Hallo, Einleitung: war heute bei Conrad weil meine Lötspitze nicht mehr das Lot halten konnte und an der Spitze nicht mehr richtig heiss wurde... Mein Lieblings Verkäufer hatte mir darauf hin Salmiak Stein + Kolophonium verkauft. Ausserdem habe ich mir noch ne neue Spitze gekauft da die alte wohl zu sehr oxidiert ist. ... Jetzt habe ich auf diversen Seiten gelesen das man Salmiak heute gar nicht mehr benutzt, da es heutige Spitzen zerstört (Legierung...) Die Meinungen schwanken da immer hin und her und häufig wird ZinnFix empfohlen, was eine komplett Lösung sein soll. Bei Wiki steht: "Ebenfalls findet es Anwendung beim Verzinnen, Verzinken oder Löten, da es die Fähigkeit besitzt, mit Metalloxiden leicht rauchende und schwach anhaftende Chloride zu bilden und somit die Metalloberfläche zu reinigen" Frage: Darf man heute noch bei neueren Spitzen Salmiak Stein benutzten? Wenn man es also noch verwenden darf, wie sieht es mit der Handhabung aus? --> welche Temperatur, wie lange drauf drum kratzen ... Würde mich wie immer über Antworten freuen... Gruss
Den nutzt man schon seit 30 Jahren nicht mehr für Elektroniklötkolben. Zum Reinigen reicht ein feuchter Schwamm oder ein Schwamm aus Metallspänen und wenn Du dann zum Löten vernünftiges Zinn benutzt solltest Du keine Probleme haben. Das Flußmittel im Zinn hilft auch gegen Ablagerungen auf der Spitze
Salmiaksteine benutzt man bei rohen Lötspitzen aus Kupfer, mit denen man dann so filigrane Dinge wie Regenrinnen oder Fensterbleche lötet. Elektronik aber lötet man mit so etwas etwa seit Aussterben der Röhrenradios nicht mehr. Selbst billige Baumarkt-Lötstationen haben beschichtete Lötspitzen -- und die ruiniert man mit Salmiakstein.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Salmiaksteine benutzt man bei rohen Lötspitzen aus Kupfer, mit denen man > dann so filigrane Dinge wie Regenrinnen oder Fensterbleche lötet. > > Elektronik aber lötet man mit so etwas etwa seit Aussterben der > Röhrenradios nicht mehr. > > Selbst billige Baumarkt-Lötstationen haben beschichtete Lötspitzen -- > und die ruiniert man mit Salmiakstein. Also hat der Conrad Verkäufer mich verarscht oder er hat seit über 30 Jahren keinen Kolben mehr in der Hand gehabt ;-) Naja wie dem auch sei... Habe auf jeden Fall kiloweise Lot geerbt und das bisslang immer benutzt. Vielleicht sollte ich mir dann mal neues kaufen ob wohl die Preise dafür zum in den Arsch beissen sind. Dank für die schnelle Antworten Gruss
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titus egal schrieb: > Also hat der Conrad Verkäufer mich verarscht oder er hat seit über 30 > Jahren keinen Kolben mehr in der Hand gehabt ;-) Merksatz: Unterstelle niemals bösen Willen, wenn Dummheit als Erklärung ausreicht. ;-)
titus egal schrieb: > Habe auf jeden Fall kiloweise Lot geerbt und > das bisslang immer benutzt. Vielleicht sollte ich mir dann mal neues > kaufen Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Das Lot schreibt Dir doch keinen "Salmiakstein" vor.
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titus egal schrieb: > weil meine Lötspitze nicht mehr das Lot halten > konnte und an der Spitze nicht mehr richtig heiss wurde... Welchen Kolben hast denn? Gerade solche, wo die Lötspitze mit einer Madenschraube geklemmt wird, neigen zu letzterem Problem. Besonders, wenn der Schaft der Spitze nicht mehr sauber ist oder die Bohrung im Kolben angegammelt ist.
