Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ultraschall (Sender u. Empfänger gesucht)


von Voynich (Gast)


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Guten Tag,

ich habe vor breitbandig Ultraschall zu Senden und zu Empfangen und das 
Spektrum zu untersuchen.
Mein Problem ist nun, dass die Ultraschallkapseln nur in einem engen 
Frequenzbereich um die Resonanzfrequenz schwingen.

Es besteht also die Möglichkeit mehrere Kapseln unterschiedlicher 
Resonanzfrequenzen zu betreiben allerdings finde ich nur 40, 48 und 
58kHz.
Andere Kapseln benötigen eine Signalspannung von 100Vpp. Das ist auch 
blöd.
Kennt jemand einen Hersteller oder Distributor welcher auch 
Ultraschallkapseln mit anderen Frequenzen Herstellt oder vertreibt?

Oder gibt es vlt. Lautsprecher welche so bis 100kHz (gern auch mehr) 
betreibbar sind? Passende Ultraschallmikrofone habe ich gefunden.

Schon mal vielen Dank für eure Hilfe (such schon lange find aber nichts)

von Stefan M. (derwisch)


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von Voynich (Gast)


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Danke für die Antwort.

Das Mikrofon hatte ich auch schon gefunden.
Natürlich hab ich direkt nach meinem Foreneintrag noch eine ganze menge 
anderes Zeug gefunden was etwas für mich wäre.
Lautsprecher und Mikro bis 100/200kHz.

Hab auch was über elektrostatische Lautsprecher gelesen.
Die sind für mich interessant, da sie hohe Frequenzen erzeugen können 
und den Schall bündeln oder eher gesagt gerichtet abstrahlen.

Allerdings finde ich diese art Lautsprecher nur als Anwendung im 
Hifi-Audio-Bereich wo versucht wird die gerichtete abstrahlung zu 
vermeiden.

Gibt es irgendwo einzelne nicht allzu große (vlt. so 10cm) 
Elektrostat-Lautsprecher, welche den Schall punktuell abstrahlen?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Voynich,

die billigsten US-Wandler habe ich von ebay für um die 1€.
Aber nicht als solche, sondern eingebaut in z.B. 
http://www.ebay.de/itm/Polaroid-Image-2-Kamera-/141129276526?pt=DE_Alte_Kameras&hash=item20dbf5dc6e 
Noch 5h, 34'!!!
Blitzelko, Sender und Empfänger für Pulse und Plastiklinsen gibt's 
gratis dazu.

Ciao
Wolfgang Horn

von Voynich (Gast)


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Auch Dank an Wolfgang.
Da werden aber warscheinlich einfache Piezo-Kapseln drin sein.
Die kann ich ja nich gebrauchen wegen der steilen 
Bandpass-Charakteristik.
Brauch was breitbandiges oder mehrere unterschiedliche schmalbandige.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Voynich,

> Da werden aber warscheinlich einfache Piezo-Kapseln drin sein.

Ich habe drei solcher Kameras mit dem Seitenschneider demontiert. In 
allen waren die Polaroid-Transducer, wie hier beschrieben: 
http://incolor.inetnebr.com/bill_r/polaroid%20sonar%20mod.htm

Alles elektrostatische Lautsprecher/Mikrophone mit einer wunderbar 
großen Apertur und Bandbreite von hörbaren Tönen bis über 100 kHz.

Wenn ich mal Zeit habe ;-), dann benutze ich den Schallsensor als C in 
einem Schwingkreis auf hoher Frequenz und schließe den Regelkreis mit 
einem Class-D-Verstärker. Der soll die eigentliche statische Spannung so 
einstellen, dass die Membran fix ist.

Ciao
Wolfgang Horn

von Detlef _. (detlef_a)


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>>Brauch was breitbandiges oder mehrere unterschiedliche schmalbandige.

Knowles http://www.knowles.com hat nicht nur breitbandige US-Mics 
sondern auch breitbandige US-Schallgeber. Geht wunderbar, habe ich 
ausprobiert.

Cheers
Detlef

von Voynich (Gast)


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Das mit Polaroid war ein guter Tipp.

Hab jetz den hier gefunden:
https://www.distrelec.de/ultraschall-transduktor/polaroid/600/241026

Der braucht ja eine Signalspannung von 300Vpp und einen offset von 150V 
wenn ich das Datenblatt richtig verstanden hab.

