Forum: Ausbildung, Studium & Beruf staatlich geprüfter Techniker


von Sub7 (Gast)


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Hallo,

bin mir unschlüssig, aber macht ein staatlich geprüfter Techniker mit 40 
Jahren Sinn ?
Branche ist Elektrotechnik, Berufserfahrung ca. 20 Jahre.
Wie ist es dann erfahrungsgemäß mit den Jobaussichten als (Neu)Techniker 
?

von Pala (Gast)


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Jobaussichten sind eher gering

von Hans (Gast)


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Sub7 schrieb:
> ein staatlich geprüfter Techniker

Meiner Meinung nach haben Techniker momentan bessere Aussichten auf eine 
Anstellung als Ingenieure. Wir haben einen Ingenieur eingestellt. Da 
hatte ich zwei Aktenordner mit Bewerbungen von meinem Chef zur 
Durchsicht bekommen. Als wir einen Techniker gebraucht haben, waren es 
gerade mal 10 Bewerbungen.

von Hans (Gast)


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Christian schrieb im Beitrag #3441410:
> Wozu man aber einen Techniker braucht, habe ich noch nie verstanden.

Wahrscheinlich nicht nur das. Unser Techniker zeichnet Layouts und 
entwirft kleine Elektroniksteuerunge;Manchmal mit und manchmal ohne 
Mikrocontroller. Meiner Ansicht nach eine Zwischenstufe. Dazu kommen 
Reparaturen von relativ komplexen Installationen. Ich bin froh, dass ich 
das nicht machen muss - Am Rande bemerkt.

von Ingo (Gast)


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Ihr schert schon wieder alle über einen Kamm... Ich kenne Techniker die 
mehr als Ings draufhaben und natürlich umgekehrt. Ein Meister hat nur 
Verwaltungstätigkeit, fachlich kann der nicht unbedingt mehr. Der 
Techniker schon, wenn er gut ist. Pfeifen gibt's überall.

Nur weil man studiert hat, hat man es lange noch nich verstanden. 
Natürlich hat der Ing mehr Mathe drauf.



Ingo

von Kaj (Gast)


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Ihr vergesst einen wichtigen Punkt:
Mit dem Techniker bekommt man die Fachhochschulreife zugesprochen, und 
bekommt somit die möglichkeit an einer FH zu studieren (einige Unis 
machen auch ausnahmen: Uni Bamberg und TU München zum Beispiel.)

Ich hab den Techniker gemacht, weil ich nicht ewig Geselle bleiben 
wollte, und weil's die BG bezahlt hat :D Und jetzt nach 2 Jahren BE 
nutze ich die Chance an einer FH zu studieren und leg nochmal 5 Jahre 
Studium drauf.
(Auch hier machen einige Unis/Fhs ausnahmen, so dass man nicht wieder im 
1. Semester Bachelor anfangen muss: z.B. FH Darmstadt (vom Meister zum 
Master) oder die Uni Bamberg, die einen nach bestandener Eignungsprüfung 
auch direkt ins Masterstudium lässt).

Da man für den Techniker eine Ausbildung braucht, bzw. x Jahre BE in 
einem Beruf ohne Ausbildung, ist der Techniker ein Bindeglied zwischen 
Meister und Ingenieur. Aber was erzähl ich hier, wird ja eh nur schlecht 
gemacht, wenn man aus dem Beruf kommt, und noch mal mind. 2 Jahre die 
Schulbank drückt...

von Peter (Gast)


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Kaj schrieb:
> Aber was erzähl ich hier, wird ja eh nur schlecht
> gemacht, wenn man aus dem Beruf kommt, und noch mal mind. 2 Jahre die
> Schulbank drückt...

Das kann man schon machen, wenn man das Risiko liebt.

* Man gibt seinen sicheren Job als Facharbeiter auf.
* Man hat mindestens 2 Jahre Gehaltseinbußen.
* Man läuft Gefahr, danach keinen passenden Job zu finden.

von Bad U. (bad_urban)


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Christian schrieb im Beitrag #3441427:
> Ob man mit 40 überhaupt noch schulisch so leistungsfähig ist wie jemand
> anfang 20, sollte man auch bedenken. Gerade wenn man seit über 20 Jahren
> aus der Schule raus ist.

Das ist natürlich ein Punkt. Aber auch halt ein Individueller. Mir ists 
auch drei Jahre nach der Lehre auf der Technikerschule am Anfang schwer 
gefallen wieder den ganzen Tag dazusitzen und zu lernen. Aber das ist 
oft nur die Eingewöhnungphase.
In meiner Klasse war auch jemand, der beim Abschluss 40 war. Und er war 
nicht der schlechteste der Klasse. Aber bei der Stellensuche hatte er es 
nicht so leicht. Das ist zwar schon 10 Jahre her und ein Einzelfall, 
aber ich könnte mir schon vorstellen, dass das ein Manko ist.
Der andere Fall ist natürlich, dass der Betrieb in dem der TO arbeitet 
einen in absehbarer Zeit sucht.
Ein Freund von mir hat das gemacht. Teilzeittechniker und ist dann im 
Betrieb geblieben. Das war dann aber alles mit der PE abgesprochen. In 
so einem Fall würde das Alter sicher keine so große Rolle spielen.

von Paul M. (paul_m65)


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Peter schrieb:
> Das kann man schon machen, wenn man das Risiko liebt.

Das gilt doch für ein technisches Studium allgemein:
Die Durchfallquoten sind hoch und die Aussicht auf einen der 
Qualifikation entsprechenden Job sind sehr gering wenn man nicht gerade 
zu den 5% der besten des Jahrgangs gehört.

von Bad U. (bad_urban)


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Kaj schrieb:
> Ihr vergesst einen wichtigen Punkt:
> Mit dem Techniker bekommt man die Fachhochschulreife zugesprochen, und
> bekommt somit die möglichkeit an einer FH zu studieren

So habe ich das auch gemacht. Aber dann wäre der TO an die 50 bis er 
fertig ist. Ein anschließendes Studium wird wohl  nicht sein Plan sein.

von Peter (Gast)


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Bad Urban schrieb:
> So habe ich das auch gemacht. Aber dann wäre der TO an die 50 bis er
> fertig ist. Ein anschließendes Studium wird wohl  nicht sein Plan sein.