Hallo, ich habe eine Weller Lötstation WECP-20... Also von der Seite ein fast unzerstörbares Gerät. Ich werde also in Zukunft den Salmiakstein nicht mehr benutzen und statt dessen ZinnFix (habe ich mir schon bestellt) und Kolophonium benutzen. Werde drauf achten das ich die Spitze nicht immer gleich auf volle Pulle hochhitze und nach jedem Lötvorgang am Ende die Nadel wieder sauber mache (am Schwämchen) und zum Schluss wieder mit frischem Zötzinn benetzte. Habe mal 2 Fotos angehängt... Auf dem Foto mit der dünnen Spitze sieht man die fast kaputte Spitze die ich mit Salmiakstein, Kolophonium und Lötzinn solange bearbeitet habe das sie vorne wieder ein bisschen Lot halten kann. Auf dem anderen Foto sieht man meine neue größere Lötspitze die ich gestern gekauft habe. Die braunen Verfärbungen kommen vom Flussmittel... Habe ziemliche viel Lot dran gelassen und den Kolben so abkühlen lassen um die Oxidation zu verhindern. Viele Grüße an Alle hier titus
Die Lötspitzen der Magnastat sind beschichtet, die brauchen eigentlich nicht viel Pflege. Direkt vor dem Ausschalten verzinne ich die Spitzen mit frischem Lötzinn und streife sie dann am Schwamm ab. Da geht auch das Metallwolleknäuel, ich habe mich bloß noch nicht so recht dran gewöhnen können.
titus egal schrieb: > Die braunen Verfärbungen kommen vom Flussmittel... > Habe ziemliche viel Lot dran gelassen und den Kolben so abkühlen lassen > um die Oxidation zu verhindern. Du läßt Lot dran, damit die abgekühlte Spitze nicht oxidiert? Verstehe ich das richtig? Wenn die Spitze kalt ist, oxidiert da gar nichts. Nur im warmen Zustand - und da solltest Du einfach nur regelmäßig die Spitze säubern (mindestens jedesmal, wenn Du den Kolben wieder aus der Ablage nimmst) und wieder frisch mit wenig Zinn verzinnst. Da oxidiert dann nichts, da verzundert auch nichts, die Spitze bleibt immer blitzblank. Das, was da auf Deinem 2. Foto zu sehen ist, so sieht bei mir eine Spitze nicht nach 10 Jahren aus und Deine soll neu sein?
radiostar schrieb: Das, was da auf Deinem 2. Foto zu sehen ist, so sieht bei mir eine Spitze nicht nach > 10 Jahren aus und Deine soll neu sein? Warm sieht sie so aus... Diese brauen Verfärbungen an der oberen Stelle kommen entweder vom Kolophonium oder von dem alten Lötdraht den ich von meinem Opa kiloweise geerbt habe... Kann es sein das Flussmittel in dem Lot nach Jahren schlecht wird ? Ich weiss das Metalle nach gewisser Zeit Rosten und sich an der Luft die Moleküle verändern... Aber ist es schlecht für die Lötspitze...? Gruss titus
titus egal schrieb: > oder von dem alten Lötdraht den ich von meinem Opa kiloweise > geerbt habe... Zumindest der Baumarkt-Lötdraht, den ich als Schüler hin- und wieder benutzt habe (das ist aber auch schon 30 Jahre her...), hat an meinem damaligen Brateisen solche Spuren hinterlassen. Ich nehme an, daß Dein Lötdraht von ähnlich schlechter Qualität ist. Den solltest Du zum Zinngießen an Silvester verwenden, nicht aber für die Elektronik. Kauf Dir deshalb einen vernünftigen neuen Lötdraht, so teuer ist der auch nicht - eine 100g-Spule ist preiswert und sollte ein ganzes Weilchen reichen.
