Forum: Platinen Ätzen klappt nicht/Proma Ätzgerät 1


von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich bin gerade etwas verzweifelt. Ich habe mir da ich inzwischen doch 
mehr Ätze das Proma Ätzgerät 1 von Reichelt gekauft. Ausgepackt. 
Angeschmissen alles so gemacht wie in der Anleitung. Platine rein. Und 
dann sollte ja nach spätestens 10 Minuten die Platine fertig sein. Nur 
war das bei mir natürlich wieder nicht so. Daraufhin habe ich dann mit 
der Lösung experimentiert also stärker oder schwächer was auch nicht 
wirklich etwas gebracht hat. Bei den Videos auf Youtube kann man ja 
zuschauen wie sich das Kupfer auflöst und bei mir gaaar nichts bzw. kaum 
was. Auch nicht nach 20 Minuten. Woran kann das liegen? Das entwickeln 
und belichten hat ja nichts damit zu tun das das Kupfer nicht weggeätzt 
wird.
Hat vielleicht einer von euch das besagte Ätzgerät und hat mir ein paar 
Daten wie es bei ihm funktioniert? Also Menge auf den Liter, Temperatur, 
wie viel Flüssigkeit in der Küvette. Kann es sein das man auch an der 
Luftmenge der Pumpen was ändern muss? Ich weis Fragen über Fragen aber 
vielleicht hat jemand Erfahrungen damit. Noch zu erwähnen wäre 
vielleicht auch das mein provisorisches Ätzgerät(Eisdose mit Heizfolie) 
welches ich bisher benutzt hatte besser ätzt als das Ätzgerät was ja 
echt nicht sein kann. Problem des Eigenbaus war eben das es relativ lang 
gedauert hat weshalb ich ja auf das Ätzgerät umgestiegen bin. Genug 
geschrieben, vielleicht kann mir wie gesagt jemand helfen.

von Michael H. (michael_h45)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Das entwickeln
> und belichten hat ja nichts damit zu tun das das Kupfer nicht weggeätzt
> wird.
darüber denken wir nochmal ganz, ganz fest nach...

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Stefan schrieb:

Stellt man fest

> Bei den Videos auf Youtube kann man ja
> zuschauen wie sich das Kupfer auflöst und bei mir gaaar nichts bzw. kaum
> was. Auch nicht nach 20 Minuten.

dann ist die Annahme

> Woran kann das liegen? Das entwickeln
> und belichten hat ja nichts damit zu tun das das Kupfer nicht weggeätzt
> wird.

mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch.

Wird dort mit NaPS geätzt? Ist die Lösung ausreichend erwärmt? Genug 
NaPS genommen?

Die meisten Fehler entstehen erfahrungsgemäß beim Belichten/Entwickeln.

von Stephan (Gast)


Lesenswert?

Also ich weiß auch nicht mehr weiter. Obwohl ich die Platine über 3 
Stunden in der Ätzflüssigkeit hatte, geht kein Kupfer ab. Danach habe 
ich die blaue Folie abgezogen und nochmal nachentwickelt.

Wer kann helfen?

Stephan

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Also geätzt wird mit Natriumpersulfat. Erwärmt habe ich das ganze um die 
45 Grad. Allerdings habe ich für das belichten als ich damals angefangen 
habe bereits eine Belichtungsreihe gemacht und damit hat es dann immer 
gut funktioniert. Beim entwickeln lasse ich die Platine immer so lange 
drin bis sich beim hin und her bewegen nichts mehr ablöst. Das ganze 
dauert vielleicht eine Minute. Müsste ich es länger im Entwicklerbad 
lassen? Platinen sind übrigens von Bungard

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Stephan schrieb:
> Also ich weiß auch nicht mehr weiter. Obwohl ich die Platine über 3
> Stunden in der Ätzflüssigkeit hatte, geht kein Kupfer ab. Danach habe
> ich die blaue Folie abgezogen und nochmal nachentwickelt.
>
> Wer kann helfen?
>

Ich hoffe mal das du das nicht ernst meinst?

von Stephan (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Stephan schrieb:
>> Also ich weiß auch nicht mehr weiter. Obwohl ich die Platine über 3
>> Stunden in der Ätzflüssigkeit hatte, geht kein Kupfer ab. Danach habe
>> ich die blaue Folie abgezogen und nochmal nachentwickelt.
>>
>> Wer kann helfen?
>>
>
> Ich hoffe mal das du das nicht ernst meinst?

