Forum: Projekte & Code Mini 2Kanal Oszi per STM32F429-Disco Board


von Uwe B. (derexponent)


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Hi,

wer ein STM32F429i-Disco-Board sein eigen nennt und eine kleine 
Spielerei für zwischendurch dafür sucht :

hier ein OpenSource CoIDE-Projekt von mir, das aus dem Board ein
"Mini-Oszilloskop" mit zwei Kanälen macht

der Funktionsumfang ist nicht sehr groß und über die Messgenauigkeit 
brauchen wir wohl gar nicht reden, aber dafür ist es umsonst :-)

hier der Link :

http://mikrocontroller.bplaced.net/wordpress/?page_id=3290

für Fehlerberichte, Wünsche, Anregungen bin ich immer offen

Gruss Uwe

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von chris_ (Gast)


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Wunderbar, das sieht ja gut aus.
Kannst Du etwas zu den "technischen Daten" sagen?

von Waltraud (Gast)


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Sehr schöne Sache. Vielleicht könnte einer der Analog-Experten hier eine 
nicht allzu komplizierte Eingangsschaltung vorschlagen? Verstärker, 
Filter, Spannungsbegrenzer, ...?

von Uwe B. (derexponent)


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chris_ schrieb:
> Kannst Du etwas zu den "technischen Daten" sagen?


Kanäle : 2

ADC-Auflösung : 12bit

Eingangs-Spannungsbereich : 0V bis +3,0V

Timebase Einstellung : 5s/div bis 25us/div
(wobei ein DIV=25 Pixel sind, das macht eine max Abtastrate von 1MHz)

Spannungs-Vorteiler CH1/CH2 : 5V/div bis 0,1V/div

Steuerung : per Touch

Trigger Quelle : CH1 oder CH2
Trigger Flanke : HI oder LO
Trigger Mode   : "normal" oder "auto"

Cursor zum "ausmessen" von Spannungen oder Zeiten zuschaltbar



genügt diese Info ?

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (derexponent)


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vielleicht noch ein Wort zur Software
(falls jemand weiterprogrammieren will)

Die beiden ADCs laufen im "Dual regular simultaneous mode"
das bedeutet sie werden gleichzeitig bei einem Trigger-Event gewandelt

das Trigger-Event kommt von Timer-2, der je nach "Timebase-Einstellung"
die ADCs von 5Hz bis hoch zu 1MHz clockt
(schneller geht nicht, weil die Wandlung bei 12bit seine Zeit braucht)

die gemessenen Daten der ADCs werden per DMA
(der normalerweise im "Double-Buffer-Mode" läuft) alternierend in zwei 
Ring-Buffer kopiert

ein Interrupt-Event in der Mitte und eins am Ende vom Datentransfer
löst eine ISR aus, die prüft ob die Trigger Bedingung erfüllt wurde

Falls ein Trigger-Event gefunden wurde, wird der Timer gestoppt
und ein Software Flag gesetzt (damit stoppt die Messung)

Das Display und der Touch werden alle 50ms aktualisiert
und falls das Flag vom Trigger-Event gesetzt wurde,
werden die gemessenen Daten so auf den Screen gezeichnet,
das das Event in der Mitte vom Screen liegt

(da der Daten-Puffer doppelt so groß ist wie der Anzeige Bereich,
ist das immer machbar)

nach dem Zeichnen wird der Timer wieder gestartet und das ganze
beginnt von vorn

im Trigger-Mode "auto" werden die Daten sofort auf den Screen gezeichnet 
(ohne auf ein Trigger-Event zu warten)

...so, ich hoffe das hat jetzt jemand verstanden :-)

UB

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von chris_ (Gast)


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>genügt diese Info ?
Besten Dank.
Spontan fällt mir ein, dass man es vielleicht damit koppeln könnte:
Beitrag "Projekt: Virtuelle Instrumente an serielle Schnittstelle"
In Deinem Code sehe ich eine Uart.

von Uwe B. (derexponent)


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chris_ schrieb:
> Spontan fällt mir ein, dass man es vielleicht damit koppeln könnte

theoretisch schon der Source-Code ist ja offen, was ihr damit macht, 
bleibt euch überlassen

allerdings sehe ich den Sinn dahinter nicht ganz die Daten am PC 
anzuzeigen
(das Board hat ja ein Display)
oder meinst du eine "Steuerung" in beide Richtungen
(also das Mini-Oszi per PC bedienen und die Daten am PC anzeigen ?)