Hallo, Bei meinen allerersten Konstruktionen Ende der 60er Jahre habe ich für die Kabelanschlüsse Lötösen auf der LP vorgesehen und die Kabel mit salmiakhaltigem Lot (gabs damals jedenfalls) gelötet, mit dem "Erfolg" dass alle Verbindungen innerhalb eines Jahres einfach abgefallen sind. Seitdem habe ich nie mehr sowas angerührt. Gruss Reinhard
Bei F-SW31 sollte nur reines Kolophonium drin sein. Daran liegt es nicht. Oder hast du verschiedene Rollen?
Michael_ schrieb: > Bei F-SW31 sollte nur reines Kolophonium drin sein. > Daran liegt es nicht. Oder hast du verschiedene Rollen? Hallo Michael, nein bisslang benutze ich nur dieses... gruss titus
Den Salmiakstein kenne ich noch von vor 40 Jahren. Mein Vater kaufte mal einen Groblötkolben, und Salmiakstein und Lötfett dazu. Er stammt aber aus dem Bereich Schlosserei. Lötwasser gab es auch noch. Einen kleinen Becher Lötfett habe ich auch noch. Man bekommt damit schon mal noch Litzendrähte ent-oxidiert, und wieder lötfähig. Im Prinzip tut es da auch Rindertalg aus der Fleischerei, oder sogar Butter, oder irgend ein Haushalts-Speiseöl.
Salmiak ist Ammoniumchlorid, es entsteht schon, wenn man eine offene Salzsäureflasche neben eine mit "Salmiakgeist" (Fensterreiniger) stellt. Beim Erhitzen trennt es sich vermutlich teilweise wieder in seine beiden aggressiven Bestandteile. Die heutigen Lötspitzen sind mit einer dünnen Eisenschicht beschichtet, die rostet durch Salzsäure. Kupfer wird dagegen von reiner Salzsäure nicht angegriffen, wie man vom Platinenätzen weiß.
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Kupfer wird dagegen von reiner Salzsäure > nicht angegriffen, wie man vom Platinenätzen weiß. Aber in zusätzlicher Gegenwart von Luftsauerstoff korrodiert es (wie man vom Platinenätzen weiß) - zu langsam zum Ätzen, aber Grössenordnungen zu schnell für brauchbare Elektronik. Es besteht auch bei normalem Lot durchaus die Gefahr, dass man Reste vom Salmiak-Reinigen (Anfressen wäre besser ausgedrückt) des Lötkolbens auf die Lötstellen überträgt. Gruss Reinhard
titus egal schrieb: > ZinnFix Sicher, das so etwas besser ist? "Der Perkeo Zinnfix ermöglicht ein angenehmeres Reinigen des Lötstückes ohne lästigen Qualm und Gerüche, gleichzeitig wird das Lötstück verzinnt." Lötstück, das klingt für mich nach Flaschnerei und löten mit Gas aus der großen Flasche. Deine Probleme liegen eher bei: -zu nassem Schwamm (Messingwolle ist schonender und neigt auch nicht zu Biotopbildung) -zu heißer Lötspitze -Lot aus dem Holozän des bleifrei Lötens, da gab es welche, die die Spitzen innert kürzester Zeit ruinierten. -Du hast die schwäbische Mentalität und reinigst die Spitze zu oft oder reinigst sie vor dem Abstellen. Dann hat der Luftsauerstoff leichtes Spiel. Wenn du noch verbleit arbeitest sollte eine Lötspitze jahrelang halten. Es gibt auch einen sog. Tip-Reaktivator von Weller (?) für hartnäckige Fälle, ich habe aber keine Ahnung was da drin ist. Jedenfalls riecht das Zeugs bei Gebrauch recht fies.
