Forum: Platinen Wieso grüner Lötstopplack


von Max H. (hartl192)


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Gibt es irgendeinen Grund, wieso der Lötstopplack sehr oft grün ist oder 
hat sich das nur zufällig so ergeben.

von Frank G. (frank_g53)


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von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Max, hallo Frank.

Frank G. schrieb:
> War selbst neugierig und habe dies hier gefunden:
> 
http://www.gutefrage.net/frage/warum-sind-platinen-mit-gruenem-loetstoplack-am-verbreitetstenguenstigsten

Mmmmh.

Genaues weis ich auch nicht dazu, aber ich weiss, dass weisser oder 
schwarzer Lötstopplack wesentlich dickere Schichten ergibt, und darum 
auch nur etwas gröbere Struckturen möglich sind. Zumindest bei 
bestimmten Herstellern.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von 0805 (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> dass weisser oder
> schwarzer Lötstopplack wesentlich dickere Schichten ergibt

Das ist doch ein Gerücht, oder?

Sehr viel wahrscheinlicher ist doch, daß irgendwer mal damit angefangen 
hat, und dann bald jede Platine so aussehen "musste". Oder die 
Lieblinsgfarbe des ersten Lackherstellers war halt grün...



Frank G. schrieb:
> War selbst neugierig und habe dies hier gefunden:
> 
http://www.gutefrage.net/frage/warum-sind-platinen-mit-gruenem-loetstoplack-am-verbreitetstenguenstigsten

Na dort sind sie sich ja sehr einig darüber...

von googler (Gast)


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von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo 0805

0805 schrieb:
> Bernd Wiebus schrieb:
>> dass weisser oder
>> schwarzer Lötstopplack wesentlich dickere Schichten ergibt
>
> Das ist doch ein Gerücht, oder?

Ich fürchte nicht. In der Firma konnte mir den konkreten grund auch 
niemand sagen. Meine persönliche Vermutung ist, dass die Pigmente für 
weiss oder schwarz ein "grober" Staub sind (z.b. Titandioxid" für 
weiss),
aber grün oder blau Azofarbstoffe sind. Ist aber jetzt nur so im Dunkeln 
gestochert.


> Sehr viel wahrscheinlicher ist doch, daß irgendwer mal damit angefangen
> hat, und dann bald jede Platine so aussehen "musste". Oder die
> Lieblinsgfarbe des ersten Lackherstellers war halt grün...

Achselzuck
Grün könnte gut zum grün von Eüpoxydplatinen passen.....wobei das grün 
dabei auch kein muss ist. Aber das meiste Epoxid, bei dem kein Wert auf 
Farbe gelegt wird, ist oliv opak.
Für die bräunlichen Hartpapierplatinen wird ja oft auch ein 
rötlich-bräunlicher Lötstopplack genommen.

Weisser Lötstopplack wird gerne für Platinen von LED-Lampen 
genommen....aus naheliegenden Gründen....damit Streulicht möglichst gut 
reflektiert wird, und die Lichtausbeute gut wird.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Nachtrag:

Bernd Wiebus schrieb:

> Weisser Lötstopplack wird gerne für Platinen von LED-Lampen
> genommen....aus naheliegenden Gründen....damit Streulicht möglichst gut
> reflektiert wird, und die Lichtausbeute gut wird.
>

Möglicherweise ist den Anwendern von weissem oder schwarzem Lötstopplack 
auch sehr wichtig, dass der Lötstopplack NICHT durchscheinend ist. Darum 
muss dann die Schicht dicker sein.
Bei den farbigen schimmert ja immer noch der Unterschied 
Platinenmaterial zu Leiterbahn/Pad durch. Das ist ja für 
Bestückung/Reparatur durchaus erwünscht, weil es die Orientierung 
erleichtert.

Auf der Anderen Seite haben die LED-Platinen von LED-Lampen meist eine 
recht grobe Strucktur. Da stört es dann auch nicht, wenn der 
Lötstopplack gröber struckturiert ist. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Googler.

googler schrieb:


> 
http://www.thefreelibrary.com/Soldermask%3A+it's+not+just+green+anymore+whether+it's+to+identify...-a0130564604
>
> runterscrollen zu "COLOR YOUR WORLD"

DANKE!


Und in dem Teil direkt darüber gibt es die Tabelle:

TABLE 1. Exposure guidelines (compared to green)

SOLDERMASK    EXPOSURE REQUIREMENT   RESOLUTION
COLOR         (COMPARED TO GREEN)    CAPABILITY

Clear         20% less               Equivalent or better
Blue          Equivalent             Equivalent
Red           Equivalent             Equivalent
Yellow        2-3X                   Significantly less
White         2-3X                   Significantly less
Black         2-3X                   Significantly less


Daraus geht hervor, dass Gelb, Weiss und Schwarz 2-3 mal länger 
belichtet werden muss und eine deutlich schlechtere Auflösung hat.

Blau und Bot sind vergleichbar zu Grün, und Klar ist noch besser als 
Grün.

Tatsächlich haben sehr viele Platinen aus dem Konsumer Bereich (das 
bräunliche Hartpapier) auch einen mehr oder weniger klaren Lötstopplack.
Soooo selten ist der also auch nicht.