Genauso so ernst wie

Stefan schrieb:
> Das entwickeln
> und belichten hat ja nichts damit zu tun das das Kupfer nicht weggeätzt
> wird.

von Stephan (Gast)


Lesenswert?

Aber jetzt mal ernst:

Nimm doch mal ein Stück Platine, nimm Aceton bzw. acetonhaltigen 
Nagellack und entferne die Fotoschicht komplett. Dann ab in die 
Ätzbrühe. Funktioniert das Ätzen, liegt es am Belichten/Entwickeln.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Ok dankw werde ich probieren aber ganz ehrlich das mit der blauen folie 
war schon etwas übertrieben ;-)

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Aber rein aus Interesse weis jemand ob es sich wieder negativ auswirkt 
wenn man mehr als 250g/l natriumpersulfat nimmt? Also ich rede jetzt 
nicht von der doppelten menge sondern eher in die richtung 50 - 70 g 
mehr?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Stephan schrieb:
> Danach habe ich die blaue Folie abgezogen und nochmal nachentwickelt.

Troll.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

MaWin, du wirst alt.
Ich hab auch gestutzt.
Stefan ungleich Stephan!
Er wollte ihn auf die Schippe nehmen.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Beim entwickeln lasse ich die Platine immer so lange
> drin bis sich beim hin und her bewegen nichts mehr ablöst. Das ganze
> dauert vielleicht eine Minute. Müsste ich es länger im Entwicklerbad
> lassen? Platinen sind übrigens von Bungard

Also es ist grundsätzlich besser sich fürs Entwickeln eine feste Zeit zu 
setzen, d.h. die Platine bleibt so lange im Entwickler, auch wenn der 
Prozess bereits abgeschlossen erscheint. Welche Zeit das ist muss man 
herausfinden. Mit einer Minute käme ich jedenfalls nie hin. Wenn die 
Fotoschicht nicht wenigstens 5 Minuten standhält (bei mir hält die 
Schicht i.d.R. u. wenn nicht gerade Hochsommer ist bis etwa 10 Minuten; 
in diesem Zeitfenster wird entwickelt; i.d.R. sind es 5 Minuten, ab und 
an auch bis 8,5 Min.) stimmt etwas an der Belichtung oder 
Entwicklerkonzentration oder Entwicklertemperatur nicht. 
Entwicklertemperatur kann kritisch sein, je nach Jahreszeit, also mal 
zur Kontrolle messen schadet nicht; sollte Raumtemperatur haben).

Wenn beim Eintauchen der entwickelten Platine in die Ätzlösung die 
Oberfläche nicht binnen Sekunden in MATT umschlägt, stimmt etwas nicht 
bzw. ist die Fotoschicht nicht vollständig abentwickelt. -> 
Entwicklungsfehler. Sieht man sehr leicht beim Blick von oben auf die 
Platine durch die MaPS-Lösung, wenn man beispielsweise mit einem 
LED-Lämpchen mal aus Blickrichtung auf die Platine leuchtet. Matte 
Flächen reflektieren nicht. Vom Lack geschützte Flächen tun das.

Wo sich Mattheit eingestellt hat ätzt das Kupfer auch weg. Wenn nicht -> 
Ätzlösung verbraucht/zu schwach/zu kalt (bei 45°C kann man letzteres 
ausschließen).

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Aber rein aus Interesse weis jemand ob es sich wieder negativ auswirkt
> wenn man mehr als 250g/l natriumpersulfat nimmt? Also ich rede jetzt
> nicht von der doppelten menge sondern eher in die richtung 50 - 70 g
> mehr?

Ist völlig unkritisch und hat mit deinem Problem nichts zu tun.

von Wunderer (Gast)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Wenn beim Eintauchen der entwickelten Platine in die Ätzlösung die
> Oberfläche nicht binnen Sekunden in MATT umschlägt, stimmt etwas nicht
> bzw. ist die Fotoschicht nicht vollständig abentwickelt. ->
> Entwicklungsfehler.

Diese Aussage ist Unsinn. Wenn schon nicht richtig belichtet wurde, 
kannst du entwickeln bis der Arzt kommt.

W.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Wunderer schrieb:
> g. c. schrieb:
>> Wenn beim Eintauchen der entwickelten Platine in die Ätzlösung die
>> Oberfläche nicht binnen Sekunden in MATT umschlägt, stimmt etwas nicht
>> bzw. ist die Fotoschicht nicht vollständig abentwickelt. ->
>> Entwicklungsfehler.
>
> Diese Aussage ist Unsinn. Wenn schon nicht richtig belichtet wurde,
> kannst du entwickeln bis der Arzt kommt.
>
> W.