Frag mal Herrn Ferkes, das geht schon! Die Frage ist aber, ob es belohnt 
wird, denn das Leben ist leider manchmal ungerecht.

von Bad U. (bad_urban)


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Christian schrieb im Beitrag #3441483:
> zur FH Reife: wenn es einem nur darum geht, gibt es aber meist
> schnellere Wege.

Und auch darum denke ich, dass es nicht darum geht. Als ich im ersten 
Semester war, war der Jüngste 18. Er hatte glaub ich mittlere Reife und 
dann zwei jahre BK.

von Antimedial (Gast)


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Kaj schrieb:
> z.B. FH Darmstadt (vom Meister zum
> Master)

Du wirst zwar zum Masterstudium zugelassen, das heißt aber nicht, dass 
du die gesamten Kenntnisse eines Bachelorstudiums hast. Das 
Masterstudium ist weiterbildend, nicht konsekutiv. Das bedeutet, dass es 
als völlig eigenständiger Studiengang betrachtet werden muss. Ein echter 
Ingenieur ist man dann nicht, sondern ein Techniker mit einem 
120-Credit-Hochschulstudium (Vergleich: Bachelor an einer FH hat 
üblicherweise 210 Credits, also fast das Doppelte!).

von Peter (Gast)


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Christian schrieb im Beitrag #3441483:
> Wenn man nicht gerade zu den Top 5%
> gehört, schafft man es vielleicht nicht in einen IG Metall Konzern
> "Arbeitnehmer Disneyland".

Ich gehörte leider nicht zu den Top 5% meines Jahrgangs an der FH, ich 
war eher guter Durchschnitt. Habe auch erst länger nach einem Job suchen 
müssen (war schon ganz verzweifelt) und schließlich bei einem KMU 
angeheuert, um dann ein paar Jährchen später erfolgreich zu einem 
Konzern mit IG Metall Tarifbindung zu wechseln. Ich muss sagen, dass es 
mir im Arbeitnehmer-Disneyland sehr gut gefällt! Micky und Goofy sind 
jetzt meine Kollegen. ;-)

von Bad U. (bad_urban)


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Peter schrieb:
> Ich gehörte leider nicht zu den Top 5% meines Jahrgangs an der FH, ich
> war eher guter Durchschnitt. Habe auch erst länger nach einem Job suchen
> müssen (war schon ganz verzweifelt) und schließlich bei einem KMU
> angeheuert, um dann ein paar Jährchen später erfolgreich zu einem
> Konzern mit IG Metall Tarifbindung zu wechseln. Ich muss sagen, dass es
> mir im Arbeitnehmer-Disneyland sehr gut gefällt! Micky und Goofy sind
> jetzt meine Kollegen. ;-)

Ich war nach dem Studium auch erst in ner kleinen Firma mit 
entsprechendem Gehalt. Habe dann auch in einen Konzern gewechselt als 
sich die Gelegenheit gab. Dort gibts viele "alte Hasen" die jammern. 
Aber wenn man mal was anderes kennengelernt hat weiss man das doch sehr 
zu schätzen.

Und grade bei der Einstufung nach ERA ist auch der Abschluss nicht so 
wichtig. Mein Freund der den Techniker gemacht hat ist eine EG über mir 
als ING.

Ist sicher nicht die Regel, aber Glück braucht der Mensch :-)

von Kaj (Gast)


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Antimedial schrieb:
> das heißt aber nicht, dass
> du die gesamten Kenntnisse eines Bachelorstudiums hast.
Hab ich auch nie behauptet.

Christian schrieb im Beitrag #3441483:
> Mit Realschule und Ausbildung kann man in vielen
> Bundesländern die FH Reife in einem Jahr Vollzeit nachholen.
Mag sein, aber mit dem Techniker hat man praktisch schon mal das 
Grundstudium einer FH in abgespeckter Form. Das haben mir auch viele 
Studierenden und Dozenten bestätigt.
Mit Realschule und Ausbildung, ist man davon noch ganz weit weg.

von Peter (Gast)


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Bad Urban schrieb:
> Und grade bei der Einstufung nach ERA ist auch der Abschluss nicht so
> wichtig. Mein Freund der den Techniker gemacht hat ist eine EG über mir
> als ING.

Hier ungefähr das gleiche. Ich habe einen Kollegen mit Dr.-Titel, der 
etwas weniger verdient als ich mit FH-Diplom.

Finde ich aber auch gerecht, dass nicht nach einem Abschluss vergütet 
wird, den man vor vielen Jahren mal erworben hat, sondern nach der 
Leistung, die man für das Unternehmen erbringt.

von Antimedial (Gast)


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Kaj schrieb:
> Hab ich auch nie behauptet.

Mag, sein, der Irrglaube ist aber so weit verbreitet, dass diese 
Bemerkung unbedingt notwendig ist.

Kaj schrieb:
> Mag sein, aber mit dem Techniker hat man praktisch schon mal das
> Grundstudium einer FH in abgespeckter Form.

Mit Abitur hat man genauso ein Grundstudium in abgespeckter Form, nur 
mit anderem Schwerpunkt. Gerade in den ersten zwei Semestern ist richtig 
viel Wiederholung dabei. Die ganzen "weichen" Fächer, die über das 
Studium hin mindestens ein halbes Semester ausmachen, könnte man sich 
mit Abitur eigentlich auch sparen. Von daher hat der Techniker keinen 
Vorsprung, sondern nur einen anderen Schwerpunkt.

von Antimedial (Gast)


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Christian schrieb im Beitrag #3441538:
> das stimmt. Zumal die meisten im technischen Studium an den Grundlagen
> wie Mathe und Physik scheitern, weniger an den "weichen" Fächern.

