Forum: Ausbildung, Studium & Beruf gut Geld verdienen? Selbständiger Handwerker im Süden werden


von Zuschauer (Gast)


Lesenswert?

Wer sich mal anschaut, wie wenig die Stunde viele Ingenieure so 
abrechnen können als Selbständige, dann sollte man echt überlegen, 
lieber mit 16 eine Handwerkslehre zu machen und danach den Meister, z.B. 
im Elektrobereich und in Süddeutschland. Ich selbst kenne einen 
selbständigen Elektromeister mit 1 Mann Betrieb, der macht hauptsächlich 
Haushaltsgeräte, Waschmaschinen, Elektroherde, Backöfen und eben 
typische Hauselektrik sowie Solaranlagen usw. Er verlangt als 
Stundensatz 90 Euro Brutto + verdient an Ersatzteilen bzw. verkauften 
Geräten bzw. Aparaturen und ist immer völlig ausgebucht. Mitarbeiter hat 
er keine, seine Werkstatt ist sein Keller bzw. seine Garage.

Generell scheint das kein Einzelfall zu sein. Hier ein Interview von 
einem Pressesprecher eines Systemhausanbieters, der mittlerweile den 
Vertrieb im Süden eingestellt hat, weil kaum noch einer für deren 
Stundensätze (die wohl im Norden üblich sind) arbeiten will und es laut 
seiner Aussage dort zu wenig Handwerker gibt, was ja auch das Beispiel 
von dem mir bekannten Elektromeister bestätigt. Trotz hoher Preise über 
Wochen und teils Monate voll ausgelastet.

Hier das Interview, genau an der Stelle mit der Ausssage. Par min davor 
kommen ein paar Handwerker zu Wort udn auch die sagen, dass kaum einer 
für das arbeiten will, was dieser Systemhausanbieter so bezahlt:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=IY_Iqvf5izs#t=705

auch aus finanzieller Sicht: mit 16 in die Lehre, Azubi Gehalt 
kassieren, danach arbeiten und nebenberuflich den Meister ggf. mit 
Meisterstipendium, ist finanziell erheblich lukrativer als ein Ing. 
Diplom oder einen Master machen wo man teils erst mit Ende 20 das erste 
Geld verdient, in dem Alter kann der Elektromeister längst selbständig 
sein und seine 90 Euro Brutto die Stunde kassieren.

von StimmeDerVernunft (Gast)


Lesenswert?

Ja, sollte man mal überlegen.
Aber nicht zu lange, da sich das auch irgendwann herumspricht. Warum 
sollte der Schweinezyklus hier nicht existieren?

von Zuschauer (Gast)


Lesenswert?

StimmeDerVernunft schrieb:
> Aber nicht zu lange, da sich das auch irgendwann herumspricht. Warum
> sollte der Schweinezyklus hier nicht existieren?

weil dafür wenig Werbung gemacht wird! heute werden Schüler massiv an 
den Schulen indoktriniert, MINT zu studieren. Außerdem bilden die 
wenigsten kleinen Elektrobetriebe über Bedarf aus, nein viele haben 
gerade im Süden überhaupt Schwierigkeiten, geeigneten Nachwuchs zu 
finden, gerade die kleinen Unternehmen. Kleiner Fehler im Beitrag von 
mir: die Handwerker kommen kurz nach dem Pressesprecher zu Wort. Die 
sagen, dass kaum noch einer für deren Bedingungen arbeiten will. Im 
Norden allerdings scheint das zu klappen. Elektroinstalationen werden 
auch wegen Haftungsgründen meist auch bei bundesweit aktiven 
Systemhausanbietern von lokalen Handwerkern gemacht. Im Norden ist diese 
Firma ja weiterhin aktiv, also scheinen die Elektriker dort für weniger 
zu arbeiten.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Das ganze Berufsleben lang Elektrogeräte installieren und reparieren? 
Nicht mal für eine Million Jahresgehalt würde ich das machen.

Geld ist nicht unwichtig, aber wer es als einzigen/primären Maßstab für 
die Berufswahl nimmt, hat Vieles im Leben überhaupt nicht verstanden.

von Ober (Gast)


Lesenswert?

Eine Waschmaschine (100 kg) durch die Gegend schleppen, wie kannst so 
etwas machen?
NEIN Danke!

von Seano L. (Gast)


Lesenswert?

Elektriker die Haushaltsgeräte verkaufen u. reparieren gibts hier schon 
lange nicht mehr, das war in den 80ern noch üblich, der letzte dieser 
Art und auch mit recht grossem Laden hat vor zwei Jahren dicht gemacht. 
Die Elektriker hier die nur Strippen auf dem Bau ziehen, machen auch nur 
das ("Grossprojekte"), wegen Kleinkram kommt hier jedenfalls keiner 
vorbei nur wenn er mal Zeit hat, das kann dann drei Monate dauern an so 
Kleinkram verdienen die einfach nix, von den paar Rentnern die sowas 
nicht selber hinbekommen können die nicht leben.
Hier in der Nachbarschaft hat einer sein Haus saniert, der hatte schon 
Probleme einen Elektriker zu finden, "Auftrag zu klein", Wartezeit mind. 
5 Monate, denen sind am liebsten Aufträge in neuen Blockbauten, 
Krankenhäuser,... kleines Häuschen verkabeln mit 120m² ist denen schon 
zu wenig. Für Kleinkram ordert die heute auch keiner mehr, ausser 
Rentner oder E-Techniking. mit zwei linken Händen, der Rest kennt einen 
der einen kennt und das für eine Tasse Kaffee macht.

Dass einer mit so Kleckeraufträgen gut verdient ist vermutlich stark 
abhängig von der Mikroregion wo der gerade sitzt, generell würde ich 
sagen die Zeiten sind vorbei, heute fliegt das Gerät auf den Müll, 
gekauft wird im Internet oder MediaMarkt. Aktueller Fall im 
Bekanntenkreis: Der Dame des Hauses gefällt der neue Backofen nicht, 
weder optisch noch von der Handhabung noch von der Backleistung -> raus 
auf den Müll, anderer bestellt. Früher undenkbar.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Wenn man gut ist und Spaß an der Arbeit hat, wieso nicht? Dazu muss man 
aber nicht nur technisch top fit sein, sondern auch einen Geschäftssinn 
mitbringen und gut mit Kunden umgehen können. Bei Leuten, bei denen die 
Alternative "Elektroingenieur" heißt, wird es meistens an irgendeinen 
dieser Punkte scheitern. Entweder können sie sich für die eintönige 
Arbeit nicht begeistern, sie sind eher Theoretiker und nicht 
handwerklich begabt, sind keine Unternehmertypen oder haben soziale 
Schwächen.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Übrigens: Richtig viel Geld verdient man erst dann, wenn man andere für 
sich arbeiten lässt. Das gilt beim kleinen Handwerksbetrieb genauso wie 
bei Industriekonzernen (wo letztendlich die Ingenieursgehälter durch 
eine hochproduktive Produktion erwirtschaftet werden).

von Heiner (Gast)


Lesenswert?

Heiner hat wieder ein YT-Vid geguckt und ist neidisch geworden.

von Zuschauer (Gast)


Lesenswert?

also das mit den Haushaltsgeräten war nur ein Beispiel. Der 
Elektromeister den ich meine, der macht das nur nebenbei. Ansonsten 
macht der halt so typische Hauselektrik, Solaranlagen, 
Sicherheitstechnik, baut Treppenlifte ein usw., halt Elektronik 
Allrounder.

Jedenfalls scheint sein Studensatz und sein Ausgebucht sein über lange 
Zeiträume sowie die Aussage von dem Systemhauspressesprecher das ganze 
zu bestätigen (Zu wenig Handwerker im Süden, hohe Stundensätze bzw. 
deutlich höher als im Norden).

von Heiner (Gast)


Lesenswert?

Zuschauer-Heiner:

Wieso suchst du immer andere Gruppen, die du beneiden kannst.

Du musst echt verdammt unzufrieden mit deinem Leben sein.

von Walter (Gast)


Lesenswert?

Ich habe gerade die Installation im Haus ändern lassen, auf der Rechnung 
stehen 39,90 €/h für den Monteur und 24,75 €/h für den Azubi. 
Süddeutschland.

Ich habe am 15.11. angerufen, weil der ursprüngliche Elektriker wegen 
Krankheit den Auftrag zurückgab, am 17.11. standen die beiden früh um 
7:30 vor der Tür.

von Walter (Gast)


Lesenswert?

Korrektur Datum: das war 15.11. und 18.11.

von Zuschauer (Gast)


Lesenswert?

und wo war das? wie lange waren die da? also aus süddeutschen 
Ballungsräumen kenne ich ganz andere Stories. Ende November sucht man 
einen Elektriker um in einem Altbau einen FI Schalter einzubauen 
(Schutzleiter vorhanden). Antwort von mehreren: Dieses Jahr keine Zeit 
mehr. Frühestens Mitte/Ende Januar wieder.

Dann Kosten: 90 Euro pro h inkl. MwST + Anfahrt. Neidisch bin ich nicht, 
in meinem Bereich werden teils netto solche Stundensätze erzielt. Aber 
Gedanken mache ich mir dennoch, wenn man z.B. hier im Forum liest, dass 
mancher selbständiger Ing. sich für 50-60 Euro als FPGA Entwickler her 
gibt.

von Häuslebauer™ (Gast)


Lesenswert?

Zuschauer schrieb:
> Jedenfalls scheint sein Studensatz und sein Ausgebucht sein über lange
> Zeiträume sowie die Aussage von dem Systemhauspressesprecher das ganze
> zu bestätigen (Zu wenig Handwerker im Süden, hohe Stundensätze bzw.

Er verlangt von dir einfach nur den doppelten Stundensatz, weil DU es 
bist.

von Das wird lustig (Gast)


Lesenswert?

Gäbe es Ingenieurbereich auch einen Mangel, dann würden die 
Dienstleister analog zu den Systemhausanbietern ebenfalls nur noch 
unzureichend bis gar nicht liefern können. Mal gucken, wie lange es noch 
dauert, bis das Gros der Handwerker mehr als ein Ingenieur verdient und 
die ganzen zukünftigen Akademikerproletarier auf den Unis sich in den 
Arsch beißen, keine Handwerkslehre absolviert zu haben und dann im Süden 
der Republik Arbeit und gute Bezahlung ohne Ende zu haben.

von Zuschauer (Gast)


Lesenswert?

Das wird lustig schrieb:
> gäbe es Ingenieurbereich auch einen Mangel, dann würden die
> Dienstleister analog zu den Systemhausanbietern ebenfalls nur noch
> unzureichend bis gar nicht liefern können.

das wäre in der Tat mal interessant, ob das mittlerweile so ist!

weiß da jemand was dazu oder hat jemand einen Artikel dazu? vielleicht 
ist das ja im Süden derzeit schon so?

von Abra (Gast)


Lesenswert?

Wieso eigentlich nicht später noch ins Handwerk gehen?

Ich habe doch dunkel in Erinnerung, dass man sich den Elektromeister 
mehr oder weniger anerkennen lassen kann mit Diplom, beziehungsweise 
wird der stark verkürzt. Dann kann man immer noch ne eigene Bude 
aufmachen. Damit man fachlich etwas gefordert wird, macht man etwas im 
Bereich Haus-Automation, Hausbus etc. Also etwas fortgeschrittene 
Installationstechnik. Ebenso aber die klassische Installation. Man muss 
sich schließlich breit aufstellen.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Abra schrieb:
> Ich habe doch dunkel in Erinnerung, dass man sich den Elektromeister
> mehr oder weniger anerkennen lassen kann mit Diplom, beziehungsweise
> wird der stark verkürzt.

In der Theorie vielleicht. In der Praxis legen einem die Lobbyverbände 
des Handwerks viele Steine in den Weg, damit man als Ing durch die 
Prüfung fällt.