Wenn er zu schwach belichtet hat tritt ebenfalls das ein was ich 
schrieb, insofern stimmt dein Einwand. Meistens liegt es aber eher am 
Entwicklungsvorgang 1). Außer dem schrieb er, er habe bereits Erfahrung 
mit Belichtungsreihen. Zur Belichtung müsste er sich nochmal äußern und 
seine Zeiten, Abstand etc. mitteilen.

1) damit meine ich nicht, dass das Belichten generell unkritisch ist 
(hängt u.a. von der Lichtdichtigkeit der Vorlage ab), sondern dass hier 
im Forum häufig um Rat gefragt wird, mit Bildern, auf denen man deutlich 
erkennen kann, dass noch Teile der Fotoschicht nicht restlos 
abentwickelt sind.

: Bearbeitet durch User
von Wunderer (Gast)


Lesenswert?

Der Belichtungsprozess mit all seinen Unter- und Teilprozessen ist der 
SCHWIERIGSTE Anteil bei der Leiterplattenherstellung.

Beim Entwickeln und Ätzen kann nichts schief gehen, es sei denn man 
entwickelt in Aceton oder ätzt in Zuckerwasser.

W.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Wunderer schrieb:
> Der Belichtungsprozess mit all seinen Unter- und Teilprozessen ist der
> SCHWIERIGSTE Anteil bei der Leiterplattenherstellung.
>
> Beim Entwickeln und Ätzen kann nichts schief gehen, es sei denn man
> entwickelt in Aceton oder ätzt in Zuckerwasser.
>
> W.

Das ist Quark was du hier schreibst, weil das überhaupt nicht sein 
Problem ist. Hier geht es nicht um Feinheiten von Unschärfe, sondern 
darum, dass bei ihm NICHTS wegätzt und den Grund dafür beschrieb ich. 
Wenn er auch nur einigermaßen brauchbar belichtet hat 1), hat er auch 
wenigstens eine teilgeätzte Platine. Die hat er aber nicht mal. Er hat 
NULL Ätzung auf seiner Platine.

Das Meiste was bei bei Selbstätzern schief geht ist ein unvollständiger 
Entwicklungsvorgang. Das Zweithäufigste sind dann Fehler aufrund von 
Lichteinstreuung unter die Vorlage.

Beim Ätzen kann ebenfalls noch einiges schief gehen, weil der Ätzvorgang 
in der Küvette niemals gleichmäßig erfolgt.

1) kann ich wohl erwarten von jemanden der nicht bei Null anfängt, 
sondern bereits Erfahrung mit Belichtungsreihen hat

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Mit Bungard-Platinen habe ich - gerade eben wieder - festgestellt: Wenn 
die Belichtungszeit nur eine halbe Minute zu kurz ist, sieht die Platine 
zwar belichtet aus und zeigt im Entwicklerbad auch Struktur, aber es 
bleibt eine dünne Schicht Lack zurück und es wird nicht geätzt. => Siehe 
oben, die Platine wird im Ätzbad nicht matt.

Das kann schon durch alternde oder nicht vorgeheizte Lampen im Belichter 
passieren. Oder durch eine andere Charge Platinen. Oder durch Wechseln 
des Folientyps. Oder durch schon länger liegende Platinen.

Da hilft dann nur: Nochmal 30sec bis 1min direkt über den Belichter 
halten (ohne Folie), und nochmal ins Entwicklerbad.

Entwickeln dauert mit 10g NaOH auf 1L Wasser höchstens 2min, länger 
liegenlassen hilft bei nicht ausreichend belichteten Platinen auch 
nichts.

Und das Ätzbad sollte keinesfalls wärmer als 45°C werden, 40°C reichen 
völlig aus. Ätzen dauert dann wirklich 10-15min mit frischem Bad, mit 
gebrauchtem auch mal 30min.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Belichten ist ja hier schon abgehandelt und auch der Unterschied 
zwischen alten und neuen Materialien, ebenso der Unterschied zwischen 
den verschiedenen Herstellern.
Was hier noch keine Erwähnung fand, das Ätzen mit Eisendreichlorid.
Bungard schreibt das deutlich.
Ich ätze, wenn ich das mal wieder mache, auch nicht damit und das nur 
vorweg, aber Bungard weißt gerade in Ätzmaschinen darauf hin, 
Eisendreichlorid zu verwenden.

