und dennoch 
einen königlichen Lebensstandard aufrechterhalten.

Deswegen würde ich jedem Studienanfänger oder Interessierten dringend 
abraten hier im Forum zu lesen. Informiert euch an einer "neutralen" 
Stelle über eure Berufswünsche. Wenn ihr wissen wollt wie die regionale 
Lage auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure ist, dann ruft beim Arbeitsamt 
an oder macht gleich einen Termin aus. Man muss nur nachfragen, es 
kostet nicht mal etwas. Generell gibt es soviele Möglichkeiten sich 
darüber Informationen zu besorgen die nicht voreingenommen oder 
verfälscht sind, dass es mich regelmäßig wundert warum hier noch 
Postings wie "Was soll sich studieren???" kommen. Vielleicht ist daran 
aber auch die Bequemlichkeit schuld.

von Claus M. (energy)


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Sneim schrieb:
> Ihr müsst euere Ansichten mal relativieren. Wenn man als gut
> ausgebildeter Ingenieur der Elektrotechnik oder des Maschinenbaus in
> Deutschland keine anständige Arbeit mehr findet, dann gibt es die
> nirgends mehr auf der Welt. Alle schauen auf uns, wie wir weiterhin der
> Krise in Europa trotzen, die Energiewende durchpeitschen und dennoch
> einen königlichen Lebensstandard aufrechterhalten.


Ojehmineh, da stehen einem ja die Haare zu Berge, sowas von einem 
Frischling. Arbeite erstmal selber irgendwo, bevor Du hier so einen Müll 
rausbläst. Und verdiene dir den "königlichen Lebensstandard" selber, 
nicht von Papa bezahlt. Da redest du von "uns", ohne je selber einen 
Finger krumm gemacht zu haben. Wir sprechen uns in 20 Jahren wieder...

von Udo-Heiner (Gast)


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Sneim schrieb:
> Alle schauen auf uns, wie wir weiterhin der
> Krise in Europa trotzen

Und was glausbt, mit welchen Mitteln Deutschland so "gut" dasteht?

Kleiner Tipp:

Der Bürger (Arbeitnehmer) profitiert nicht!

von Udo-Heiner (Gast)


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von Udo (Gast)


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immer noch besser arm dran als arm ab ..

von Antimedial (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Ojehmineh, da stehen einem ja die Haare zu Berge, sowas von einem
> Frischling. Arbeite erstmal selber irgendwo, bevor Du hier so einen Müll
> rausbläst. Und verdiene dir den "königlichen Lebensstandard" selber,
> nicht von Papa bezahlt. Da redest du von "uns", ohne je selber einen
> Finger krumm gemacht zu haben. Wir sprechen uns in 20 Jahren wieder...

Ich bin kein Frischling, ich kann aber die Aussage zu 100% bestätigen. 
Im weltweiten Vergleich geht es uns wahnsinnig gut (der Begriff 
"königlich" trifft es schon sehr gut), selbst ein Hartz-IV-Empfänger 
lebt wirklich gut. Immerhin bekommt der unter anderem eine 40qm-Wohnung 
vom Staat bezahlt, davon können viele Asiaten nur träumen, obwohl sie 
einen 60+ Stunden Job (bzw. mehrere Jobs) haben.

Und auch ein Ingenieur, der bei einer Kleinklitsche 40k verdient, kann 
sich doch einen recht hohen Lebensstandard leisten. Selbst mit Familie 
und ohne zweites Einkommen kann man recht gut überleben und sich sogar 
eine eigene Wohnung und ein vernünftiges Auto leisten. Das ist schon ein 
hoher Lebensstandard, wenn man es aus dem richtigen Blickwinkel 
betrachtet.

Man kann sich über viele Dinge beklagen (schlechte Arbeitsbedingungen, 
Konkurrenzdruck, Bürokratie, Stress), aber die finanzielle Situation ist 
bei Ingenieuren wirklich viel zu gut, um darüber meckern zu können.

von Claus M. (energy)


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Antimedial schrieb:
> Man kann sich über viele Dinge beklagen (schlechte Arbeitsbedingungen,
> Konkurrenzdruck, Bürokratie, Stress), aber die finanzielle Situation ist
> bei Ingenieuren wirklich viel zu gut, um darüber meckern zu können.

LoL, darum gibt es ja auch keine Demos. Aber es ist doch immer wieder 
lächerlich, den Vergleich zu dritte Welt Ländern zu ziehen (iss dein 
Butterbrot auf, die Kinder in Afrika wären dankbar dafür!!!). Wenn du 
zufrieden bist, dann ist es ja gut. Trotzdem sinkt der Lebensstandard in 
Deutschland für Ingenieure im Vergleich zu früheren Zeiten. Und das 
liegt nicht nur am globalen Preisdruck sondern auch daran, dass das 
schöne Geld halt anders verteilt wird (an Aktionäre z.B.).

von Antimedial (Gast)


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Claus M. schrieb:
> LoL, darum gibt es ja auch keine Demos. Aber es ist doch immer wieder
> lächerlich, den Vergleich zu dritte Welt Ländern zu ziehen (iss dein
> Butterbrot auf, die Kinder in Afrika wären dankbar dafür!!!).

China würde ich jetzt nicht zu der dritten Welt zählen. Brasilien und 
Mexico auch nicht. Wahlweise kannst du dir auch mal ein Slum im wohl 
immer noch reichsten Land der Welt anschauen, wenn dir der Vergleich 
besser gefällt. Davon abgesehen: Doch, genau so einen Vergleich braucht 
man, um sich mal wieder bewusst zu werden, wie gut es uns geht. 
Dummerweise passt das dem Berufsjammerer nicht, weil er sonst ja 
zugestehen müsste, dass es ihm gar nicht so schlecht geht.

Claus M. schrieb:
> Trotzdem sinkt der Lebensstandard in
> Deutschland für Ingenieure im Vergleich zu früheren Zeiten.

Das ist nicht schön, aber es ist völlig unvermeidlich und auch richtig 
so.

Claus M. schrieb:
> Und das
> liegt nicht nur am globalen Preisdruck sondern auch daran, dass das
> schöne Geld halt anders verteilt wird (an Aktionäre z.B.).

Ach ja, die bösen Aktionäre. Was hindert dich daran, selbst einer zu 
werden? Dann kannst du dich an der Geldverteilung beteiligen. Davon 
abgesehen sind viele Leute selbst unbewusst diese bösen Aktionäre, weil 
sie schön brav in ihre Riester-Rente oder ihre Lebensversicherung 
einzahlen.

von Claus M. (energy)


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Antimedial schrieb:
> Claus M. schrieb:
>> Trotzdem sinkt der Lebensstandard in
>> Deutschland für Ingenieure im Vergleich zu früheren Zeiten.
>
> Das ist nicht schön, aber es ist völlig unvermeidlich und auch richtig
> so.