Ja. Wobei ich gerade solche Fächer schon für wichtig halte. Schließlich 
geht es ja auch um Bildung. Und da schadet es auch für einen 
Abiturienten nicht, "weiche Fächer" zu wiederholen. Genausowenig schadet 
es aber einen Techniker, wenn er noch einmal das KV-Diagramm, 
Wechselstrom und andere Spielereien in einem anderen Tempo und anderem 
Kontext lernen darf.

von Antimedial (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Genausowenig schadet
> es aber einen Techniker

... nicht

von Third E. (third-eye)


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Ich habe auch Techniker gemacht, in Teilzeit, mit klassischem 
Präsenzunterricht 3x in der Woche. War schon anstrengend. Ich musste 
mein Privatleben deutlich zurückschrauben. Da ich sehr ehrgeizig bin, 
bestand mein Leben praktisch nur noch aus einer Endlosschleife von 
Arbeiten, in die Schule gehen und Lernen.
Für mich war halt immer der Lichtblick, dass das auch mal ein Ende 
nimmt.
Aber es hat sich für mich gelohnt. Bin jetzt Entwickler unter 
Ingenieuren in einem mittelständischen Betrieb und mag meinen Job sehr.
Es gibt da durchaus Vorteile als Techniker:
Ich darf den ganzen Tag Schaltungen entwerfen, Funktionsmuster aufbauen 
usw. Meine Ingenieurskollegen beneiden mich manchmal darum, dass ich 
mich nicht wie sie den ganzen Tag um Projektplanungen und 
Organisatorisches kümmern muss, sondern wirklich Elektronik "machen" 
darf.
Außerdem wird man nicht geschimpft, wenn man den Lötkolben in die Hand 
nimmt. Den Ingenieuren wird da schon mal vermittelt, dass sie für solche 
Arbeiten zu teuer seien.

Einer aus meiner Klasse war deutlich Ü40, als er angefangen hat. Er hat 
es auch durchgezogen. Das geht schon. Aber soweit ich weiß, sind ihm die 
Technikerstellen nicht gerade zugeflogen, um es vorsichtig auszudrücken.
Aber der Vorteil in der Teilzeitausbildung ist halt, dass man in Ruhe 
nach Stellen Ausschau halten kann, sowohl im eigenen Betrieb als auch 
außerhalb.
Mit Vollzeitausbildung hat man halt erst mal Zugzwang, wenn man fertig 
ist, dass man erst mal irgendwo unterkommen muss.

von Marx W. (Gast)


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Christian schrieb im Beitrag #3441410:
> Wozu man aber einen Techniker braucht, habe ich noch nie verstanden.

Ganz einfach:
Der Techniker ist ja entstanden aus dem Bedarf an qualifizierten MA in 
der Industrie in den 50`er und 60´er! Da waren auch noch viel MA ohne 
Berufsausbildung in den Betrieben beschäftigt. Den Techniker kann man 
auch ohne abgeschlossene Berufsausbildung machen. Voraussetzung ist 
einzig und alleine ausreichend Berufserfahrung in einem einschlägigen 
Berufsfeld. Der Meister IHK geht in die gleiche Richtung. Der ist 
entschanden aus den alten "Werkmeistern", das waren ja mehr oder weniger 
Vorarbeiter!
Beim Handwerk war man da stringenter da wurde die einschlägige 
Berufsausbildung plus Berufserfahrung in dem Beruf verlangt.
In die gleiche Richtung ging auch der Ing. grad. Da wurde ein mittlerer 
Bildungsabschluß verlangt, dies war zu Zeiten wo die Hauptschule noch 
eine echte  "Volksschule" war und die Realschule erst an die 8 Jährige 
Volksschule anschloß. Dazu kam  noch eine Berufsausbildung. Erst dann 
war es möglich an ein Polytechnikum (Ing.-Schule) seinen Ing. grad zu 
bauen.

von Marx W. (Gast)


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Kaj schrieb:
> Mag sein, aber mit dem Techniker hat man praktisch schon mal das
> Grundstudium einer FH in abgespeckter Form. Das haben mir auch viele
> Studierenden und Dozenten bestätigt.

Was? Wer hat dir das verzählt? Wohl du dir selbst beim Darmentleeren!

von Techniker (Gast)


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Von der Vorstellung, dass man als Techniker bei der Jobsuche später
mal alles leichter oder besser hat, sollte man sich verabschieden.
Auch da wird man oft enttäuscht. Bessere Chancen auf bessere Jobs?
Lachhaft. Wenn man doch mal Glück hat, kann man sicher auch ein paar 
Hunderter mehr im Monat verlangen, aber oft sind die Jobs alles
andere als das, was man anstrebt oder mal im Sinn hatte.
Mit Vierzig ist man auf dem Arbeitsmarkt dann auch nichts mehr wert,
denn die Firmen wollen billig und da passt der Techniker mit seinen
berechtigten Wertvorstellungen den Firmen einfach nicht mehr ins
Konzept. Ich würde es lassen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Third Eye schrieb:
> Aber es hat sich für mich gelohnt. Bin jetzt Entwickler unter
> Ingenieuren in einem mittelständischen Betrieb und mag meinen Job sehr.
> Es gibt da durchaus Vorteile als Techniker:
> Ich darf den ganzen Tag Schaltungen entwerfen, Funktionsmuster aufbauen
> usw. Meine Ingenieurskollegen beneiden mich manchmal darum, dass ich
> mich nicht wie sie den ganzen Tag um Projektplanungen und
> Organisatorisches kümmern muss, sondern wirklich Elektronik "machen"
> darf.
> Außerdem wird man nicht geschimpft, wenn man den Lötkolben in die Hand
> nimmt. Den Ingenieuren wird da schon mal vermittelt, dass sie für solche
> Arbeiten zu teuer seien.

D.h. heißt aber du verdienst deutlich weniger als die Ings. Und musst 
dafür eher die schmutzige Arbeit machen. Naja aus meiner Sicht nicht 
gerade ein Vorteil.

von adcap (Gast)


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Christian schrieb im Beitrag #3441410:
> Wozu man aber einen Techniker braucht, habe ich noch nie verstanden. Für
> praktische Dinge gibt es den Gesellen bzw. den Meister, für Dinge wie
> Entwicklung, Konstruktion gibt es Ingenieure, dort haben ja auch viele
> ein praxisorientiertes Studium.

Also in der Entwicklung gibt es mehr als genug Arbeiten, für die 
Dipl.-Ing. eigentlich zu Schade sind z.B. wenn wir schon von 
Elektronikentwicklung sprechen mal schnell eine Evaluations-GUI dort zum 
komfortablen Testen der Hardware, ein kleiner USB-Treiber da oder auch 
eine Testplatine für Debugzwecke.
Manche Firmen nehmen dafür Werksstudenten, aber auch Techniker können 
diese Lücke füllen.

von Abra (Gast)


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Der Techniker wird doch einfach gerne genutzt um die Gehälter früherer, 
reiner Ingenieurstätigkeiten zu drücken.