was ich mir eher vorstellen könnte ist das übertragen der Messdaten
um sie am PC weiterzuverarbeiten z.B. per Excel oder OpenOffice

da genügt aber ein einfaches PC-Terminal-Programm dafür

und das umzusetzen ist kein Problem (warte auf Version 1.1 :-)

Gruss Uwe

von m.n. (Gast)


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Das Coocox-Zeug aufzuspielen, ist ja eine Qual. Bei lesbarer 
Schriftgröße, kann man garkeine toolchain anwählen :-(

Aber Deine 'Spielerei' ist schön! Allerdings hatte ich anfangs das Board 
verkehrt ausgerichtet, bis ich mit einer Lupe lesen konnte, dass es noch 
180° gedreht werden muß.
Die Menüs kann man dann mit Lupe und Streichholz einstellen :-)

von Info (Gast)


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Cool, danke!

von Froschn (Gast)


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@m.n. (Gast)

Ich weiß gar nicht, was Du meinst. Die Schrift- und Control-Größen in 
der CoIDE sind bei mir ganz normal.

von lustig (Gast)


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Hi,

habe auch solche Spielchen gemacht, kann man für einfache Messungen 
locker nehmen.
Und bei den 12bit ADC geht Horizontal einiges mehr als mit üblichen 
8bit-10GS/s Oszis.
Schnell ist es nicht, aber wenn man es richtig baut ist es in der 
Amplitude präzise.

Kann euch nur empfehlen, vor den AD-Wandlereingang einen 
Impedanzverstärker vorzusetzen. Denn bei kurzen Sampletimes ist die 
Eingangsimpedanz des STM32F429 ziemlich niederohmig. Ein einfacher 
TLC274 tuts bis 2MHz(-3db).

Gruß

von H.v.K. (Gast)


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Echt super. Eine Frage: was müsste man machen, um den 64 Mbit RAM-IC mit 
Messdaten zu füllen, um sie dann an den PC zu übertragen - oder wird der 
ext. RAM schon für das Display genutzt?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Man kann an einen STM32 neben dem Display auch RAM anschließen. Musst Du 
lesen im Manual.
Zum Übertragen an den PC kann man USB oder Ethernet verwenden.

Alternativ kannst Du auch einen USB Host programmieren, der die Daten 
dann in einen USB Stick schreibt, dann braucht das große RAM nicht.

von m.n. (Gast)


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Markus Müller schrieb:
> Man kann an einen STM32 neben dem Display auch RAM anschließen. Musst Du
> lesen im Manual.

Bei dem genannten Board ist schon SDRAM vorhanden und angeschlossen.
Must Du lesen im Manual!

Markus Müller schrieb:
> Alternativ kannst Du auch einen USB Host programmieren,

Diese STM32 sind ja wahre Wunderkünstler. Wenn man ein paar Bits in den 
Controllregistern richtig setzt, kann man auch direkt eine 2TB große 
Festplatte anschließen :-)

von Uwe B. (derexponent)


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H.v.K. schrieb:
> Echt super. Eine Frage: was müsste man machen, um den 64 Mbit RAM-IC mit
> Messdaten zu füllen, um sie dann an den PC zu übertragen - oder wird der
> ext. RAM schon für das Display genutzt?

das externe SDRAM wird nur teilweise benutzt (ca 600kByte). Für Daten 
sind demnach noch über 7MByte frei.

die Software ist im Moment so geschrieben, das sie nach dem erkennen vom 
Trigger-Event den DMA am Ende vom aktuellen Zyklus anhält
(und dann die Daten umkopiert und anzeigt)

das bedeutet ab dann werden auch keine Daten mehr aufgezeichnet

das müsste man anpassen (je nachdem was du machen willst)

man könnte z.B. den DMA noch "n" Zyklen weiterlaufen lassen
und nach jedem Zyklus die gemessenen Daten im SD-RAM sichern
(dann hast du alle Werte "nach" dem Trigger-Event im Speicher)

aber wie schon oben geschrieben..."feel free to change it"