titus egal schrieb: > Also hat der Conrad Verkäufer mich verarscht oder er hat seit über 30 > Jahren keinen Kolben mehr in der Hand gehabt ;-) Ich würde sagen, der kennt Lötkolben nur im kalten Zustand und hat noch nie damit gearbeitet. Wenn Du der Meinung bist, Conrad- Verkäufer müssten sich mit Elektronik auskennen, liegts Du völlig falsch. Gruss Harald
Georg W. schrieb: > titus egal schrieb: >> ZinnFix > Sicher, das so etwas besser ist? Kenne ich nicht. Besonders empfehlenswert finde ich jedoch den Tippy von Stannol. "Der Tippy Lötspitzen-Reiniger reinigt und verzinnt schnell und leicht in einem Arbeitsgang verunreinigte und oxidierte Lötspitzen. Er besteht aus hochwertigem Lotpulver mit aktivierenden Zusätzen. Zur Reinigung mit der Lötspitze über die Oberfläche des Tippy streichen." Gibt nix besseres als den Tippy, meiner persönlichen Meinung nach. Besser als jedes Schwämmchen. Und mit diesem Drahtgeflecht habe ich mich sowiso nie anfreunden können. Den Tippy und ein dickes Leinentuch, mehr brauch ich nicht. Und das kleine Doserl vom Tippy hält wirklich lange. Und recht viel kosten tut er auch nicht. Aber er lohnt sich! Das Amasan Zinnfix sieht nach der Abbildung her ziemlich änlich aus. LG, N0R
Habe mir Tippy jetzt auch gekauft und muss sagen, dass ich echt begeistert bin. Habe meine dünne Spitze damit auch wieder halbwegs hinbekommen. Gruss titus
Ganz so Sorgenfrei sollte man bei Reinigern wie Tippy nicht sein. Die sind auch aggressiv, nur nicht so schlimm wie Salmiakstein oder Lötfett. Da ist Zitronensäure und Malonsäure drin um den Zunder abzulösen. Ich würde solche Reiniger nicht täglich verwenden, sondern nur wenn eine Spitze eh schon am Ende ist um die Lebenszeit nochmal etwas zu verlängern.
Wir verwenden hier seit Jahren Zinnfix von Amasan. Wenn die Wellerspitzen irgendwann vergammelt sind und sich schlecht benetzen lassen, dann ist das Zeug richtig gut - vermutlich ist es von den Inhaltsstoffe identisch mit dem Tippy. Aber wie malte schon schrieb - bei guten Lötspitzen macht man das vielleicht einmal im Monat, eher seltener. Wie gesagt: das Döschen ist schon Jahre alt und vom Inhalt her dürfte das noch 20 Jahre reichen :-)
Mittlerweile wird für das Sauberwischen von intakten Lötspitzen auch nicht mehr der feuchte Schwamm empfohlen. Der Temperaturschock den die Lötspitze da wegstecken muß, führt evtl. zu einer Rissbildung in der "Longlife" Beschichtung der Spitze. Besser sind die groben Metallspäne-Schwämme. Die gibt es übrigens billig im Supermarkt als Topfreiniger zu kaufen. Seit ich das verwende ist mir keine Lötspitze mehr "taub" geworden. Nur für feinste SMD Lötungen ( 0603 und kleiner ) verwende ich zusätzlich noch ein feuchtes Schwämmchen, weil die Spitze dann seeeehr sauber und glatt wird.
Stefan M. schrieb: > Der Temperaturschock den die Lötspitze da wegstecken muß, führt evtl. zu > einer Rissbildung in der "Longlife" Beschichtung der Spitze. Mir reichen die etlichen Jahre, die die Lötspitzen meiner Magnastat (die ich etwa seit 1983 habe) durchgehalten haben, völlig aus, ich muss die nicht unbedingt noch an Urenkel meiner Nachfahren vererben können ...
Beitrag #6838668 wurde von einem Moderator gelöscht.