Gibt es irgendwo Beispiele wie ich so einen Transducer ansteuern muss?
Ich nehme an das empfangene Echo wird eine deutlich geringere Amplitude 
verursachen. Wie kann ich das Messen ohne meine Messschaltung mit der 
Sende-Amplitude von 300Vpp zu übersteuern oder zu zerstören?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Voynich,

> Das mit Polaroid war ein guter Tipp.
Danke für den Dank.
>
> Hab jetz den hier gefunden:
> https://www.distrelec.de/ultraschall-transduktor/p...
Zum Beispiel. Als Bastler hätte vielleicht auch ein Teesieb mit zwei, 
drei Folien aus einem Folienkondendator gereicht ...

> Der braucht ja eine Signalspannung von 300Vpp und einen offset von 150V
> wenn ich das Datenblatt richtig verstanden hab.
Das ist ein üblicher Wert seit der Zeit der TV-Fernbedienungen mit US.

> Gibt es irgendwo Beispiele wie ich so einen Transducer ansteuern muss?

1. Googeln: ultrasonic, remote control, receiver, transmitter, polaroid 
oder wie sich die Firma heute nennt.
2. Patentliteratur.

Ciao
Wolfgang Horn

von Voynich (Gast)


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Zum Dank für den Dank: gern geschehen.
Finde es toll das nicht einfach nur gesagt wird:"schau doch mal bei 
google".
Ich hasse das wenn ich bei Google suche und dann so einen Foreneintrag 
finde.

Ich habe mal ein bisschen gegoogelt und zum Thema der Signaltrennung von 
Sende- und Empfangssignal ist "Zirkulator" wohl das richtige Stichwort 
oder?

Werd jetz mal deine Googlesuchvorschläge ausprobieren.

von Matthias K. (matthias_k23)


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Voynich schrieb:

> Der braucht ja eine Signalspannung von 300Vpp
Das ist die maximale Spannung der Sendebursts.

> Gibt es irgendwo Beispiele wie ich so einen Transducer ansteuern muss?
Im Internet und hier auf dem Forum sind zahlreiche Beispiele, und bei 
Polaroid gab es viele Schaltungsvorschläge -- Stichwort Folienwandler


> Ich nehme an das empfangene Echo wird eine deutlich geringere Amplitude
> verursachen. Wie kann ich das Messen ohne meine Messschaltung mit der
> Sende-Amplitude von 300Vpp zu übersteuern oder zu zerstören?
Du brauchst schon den entsprechenden Tastkopf der 1KV aushält wennD dort 
direkt mißt, dein Echo aber wird mit zunehmender Distanz immer weniger 
messbar sein. Deswegen brauchste ja auch eine anschließende Verstärkung 
von 30 ... 80 dB je nach gewünschter Reichweite.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Voynich,

> ... ist "Zirkulator" wohl das richtige Stichwort
In der Mikrowellentechnik ja, hier genügt "Frequenzweiche": Tiefpass 
unterhalb der unteren Grenzfrequenz zur Zuführung der Vorspannung.

Ich habe trickreiche Schaltungen gesehen, wobei das Nutzsignal im 
Sendefall über einen Trafo eingekoppelt wurde, der an seinem kalten Ende 
den Kondensator zur Speicherung der Vorspannung hatte.
Im Empangsfall ist die kapazitive Auskopplung wohl zweckmäßiger.

Ach ja, zur Suche: Patentliteratur ist ergiebiger, weil die Anmelder 
ihre Iee komerziell nutzen wollten, auch Lizenzen verkaufen und wegen 
der Vorschriften des Patentgesetzes, die Beschreibung müsse 
nachvollziehbar sein.

Ich habe immer dies vorgezogen: http://www.patentfamily.de
Gerade im Moment hört die Anzeige "Verbinden" nicht auf.

Ciao
Wolfgang Horn

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Im Sendezweig seriell eine antiparallele Diode und im Empfangszweig 
hinter einem Schutzwiderstand ebenso nach Masse.
Der Trick ist dann, daß beim Senden die Spannung immer über die 0.5V 
kommt, und beim Empfangen grundsaetzlich unter den 0.5V bleibt.

von Voynich (Gast)


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@ Wolfgang
Über eine Frequenzweiche bekomm ich doch dann nur den 
Gleichspannungsanteil (150V) getrennt. Das Sende-Signal (300Vpp) liegt 
doch dann immer noch am US-Transducer (so solls ja auch sein) und aber 
auch an der Empfänger-Elektronik an, welche ja nur auf eine kleine 
Amplitude ausgelegt sein sollte. Oder hab ich dich falsch verstanden?

