Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik TI Stellaris Launchpad Wasserschall Kommunikation


von Til H. (turakar)


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Hallo,

bei mir steht im Moment etwas glaub ich Größeres an. In einer AG bauen 
wir ein U-Boot und ich bin für die Kommunikation zwischen dem U-Boot und 
dem Steuerer zuständig (Nunja, ich soll auch die Steuersoftware machen, 
aber das ist was Anderes). Die Idee war nun akustisch zu kommunizieren 
(Klar, Störfrequenzen etc., aber letztlich höhere Reichweite).
Erste Tests in dem Rahmen habe ich mit einem Arduino Uno Revision 3 
gemacht. Ich konnte tatsächluch die Tetris Melodie auf meinem kleinen 5V 
Lautsprecher ausgeben und hohe Summtöne mit einem kleinen Mikrofon als 
Sinuskurve darstellen. Es gab dabei jedoch das Problem, dass tiefe Töne 
nicht gemessen wurden und das auch nur Töne dargestellt werden konnten, 
die direkt über dem Mikrofon erzeugt wurden. Ein weiteres Problem war, 
dass die Signale auch nur zwischen 900-920 Schritten von 1024 
schwankten.
Ich denke, dass ich erstmal sowieso einen Verstärker brauche und einen 
Schaltkreis, der das Signal irgendwie weiter auflöst, also irgendwie ;) 
aus den 20 Schritten Unterschied 300 oder so macht. Das Signal sollte 
dann mit der neuen Hardware, dem Stellaris Launchpad von TI wohl ganz 
gut verwertbar sein.
Anwendung soll das ganze System nachher, wie oben erwähnt, in der 
Kommunikation durch Wasserschall finden. Dementsprechend ist es wichtig, 
die Frequenz eines Tones relativ genau messenzu können, also möglichst 
alle Amplituden zu messen. Es wird noch eine Prüfsummenberechnung und 
ein Frequenzspreizalgorithmus programmiert werden (müssen).

De Fragen sind nun:
- Wie sähe ein solcher Verstärker aus (jaja, ich surf ja schon, Hilfe 
oder einfach ein Link sind trotzdem hilfreich)?
- Kann man ein Signal einfach so auflösen?
- Ist so eine Frequenzmessung bei so nem Chip mit 80MHz realistisch, 
wenn man noch eine Steuerelektronik hat (PID-Algorithmus und generelle 
Steuerung)?

Mfg und danke für Antworten,
Til Hoff

von PittyJ (Gast)


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Ich war mal in der Ölindustrie. Dort wurde auch über Wasser 
kommuniziert, zwischen Bohrturm und dem Meissel ganz weit unten.
Da gab es dann auch teilweise akustische Verfahren mit drehenden 
Scheiben (Wassersirene). Dort wurde AFAIK zwischen 2 Frequenzen 
umgeschaltet, um dadurch eine Modulation hin zu bekommen. z.B: 50 Hz =1 
30 Hz=0.
Die Datenrate lag bei bis zu 10 Bit/Sekunde.

Wann das jetzt langsam klingt: da war richtig Geld dahinter, nur die 
Physik läßt da schon nicht viel mehr zu.

Vielleicht solltet ihr auch in diesen Geschwindigkeitsdimensionen 
denken.

von micha (Gast)


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Wenn das ganze unter Wasser laufen soll, wirst Du Ultraschall nehmen 
(müssen). Dann kann man auch die Piezo-Schwinger als "Mikro" und 
"Lautsprecher" nutzen. Schau dir mal die ganzen Beispiele für US an, z.B 
für Entfehrnungsmesser. Das Problem wird aber die Dämpfung im Wasser 
sein, d.h. du brauchst eine entsprechende Amplitude am Schwinger (und 
den richtingen Schwinger). Am einfachsten über eine entsprechende 
Resonanz-Beschaltung (Spule-Kondensator) oder einen NF-Übertrager. Aber 
dann kommt noch die Protokoll-Schicht, Probleme mit Reflexionen etc. 
pp..

