Forum: Haus & Smart Home Ventile für Temperaturregelung Warm/Kaltwasser


von Martin (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne beim Renovieren meines Bades die Temperaturregelung für 
Dusche und Badewanne über µC realisieren. Die Bedienung soll über 
Sensortasten an/hinter den Fliesen erfolgen.

Habt ihr eine Idee wie ich das (hydraulik-)technisch realisieren könnte? 
µC mit PID-Regler etc. sind kein Problem...

Ich dachte an:

1) 2x Propoportional-Stellventil für Warm- und Kaltwasser

2) Mischbatterie (versteckt montiert) irgendwie von außen ansteuern - 
Schrittmotoren?

3) Zweckentfremden von 2x Heizkreis-Mischern

Meint ihr das funktioniert so oder habt ihr noch eine gute Idee wie ich 
das realisieren könnte?

Danke,
Martin

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

ich möchte dir den Bastelspaß nicht verderben, es gibt aber schon seit 
weit über 20 Jahre Thermostatmischbatterien. Die Regeln die Temperatur 
auf den voreingestellten Wert.

Gruß Kai

von Udo S. (urschmitt)


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Kai S. schrieb:
> es gibt aber schon seit
> weit über 20 Jahre Thermostatmischbatterien. Die Regeln die Temperatur
> auf den voreingestellten Wert.

Und zwar
- zuverlässig
- langlebig
- ohne Strom
- in passenden Edelstahlgehäusen
- mit passendem Flansch
- preiswert

von Udo S. (urschmitt)


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Ich stelle mir gerade vor, wie du in der Dusche unter 15 (oder 50) Grad 
kaltem(heissen) Wasser stehst und verzweifelt versuchst mit deinen 
Sensortasten das Wasser in 10tel Grad Schritten auf eine angemessene 
Temperatur zu bringen.
Mit einem Einhebelmischer oder einer Thermostatarmatur schaffe ich das 
in weniger als einer Sekunde (incl. dem Wasser das noch durch den 
Duschschlauch muss)
Manchmal ist analog dem digitalen immer noch deutlich überlegen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Manchmal ist analog dem digitalen immer noch deutlich überlegen.

Wer sagt denn, dass die Touch-Bedienung kein Slider mit Kalte-Warm Skala 
ist?
http://www.atmel.com/Images/doc10752.pdf

von oszi40 (Gast)


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Wasserdicht und störungefrei für Jahrzehnte??? Möchtest Du Deiner Frau 
das Duschwasser remote dosieren? Dann fehlt noch die Webcam :-)

von Christoph K. (christoph_k73)


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Hallo Martin,

den mechanischen Teil dafür hätte ich schon Zuhause.
2 Ventile gestellt mit 2 Servos und einem PT1000 am Ausgang. Die 
Mechanik ist für mich kein Problem...

Das gleiche Projekt hatte ich vor einer weile auch mal angefangen und 
dann aus Zeittechnischen fründen wieder aufgegeben.

MfG

von Stefan (Gast)


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Ich plane auch eine automatische Duschtemperaturregelung.

Die Elektronik mit Display und Touchbedienung hinter der Glaswand ist 
kein Problem. Auch jahrzehntelanger störungsfreier Betrieb der 
Elektronik stellt keine großen Schwierigkeiten dar.

Einziges Problem sind für mich die Mischer und Ventile. Ich finde hierzu 
nicht wirklich passende Komponenten die auch trinkwassergeeignet sind.
Bzw. bin ich mir auch nicht sicher ob diese trinkwassergeeignet sein 
müssen/sollen?
Ohne Trinkwassereignung finden sich schon viele passende Ventile die 
schnell genug sind, aber mit Trinkwassereignung wirds sehr dünn auf dem 
Markt kommt mir vor.
Ich will das Wasser in der Dusche nicht trinken...

Bevor ich das in der Dusche mache, will ich aber das Wasser in der 
Badewanne automatisch einlaufen lassen und temperieren - da stellt sich 
aber auch wieder die Frage wegen der Trinkwassereignung...
Ich wills auch aus der Badewanne nicht trinken...