Sonderwünsche sind immer etwas teurer. Wenn die in der Fabrik extra für 
Dich ein Fass gelben Lötstopplack bestellen müssen, um Deine 100 
Platinen zu beschichten, und wenn das nächste mal Gelb verlangt wird, 
ist dass Fass überlagert, dann zahlst Du halt das ganze Fass, das Spülen 
der Anlage vorher und nachher ec. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Theoretiker (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Tatsächlich haben sehr viele Platinen aus dem Konsumer Bereich (das
> bräunliche Hartpapier) auch einen mehr oder weniger klaren Lötstopplack.
> Soooo selten ist der also auch nicht.

Das erklärt aber noch nicht, warum für Platinen mal die Farbe Grün
vorrangig ausgewählt wurde. Andere Farbtöne kamen erst später.
Ich gehe mal davon aus, dass Grün für Wärmestrahlung am
durchlässigsten von allen Farben ist. Eine Eigenschaft die beim
Wellenlöten wie auch beim Betrieb von hochbelasteten Leiterbahnen
bei der Auswahl eine Rolle gespielt haben dürfte.
Vielleicht sollte man mal die Lackwerke Peters fragen, ob es da
einer weiß.

von Christian B. (luckyfu)


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Warum die LP vornehmlich grün sind, kann ich auch nicht sagen, aber, daß 
schwarz oder weiß dickeren Lack hat ist so nicht ganz korrekt.

Richtig ist: Der Unterschied in der maximal aufzulösenden Struktur ist 
nicht vom Lack, sondern vom Herstellverfahren abhängig (von weiß einmal 
abgesehen).
Grüner Lack wird bei nahezu jedem Hersteller im Vorhanggiesverfahren 
aufgebracht und danach belichtet, entwickelt, gehärtet.
Alle anderen Farben jedoch werde vornehmlich per Siebdruck aufgebracht. 
Zwar wird durch ein leeres Sieb gedruckt um danach ebenfalls passgenau 
zum Leiterbild belichten, entwickeln und härten zu können aber allein 
durch das Sieb ergibt sich eine höhere Schichtdicke des Lackes und damit 
auch grobere auflösbare Strukturen.

Weißer Lötstoplack (zumindest der, den ich von den Lackwerken Peters 
kenne) ist übrigens auch mit der dicken Siebdruckschicht sehr 
durchscheinend. Wir haben deshalb, wenns wirklich auf Blickdichtheit 
ankam weißen Bestückungslack für diesen Zweck genutzt. Da der aber 
andere Eigenschaften hat als der LSL musste die Platine vorher mit 
weißem Lötstoplack "grundiert" werden. Insgesamt ein sehr aufwändiges 
Verfahren.

von Soul E. (Gast)


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Grün hat mehrere Vorteile:

* bei Handbestückung und visueller Inspektion ermüdet Grün am wenigsten 
die Augen,

* beim AOI gibt Grün die besten Kontraste,

* weil Grün am gängisten ist, ist diese Farbe auch am preiswertesten.


Wer schonmal eine dieser NerdGeekCrackezWarezGamez-OpenSoure-Platinen 
mit weissem oder schwarzen Stoplack bestückt oder auf schlechte 
Lötstellen kontrolliert hat, der weiss Grün zu schätzen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Chirurgen haben grüne Abdecktücher, weil sie sonst nur rot sehen. 
Ermüdung der Augen gegen Kupferrot könnte bei Platinen schon ein Grund 
gewesen sein.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Theoretiker und Christian.

Christian B. schrieb:

> Alle anderen Farben jedoch werde vornehmlich per Siebdruck aufgebracht.
> Zwar wird durch ein leeres Sieb gedruckt um danach ebenfalls passgenau
> zum Leiterbild belichten, entwickeln und härten zu können aber allein
> durch das Sieb ergibt sich eine höhere Schichtdicke des Lackes und damit
> auch grobere auflösbare Strukturen.

Ok. Was ist der Grund dafür, dass diese Lacke nicht im 
Vorhanggiessverfahren aufgebracht werden?


> Weißer Lötstoplack (zumindest der, den ich von den Lackwerken Peters
> kenne) ist übrigens auch mit der dicken Siebdruckschicht sehr
> durchscheinend. Wir haben deshalb, wenns wirklich auf Blickdichtheit
> ankam weißen Bestückungslack für diesen Zweck genutzt.

Mir wurde mal erzählt, das der Bestückungsdruck nichts anderes als 
Lötstopplack ist, nur halt in weiss. Das scheint also auch nicht (mehr) 
in jedem Falle zu stimmen. "Früher" wurde der Lötstopplack ja auch im 
Siebdruck aufgebracht, und nicht im Fotoverfahren entwickelt. Zu der 
Zeit mag das gestimmt haben. Mittlerweile wird der Bestückungsdruck aber 
auch sehr oft im Fotoverfahren erzeugt. Dann können Bestückungsdruck und 
Lötstopplack wieder die gleiche Grundsubstanz sein....

Und es ist natürlich ein Unterschied, ob der Lack als Siebdruck 
appliziert wird, oder im Fotoverfahren......

Theoretiker schrieb:

> Das erklärt aber noch nicht, warum für Platinen mal die Farbe Grün
> vorrangig ausgewählt wurde. Andere Farbtöne kamen erst später.

Es scheint wohl eine ganze Reihe von Gründen zu geben, Grün zu 
bevorzugen.