Selbst bei einer völlig unbelichteten Platine -erst recht dieser Proma 
Mist, von dem ich Kiloweise beschissene Ergebnisse hatte- wird am Rand 
etwas angefressen werden.

Ich jedenfalls kann keine Erklärung für dein Problem von hier aus 
finden, außer, und ich will dir nicht zu nahe treten (ist mir nämlich 
auch mal passiert), du hast versehentlich Entwickler, statt Ätzmittel 
genommen.

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Stephan schrieb:
> Danach habe
> ich die blaue Folie abgezogen und nochmal nachentwickelt.

??? Blaue Folie abgezogen? Die sollte eigentlichbeim ätzen  nicht mehr 
drauf sein. Schreibe uns mal genau wie du vorgehst...

von STK500-Besitzer (Gast)


Lesenswert?

herbert schrieb:
> ??? Blaue Folie abgezogen? Die sollte eigentlichbeim ätzen  nicht mehr
> drauf sein.

Die sollte die Platine kurz vorm Belichten verlassen haben.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Also mein Problem wurde gelöst. Einfach länger entwickeln und mit nem 
feinen Pinsel drüber gehen und schon klappt es. Danke für den Tipp :-)

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Also mein Problem wurde gelöst. Einfach länger entwickeln und mit nem
> feinen Pinsel drüber gehen und schon klappt es. Danke für den Tipp :-)

Wenn's schnell gehen soll geht's auch ohne Pinsel einfach mit dem Finger 
leicht darüber reiben. Für die ganz empfindlichen Naturen allerdings 
nicht immer geeignet.

;)

Wenn man die Entwicklungszeit gut ausnutzt (also über die volle 
Standzeit) kann man sich die Wischerei auch sparen. Wenn das 
Basismaterial überlagert ist (z.B. 3 Jahre alt) komme ich aber meist 
nicht umhin ein bisschen mechanisch (Finger) beim Lackabtrag 
nachzuhelfen.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Wunderer schrieb im Beitrag #3473423:

>
> indem der Belichtungsprozess beherrscht wird. Bei Lötaugen von 10mm
> Durchmesser funktionieren die laienhaften Ratschläge deinerseits
> sicherlich. Aber vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass wir
> mittlerweile bei SMT angekommen sind.
>
> W.

Vor allem mit diesen billigen Platinen von ProMa, diesem Dreckszeugs, 
ist der Pinsel ne tolle Methode auch die Leiterbahn zu schädigen und mit 
dem Finger wischt du auch mal schnell da ein ganzes Stück weg.
Habe Anfangs all diese 'tollen' Ratschläge getestet.
Richtig belichten, abgewogene Menge Entwickler und immer die gleiche 
Menge Wasser, warm, aber nicht zu warm, dann muss man nicht 
'nachhelfen'.
Bei den ProMa Platinen allerdings, weil da das Zeug mal dick, mal dünn 
und sogar in Klecksen oder Streifen drauf sein kann.
Für die ersten Versuche nahm ich nur dieses Zeug und dachte ich wäre zu 
blöde und wollte das dann ganz lassen. Als ich dann die nächsten Kilos 
an Platten bestellte, bestellte ich auch Bungard mit.
Versteht mich nicht falsch, ich will hier keine Werbung für Bungard 
machen und ich kriege auch kein Geld von denen, aber damit klappte es 
auf Anhieb.
Und nicht nur das, die Strukturen waren viel feiner, sodass ich mich 
damit auch traue SMD zu machen (ist bald wieder soweit).
Bungard braucht längere Belichtungszeiten. Hatte mir dieses Blättchen 
bei Reichelt mit bestellt und erstmal genau danach gearbeitet. Bei mir 
muss die Belichtungszeit etwas kürzer ausfallen, da ich mit meinem 
"Tussi Belichter" belichte (gleichnamiger Thread hier).

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Könnte man sich nicht einfach drauf einigen, dass hier auch verschiedene 
Erfahrungen gemacht wurden?

Ich habe meine Erfahrungen zum Thema beigetragen, ebenso wie die 
Erfahrungen übers miserable Material von ProMa, dass ich bei Reichelt 
erwarb.
Vielleicht kann es jemand bestätigen, aber absprechen kann mir das 
keiner, weil es eben meine selbst gemachten Erfahrungen sind.
Muss das hier immer so ausarten?

Vielleicht solltet ihr mal ins Fitnessstudio gehen oder noch besser, 
einen Kampfsport ausüben.