Müsste ich theoretisch so Schilder anbringen, wo drauf steht, dass das 
kein Trinkwasser ist?

von berndie (Gast)


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hallo, schaut euch mal das Thema Legionellen an. Will sagen, man sollte 
gelegentlich das gesomte Warmwassersystem (und zwar vor allem den 
Brauseschlauch und den Brausekopf mit heißem Wasser (>70°C) durchspülen 
können. Also von einer Regelung die auf Dauer schön warm mischt und 
keine Möglichkeit bietet "von Hand zu spülen" würde ich absehen.
Gruß Bernd

von Christian B. (luckyfu)


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Mal von Sinn oder Unsinn des Vorhabens abgesehen finde ich, daß das 
Legionellenthema eher kein Problem darstellt.
Ich kenne niemanden der a: jemals Probleme mit Legionellen hatte und b 
jemals seinen Duschschlauch vor Benutzung mit mindestens 70°C Heißem 
Wasser durchspült. Davon mal abgesehen ist das sowieso nicht immer 
Möglich. Mein Speicher z.B. hat eine Solltemperatur von 60°C (Aber die 
Heizung macht dennoch son Legionellenschutzprogramm)

Natürlich relativiert sich diese Aussage wenn Personen mit stark 
geschwächtem Immunsystem diese Anlage benutzen. Bei der Badewanne würde 
ich aber noch weniger Probleme sehen als bei der Dusche.

von Stefan (Gast)


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Ich kenne das Legionellenthema nur vom Boiler. Dieser sollte immer 
wieder mal auf die höhere Temperatur gebracht werden.
Allerdings den Brauseschlauch usw. heiß durchzuspülen hab ich noch nie 
gehört.
Es gibt ja auch Ventile die man vor die Mischer in die Wand einbaut die 
dann einen Verbrühschutz darstellen --> es kann garnicht so heißes 
Wasser kommen, dass die Legionellen tötet. (Außer man macht die Wand auf 
und stellt das Ventil ab...)

Mit irgendeiner verzwickten Tastenkombination könnte sich das mit einer 
elektrischen Duschtemperatursteuerung aber sogar leichter lösen - die 
lässt dann einfach für eine gewisse Zeit maximal heißes Wasser durch und 
schaltet dann automatisch wieder ab. Machen werd ich das aber nicht.

von Sirko P. (poehli)


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also den Dimensionen nach würde ich von 2x Heizkreismischern abstand 
nehmen.

Und auch so... ich mein... das hab ich schon fix und fertig im 
Fachhandel gesehen. Mit Display und allem pipapo. ja, klar, kostet....

Ich weiß auch nicht ob ich eine Bedieung unsichtbar hinter Fliesen haben 
wollte...

Und die Temperatur der Badewanne - wo messen? Anlegefühler unten an der 
Wanne? Finde ich gegenüber der Dusche noch am interessantesten, da je 
nach Wanne und T-Umgebung die Thermostattemperatur am Auslass sowieso 
nicht zur Wassertemperatur passt.

von oszi40 (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ich kenne das Legionellenthema nur vom Boiler.

Dann kennst Du nur die Hälfte. In einigen Wohngebieten hat die Hygiene 
Proben entnommen. Der meiste Keim sitzt im Duschkopf, Schlauch und 
Perlator weil dort kaum die Entkeimungstemperatur erreicht wird. Eine 
rote LED zur Erinnerung wäre sicher kein Teufelswerk.

Ventile mit Servos oder Schneckengetriebe (wie beim Heizungsthermostat) 
langsam und dosiert zu öffenen ist wahrscheinlich möglich. Nur im Falle 
eines Stromausfalls könnte diese Einstellung "etwas länger" bestehen? 
Zur Erinnerung z.B.2006 
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfall_in_Europa_im_November_2006#Folgen

von Oliver S. (oliverso)


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Sirko Pöhlmann schrieb:
> Und auch so... ich mein... das hab ich schon fix und fertig im
> Fachhandel gesehen. Mit Display und allem pipapo. ja, klar, kostet....