"googlers" 
http://www.thefreelibrary.com/Soldermask%3A+it%27s+not+just+green+anymore+whether+it%27s+to+identify...-a0130564604 
von oben nennt welche, und soulEye ja auch weitere.

Die de.scie.electronics FAQ hat auch was darüber:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.6.3

Dürfte unter historischen Gründen auch plausibel sein, und aus der 
Historie wurde dann Tradition, zuzüglich der anderen Vorteile.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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Ich würde sagen: Besserer Kontrast für alle die (Infra)rot sehen.

von Christian B. (luckyfu)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Ok. Was ist der Grund dafür, dass diese Lacke nicht im
> Vorhanggiessverfahren aufgebracht werden?

Der Grund ist, das diese Vorhanggiesmaschinen sehr groß sind, damit 
stellt man sich nur soviele hin, wie man unbedingt braucht. Auch kann 
man diese Maschine nicht so einfach reinigen, da einige Liter Lack da 
drin rotieren. Den auf eine andere Farbe umzustellen lohnt sich wirklich 
erst bei sehr großen Stückzahlen.

Ich weiß aber nicht, ob es überhaupt alle Farben als Vorhanggieslack 
gibt. vermutlich eher nicht.

von MaWin (Gast)


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"Soldermask is green because when it was originally produced, the base 
resin was brownish yellow in color and the hardener was very muddy brown 
and when you mixed them together you got green. Also, laminates at that 
time were mostly green so it was easy to accept the idea of green 
soldermask as well"

 "The green color of soldermask was chosen after extensive testing by 
the US military at the National Materials and Procurement Center in 
Cedar Bluffs Virginia in 1954 ... That particular shade of green 
produced the right contrast with the white legend ink while being tested 
under all types of adverse conditions. Every other color at that time 
failed to produce the same contrast under the same extensive testing"

 "Soldermask is green because green has been proven to be the color most 
visible to the human eye. Individual colors have specific wavelengths, 
but combinations of wavelengths produce differences in hues and 
intensities. Yellow and green colors are the easiest to see in normal 
light. Thus green is the easiest color to see, the color easiest on the 
eyes and so the color best suited for board inspectors and assemblers"

Bernd Wiebus schrieb:
> Mir wurde mal erzählt, das der Bestückungsdruck nichts anderes als
> Lötstopplack ist, nur halt in weiss. Das scheint also auch nicht (mehr)
> in jedem Falle zu stimmen. "Früher" wurde der Lötstopplack ja auch im
> Siebdruck aufgebracht, und nicht im Fotoverfahren entwickelt. Zu der
> Zeit mag das gestimmt haben.

Richtig.
Früher wurde der Lack nicht belichtet und grösstenteils wieder 
abgewaschen, sondern das Sieb wurde belichtet, dann der Lack 
hindurchgedrückt, und der Lack war flüssiges Epoxy.

von Fuerst-Rene (Gast)


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Ich hab zwar nicht alles gelesen, aber denkt mal Menschlich!

Die Farbe bei der wir die meisten kontraste unterscheiden können ist?

daher sehen für uns auch alle Blätter von Pflanzen unterschiedlich aus.
Kommt aus der Natur. Also grünen lack und du kannst immer die Bahnen und 
schichten im Innenlayer erkennen, da unser Auge Grün am bessten 
unterscheiden kann.

Ach ja wenn ein layer gefüllt ist, wie Heutzutage fast immer, ist das 
mit dem durchschauen blöd, damals aber nicht.
Und da der Mensch gewohnheitstier ist, macht er es wie immer weiter so.

Grüße

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Theoretiker.

Theoretiker schrieb:

> Ich gehe mal davon aus, dass Grün für Wärmestrahlung am
> durchlässigsten von allen Farben ist. Eine Eigenschaft die beim
> Wellenlöten wie auch beim Betrieb von hochbelasteten Leiterbahnen
> bei der Auswahl eine Rolle gespielt haben dürfte.

Das Aussehen einer Schicht im optisch sichtbaren Bereich sagt nichts 
über deren Transmissions- oder Reflexionseigenschaften in dem für 
Wärmestrahlung interessanten infrarotem Bereich aus. Ausserdem spielt 
bei einer Beschichtung und direktem Kontakt natürlich auch die direkte 
Wärmeleitung eine Rolle.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

von Reinhard Kern (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Ok. Was ist der Grund dafür, dass diese Lacke nicht im
> Vorhanggiessverfahren aufgebracht werden?

Es ist ganz einfach so, dass man einen lichtdichten Lack nicht belichten 
kann, es dringt ja kein Licht ein. Daher könnte man echt schwarzen Lack 
höchstens brutal mit Röntgenstrahlung aushärten, wenn überhaupt. Die 
Logik ist Vorhangbeschichtung -> muss fotografisch strukturiert werden 
-> Lack muss wenigstens teiltransparent sein.

Gruss Reinhard

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Reinhard.

Reinhard Kern schrieb:

>> Ok. Was ist der Grund dafür, dass diese Lacke nicht im
>> Vorhanggiessverfahren aufgebracht werden?
> Es ist ganz einfach so, dass man einen lichtdichten Lack nicht belichten
> kann, es dringt ja kein Licht ein. Daher könnte man echt schwarzen Lack
> höchstens brutal mit Röntgenstrahlung aushärten, wenn überhaupt. Die
> Logik ist Vorhangbeschichtung -> muss fotografisch strukturiert werden
> -> Lack muss wenigstens teiltransparent sein.