Abra schrieb:
> Damit man fachlich etwas gefordert wird, macht man etwas im
> Bereich Haus-Automation, Hausbus etc.

Das wird doch kaum nachgefragt. So etwas gibt es fast nur in Filmen und 
großen Firmen. Die großen Firmen beauftragen da sicher keinen 
unbekannten Einmannbetrieb.

von Abra (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> In der Theorie vielleicht. In der Praxis legen einem die Lobbyverbände
> des Handwerks viele Steine in den Weg, damit man als Ing durch die
> Prüfung fällt.

Auch wenn man eine Berufsausbildung hat?
Das wäre ja dann ne klassische Weiterbildung.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> In der Praxis legen einem die Lobbyverbände
> des Handwerks viele Steine in den Weg, damit man als Ing durch die
> Prüfung fällt.

Wenn du durch eine Prüfung fälls, die tausende Handwerker schaffen, 
solltest du vielleicht drüber nachdenken, ob es nicht doch an dir liegt.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

> Auch wenn man eine Berufsausbildung hat?

Ich ging jetzt davon aus, dass man die nicht hat. Sondern "nur" ein 
abgeschlossenes Studium.

> Wenn du durch eine Prüfung fälls, die tausende Handwerker schaffen,
> solltest du vielleicht drüber nachdenken, ob es nicht doch an dir liegt.

Den möchte ich sehen, der den ganzen Vorschriftenwust beherrscht. Das 
schafft kein Meister und auch kein Professor. Es gibt fast immer 
Möglichkeiten jemanden durchfallen zu lassen, wenn man es darauf anlegt.

: Bearbeitet durch User
von None (Gast)


Lesenswert?

Sicher wollen die Elektrohandwerker gerne Neubauten oder große 
Altbausanierungen machen, weil dort zügig und gewinnbringend gearbeitet 
werden kann.
Jedoch vergessen viele, dass gerade im Bereich Service noch vieles 
fehlt.
Das hat in unserer Stadt ein Kleinbetrieb erkannt. Der macht nur 
Kleinaufträge. Sind 2 Mann mit 2 Fahrzeugen. Das Büro, Auftragsannahme, 
machen ihre beiden Frauen.
Die kommen auch zu einem/r Rentner/Rentnerin und
reparieren mal die Anschlussleitung vom Bügeleisen.
Verkaufen aber auch weiße Ware und anderes, je nach Bedarf der Kunden.

Haben ihren Markt genau getroffen, denn sie verlangen keine Unsummen
von ihren Kunden und der Service stimmt!

Die beiden verdienen sich dumm und dusselig.

Mann muss nur die richtig Idee und auch den Willen dazu haben!

von Peter Z. (Gast)


Lesenswert?

"denn sie verlangen keine Unsummen
von ihren Kunden!"

oder


"Die beiden verdienen sich dumm und dusselig."

,was jetzt?

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Nur werden solche Kleinaufträge meist schwarz vom Bekannten erledigt. Es 
findet sich immer jemand, der eine Steckdose setzen oder eine 
Anschlussleitung vom Bügeleisen reparieren kann. Dazu braucht man keinen 
gelernten Elektriker. Dass das rechtlich problematisch ist, interessiert 
in der Praxis doch keinen.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Mark Brandis schrieb:

> Das ganze Berufsleben lang Elektrogeräte installieren und reparieren?
> Nicht mal für eine Million Jahresgehalt würde ich das machen.

Och, ich fand das lange ganz nett, den Kundendienst. Bis ich was 
besseres wollte, oder glaubte, es gäbe was besseres. Das war leider 
falsch, irgendwann in einer Karnickelbuchte zu landen, und irgendwann 
dann auch noch im Abseits. Man weiß es erst hinterher.

von Zuschauer (Gast)


Lesenswert?

ja in der Tat, die Leute die hier im Forum sagen, dass sie als Ing. nix 
finden, wäre das für die nicht eine Alternative? weiter oben schrieb ja 
jemand davon, dass man als Ing. ggf. den Meister irgendwie schneller 
bekommen kann?

von Häuslebauer™ (Gast)


Lesenswert?

Troll dich!

von Ahnungslooser (Gast)


Lesenswert?

ganz kurz gesagt hat  Häuslebauer™  wohl recht ,

die Langeversion - wer als Ing. nichts findet und denkt mit dem 
Mstr.-Titel dann in der Selbstständigkeit gesegnet zu sein, hat den 
Schuß nicht gehört!

dagegebn spricht zwar eine Weisheit - die dümmsten Bauern ernten die 
größten Kartoffeln, aber dazu muß man erstmal "Bauer" sein

im E-HW mit Mstr.Titel ohne Angestellte, ach wie wäre das schön wenn das 
so laufen würde - Geschichten aus 1000 und 1er Nacht

von Das wird lustig (Gast)


Lesenswert?

Zuschauer schrieb:
> das wäre in der Tat mal interessant, ob das mittlerweile so ist!
>
> weiß da jemand was dazu oder hat jemand einen Artikel dazu? vielleicht
> ist das ja im Süden derzeit schon so?

Die Zahl der Ingenieurdienstleister schmilzt wieder, entweder durch 
Insolvenz oder Betriebsübergang/Eingliederung in einen größeren 
Dienstleister. Liegt aber weniger daran, dass zu wenig freie Ingenieure 
auf dem Markt verfügbar wären, als dass das gesamte Auftragsvolumen zu 
klein ist, um durch die zum Teil recht bescheidenen Margen sich 
finanzieren zu können.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Das wird lustig schrieb:
> Die Zahl der Ingenieurdienstleister schmilzt wieder, entweder durch
> Insolvenz oder Betriebsübergang/Eingliederung in einen größeren
> Dienstleister.

Der Dienstleistermangel Kommt!!

von Haysianer (Gast)


Lesenswert?

Ich denke, dass von dem Stundensatz viel weggeht (Versicherungen, IHK, 
...)

Die Handwerkerkosten werden sicherlich nicht sinken.
Die Politik mit den gleichgeschalteten Medien unterstützen die 
Großindustrie (wo Ingenieure arbeiten), nicht den Bürger (für den die 
Handwerker arbeiten)
In dem Thread "Ingenieurdienstleistungen für Endkunden" hat man ja 
gesehen, dass man als Ingenieur kaum für privat arbeiten kann.

von Zuschauer (Gast)


Lesenswert?

Haysianer schrieb:
> Ich denke, dass von dem Stundensatz viel weggeht (Versicherungen, IHK,
> ...)

du denkst .... aber so viel ist das auch wieder nicht, wenn man 90-100 
Euro an den Kunden verrechnet. Insbesondere nicht als 1 Mann Firma.

Die Politik tut doch gerade viel fürs Handwerk, Stichwort Energiewende. 
Wie jemand mal sagte, da machst einen kleinen Kurs bei der IHK als 
Energieberater und schwatzt den Leuten alle möglichen Öko Gimmiks auf 
und kassierst prächtig dabei, obwohl sich vieles davon gar nicht lohnt 
und viele Einsparungen völlig unrealistischen Berechnungen zugrunde 
liegen. Es soll ja noch viel mehr in die Ökoersatzreligion investiert 
werden, bis 2050 mind. 2 Billionen Euro, so viel wie Deutschland 
Schulden hat derzeit, also ca. 25k pro Bürger. Da wird es einige 
Aufträge für Handwerker geben, auch Elektriker, gerade im Bereich Solar 
usw.

Ja richtig, als Ing kann man für den Endkunden eher wenig anbieten, kaum 
einer ist so reich um sich etwas ganz neues entwickeln zu lassen. 
Sondern Endkunden wollen fertige Lösungen eingebaut bekommen, also was 
vom Handwerker.

Wenn Handwerker, dann am besten im Süden in einem Ballungszentrum. Dort 
sind Elektriker sehr rar.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Das wird lustig schrieb:

> Die Zahl der Ingenieurdienstleister schmilzt wieder, entweder durch
> Insolvenz oder Betriebsübergang/Eingliederung in einen größeren
> Dienstleister.

Vor zwei Jahren hatte ich die Ehre, mich im Zuge einer Bewerbung mal 
etwas näher mit dem Geschäftsführer eines Personaldienstleisters zu 
unterhalten.

Daß die Stelle nicht paßte, hatten wir in fünf Minuten geklärt, aber wir 
unterhielten uns noch eine Stunde allgemein über die Branche, wobei der 
Mann plausibel klang.

Und zwar gab es hier in der Gegend eine Handvoll kleiner Dienstleister, 
die aber teils verschwanden, zu einer großen Gruppe umfirmiert wurden, 
und einvernahmt. Andere behielten den in der Region bekannten alten 
Firmennamen als Marke.

Das anders lautende Unternehmen gehörte inzwischen auch zur 
Randstad-Gruppe. Und: Man sei da nach wie vor sehr aktiv, kleine 
aufzukaufen, und den großen damit immer weiter zu stärken. Da passiert 
personalmäßig auch nicht viel: Der Dienstleisterchef einer kleinen 
Klitsche ist halt nach dem Aufkauf nicht mehr selbstständig, sondern 
angestellt.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Ich finde es gut, sich gedanken zu machen und auch ueber den Tellerrand 
zu blicken. Diese, vom eigentlichen Beruf abwegigen Ueberlegungen haben 
sich die Haelfte aller Ingenieure - vermutlich aus einer 
Alternativlosigkeit heraus - auch machen muessen. Denn jeder zweite Ing. 
arbeitet berufsfremd.

- man kann einen Handwerks- oder Dienstleistungsbetrieb als 
Fuehrungskraft leiten oder selbstaendig fuehren

- man kann in einer Firma Handwerksarbeiten planen, ausschreiben, 
ueberwachen und abrechnen

- man kann ein Ingenieurbuero fuer Elektroplanungen gruenden

Die Selbstaendigkeit birgt viele Risiken - die Angestelltentaetigkeit 
aber auch. Bei Wirtschaftsflaute koennen beide in Existenznoete geraten.

von Zuschauer (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Die Selbstaendigkeit birgt viele Risiken - die Angestelltentaetigkeit
> aber auch. Bei Wirtschaftsflaute koennen beide in Existenznoete geraten.

richtig! aber der Angestellte hat nur einen Geldgeber, der Selbständige, 
wenn er gut aufgestellt ist, mehrere. Wenn der Excel und PPT Ing im 
Konzern mal seinen Job verliert sieht es nach vielen Jahren Konzern 
woanders übel aus. Sein Altes Gehalt wird er kaum noch kriegen und mit 
seiner Konzernbürokratie und Excel Künsten wird er woanders kaum 
gebraucht.

von Häuslebauer™ (Gast)


Lesenswert?

Jetzt beneidet Heiner die anderen schon um ihre Excel-Kenntnisse!

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

> - man kann einen Handwerks- oder Dienstleistungsbetrieb als
> Fuehrungskraft leiten oder selbstaendig fuehren

Für handwerkliche Tätigkeiten brauchst du leider einen Meister (ich gehe 
jetzt mal von einem elektrotechnischem Betrieb aus) und davon gibt es 
genug. Welche weitergehenden Fähigkeiten kannst du als Ingenieur für 
Arbeiten dieser Art zusätzlich vorweisen die dir bessere Chancen 
ermöglichen als einem reinen Meister?

> - man kann in einer Firma Handwerksarbeiten planen, ausschreiben,
> ueberwachen und abrechnen

Warum sollte man gerade dich dafür einstellen oder dich als 
Selbstständiger dafür beauftragen?

> - man kann ein Ingenieurbuero fuer Elektroplanungen gruenden

Der Markt dafür ist übersättigt. Wie willst du da an Aufträge kommen? Wo 
und wie glaubst du hast du dafür die erforderlichen Kenntnisse erworben? 
Bist du gleichzeitig Elektromeister? Wozu braucht man für solche 
Planungsaufgaben einen Ingenieur?


