Hallo, ich habe mir einen kleinen Audioverstärker mit einer MOSFET Gegentaktendstufe gebastelt. Das Problem ist, dass bereits beim Einschalten die MOSFETS vor allem M2 extrem schnell abrauchen! Folgende MOSFETS werden verwendet: M1 IRL3105 (55V 25A RDSon 0,037 Ohm) M2 IRFR5305 (55V 31A RDSon 0,065 Ohm) Die Schaltung habe ich hier abgeschaut: www.redcircuits.com/Page123.htm Nach meiner Simulation mit LTSpice sollten hier aber keine hohen Ströme fließen! Kann mir da bitte jemand einen Tipp geben, was ich falsch mache?
m. g. schrieb: > ich habe mir einen kleinen Audioverstärker mit einer MOSFET > Gegentaktendstufe gebastelt. > Das Problem ist, dass bereits beim Einschalten die MOSFETS vor allem M2 > extrem schnell abrauchen! Tja, du siehst: eine Simulation ist bestenfalls genauso gut wie die ihr zugrundeliegenden Modelle... > Die Schaltung habe ich hier abgeschaut: Und wo ist das unbedingt(!!!) nötige Poti R4 hingekommen? Warum nimmst du andere und zudem zutiefst asymmetrische Fets (Ugsth 4,8V vs 1V)? Warum nimmst du nicht einfach den N- und P-Kanal im IRF7309? Und: mach da mal eine Stromgegenkopplung mit rein... > Das Problem ist, dass bereits beim Einschalten die MOSFETS vor allem M2 > extrem schnell abrauchen! Das ist ein analoger Verstärker, die Transistoren müssen da zusammen genausoviel aushalten wie der Lautsprecher. Ich glaube nicht, dass ein SO8-Gehäuse diese Leitung abkann...
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m. g. schrieb: > Das Problem ist, dass bereits beim Einschalten die MOSFETS vor allem M2 > extrem schnell abrauchen! Solche Schaltungen testet man grundsätzlich an einem Labornetzteil mit Strombegrenzung oder mit Vorwiderständen in den Stromversor- gungsleitungen. Gruss Harald
m. g. schrieb: > Das Problem ist, dass bereits beim Einschalten die MOSFETS vor allem M2 > extrem schnell abrauchen! Das kann man bei der Dimensionierung aber auch erwarten. An R6 liegen ~9,2V und die steuern die Mosfets eben soweit auf, dass die durch den Querstrom zerstört werden.
Lothar Miller schrieb: > Warum nimmst du nicht einfach den N- und P-Kanal im IRF7309? Werde ich mir bestellen! >Und: mach da mal eine Stromgegenkopplung mit rein... Also beim NPN-Transistor ist ja ne Stromgegenkopplung drinnen, aber die meinst du sicher nicht! Du meinst sicher eine Stromgegenkopplung der beiden MOSFETS. Ich muss da die GS-Spannung positiv bzw. negativ einschnüren. Hast du für mich einen Hinweis, wie man das macht?
m. g. schrieb: >> Warum nimmst du nicht einfach den N- und P-Kanal im IRF7309? > Werde ich mir bestellen! Hast du nicht? Soll das heißen, der Schaltplan passt gar nicht zu deiner Schaltung? Welche Mosfets hast du denn atsächlich eingebaut? Und: hast du Kühlkörper an deinen Mosfets? > IRF7309 Beachte meine Anmerkung zur Verlustleistung. Ein Mosfest im SO8 Gehäuse kann sicher nie mehr als 1W im Analogbetrieb verheizen. Das ist bei 40V Versorgung blitzschnell erreicht... m. g. schrieb: >> Und: mach da mal eine Stromgegenkopplung mit rein... > Hast du für mich einen Hinweis, wie man das macht? Früher (tm) in Gegentaktensstufen waren das Emitterwiderstände. Allerdings brauchst du bei Mosfets dank des positiven Temperaturkoeffizienten tatsächlich keine Gegenkopplungswiderstände.
Lothar Miller schrieb: > Allerdings brauchst du bei Mosfets dank des positiven > Temperaturkoeffizienten tatsächlich keine Gegenkopplungswiderstände. Stirbt der Quatsch denn nie aus? Die Ugs der Mosfets hat, genau wie beim Bipolar-Transistor, einen negativen TK, der sogar noch deutlich größer ist (ca 5mV/K). Die Mosfets brauchen auf jeden Fall Source-Widerstände, sonst gibt`s eine thermische Mittkopplung bis zur Zerstörung. Positiv ist der TK der Kanalwiderstandes des eingeschalteten Mosfet. Der ist hier aber irrelevant, weil der Mosfet im Analogbetrieb arbeitet.