Lass mich raten, das ist natürlich richtig so, weil es dich selber nicht 
betrifft. Du sitzt vermutlich auf einem gemütlichen Konzernjob und 
gönnst den anderen den Dreck unter den Fingern nicht.

von info123 (Gast)


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monty abi (TO) schrieb:
> Als Maschinenbauer kann man dann viel leichter in einen Bereich wie
> Produktionslogistik/Informatik wechseln als ein Informatiker umgekehrt
> in den Maschinenbau. Denk ich halt.  Als Maschinenbauer lernt man Sachen
> wie Thermodynamik, Physik auch ein bisschen ET, etc. als Informatiker
> hat man das halt alles nicht.
Genau, so ist es. Das ist nicht zum unterschätzen, als Informatiker 
bleibst du immer eingeschränkt, du wirst immer als "ITler" angesehen, 
nicht als "vielseitiger" Ing, der auch mal Softwareabteilung leiten 
kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Claus M. schrieb:
> LoL, darum gibt es ja auch keine Demos. Aber es ist doch immer wieder
> lächerlich, den Vergleich zu dritte Welt Ländern zu ziehen

Muss man nicht. Auch in den USA kommen viele Leute nur mit Zweitjobs so 
grade über die Runden.

von Udo (Gast)


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info123 schrieb:
> "vielseitiger" Ing

kannst dir in die Haare schmieren.


Es gibt genug SW-Experten, dafür braucht man keinen "vielseitigen 
Ing."-Trottel.

von hans (Gast)


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Ist doch hier auch nicht anders - kenne viele die Hiwi an der Uni sind 
und noch nebei Joben. Bei meiner Freundin gibts für Doktoranten nur 1/4 
Stellen und dort Joben auch viele nebenbei! (Und das sind alles 
Absolventen mit Master - also auch in Deutschland ist es nicht 
ungewöhnliches als Absolvent mehrere Hobs zu haben (ist im Medienbereich 
mit deren Volontariatsstellen sogar noch schlimmer))

von Claus M. (energy)


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A. K. schrieb:
> Auch in den USA kommen viele Leute nur mit Zweitjobs so
> grade über die Runden.

Aber keine Ingenieure. Das sind Leute ohne Ausbildung. Die Ingenieure 
aus USA die ich kenne verdienen jenseits der 100k$ und leben dort sehr 
gut, das mit wesentlich geringeren Abgaben als hierzulande.

Und Land, Häuser, Klamotten, Lebensmittel und Autos sind natürlich auch 
wesentlich billiger als hier.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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hans schrieb:
> Ist doch hier auch nicht anders - kenne viele die Hiwi an der Uni sind
> und noch nebei Joben. Bei meiner Freundin gibts für Doktoranten nur 1/4
> Stellen und dort Joben auch viele nebenbei!

Das ist freilich deren eigene Entscheidung. Wer sich auf dieser 
Bildungsschiene bewegt, der weiss das schon vorher und nimmt es bewusst 
in Kauf.

von hans (Gast)


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Das gilt für die USA auch. Wer einen Job beim militär annimmt braucht 
keinen zweit Job! (Einer der Gründe warum dieses sich aus den unteren 
Schichten rekrutiert) Aber wie dort gibts halt keinen alternativen! (Das 
GG garantiert freie Berufswahl und für einiges benötigt man halt eine 
Promotion (zB zur berufung als Prof.))

von Kaiser von China (Gast)


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Sneim schrieb:
> und dennoch
> einen königlichen Lebensstandard aufrechterhalten.

Also wenn dieser "königliche Lebensstandard" vor der Krise in der EU und 
jetzt in sogenannten Boomländern angewendet werden würde, wäre der 
Maschinen- und Fahrzeugbau mindestens um 1/3 geschrumpft, da nur wenige 
die Kohle für die schönen teuren deutschen Sachen haben. Auch im 
Maschinenbau gibt es für viele Ingenieure Jobs, die weit entfernt von 
gut bezahlt sind. In der Autindustrie Gang und Gäbe, von den OEMs werden 
diese Läden dann mit Awards wie z. B. Global Supplier Award geadelt. 
Kein Wunder, beste Qualität zu Toppreisen. Rezept: Niedrige Löhne und 
absolute Chefknute. Davon bekommt der OEM-Mitarbeiter, der mindestens 40 
% mehr verdient, natürlich nix von mit, sitzt da in einer Art 
Fantasieland, abgeschottet von der rauen Wirklichkeit der globalisierten 
Arbeitswelt.

von (prx) A. K. (prx)


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Claus M. schrieb:
> Die Ingenieure
> aus USA die ich kenne verdienen jenseits der 100k$ und leben dort sehr
> gut, das mit wesentlich geringeren Abgaben als hierzulande.

Mich würde in diesem Zusammenhang mal die Gesamtbilanz solcher Gehälter 
interessieren. Hast du was dazu? Viele vergessen ja bei 
grenzüberschreitender Gehaltsbetrachtung, das jeweilige versteckte 
Gehalt mitzurechnen. Also die zum Gehalt gehörenden Sozial- und 
Versicherungskosten, die aber im offiziellen Jahresgehalt nur teilweise 
enthalten sind. So kann sich ein deutlich höheres Gehalt als gleich oder 
niedriger erweisen, wenn man diese Kosten selbst übernimmt. Oder man 
lässt es sein, freut sich des Geldes und hat andererseits Angst vor 
einem möglichen Abstieg.

: Bearbeitet durch User
von Sneim (Gast)


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Claus M. schrieb:
> LoL

Tut mir leid, aber nachdem ich das gelesen habe bin ich davon überzeugt, 
dass wir nicht auf der selben Augenhöhe miteinander diskutieren können.

Wie alt bist du, zwölf?

von NightTimeMyTime (Gast)


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Hallo Stefan

Wenn ich dich richtig verstehe, interessierst du dich für einige 
technische Bereiche und es fällt dir schwer, dich jetzt festzulegen.

Vorweg: Die Studienrichtung zu wechseln ist zwar immer nen Rückschritt, 
aber kein Beinbruch. Viele landen im Laufe ihres Berufslebens auch in 
einem Bereich, der nicht typisch ist für ihren Abschluss. Und manche 
machen noch ein Aufbaustudium um die Richtung zu ändern.

Allerdings gilt: Je Später der Richtungswechsel, desto mehr Aufwand.

Meine Empfehlung: Nimm dir noch ein Jahr Zeit und mach mind. zwei 
ausführliche (2-3 Monate) Praktika, jeweils in die Richtungen, die du 
genannt hast. Sprich mit den Leuten, deren Arbeit dich interessiert, und 
frage sie, welche Ausbildung sie haben und was sie davon jetzt 
verwenden. Und was sie in ihrer Ausbildung vermisst haben.
Wenn du die Praktika gut dokumentierst (Praktikumsbericht mit 
Tageszusammenfassung und Wochenbericht, ggf infos über Projekte an denen 
du irgendwie beteiligt wurdest) und ein Zeugnis bekommst, dann werden 
die in den Ingenieursstudiengängen meistens anerkannt.

Schöne Grüße

Stephan

von Claus M. (energy)


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Sneim schrieb:
> Tut mir leid, aber nachdem ich das gelesen habe bin ich davon überzeugt,
> dass wir nicht auf der selben Augenhöhe miteinander diskutieren können.
>
> Wie alt bist du, zwölf?