Danke für den Hinweis! Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen 
nicht. :O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Falk B. (falk)


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Ich hab hier schon mehrfach TRANSPARENTEN Lötstoplack bekommen. Sieht 
ungewöhnlich aus, das Kupfer ist so braun. Aber wenn er seine Funktion 
erfüllt, so what! Schönheitspreise will ich damit nicht gewinnen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Falk.

Falk Brunner schrieb:
> Ich hab hier schon mehrfach TRANSPARENTEN Lötstoplack bekommen.

Vieleicht ist das ja ein Zeug, was sowohl als Ätzmaske als auch als 
Lötstoppmaske funktioniert?
Dann könnte man für die Ätzmaske und den Lötstopplack die gleiche 
Maschine verwenden, ohne die Befüllung zu ändern.
Währe unter Organisatorischen Gesichtspunkten  bestimmt angenehm.

> Sieht
> ungewöhnlich aus, das Kupfer ist so braun. Aber wenn er seine Funktion
> erfüllt,

Eben.

> so what! Schönheitspreise will ich damit nicht gewinnen.

Reine Ästhetik wird schnell langweilig. Hässliches bleibt länger 
interessant, weil das "Auge" eher etwas findet um sich festzuhalten.

Ausserdem sind ästhetische Überlegungen zu Platinen, die meistens in 
dunklen Kisten verschwinden und nur bei der Montage oder Wartung 
überhaupt gesehen werden, reine Verschwendung.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Andreas D. (rackandboneman)


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Interessant auch dass man in osteuropäischer Technik wesentlich seltener 
auf grünen Lötstopplack trifft... ob das einfach eine Stilfrage war oder 
eine Kostenfrage....?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Fuerst-Rene schrieb:
> Ich hab zwar nicht alles gelesen, aber denkt mal Menschlich!
> Die Farbe bei der wir die meisten kontraste unterscheiden können ist?

Und du glaubst wirklich, der Lötstoplack auf Platinen wird deswegen nach 
seiner Farbe ausgesucht, damit Menschen "was schönes zum gucken" haben?

Wieviel Prozent der Platinen (weltweit) werden wohl "optisch" von 
Menschen auf "irgendwas" kontrolliert, und wieviel Prozent von 
irgendwelchen "Maschinen"???

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bernd Wiebus schrieb:
> Ausserdem sind ästhetische Überlegungen zu Platinen, die meistens in
> dunklen Kisten verschwinden und nur bei der Montage oder Wartung
> überhaupt gesehen werden, reine Verschwendung.

Das wird auf einen Großteil der Leiterplatten zutreffen. Aber dann gibt 
es z.B. die "Casemodder"-Szene, in der die Farbe des PC-Mainboards eine 
große Rolle spielt. Denn schließlich kaufen sich solche Leute auch 
beleuchtete RAM-Riegel oder irgendwelche Lüfter mit Tribal-Mustern.

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite

>Vieleicht ist das ja ein Zeug, was sowohl als Ätzmaske als auch als
>Lötstoppmaske funktioniert?

Nein, dazu ist erstens die Auflösung zu gering und zweites die 
Prozesskette vollkommen verschieden!

>Dann könnte man für die Ätzmaske und den Lötstopplack die gleiche
>Maschine verwenden, ohne die Befüllung zu ändern.

Nein, die Ätzmaske wird gaaaanz anders erzeugt.

>Reine Ästhetik wird schnell langweilig. Hässliches bleibt länger
>interessant, weil das "Auge" eher etwas findet um sich festzuhalten.

Die verschiedenstfarbigen Lötstoplacke sind sowieso eine reine 
Modeerscheinung in der Eval-Board Szene.

von Falk B. (falk)


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@ Andy D. (rackandboneman)

>Interessant auch dass man in osteuropäischer Technik wesentlich seltener
>auf grünen Lötstopplack trifft... ob das einfach eine Stilfrage war oder
>eine Kostenfrage....?

Du meint, weil dort oft GAR KEIN Lötstoplack drauf ist. War wohl eher 
eine Folge der Mangelwirtschaft, dass man sich das nicht leisten konnte 
und ohne auskommen musste, was aber auch seinen Preis hatte 
(eingeschränkte Lötfähigkeit, Leiterbahndichte, Nacharbeiten).

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Falk.

Falk Brunner schrieb:

> Nein, dazu ist erstens die Auflösung zu gering

Wenn es zum Ätzen langt, langt es auch für den Stopplack. Meistens 
zumindest.

> und zweites die
> Prozesskette vollkommen verschieden!

Die ist anpassbar.

Ausserdem werden oft Abstriche an der Qualität in kauf genommen, wenn es 
nur billig genug wird.

In vielen Fällen bei Class 1 dürfte es ja noch nicht einmals auffallen, 
wenn der Lötstopplack nach ein oder zwei Jahren anfangen würde, 
abzublättern....

> Die verschiedenstfarbigen Lötstoplacke sind sowieso eine reine
> Modeerscheinung in der Eval-Board Szene.