ArnoR schrieb: > Stirbt der Quatsch denn nie aus? Schlags kaputt, wieder nicht nachgedacht: > Positiv ist der TK der Kanalwiderstandes des eingeschalteten Mosfet. Der kommt hier aber nicht zum Tragen, weil nicht durchgesteuert wird. Also gilt: mach noch 1 Stück 2,2 Ohm Sourcewiderstände vor die Mosfets.
m. g. schrieb: > Die Schaltung habe ich hier abgeschaut: > www.redcircuits.com/Page123.htm Nicht alles im Netz ist eine gute Lösung, vor allem wenn man die umfangreichen Inbetriiebnahmehinweise ignoriert und durch Festwiderstände zunichte macht. Warum fallen Leute immer auf "sieht einfach aus" rein? Es hat schon seinen Grund, wenn andere Leute mehr Aufwand treiben.
MaWin schrieb: > m. g. schrieb: >> Die Schaltung habe ich hier abgeschaut: >> www.redcircuits.com/Page123.htm > > Nicht alles im Netz ist eine gute Lösung, > vor allem wenn man die umfangreichen Inbetriiebnahmehinweise ignoriert > und durch Festwiderstände zunichte macht. > Warum fallen Leute immer auf "sieht einfach aus" rein? > Es hat schon seinen Grund, wenn andere Leute mehr Aufwand treiben. Ja, da hast du sicher recht! Aber es ist sonst kaum was im Netz zu finden (Endstufe im Gegentaktbetrieb mit MOSFETS) was auch Anfängertauglich zu verstehen ist! Vielleicht hast du einen anderen Vorschlag? Ich möchte das Audiosignal von meinem Handy verstärken und mit einem selbst gebauten Verstärker (ca. 5W) betreiben! Es sollen aber nur diskrete Bauteile verwendet werden und HIFI-Qualität ist hier nicht gefordert!
m. g. schrieb: > Vielleicht hast du einen anderen Vorschlag? Sowas hier: ein Transistor und gut :) http://de.wikipedia.org/wiki/Vorverstärker m. g. schrieb: > Ich möchte das Audiosignal von meinem Handy verstärken Vorsicht: Am Kopfhörer-Ausgang kommt da manchmal mehr-oder-weniger ungefiltert das Signal eines Class-D-Verstärkers raus.
m. g. schrieb: > was auch Anfängertauglich zu verstehen ist! Du hast die Probleme der Schaltung offenbar nicht verstanden. > Vielleicht hast du einen anderen Vorschlag? Die d.s.e FAQ enthält einige Links zu MOSFET Endstufen, aber eher 100 bis 1000 Watt, und sie erklärt warum MOSFETs in Audioendstufen schlecht sind. Für 5W tut es ein OpAmp wie NS Boomer
m. g. schrieb: > Es sollen aber nur diskrete Bauteile verwendet werden und HIFI-Qualität > ist hier nicht gefordert! Dann nehme Bipolar Transistoren. Da gibt es auch keine hohen UGS Spannungen um die Transistoren durchzusteuern vor allen sind die einigermassen um die 0.7V.
m. g. schrieb: > Aber es ist sonst kaum was im Netz zu finden (Endstufe im > Gegentaktbetrieb mit MOSFETS) was auch Anfängertauglich zu verstehen > ist! Und warum müssen es unbedingt MOSFETS sein? Bei Bipos findet man eher passende Pärchen. Am anfängertauglichsten sind eindeutig NF-Verstärker-Cs. Gruss Harald
m. g. schrieb: > Vielleicht hast du einen anderen Vorschlag? > Ich möchte das Audiosignal von meinem Handy verstärken und mit einem > selbst gebauten Verstärker (ca. 5W) betreiben! > Es sollen aber nur diskrete Bauteile verwendet werden und HIFI-Qualität > ist hier nicht gefordert! dann das hier. den opamp darfst du natürlich gerne aus einzelteilen aufbauen. das opamp ding aus einzelteilen zusammen zu bauen war ich zu faul. die im hifi forum haben das aber gemacht. jedem das seine.
m. g. schrieb: > MaWin schrieb: > Ja, da hast du sicher recht! > Aber es ist sonst kaum was im Netz zu finden (Endstufe im > Gegentaktbetrieb mit MOSFETS) was auch Anfängertauglich zu verstehen > ist! > Doch, gibt es. Schau dir mal die Verstärker von Nelson Pass an. Tausendfach nachgebaut und HiFi Qualität. Hier mal der F5. Für den bekommst du sogar die Leiterplatten bei ebä. Ist Class A, erfordert einen großen Kühler und ein 5A Netzteil. Dafür hast du es im Winter schön warm in der Bude;-). Die Schaltung kann noch weiter vereinfacht werden. Alles um Q5 und Q6 raus, also R15 bis R22, die Thermistoren und Transistoren. Bleibt nicht mehr viel übrig und zum Lernen ist der auch gut.
Endstufen ohnen Strombegrenzung der Endstufentransis halte ich IMHO für wenig praxistauglich, insb. bei härteren Einsätzen.
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