Nö, tut mir leid, dass Du solcherlei >15 Jahre alten Internet-Slang 
bisher nicht begegnet bist auf dem Golfplatz, wo du sicher schon mit 12 
mit Lacotz Hemd Papi hinterherstiefeln musstest. Auf der 
Mitgliederversammlung der jungen Liberalen drückt man sich sicher auch 
nur gewählt aus.

von Sneim (Gast)


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So gut wie du fantasieren kannst, du solltest eher Schriftsteller 
werden.

von Claus M. (energy)


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Ich phantasiere nicht. Und alleine an der Rechtschreibung dieses Wortes 
sieht man, wer von uns beiden noch nicht trocken hinter den Ohren ist.

von Koloponium (Gast)


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>Und alleine an der Rechtschreibung dieses Wortes sieht man, wer von uns
>beiden noch nicht trocken hinter den Ohren ist.

Der ging jetzt aber nach hinten los:

http://www.duden.de/suchen/dudenonline/fantasieren

von (prx) A. K. (prx)


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Koloponium schrieb:
> Der ging jetzt aber nach hinten los:

Nö. Alt mit "ph", neu mit "f". Genau das hat er ausgedrückt.

von Koloponium (Gast)


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>Alt mit "ph", neu mit "f". Genau das hat er ausgedrückt

Darf man ab einem bestimmten Lebensalter nicht mehr auf neue 
Rechtschreibung umstellen?

Ich unterstelle mal, Claus M. ging davon aus, daß phantasieren mit "f" 
falsch geschrieben ist. Mit deiner Vorlage ist er jetzt natürlich 
entschuldigt.

von Claus M. (energy)


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A. K. schrieb:
> Koloponium schrieb:
>> Der ging jetzt aber nach hinten los:
>
> Nö. Alt mit "ph", neu mit "f". Genau das hat er ausgedrückt.

Danke!

von Claus M. (energy)


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Koloponium schrieb:
> Darf man ab einem bestimmten Lebensalter nicht mehr auf neue
> Rechtschreibung umstellen?
>
> Ich unterstelle mal, Claus M. ging davon aus, daß phantasieren mit "f"
> falsch geschrieben ist. Mit deiner Vorlage ist er jetzt natürlich
> entschuldigt.

Nein, das tat ich nicht. Und ab einem gewissen Alter stellt man sich bei 
manchen Wörtern nicht mehr auf neue Rechtschreibung um, weil es abartig 
ist. Dazu gehört Phantasie, aber auch Potential, Delphin, Ketchup... die 
schreibt man nur in neuer Rechtschreibung, wenn man es in der Schule so 
gelernt hat.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Claus M. schrieb:
> Dazu gehört Phantasie, aber auch Potential, Delphin, Ketchup...

Beim Ketschup empfiehlt gnädigerweise auch Herr Duden die klassische 
Version. Müsste sonst ja Ketschapp sein.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Lass mich raten, das ist natürlich richtig so, weil es dich selber nicht
> betrifft. Du sitzt vermutlich auf einem gemütlichen Konzernjob und
> gönnst den anderen den Dreck unter den Fingern nicht.

Richtig, mich betrifft es nicht. Aber nicht wegen meines zugegeben 
leicht überdurchschnittlich bezahlten Jobs, sondern weil ich meinen 
Lebensstandard weit unter meinem Gehalt ansiedle. Ich könnte locker 
30-40% Gehaltskürzung vertragen, ohne auch nur kleinste Einschnitte 
hinnehmen zu müssen. Ich konnte mir inzwischen dadurch eine richtig gute 
Reserve anlegen, aber das ist schon alles.

Davon abgesehen habe ich Dinge getan, für die geschätzte 90% der 
Ingenieure nicht bereit wären, um meine jetzige Position zu erreichen. 
Immer wieder findet man Meinungen wie: "Weiterbildung außerhalb der 
Arbeitszeit auf eigene Kosten? Mit mir nicht! Darum soll sich doch mein 
Arbeitgeber kümmern.", "Noch 15 Stunden in der Woche lernen zusätzlich 
zu meinem 40h+ Job, das schaffe ich nicht.", "Ich nehme bestimmt nicht 
den Laptop nach Hause um dort abends noch etwas fachliches zu 
recherchieren", "Aktienhandel? Nein, das interessiert mich nicht und 
Aktionäre sind sowieso nur böse und machen Unternehmen kaputt" oder 
"Ehrenamtliche Arbeit ist Zeitverschwendung". Weil ich in allen diesen 
Punkten aber eine ganz andere Einstellung habe, habe ich eine ganz 
andere Position, die mir etwas Luft verschafft.

von Udo (Gast)


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Antimedial schrieb:
> die geschätzte 90% der
> Ingenieure nicht bereit wären, um meine jetzige Position zu erreichen.
> Immer wieder findet man Meinungen wie: "Weiterbildung außerhalb der
> Arbeitszeit auf eigene Kosten? Mit mir nicht! Darum soll sich doch mein
> Arbeitgeber kümmern.", "Noch 15 Stunden in der Woche lernen zusätzlich
> zu meinem 40h+ Job, das schaffe ich nicht.", "Ich nehme bestimmt nicht
> den Laptop nach Hause um dort abends noch etwas fachliches zu
> recherchieren", "Aktienhandel? Nein, das interessiert mich nicht und
> Aktionäre sind sowieso nur böse und machen Unternehmen kaputt" oder
> "Ehrenamtliche Arbeit ist Zeitverschwendung". Weil ich in allen diesen
> Punkten aber eine ganz andere Einstellung habe, habe ich eine ganz
> andere Position, die mir etwas Luft verschafft.

das sind halt die Jammersäcke. Wer sich um sein Geld kümmert, sich damit 
befasst, sich nebenbei für seinen Beruf weiterbildet, so wie du 30-40% 
unter seinem Gehaltsniveau lebt (tue ich auch), gehört wo wie du 
sagtest, ca. zu den Top 10% der Ingenieure. Der Rest verprasst halt sein 
Gehalt und meint, es geht immer so weiter, bildet sich nicht fort und 
meint, auch die Anforderungen werden immer so sein wie jetzt und 
irgendwann sind sie nicht mehr für aktuelle Anforderungen zu gebrauchen, 
Job fällt weg, ALG1 ist viel weniger und sie stehen vor einem 
Schuldenberg und dem Ruin.

von Udo (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Weil ich in allen diesen
> Punkten aber eine ganz andere Einstellung habe, habe ich eine ganz
> andere Position, die mir etwas Luft verschafft.

Du sitzt genau so im Boot, bilde dir mal nichts ein.

Genauso wie Heiner, der hier auch gerne nach unten tritt.