Nicht ganz. Ich hatte mal mit Spektroskopen zu tun, und da war eine 
möglichst reflektionsarme Ausführung innen im Gehäuse der Optik schon 
eine Nummer.
Allerdings wurde das im konkreten Falle mit einer mattschwarzen 
Abdeckung/Blende vor den Platinen, und nicht mit dem Lötstopplack 
gemacht, weil der die metallisch blinkenden Pads nicht erwischt. 
Lediglich mal für eine Nullserie habe ich dazu Platinen mit schwarzem 
Sprühlack eingefärbt. Das ist aber aufwändig, weil die Sockel für die 
CCDs und für die Anschlussstecker abgeklebt werden mussten, damit sie 
nicht verkleben.
Es mag aber andere, vergleichbare Situationen geben, wo schwarzer 
Lötstopplack ausreichend/unterstützend wäre.

Bei LED-Lampen wird gerne weißer Lötstopplack verwendet.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Falk.

Falk Brunner schrieb:

>>Interessant auch dass man in osteuropäischer Technik wesentlich seltener
>>auf grünen Lötstopplack trifft... ob das einfach eine Stilfrage war oder
>>eine Kostenfrage....?
> Du meint, weil dort oft GAR KEIN Lötstoplack drauf ist. War wohl eher
> eine Folge der Mangelwirtschaft, dass man sich das nicht leisten konnte
> und ohne auskommen musste, was aber auch seinen Preis hatte
> (eingeschränkte Lötfähigkeit, Leiterbahndichte, Nacharbeiten).

Die haben oft Handverlötet.
Bei Handverlötung ist aber Lötstopplack kaum nötig. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Frank B. (f-baer)


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Andy D. schrieb:
> Interessant auch dass man in osteuropäischer Technik wesentlich seltener
> auf grünen Lötstopplack trifft... ob das einfach eine Stilfrage war oder
> eine Kostenfrage....?

Es ist eine Kostenfrage. "Früher" war in Lötstopplacken Chlor enthalten. 
Das ergab eine kräftige Grünfärbung. Chlor ist ein Halogen und als 
solches in Elektronikprodukten nicht mehr zugelassen. In der heutigen 
Zeit sind die üblichen Lötstopplacke daher grundsätzlich Blau. Grün 
ergibt sich erst durch Hinzufügen gelber Farbpigmente. Und das kostet 
Geld. Blau ist insofern gemessen an den Herstellungskosten der 
günstigere Stopplack. Da aber die Industrie nach wie vor zu über 90% 
grün verlangt, ist es für den LP-Hersteller notwendig, den Lack im 
LSL-Druck zu ändern. Daher kommen bei anderen Farben als Grün 
hierzulande die Mehrkosten.

Ein ähnliches "Phänomen" gibt es auch bei USB3-Steckern. Die sind nicht 
blau, weil es so toll aussieht, sondern weil der eingesetzte Kunststoff 
halogenfrei sein muss.

Und was die Verwendung anderer LSL-Farben angeht: Im Beleuchtungsbereich 
ist weiß die Farbe der Wahl. Es ergeben sich weniger reflektierte 
Falschfarben, und damit am Ende bei der Kontrolle des Farbraumes bzw. 
der Leuchtdichte weniger Ausschuss.

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite

>Die haben oft Handverlötet.

Also 100% Nacharbeit :-0

von Falk B. (falk)


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@ Frank Bär (f-baer)

>Es ist eine Kostenfrage. "Früher" war in Lötstopplacken Chlor enthalten.
>Das ergab eine kräftige Grünfärbung. Chlor ist ein Halogen und als
>solches in Elektronikprodukten nicht mehr zugelassen.

Was ist das denn für ein Märchen?
Ich esse Chlor jeden Tag, sogar mit hochreaktiven Natrium vermischt!

> In der heutigen
>Zeit sind die üblichen Lötstopplacke daher grundsätzlich Blau.

Noch mehr Märchen? Restalk?

>Und was die Verwendung anderer LSL-Farben angeht: Im Beleuchtungsbereich
>ist weiß die Farbe der Wahl. Es ergeben sich weniger reflektierte
>Falschfarben, und damit am Ende bei der Kontrolle des Farbraumes bzw.
>der Leuchtdichte weniger Ausschuss.

Glaub ich einfach mal nicht, denn mit einer Blende vor dem Prüfobjkt 
gibt es auch keine Reflektionen von anderen Stellen.

von Frank B. (f-baer)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Frank Bär (f-baer)
>
>>Es ist eine Kostenfrage. "Früher" war in Lötstopplacken Chlor enthalten.
>>Das ergab eine kräftige Grünfärbung. Chlor ist ein Halogen und als
>>solches in Elektronikprodukten nicht mehr zugelassen.
>
> Was ist das denn für ein Märchen?
> Ich esse Chlor jeden Tag, sogar mit hochreaktiven Natrium vermischt!

Die Forderung ist industriell üblich.
Lesen und lernen: http://p58105.typo3server.info/Archiv/2004/Suppa.pdf
Es gibt übrigens auch eine Gruppe der IPC, die sich mit dem Thema 
beschäftigt. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass du das nicht weißt.