: Bearbeitet durch User
von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

F. Fo schrieb:
> Könnte man sich nicht einfach drauf einigen, dass hier auch verschiedene
> Erfahrungen gemacht wurden?
>
> Ich habe meine Erfahrungen zum Thema beigetragen, ebenso wie die
> Erfahrungen übers miserable Material von ProMa, dass ich bei Reichelt
> erwarb.
> Vielleicht kann es jemand bestätigen, aber absprechen kann mir das
> keiner, weil es eben meine selbst gemachten Erfahrungen sind.
> Muss das hier immer so ausarten?

Eben darum geht es. Anderen die Erfahrung nicht abzusprechen. Ich stehe 
auf dem Standpunkt man kann immer ein Argument kritisieren oder nicht 
teilen, aber nicht dem anderen grundsätzlich die Sachkenntnis absprechen 
oder durch persönliche Angriffe provozieren (achte in den Postings mal 
genau darauf). Der TE hat sein Problem im Übrigen durch simples 
wegwischen des Schleiers im Entwicklerbad bewältigt. Das ist die 
häufigste Fehlerursache beim Selberätzen, die hier immer wieder in 
Postings auftaucht aber als solche nicht erkannt wird. Da sind auch 
keine Hinweise nützlich, dass wenn man "Profi" ist, das Problem gar 
nicht erst auftaucht. Nimm alten Entwickler und überlagertes 
Basismaterial und schon bleibt was zurück. Die Meisten nutzen die max. 
mögliche Standzeit der Platine im Entwicklerbad auch nicht annähernd 
aus, sondern probieren es aus Ungeduld mit "Turbo-Entwicklung" und 
wundern sich hinterher, dass die Platine Murks wird. Meine Zeiten die 
ich fürs Belichten u. Entwickeln nehme ähneln denen von Carsten (der 
Carsten mit den ausführlichen Postings) und unsere Ergebnisse sind denke 
ich ähnlich. Ein paar andere sehr gute Ergebnisse haben auch andere hier 
schon gepostet an denen man sich orientieren kann. Es bricht sich keiner 
einen Zacken ab mal wenistens einen Bildauschnitt hier für andere zu 
zeigen, alles andere ist wenig glaubwürdig. Und wenn mir jemand erzählt, 
beim Entwickeln und ätzen kann nix schiefgehen, dann bezweifel ich, ob 
derjenige überhaupt selber Platinen ätzt. Grundsätzlich kann immer alles 
schiefgehen was man sich vorstellen kann (laut Murphys Gesetz).

: Bearbeitet durch User
von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

F. Fo schrieb:
> Vor allem mit diesen billigen Platinen von ProMa, diesem Dreckszeugs,
> ist der Pinsel ne tolle Methode auch die Leiterbahn zu schädigen und mit
> dem Finger wischt du auch mal schnell da ein ganzes Stück weg.
> Habe Anfangs all diese 'tollen' Ratschläge getestet.
> Richtig belichten, abgewogene Menge Entwickler und immer die gleiche
> Menge Wasser, warm, aber nicht zu warm, dann muss man nicht
> 'nachhelfen'.

Du hast hoffentlich nicht warmes Wasser beim Entwickeln verwendet oder? 
Das würde ich tunlichst unterlassen. Das ProMa Zeug das ich mal 
probeweise verwendete hat nicht mal meine übliche 
Entwicklerkonzentration überstanden (im Gegensatz zu Bungard).

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

g. c. schrieb:

>
> Du hast hoffentlich nicht warmes Wasser beim Entwickeln verwendet oder?
> Das würde ich tunlichst unterlassen. Das ProMa Zeug das ich mal
> probeweise verwendete hat nicht mal meine übliche
> Entwicklerkonzentration überstanden (im Gegensatz zu Bungard).

Kann ich nur so bestätigen, aber mit lauwarmen Wasser geht es schon 
besser.
Ein bisschen zu viel Entwickler (na ja, ich nehme Rohrreiniger) und 
schon ist nur noch blankes Kupfer zu sehen.
Bei diesem Material ist es vor allem, dass da immer wieder Streifen , 
oft quer über die Platine waren, wo die Maske einfach zu dick war.
Sehr ärgerlich, wenn die Platine sonst gut wurde.
Hab jetzt schon lange keine mehr gemacht, sondern das Meiste mit Loch- 
oder Streifenraster.
Jetzt will ich mit SMD mehr machen und da werde ich wohl wieder selbst 
ätzen.
Es ist schon richtig nicht so eine kräftige Entwicklerlösung zu nehmen, 
dann werden die Strukturen viel feiner.
Man muss halt üben und die Daten wirklich genau erfassen und 
aufschrieben, dann bekommt man irgendwann gute und reproduzierbare 
Ergebnisse.
Ich weiß nicht wie viele Platinen ich versaut habe, fest steht, wenn ich 
wieder anfange, dann werden bestimmt auch ein paar daneben gehen. Hatte 
mir das seinerzeit wohl aufgeschrieben, aber die Daten habe ich leider 
nicht mehr.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Michael_ schrieb:
> MaWin, du wirst alt.