Typisches Verhalten von Leuten, die Angst vor dem sozialen Abstieg 
haben.

von Udo_King_of_Peni.s.e.x (Gast)


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sozial absteigen kann jeder. Das ist richtig. Aber man kann die 
Warscheinlichkeit selber beeinflussen, in dem man sein Geld nicht 
verprasst, sich in gefragten Technologien weiterbildet, sich ein 
berufliches Netzwerk aufbaut und sich mit genügend Erfahrung selbständig 
macht, wo man nicht nur von einem Kunden (Arbeitgeber) abhängig ist, 
sondern von mehreren verschiedenen, die unabhängig sind. Gründet man 
eine GmbH ist man sogar steuerlich besser dran, wenn man das Geld nicht 
aus der Firma nimmt. So hat man mehr Kapital um weiter zu wachsen, als 
ein Angestellter, der fast die Hälfte von seinen Einkünften an den Staat 
abdrücken muss.

Auch kann man sein Geld vernünftig verwalten, statt sein ganzes Gehalt 
zu verprassen.

von Hans (Gast)


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Heiner, laber doch nicht so viel rum, sondern mach endlich.

Wir warten immer noch auf dein ET-Studium, deine Frau, deine 
Selbstständigkeit, ..

wieso kommt da nix?

Hast du als IT-Leiher zu viel Zeit und zu wenig Eier?

von Antimedial (Gast)


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Udo schrieb:
> Du sitzt genau so im Boot, bilde dir mal nichts ein.

Natürlich sitze ich auch im Boot. Aber ich kann schwimmen, was gefühlte 
90% meiner Mitstreiter nicht können.

Eine Sache dazu habe ich noch vergessen: Ich beschäftige mich regelmäßig 
mit Alternativen, stöbere Stellenausschreibungen, suche interessante 
Firmen, halte mir einen Plan B bereit und habe sogar einen fachbezogenen 
Nebenjob. Meine Kollegen würden das als absolute Zeitverschwendung 
bezeichnen. Aber es verschafft mir eine gewisse Unabhängigkeit.

von Dipl.- G. (hipot)


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Antimedial schrieb:

> Und auch ein Ingenieur, der bei einer Kleinklitsche 40k verdient, kann
> sich doch einen recht hohen Lebensstandard leisten. Selbst mit Familie
> und ohne zweites Einkommen kann man recht gut überleben und sich sogar
> eine eigene Wohnung und ein vernünftiges Auto leisten. Das ist schon ein
> hoher Lebensstandard, wenn man es aus dem richtigen Blickwinkel
> betrachtet.

Wieder die alte Leier von wegen Armut sei relativ. Der dümmste 
neoliberale Unfug überhaupt. Was interessiert der Vergleich mit der 
Dritten Welt? Deutsche arbeiten in Deutschland für deutsche Löhne und 
Gehälter, um das Leben in Deutschland zu bestreiten, und nicht in 
Bangladesh. Davon abgesehen ist die Armut der Dritten Welt einer der 
zentralen Pfeiler des globalen Kapitalismus. Eine Minderheit lebt gut 
auf Kosten der Mehrheit. Bereits der Club of Rome lieferte entsprechende 
Analysen, daß diese wahnsinnige Umverteilung nach Nordamerika und nach 
Europa sein muß, wenn die Menschen dort ihren Lebensstandard halten 
wollen. Leben wie in der EU geht nicht für alle auf dem Planeten. Das 
gibt die blaue Kugel nicht her. Der gegenwärtige Ressourcenverbrauch der 
Menschheit auf der Erde liegt bei mindestens 1,4 Erden.

Armut ist nicht relativ. Wenn verglichen werden soll, dann Äpfel mit 
Äpfeln. Und dann kommen nämlich Vergleiche der BRD mit Schweden, Kanada, 
den Vereinigten Staaten etc., wo es ruckzuck duster für die Mehrheit der 
deutschen Ingenieure wird.

Des weiteren möchte nicht jeder in ins beknackte hinterwäldlerische 
Bayern ziehen oder sich bei den konservativen Katholiken in BaWü 
tummeln. Ich hätte in Ostdeutschland mit meinem Abschluß für 36-38k 
anfangen dürfen. Absolut lächerlich gemessen an internationalen 
Gehältern für jemanden mit meiner Qualifikation und meinem Fachwissen, 
auch damals als Einsteiger.

Nicht jeder ist außerdem Konzerningenieur und kann auf Kosten der 
Mehrheit der anderen Ingenieure leben und vom gut bezahlten und bequemen 
Job faseln.
Daß es drunter noch Facharbeiter, Techniker gibt, denen noch weniger 
gezahlt wird, ist definitiv kein Argument, denn die leben noch viel mehr 
auf Pump heutzutage wie die Ingenieure. Ich komme aus dem Arbeitermilieu 
und sehe, wie es an der Front läuft. Ich jedenfalls würde kein Ingenieur 
in der BRD mehr sein wollen. Ausbeutung pur.

von Paul (Gast)


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Wie schaut es in den Staat eigentlich aus in Sachen Leiharbeit?

Hier sind die großen Stellenbörsen voll mit Ingenieursdienstleistern 
(Leiharbeit) und auch die Konzerne beschäftigen viele MA über (eigene) 
Dienstleister.

Selbst im hochgelobten Mittelstand bekomme ich mit, dass der Trend hier 
zur Anstellung über einen Dienstleister geht.

Ist das in den Staaten auch so?

von Paul (Gast)


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Emil schrieb im Beitrag #3429235:
> Paul schrieb:
>> Ist das in den Staaten auch so?
>
> natürlich nicht, wieso auch? dort kann man jemanden sehr unbürokratisch
> wieder vor die Tür setzen, da braucht es keine Leiharbeit.
>
> Ein Job in den Staaten ist fast schon so wie bei uns eine
> Freelancertätigkeit vom Kündigungsschutz her.

Dann finde ich das USA-Modell wesentlich besser.

Lieber dort im Mittelstand arbeiten, anstatt hier als Leiher 
rumgeschickt werden.

Würde auch erklären, weshalb Ingenieure in den Staat mehr verdienen als 
hier, wenn dort keine Zuhälter mitfinanziert werden müssen. :P

Also ist der Arbeitsmarkt für die meisten Ingenieure (exklusive IGM 
Ingenieursbeamte) in Deutschland inzwischen defacto schlechter als in 
den Staaten.

von Marco (Gast)


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Es gibt genug Unternehmen in Deutschland, die nach IG Metall Tarif 
bezahlen, auch im Mittelstand.
Es steht Dir frei, dich dort zu bewerben.

Ich finde wirklich nicht, dass man sich als Ingenieur in Deutschland 
beschweren kann, auch im Vergleich zu den USA. Ausnahmen gibt es 
natürlich immer und bestätigen nur die Regel.

P.S. Bayern ist übrigens weder becknackt noch hinterwäldlerisch. Es ist 
sogar so attraktiv, dass viele Leute hier ihren Urlaub verbringen.

von Schön wärs (Gast)


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Marco schrieb:
> Es gibt genug Unternehmen in Deutschland, die nach IG Metall Tarif
> bezahlen, auch im Mittelstand.