>> Die Selbstaendigkeit birgt viele Risiken - die Angestelltentaetigkeit
>> aber auch. Bei Wirtschaftsflaute koennen beide in Existenznoete geraten.
>
> richtig! aber der Angestellte hat nur einen Geldgeber, der Selbständige,
> wenn er gut aufgestellt ist, mehrere.

Richtig. Der Angestellte hat aber einige Sicherheiten, Kündigungsschutz 
wenn kurzfristig keine/wenig Arbeit da ist oder wenn er schon zum 
Inventar der Firma gehört, möglicher Wechsel innerhalb der Firma, Lohn 
auch bei Urlaub und Krankheit, im Alter reißt sich kein Angesteller mehr 
ein Bein aus und verdient sogar mehr als ein Junger, eventuell 
Sozialleistungen, Kantine, usw.

> und mit
> seiner Konzernbürokratie und Excel Künsten wird er woanders kaum
> gebraucht.

Es gibt auch noch andere Konzerne mit Bedarf an Minderleistern und 
Hochstaplern. Die schicken ihre Ingenieure sogar in Excel-Schulungen. 
Diejenigen in der Entwicklungsabteilung müssen hingegen kompliziertere 
Dinge in Excel und andere Software beherrschen. Allerdings ohne 
Schulung.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Zuschauer schrieb:
> auch aus finanzieller Sicht: mit 16 in die Lehre, Azubi Gehalt
> kassieren, danach arbeiten und nebenberuflich den Meister ggf. mit
> Meisterstipendium, ist finanziell erheblich lukrativer als ein Ing.
> Diplom oder einen Master machen wo man teils erst mit Ende 20 das erste
> Geld verdient, in dem Alter kann der Elektromeister längst selbständig
> sein und seine 90 Euro Brutto die Stunde kassieren.

Bravo. Der nächste hat erkannt, dass sich ein Ingenieurstudium aus 
finanzieller Sicht nur sehr selten lohnt. Dazu kommt noch dass es 
einfacher ist, sich als Meister selbsttändig zu machen als einen Job als 
Ingenieur zu finden. Aber durch diese Aussage riskiert man in diesem 
Forum gelöscht zu werden.

von Seano L. (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Bravo. Der nächste hat erkannt, dass sich ein Ingenieurstudium aus
> finanzieller Sicht nur sehr selten lohnt. Dazu kommt noch dass es
> einfacher ist, sich als Meister selbsttändig zu machen als einen Job als
> Ingenieur zu finden. Aber durch diese Aussage riskiert man in diesem
> Forum gelöscht zu werden.

Gestern waren die Enkel von Nachbarn auf Weihnachtsbesuch und man hat 
ein bischen gelabert als sie vorm Haus parkten. Der eine Enkel ist seit 
knapp einem Jahr E-Technik-Ing. (Master, auch nur gemacht weil er mit 
Bachel nix fand) und arbeitet beim Automobilzulieferer wo schon der Opa 
arbeitete, für AT-Gehalt um die 30k€(!) und das in einer Boomregion im 
Süden Deutschlands,  dort kam er auch nur rein, weil der Opa dort das 
ganze Leben lang gearbeitet hat, sonst hätte er heute noch nix gefunden 
oder wäre auf Dienstleisterhopping quer durch ganz Deutschland. Der Opa, 
nur Techniker, hatte vor 20 Jahren einen höheren Reallohn als der 
heutige Ingenieurs-Enkel.

Die Aussichten sind einfach grauenhaft für den Nachwuchs, was früher der 
Romanistik/Philosophie/Geschichtsabsolvent war ( = "Arbeitslosigkeit 
studiert" ) ist heute der Ingenieursabsolvent. Klar eine Stelle finden 
die immer aber nicht das was man sich als Ing. üblicherweise erhofft. 
Wir haben ein Überangebot an Ingenieuren.

Die arme Sau die hier den Bo-Frost Drücker macht, soll auch ein 
Ing.-Diplom haben, kenne den Mann nicht näher aber Nachbarn die das Zeug 
kaufen haben das schon mehrfach erzählt.

Was hier jeden Tag an Flyern von neu gegründeten Firmen im Briefkasten 
liegt nimmt auch immer mehr überhand, alles verzweifelte Existenzen in 
der Hoffnung mit Dienstleistungen die keiner braucht sich ein 
regelmässiges Einkommen zu verschaffen: Tortenbackservice, 
Brötchenlieferservice, Hausmeister/Garten/Renivier...service, 
Alten/Kranken/Geburtshilfeservie,...
ganze Bündel davon habe ich in der Altpapierbox.

von N8Schicht (Gast)


Lesenswert?

vn nn schrieb:
> Paul M. schrieb:
>> In der Praxis legen einem die Lobbyverbände
>> des Handwerks viele Steine in den Weg, damit man als Ing durch die
>> Prüfung fällt.
>
> Wenn du durch eine Prüfung fälls, die tausende Handwerker schaffen,
> solltest du vielleicht drüber nachdenken, ob es nicht doch an dir liegt.


Volkommen richtig!!
Die IHK und HWK predigen geradezu die Durchlässigkeit der 
Bildungssysteme um genügend Nachwuchs aus dem Ingenieursbereich zu 
bekommen.

Die meisten sind sich wohl eher zu Gut, sich auf Handwerksebene 
herabzulassen. Da muss man ja wirklich mal Arbeiten (körperlich).

Und je weniger Handwerker es gibt, desto höher wird der Wert, einfache 
Marktlogik.

Gruß
N8

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Schwen Gel schrieb:
> Der eine Enkel ist seit
> knapp einem Jahr E-Technik-Ing. (Master, auch nur gemacht weil er mit
> Bachel nix fand) und arbeitet beim Automobilzulieferer wo schon der Opa
> arbeitete, für AT-Gehalt um die 30k€(!) und das in einer Boomregion im
> Süden Deutschlands,  dort kam er auch nur rein, weil der Opa dort das
> ganze Leben lang gearbeitet hat, sonst hätte er heute noch nix gefunden
> oder wäre auf Dienstleisterhopping quer durch ganz Deutschland.

Ha, der hat sich ja mal richtig von allen verarschen lassen. 
Wahrscheinlich glaubt der wirklich den Mist, den ihm sein Opa und dessen 
Chefs aufgetischt haben? Die lachen sich wahrscheinlich ins Fäustchen, 
dass sie den armen naiven jungen zum Sondertarif bekommen haben.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

> Die IHK und HWK predigen geradezu die Durchlässigkeit der
> Bildungssysteme um genügend Nachwuchs aus dem Ingenieursbereich zu
> bekommen.

Wirklich? Erzähl mal genauer wie man als Ing den Meister macht ohne 
vorher eine Berufsausbildung zu haben. Wie bereitet man sich vor und was 
wird wirklich verlangt?

> Die meisten sind sich wohl eher zu Gut, sich auf Handwerksebene
> herabzulassen. Da muss man ja wirklich mal Arbeiten (körperlich).

Trifft auf einige wenige vielleicht zu. Ich sehe es allerdings nicht als 
Nachteil auch körperlich zu arbeiten. Ganz im Gegenteil. Ich würde zwar 
auch einen 100% Bürojob machen, bin ja leidensfähig, aber dadurch macht 
man sich doch kaputt.

> Und je weniger Handwerker es gibt, desto höher wird der Wert, einfache
> Marktlogik.

Richtig. Das scheint aber regional sehr unterschiedlich zu sein.
Außerdem sterben die Dümmköpfe, die zu blöde sind einen Stecker in die 
Steckdose zu stecken (neulich hörte ich: "Ich weiß doch nicht wie herum 
man den Stecker des Kühlschrankes einsteckt und ich brauche auch eine 
Beratung welche Steckdosenleiste ich fürs Wohnzimmer kaufen soll um dort 
meine Weihnachtsbeleuchtung zu betreiben."), zu dämlich sind Batterien 
in die Taschenlampe zu stecken oder bereit sind für den Kühlschrank 40% 
mehr zu bezahlen nur weil er von einem kleinen Dorfelektriker verkauft 
und aufgestellt wird, langsam aber sicher aus. Das ist also in den 
meisten Gegenden kein gutes Geschäftsmodell mehr für einen Handwerker 
aber sicher trotzdem noch besser als sich als angestellter Ingenieur auf 
dem Schleudersitz für ein Gehalt eines Arbeiters ausbeuten zu lassen.


> Die lachen sich wahrscheinlich ins Fäustchen,
> dass sie den armen naiven jungen zum Sondertarif bekommen haben.

Hätten sie ihn nicht genommen, dann hätten sie einen anderen genommen. 
Zu lachen gibts da nichts.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
>> Die lachen sich wahrscheinlich ins Fäustchen,
>> dass sie den armen naiven jungen zum Sondertarif bekommen haben.
>
> Hätten sie ihn nicht genommen, dann hätten sie einen anderen genommen.
> Zu lachen gibts da nichts.

Für den Preis findet man aber keinen der halbwegs etwas taugt.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
>> Hätten sie ihn nicht genommen, dann hätten sie einen anderen genommen.
>> Zu lachen gibts da nichts.
>
> Für den Preis findet man aber keinen der halbwegs etwas taugt.

Doch. Weil jeder froh ist, überhaupt eine Stelle zu finden. Ob einer was 
taugt, erkennt man erst hinterher. Ein Absolvent braucht 
Einarbeitungszeit um gut zu werden.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Doch. Weil jeder froh ist, überhaupt eine Stelle zu finden. Ob einer was
> taugt, erkennt man erst hinterher. Ein Absolvent braucht
> Einarbeitungszeit um gut zu werden.

Kein Ingenieur, der ein bisschen etwas auf sich hält, nimmt einen 
solchen Job an, egal ob er was taugt oder nicht. Da muss man schon 
höllisch naiv sein. Schlimm genug, dass sein Opa ihn da so über den 
Tisch zieht.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
>> Doch. Weil jeder froh ist, überhaupt eine Stelle zu finden. Ob einer was
>> taugt, erkennt man erst hinterher. Ein Absolvent braucht
>> Einarbeitungszeit um gut zu werden.
>
> Kein Ingenieur, der ein bisschen etwas auf sich hält, nimmt einen
> solchen Job an, egal ob er was taugt oder nicht.

Dummes Geschwatz! Was soll der Ingenieur anderes machen wenn die 
Alternative Hartz-IV heist?

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Dummes Geschwatz! Was soll der Ingenieur anderes machen wenn die
> Alternative Hartz-IV heist?

Die Alternative heißt aber eben nicht Hartz-IV.

von None (Gast)


Lesenswert?

Peter Z. schrieb:
> ,was jetzt?

Genau WEIL sie keine Unsummen pro Stunde verlangen, läuft deren Geschäft 
prima und sie verdienen richtig gut Geld.

Erst denken, dann posten!

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

> Die Alternative heißt aber eben nicht Hartz-IV.

Ja für manche nicht.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Ja für manche nicht.

Als frischer Absolvent mit einem Masterabschluss in Elektrotechnik gibt 
es ganz sicher sehr viele Alternativen, und keine davon heißt Hartz IV.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
> Als frischer Absolvent mit einem Masterabschluss in Elektrotechnik gibt
> es ganz sicher sehr viele Alternativen, und keine davon heißt Hartz IV.

Träum weiter.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Das ist kein Traum, sondern die Realität.

von uni ing (Gast)


Lesenswert?

Schwen Gel schrieb:
> Die Aussichten sind einfach grauenhaft für den Nachwuchs, was früher der
> Romanistik/Philosophie/Geschichtsabsolvent war ( = "Arbeitslosigkeit
> studiert" ) ist heute der Ingenieursabsolvent.

Selten so nen Dreck gelesen.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Es ist immer leichter, sein Scheitern auf externe Umstände zu schieben, 
wenn man sich zuallererst an seine eigene Nase fassen muss.

Das gilt im Job übrigens genauso wie bei Frauen.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
> Das gilt im Job übrigens genauso wie bei Frauen.