Nicht doch.

Ich sagte, der, der sich Stephan nennt, ist ein Troll.

Natürlich bin ich älter also solche Kindergartenkleinkinder hier die 
sich Stephan nennen.

> Ich hab auch gestutzt.

Ich konnte mich wenigstens rausreden :-)

> Stefan ungleich Stephan!
> Er wollte ihn auf die Schippe nehmen.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

F. Fo schrieb:
> mit lauwarmen Wasser geht es schon
> besser.

Ne mach das nicht. Du bringst hier eine zusätzliche Unbekannte in deinen 
Prozess. Halte die Entwicklerlösung nach Möglichkeit KONSTANT auf 
Raumtemperatur (einfach durch stehen lassen). Schon ein paar Grad mehr 
wirkt wie eine Zugabe von NaOH.

> Ein bisschen zu viel Entwickler (na ja, ich nehme Rohrreiniger) und
> schon ist nur noch blankes Kupfer zu sehen.

Rohrreiniger kann in der Konzentration schwanken oder du greifst zu 
einem anderen Produkt, weil gerade nicht da und rums, neue Unbekannte. 
Dann sind Hilfsstoffe drin, die stören können oder sich ändern usw. Ich 
hab das nie verwendet. NaOH in technischer Qualität ist im Kilo so 
billig.

> Bei diesem Material ist es vor allem, dass da immer wieder Streifen ,
> oft quer über die Platine waren, wo die Maske einfach zu dick war.
> Sehr ärgerlich, wenn die Platine sonst gut wurde.

Man muss auch selber aufpassen, dass man beispielsweise beim Sägen (Puk, 
Bügelsäge) sich nicht durch falsches Einspannen die Lackoberfläche 
beschädigt (kann schnell passieren).

> Es ist schon richtig nicht so eine kräftige Entwicklerlösung zu nehmen,
> dann werden die Strukturen viel feiner.

Kann ich nicht bestätigen. Ich entwickle mit 15g/L und das passt optimal 
für Bungard (nur nicht warmes Wasser nehmen! Das ist sehr wichtig! Immer 
Raumtemperatur).

> Man muss halt üben und die Daten wirklich genau erfassen und
> aufschrieben, dann bekommt man irgendwann gute und reproduzierbare
> Ergebnisse.

Genau darum geht es. Reproduzierbare Ergebnisse.

Stichwort "SMD", weil es da oft oder fast immer um geringere 
Zwischenräume als bei THT geht, vor allem bei Röhren hilft Abstand 
halten, Andruck auf die Vorlage und eine möglichst lichtdichte Vorlage 
verwenden.

> Ich weiß nicht wie viele Platinen ich versaut habe, fest steht, wenn ich
> wieder anfange, dann werden bestimmt auch ein paar daneben gehen. Hatte
> mir das seinerzeit wohl aufgeschrieben, aber die Daten habe ich leider
> nicht mehr.

Den üblichen Rat für sowas kennst du ja, Stichwort "Belichtungsreihe" 
(nix dagegen zu sagen). Hab ich aber nie gemacht (und nie vermisst), 
statt dessen ein paar Probebelichtungen/Entwicklungen/Ätzungen mit einer 
kompletten (kleinen) Platine und daran die Zeiten suksessive angepasst. 
So kann ich auch die Randbereiche beurteilen. Wenn du so willst ist das 
auch eine Art "Belichtungsreihe", nur anders.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Ja es stimmt alles was du schreibst. Der Rohrreiniger war eine 
Notlösung, weil von Reichelt seinerzeit nicht lieferbar und in der 
Sendung fehlte, aber ich unbedingt anfangen wollte.

Hatte immer ganze Platinen genommen. Das war schon so im Material drin.

Werde mir nochmal richtigen Entwickler beschaffen.
Denke in der Apo gibt es den auch, muss mal meine Freundin fragen.

von Tobias F. (coldtobi)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Nimm alten Entwickler und überlagertes
> Basismaterial und schon bleibt was zurück. Die Meisten nutzen die max.
> mögliche Standzeit der Platine im Entwicklerbad auch nicht annähernd
> aus, sondern probieren es aus Ungeduld mit "Turbo-Entwicklung" und
> wundern sich hinterher, dass die Platine Murks wird.