Unter 100 Mitarbeiter aber sehr selten.
Viele Mittelständler haben im Laufe der letzen 13 Jahre Tariflucht 
praktiziert. Man kann ja heute schon über einen BR froh sein.

von Dipl.- G. (hipot)


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Paul schrieb:

> Hier sind die großen Stellenbörsen voll mit Ingenieursdienstleistern
> (Leiharbeit) und auch die Konzerne beschäftigen viele MA über (eigene)
> Dienstleister.
>
> Selbst im hochgelobten Mittelstand bekomme ich mit, dass der Trend hier
> zur Anstellung über einen Dienstleister geht.
>
> Ist das in den Staaten auch so?

Im Vergleich mit der BRD ist der gesetzliche Kündigungsschutz in den 
Staaten sehr reduziert. Leiharbeit existiert in der Form der befristet 
Beschäftigten ("temporaries"), spielt für den Ingenieurarbeitsmarkt 
jedoch keine Rolle. Bis jetzt noch nie einen Leihingenieur getroffen 
hier. Unbefristete Festanstellung ist der Normalfall.

Der geringe Kündigungsschutz hat für die meisten Felder, wo Ingenieure 
eingesetzt werden, keine Bedeutung, außer, daß er den Beruf aufwertet. 
Läßt man die Großkonzerne außen vor, sind die Firmen, so kenne ich es 
zumindest, sehr damit beschäftigt, erfahrene/qualifizierte Mitarbeiter 
zu halten. Der Kündiungsschutz durchbricht dadurch die Asymmetrie 
zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wenn es mir am Ende der Woche 
nicht paßt, komme ich am Montag einfach nicht mehr und suche mir nen 
besseren Job. Kündigungsfristen gibt es keine, ich muß noch nichtmal in 
besonderer Form schriftlich Bescheid sagen. Man sollte natürlich, denn 
wer will schon Brücken einreißen, aber gesetzlich geregelt ist es nicht. 
Das Beschäftigungsverhältnis ist beiderseits "at will".

Die Realität in mittelständischen Unternehmen ist, daß man grobe 
Verfehlungen begehen muß, um rausgeschmissen zu werden. Ansonsten läuft 
es normal, im Alltag von der BRD nicht zu unterscheiden. Auf der anderen 
Seite ist es in meiner Firma in den vergangenen 4 Jahren ein-, zweimal 
passiert, daß ein Ingenieur, der eingestellt wurde, um xy zu machen, 
nach ein paar Tagen nicht mehr kam. Einer sagte dem Chef am Donnerstag 
nachmittags dreiviertel Vier "Das war mein letzter Tag, ich komme morgen 
nicht mehr.". Er hatte was Besseres gefunden. Ähnliche Aufgaben, besser 
bezahlt. Das Fehlen dieser Fachkräfte ließ Projekte stocken, den Bach 
runter gehen und schlug den Geschäftsstrategien bis 2015 in den 
entsprechenden Geschäftsfeldern in den Nacken.  Das Management schaute 
zunächst wie das Schwein ins Uhrwerk, reagierte dann und steigerte die 
Gehälter entsprechend. Mit Erfolg bis jetzt.

Die Gefahr sich zu verschätzen ist natürlich gegeben, wenn man versucht, 
die "Ich bin wichtig"-Karte zu spielen. Die Firmen machen nicht alles 
mit. Dennoch ist dem Ingenieur im allgemeinen eine nicht geringe 
Hebelwirkung gegeben, sofern er in der Firma gebraucht wird. Denn: Ein 
adäquater Ersatz kostet mindestens das gleiche, meistens mehr, und der 
Ersatz muß sich erst einarbeiten. Also lieber mehr bezahlen und die 
leistungsorientierte compensation noch steigern, vielleicht mehr Urlaub 
(das kann je nach Firma individuell verhandelt werden), mehr Motivieren, 
mehr Loben, mehr Verantworung geben und den Mitarbeiter nur ziehen 
lassen, wenn er unrealistische Forderungen stellt oder rumnörgelt ohne 
Leistungen zu zeigen, die das Ningeln rechtfertigen. Die US-KMU sind 
diesbezüglich sehr pragmatisch und relativ mitarbeiterfreundlich. In 
unserer Firma gibt es mehrere, die über 40 Jahre dabei sind und sich 
jetzt langsam peu a peu in den Ruhestand verabschieden.

: Bearbeitet durch User
von DrTech (Gast)


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Sag mal Dipl.Gott, was machst du denn eigentlich zu dieser 
unchristlichen Zeit noch?
Nichts besseres zu tun als in so nem Forum zu zu schreiben? Oder lebst 
du in den USA?  ;-)

von Antimedial (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Armut ist nicht relativ. Wenn verglichen werden soll, dann Äpfel mit
> Äpfeln.

Ich vergleiche Menschen mit Menschen. Oder was ist ein Chinese für dich?

von Antimedial (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Ich vergleiche Menschen mit Menschen.

Besser ausgedrückt: Ich vergleiche den Lebensstandard von zwei Menschen.

von Heiner (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Ich vergleiche Menschen mit Menschen.
>
> Besser ausgedrückt: Ich vergleiche den Lebensstandard von zwei Menschen.

Was natürlich grober Schwachsinn ist, zumindest in deinem Modell.

Aber wahrscheinlich bist du nicht intelligent genug, das nachvollziehen 
zu können. Macht nichts.

von Fritz C. (Gast)


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Hallo, bin auch am ähnlichen Punkt angelangt und kann mich nicht 
entscheiden.

Ist Maschinenbau wirklich so wie in den Medien dargestellt, an der 
Anlage, Werkstätte etc.?

Oder ist die Wirklichkeit eher zu 90% Cubicle, Büroarbeit,  Planung?

Anders gefragt wieviel Liter Kaffe säuft der durchschnittliche Ingenieur 
und wie oft ist man in der Werkstätte?

von Dipl Ing ( TH ) (Gast)


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Fritz C. schrieb:
> Oder ist die Wirklichkeit eher zu 90% Cubicle, Büroarbeit,  Planung?

Bei den meisten Maschinenbauern wohl eher 100%.

von Troll (Gast)


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Niemals Maschinenbau, schau dir doch mal die Jobangebote an.
Der Maschbauer von heute macht Plastikgehäuse für die Technik der EIngs.

von Fritz C. (Gast)


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Troll schrieb:
> Niemals Maschinenbau, schau dir doch mal die Jobangebote an. Der
> Maschbauer von heute macht Plastikgehäuse für die Technik der EIngs.

Das glaube ich nicht.

Quellen/Statistiken?

Besser vielleicht Wirtschaftsingenieur?  Da kann man dann "alles".

Aber Maschinenbau ist schon interessant:

Robotik, Automation,  grosse schwere Anlagen...

War mal als Praktikant in einem Hüttenwerk und war fasziniert. viel 
Dreck, laut, ölig, super Kollegen und am Abend hat man sich richtig gut 
gefühlt, weil man etwas geleistet hat. Nach einem Tag im Büro fühle ich 
mich nicht mehr so gut!!

von Fritz C. (Gast)


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Dipl Ing ( TH ) schrieb:
> Fritz C. schrieb:
> Oder ist die Wirklichkeit eher zu 90% Cubicle, Büroarbeit,  Planung?
>
> Bei den meisten Maschinenbauern wohl eher 100%.

Kannst du das ebenfalls belegen?