In beiden Fällen gibt es mehr Bewerber als Jobs und Frauen.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> In beiden Fällen gibt es mehr Bewerber als Jobs und Frauen.

Nein, in beiden Fällen gibt es eine enorm große Auswahl und ein paar 
ganz einfache Techniken, um seine Chancen gegenüber dem Durchschnitt 
extrem zu erhöhen.

von Seano L. (Gast)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
> Nein, in beiden Fällen gibt es eine enorm große Auswahl und ein paar
> ganz einfache Techniken, um seine Chancen gegenüber dem Durchschnitt
> extrem zu erhöhen.

Waschen und Rasieren?

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Schwen Gel schrieb:
> Waschen und Rasieren?

... und sich vernünftig anziehen.

von Embedded (Gast)


Lesenswert?

uni ing schrieb:
> Schwen Gel schrieb:
>> Die Aussichten sind einfach grauenhaft für den Nachwuchs, was früher der
>> Romanistik/Philosophie/Geschichtsabsolvent war ( = "Arbeitslosigkeit
>> studiert" ) ist heute der Ingenieursabsolvent.
>
> Selten so nen Dreck gelesen.

Kann ich mich nur anschließen.

Ich bin frischer Absolvente und habe dementsprechend eigene Erfahrungen 
gemacht und von denen der ehem. Kommilitonen gehört.

Wir sind: E-Techniker (FH), Informatiker(Univ), 
Wirtschaftsinformatiker(Univ), Maschinenbauer(FH).

Alle im (oberen) Durchschnitt was Noten etc. betrifft.
Also keine Überflieger und auch sonst ganz ohne besonderen Vitamin B 
(Papi, Onkel, ...).

ALLE (13 Leute) haben spätestens innerhalb von 3 Monaten nach dem 
Abschluss eine feste Stelle gefunden mit guter Bezahlung (43-48k) in 
ländlicher Region (nicht im Süden!).

Dagegen haben wir auch andere Berufsgruppen im Freundeskreis 
(Wirtschaftswissenschaften (Univ), Journalistik (FH), Sozialpädagogik 
(Univ), Soziale Arbeit (Univ), Geschichte (Univ), Englisch (Univ), 
Slavistik (Univ.)) die allesamt entweder noch auf der Suche sind (fast 1 
Jahr nach Abschluss) oder in prekären Verhältnissen arbeiten müssen, d. 
H. als Freiberufler als Hilfskraft oder komplett fachfremd als alles 
Mögliche.

Klar, das sind alles nur Erfahrungen aus meinem (erweiterten) Umfeld, 
aber zumindest lassen sie die Dauernörgler hier in etwas anderem Licht 
erscheinen.

Ich würde weiter behaupten: Ein MINT-Abschluss eröffnet einem gute 
Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Aber so ein Abschluss allein ist natürlich 
keine Job-Garantie. Wichtig sind auch die Soft-Skills und die pers. 
Flexibilität.

These: Die Leute, die es mit einem MINT-Abschluss nicht schaffen, einen 
Job zu bekommen, von dem sie relativ gut leben können (vllt auch 
überdrehte Ansprüche?), würden es auch mit keinem anderen Abschluss 
hinkriegen. :P

so long

von Embedded (Gast)


Lesenswert?

Edith sagt, ich habe mich in der Aufzählung vergessen, bin einfach zu 
bescheiden. ;)

Wobei ich mich auch zu den Informatikern (Univ) zählen würde, mit 
Vertiefung im Bereich Embedded Systems.

Im Endeffekt haben wir aber festgestellt, dass es in unseren beruf. 
Tätigkeiten viele Überschneidungen gibt, sodass klare Trennung gar nicht 
mehr sinnvoll erscheinen. Wer ein MINT-Studium hat, kann offenbar auch 
über den Tellerrand schauen, wenn er will. ;)

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Embedded schrieb:
> These: Die Leute, die es mit einem MINT-Abschluss nicht schaffen, einen
> Job zu bekommen, von dem sie relativ gut leben können (vllt auch
> überdrehte Ansprüche?), würden es auch mit keinem anderen Abschluss
> hinkriegen. :P

So sieht es aus.

Dazu kommt: Die Leute, die nichts bekommen, suchen fast ausschließlich 
den Fehler von außen, nicht an sich selbst. Daher fehlt jede 
Lernfähigkeit und jede Fähigkeit, Erfahrung zu sammeln.

von mrx (Gast)


Lesenswert?

Ich vermute auch mal stark das gut ausgebildete Handwerker bald ihre 
Renaissance erleben werden - und zwar bei bestem Gehalt.

Ein guter Handwerker ist deutlich mehr wert als ein schlechter 
Ingenieur. Es gibt auch nicht mehr gute Ingenieure als früher, es gibt 
eben nur mehr davon. Und obwohl der IQ nicht maßgeblich gestiegen ist, 
haben inzwischen maßgeblich mehr Personen "Anspruch" auf ein 
"angemessenes" Akademikergehalt. Das wird zum Problem auf Dauer. Und 
viele die keinen Job als Ingenieur finden, finden den nicht weil 
Ingenieure nicht gesucht werden, sondern weil Sie eben nicht zu den 
besten in ihrem Fachgebiet gehören. Deswegen ist es eigentlich auch 
immer lustig mit anzusehen wenn hier Leute jammern dass man mit einem so 
herrlichen Stempel dann doch keinen gut bezahlten Job findet - weil das 
die eigene Disqualifizierung quasi impliziert (Von geographischen 
Arbeitsmarktfaktoren mal abgesehen).

Ich habe einen Grafikdesigner (mit Studium) im Umfeld, der zuvor eine 
Ausbildung als Schreiner gemacht hatte. Nachdem er als Grafikdesigner 
nicht mehr genug Geld verdient hatte, macht er inzwischen wieder 
maßgefertigte Möbel etc. - und verdient damit sehr gut. Gute Handwerker 
sind nun mal gesucht. Und da ich mich selbst schon überzeugen konnte wie 
seine "Designleistungen" sind, muss ich sagen - okay war nicht schlecht, 
aber eben nur Durchschnitt. Das was ich bisher an seinen Werkstücken 
gesehen habe ist super. Also warum nicht den Schritt zurück ins Handwerk 
wagen. Für mich ist eine Ausbildung mit anschließendem Studium immer 
noch das beste was man machen kann.

Wir beschäftigen in unserer kleinen Firma Diplom-Informatiker und Diplom 
Ing.-Mikrosystemtechniker bei einem für unsere Unternehmensgröße <10 
fairen Gehalt (>40k). Es gibt eben solche und solche, und diejenigen die 
gut sind landen zügig auch bei einem guten Gehalt. Wir können sicherlich 
nicht 100k-Eur Brutto für ein Entwicklergehalt ausgeben, aber das liegt 
schlichtweg daran, dass wir das momentan auch nicht inkl. 
Lohnnebenkosten und Betriebskosten Pro-Kopf umsetzen können. Wenn der 
Entwickler das auch einbringt, dann kann er die auch haben, da sind wir 
jetzt nicht so geizig. Das hat aber für mich vielmehr damit zu tun ob er 
gut ist und nicht was er für eine Urkunde zum Vorstellungsgespräch 
mitgebracht hat.

Für uns als kleine Klitsche ist es natürlich nicht schlecht wenn wir 
einen Pool an mittelmäßigen Akademikern haben, die wir auch zu Gehältern 
einstellen können die für uns als Kleinbetrieb machbar sind. Natürlich 
kann ich bei den besten Leuten nur dankend abwinken, aber das ist ja 
auch normal und die brauchen wir momentan auch nicht. So hoch komplexe 
Forschungen betreiben wir jetzt auch nicht, wir fliegen nicht zum Mars 
sondern entwickeln Software und machen erste Gehversuche mit Hardware.

Aber mal ehrlich, was für Leute da teilweise zur Türe reinkommen, bei 
denen man sich ernsthaft fragt wie die jemals diesen Stempel bekommen 
haben - und dann eine Gehaltsforderung auf den Tisch knallen als ob sie 
Da Vinci in Person wären und dem Unternehmen so Millionenumsätze 
generieren, das ist schon manchmal erstaunlich. Andererseits kommen 
Fachinformatiker zur Türe herein die nicht definieren können was ein 
Zeiger oder ein Array ist. Das ist dann natürlich noch mal ein anderes 
Problem.

Es macht aber irgendwie keinen Sinn wenn der Straßenkehrer von früher 
heute für mich Enterprise-Software schreiben will und der Malermeister 
Raketen entwickelt. "Schuster, bleib bei deinen Leisten"....und das ist 
jetzt wirklich nicht böse gemeint. Ein guter Straßenkehrer ist auch sein 
Geld wert und einen guten Maler wünschen sich viele Auftraggeber schnell 
herbei. Das Problem ist doch nur, dass man den jungen Leuten sagt "ihr 
seid nichts wert ohne Studium". Und mal ehrlich, die 
Bachelor-Studiengänge sind nichts anderes als eine theoretische 
Ausbildung. Mehr Tiefgang ist da nicht drin. Wie auch in 2,5-3 Jahren? 
So lange dauert die Ausbildung auch und es sind nun mal nicht 100% 
Überflieger im Studiengang sondern diejenigen die früher im 
Ausbildungsbetrieb an der Werkbank saßen. Also woher kommt es dass die 
plötzlich alle "hochkomplexe" Studiengänge bestehen?

Wie auch immer...unsere ganzen schlauen Köpfe hierzulande sind 
gleichzeitig auf die Idee gekommen, dass sich unser Land hier nur noch 
mit hochqualifizierten Akademikern im Weltmarkt behaupten kann. Nur dann 
muss man halt auch mal raus in die Welt, sonst gerät es hierzulande 
etwas aus dem Gleichgewicht. Die neuen Deutschen - mittelmäßige Produkte 
zusammengeschraubt in Fernost - verkaufen sich halt auch nicht so gut 
wie die einstigen Kassenschlager die qualitativ dem Weltmarkt voraus 
waren.

Es fehlt uns eher ganz unten zur Zeit - wir haben zu viele 
schwergewichtige Wasserköpfe im Land. Denn wenn man sich ehrlich ist, 
wie viele haben einen Job wo man wirklich richtig gut sein muss? - Ich 
meine so einen Job wo man wissenschaftlichen Fortschritt einbringt, wo 
man Leistungen erbringt die nicht von anderen ersetzbar sind, innovative 
Patente anmeldet und wissenschaftliche Arbeiten verfasst? - Das sind die 
Leute die gerne soviel verdienen können wie Ihnen zusteht > 100k (bei 
momentaner Marktlage). Der Rest soll sich doch bitte auf "normale" 
Gehälter verständigen denn der durchschnittliche Akademiker ist im 
Normalfall heute auch nur "Sachbearbeiter". Und >50k € sind je nach 
Region auch heute für einen Sachbearbeiter eine Menge Geld.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Du solltest nicht den Fehler begehen und deine Klitsche als Maßstab 
nehmen.

Sry, aber wenn ein mittelmäßiger Krauter sowas ablässt, muss ich einfach 
nur lachen.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Ach ja, und wenn man bei einem Konzern arbeitet, heißt es wieder "du 
lebst doch in deiner wohlbehüteten Konzernwelt". Damit kann man jedes 
Argument totschlagen.

von ADENEO (Gast)


Lesenswert?

Embedded schrieb:
> These: Die Leute, die es mit einem MINT-Abschluss nicht schaffen, einen
> Job zu bekommen, von dem sie relativ gut leben können (vllt auch
> überdrehte Ansprüche?), würden es auch mit keinem anderen Abschluss
> hinkriegen. :P

Gilt für andere akademische Abschlüsse, aber nicht für ne Ausbildung. Da 
ist es relativ leicht egal wie die Abscchlussnote aussieht, was danach 
zu finden, auch wenn dort die Zeitarbeitsseuche ebenfalls um sich 
rumgreift. Aber wenigstens sind die Entscheidungsprozesse schnell, als 
Ingenieur dauert es vom Bewerbungseingang bis dann der 1. Arbeitstag 
ist, recht schnell 5 bis 6 Monate.
Bald oder zum Teil heute schon, ist man mit IHK-Abschluss begehrter als 
mit Bachelorabschluss alleine wegen des Zahlenverhältnisses.

von Embedded (Gast)


Lesenswert?