Kann ich nicht ganz unterschreiben:
-> Ich finde Entwickler sollte man nicht recyclcen, sondern immmer 
frisch ansetzen (ich weiss, sagst Du indirekt, aber ich glaube das macht 
Sinn auch explizit zu erwähnen)
Den üblichen Rat für sowas kennst du ja, Stichwort "Belichtungsreihe"
(nix dagegen zu sagen). Hab ich aber nie gemacht (und nie vermisst),
statt dessen ein paar Probebelichtungen/Entwicklungen/Ätzungen mit einer
kompletten (kleinen) Platine und daran die Zeiten suksessive angepasst.

-> Entwickler greift auch nicht belichteten Lack an, deshalb sollte man 
auch diesen Prozessparameter "optimieren" und insbesondere für sich 
selber festlegen, damit man immer die gleiche Zeit verwendet. Nur so 
kann man die Ergebnisse auch vergleichen (v.a. mit seinen eigenen 
Ergebnissen -- z.B bei der Belichtungsreihe) Mit anderen 
Prozessparameter vergleichen ist immer schwer. Im Zweifel hilft auch 
immer eine Ätzprobe um zu sehen ob genügend Entwickelt ist.

g. c. schrieb:
> Den üblichen Rat für sowas kennst du ja, Stichwort "Belichtungsreihe"
> (nix dagegen zu sagen). Hab ich aber nie gemacht (und nie vermisst),
> statt dessen ein paar Probebelichtungen/Entwicklungen/Ätzungen mit einer

Ja, mache ich genaus so -- anschliessend an die BL -- Weil dies nur 
funktiioniert wenn das Equipment nicht komplett neu ist und man nicht 
weis wo man beginnen soll. Beispiel: Mit meinem LED-Belichter hab ich 
ca. 16 Sekunden belichtungszeit (selbst beschichtet mit Spincoater, 
Positiv 20). Ohne binäre Suche bei de BL hätte ich wahr. bei 90 Sekunden 
aufgehört, da die Ergebnisse schon einigermassen brauchbar waren -- in 
der Tat habe ich bei diesem Punkt schon ein Platinen gemacht -- und 
weitergesucht da die Ausschussrate zu hoch war)

von Bittersüß (Gast)


Lesenswert?

Erfahrene User machen eine Belichtungsreihe, dann klappt es auch mit
dem Ätzen.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Erfahrene User machen eine Belichtungsreihe, dann klappt es auch mit
> dem Ätzen.

Die Anfänger glauben aber, sie wären noch erfahrener, und könnten sich 
das schenken.

Und mit der Digitalphotographie gibt es auch immer weniger Photokurse 
mit Entwicklerlabor in den Schulen, es fehlt also schon an 
grundlegendstem Grundwissen über photographische Prozessparameter und in 
Chemie wird auch nur noch gelehrt, daß es gefährlich sei.

von Bittersüß (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Und mit der Digitalphotographie gibt es auch immer weniger Photokurse
> mit Entwicklerlabor in den Schulen, es fehlt also schon an
> grundlegendstem Grundwissen über photographische Prozessparameter und in
> Chemie wird auch nur noch gelehrt, daß es gefährlich sei.

Dafür gibts ja das Internet im Allgemeinen und dieses Froum im
Speziellen. Da kann keine Bildungsschmiede mithalten. Nur auf
die ausgelebten Eitelkeiten hier könnte man verzichten.
Der ganze Sachverhalt ist hier doch schon bis zum Erbrechen
immer wieder durch gekaut worden. Nur mal die Suche zu bemühen
ist für einige wohl schon wieder zu viel verlangt.
Was solls, man hilft ja gern. Man selbst musste ja ohne auskommen.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Tobias Frost schrieb:
> Kann ich nicht ganz unterschreiben:
> -> Ich finde Entwickler sollte man nicht recyclcen, sondern immmer
> frisch ansetzen (ich weiss, sagst Du indirekt, aber ich glaube das macht
> Sinn auch explizit zu erwähnen)

Eigentlich setze ich den schon immer neu an. Zuletzt hab ich die dunkle 
Brühe mehrfach verwendet und das hat soweit gut funktioniert, weil 
verschlossen aufbewahrt. Den Bodensatz schütte ich weg. Bin noch nicht 
ganz sicher ob ich den jetzt noch weiterverwende (etliche Wochen alt).