>>Und was die Verwendung anderer LSL-Farben angeht: Im Beleuchtungsbereich
>>ist weiß die Farbe der Wahl. Es ergeben sich weniger reflektierte
>>Falschfarben, und damit am Ende bei der Kontrolle des Farbraumes bzw.
>>der Leuchtdichte weniger Ausschuss.
>
> Glaub ich einfach mal nicht, denn mit einer Blende vor dem Prüfobjkt
> gibt es auch keine Reflektionen von anderen Stellen.

Glaub es oder nicht, ist mir egal. Wenn du dich schonmal mit 
Beleuchtungstechnik beschäftigt hättest, wüsstest du, dass das Thema bei 
weitem nicht so trivial ist, wie du es hier darstellst. Da bspw. die 
Automobilbranche sich bei Farbort und Leuchtdichte regelrecht zickig 
hat, werden Ausleuchtplatinen in modernen Fahrzeugen zunehmend mit 
weißem LSL überzogen. Das ist ein Fakt. Es geht nämlich entgegen deiner 
Darstellung nicht darum, die Prüfung zu überstehen, sondern die 
Anforderungen an Farbort und Leuchtdichte auch im Endprodukt noch zu 
erfüllen. Was nützt also die Blende bei der Prüfung, wenn in der 
Endanwendung keine ist?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Wegstaben Verbuchsler.

Wegstaben Verbuchsler schrieb:

>> Ich hab zwar nicht alles gelesen, aber denkt mal Menschlich!
>> Die Farbe bei der wir die meisten kontraste unterscheiden können ist?
> Und du glaubst wirklich, der Lötstoplack auf Platinen wird deswegen nach
> seiner Farbe ausgesucht, damit Menschen "was schönes zum gucken" haben?
>

Wenn etwas "verkauft" werden muss, dann muss ein Entscheidungsträger 
dazu motiviert werden. Entscheidungsträger sind aber oft fachfremd und 
durchaus noch weit genug menschlich, um über Ästhetik manipulierbar zu 
sein.

Also besteht eine gewisse Chance, das "was schönes zum gucken haben" den 
Vertrieb unterstützt. Es langt übrigens, wenn der genauso menschliche 
Entscheidungsträger im Vertrieb meint, es gäbe diese Chance....;O)


> zweitens
> Wieviel Prozent der Platinen (weltweit) werden wohl "optisch" von
> Menschen auf "irgendwas" kontrolliert, und wieviel Prozent von
> irgendwelchen "Maschinen"???

Ich habe mal in einer Kleinserie bestückte Platinen bekommen die einer 
"Automatische Optische Inspektion" (AOI) unterzogen wurden. Das hiess 
bei dem konkreten Hersteller, das ein Mitarbeiter die Platine (bzw. 
einen Teil davon) auf der rechten Hälfte eines Monitors sieht, und auf 
der linken Hälfte des Monitors das Bild einer für "gut" befundenen 
Musterplatine. Das "automatisch" bezog sich darauf, dass der Kamera die 
Platinen automatisch zugeführt wurden, und der Mittarbeiter immer 
definierte Teile der Platine aus einem definierten Winkel sieht.

Das Ergebnis der Inspektion war übrigens nach meinem Empfinden, als 
hätte man keine Inspektion gemacht.....

Nach der Aussage dieser Firma ist eine "echte" automatische optische 
Inspektion bei Kleinserien ein Problem, weil die Auswertesoftware erst 
umständlich angelernt werden muss, und dann ein Problem damit hat, dass 
die "generischen" Bauteile immer von Los zu Los aus einer anderen Quelle 
kommen, anders aussehen, und falsch negative Ergebnisse bringen. Der 
Mitarbeiter würde aber genauso falsch negative Ergebnisse bringen, weil 
er per ISO9000 immer auf Gleichheit kontrollieren soll, und nicht nach 
eigenem Ermessen entscheiden darf, wenn z.B. ein Tantalkondensator jetzt 
ein schwarzes oder blaues Gehäuse statt eines gelben hat.
Die Aufschrift auf dem Tantalkondensator lesen und danach entscheiden 
darf er aber auch nicht, weil das nicht seinem Ausbildungsstand 
entspricht.
Und das die dicken Transistoren im TOP3 Gehäuse falsch herum eingelötet 
sind, kann er nicht sehen, weil die Inspektion senkrecht von oben 
erfolgt, und er darum von den vertikal montierten Transistoren nur einen 
schwarzen Strich sieht.

Ich war froh, als von diesem Hersteller nichts mehr bezogen 
wurde.....Nein, es war nicht aus China, es war nicht aus Südosteuropa, 
es war aus Süddeutschland.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Falk.

Falk Brunner schrieb:

>>Die haben oft Handverlötet.
> Also 100% Nacharbeit :-0

So gesehen ja. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (frank_m35)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Frank Bär (f-baer)
>
>>Es ist eine Kostenfrage. "Früher" war in Lötstopplacken Chlor enthalten.
>>Das ergab eine kräftige Grünfärbung. Chlor ist ein Halogen und als
>>solches in Elektronikprodukten nicht mehr zugelassen.
>
> Was ist das denn für ein Märchen?
> Ich esse Chlor jeden Tag, sogar mit hochreaktiven Natrium vermischt!
>
>> In der heutigen
>>Zeit sind die üblichen Lötstopplacke daher grundsätzlich Blau.
>
> Noch mehr Märchen? Restalk?
>
http://p58105.typo3server.info/Archiv/2004/Suppa.pdf
Dort steht es erklärt.
Jedoch steht da eben, dass durch das grüne Pigment Chlor in den 
Lötstopplack kommt. Die andere Richtung, warum grünes Pigment überhaupt 
verwendet wurde, ist glaube ich deswegen noch nicht begründet.