Malte schrieb: > Ganz so Sorgenfrei sollte man bei Reinigern wie Tippy nicht sein. > Die sind auch aggressiv, nur nicht so schlimm wie Salmiakstein oder > Lötfett. Da ist Zitronensäure und Malonsäure drin um den Zunder > abzulösen. Ich würde solche Reiniger nicht täglich verwenden, sondern > nur wenn eine Spitze eh schon am Ende ist um die Lebenszeit nochmal > etwas zu verlängern. Massenweise Besserwisser, welche wohl nix Bess'res zu tun haben, als international, ja weltweit, gut zu tönen und der dummen weiten Welt ihren 'wahren' Rat mitzuteilen!... Ich meine nicht explizit Dich, lieber Malte, aber auch all die Anderen! Tipp, dass ist NICHTS ANDERES als Salmiakstein mit Lot versetzt, weshalb die Spitze so schön silbern rauskommt. Beim reinen Salmiakstein muss man noch abreiben, mit Tuch, und nachverzinnen. Perkeo Zinnfix, welches auch so besserwisserisch entgegen dem gemeinen Salmiakstein empfohlen wird, ist genau das Gleiche: ein Salmiakstein, der halt Perkeo Zinnfix heisst! Und beschichtete Kupferspitzen lassen sich damit ohne Schäden wie neu bereiten. Lötet lieber an Euren Projekten, statt schlauen Rat geben zu wollen. Lieben Gruss aus der Schweiz, Robert Rufus Τ. F. schrieb: > Stefan M. schrieb: > >> Der Temperaturschock den die Lötspitze da wegstecken muß, führt evtl. zu >> einer Rissbildung in der "Longlife" Beschichtung der Spitze. > > Mir reichen die etlichen Jahre, die die Lötspitzen meiner Magnastat (die > ich etwa seit 1983 habe) durchgehalten haben, völlig aus, ich muss die > nicht unbedingt noch an Urenkel meiner Nachfahren vererben können ... Auch hier wieder ein Gutwissender Ratgeber! Der Schwamm darf nicht nass sein, und vor Wasser tiefen, sondern nur feucht!... und dann wird nix abgeschreckt oder runtergekühlt!
Robert Vajcik schrieb: > Auch hier wieder ein Gutwissender Ratgeber! ...der inzwischen schon acht Jahre alt ist...
pnp schrieb: > Robert Vajcik schrieb: >> Auch hier wieder ein Gutwissender Ratgeber! > > ...der inzwischen schon acht Jahre alt ist... Chapeau! Mit acht Jahren hätte ich das noch nicht gewusst.
Ich streife meine Lötspitzen zwischendurch und nach getaner Arbeit immer an trockenem Klopapier(unbenutzt!!) ab. Das schont die Spitzenoberfläche.
Lötmeister schrieb: > Ich streife meine Lötspitzen zwischendurch und nach getaner Arbeit immer > an trockenem Klopapier(unbenutzt!!) ab. Das schont die > Spitzenoberfläche. 3-lagig oder 4-lagig? Eher rauh oder die softe Variante?
> 3-lagig oder 4-lagig? Eher rauh oder die softe Variante?
Meistens die KOKETTE Aldi-Variante, schön weich, 3-lagig, hervorragende
Ökobilanz weil aus Recycling-Fasern, Produkt-Nr: 8215. Für die
Lötspitzen nur das Beste. Rauhes Zeug geht in den WC-Betrieb.
Respekt für so eine direkte und ehrliche Antwort!! Mit Salmiak wird also die Spitze vernetzt und gereinigt, und muss danach mehrmals nach der Verzinnung gegen den Schwamm abgewischt werden. Salzsäure soll ganz klar nicht auf die Elektronik übertragen werden. Nach all die Jahre, hat die Frage seine Aktualität nicht verloren. Es gibt nzig Videos auf youtube, aber kein einziges Video wo mit Salmiak gereinigt wird. Konsumgesellschaft, dass entweder ein überteuertes Zeug kauft oder mit Klopapier abwischt, weil es "ökologisch ist". Nochmals großer Respekt für die Antwort!