Gibt's schon seit Jahren fertig zu kaufen. Das Kleingeld dafür muß man 
halt haben...

Oliver

von Stefan (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Ich kenne das Legionellenthema nur vom Boiler.
>
> Dann kennst Du nur die Hälfte. In einigen Wohngebieten hat die Hygiene
> Proben entnommen. Der meiste Keim sitzt im Duschkopf, Schlauch und
> Perlator weil dort kaum die Entkeimungstemperatur erreicht wird. Eine
> rote LED zur Erinnerung wäre sicher kein Teufelswerk.
>
> Ventile mit Servos oder Schneckengetriebe (wie beim Heizungsthermostat)
> langsam und dosiert zu öffenen ist wahrscheinlich möglich. Nur im Falle
> eines Stromausfalls könnte diese Einstellung "etwas länger" bestehen?
> Zur Erinnerung z.B.2006
> http://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfall_in_Europ...

Das klingt plausibel...
Ich werd das auf jeden Fall berücksichtigen im Design.
Wenns notwendig wird, dann soll da ne LED leuchten und der Letzte der 
duschen geht legt die Brause auf den Boden und startet das 
Antilegionellenprogramm...

Bei einem Stromausfall schließt das Hauptventil automatisch, weil kein 
Strom. Es muss auf jeden Fall ein Hauptventil und die Mischer geben.
Sollte das Hauptventiel ein Proportionalventil werden müssen (vielleicht 
weil der Mischer den Durchfluss nicht steuern kann - je nach Variante 
des Mischers) habe ich immer noch meinen Hausbus als Notstromversorung 
mit USV usw. im Hintergrund.
Aber zur Trinkwasserfrage hat noch niemand was geschrieben?
Nach der Lösung der Trinkwasserfrage muss ich "nur" noch Ventile finden 
die in Bezug auf Geschwindigkeit und Durchfluss passen.
Heizungsmischer gäbs scho mit geeigneter Durchlussmenge, aber die haben 
eeeeewige Stellzeiten. Es is schwierig für diese Anwendung schnell 
genuge Mischer und Proportionalventile mit geeignetem Durchfluss zu 
finden die man als Normalsterblicher erwerben kann...

von Grafiksucher (Gast)


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Stefan schrieb:
> Aber zur Trinkwasserfrage hat noch niemand was geschrieben?

Naja ... wenn Du es in die Trinkwasserleitung einbauen willst, dann muss 
es auch für Trinkwasser geeignet sein.

Wenn es nicht für Trinkwasser geeignet ist wird das Trinkwasser 
verunreinigt. Im Gegensatz zum Wasser das ja nur in eine Richtung 
fließen soll, können sich die Verunreinigungen auch Rückwärts durch die 
Leitung bewegen und so zu anderen Zapfstellen gelangen.

von F. F. (foldi)


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Martin schrieb:
> Ich dachte an:
>
> 1) 2x Propoportional-Stellventil für Warm- und Kaltwasser

Wir haben für die Hydraulik in unseren Fahrzeugen Proportionalventile, 
die über PWM gesteuert werden. Da brauchst du keine zusätzlichen 
Stellmotoren.
Unsere Wegschieber haben dann noch einen Wegaufnehmer für jedes Ventil 
integriert.
Könnte mir vorstellen, dass es das auch ähnlich für Wasser gibt.
Ein ehemaliger Freund hatte im ganzen Haus das so eingestellt, dass er 
auf Knopfdruck eine angenehme Badetemperatur hatte, sonst manuell.
Vielleicht ist das auch ein Gedanke wert.

von Stefan (Gast)


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Grafiksucher schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Aber zur Trinkwasserfrage hat noch niemand was geschrieben?
>
> Naja ... wenn Du es in die Trinkwasserleitung einbauen willst, dann muss
> es auch für Trinkwasser geeignet sein.
>
> Wenn es nicht für Trinkwasser geeignet ist wird das Trinkwasser
> verunreinigt. Im Gegensatz zum Wasser das ja nur in eine Richtung
> fließen soll, können sich die Verunreinigungen auch Rückwärts durch die
> Leitung bewegen und so zu anderen Zapfstellen gelangen.