Aber ich könnte mir schon vorstellen dass es etwas mit der manuellen 
visuellen Prüfbarkeit zu tun hat, die vor vielen Jahren sicherlich noch 
die übliche Methode war Fehler zu finden.
Rot ist eine sehr problematische Farbe für viele Menschen und 
Kontrastarm. Zudem wirkt es aufdringlich. Blau ist vermutlich schnell zu 
Dunkel. Weiß zu teuer. Schwarz total ungeeignet.
Es kann auch einfach sein, dass die grünen Pigmente zu damaliger Zeit 
einfach die günstigsten waren.

Falk Brunner schrieb:
> @ Frank Bär (f-baer)
>>Und was die Verwendung anderer LSL-Farben angeht: Im Beleuchtungsbereich
>>ist weiß die Farbe der Wahl. Es ergeben sich weniger reflektierte
>>Falschfarben, und damit am Ende bei der Kontrolle des Farbraumes bzw.
>>der Leuchtdichte weniger Ausschuss.
>
> Glaub ich einfach mal nicht, denn mit einer Blende vor dem Prüfobjkt
> gibt es auch keine Reflektionen von anderen Stellen.
Ich glaube er meint eher LED Lampen und somit macht da eine Blende 
keinen Sinn. Bei einem grünen Lötstopplack werden eben Rot und Blau 
stärker absorbiert als Grün. Das reflektierte Licht entspricht somit 
nicht mehr dem Spektrum der LED, da Rot und Blau gedämpft sind und Grün 
dominanter wird und somit wird letztendlich die abgestrahlte Farbe 
verfälscht.

von Helmut S. (helmuts)


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Weißer Lötstopplack ist bezüglich visueller Kontrolle wirklich 
ungegeignet. Ich habe dieses Board mit weißem Lötstopplack.
http://www.st.com/web/en/resource/sales_and_marketing/promotional_material/flyer/flstm32.pdf
Ich kann aus eigener Anschauung sagen, dass so ein halbtransparenter 
grüner Lötstopplack um Welten besser wäre um Pads und Leiterbahnen zu 
kontrollieren. Bei obigem Board haben vermutlich die falschen Leute 
diese schlechte Entscheidung getroffen.

: Bearbeitet durch User
von Frank B. (f-baer)


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Frank M. schrieb:
> Ich glaube er meint eher LED Lampen und somit macht da eine Blende
> keinen Sinn. Bei einem grünen Lötstopplack werden eben Rot und Blau
> stärker absorbiert als Grün. Das reflektierte Licht entspricht somit
> nicht mehr dem Spektrum der LED, da Rot und Blau gedämpft sind und Grün
> dominanter wird und somit wird letztendlich die abgestrahlte Farbe
> verfälscht.

Lampen, Signalleuchten, eigentlich fast beliebige Anzeigen. Als Beispiel 
seien einfach mal Warnleuchten im PKW-Cockpit genannt, Anzeigen an der 
Mittelkonsole für die Stellung des Wahlhebels in Fahrzeugen mit 
Automatikgetriebe, Hinterleuchtung von Bedienelementen... Ich könnte 
immer so weiter machen. Die Hersteller sind bzgl. Farbort und 
Leuchtdichte bei sowas enorm zimperlich. 5 LEDs auf einer Platine, 3 
davon aus einer anderen Charge, das fällt im Test schon raus.
In Vorserien treibt das interessante Blüten, da dort teilweise jede 
einzelne LED vor der Bestückung vermessen wird. Dann werden LEDs mit 
ähnlichen Parametern zusammengestellt und diese Gruppe wird dann auf 
einer Platine bestückt. Bei 50-100 Vorserienmodellen dauert die 
Vermessung gut und gern mal eine Woche.
Soviel zur bestückten Leiterplatte, jetzt muss aber noch das Gehäuse 
optimiert sein, d.h. geringer Abstand zur Elektronik, aber auch nicht zu 
gering, sonst sieht man hot spots der LEDs und hat wieder ungleichmäßige 
Leuchtdichten. Wenn die Anforderungen bzgl. Farbort und Leuchtdichte zu 
streng sind, oder die Lichtstärke sehr hoch sein muss, bleibt nur weißer 
Lötstopplack übrig.

von Falk B. (falk)


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@ Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite

>bei dem konkreten Hersteller, das ein Mitarbeiter die Platine (bzw.
>einen Teil davon) auf der rechten Hälfte eines Monitors sieht, und auf
>der linken Hälfte des Monitors das Bild einer für "gut" befundenen
>Musterplatine.

Naja, mag sein dass sowas mal verwendet wurde, heute würde ich es 
DEUTLICH anders machen. Bzw. die Leute, die sich mit sowas beschäftigen.

http://www.buerger-electronic.de/be-inspectionsbox-optisches-pruefsystem.php

http://www.sia-optischepruefsysteme.de/

Dort werden das Referenzbild und das jeweilige Prüfbild abwechselnd 
angezeigt. Es gibt auch Software, welche die Differenz berechnet und als 
Falschfarben anzeigt.

von Falk B. (falk)


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@ Frank Bär (f-baer)

>> Ich esse Chlor jeden Tag, sogar mit hochreaktiven Natrium vermischt!