Anon Loetmann schrieb: > Nach all die Jahre, hat die Frage seine Aktualität nicht verloren. Es > gibt nzig Videos auf youtube, aber kein einziges Video wo mit Salmiak > gereinigt wird. Konsumgesellschaft, dass entweder ein überteuertes Zeug > kauft oder mit Klopapier abwischt, weil es "ökologisch ist". Es ist also ökologischer und weniger konsumbezogen, sich die Spitzen mit Salmiakstein zu versauen um dann Neue zu kaufen, die man wieder in recht kurzer Zeit kaputtmacht um sich dann Neue zu kaufen? Interessante Logik …
Jack V. schrieb: > Es ist also ökologischer und weniger konsumbezogen, sich die Spitzen mit > Salmiakstein zu versauen um dann Neue zu kaufen, die man wieder in recht > kurzer Zeit kaputtmacht um sich dann Neue zu kaufen? Interessante Logik Man versaut die Spitzen nicht, weil Salmiakstein bei Hitze in Ammoniak und Salzsäure zerlegt und die letzte erlaubt die schnelle Benetzung mit Zinn, wonach die Spitze im feuchten Schwamm abgewischt werden soll, damit die Säure nicht auf der Spitze bleibt und Eisen/Chrom/Nikel angreift. Der Salmiakstein ist ein Bestandsteil von "modernen" Tipreinigern, wo er unter "diverse Härze" aufgeführt wird und das Gleiche für viel mehr Geld tut. Die Antwort von Robert Vajcik lesen, dann Posten bitte.
Natürlich ist Salmiakstein (so wie Tippy und co) kein Reinigungs- sondern ein Wiederbelebungsmittel. Für Reinigung soll ein nasser Schwamm verwendet werden, bei tiefen Verschmutzungen / Oxidationsanzeichen - das Messingschwämmchen. Erst wenn die letztere versagt - Salmiakstein zum Wiederverzinnen. Und selbst dann, ist die korrekte Anwendung - Pflicht.
Anon Loetmann schrieb: > Die Antwort von Robert Vajcik lesen, dann Posten bitte. Siehe Anhang. Und warum genau glaubst du, dass seine Behauptung die Realität besser wiederspiegelt, als die entgegenstehenden Darstellungen weiter oben im Thread? Anon Loetmann schrieb: > Der Salmiakstein ist ein Bestandsteil von "modernen" > Tipreinigern, wo er unter "diverse Härze" aufgeführt wird und das > Gleiche für viel mehr Geld tut. Dieses „diverse Härze“ hab ich bislang noch nie gelesen, und Ammoniumchlorid ist ganz sicher kein Harz – kein seriöser Hersteller würde es also darunter aufführen. Edit, Nachtrag: Ammoniumchlorid sollte ja aufgrund seiner Eigenschaften auf jeden Fall im Sicherheitsdatenblatt auftauchen, wenn es enthalten ist. Tut’s aber nicht: https://www.starelec.fi/UserFiles/File/PDF-liitteet/KT-TIPPY.pdf
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Jack V. schrieb: > Siehe Anhang. Und warum genau glaubst du, dass seine Behauptung die > Realität besser wiederspiegelt, als die entgegenstehenden Darstellungen > weiter oben im Thread? Die Bewertungen vom Passanten widerspiegeln die Realität nicht. Auf sein Argument gab es nur Emotionen, dass die Triftigkeit seiner Antwort nur verstärkt. Alle Lötmittel sind Säuren mit unterschiedlicher Stärke. Härze zerfallen bei der Temperaturanwendung in die Säure, wie z.B. Kolophonium, dass mit Salicylsäure verstärkt wird ("aktiviert") und im IsopropylAlk. verdünnt. Das sind Inhaltsstoffe von Stannol Elektroniklöt. Salzsäure ist eins der aktivsten, aber auch umweltfreundlichsten Säuren, dass auch im Darm produziert wird. Die Oxidschicht, welche das Verzinnen verhindert, kann thermisch, chemisch oder physikalisch entfernt werden und die chemische Art wäre die feinste, da die nur oberflächenwirkend ist und genau das tut die Salzsäure aus Salmiakstein. Alle weniger aktiven Säuren haben nicht nur den niedrigen Korrosionspotential, aber auch den niedrigeren Wirkungsgrad. Jack V. schrieb: > Tut’s aber nicht: In die "organic acids" Gruppe (organische Säuren), fällt die HCl nicht rein. Tippy hat aber "sand". Oh je, ein toller Katalysator. Eine stärkere Säure, dass sowieso abgewischt wird, wäre eine bessere Lösung als eine zerkratzte Spitze. Und beim Preis von 2€/Block, dass lebenslang hält, keine falsche Investition.