Hinweis : um "wieviele" Daten geht es dir denn ?
7MByte mit 115200Baud übertragen ist nicht sehr sinnvoll :-)

Gruss Uwe

: Bearbeitet durch User
von H.v.K. (Gast)


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Danke für die Rückmeldung. Würde mich gerne mal daran versuchen, habe 
aber wohl keine Zeit dafür. Falls ich mal was Vorzeigbares habe, zeige 
ich es auch..

von Bernd N (Gast)


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Hallo Uwe,

sehr schöne Spielerei, danke dafür. Man braucht zwar einen Zahnstocher 
um das Display zu bedienen aber das ist ein wirklich schönes Beispiel 
für das Discovery Board.

Anmerkungen: Du hast sowohl oben als auch unten eine Navigationsleiste, 
besser wäre nur eine denn dann wäre mehr Platz auf dem Display und man 
könnte die Schrift dieser Leiste vergrößern wenn du die LCD Fläche für 
den Messbereich beibehälts. In der Leiste steht dann nur CH1, CH2, Time, 
Menu und auf Druck von Menu erscheinen dann deine Submenus in der 
gleichen Zeile.

Die Cursor Funktion erschließt sich mir nicht, diese lassen sich nicht 
auf die Flanken bewegen so das man hier die Zeit ablesen könnte oder ich 
verstehs halt nicht :-) ne Anleitung wäre ganz nett.

Das Touch reagiert sehr träge, man muß fast Löcher ins Glas bohren :-)

Ansonsten einfach toll, Danke,

Bernd

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Hab sowas schon vor einiger zeit vor gehabt, aber noch immer nicht 
dazugekommen.. schaut nicht schlecht aus!

btw single-channel mit 3ADCs interleaved kommt man sogar in brauchbare 
scope-gebiete (bisserl overclocking vorausgesetzt) :)

wie dem auch sei, bin leider noch immer 100% der spare-time mit der uni 
eingedeckt... mieser fulltime-job "nebenbei" ;)


ein paar sachen habe ich mir zu dem ganzen aber schon überlegt um 
tatsächlich ein "vollständiges scope zu erhalten:

in der software würde ich den CCM für stack,OS,.. nutzen und den sram 
rein fürs samplen

für die eigentliche applikation sollte der dram reichen.

auf der hardwareseite ein reed-relay für AC/DC-coupling und MCP6s21 als 
PGA

muss mal schaun ob ich das layout für den shield noch finde.. hab da 
über weihnachen mal was geroutet aber wegen zeitmangel dann nicht 
bestellt...

73

von Wolf (Gast)


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Prima Projekt.. nur eine klitzekleine Anmerkung, auch wenn der Thread 
schon uralt ist:

SystemInit() sollte niemals aus main() aufgerufen werden.
Sinn und Zweck von SystemInit() ist z.B. das Initialisieren des 
Taktsystems, SDRAM, etc. Der Aufruf muss aus dem Startup-Code erfolgen, 
bevor z.B. die C-Runtime die vom Linker im SDRAM platzierten globalen 
Variablen initialisiert. Danach wird dann main aufgerufen.
Details z.B. unter

http://www.lpcware.com/content/faq/how-do-lpcopen-applications-handle-system-startup

Wenn die C-Runtime z.B. Variablen im SDRAM initialisiert (was 
klassischerweise schon vor dem Aufruf von main() passiert), das SDRAM 
etc etc aber erst per SystemInit() aus main heraus initialisiert wird, 
dann funktioniert das nicht, und man landet schlimmstenfalls sogar im 
HardFault-Handler oder im Nirvana.

Besten Gruß,
   Wolfgang .

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolf schrieb:
> und man landet schlimmstenfalls sogar im
> HardFault-Handler oder im Nirvana.

Oder man hat evtl. den Effekt, der sich auch ergibt, wenn man 
irgendwelche Optimierungen beim Kompilieren verwendet? Ein '-O1' reicht 
jedenfalls aus, das das Oszi nur einen einzigen Durchlauf macht und dann 
'einfriert', was durchaus der Hard-Fault Handler sein könnte.