In den Medien werden Maschinenbauer eher in der Fabrik, Werkstätte, 
Halle dargestellt als wie 100% Bürojob. Damit man sich was vorstellen 
kann oder?

von Troll (Gast)


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Fritz C. schrieb:
> Troll schrieb:
>> Niemals Maschinenbau, schau dir doch mal die Jobangebote an. Der
>> Maschbauer von heute macht Plastikgehäuse für die Technik der EIngs.
>
> Das glaube ich nicht.
>
> Quellen/Statistiken?
>
> Besser vielleicht Wirtschaftsingenieur?  Da kann man dann "alles".
>
> Aber Maschinenbau ist schon interessant:
>
> Robotik, Automation,  grosse schwere Anlagen...
>
> War mal als Praktikant in einem Hüttenwerk und war fasziniert. viel
> Dreck, laut, ölig, super Kollegen und am Abend hat man sich richtig gut
> gefühlt, weil man etwas geleistet hat. Nach einem Tag im Büro fühle ich
> mich nicht mehr so gut!!

Das stimmt so nicht.
Robotik, Automatisierungstechnik sind alles Bereiche für 
Elektroingenieure. Das Problem am Maschbau ist das die Einsatzgebiete 
relativ "langweilig" sind jedenfalls für mich. Oder ist konstruieren mit 
Catia ProE usw. wirklich für irgendwem hier auf dauer "spannend"? Wohl 
kaum. Und alleine wenn man in die Jobbörse schaut und sieht WAS die 
Maschbau Ings. meisten machen sind das irgendwelche Gehäuse.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Häh? Sind doch grundverschiedene Dinge voran hast du mehr Spaß? 
Gebraucht werden aber beide nicht!

von Arc N. (arc)


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Fritz C. schrieb:
> Troll schrieb:
>> Niemals Maschinenbau, schau dir doch mal die Jobangebote an. Der
>> Maschbauer von heute macht Plastikgehäuse für die Technik der EIngs.
>
> Das glaube ich nicht.
>
> Quellen/Statistiken?
>
> Besser vielleicht Wirtschaftsingenieur?  Da kann man dann "alles".
>
> Aber Maschinenbau ist schon interessant:
>
> Robotik, Automation,  grosse schwere Anlagen...
>

Dann vielleicht die passende Kombination studieren?
Mechatronik (nein, nicht KFZ-Mechatronik) z.B.
http://www.uni-hannover.de/de/studium/studienfuehrer/mechatronik/studieninhalt/index.php

http://www.mechatronik.studium.uni-erlangen.de/studieninteressierte/

http://www.mechatronik.tu-darmstadt.de/bachelormec/einfuehrung.de.jsp

Je nach Uni gibt's mal mehr mal weniger aus einem der Bereiche 
Maschinenbau, E-Technik und Informatik.

von Hendrik L. (lbd)


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Es kommt darauf an, was Du nach Deinem Studum machen möchtest:

Ich habe Maschinenbau (UNI) studiert, danach WiWi(UNI), beides mit guten 
Abschlüssen. Parallel dazuInformatik an der FernUni Hagen  - ohne 
Abschluss.

Bin dann aber dann eher zufällig in der Informatik gestartet, habe in 
allen Jahren auch einmal 5 Jahre im Maschinenbau gearbeitet.
Heute arbeite ich als Manager in der Mechatronikbranche, die sich aber 
immer weiter vom Maschinenbau (und sogar von der E-Technik) entfernt. 
Die Informatik bestimmt alles - aufgrund der "Virtualisierung" - immer 
mehr Realität wird im Computer abgebildet!

Letztendlich war es egal, was ich (im technischen Bereich) studiert 
habe: Entscheidend waren das Ing-Studium generell und das WiWi-Studium 
in Anschluß. Witzigerweise arbeite ich genau in der Technologie, in der 
ich keinen Abschluß habe. Einem E-Techniker oder MaschBauer unterstellt 
man universelle Verwendbarkeit - wer das Ing. Studium gut absolviert 
hat, ist "brauchbar" - so denken viele Unternehmen.
Das Schöne - meine UNI ist sehr renommiert, das hat mir bei allen 
Bewerbungen sehr geholfen!

Der Vorteil an meinem "springenden" Werdegang, es macht am Arbeitsmarkt 
"robust". Bin für die Unternehmen immer "Multi-Purpose" gewesen, 
branchenübergreifend! In der IT gestartet, von der IT in die Telecom, 
von der Telecom in die Software-Industrie, von dieser in den 
Maschinenbau und nun seit ca. 7 Jahren in der Mechatronik. Wenn ich nach 
Stellen gesucht habe, standen immer mehrere Branchen zur Auswahl, lief 
die eine Branche gerade nicht, dann eben die andere ...! Ein ganz großer 
Vorteil, das vergrößert die Auswahl an Unternehmen bei den 
Bewerbungsaktionen um Faktoren (ohne weiteres um den Faktor 10)! 
Mittelständler stehen übrigends solchen Kandidaten positiver gegenüber, 
weil sie gerne Multi-Purpose Leute haben - ihre Leute sollen möglichst 
viele Fähigkeiten auf mehren Gebieten haben ...!

Es gibt allerdings auch den Nachteil, dass manche Unternehmen mir in 
Interviews eine fehlende (geradlinige) Orientierung unterstellt haben - 
letzendlich auch viele Absagen ohne Einladung.

Sie argumentieren ja zu Recht, wenn sie sagen, dass man mit einer 
lebenslangen Spezialisierung in einer Branche in dieser auch Vorstand 
werden kann, warum also diese Sprünge? "Mussten Sie wechseln ??? ..."
Bei BMW würde ich mit diesem Lebenslauf nie punkten können!
Allerdings findet ein "lebenslanger" BMW - Ingenieur (> 50) auch in 
keiner anderen Branche als in der Autoindustrie einen Job ...!

Habe sogar zwischendurch 2 Jahre nicht gearbeitet (aus privaten Gründen) 
- und dann sofort bei meinen Neubewerbungen wieder drei 
Managementpositionen zur Auswahl gehabt: Siemens (Maschinenbau- 
Kraftwerke), Telekom (ITK-Systeme) und einen großen weltweiten 
Mittelständler (Mechatronik).
Beim letzteren habe ich angeheuert, arbeite dort seit mehreren Jahren.

Branchenunabhängig ist ganz wichtig - wenn Technologien oder Branchen 
untergehen, hat man dennoch am Arbeitsmarkt einen Wert. Und wer hätte es 
gedacht, sogar die Utilities (RWE /e.on) - zu meiner Zeit die Bastionen 
in Deutschland und immer eine Empfehlung für Absolventen als Garant für 
lebenslanges Arbeiten können diese Sicherheit schon lange nicht mehr 
bieten. Da bietet ein Mittelständler schon beinahe mehr Sicherheit - 
allerdings auch nicht zwangsläufig.

Und 40 - 45 Jahre Arbeitsleben hält keine Branche durch, man muss die 
Zyklen mitmachen - bei einer Spezialisierung auf nur eine Technologie 
oder Branche schafft man keine Dauerbeschäftigung bis 40+ Jahre!