Die Punkte sind: für aktuelle Lötspitzen ist Salmiakstein schädlich, und in Tippy und Co. ist’s nicht drin. Da kannst du dich wie’n Brummkreisel drehen – das ist schlicht so. Falls es dich interessiert, und ganz ohne Emotionen: „Eisen(II)-chlorid kann auch durch Reaktion von Eisen mit trockenem Chlorwasserstoffgas hergestellt werden“ (WP) – und nun überlege, was mit der hauchdünnen Eisenbeschichtung der heißen Lötkolbenspitze wohl passieren könnte, wenn diese das Ammoniumchlorid in ebenjenes trockene Chlorwasserstoffgas und Ammoniak zerlegt … So, genug mit’m Troll gespielt – schönes WE noch o/
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Jack V. schrieb: > Die Punkte sind: für aktuelle Lötspitzen ist Salmiakstein > schädlich, und > in Tippy und Co. ist’s nicht drin. Da kannst du dich wie’n Brummkreisel > drehen – das ist schlicht so. Ja, ist aber falsch. Tippy hat weniger aggressive Säuren, aber Sand. Ich vermute, dass damit das gleiche Effekt erreicht wird wie bei der "Volksmethode": https://youtu.be/Vt2ejQ45cBE?t=180 Ja, Kolophonium, Messer und eine PCB mit Löt. Plus das: https://www.rothenberger-industrial.com/produkte/produktansicht/salmiakstein-168-1/ Ich vermute, dass Sie den Effekt der Säure bei der richtiger Anwendung überschätzen. > Falls es dich interessiert, und ganz ohne Emotionen: „Eisen(II)-chlorid > kann auch durch Reaktion von Eisen mit trockenem Chlorwasserstoffgas > hergestellt werden“ (WP) – und nun überlege, was mit der hauchdünnen > Eisenbeschichtung der heißen Lötkolbenspitze wohl passieren könnte, wenn > diese das Ammoniumchlorid in ebenjenes trockene Chlorwasserstoffgas und > Ammoniak zerlegt … Da fehlen noch die Temperatur und Dauerangaben, mit Salzsäure reinigt man auch den Bad und WC (vom Chlorix bis Cilit Bang). Tut nichts, wenn man verzinkt und abwischt, da die Säure mehrfach verdünnt wird. Aber es kann schon ätzender stinken als die Kratzkonkurrenz. > "hauchdünnen Eisenbeschichtung" Ich würde die Spitzen mit so einer Beschichtungsdicke nicht nehmen. Aber die Beschichtung selbst sollte man schon mit einer Elektrolyse wiederherstellen können. > So, genug mit’m Troll gespielt – schönes WE noch o/ Das Trollen am besten bitte ganz weglassen. Ich habe ja nie gesagt, dass jeder bitteschön seine Regenerierdosen entsorgen soll. Schöne Feiertage! PS Wenn wir schon das Thema Trolling erwähnen, mich würde interessieren aus welchem Grund befindet sich denn Blei im Tippyformel?.. Das scheint ein das Trolling auf Herstellerebene zu sein. ^_^