Kurzes Beispiel:
Absolvent, Werksstudent in unserer Abteilung. Wir haben 
Einstellungsstopp und unser Chef bekommt auch auf mehrfache Anfrage 
einfach keine Stelle genehmigt. Ein Betrieb in näherer Umgebung mit 
nahezu gleichem Tätigkeitsbereich hat eine solche Stelle ausgeschrieben.

Der Absolvent bewirbt sich und wird nur aufgrund seiner Erfahrung zum 
Vorstellungsgespräch eingeladen. Eigentlich wollen sie die Position mit 
einem Techniker besitzen, dass wird wohl auch im Gespräch so gesagt um 
ihn bei seiner Gehaltsvorstellung direkt in eine Richtung zu lenken. Er 
hat die Stelle natürlich nicht bekommen oder genommen, da er nur ein 
besseres Facharbeiter-Gehalt bekommen hätte.

Hat darauf fachfremd bei uns angefangen, QM glaube ich und ist 
IGM-typisch hoch eingestiegen.

Aber man sieht wohin die Techniker-Schiene geht. Drücken der Lohnkosten. 
Die Abteilung war früher auch bei der Konkurrenz mit Ingenieuren 
besetzt.

von Bad U. (bad_urban)


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Peter schrieb:
> Bad Urban schrieb:
>> Und grade bei der Einstufung nach ERA ist auch der Abschluss nicht so
>> wichtig. Mein Freund der den Techniker gemacht hat ist eine EG über mir
>> als ING.
>
> Hier ungefähr das gleiche. Ich habe einen Kollegen mit Dr.-Titel, der
> etwas weniger verdient als ich mit FH-Diplom.
>
> Finde ich aber auch gerecht, dass nicht nach einem Abschluss vergütet
> wird, den man vor vielen Jahren mal erworben hat, sondern nach der
> Leistung, die man für das Unternehmen erbringt.

Das sehe ich auch so. Er ist schon über 10 Jahre im Betrieb und hat sich 
da auch mit der Technikerausbildung hochgearbeitet. Ausserdem hat er 
dazu noch einen wesentlich stressigeren Job.

von Hans (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Der Techniker ist ja entstanden aus dem Bedarf an qualifizierten MA in
> der Industrie in den 50`er und 60´er!

Tja. Die Zeiten haben sich geändert.

von D. V. (mazze69)


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IMHO eignet sich eine Techniker Ausbildung nur dazu, seinem praktischen 
Wissen ein besseres Gesicht zu geben. Echte Elektronik-Freaks wissen, 
was ich meine. Im Übrigen sieht es auch besser aus, wenn man für 
jemanden direkt etwas entwickelt, OHNE den ganzen Laberoverhead einer 
Firma, wo viele Schlipsträger vs. Sülzbacken was von deinem selbst 
erarbeiteten Kuchen abhaben wollen. Ich denke dabei unter keinen 
Umständen an Schwarzarbeit :-).

von EGS_TI (Gast)


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Christian schrieb im Beitrag #3441410:
> nur wenige
> Unternehmen bilden über Bedarf aus und wer später noch den Techniker
> macht, gehört meist nicht zu den Pfeifen aus der Ausbildung.

Das ist absoluter Bullshit. Wenn ich mir ansehe welche Leute aus meiner 
Berufsschulklasse jetzt den Techniker machen und gerade so durchgekommen 
sind in der Berufsausbildung und selbst das nur durch schummeln.
Der eine hat als Facharbeiter 1900 Euro Brutto verdient und da ist es 
doch kein Wunder, dass die dann keinen Bock mehr auf so eine Arbeit 
haben und sich irgendwann verpissen. Vermutlich hätten sie in einem 
anderen Betrieb auch keine Chance arg viel mehr zu verdienen und deshalb 
bleibt ihnen nur noch der Techniker.

von EGS_TI (Gast)


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adcap schrieb:
> Also in der Entwicklung gibt es mehr als genug Arbeiten, für die
> Dipl.-Ing. eigentlich zu Schade sind z.B. wenn wir schon von
> Elektronikentwicklung sprechen mal schnell eine Evaluations-GUI dort zum
> komfortablen Testen der Hardware, ein kleiner USB-Treiber da oder auch
> eine Testplatine für Debugzwecke.
> Manche Firmen nehmen dafür Werksstudenten, aber auch Techniker können
> diese Lücke füllen.

Das machen die bei uns alles selber. xD
Sind aber auch ein kleiner Mittelständler mit insgesamt nur 10 > 
Entwicklern.
Dass solche Aufgaben von Werkstudenten oder Technikern/Facharbeitern 
erledigt werden ist denke ich nur bei Bosch etc. so.

von EGS_TI (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
>> Außerdem wird man nicht geschimpft, wenn man den Lötkolben in die Hand
>> nimmt. Den Ingenieuren wird da schon mal vermittelt, dass sie für solche
>> Arbeiten zu teuer seien.

Ja richtig so. Dafür muss man nicht studiert haben.
Bei uns haben die Entwickler sogar noch jahrelang nebenher Geräte 
produziert, weil in der Produktion niemand da war.

von Abra (Gast)


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Christian schrieb im Beitrag #3444458:
> Abra schrieb:
>> Aber man sieht wohin die Techniker-Schiene geht. Drücken der Lohnkosten.
>> Die Abteilung war früher auch bei der Konkurrenz mit Ingenieuren
>> besetzt.
>
> aber was sind den das für Ing. Jobs wenn sie selbst ein Techniker machen
> kann? dann ist die Arbeit halt auch nicht mehr wert. Zumal sich der Wert
> einer Arbeit ja nicht aus der Qualifikation die man dafür benötigt,
> herleitet, sondern durch Angebot und Nachfrage.


Dafür ist auch weniger ein Diplom in Elektrotechnik wichtig. Ein 
Unterschied scheint dennoch in der Denk- und Arbeitsweise zu liegen. 
Analytisches Denken, Problemlösefähigkeit. Hier sind Ingenieure meiner 
Meinung nach klar im Vorteil. Ich habe gesehen, was für Bauern bei uns 
durchs Fachabi gerasselt sind und jetzt ziemlich solide in der 
Technikerschule sind.