Tja auch da habe ich ganz andere Erfahrungen.

Kenne IT-Systemkaufleute und Fachinformatiker.

Die sitzen alle in Zeitverträgen und die auch noch sehr schlecht 
bezahlt.

Viele jammern nun rum: "Hätte ich mal studiert, aber jetzt will ich auch 
nicht, weil ich sonst ü30 bin und so der Lerntyp bin ich auch nicht .."


Wobei ich klar sagen muss: Wir haben alle einen Master-Abschluss.

Bachelor ist für mich eine Grundausbildung. Aber auch damit kann man den 
Einstieg schaffen.

Diese Schwarzmalerei ist verständlich. Man erklärt halt immer lieber das 
System für schuldig an der eigenen misslichen Lage, so lebt es sich 
einfacher.

Ich will hier die schlechten Seiten nicht unter den Teppich kehren oder 
auf die Verlierer einkloppen, aber was man hier so zu lesen bekommt, ist 
sehr eingefärbt. Man könnte fast meiden, die kommen von der "Anti-MINT 
Lobby". :P

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

@mrx

Wie beurteilst du als hochnäsiger (sorry so kommst du rüber) Arbeitgeber 
die Fähigkeiten eines Absolventen, den du noch gar nicht kennst? Glaubst 
du wirklich irgend eine Note würde eine Aussage darüber treffen können 
ob der Bewerber für deine Aufgabe geeignet ist und wie gut er sich in 
das Thema einarbeiten wird? Oder stellst du, wie die meisten, keine 
Absolventen ein und erwartet dass sich erfahrene Ingenieure die nur 
wenig Einarbeitung benötigen bei dir bewerben? Wenn dem so ist, solltest 
du dir mal Gedanken machen, wo denn die erfahrenen Ingenieure herkommen 
sollen wenn fast jeder Arbeitgeber so verfährt. Klar gibt es untaugliche 
Bewerber, aber fast jeder ist lernfähig. Genauso gibt es untaugliche 
Arbeitgeber, die unter 35k€ in FFM oder Stuttgart für einen Anfänger 
bezahlen wollen, kaum eine Einarbeitungszeit und keine 
Fortbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen bieten wollen/können.

von mrx (Gast)


Lesenswert?

@Paul_M:
Ließ doch einfach meinen Text nochmal. Ich kann ja genau solche 
Absolventen einsammeln, weil wenn Du EADS, Bosch, R&S und Daimler vor 
der Tür hast, bekommst Du gar keine anderen. Bzgl. Gehalt habe ich auch 
geschrieben, dass es aus meiner Sicht fair zugeht. Aber warum sollte ein 
langjähriger, selbständiger Elektromeister weniger verdienen als jemand 
der frisch von der Uni kommt und seinem Gegenüber kaum in die Augen 
sehen kann weil er eigentlich noch ein Kind ist, das nie gelernt hat 
sich mal im Beruf durchzusetzen? Erkläre mir das mal? Weil seine Eltern 
ihn für 3 weitere Jahre auf die Schule (sorry Bachelor) geschickt und 
ihm das Studium finanziert haben? Die weiteren Gehaltserhöhungen kommen 
mit der Leistung und nicht mit dem Dienstalter. Das ist doch genau das 
wofür man Beamte jahrzehntelang ausgelacht hat!!!

Es ist doch viel überheblicher sich hinzustellen und zu sagen, hier ist 
mein Stempel von der Uni, ich bin viel mehr wert als der Herr hier neben 
mir mit 20 Jahren praktischer Erfahrung als Elektriker. Das ist 
hochnäßig! Ich kanns nimmer hören echt...


@Hans:
Auch wenn es dir nicht passt, auf Argumente kann ich antworten, auf 
Beleidigungen weniger. Ich habe natürlich keinerlei Freundes- und 
Bekanntenkreis, und habe sicher nicht jahrelang selbst für andere 
(große) gearbeitet bevor ich meine jetzige Tätigkeit gemacht habe.

von Häuslebauer™ (Gast)


Lesenswert?

mrx schrieb:
> Aber warum sollte ein
> langjähriger, selbständiger Elektromeister weniger verdienen als jemand
> der frisch von der Uni kommt und seinem Gegenüber kaum in die Augen
> sehen kann weil er eigentlich noch ein Kind ist, das nie gelernt hat
> sich mal im Beruf durchzusetzen? Erkläre mir das mal?

Weil da ein gewisses Potential dahinter steckt, das man nutzen möchte - 
sofern man kann. Das Potential das E-Meisters ist bereits ausgereizt.

Aber bleib du nur bei deiner Geiz-Klitsche, ihr bekommt das, was ihr zu 
zahlen bereit seid und die "minderwertigen" Bachelorabsolventen steigen 
bei den Großen für <50000€ ein.

von mrx (Gast)


Lesenswert?

Häuslebauer™ schrieb:
> mrx schrieb:
>> Aber warum sollte ein
>> langjähriger, selbständiger Elektromeister weniger verdienen als jemand
>> der frisch von der Uni kommt und seinem Gegenüber kaum in die Augen
>> sehen kann weil er eigentlich noch ein Kind ist, das nie gelernt hat
>> sich mal im Beruf durchzusetzen? Erkläre mir das mal?
>
> Weil da ein gewisses Potential dahinter steckt, das man nutzen möchte -
> sofern man kann. Das Potential das E-Meisters ist bereits ausgereizt.
>

Dann sind wir doch beisammen, wer etwas leistet soll auch sein höheres 
Gehalt bekommen. Und wenn der Elektriker etwas leistet, soll der auch 
sein höheres Gehalt bekommen. Wo ist das Problem?

> Aber bleib du nur bei deiner Geiz-Klitsche, ihr bekommt das, was ihr zu
> zahlen bereit seid und die "minderwertigen" Bachelorabsolventen steigen
> bei den Großen für <50000€ ein.

Ich habe nicht gesagt das Bachelor minderwertig sind. Und wenn diese 
alle bei 50k bei großen Unternehmen unterkommen, dann haben wir doch 
alle gar kein Problem hier. Wer was leistet bekommt nach 2 Jahren 
sowieso seine 100k und dann ist doch alles Eierkuchen hier. Kein Grund 
zu streiten...

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Um mit Studium wieder in einen alten Handwerksberuf zurück zu kommen, 
ist schwierig. Meistens gilt da Überqualifizierung. Da gibt es nur noch 
die Möglichkeit, für sich selbst sein eigenes Ding zu drehen.

Ein Bekannter, Elektroingenieur, der vom Jobcenter die Schnauze voll 
hatte, renoviert und saniert als gelernter Schreiner Altbauten und 
angekaufte nicht fertig gebaute Neubauten von insolventen Bauherren.

Wie der da irgendwie gewerblich oder beruflich wo gemeldet ist, da habe 
ich im Augenblick keine Ahnung. Hauptsache er kommt für sich gut rund.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Mindestlohn schrieb im Beitrag #3459577:

> Ich fordere die Politik auf einen Mindestlohn für Bachelor Absolventen
> im Ingenieur Bereich durchzusetzen. Wenn für Pflegekräfte, die ja
> bekanntlich kein Mensch braucht, 8.50€ pro Stunde gefordert werden,
> sollte für die Elite unseres Bildungswesens ein Jahresgehalt von 50.000
> € bis 60.000 € für Absolventen  nicht übertrieben sein.  Leider ist mir
> keine Partei bekannt, die diese Forderung auf ihre Fahnen geschrieben
> hat.

8,50€ für den Bachelor, das wärs ja. Das wäre doch top. Aber da fege ich 
doch lieber für das selbe Geld die Straße, kein Problem. Denn da bekommt 
man als Aufstocker ebenfalls das Existenzminimum. ;-)

Ingenieursarbeit für so viel Geld, da müßte sogar ich noch hämisch 
grinsen. ;-)

Na ja, die Pflegekräfte werden schon gebraucht. Es gibt hier immer 
wieder weitere Werbeaktionen dafür, jede Woche neu im Wochenblatt. Die 
fehlen echt!

Bei meinem letzten Termin im Jobcenter fragte ich nach einer Ausbildung 
in der Richtung. Die wurde aber sofort abgebogen: Es gibt allenfalls 
eine Einführung als HELFER, mehr nicht.

von Lutz H. (luhe)


Lesenswert?

Mir ist kein flächendeckender Mindestlohn in Deutschland bekannt,
und glaube auch nicht, dass die 8,50 kommen, das wäre eine Verdopplung 
bis Verdreifachung der aktuellen Verhältnisse.

von ich (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm F. schrieb:
> Um mit Studium wieder in einen alten Handwerksberuf zurück zu kommen,
> ist schwierig. Meistens gilt da Überqualifizierung. Da gibt es nur noch
> die Möglichkeit, für sich selbst sein eigenes Ding zu drehen.

Bitte?

Da geht man in einen Handwerksbetrieb, sagt "ich bin der und der", legt 
seinen Gesellenbrief auf den Tisch und hat Arbeit. Oder man geht in eine 
Zeitarbeitsfirma, stellt sich bei seinem ersten Einsatz gut an, erhält 
ein Übernahmeangebot und hat Arbeit. Ganz ohne Assessment-Center. Ich 
sehe das ja bei mir. Bin gelernter Elektriker und studiere jetzt 
Elektrotechnik (um mein Aufgabenbereich zu erweitern - 
Elektroinstallation ist mir auf die Dauer etwas zu "stumpf") - Wenn ich 
da in den Semesterferien einen Job suche, dann klopfe ich bei 5 Firmen 
und habe 5 Zusagen - allerdings für 2000 Brutto..

von Peter (Gast)


Lesenswert?

ich schrieb:
> Wenn ich
> da in den Semesterferien einen Job suche, dann klopfe ich bei 5 Firmen
> und habe 5 Zusagen - allerdings für 2000 Brutto..

Oje, das ist erbärmlich... Wie kommst du da über die Runden?

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

ich schrieb:
> stellt sich bei seinem ersten Einsatz gut an

Da wird das Problem liegen!
Aber es ist viel einfacher, etwas auf externe Gründe wie 
"Überqualifizierung" zu schieben. Ansonsten müsste man sich ja Gedanken 
über das eigene Verhalten machen, und das ist zu unbequem.

von ich (Gast)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Oje, das ist erbärmlich... Wie kommst du da über die Runden?

Ich würde auch ohne dieses Zubrot über die Runden kommen. Schrieb ja, 
dass ich eigentlich Student bin. Aber als normale Arbeit würde ich das 
auf keinen Fall mehr machen wollen. Denn das ist zum Teil körperlich 
echt anstrengende Arbeit, und hinterher hat man nur wenig mehr raus, als 
man Harz4 bekommen würde. Das ist die Realität für viele Facharbeiter in 
Deutschland. Stundenlöhne von 11-12 Euro sind für Junggesellen völlig 
normal im Elektrohandwerk. Und da wundert sich noch jemand, dass die 
Hochschulen 'überschwemmt' werden..

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Für handwerkliche Tätigkeiten brauchst du leider einen Meister (ich gehe
> jetzt mal von einem elektrotechnischem Betrieb aus) und davon gibt es
> genug.

Nein!
Es fehlen seit Jahren E-Meister und Elektriker. Betriebe muessen wegen 
Personalmangel Auftraege ablehnen.