Anon Loetmann schrieb: > Ja, ist aber falsch. In Tippy ist kein Ammoniumchlorid. Du bestätigst das, und behauptest gleichzeitig, dass es falsch sei. Weißt du eigentlich selbst, was du sagen möchtest? Und der Sand, an dem du dich da aufzuhängen scheinst: das ist kein Schleifpapier – wenn du da die Spitze reindrückst, übst du keine nennenswerte Kraft aus, um da was von der Eisenschicht abzuschleifen. Genausogut könntest du versuchen, ein rostiges Messer zu reinigen, indem du’s zwei, drei Mal in Sand steckst – du erkennst den Fehler in deiner Vorstellung? Anon Loetmann schrieb: > Da fehlen noch die Temperatur und Dauerangaben, mit Salzsäure reinigt > man auch den Bad und WC (vom Chlorix bis Cilit Bang). Die Temperatur liegt bei ≥300°C. Es entsteht trockenes HCl. Trockenes HCl auf mehr als dreihundert Grad Celsius warmer Eisenschicht erzeugt in Sekundenbruchteilen Eisen-II-Chlorid, womit die sowieso schon hauchdünne Schicht bei jeder Anwendung noch etwas dünner wird. Man muss kein promovierter Wissenschaftler sein, um sich den Zustand der Lötspitze nach einigen „Anwendungen“ vorstellen zu können. Und es gibt ja noch die Erfahrungen aus der Praxis, die du bislang komplett ausblendest. Sagmal … magst du die Leute hier nicht, oder warum versuchst du mit einer solchen Vehemenz, sie dazu zu bringen, sich ihre teils ziemlich teuren Lötspitzen zu versauen? Oder bist du so’n Typ, der in der Vergangenheit lebt (weil: „früher war alles besser!”), und nur die unbeschichteten Kupferlötspitzen kennt, die man in der Tat mit Salmiakstein gereinigt hat? Anon Loetmann schrieb: > Das Trollen am besten bitte ganz weglassen. Wenn du dann bitte auch deiner eigenen Aufforderung nachkommen würdest …
Anon Loetmann schrieb: > Da fehlen noch die Temperatur und Dauerangaben, mit Salzsäure reinigt > man auch den Bad und WC (vom Chlorix bis Cilit Bang). a) Eisen löst sich schon bei RT in HCl auf. Bei 300°C dürfte die Umsetzung innerhalb einer Sekunde stöchiometrisch abgeschlossen sein. b) in Clorix und Cilit ist kein HCl enthalten, sondern Hypochlorit bzw. Amidosulfonsäure. Im übrigen verhalten sich Keramiken völlig anders als Metalle, insbesondere unedle Metalle wie Eisen. Niemand wirft Dir vor, daß Du keine Ahnung von Chemie hast. Aber dann halt wenigstens die Füsse still und löte Deine Dachrinnen mit Deinen gewohnten Werkzeugen weiter. Aber in der Elektronik hat so etwas nichts zu suchen. Jack V. schrieb: > erzeugt in > Sekundenbruchteilen Eisen-II-Chlorid, Wird Eisen-III-chlorid, weil das gleich weiteroxidiert wird, ist aber in diesem Fall auch egal. Bei diesen Temperaturen gibt das dann auch recht schnell Fe2O3 als Folgereaktion (auch Rost genannt ;-)).
Andreas B. schrieb: > Wird Eisen-III-chlorid, weil das gleich weiteroxidiert wird, ist aber in > diesem Fall auch egal. Bei diesen Temperaturen gibt das dann auch recht > schnell Fe2O3 als Folgereaktion (auch Rost genannt ;-)). Jetzt noch schnell tesa drauf, und schon ist das Tonband fertig ... scnr
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