Ich bin jetzt dabei, eine einfache Vorstufe mit AC/DC Kopplung und 
Spannungsteiler (1:1,1:10,1:100) zu entwerfen und diese auf ein 
Huckepackplatinchen zu bauen. Ich habe hier einen Haufen von LF353 
Opamps, die schnell genug sein sollten, aber noch eine negative 
Versorgung brauchen. An der Bedienung muss aber auch noch gefeilt 
werden, was keine Kritik darstellt. Ein sehr schönes Projekt ist das 
jetzt schon.

: Bearbeitet durch User
von Wolf (Gast)


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Hallo Mattias,

Den gleichen Effekt hatte ich nach Umstellung des Projektes auf 
EmBlocks.
Ursache ist ein fehlendes "volatile" in der Deklaration des GUI-Timers.

Habe leider im Moment keinen Zugriff auf meinen Entwicklungs-PC, der 
Fehler ist aber einfach zu beheben. Details ggf später (nach der 
Arbeit)..

Gruss,  Wolfgang .
  ( 73, Wolf, DL4YHF :o)

von Wolf (Gast)


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Hier die Änderung, mit der das Oszilloskop auch mit EmBlocks bzw. 
Optimierung funktioniert:

in stm32_ub_systick.h :

volatile uint32_t  GUI_Timer_ms;

("volatile" empfiehlt sich auch an anderen Stellen, an denen Variablen 
z.B. im ISR oder anderen Threads modifiziert werden als in dem Thread in 
dem sie gelesen werden)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolf schrieb:
> Hier die Änderung, mit der das Oszilloskop auch mit EmBlocks bzw.
> Optimierung funktioniert:

Vielen lieben Dank, wolf. Wie hast du das wohl herausgefunden? Respekt, 
Respekt!
Ich bau die Änderung auf jeden Fall für den nächsten Kompiliergang mit 
ein - jetzt allerdings bin ich mit der Mechanik und den Eingangsstufen 
erstmal beschäftigt. BNC Buchsen sind aus alten 10MBit Netzwerkkarten, 
und der Eingangsabschwächer wird ein Hameg Clone. Da die LF353 auch 
schon JFet Eingänge haben, könnte das ohne Änderung gut klappen. Ist 
halt alles etwas murkliger als im Hameg, weil so wenig Platz ist. 
Schliesslich soll es ja ein Taschen Oszi bleiben.

73 de DC7UR

von Lars R. (lrs)


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Reichen hier nicht 4 Widerstände 500k...5M sowie eine
Software-Kalibrierung?
Und verdrillter Klingeldraht als Tastkopf?

Wieviel Samples schafft man bei 6Bit Auflösung?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lars R. schrieb:
> Reichen hier nicht 4 Widerstände 500k...5M sowie eine
> Software-Kalibrierung?

Der Hameg Abschwächer hat den Vorteil, das er in jeder Stellung den 
gleichen Eingangswiderstand von 1MOhm hat. Ausserdem möchte ich sowohl 
definierte Masseverhältnisse als auch die Option auf AC Signale.
Das ganze funktioniert auch schon recht gut.
Aber gehen tut deine Lösung natürlich auch. Da die Bedienung aber etwas 
fummelig ist, möchte ich gerne eine kalibrierte Lösung, ohne gross am 
Touchscreen zu tippen, wenn ich den Bereich wechsle.

von Lars R. (lrs)


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Hast Du bestimmte Anwendungsszenarien im Hinterkopf (bzgl. was willst Du 
damit messen)?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lars R. schrieb:
> (bzgl. was willst Du
> damit messen)?

Hauptsächlich NF Signale wie Audio, Steuersignale und kleinere 
Digitalsachen, wenn ich unterwegs bin. Ich mache viel an Bord von 
Schiffen, wo es beengt zugeht und man nicht so ohne weiteres ein grosses 
Oszi speisen und reintragen kann. Da mir ein Kanal hier reicht, habe ich 
den 2. erstmal abgeschaltet und möchte stattdessen eher ein Voltmeter 
auf den Schirm bringen. Auch den 500Hz Prüfausgang brauche ich nicht.