Wenn du eine Abteilung mit solchen Hirnis vollstopfst will ich nicht 
wissen was dabei rauskommt. Wenn man den Vergleich zieht, sieht man den 
Unterschied auch. Wir sind so stark und stetig gewachsen, dass es nun 
eine Abteilung gibt, die die Prozesskette im gesamten Betrieb wieder 
gerade biegen soll. Ich bin mir nicht sicher ob das funktionieren würde, 
wenn dort nur Techniker säßen. Wenn dann nur die Besten, die Konkurrenz 
steht zum Vergleich seit Jahren auf der Stelle.

von Abra (Gast)


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Christian schrieb im Beitrag #3444491:
> Es hängt aber immer vom Einzelfall ab.

Selbstverständlich.
Wir haben einen Techniker bei uns in der Abteilung und der gehört da 
auch definitiv hin! Ich sehe nur leider genug Leute die ich als nicht 
fähig erachte. Das die vielleicht praktisch was können will ich auch 
nicht abstreiten, aber es gibt genügend Techniker bei denen ich sagen 
würde, dass es für eine solche Tätigkeit nicht reicht.


Christian schrieb im Beitrag #3444491:
> Nicht jeder hatte in der Oberstufe die Prio auf lernen, viele
> kommen erst später drauf, wie wichtig das ist.

Mag sein, passt hier aber nicht.
Ich rede vom Fachabi nach der Berufsausbildung für die man sich bewusst 
entscheidet, ähnlich wie für eine Techniker-Ausbildung. Von den Leuten 
darf ich mir aber heute anhören, dass alle Ingenieure überflüssig und zu 
teuer seien. Erheitert mir immer wieder den Tag. :) Interessanterweise 
sind das aber immer Leute die ihren Techniker im Metall-Bereich machen 
oder gemacht haben. Die E-Techniker die mir untergekommen sind, sind 
nicht so überheblich.

von Technik199999 (Gast)


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Mit 40 Jahren sollte man eher Fortbildungen machen in seinem sp. 
schwerpunkt Gebiet.

Oder vorab mit dem Betrieb klären, ob die das unterstützen mit Aufgaben 
/ Gehalt nach oben.

Ing. mit 40 glaube, das wird zu viel...
Ich würde Fortbildungen machen.

Ne Techniker kann man in die Tasche stecken, wenn man in seinem 
Fachgebiet fit ist.
Ein Ing. da wird es schwer.

Aber Techniker / Ing. ist ein Weiterbegriff.

Wenn du z. B. ein neues Fachgebiet rein möchtest, könnte dir der 
Techniker mehr Türen auf machen als vielleicht ein einzelner Schein für 
ne Fortbildung!

von D. V. (mazze69)


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Technik199999 schrieb:
> Technik199999

Ich kann aus Deinem Geschreibsel nichts herauslesen. Ist aber der 
fortgeschrittenen Stunde geschuldet.

von Technik199999 (Gast)


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Ja meiner Syntax kann man schwer folgen

von Antimedial (Gast)


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Den Vergleich von Ingenieur und Techniker muss man ganz anders angehen. 
Die Unterschiede von Person zu Person sind so groß, dass man das so kaum 
vergleichen kann. Ein unfähiger Ingenieur wird gegenüber einem guten 
Techniker immer schlecht da stehen und ein guter Techniker gegenüber 
einem Spitzeningenieur auch.

Viel eher sollte man sich fragen: Würde ein guter Techniker seinen Job 
vielleicht noch besser machen können, wenn er statt seiner 
Technikrausbildung ein Studium gemacht hätte? Oder womöglich sogar 
beides hat? Und könnte ein guter Ingenieur die gleiche Leistung 
vollbringen, wenn er nur eine Technikerausbildung hat? Würde ein 
mittelmäßiger Techniker ein Ingenieursstudium schaffen? Kann ein 
Ingenieur die praktischen Tätigkeiten eines Facharbeiters/Technikers 
lernen, wenn er Zeit und etwas Talent hat, oder braucht er die 
Ausbildung?

von techniker (Gast)


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Ich lese hier immer folgendes heraus:

"Mit abgeschlossenem Studium bist du ein besser qualifizierterer 
Arbeitnehmer. Der Techniker kann dir nicht das Wasser reichen"

Das ist doch absoluter Schwachsinn!

Es gibt immer solche und solche. Man darf nicht vergessen, das der 
Techniker in Teilzeit quasi eine duale Ausbildung mit hohem praktischen 
Anteil ist.
Wie oben schon erwähnt, ist die Teilzeitform kein Zuckerschlecken. Vier 
Jahre, drei mal pro Woche Unterricht. Dabei Vollzeit Arbeiten.
Ich habe noch KEINEN frischen Dipl. Ing. oder Master erlebt, der einem 
Techniker (Teilzeit) nur annähernd das Wasser reichen kann.
Wir hatten hier mehrere Kandidaten die zu den oberen 5% in der Uni 
gehört haben, aber ihre Defizite nicht in zwei Jahren Praxis 
kompensieren konnten, um als brauchbare Mitarbeiter zu gelten.
Im Bereich der Entwicklung, insbesondere da, wo es nicht nötig ist mal 
über den eigenen Tellerrand zu gucken, kann der Techniker keinen Dipl. 
Ing. ersetzen - da gebe ich euch recht.
Das hat der Techniker nicht gelernt.

Aber was lernt man denn an der Uni so besonderes fürs Berufsleben?
Braucht Ihr all euren gelernten Stoff und seid damit haushoch überlegen?
Eure Mathematischen Supermann Kenntnisse wendet ihr täglich an und 
überlasst es nicht mal einer Software?
Besser programmieren habt ihr keineswegs auf der Uni gelernt! Das lernt 
man, nach einem guten Grundfundament, erst im wahren Leben.

Man sollte doch ganz klar differenzieren. In meinem Bereich 
(Automatisierungstechnik) habe ich mich immer erfolgreich auf Ing. 
Stellen beworben. Auch mein Gehalt sieht nicht anders aus.