Dann dürfte es aber nirgendswo eine Brauchwasserentnahmestelle geben wo 
man Ventile einsetzt die nicht trinkwassergeeignet sind?
Es geht ja nicht um Verunreinigungen wie Bakterien die sich 
weiterbewegen, sondern um Metalle und Kunststoffe in den Ventilen die 
eventuell Weichmacher oder sonstige Stoffe absondern die man nicht gerne 
trinken möchte. Ich bezweifle, dass sich diese sehr weit von den 
Entnahmestellen gegen die vorgesehene Flussrichtung bewegen...
Irgendwie bezweifle ich auch, dass diese Stoffe beim Duschen oder Baden 
ein Problem sind - beim trinken natürlich - aber beim Duschen und Baden?
Dann dürfte man sich nie bei einer Brauchwasserentnahmestelle die Hände 
waschen...

von SMT (Gast)


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Hallo,

zum Thema Trinkwassereignung:

kürzlich stand ich vor dem Problem ein nicht trinkwassergeeignetes 
System an das Wassernetz anschließen lassen zu müssen. Hierbei erklärte 
der Installateur folgendes:

Alle Teile, die ans Wassernetz angeschlossen werden brauchen eine 
DVGW-Zertifizierung.

Fehlt diese, ist ein Anschluss ans Trinkwassernetz ohne besondere 
Vorkehrungen nicht möglich. Hier müssen sog. Systemtrenner eingesetzt 
werden. Das ist eine Einheit mit redundanten Rüchschlagventilen.

Hintergrund ist, dass nicht nur Verunreinigungen entgegen der 
Fließrichtung wandern könnten, sondern auch bei einer Unterbrechung der 
Wasserversorgung ein Unterdruck anliegen könnte, auf jeden Fall bei 
höher gelegenen Entnahmestellen im Wohngebiet. Öffnet man dann den Hahn, 
strömt Luft ein und eventueller Schmodder verteilt sich rückwärts im 
Leitungsnetz.

Viele Grüße
S

von Christoph K. (christoph_k73)


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Hallo Martin, Stefan,

wie schon beschrieben habe ich das Projekt vor längerer Zeit schon mal 
angefangen und jetzt wird es wieder aktuell, da ich demnächst Hausbauen 
werde.
Mit meiner Hardware habe ich in den letzten Tagen einige Erfahrungen/ 
fortschritte gemacht.
Von dem Thema die Ventile mit einem Servo anzusteuern bin ich wieder 
abgekommen (wäre auch zu schön gewesen, wenn das funktioniert).
Habe auch sehr viel im Internet gesucht, aber fertige Aktoren gibt es 
nur sehr wenige und wenn ich mal einen gefunden habe war dieser 
unbezahlbar.
Ich habe mit mal einen passenden Getriebemotor bestellt, mit welchem ich 
jetzt ein 3 wege Kugelventil (1/2“) ansteuern werde.
Die Mechanik stellt für mich kein Problem dar, leider habe ich es mit 
der Elektronik nicht so.
Ich hoffe, dass ich bis Ende dieser Woche die neue Mechanik fertig habe.
Da ich jetzt nur einen normalen Motor verwende, wird eine 
Positionsrückmeldung nötig, denkt ihr ein normaler Poti auf die Welle um 
die Winkelbewegung auszuwerten reicht da?
Eventuell können wir uns ja zusammen tun und ein Gemeinschaftsprojekt 
daraus machen.
Ich würde die ganze Einheit gerne autark laufen lassen, nicht so dass 
man vom Hausbus in diese Regelung mit eingreifen kann.
MfG Christoph

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