Ich werde die nächsten Tage mal das Schaltbild in Eagle reinklopfen und 
zur Diskussion stellen. Ein Problem ist, das sich das Disco selber stört 
und dadurch immer wieder Phantomsignale auftauchen. Ich werde also 
erstmal die hektischen LED abstellen (brauchen eh nur Strom) und dann 
zusehen, ob man den Display Refresh irgendwie besser entkoppeln kann, 
bzw. während des Messvorgangs entschärft.

: Bearbeitet durch User
von kettenrad (Gast)


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Beitrag "Gehäuse für stm32f429-Discovery"
-hab da mal ein Gehäuse, ...wer's gebrauchen kann!

von Bernd N (Gast)


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>> -hab da mal ein Gehäuse, ...wer's gebrauchen kann!

Bietest du dieses Gehäuse an ?

von Wolf (Gast)


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Hallo Matthias,

Sri, war mal wieder mit anderen Projekten beschäftigt..

Zum Thema "volatile" : Ein altbekanntes Ärgernis, irgendwann entwickelt 
man einen Blick dafür. Ich verwende beruflich Keil ("MDK-ARM"), und wenn 
ich mal ein paar dort entwickelte Codefragmente für andere Compiler 
modifiziere, ist 'volatile' für in Interrupt-Handlern (u.Ä.) 
modifizierte Variablen immer eine der ersten Sachen, die unbedingt 'rein 
müssen.
Interessanterweise (aber wenig überraschend) findet der Keil-Compiler 
etliche Fehler/Warnungen, die GCC-ARM nicht findet. So z.B. einen 
besonders schlimmen Bug in einem Header von NXP (für die 
LPC18/LPC43-Serie), bei dem Makros mehrfach (und inkompatibel!) 
definiert waren. Keil schlägt einem solche Fehler per Default "um die 
Ohren", GCC nicht.
Erstaunlich dass solche Fehler dem Hersteller nicht auffallen.


Was mir bei meinem STM32F429-Board im Betrieb als Oszilloskop auffiel:
Gelegentlich klimpern die niederwertigen Bits vom ADC recht heftig, 
einige Millisekunden lang, danach ist wieder Ruhe. Das passiert auch bei 
niederohmiger Ansteuerung der Analogeingänge. Kommt möglicherweise von 
der 5-Volt-Versorgung per USB (ich habe die Vcc-Analog beim STM32 noch 
nicht kontrolliert)... vielleicht fehlen dort ein paar Abblock-C's, 
eventuell auch am Pin für die Referenzspannung.
Haben andere diese Erfahrung auch schon gemacht ? Ich würde das 
Disco-Board eventuell als Software Defined Radio einsetzen (genug "Kick" 
hat die CPU ja), aber wenn dort so viel Störungen eingekoppelt werden, 
muss wohl doch ein externer ADC her.

Besten Gruß,
   Wolfgang ("Wolf", DL4YHF, JO42FD).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Soweit ich die Betriebsspannungen bisher oszillografiert habe, ist die 5 
Volt Schiene sauber (ich betreibe die Schaltung nun mit einem LX8384, 
einem einstellbaren Low-Drop Regler, und einem kräftigen LiPo Akku mit 2 
Zellen), während die 3V Schiene die auch auf dem Schirm beobachtbaren 
Störungen zeigt.
Zusätzliche Siebkondensatoren auf den 3V helfen ein wenig, schaffen es 
aber nicht (auch mit z.B. 100µF), die rhytmischen Störungen gänzlich zu 
eliminieren.
Der Verursacher ist mir noch nicht ganz klar, er wird aber vermutlich 
beim LCD zu suchen sein und evtl. den dünnen Leiterbähnchen auf dem 
Disco.

von Uwe Bonnes (Gast)


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Wolf schrieb:

> Was mir bei meinem STM32F429-Board im Betrieb als Oszilloskop auffiel:
> Gelegentlich klimpern die niederwertigen Bits vom ADC recht heftig,
> einige Millisekunden lang, danach ist wieder Ruhe. Das passiert auch bei
> niederohmiger Ansteuerung der Analogeingänge. Kommt möglicherweise von
> der 5-Volt-Versorgung per USB (ich habe die Vcc-Analog beim STM32 noch
> nicht kontrolliert)... vielleicht fehlen dort ein paar Abblock-C's,
> eventuell auch am Pin für die Referenzspannung.
> Haben andere diese Erfahrung auch schon gemacht ? Ich würde das
> Disco-Board eventuell als Software Defined Radio einsetzen (genug "Kick"
> hat die CPU ja), aber wenn dort so viel Störungen eingekoppelt werden,
> muss wohl doch ein externer ADC her.
>