Bei Ausschreibungen werden jetzt Angebote mit 50 Prozent 
Preisueberhoehung abgegeben .. und zum Schrecken der Firma gewonnen. So 
ist es kuerzlich einem Bekannten ergangen, der nur aus Gefaelligkeit ein 
ueberteuertes Angebot eingereicht hat. Er wollten den Auftrag nicht 
haben, weil er ihn mangels Personal ohnehin nicht ausfueren koennte. Er 
war der einzige, der ein Angebot eingereicht hat, denn den anderen 
Firmen ergeht es genaus so: zu wenige Personal. Nun hat er sich per 
Zeitarbeit polnische Elektriker geliehen, die kosten ihn mehr, als seine 
angestellten Leute, aber er hat keine andere Wahl.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
>> - man kann ein Ingenieurbuero fuer Elektroplanungen gruenden
>
> Der Markt dafür ist übersättigt. Wie willst du da an Aufträge kommen?

Der Markt fuer E-Planung ist uebersaettigt? Ja, mit Auftraegen!

Die Planungsbueros koennen kaum noch Auftraege annehmen, weil ihnen die 
Planer fehlen und ausfuehrende Firmen sind rar, weil die wiederum zu 
wenige Elektriker haben und stark ueberhoehte Preise verlangen.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Bei Ausschreibungen werden jetzt Angebote mit 50 Prozent
> Preisueberhoehung abgegeben .. und zum Schrecken der Firma gewonnen. So
> ist es kuerzlich einem Bekannten ergangen, der nur aus Gefaelligkeit ein
> ueberteuertes Angebot eingereicht hat. Er wollten den Auftrag nicht
> haben, weil er ihn mangels Personal ohnehin nicht ausfueren koennte.

Das ist schon immer normal, allerdings mit 100%.

Eine Firma, die eigentlich ausgebucht ist, wird auf Anfrage immer ein 
Angebot abgeben, das eigentlich überteuert ist, und niemals sagen sie 
hätte keine Zeit.

Und wenn dann ein dummer Kunde sich trotzdem für diese Firma 
entscheidet, weil alle anderen Angebote zufälligerweise auch gerade 
ebenso überteuert waren, dann wird halt ein alter Kunde, der nur 
kostendeckend zahlen würde, vertröstet, bis man den doppelt überteuerten 
Auftrag irgendwie in Hektik erledigt hat.

So funktioniert Handwerkerschaft, schon immer.

von Gut Viehling (Gast)


Lesenswert?

Jo schrieb:
>So ist es kuerzlich einem Bekannten ergangen, der nur aus Gefaelligkeit
>ein ueberteuertes Angebot eingereicht hat. Er wollten den Auftrag nicht
>haben, weil er ihn mangels Personal ohnehin nicht ausfueren koennte.

Solche Leute müssen so richtig jämmerlich auf die Schnauze fallen!

>Es fehlen seit Jahren E-Meister und Elektriker.

Wo? In den Statistiken der sog. Arbeitsverwaltung fehlen sie jedenfalls
nicht.

von ich (Gast)


Lesenswert?

Gut Viehling schrieb:
> Jo schrieb:
>>Es fehlen seit Jahren E-Meister und Elektriker.
>
> Wo? In den Statistiken der sog. Arbeitsverwaltung fehlen sie jedenfalls
> nicht.

Sorry, wer als Elektriker arbeiten will, und keine Arbeit findet, bei 
dem liegt das ganz sicher nicht am Arbeitsmarkt.

Die Firmen suchen "hier" händeringend nach Personal..

von Roland L. (Gast)


Lesenswert?

ich schrieb:
> Die Firmen suchen "hier" händeringend nach Personal..

und wollen 2000€ brutto bezahlen...

wogegen die Kunden bereit wären, 50% mehr zu bezahlen.
würde man den eigenen Leuten wenigstens soviel bezahlen, wie einem 
polnischen Leiharbeiter, würde man vielleicht auch Leute bekommen.

von Gut Viehling (Gast)


Lesenswert?

Roland schrieb:
>...würde man den eigenen Leuten wenigstens soviel bezahlen, wie einem
>polnischen Leiharbeiter, würde man vielleicht auch Leute bekommen.

Das ist der springende Punkt.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Roland L. schrieb:
> ich schrieb:
>> Die Firmen suchen "hier" händeringend nach Personal..
>
> und wollen 2000€ brutto bezahlen...

Gesellen: 2.300 - 3.000 €
Meister:  2.900 - 4.200 €

> wogegen die Kunden bereit wären, 50% mehr zu bezahlen.
> würde man den eigenen Leuten wenigstens soviel bezahlen, wie einem
> polnischen Leiharbeiter, würde man vielleicht auch Leute bekommen.

Polnischer Elektriker bekommt 10 € brutto, die Verleihfirma kassiert 28 
€ zuzuegl. USt., die Arbeitskosten fuer die Verleihfirma betragen ca. 15 
€.

Beispiel: Wenn ein Verleiher 10 Leute im Einsatz hat, verdient er 130 € 
pro Stunde oder 1.000 € am Tag oder 22.000 € je Monat.

Risiko fuer den Verleiher bei Auftragsmangel: Null, denn die effektive 
Kuendigungsfrist betraegt eine Minute .. die 2 Wochen gesetzl. 
Kuendigungsfrist wird durch Ueberstunden auf dem Gleitzeitkonto 
abgegolten.

von Heiner (Gast)


Lesenswert?

Robotertränen sind aus Blei, eieieie.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Heiner schrub:
>Robotertränen sind aus Blei, eieieie.

Das ist der vernünftigste Satz, den ich bis heute von Dir las.
MfG Paul

von ich (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Gesellen: 2.300 - 3.000 €

Wo das?

http://www.tarifregister.nrw.de/material/elektro.pdf

Einschlägige gewerblich-technische oder kaufmännische Berufsausbildung 
mit Abschluss oder ein gleichwertiger durch mehrjährige Berufspraxis 
oder durch Qualifizierung erworbener Ausbildungsstand, der ein en 
Einsatz als Fachkraft rechtfertigt. Tätigkeiten, die allgemeine 
berufsfachliche Kenntnisse und Fertigkeiten erfordern.

12,07 Euro bei 38,5 Stunden -> 2.013,68 Euro

Chef ist gändig und bezahlt 13 Euro -> 2.168 Euro

...

Komme nicht aus NRW, aber die Löhne sind vergleichbar..

von Heiner (Gast)


Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:
> Heiner schrub:
>>Robotertränen sind aus Blei, eieieie.
>
> Das ist der vernünftigste Satz, den ich bis heute von Dir las.
> MfG Paul

Hast ja ein interessantes Leben, lol.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

ich schrieb:
> Chef ist gändig und bezahlt 13 Euro -> 2.168 Euro

Im ersten Gesellenjahr. Ein guter und erfahrener Geselle bekommt so um 
die 17 €.

von Dirk K. (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Im ersten Gesellenjahr. Ein guter und erfahrener Geselle bekommt so um
> die 17 €.

Da bekomme ich als Ingenieur aber den doppelten Stundenlohn (35 Euro)!

von Wir werden Moneypuliert! (Gast)


Lesenswert?

Geld verführt dich zu einem schlechten Lebenswandel!

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

ich schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Um mit Studium wieder in einen alten Handwerksberuf zurück zu kommen,
>> ist schwierig. Meistens gilt da Überqualifizierung. Da gibt es nur noch
>> die Möglichkeit, für sich selbst sein eigenes Ding zu drehen.
>
> Bitte?

Nix Bitte.


> Da geht man in einen Handwerksbetrieb, sagt "ich bin der und der", legt
> seinen Gesellenbrief auf den Tisch und hat Arbeit. Oder man geht in eine
> Zeitarbeitsfirma, stellt sich bei seinem ersten Einsatz gut an, erhält
> ein Übernahmeangebot und hat Arbeit. Ganz ohne Assessment-Center. Ich
> sehe das ja bei mir. Bin gelernter Elektriker und studiere jetzt
> Elektrotechnik (um mein Aufgabenbereich zu erweitern -
> Elektroinstallation ist mir auf die Dauer etwas zu "stumpf") - Wenn ich
> da in den Semesterferien einen Job suche, dann klopfe ich bei 5 Firmen
> und habe 5 Zusagen - allerdings für 2000 Brutto..

Ich bin kein Elektriker, und war es nie.

Ein Tischler hat es leichter, der ist nicht ganz so abhängig von 
technischen Innovationen.

von Gut Viehling (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm schrieb:
>Ich bin kein Elektriker, und war es nie.

....und wirst es wohl auch nie mehr werden

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

ich schrieb:
> Die Firmen suchen "hier" händeringend nach Personal..

Das hört sich jetzt genauso unglaubwürdig an wie die Lüge über den 
Ingenieurmangel. Aber ich gebe zu, dass ich mich bei den Verhältnissen 
im Handwerk nicht gut auskenne. Ich weiß nur, dass es in einer mir 
bekannten 10000 Einwohner Kleinstadt mindestens 4 hauptberufliche 
Elektriker gibt und unzählige andere die das "ohne Rechnung" machen. Ein 
weiterer Elektriker könnte da kaum überleben.

von Seano L. (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm F. schrieb:
> Ein Tischler hat es leichter, der ist nicht ganz so abhängig von
> technischen Innovationen.
Tischler arbeiten heute als MontierSklave bei Küchenstudios oder grossen 
Möbelhäusern und schrauben im Akord Presspanmüll quer durch ganz 
Deutschland zusammen.

Der letzte Tischler hier im Ort kann sich auch nur halten, weil er Haus 
und Hoftischler in einem nahen Krankenhaus ist, dort hat man die 
hauseigenen Schreinerabteilung dicht gemacht.

Einer hatte noch die fixe Idee individuelle Möbel anzubieten, 
"Designermöbel", dumm nur dass sich das keiner leisten kann, dann ist er 
auf normale Küchen von relativ "hochpreisigen" Herstellern umgestiegen, 
kauft auch keiner, alles rennt zu XXL-Möbel und grossen Küchenstudios. 
Da wird 100km gefahren um sich dort von der grossen Kette über den Tisch 
ziehen zu lassen. Hat also auch nicht funktioniert, jetzt hat er den 
Laden dicht gemacht und schraubt für ProMarkt Küchen beim Kunden 
auseinander und setzt die Weisswahre von denen passgenau ein.

Sowas geht wennüberhaupt nur noch in reichen Gegenden wo man nen guten 
Kundenstamm augebaut hat für den Geld keine Rolle spielt und alle 5 
Jahre die Dame des Hauses die "alte" 50k€ Küche rausreist weil jetzt ne 
andere Farbe aktuelle ist aber der Grossteil der Schreiner geht gerade 
den Bach runter, ich sehe es doch hier im Ort und Umgebung, jeden Monat 
steht im Käseblatt dass wieder einer dicht macht, jetzt in der 
Weihnachtsausgabe wo alle Handwerker ihre obligatorische Dankesanzeige 
schalten waren wieder mind. 5 Stck die zum Jahresende die Kreissäge 
einmotten.

Leute ihr habt doch keinen Blassen was z.Z. im Handwerk abgeht.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Schwen Gel schrieb:

> Leute ihr habt doch keinen Blassen was z.Z. im Handwerk abgeht.

Ich persönlich kann auch noch nicht mal mehr 5 Handwerker in meinem 
Bekanntenkreis aufzählen.

Ein Bekannter mußte sein Geschäft gerade auf geben, er machte 
KFz-Pflege. Die aus dem Ostblock und Rumänen überschwemmen aber 
allmählich diesen Markt. Wenn da einer eine Vollreinigung mit Politur 
und Versiegelung eines Oberklassewagens anstatt für 140€ für 100€ 
anbietet, dann nimmt der Kunde halt diesen. Ein anderer Bekannter mußte 
auch aufgeben. Dieser hatte bis vor kurzem gut 20 Jahre lang in der 
Kleinstadt ein gutes Bekleidungsgeschäft mit Markenartikeln. Jetzt ist 
er Hausmeister auf einer österreichischen Alm, seine Frau ist 1000km von 
ihm entfernt, und die beiden Kinder wieder ganz woanders, in Ausbildung.