Zur Eingangsfrage: Wir hatten in der Technikerschule zwei Absolventen 
>40
Bei beiden hat es sich ausgezahlt. Bei einem mehr, beim Anderen weniger.
Nichts desto trotz war das für die Jungen kein einfacher Weg und für die 
älteren erst recht nicht.
Ich würde von 40-44 schönere Dinge machen und habe mir oft die Frage 
gestellt, ob ich mir mit 40 nochmal den Fetz antuen sollte.
Klar möchte ich den Schein nicht missen - aber nochmal während der 
Maloche - ich glaube nicht....

von techniker (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Den Vergleich von Ingenieur und Techniker muss man ganz anders
> angehen.
> Die Unterschiede von Person zu Person sind so groß, dass man das so kaum
> vergleichen kann. Ein unfähiger Ingenieur wird gegenüber einem guten
> Techniker immer schlecht da stehen und ein guter Techniker gegenüber
> einem Spitzeningenieur auch.


100% ACK

von Antimedial (Gast)


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techniker schrieb:
> Ich habe noch KEINEN frischen Dipl. Ing. oder Master erlebt, der einem
> Techniker (Teilzeit) nur annähernd das Wasser reichen kann.

Das ist wieder einer der typischen Fehler beim Vergleich. Wieso zum 
Teufel sollte man einen Techniker mit praktischer Berufserfahrung mit 
einem frischen Absolventen vergleichen? Vergleiche doch lieber mal mit 
einem Ingenieur mit fünf Jahren Berufserfahrung. Dann sieht das Bild 
ganz anders aus. Aber den Vergleich trauen sich die lieben Techniker 
meistens nicht.

techniker schrieb:
> Aber was lernt man denn an der Uni so besonderes fürs Berufsleben?
> Braucht Ihr all euren gelernten Stoff und seid damit haushoch überlegen?
> Eure Mathematischen Supermann Kenntnisse wendet ihr täglich an und
> überlasst es nicht mal einer Software?
> Besser programmieren habt ihr keineswegs auf der Uni gelernt! Das lernt
> man, nach einem guten Grundfundament, erst im wahren Leben.

Und wieder ein typischer Fehler, den zugegeben auch viele Studenten und 
Absolventen selbst begehen. Im Studium geht, ganz in Gegensatz zu einer 
Facharbeiter- und Technikerausbildung, nie darum, direkt praktsich 
anwendbare Dinge zu lernen. Klar, die Ausbildung hat schon einen 
technischen Hintergrund und hin und wieder bekommt man mal eine Facette 
der Praxis zu Gesicht, aber im Kern geht es nur darum, zu lernen wie man 
sich komplexe technische Themen systematisch in kürzester Zeit 
erschließt. Oder kurz gesagt: Man lernt Kreativität. Das ist eine 
Fähigkeit, die viel abstrakter ist als das Reproduktionswissen einer 
gewerblichen Ausbildung und deshalb auch nicht so gut greifbar und für 
Leute mit "praktischer" Ausbildung oft nicht verständlich.

von techniker (Gast)


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>  aber im Kern geht es nur darum, zu lernen wie man
> sich komplexe technische Themen systematisch in kürzester Zeit
> erschließt. Oder kurz gesagt: Man lernt Kreativität. Das ist eine
> Fähigkeit, die viel abstrakter ist als das Reproduktionswissen...

Und das muss der Techniker nicht, wenn er Beruf und Familie mit der 
Schule für VIER Jahre teilt?
Ohne die von dir genannten Eigenschaften zu erlenen, hätte ich es nicht 
weit gebracht und den Kopf schnell in den Sand gesteckt.

Oft habe ich es eben umgekehrt erlebt. Viele Studenten leben von der 
Eigenschaft gut repruzieren zu können.

Aber wie du schon vorher angemerkt hast, kann man Menschen mit ihren 
unterschiedlichen Eigenschaften nicht nur über ihren Bildungsgrad 
miteinander vergleichen.

von Antimedial (Gast)


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techniker schrieb:
> Und das muss der Techniker nicht, wenn er Beruf und Familie mit der
> Schule für VIER Jahre teilt?

Nein, muss er nicht. Weil er eben Dinge wie höhere Mathematik nicht 
kennt. Nur eine Zeitdauer sagt gar nichts aus, es kommt auch auf das 
Niveau und die Art der Wissensvermittlung an.

Gerade wenn man so etwas nebenbei macht, ist man wegen der vielen 
Ablenkung durch Job und Familie wesentlich ineffektiver. Man lernt dabei 
zwar eine sehr starke Stressresistenz, aber rein fachlich bleibt einfach 
weniger hängen. Ich weiß wovon ich rede, ich habe selbst ein Fernstudium 
abgeschlossen.

techniker schrieb:
> Ohne die von dir genannten Eigenschaften zu erlenen, hätte ich es nicht
> weit gebracht und den Kopf schnell in den Sand gesteckt.

Die Frage ist, wie komplex das Thema wirklich ist.

techniker schrieb:
> Oft habe ich es eben umgekehrt erlebt. Viele Studenten leben von der
> Eigenschaft gut repruzieren zu können.

Mit genug Fleiß kann man quasi jede Art der Bildung umgehen. Das gilt 
für Techniker genauso wie für Ingenieure, nur dass man beim 
Hochschulstudium deutlich mehr Energie rein stecken muss.

Herum mogeln kann man immer. Ich habe Diplomarbeiten gesehen, die ich 
nicht mal als Studienarbeit abgegeben hätte. Aber manche Professoren 
haben eben keine so hohen Ansprüche, sondern sind nur froh, wenn sie mit 
der Pflicht der Abschlussarbeiten nicht belästigt werden, weil sie sich 
lieber mit ihren eigenen Projekten befassen. Und die speziellen 
Studenten wissen ganz genau wie sie das System umgehen und suchen sich 
ganz gezielt solche Professoren raus.