Die ADCs im F2 und F4 sind wohl recht stoeranfaellig.
AN4073: How to improve ADC accuracy when using STM32F2xx and STM32F4xx 
microcontrollers
wird wohl nicht zufaellig entstanden sein...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe Bonnes schrieb:
> AN4073: How to improve ADC accuracy when using STM32F2xx and STM32F4xx
> microcontrollers
> wird wohl nicht zufaellig entstanden sein...

Jo, die Messstrategie scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen.
Allerdings stellt sich bei mir als Hauptursache für die Störungen auf 
der 3V Schiene immer mehr D3 heraus, die die 3,3V des LD3985 auf 3V 
herunterdrückt und mit dem gesamten Strom des Boards (immerhin etwa 
160mA hier) belastet wird. Vor der Diode sehen die 3,3V recht sauber aus 
und dahinter sind auf den 3V (Vdd) die bekannten Störungen zu sehen. 
Versuchsweises Überbrücken der Diode verringert die Störungen 
beträchtlich und sorgt nebenher für ein schönes helles LCD :-)
Man kann nun entweder über das Tochterboard saubere 3,3V einspeisen oder 
die Diode durch ein Drahtstückchen ersetzen. Ich gehe jetzt nochmal die 
Specs aller Bausteine durch und schaue, ob alle für 3,3V spezifiziert 
sind und nicht etwa nur für 3,0V. Ansonsten sehe ich für meine Anwendung 
keine Probleme damit, die Diode rauszuwerfen.
Edit: Ok, es sieht so aus, als wäre das einzige Bauteil, welches mit 
3,3V am Limit wäre, das LCD, welches als VMax genau diese 3,3V angibt. 
Da der LD3985, der auf meinem Board verbaut ist, etwa 3,26V liefert, 
werde ich für meinen Teil die Diode einfach ausbauen und brücken. Alle 
andere Bauteile sind sogar eher für 3,3V als für 3V spezifiziert, 
inklusive RAM, MEMS und TS-Controller.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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So, ich hab den von mir derzeitig benutzen Eingangsverstärker mal in 
Eagle getippt - als Anhang einsehbar. Die krummen Werte des 
Eingangsspannungsteilers sind nicht gerade üblich, ich habe aus einem 
Sack 1M und 910k ausgemessen und dann das gleiche für die 111k, 10k und 
1k gemacht. Im realen Test wurde dann ausprobiert, ob die Teilerfaktoren 
(1:10,1:100, 1:1000) auch richtig sind. Der Bereich 1:10000 ist nur 
deswegen da, weil mein Stufenschalter 5 Stellungen hat, richtig sinnvoll 
ist er wohl nicht.

Beide Opamp liegen mit der Verstärkung so um die 3, um das GBW Produkt 
nicht auszureizen und möglichst hohe Grenzfrequenz zu haben.
Da Offset und Gain Regler der 2. Stufe sich gegenseitig beeinflussen, 
wird wechselweise abgeglichen, bis am Ausgang exakt 3V/2 stehen (optimal 
ist 1/2 VREF) und der Verstärker ingesamt genau um den Faktor 10 
verstärkt.
S1 ist der Umschalter für DC/AC Kopplung. Die BNC Buchse wurde einer 
alten 10MBit Netzwerkkarte entnommen und genauso der 
Überspannungsvaristor 'SURGE'.

: Bearbeitet durch User
von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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<Totengräber>
Gibt es den source noch irgendwo?
</Totengräber>

von Andrew T. (marsufant)


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Meinst du ggfs das hier:

http://mikrocontroller.bplaced.net/wordpress/?page_id=752

Dr. Google meint es jedenfalls.

Beitrag #5926854 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Andrew T. schrieb:
> Meinst du ggfs das hier:
>
> http://mikrocontroller.bplaced.net/wordpress/?page_id=752
>
> Dr. Google meint es jedenfalls.

Ah nice.
"Mein" google führte mich zu einem bplaced link der im 404 endete ...

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