Familienleben mitten drin ade, alles maximal Kleinholz. Man lebt sich so 
auseinander. Das Einfamilienhaus steht zwar noch, aber fast immer 
unbewohnt. Ich glaube, die haben bestimmt ein neues Urlaubsziel: Einmal 
im Jahr für zwei Wochen alle zu Hause treffen.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Wie üblich werden hier wieder total überzogene Stundensätze genannt. Es 
mag ja sein, dass in Einzelfällen in gewissen Nobelgegenden solch hohe 
Stundensätze für Elektriker möglich sind. Aber normal ist das nicht.
Normal sind eher 40€/h und da kein Elektriker 8h am Tag ausgebucht ist 
(es gibt eben zuviele Elektriker und es wird zuviel selber oder schwarz 
gemacht), kann er von seiner Arbeit zwar besser als viele angestellten 
Ingenieure, aber doch nicht so fürstlich leben wie hier gerne 
dargestellt wird.
Einen etwas realistischeren Einblick kann man unter anderem hier 
gewinnen:
http://www.elektrikforen.de/sonstiges/14549-stundenlohn-elektrobetrieb-ist-normal-4-print.html

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> zogene Stundensätze genannt. Es
> mag ja sein, dass in Einzelfällen in gewissen Nobelgegenden solch hohe
> Stundensätze für Elektriker möglich sind. Aber normal ist das nicht.
> Normal sind eher 40€/h und da kein Elektriker 8h am Tag ausgebucht ist
> (es gibt eben zuviele Elektriker und es wird zuviel selber oder schwarz
> gemacht), kann er von seiner Arbeit zwar besser als viele angestellten
> Ingenieure, aber doch nicht so fürstlich leben wie hier gerne

also die schwäbisch/badische Provinz abseits der Großstädte würde ich 
nicht mit Nobelgegend gleichsetzen. Wie schon gesagt, hier verlangt ein 
Elektromeister seine 80-95 Euro Brutto die Stunde und ist oft Wochen 
oder gar Monate im Vorraus ausgebucht. Wie der Typ sagte im 
Eingangspost, es gibt einfach zu wenig Handwerker im Süden. Du Paul 
kommst aus dem Osten oder so?

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
> Du Paul
> kommst aus dem Osten oder so?

Südhessen.

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


Lesenswert?

Kommt halt stark auf den Ort/Gebiet an! Ich kenne keinen Handwerker 
südlich von Freiburg der nicht auf Monate ausgebucht ist, die guten 
verdienen in der Schweiz ein Vermögen und die schlechten/unzuverlässigen 
sind mit den deutschen Kunden die keine Alternative mehr haben massiv 
ausgelastet. Mittlerweile sieht man schweizer Handwerker auf deutscher 
Seite weil die deutschen ihnen in der Schweiz die Kunden wegnehmen.

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Südhessen.

muss wohl ganz schlecht sein für Ingenieure/Handwerker. Bist Du der, der 
immer jammert, dass viele seine Kommilitonen als Packer arbeiten am 
Flughafen für 8 Euro/h? eigentlich ist Südhessen ja keine schlechte 
Region, aber am Besten ist die Gegend für Banker und BWLer.

für Ings ist Bayern und BaWü (das echte Deutschland) am Besten.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
> Bist Du der, der
> immer jammert, dass viele seine Kommilitonen als Packer arbeiten am
> Flughafen für 8 Euro/h?

Die gibt es sicher auch. Habe ich aber noch nirgendwo erzählt. Entweder 
eine Verwechselung oder ein Troll will mir etwas in den Mund legen.

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Die gibt es sicher auch. Habe ich aber noch nirgendwo erzählt. Entweder
> eine Verwechselung oder ein Troll will mir etwas in den Mund legen.

bin kein Troll. Nein dann verwechsle ich dich. Du schreibst hier nämlich 
meist wie so ein typischer Jammer Ossi. Von wegen es wäre soooo schwer 
als Absolvent einen Job zu finden. Wer derzeit als halbwegsfähiger 
Absolvent nix findet ist echt selber schuld.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
> Wer derzeit als halbwegsfähiger
> Absolvent nix findet ist echt selber schuld.

Da sagt mir meine Erfahrung was ganz anderes. Es ist derzeit vielleicht 
besser als vor 10 Jahren, aber auch heute baut jede mir bekannte Firma 
nur Personal ab oder verlagert ins Billigausland. Chancen hat man 
derzeit eigentlich nur als Leiher. Aber auch da ist es keineswegs 
sicher. Viele bleiben auf der Strcke und müssen sich beruflich komplett 
umorientieren. Die kommen dann nie mehr an einen Job als Ingenieur.

: Bearbeitet durch User
von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Da sagt mir meine Erfahrung was ganz anderes. Es ist derzeit vielleicht
> besser als vor 10 Jahren, aber auch heute baut jede mir bekannte Firma
> nur Personal ab oder verlagert ins Billigausland. Chancen hat man
> derzeit eigentlich nur als Leiher. Aber auch da ist es keineswegs
> sicher. Viele bleiben auf der Strcke und müssen sich beruflich komplett
> umorientieren. Die kommen dann nie mehr an einen Job als Ingenieur.

also einen Job als Leiher kriegt echt jeder, der nicht gerade in 
Badelatschen und Unterhemad zum VG kommt. Es gibt im Süden durchaus 
Dienstleister die zahlen 40-50k für Einsteiger, ist ja nicht so schlecht 
und teils sind das Firmen, die stellen jeden mit relevantem Abschluß 
fast schon direkt ein!

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Also doch Troll ;-)

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Also doch Troll ;-)

mal jetzt ganz ehrlich, als Elektro Ing oder Informatiker mit passablen 
Noten und passabler Studiendauer schreibt man als Absolvent heute 5-10 
Bewerbungen, hat danach 5-10 VGs und mind. 1 Arbeitsvertrag! ausser man 
bewirbt sich nur bei IG Metall Arbeitnehmer Disneyland Firmen. Aber 
ansonsten? ganz ehrlich, wer da nix findet ist selber schuld. Oder aber 
man strahlt einfach was ultra negatives aus, das hab ich auch schon 
gesehen bei einem der nix findet. Dr Jens R heißt der Chemiker, 
Langzeitstudent und Permanenthartzer. Der hat schon eine ganz komische 
Ausstrahlung, Körperhaltung, Stimme, den würde ich auch nicht 
einstellen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

>IG Metall Arbeitnehmer Disneyland Firmen

Sagt mal, merkt ihr denn überhaupt nichts mehr? Das ist die typische
Redewendung dieses DRECKSTROLLS, der unter 30 Namen hier herumspukt.

Immer wieder führt er Euch am Nasenring über die Bühne....
Ich verstehe das nicht.

Paul

von Sicher? (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Es ist derzeit vielleicht
> besser als vor 10 Jahren,

Vielleicht besser als vor 20 Jahren, 2003 ging es, denn es war eine 
Perspektive für die Firmen da, es ging trotz Rückschlägen immer wieder 
aufwärts.
Man stellte mehr ein als zu entlassen.
Seit geraumer Zeit herrscht aber hier bestenfalls noch Stagnation mit 
Tendenzen nach unten und es gibt keine Indizien, warum sich das 2014 zum 
Positven ändern sollte, auch wenn die Mietmäuler mit ihrer Propaganda 
was anderes erzählen. Vielleicht glaubt man an eine selbsterfüllte 
Prophezeiung? Hurra, die Löhne steigen, die Deutschen sind in Kauflaune, 
aber am Ende war alles doch nur heiße Luft. Oder man will das deutsche 
Volk nur verarschen?

von konservativer_Gesellschaftskritiker (Gast)


Lesenswert?

Sicher? schrieb:
> die Löhne steigen, die Deutschen sind in Kauflaune,
> aber am Ende war alles doch nur heiße Luft. Oder man will das deutsche
> Volk nur verarschen?

solange es noch so viele überbezahlte IG Metall Disneyland Arbeitnehmer 
gibt, wie die völlig überbezahlten Türgummifestklopfer mit bis zu 70k 
(BR Aussage Porsche!) und einfache Entwicklungsings mit 90k gibt, die 
den Hals nicht voll kriegen, gibt es einfach zu viele überbezahlte Leute 
in Deutschland, die man gut abbauen könnte um echte Arbeitsplätze zu 
schaffen.

Wir brauchen die konservative Revolution.

von Rainer Brüderle (Gast)


Lesenswert?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
> solange es noch so viele überbezahlte IG Metall Disneyland Arbeitnehmer
> gibt, wie die völlig überbezahlten Türgummifestklopfer mit bis zu 70k
> (BR Aussage Porsche!) und einfache Entwicklungsings mit 90k gibt, die
> den Hals nicht voll kriegen, gibt es einfach zu viele überbezahlte Leute
> in Deutschland, die man gut abbauen könnte um echte Arbeitsplätze zu
> schaffen.

Es gibt da noch ein paar "Leistungsträger", die bekommen 90k im Monat: 
Wieso schimpfst Du nicht auf die? Bist Du am Ende etwa doch nur 
neidisch?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:
> Einen etwas realistischeren Einblick kann man unter anderem hier gewinnen:

Realität ist im üblichen mikrocontroller- Jammerthread nicht erwünscht.

von überfligender Troll (Gast)


Lesenswert?

wenn man den Thread hier so verfolgt und versucht zu lesen - jeder weiß 
hier alles besser, was es geldmäßig gibt, was einer Wert ist, wo die 
Bananen auf den Bäumen wachsen,
aber in keinem Posting liest man, außer vllt. beim letzten von MaWin, 
was wirkl. Fakt ist - es hängt nicht nur vom eigenen Können und auch von 
der Region und der Firma ab, man muß reichlich Berufserfahrung und 
Menschenkenntnis und Umgang mit Chefs und Personalern - für die die eben 
kein so großes Glück, wie die meisten Prahlhänse, hier haben

überbezahlte unfähige Techniker + Ings. und FA gibt es überall, das sind 
die, die jede Firma am liebsten eher gestern als sofort loswerden wollte 
> Fachidioten + Laberköpfe ohne Berufserfahrung und Berufsehre, nur auf 
ein hohes und sicheres Gehalt aus, leider klappt das meist nirgendwo,
und wenn, dann müssen andere, nämlich Kollegen oder untere 
Arbeitsschichten den Verschleiß > Dummfug da oben in der mittleren u. 
höheren Ebene ausgleichen, wo wir dann bei den Zeitsklaven wären

na dann träumt und schwärmt mal schön weiter, von eurem ach so schönen 
Berusfsleben, wahrscheinlich noch keine 35 Jahre alt, aber so viel 
Stammtischweisheiten und Hörensagen dass jeder Bundeskanzler blaß wird 
vor Neid