Aber ganz ehrlich, nimm einfach ein Kabel, spart jede Menge Ärger&Frust. 
Wenn das "UBoot" nicht grade sehr tief taucht, funktioniert eventuell 
für die Steuerung auch noch eine alte FM-Modellbau-Steuerung (35 Mhz).

von Til H. (turakar)


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Ok, dem entnehme ich also erstmal, dass es sinnvoller ist erst mal die 
Steuersoftware an sich zu implementieren.
Das ganze ist jedoch schon als eine Art Forschungsprojekt gedacht, 
sodass ich wahrscheinlich mich schon irgendwann damit auseinandersetzten 
werde. Ichbin natürlich trotzdem offen für weitere Lösungsideen, um das 
voresrt durch Lift implementieren zu können.
Das U-Boot soll im Nachhinein schon mit momentaner Hülle und Pumpe an 
die 20-25m tief tauchen können. Da klappt das mit elektromagnetischen 
Wellen wohl nicht mehr.
Auch werde ich wohl etwas in Richtung KI implementieren müssen, wenn ich 
so eine Übertragungsrate von um die 1-2bit/s habe. Mal gucken.

Danke für weitere Antworten,
Til Hoff

von Karl H. (kbuchegg)


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Til Hoff schrieb:

> Das U-Boot soll im Nachhinein schon mit momentaner Hülle und Pumpe an
> die 20-25m tief tauchen können. Da klappt das mit elektromagnetischen
> Wellen wohl nicht mehr.

Und anhand welcher Informationen steuert dein Steuermann dann?
Er sieht ja nix.

von Til H. (turakar)


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Tja, gute Frage. Eigentlich brauche ich noch einen Viedeo-Stream. Wird 
spannend ;)

von Eumel (Gast)


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Til Hoff schrieb:
> Tja, gute Frage. Eigentlich brauche ich noch einen Viedeo-Stream. Wird
> spannend ;)

Kabel, alles andere wird nichts, machen die Profis auch so.

von Tiramisu (Gast)


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Buchempfehlung:
Handbuch der Wasserschalltechnik, Heinz G. Urban
STN ATLAS Elektronik GmbH
ISBN 3-936799-02-4

Nach sehr viel Mathematik wird es dann bzgl Datenuebertragung
in Kap. 10 ("Signalverarbeitung") interessant.

-Tiramisu

PS: Anti-Spam-Statement: Weder mit der Firma noch mit dem Autor was zu 
tun...

von Tiramisu (Gast)


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Wenn man bei den U-Boot Profis abschauen mag:
Wenn man etwas nach "GUWAL" sucht, findet man den ein oder anderen 
Hinweis.

-Tiramisu

von 6A66 (Gast)


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Tiramisu schrieb:
> Wenn man bei den U-Boot Profis abschauen mag:
> Wenn man etwas nach "GUWAL" sucht, findet man den ein oder anderen
> Hinweis.

Oder:

http://de.wikipedia.org/wiki/Akustische_Unterwassertelefonie

Modulation in einen höheren Frequenzbereich (e.g. Ultraschall)

rgds

von Til H. (turakar)


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Ok, aber bevor ich mich ans Protokoll mach, versuche ich lieber erstmal 
die Frequenzen gut zu messen, also mit entsprechender Auflösung. Dazu 
meine Frage: So ein Differenzverstärker, wenn ich da die Spannnung die 
das Mikrofon erzeugt  und als Vergleich die richtigen Signale anlege, 
müsste ich dann doch später statt sonst 20 Schritten Unterschied mehr 
haben, oder?

Edit: Wie gut ist der uA9638C hierfür geeignet? Meines Erachtens nach 
sieht der ganz gut aus. Habe bloß nur eher wenig Ahnung von 
Differenzverstärkern.

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