Gute Leute mit Interesse am Fach machen das aber nicht, sondern 
versuchen so viel wie möglich mit zu nehmen. Und diese Leute können im 
Hochschulstudium ihr Abstraktionsvermögen und die Fähigkeit zum Transfer 
perfektionieren. Üblicherweise wird das schon im Gymnasium recht gut 
geschult. Gleiches gilt für die Technikerschule natürlich auch, das 
heißt in diesem Bereich würde ich von einem Techniker in etwa die 
Fähigkeiten eines Abiturienten erwarten.

von techniker (Gast)


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Deswegen bekommst du zum Techniker ja das Abitur geschenkt ;)

von Techniker (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Gleiches gilt für die Technikerschule natürlich auch, das
> heißt in diesem Bereich würde ich von einem Techniker in etwa die
> Fähigkeiten eines Abiturienten erwarten.

Nur das der Absolvent vom Berufsleben noch gar nichts gesehen,
geschweige denn schon mal ein Gehalt bekommen hat.

techniker schrieb:
> Deswegen bekommst du zum Techniker ja das Abitur geschenkt ;)

Dann noch mal fünf Jahre die Schulbank drücken? Na, vielen Dank.
Da müsste dann das System einem soweit entgegen kommen, dass man
dann nur noch zwei oder drei Jahre zum Bachelor braucht, falls
das dann überhaupt zu schaffen ist. Mit "nur" bestanden kann man
auch keinen Blumentopf gewinnen.

Antimedial schrieb:
> Nein, muss er nicht. Weil er eben Dinge wie höhere Mathematik nicht
> kennt.

Ein bisschen höhere Mathematik wird da einem schon bei gebracht, aber
wegen der kappen Zeit nicht alles und auch nicht so ausführlich wie
in einem Studium.

Mit langen Ausbildungszeiten tut man sich aber keinen Gefallen wenn
die Tricki-Wirtschaft einem dann keine Karriere bietet.
Wilhelm Ferkes und einige andere könne da ja ein Lied von singen.

von Antimedial (Gast)


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techniker schrieb:
> Deswegen bekommst du zum Techniker ja das Abitur geschenkt ;)

Das Abitur? Sicher nicht. Allerhöchstens die Fachhochschulreife.

Techniker schrieb:
> Nur das der Absolvent vom Berufsleben noch gar nichts gesehen,
> geschweige denn schon mal ein Gehalt bekommen hat.

Richtig. Gesehen auf mindestens 40 Jahre Berufsleben spielt das aber 
keine große Rolle.

Techniker schrieb:
> Ein bisschen höhere Mathematik wird da einem schon bei gebracht, aber
> wegen der kappen Zeit nicht alles und auch nicht so ausführlich wie
> in einem Studium.

Das kommt darauf an, wie man höhere Mathematik definiert. Integrale 
rechnen gehört da jedenfalls noch nicht dazu (das ist eigentlich 
überhaupt keine Mathematik, sondern eher "Rechenhandwerk für 
Fortgeschrittene").

Techniker schrieb:
> Mit langen Ausbildungszeiten tut man sich aber keinen Gefallen wenn
> die Tricki-Wirtschaft einem dann keine Karriere bietet.

Ausbildung & Technikerschule dauert inzwischen genauso lang wie Abitur & 
Bachelorstudium. Das eine läuft auf einem sehr niedrigen Niveau, hat 
dafür sehr viel Praxis (v.a. wiederholende Tätigkeiten), das andere ist 
auf eine sehr breite, theoretische Basis gestellt und beinhaltet nur 
vergleichsweise wenig Praxis, dafür auch wieder auf einem höheren Niveau 
(nur Transfertätigkeiten).

von CrissCross (Gast)


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@Antimedial: Selten so viel Mist gehört wie aus deinem Mund.
Hab bei der Festo Techniker gemacht und auf der HTW noch 6 Semester 
Teilzeit zum Bachelor drangehängt. Mehr war nicht nötig.
Die Inhalte überschneiden sich schon sehr. Klar is TM und Mathe bissel 
mehr als beim Techniker, aber auch Folgen und Reihen sind weit entfernt 
von höherer Mathematik. Nur so zu seiner Info ?

von ohgott... (Gast)


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CrissCross schrieb:
> @Antimedial: Selten so viel Mist gehört wie aus deinem Mund.
> Hab bei der Festo Techniker gemacht und auf der HTW noch 6 Semester
> Teilzeit zum Bachelor drangehängt. Mehr war nicht nötig.
> Die Inhalte überschneiden sich schon sehr. Klar is TM und Mathe bissel
> mehr als beim Techniker, aber auch Folgen und Reihen sind weit entfernt
> von höherer Mathematik. Nur so zu seiner Info ?

TM und Mathe bissel mehr als beim Techniker? Spricht nicht gerade für 
die Hochschule.

Folgen und Reihen? Hatten wir in Mathe 1/3, hört man an der FH nach 1 
auf oder was?

von siri (Gast)


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CrissCross schrieb:
> @Antimedial: Selten so viel Mist gehört wie aus deinem Mund.
> Hab bei der Festo Techniker gemacht und auf der HTW noch 6 Semester
> Teilzeit zum Bachelor drangehängt. Mehr war nicht nötig.
> Die Inhalte überschneiden sich schon sehr. Klar is TM und Mathe bissel
> mehr als beim Techniker, aber auch Folgen und Reihen sind weit entfernt
> von höherer Mathematik. Nur so zu seiner Info ?

In Teilzeit... kann ja gar nicht einem Vollzeitstudium entsprechen

von Marx W. (Gast)


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siri schrieb:
> In Teilzeit... kann ja gar nicht einem Vollzeitstudium entsprechen

Wieder so ein "Sonderstudiengang".

von Jo S. (Gast)


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"...noch 6 Semester in Teilzeit an der HTW zum Bachelor..."

HTW Berlin ? Das würde alles erklären!  ;)


An die Herren Techniker - ich meine selbstverständlich die "staatlich 
geprüften"!

Stellt doch mal Unterrichtsmaterial der Technikerschulen zur Verfügung, 
dann kann man sich ein objektives Bild über das Niveau machen!

von René S. (thebit)


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Hallo

hier mal ein Lehrplan der Technikerschule in Bayern (Elektrotechnik)

https://www.isb.bayern.de/download/10609/lp_fs_elektrotechnikfeb2010_entwurf.pdf

von horst1 (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Und wieder ein typischer Fehler, den zugegeben auch viele Studenten und
> Absolventen selbst begehen. Im Studium geht, ganz in Gegensatz zu einer
> Facharbeiter- und Technikerausbildung, nie darum, direkt praktsich
> anwendbare Dinge zu lernen. Klar, die Ausbildung hat schon einen
> technischen Hintergrund und hin und wieder bekommt man mal eine Facette
> der Praxis zu Gesicht, aber im Kern geht es nur darum, zu lernen wie man
> sich komplexe technische Themen systematisch in kürzester Zeit
> erschließt. Oder kurz gesagt: Man lernt Kreativität. Das ist eine
> Fähigkeit, die viel abstrakter ist als das Reproduktionswissen einer
> gewerblichen Ausbildung und deshalb auch nicht so gut greifbar und für
> Leute mit "praktischer" Ausbildung oft nicht verständlich.