Schlagworte > durchweg 90,- Euro pro Std. für einen E-Mstr. als 
selbstständiger Handwerker,
ja klar, macht einen Wochenverdienst von satten 3,6 k Euro, im Monat 
dann 14,4 k Euro und das ganz ohnen Materialeinsatz, ganz easy, der 
MatEinstz kommt dann noch dazu - lachhaft, aber laßt euch hier nicht 
weiter in eurer Märchenstd. stören, man muß ja im neuen Jahr auch noch 
was zum Lachen haben, und wenn es nur die Naivität von solchen 
Verblendeten und wirkl. Unwissenden wie den Geschichtenschreibern von 
hier ist,

die Realität sieht nämlich etwas anders aus: die Großflächensolaranlagen 
z.B. werden mitlerweile von polnischen und tschechischen Fachkräften zu 
sehr viel geringerern Kosten, weil Löhnen aufgebaut, und das de-weit!
andere HW-Bereiche im Metall- und Bauhandwerk werden schon länger von 
guten poln. Firmen angeführt, nur die deutschen müssen dann sehen wie 
sie noch wirkl. Aufträge bekommen, die können dann nur ihre bis dahin 
eigenen Leute rausschmeißen und die poln. Firmen als Sub beauftragen, u. 
das so lange bis die poln Fa. das Spiel der Drücker u. Ausbeuter- u. 
Presserei auch satt hat, und ihre eigene NL hier aufmacht, dann kann 
sich das de-HW mal im Ausland, vllt. in Polen oder der Tschechei um 
Arbeit, um richtige Arbeit kümmern, dort wo sie die bisherigen Sklaven 
herbezogen haben,
bestes Parade-Bsp. ist doch die Auslagerung der Produktionen nach China 
- billig in China einkaufen und hier die Wirtschaft damit konsequent 
schädigen, ein Kreislauf der uns alle bald mehr als nur Arbeitspläzte in 
de kosten wird, und die Lobeshymne hier dass dies das HW nicht treffen 
würde, auch nur ein Wunschtraum > Preisangebot kommt dann von My-Hammer 
oder aus Polen/Tschechei u. dann guckt der deustche HW ganz blöd aus der 
Wäsche u. jammert dann überall nur noch herum

die Mentalität der Deutschen in DE ist nur noch was kann ich für mich am 
Besten und meisten rausholen, der "Nachbar" > also andere Mitmenschen 
ist nur Maßstab wie es mir auch gut gehen muß, aber nicht schlechter 
sein darf,
von wirkl. qualifizierter Arbeit haben die meisten Schreiberlinge hier 
doch absolut keinen Plan,

Beweis ist: schaut euch doch das Wahlergebnis letztes Jahr an, es geht 
weiter wie bisher, die Energiewende kostet nun noch mehr Kohle als die 
Atomkarftwerke damals schon eingerafft haben, der Depp davon ist wie 
immer nicht nur der Steuerzahler, sondern jeder der für diesesn Blödsinn 
Geld an die EVN und den Staat dafür zahlt > Subvention von unfähigen 
Politikern, die dafür ja nun absolut nichts können, aber die Regeln und 
Signale in Richtung Unsinn weiter stellen

es geht immer weiter abwärts mit der Wirtschaft in DE, es sehen bloß die 
Wenigsten richtig, weil Retuschieren und verschönen ist das 
Hauptaugenmerk einflussreicher Medien und "Volksvertreter" , der 
deutsche Michel braucht nur sein Auto den TV und einen Kasten Bier pro 
Woche und schon ist alles in Butter, das Dach überm Kopf gibt ja Vater 
Staat jedem mehr oder weniger

das Wort zum Neuen Jahr - weiter so

von Thomas1 (Gast)


Lesenswert?


von PU (Gast)


Lesenswert?

Thomas1 schrieb:
> Geh doch zur Bahn. Die brauchen Leute.
>
> http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/perso...

Jo, aber auch nur bei den Mistberufen, mies bezahlt, kein Privatleben, 
kein Biorhythmus, keine Perspektive, bester Freund des lokalen Tankwarts 
--> Lokführer, Eisenbahnfahrzeugführer halt.
Da ist man selbst als Leihingenieurhansel um Welten besser dran.

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

> Lokführer, Eisenbahnfahrzeugführer halt.

Und noch nichtmal ein Klo am Arbeitsplatz (bei Güterzügen) und bei 
Personenzügen reicht die Haltedauer am Bahnhof auch nicht für eine 
Pinkelpause oder ein größeres Geschäft. ;-)

von Christian (Gast)


Lesenswert?

Zuschauer schrieb:
> Wer sich mal anschaut, wie wenig die Stunde viele Ingenieure so
> abrechnen können als Selbständige, dann sollte man echt überlegen,
> lieber mit 16 eine Handwerkslehre zu machen und danach den Meister, z.B.
> im Elektrobereich und in Süddeutschland.

Naja, der Beruf soll ja nicht nur Geld bringen, sondern einen auch 
intellektuell herausfordern. Als Handwerker im E-Bereich muss man ne 
Menge drauf haben (auch geistig), aber jemand, der ein Ingenieurstudium 
mit links macht und das auch interessant findet, wird sich auf Dauer im 
Handwerksberuf nicht wohlfühlen. Immer nur Geräte reparieren und 
installieren wird für den irgendwann auch langweilig.

Für jemanden, der sich durch ein Ingenieurstudium durchquält und das nur 
mit dem Ziel tut, später "mehr" zu verdienen, für den ist das in der Tat 
eine interessante Alternative.

Letztlich sollte man nach seinen Neigungen gehen und nicht danach, in 
welchem Beruf man aktuell grade mehr Geld zu verdienen scheint. Man 
sollte immer langfristig denken.

von Claus M. (energy)


Lesenswert?

Christian schrieb:
> Naja, der Beruf soll ja nicht nur Geld bringen, sondern einen auch
> intellektuell herausfordern.

Sagt wer? Ich könnte ganz gut leben mit einem einfachen Job, sofern er 
genug Geld bringen würde. Wie sagte die Person des Gott in "Bruce 
allmächtig":  "Einige der glücklichsten Menschen der Welt stinken wie 
ein Frettchen, wenn sie nach der Arbeit nach Hause kommen." Da ist was 
dran.

von Armin Wachtel (Gast)


Lesenswert?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
> solange es noch so viele überbezahlte IG Metall Disneyland Arbeitnehmer
> gibt, wie die völlig überbezahlten Türgummifestklopfer mit bis zu 70k
> (BR Aussage Porsche!) und einfache Entwicklungsings mit 90k gibt, die
> den Hals nicht voll kriegen, gibt es einfach zu viele überbezahlte Leute
> in Deutschland, die man gut abbauen könnte um echte Arbeitsplätze zu
> schaffen.

Und deren Gehalt bekommen echte Leistungsträger wie du dann obendrauf 
oder was.
Das Prinzip heisst Gewinnmaximierung und nicht Umverteilung. Das einzige 
was du bekommen würdest sind mehr Überstunden.

Warum gehst du denn eigentlich nicht selbst zum Porsche? Mit deinen 
Leistungen sollten dir doch alle Türen offenstehen.

von Leihbuden-Dulli-Ing (Gast)


Lesenswert?

Armin Wachtel schrieb:
> konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb:
>> solange es noch so viele überbezahlte IG Metall Disneyland Arbeitnehmer
>> gibt, wie die völlig überbezahlten Türgummifestklopfer mit bis zu 70k
>> (BR Aussage Porsche!) und einfache Entwicklungsings mit 90k gibt, die
>> den Hals nicht voll kriegen, gibt es einfach zu viele überbezahlte Leute
>> in Deutschland, die man gut abbauen könnte um echte Arbeitsplätze zu
>> schaffen.
>
> Und deren Gehalt bekommen echte Leistungsträger wie du dann obendrauf
> oder was.
> Das Prinzip heisst Gewinnmaximierung und nicht Umverteilung. Das einzige
> was du bekommen würdest sind mehr Überstunden.
>
> Warum gehst du denn eigentlich nicht selbst zum Porsche? Mit deinen
> Leistungen sollten dir doch alle Türen offenstehen.

Nein, das ist Heiner unser zweitklassiger FH-Gebrauchsingenieur und 
IT-Leiher. xD

Kein Wunder, dass er Frust schiebt. =)

von Senfdazugeber (Gast)


Lesenswert?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb im Beitrag #3471295:
> ich würde niemals einen Arbeitsvertrag mit Tarifbindung an die IG Metall
> unterschreiben, weil dann wäre ja mein Klassenfeind, nämlich die Linken,
> für mein Gehalt zuständig! da könnte ich nicht mehr mit gutem Gewissen
> schlafen.

Ein einfaches psychologisches Muster: was man nicht haben kann, stellt 
man so dar, als wenn man es eh nicht haben wollte. Damit belügt man sich 
zwar selbst, aber hat für sich eine Rechtfertigung, um vermeintlich 
besser dazustehen.

> Ich bin arbeite sowieso als Selbständiger, teils auch für die
> Konzerne und ich bin mit meinen Einnahmen zufrieden.

Du bist doch nach eigenen Aussagen IT-Leiher mit FH-Jodeldiplom.
Du und zufrieden? Dass ich nicht lache, aus mindestens jedem zweiten 
Satz liest man bei die stattdessen Frustration, Neid und Missgunst 
heraus.

> So gut wie alle Handwerker im Süden die ich kenne sind übrigens
> erzkonservativ. Das erklärt auch deren Erfolg.

Die konservative Haltung erklärt sich eher aus deren schlichten 
Gemütern: üblicherweise kaum gebildet, dumpfe Stammtischparolen 
glaubend, meist Landeier, die nie im Ausland waren (außer Mallorca 
vielleicht).
Es ist statistisch erwiesen, dass links eingestellte Bürger gebildeter 
sind als die rechten.

> Viele Ingenieure und vor
> allem Informatiker sind einfach viel zu links drauf. Wenn die Menschen
> erkennen würden, wie sehr viel konservative Werte uns helfen würden,
> ginge es den meisten besser.

Sind halt schlaue Männer und Frauen, die ihren Kopf benutzen und 
wenigstens noch einen Gerechtigkeitssinn haben.

von Armin Wachtel (Gast)


Lesenswert?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb im Beitrag #3471295:
> ich würde niemals einen Arbeitsvertrag mit Tarifbindung an die IG Metall
> unterschreiben, weil dann wäre ja mein Klassenfeind, nämlich die Linken,
> für mein Gehalt zuständig! da könnte ich nicht mehr mit gutem Gewissen
> schlafen.

Das leuchtet natürlich ein.

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb im Beitrag #3471295:
> Dennoch sollte man
> auch gewisse Mißständte offen ansprechen dürfen. Gerade konservative
> Werte und Meinungen finden in den meisten links dominierten Medien kaum
> Platz und Gehör.

Welche?

konservativer_Gesellschaftskritiker schrieb im Beitrag #3471295:
> Viele Ingenieure und vor
> allem Informatiker sind einfach viel zu links drauf. Wenn die Menschen
> erkennen würden, wie sehr viel konservative Werte uns helfen würden,
> ginge es den meisten besser.

Das sieht dann so aus, dass der überbezahlte Tarifmitarbeiter auf Teile 
seines Gehaltes verzichtet?

von Paul M. (paul_m65)


Lesenswert?

Christian schrieb:
> Naja, der Beruf soll ja nicht nur Geld bringen, sondern einen auch
> intellektuell herausfordern. Als Handwerker im E-Bereich muss man ne
> Menge drauf haben (auch geistig), aber jemand, der ein Ingenieurstudium
> mit links macht und das auch interessant findet, wird sich auf Dauer im
> Handwerksberuf nicht wohlfühlen. Immer nur Geräte reparieren und
> installieren wird für den irgendwann auch langweilig.

Viele Ingenieure sind in ihrem Job unterfordert. Sie sind eben froh, 
überhaupt einen Job gefunden zu haben. Deshalb haben viele beruflich mit 
Technik nichts mehr zu tun - und das sicher nicht immer freiwillig.

von Christian (Gast)


Lesenswert?

Paul M. schrieb:

> Viele Ingenieure sind in ihrem Job unterfordert. Sie sind eben froh,
> überhaupt einen Job gefunden zu haben. Deshalb haben viele beruflich mit
> Technik nichts mehr zu tun - und das sicher nicht immer freiwillig.

Richtig, irgendwann siegt die Bequemlichkeit. Wenn die äußeren 
Bedingungen (Geld, Arbeitszeit, Urlaub etc.) stimmen, setzt man die 
nicht unnötig aufs Spiel, um einen Job zu finden, der auch Spaß macht.

von Jodelfred (Gast)


Lesenswert?

ähm, irgendwie driften hier immer wieder sehr viele Alleinunterhalter so 
ziemlich vom Thema ab > IG-Metall + Ings. < bei dem Thema das ganz oben 
steht,
aber wenn man ebend Nichts zum eigentl. Thema zu sagen hat, dann 
herumjodeln!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.