@Abdul
kann dir leider nicht ganz folgen.
Wenn ich parallel an die Empfänger-Elektronik antiparallele Dioden 
schalte ist sie zwar vor Überspannung geschützt, allerdings ist auch der 
Sender kurzgeschlossen.
Hab ja Sender, Empfänger und Antenne (US-Transducer) parallel mit 
einander verbunden.

Meine eigene Idee wäre: einfach solang ich sende den Empfänger-Teil über 
einen Transistor abzuschalten. ?

Oder halt der Zirkulator was aber warscheinlich unnötig kompliziert 
wäre. ?

MFG Voynich

von Voynich (Gast)


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Finde auch leider nur Schaltungsbeispiele wo US-Sender und Empfänger 
einzelne Bauteile sind.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Voynich schrieb:
> @Abdul
> kann dir leider nicht ganz folgen.
> Wenn ich parallel an die Empfänger-Elektronik antiparallele Dioden
> schalte ist sie zwar vor Überspannung geschützt, allerdings ist auch der
> Sender kurzgeschlossen.

Nein, denn die Dioden leiten nicht beim Empfang. Du sendest mit 150Vac 
und bekommst vielleicht 15mVac zurück.

von Voynich (Gast)


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@Abdul

versteh einfach nich was du meinst.
du meinst das doch so oder?:

1. in reihe zur Sende-Elektronik antiparallele Dioden und dann an die 
Antenne(US-Transducer)

damit hätte ich im Empfangsfall das rauschen des Senders entkoppelt

2. parallel zur Empfangs-Elektronik antiparallele Dioden und dazu 
parallel die Antenne

damit hätte ich die hohe Sende-Amplitude kurtzgeschlossen im 
empfangsfall und im sendefall??

hab ja sender, empfänger, DC-Spannung und Antenne parallel

hast du vielleicht ein paar links parat oder kennst du ein buch was mein 
problem behandelt oder kannst mit vlt ne skizze zeichnen?

alle anderen benutzen einzelne US-receiver und US-transceiver

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hallo Voynich,

> @Abdul -  versteh einfach nich was du meinst.
> du meinst das doch so oder?:

So wie ich ihn kenne, meint er das so nicht.
Sondern im Empfangszweig erst der Transducer, dann ein C zum Entkoppeln 
der Ruhespannung. Dann ein Vorwiderstand, dann parallel das Paar 
antiparalleler Dioden (z.B. BAV99) gegen Masse und der hochohmige 
Empfänger.

Im Empfangsfall:
1. Ist der Vorwiderstand belanglos niederohmig gegenüber der Impedanz 
des Transducers, schadet also nicht.
2. Die zu erwartende wechselspannung von der Membran ist klein gegenüber 
den Durchbruchspannungen der antiparallelen Dioden, der Empfänger 
bekommt die volle Spannung.

Im Sendefall liefert die Endstufe genügend Leistung:
1. Die Membran im Transducer bekommt diese Leistung voll.
2. An Vorwiderstand und BAV99 fällt diese ab auf 0,8, der Empfänger ist 
geschützt.

> damit hätte ich im Empfangsfall das rauschen des Senders entkoppelt
Rauschen? Im Empfangsfall sollte der Sender stromlos sein.

Ciao
wolfgang Horn

von Voynich (Gast)


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OK, ich habe es verstanden.
Aber selbst wenn ich für den Wid. 50kOhm nehme verbrat ich da ja so 
ungefähr ein Watt eff.. Ist schalten da nicht sauberer?

Mit was für einer Impedanz kann ich denn so bei dem Transduzer rechnen? 
Ein paar kOhm? Damit ich ungefähr weiß wie ich meinen Sender 
dimensioniere.

Hab hier mal das Datenblatt von Polaroid wo auch ein Schaltplan drin 
ist:
http://inst.eecs.berkeley.edu/~ee40/calbot/sensor_datasheets/6500series.pdf

Weiß zufällig jemand was U1 für ein bauteil ist?
Ich meine SH28784 entziffern zu können find aber nichts dazu im 
Internet?

Das müsste ja eine Gleichspannungsquelle enthalten, welche im Sendefall 
in reihe zu Sekundärspule geschaltet wird.

Aber das Geheimnis wie der Sender vor dem Empfänger geschützt wird liegt 
im Bauteil.

Naja...
Auf jeden Fall vielen Dank für eure Geduld mit mir und schon mal ein 
schönes Wochenende.

GR Voynich

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Hier funktionert es etwas anders. Anbei ein sauberer Plan.


Die obige Diodengeschichte ist allerdings auch totaler Standard. 
Vielleicht funzt diese speziell bei Piezos besser. Könnte ich mir 
vorstellen, daß man für den Elektrostaten sich was neues einfallen ließ.

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