Das klingt irgendwie nach Forschung mit einem Hauch Erfindergeist.
In den Zielberufen des Bachelors geht es schon darum direkt praktisch 
anwendbare Dinge zu lernen, denn dafür wurde er ja geschaffen. 
Wissenschaftler gehen sicher einen anderen Weg, bzw. werden auch 
entdeckt.

Wen würdet Ihr als Hardwareplaner einstellen?
Einen ETechniker mit 5 Jahren Erfahrung im Schaltschrankbau oder einen 
Bachelor, der sich dieses "abstrakte" Thema in kürzester Zeit 
erschließt.

Grundsätzlich kann man zwar viel diskutieren anhand irgendwelcher 
Creditpoints, Studieninhalte oder sonstwas.
Das interessiert in den Industrieberufen aber niemanden. Für viele 
Entscheider, die den FH-Ing. haben, ist der Bachelor eine Art 
"Vordiplom".

Das Wichtigste sind Praktika und Industriekontakte. Wer dort einen guten 
Eindruck macht, hat einen deitlichen Vorteil.

von Klaus I. (klauspi)


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Jo S. schrieb:
> An die Herren Techniker - ich meine selbstverständlich die "staatlich
> geprüften"!
>
> Stellt doch mal Unterrichtsmaterial der Technikerschulen zur Verfügung,
> dann kann man sich ein objektives Bild über das Niveau machen!

Ein FH-Prof der auch angehende Chemietechniker unterrichtet hat, hat 
hier das Grundstudium der Ing. angesetzt.

von Antimedial (Gast)


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CrissCross schrieb:
> @Antimedial: Selten so viel Mist gehört wie aus deinem Mund.
> Hab bei der Festo Techniker gemacht und auf der HTW noch 6 Semester
> Teilzeit zum Bachelor drangehängt. Mehr war nicht nötig.
> Die Inhalte überschneiden sich schon sehr. Klar is TM und Mathe bissel
> mehr als beim Techniker, aber auch Folgen und Reihen sind weit entfernt
> von höherer Mathematik.

Ja, es gibt sehr, sehr starke Schwankungen des Niveaus innerhalb der 
FHs. Und gerade Teilzeitstudiengänge werden ja gerne noch einmal 
gekürzt. Wenn ihr in Mathematik bei Folgen und Reihen aufgehört habt, 
deutet das jedenfalls sehr stark darauf hin. An meiner Hochschule war 
das gerade mal der Einstieg.

horst1 schrieb:
> Wen würdet Ihr als Hardwareplaner einstellen?
> Einen ETechniker mit 5 Jahren Erfahrung im Schaltschrankbau oder einen
> Bachelor, der sich dieses "abstrakte" Thema in kürzester Zeit
> erschließt.

Solche unsinnigen Vergleiche werden immer wieder von Technikern 
gebracht. Vergleiche doch lieber mal mit einem Ingenieur, der 5 Jahre 
Erfahrung in Schaltschrankplanung und weltweiter Inbetriebnahme hat. Wen 
würdest du dann lieber einstellen?

von Logger (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Wen
> würdest du dann lieber einstellen?

Der billiger ist.;-b

von mastermind (Gast)


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Logger schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Wen
>> würdest du dann lieber einstellen?
>
> Der billiger ist.;-b

Also dann den Inder, Polen oder Chinesen.

von Thomas1 (Gast)


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mastermind schrieb:
>> Der billiger ist.;-b
>
> Also dann den Inder, Polen oder Chinesen.


Den Ossi.

von Antimedial (Gast)


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Logger schrieb:
> Der billiger ist.;-b

Deswegen bist du ja auch arbeitslos und kein Unternehmer :)

von Logger (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Deswegen bist du ja auch arbeitslos und kein Unternehmer :)

Was du alles zu wissen glaubst.;-b

von horst1 (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Solche unsinnigen Vergleiche werden immer wieder von Technikern
> gebracht. Vergleiche doch lieber mal mit einem Ingenieur, der 5 Jahre
> Erfahrung in Schaltschrankplanung und weltweiter Inbetriebnahme hat. Wen
> würdest du dann lieber einstellen?

Möglichkeit 1: Den, der von meinem Wettbewerber kommt.
Möglichkeit 2: Den, der menschlich am Besten passt.
Möglichkeit 3: Den billigeren.

Den Ingenieur würde ich fragen, warum er nicht etwas Anspruchsvolleres 
die letzten fünf Jahre gemacht hat.

Es wird gemunkelt, dass sogar Meister und Elektriker die "hohe Kunst" 
der Schaltschrankplanung beherrschen.

von Franz (Gast)


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> Es wird gemunkelt, dass sogar Meister und Elektriker die "hohe Kunst" der
> Schaltschrankplanung beherrschen.
das ist doch heute schon Lehrplanstoff der FA  EGS
u.v.a. Planung, was das heisst wissen doch alle in der Praxis Erfahrenen 
> Theorie wie es sein könnte / sollte, die Realität machen dann die 
Praktiker daraus, und welchen Abschluß haben die gewöhnlich ??
Techniker und Ings. werden immer absolut überbewertet, in der Industrie 
wie im HW, ein Mstr. mit der nötigen berufl. Vorlaufzeit ohne den ganzen 
bürokratischen Quatsch packt das auch

von mastermind (Gast)


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Franz schrieb:
> Techniker und Ings. werden immer absolut überbewertet, in der Industrie
> wie im HW, ein Mstr. mit der nötigen berufl. Vorlaufzeit ohne den ganzen
> bürokratischen Quatsch packt das auch

Das ist pure Unterhaltung hier, bitte weitermachen.

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