> -> Entwickler greift auch nicht belichteten Lack an ...

Das dauert bzw. ist das was ich mit Standzeit meinte. Bis zu 10 Min. 
habe ich, ohne dass mir unbelichtete Stellen angegriffen werden (bei 
meiner Konz. und Raumtemperatur). Solange braucht es aber nicht.

> g. c. schrieb:
>> Den üblichen Rat für sowas kennst du ja, Stichwort "Belichtungsreihe"
>> (nix dagegen zu sagen). Hab ich aber nie gemacht (und nie vermisst),
>> statt dessen ein paar Probebelichtungen/Entwicklungen/Ätzungen mit einer

> Ja, mache ich genaus so -- anschliessend an die BL -- Weil dies nur
> funktiioniert wenn das Equipment nicht komplett neu ist und man nicht
> weis wo man beginnen soll.

Habe früher mit anderen Lichtquellen belichtet u.a. HQL (mit und ohne 
Glaskolben), OSRAM Nitraphot-Strahler, 500W Halogenstrahler (im Sommer 
kein Vergnügen) aktuell Röhrenbelichter (6 Röhren im Scannergehäuse) und 
die Zeiten immer rausbekommen. An einem kleinen Ausschnitt kann ich die 
Parameter aber nicht so gut beurteilen wie an einer vollständig 
bel.+entw.+geätzten kleinen Platine. So und nicht anders verfahre ich.

Beispiel: Mit meinem LED-Belichter hab ich
> ca. 16 Sekunden belichtungszeit (selbst beschichtet mit Spincoater,
> Positiv 20). Ohne binäre Suche bei de BL hätte ich wahr. bei 90 Sekunden
> aufgehört, da die Ergebnisse schon einigermassen brauchbar waren -- in
> der Tat habe ich bei diesem Punkt schon ein Platinen gemacht -- und
> weitergesucht da die Ausschussrate zu hoch war)

Solche irre kurzen Zeiten habe ich mir schnell abgewöhnt nach den ersten 
Tests mit dem Röhrenbelichter, als ich noch die Platine auf die 
Scannerscheibe legte. Ergebnis war Streulichtprobleme und mikrofeine 
Löcher im Cu (für THT hätte es aber gereicht). Das war Murks. Aber wer 
damit klarkommt solls machen. Ich nicht.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Solche irre kurzen Zeiten habe ich mir schnell abgewöhnt

Ne, das passt schon für das "Positiv 20" Spray.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Teo Derix schrieb:
> g. c. schrieb:
>> Solche irre kurzen Zeiten habe ich mir schnell abgewöhnt
>
> Ne, das passt schon für das "Positiv 20" Spray.

Positiv 20? Würde ich mir nur antun, wenn es keine Alternative gäbe 
(dort wo man zwangsläufig selber beschichten muss). Da kann man auch 
gleich Tonertransfer machen. Viel zu ungleich die Schicht und das 
Staubproblem ...

Wenn's dir reicht.

;)

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

g. c. schrieb:
> Viel zu ungleich die Schicht und das
> Staubproblem ...

Eine etwas professionellere Erfahrung in Sachen Lackieren ist deutlich 
von Vorteil :)
Die Sache mit dem Staub ist schon eher ein Problem.
Ansonsten kann ich Dir nur beipflichten, Finger weg von dem Zeugs, 
wenn's nich unbedingt sein muss.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Teo Derix schrieb:
> g. c. schrieb:
>> Viel zu ungleich die Schicht und das
>> Staubproblem ...
>
> Eine etwas professionellere Erfahrung in Sachen Lackieren ist deutlich
> von Vorteil :)
> Die Sache mit dem Staub ist schon eher ein Problem.
> Ansonsten kann ich Dir nur beipflichten, Finger weg von dem Zeugs,
> wenn's nich unbedingt sein muss.

Selbst wenn man die Schicht gleichmäßig aufgetragen bekommt (kleiner 
Drehteller mit Fixierung der Platine als Zentrifuge bzw. Lackschleuder) 
bleibt das Problem mit dem Staub, um den sich dann wunderschöne Höfe 
bilden und wenn das ausgerechnet an einer kritischen Stelle im Layout 
geschieht, dann wars das und das Prozedere darf von neuem beginnen. Das 
ergibt Zufallsergebnisse, die man nicht haben möchte. Dann eher noch 
Laminat.

;)

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

Kann man diesen "Wunderer" mit seinen Komplexen nicht aussperren? Das 
ist ja echt peinlich!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.