Ein großes Problem vieler älterer arbeitsloser Ingenieurakademiker ist 
ihr hoher Spezialisierungsgrad - zumeist leider aber in einer 
Technologie, die durch andere (neuere) Technologien überholt worden ist. 
Neue Technologiefelder besetzt man mit Studienabgängern, um ihr Uni- 
oder Forschungswissen in diesen neuen Technologien nutzen zu können!

Wichtigste Empfehlung an meinen Sohn, der gerade E-Technik studiert: 
Doppelstudium (Technik und WiWi - oder Jura) dann unbedingter 
Berufsstart in einem weltweiten Groß-Unternehmen ... dort versuchen, in 
10 Jahren die Leiter so hoch wie möglich zu kommen - am besten einige 
Jahre im Ausland.
Dann ein Wechsel in eine andere Branche - in Deutschland oder im 
Ausland.
(Ich selbst war nie im Ausland angestellt, habe aber die letzten 15 
Jahre lang sehr viel mit Kunden in den USA - teilweise vor Ort - 
gearbeitet).

Kurz vor 60 werde ich ein letztes Mal wechseln. Danach bin auch ich 
"alt" und habe danach keinen Marktwert mehr - aus rein biolgischen 
Betrachtungen! Noch vor 65 ist dann entgültig Schluß!

Viel Erfolg!

von Fritz C. (Gast)


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Hendrik L. schrieb:
> Es kommt darauf an, was Du nach Deinem Studum machen möchtest:

Vielen Dank Hendrik dass du die Erfahrung weitergibst!

Das klingt sehr gut, branchenunabhaengig sein, das wrrde ich versuchen!

Hätte nicht gedacht dass die Informatik alles bestimmt!
Habe halt Mühe mit Informatik im Beruf. Als Hobby sehr spannend. Aber 
als Informatiker ist es mal schwierig in einem Ingenieurbereich zu 
arbeiten, umgekehrt viel einfacher. Dem Informatiker fehlen halt die 
naturwissenschaftl. Grundlagen.

Du erwähntest RWE/eon.  Da geht's ja um die Energiebranche. Die suchen 
oft Petroleum Engineering Absolventen. Das kann man in Freiberg oder 
Clausthal studieren.

Würdest du das empfehlen oder ist so eine hohe Spezialisierung nur 
nachteilig?
Man soll angeblich global ganz schön reisen/herumkommen, was ich als 
Vorteil sehe.

von Hendrik L. (lbd)


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Fritz C. schrieb:
> Hendrik L. schrieb:
>> Es kommt darauf an, was Du nach Deinem Studum machen möchtest:
>
> Vielen Dank Hendrik dass du die Erfahrung weitergibst!
>
> Das klingt sehr gut, branchenunabhaengig sein, das wrrde ich versuchen!
>
> Hätte nicht gedacht dass die Informatik alles bestimmt!
> Habe halt Mühe mit Informatik im Beruf. Als Hobby sehr spannend. Aber
> als Informatiker ist es mal schwierig in einem Ingenieurbereich zu
> arbeiten, umgekehrt viel einfacher. Dem Informatiker fehlen halt die
> naturwissenschaftl. Grundlagen.
>
> Du erwähntest RWE/eon.  Da geht's ja um die Energiebranche. Die suchen
> oft Petroleum Engineering Absolventen. Das kann man in Freiberg oder
> Clausthal studieren.
>
> Würdest du das empfehlen oder ist so eine hohe Spezialisierung nur
> nachteilig?
> Man soll angeblich global ganz schön reisen/herumkommen, was ich als
> Vorteil sehe.

Würde ich eher nicht machen - besser Allgemeiner Maschinenbau ... ;-) - 
weil eben universaler!

Ich selbst habe mich im Maschinenbau extrem hochspezialisiert - das 
hätte normalerweise auch schief gehen können. Da bin ich nur 
rausgekommen, weil ich eben noch zwei andere Ausrichtungen anbieten 
konnte - der fehlende Abschluß in der IT spielte da keine Rolle mehr, 
weil ich mit zwei guten UNI- Abschlüssen sofort unterstellen konnte, 
dass ich den IT Abschluß geschafft hätte. Der dritte zusätzliche 
Abschluß hätte nur suggeriert, dass ich wohl eher ein Uni Typ bin und 
keine Lust gehabt hätte, zu arbeiten ... ich war im ersten Berufsjahr 29 
Jahre alt - geht heute gar nicht mehr (habe auch diesebezüglich Glück 
gehabt- war aber leichtsinnig).

Petroleum Engineering ist "Fracking" (unter anderem). Wenn das irgendwan 
wg. Umweltschutzkatastrophen eingestampft wird ... hast Du schon ein 
größers Problem.
Da kommst Du nur dann nur raus, wenn Du Glück hast und zusätzlich ebenso 
breit aufgestellt bist wie ich oben dargestellt habe.

Denk' mal an die hochspezialisierten OffShore Windkraft Ingenieure ... 
die haben momentan sicherlich nicht die besten Gefühle ...!

Noch ein weiterer Tip:

As Informatiker bei BMW (interne IT) arbeitest Du in einer 
Nebenfunktion, kostest nur ..., kannst zwar IT Leiter werden ... aber 
kostest trotzdem immer nur! Das ist in der Krise gefährlich!

Wenn Du aber bei SAP arbeiten würdest (in der IT) und SAP mit Deiner 
Leistung Geld verdient (also auf direktem Weg, indem man Deine Leistung 
an Endkunden verkaufen kann) ... hast Du einen ganz anderen Stellenwert.
Also immer wichtig, in der Linienorganisation zu arbeiten, wo man mit 
Dir Geld verdient.
Wird restrukturiert und man braucht Dich für's "Geld Verdienen", bleibst 
Du an Bord. Kostest Du nur, bist Du als erster draussen ...!

In anderen Worten, immer versuchen, in's Kerngeschäft zu kommen!

Viel Erfolg.

von MirkoB (Gast)


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Troll schrieb:
> Das stimmt so nicht.
> Robotik, Automatisierungstechnik sind alles Bereiche für
> Elektroingenieure.

...technische Mechanik, Schwingungsmechanik, Festigkeitslehre, 
Thermodynamik, Maschinendynamik, Werkstofftechnik... das sind halt alles 
Sachen die so ein EIng bloß 2x hören muss, wärend die dummen MaschIngs 
das bis ans Studienende bis zum erbrechen hören müssen, weil sie einfach 
zu dumm dafür sind... ;)
Zum Glück hat ja so eine Atomatisierungsstraße oder ein Industrieroboter 
keinerlei mechanische Komponenten...

Mirko

von Elektrogott (Gast)


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MirkoB schrieb:
> Troll schrieb:
>> Das stimmt so nicht.
>> Robotik, Automatisierungstechnik sind alles Bereiche für
>> Elektroingenieure.
>
> ...technische Mechanik, Schwingungsmechanik, Festigkeitslehre,
> Thermodynamik, Maschinendynamik, Werkstofftechnik... das sind halt alles
> Sachen die so ein EIng bloß 2x hören muss, wärend die dummen MaschIngs
> das bis ans Studienende bis zum erbrechen hören müssen, weil sie einfach
> zu dumm dafür sind... ;)
> Zum Glück hat ja so eine Atomatisierungsstraße oder ein Industrieroboter
> keinerlei mechanische Komponenten...
>
> Mirko

Im Vergleich zu den Elektrofächern ist das bisschen Freischneiden und 
Philosophieren über Gitteranordnungen doch ein schlechter Witz :D

von Troll (Gast)


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MirkoB schrieb:
> Troll schrieb:
>> Das stimmt so nicht.
>> Robotik, Automatisierungstechnik sind alles Bereiche für
>> Elektroingenieure.
>
> ...technische Mechanik, Schwingungsmechanik, Festigkeitslehre,
> Thermodynamik, Maschinendynamik, Werkstofftechnik... das sind halt alles
> Sachen die so ein EIng bloß 2x hören muss, wärend die dummen MaschIngs
> das bis ans Studienende bis zum erbrechen hören müssen, weil sie einfach
> zu dumm dafür sind... ;)
> Zum Glück hat ja so eine Atomatisierungsstraße oder ein Industrieroboter
> keinerlei mechanische Komponenten...
>
> Mirko

Jaa aber das sind sehr stark spez. Bereiche. Schau dir doch mal einen 
Industrieroboter an, besonders "komplex" ist das ganze nicht von der 
Mechanik.

von Progger (Gast)


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Informatik ist die bessere Wahl, wenn es später um Jobchancen und 
Geldverdienen geht. Maschinenbau ist da abgeschlagen, außerdem noch am 
Anfang eines dicken Schweinezykluses.
Einziger Nachteil in der Informatikbranche ist der noch ausgeprägte 
Jugendkult.

von Cyblord -. (cyblord)


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Progger schrieb:

> Einziger Nachteil in der Informatikbranche ist der noch ausgeprägte
> Jugendkult.

Und die Querensteiger sind ein Problem.
Jeder Ing. der schon mal auf einen 2 tägigen C Lehrgang war, meint er 
könne Software entwickeln.

von MirkoB (Gast)


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Troll schrieb:
> Jaa aber das sind sehr stark spez. Bereiche. Schau dir doch mal einen
> Industrieroboter an, besonders "komplex" ist das ganze nicht von der
> Mechanik.

Das sind keine speziellen Bereiche. Das sind alles Grundlagen(!) die ein 
Maschinenbauer hören und verstehen muss.

Ich stelle mir unter einem Industrieroboter keinen Arm vor, der 
irgendwelche Pralinen und Schachteln stapelt: So etwas ist wirklich 
nicht komplex. Das bekommt man auch mit Lego hin. Ich denke eher an 
Fertigungsstraßen im Automobilbau...

Kann man diese beiden Studiengänge nicht eher ergänzend sehen als 
gegeneinander arbeitend?

Mirko

von klausi (Gast)


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MirkoB schrieb:
> Ichr unter einem Industrieroboter keinen Arm vor, der
> irgendwelche Pralinen und Schachteln stapelt: So etwas ist wirklich
> nicht komplex. Das bekommt man auch mit Lego hin. Ich denke eher an
> Fertigungsstraßen im Automobilbau...

Na aber doch!  Das kann sehr komplex sein, man merkt du hast noch nie in 
der Logistik gearbeitet.

Versuch mal, verschieden schwere, grosse Kartons auf eine quadratische 
Palette im Tiefkühlbereich (Lebensmittel) zu packen..

von Troll (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3601631:
> cyblord ---- schrieb:
>> Progger schrieb:
>>
>>> Einziger Nachteil in der Informatikbranche ist der noch ausgeprägte
>>> Jugendkult.
>>
>> Und die Querensteiger sind ein Problem.
>> Jeder Ing. der schon mal auf einen 2 tägigen C Lehrgang war, meint er
>> könne Software entwickeln.
>
> Ist ja auch so! Informatiker sind einfach überflüssig!

Korrekt, kein (normaler) Etechnik Ing. wird für kleines Geld irgend ein 
Programm für Windows entwickeln sondern hauptsächlich Hardware nah 
programmieren. Und genau hier gibt es eben keine "Quereinsteiger" mit 
Ausbildung.

von Troll (Gast)


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MirkoB schrieb:

> Ich stelle mir unter einem Industrieroboter keinen Arm vor, der
> irgendwelche Pralinen und Schachteln stapelt: So etwas ist wirklich
> nicht komplex. Das bekommt man auch mit Lego hin. Ich denke eher an
> Fertigungsstraßen im Automobilbau...
>
> Kann man diese beiden Studiengänge nicht eher ergänzend sehen als
> gegeneinander arbeitend?
>
> Mirko

Ich sage nicht das einzelne Bereiche nicht "komplex" genug sind. Ich 
sehe es nur an was Maschbau Ings den ganzen langen Tag arbeiten und dass 
ist wirklich ziemlich langweilig. Wenn man mit mehreren Mann ein 
"Außenspiegel" konstruiert...

von MirkoB (Gast)


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klausi schrieb:
> Versuch mal, verschieden schwere, grosse Kartons auf eine quadratische
> Palette im Tiefkühlbereich (Lebensmittel) zu packen..

...ups...ich hatte mich oben verschrieben:
Da steht "Pralinen und Schachteln stapelt"...ich meinte aber "Pralinen 
IN Schachteln stapelt". (Was bei näherem Lesen aber auch nicht besser 
klingt)
;)

Das Ursprungsthema war je eher, wen Du einen solchen Verpackungsroboter 
konstruieren lassen würdest...EIng oder MaschIng? ;)

Mirko

von MirkoB (Gast)


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Troll schrieb:
> Ich
> sehe es nur an was Maschbau Ings den ganzen langen Tag arbeiten und dass
> ist wirklich ziemlich langweilig. Wenn man mit mehreren Mann ein
> "Außenspiegel" konstruiert...

...vielleicht findest Du das langweilig? Ich sehe den ganzen Tag EIngs 
die in ihr Layoutprogramm/PSpice sehen und finde das ziemlich 
langweilig... ;)
Da reisst es nicht mal das Lötdampfschnüffeln wieder raus...

...und der komplexibilitätsgrad eines Außenspiegels kann beliebig hocgh 
werden: Mit Fernverstellung? Anklapbar? Mit Blinker? Wer baut die 
Tiefziehformen? Crashverhalten? Befestigung?
Wenn das Auto in Absehbarer Zeit fertig werden soll, teilt man eben 
solche Arbeitspakete...

Mirko

von Dipl.- G. (hipot)


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MirkoB schrieb:

> ...vielleicht findest Du das langweilig? Ich sehe den ganzen Tag EIngs
> die in ihr Layoutprogramm/PSpice sehen und finde das ziemlich
> langweilig... ;)
> Da reisst es nicht mal das Lötdampfschnüffeln wieder raus...
>
> Mirko

Sorry Maschinenbauer Mirko, aber nichts auf der Welt ist so geil wie 
mein Job.
https://www.youtube.com/watch?v=bC_cTjLpGug

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