>Lesen und lernen: http://p58105.typo3server.info/Archiv/2004/Suppa.pdf
>Es gibt übrigens auch eine Gruppe der IPC, die sich mit dem Thema
>beschäftigt. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass du das nicht weißt.

In dem Dokument wird nur allgemein darüber gesprochen, aber mir ist 
nicht bekannt, dass grüner Lötstoplack mit chlorhaltigen Pigmenten per 
RoHS verboten wurde.

>hat, werden Ausleuchtplatinen in modernen Fahrzeugen zunehmend mit
>weißem LSL überzogen. Das ist ein Fakt. Es geht nämlich entgegen deiner
>Darstellung nicht darum, die Prüfung zu überstehen, sondern die
>Anforderungen an Farbort und Leuchtdichte auch im Endprodukt noch zu
>erfüllen. Was nützt also die Blende bei der Prüfung, wenn in der
>Endanwendung keine ist?

OK, in dem Zusammenhang klingt das sinnvoll. Hab ich wohl etwas anders 
fehlinterpretiert.

von Andreas D. (rackandboneman)


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PC-Mainboards, auch solche die für den "normalen PC-Markt" bestimmt 
sind, sind doch seit gut 15 Jahren meistens alles aber nicht grün (wenn 
man mal von OEM-Mainboards für Komplettsystemhersteller und von 
Supermicro absieht) ...

: Bearbeitet durch User
von Frank B. (f-baer)


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Falk Brunner schrieb:
> In dem Dokument wird nur allgemein darüber gesprochen, aber mir ist
> nicht bekannt, dass grüner Lötstoplack mit chlorhaltigen Pigmenten per
> RoHS verboten wurde.

Man darf hier nicht vergessen: RoHS ist eine EG-Richtlinie, die 
verbindlich ist. RoHS ist keine Norm, die man entweder erfüllt haben 
will, oder eben auch nicht! Das sollte man nicht durcheinander werfen.
Es gibt häufig über RoHS hinausreichende umfassende Werksnormen. Der 
Anspruch "Halogenfrei" ist insofern als Selbstverpflichtung der 
Unternehmen zu verstehen. In Großkonzernen ist diese Selbstverpflichtung 
üblich, daher wird halogenfreie Ware bestellt.
Die Umstellung der Lötstopplacke ist schon vor Jahren erfolgt, nur hat 
davon hierzulande kaum jemand etwas mitbekommen. Man kriegt heute meines 
Wissens gar keine LSL mehr, die Chlor-Verbindungen enthalten. Die 
Lackwerke Peters verweisen jedenfalls bei ihren LSL überall auf die 
entsprechenden IEC-Normen.

Noch etwas Lesestoff:

http://ewh.ieee.org/r6/ocs/pses/Halogen_Free_Electronics_-_Flinders_OC_meeting_Rev_A.pdf

Da finden sich dann auch weitere Hinweise, wenn einen das Thema wirklich 
interessiert.

von Frank B. (f-baer)


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Andy D. schrieb:
> PC-Mainboards, auch solche die für den "normalen PC-Markt"
> bestimmt
> sind, sind doch seit gut 15 Jahren meistens alles aber nicht grün (wenn
> man mal von OEM-Mainboards für Komplettsystemhersteller und von
> Supermicro absieht) ...

Die machen aber auch nur einen Bruchteil der produzierten Leiterplatten 
aus. Bei vielleicht 400 Millionen verkauften PC-Mainboards im Jahr kann 
die restliche Industrie doch nur lachen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Frank Bär schrieb:
> In Vorserien treibt das interessante Blüten, da dort teilweise jede
> einzelne LED vor der Bestückung vermessen wird. Dann werden LEDs mit
> ähnlichen Parametern zusammengestellt und diese Gruppe wird dann auf
> einer Platine bestückt. Bei 50-100 Vorserienmodellen dauert die
> Vermessung gut und gern mal eine Woche.

Beim Marktführer für alles was an und in Flugzeugen leuchtet, werden die 
LEDs (je nach Bestimmungsort) auch in der Serie alle gematcht. Wär ja 
irgendwie blöd, wenn du den Gang runterschaust und das Licht nicht 100 % 
gleich ist o)
Das machen natürlich Maschinen. Iirc ist der A grade bei denen, dass 
LEDs einer Charge in >50 Bins sortiert werden.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Binning ist ja nun weiß Gott nicht neu.

> Bei 50-100 Vorserienmodellen dauert die
> Vermessung gut und gern mal eine Woche.

Vielleicht sollte man mit dem richtigen Hersteller zusammenarbeiten, der 
das automatisch kann und direkt liefert, anstatt Praktikanten zu 
verheizen ;-)

von Frank B. (f-baer)


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Falk Brunner schrieb:
> Vielleicht sollte man mit dem richtigen Hersteller zusammenarbeiten, der
> das automatisch kann und direkt liefert, anstatt Praktikanten zu
> verheizen ;-)

Die großen liefern nur in Halbgruppen, die kleinen nicht in den 
erforderlichen Stückzahlen. Halbgruppen-Selektion hat mit 
serientauglichem Binning nichts zu tun, dazu ist es zu ungenau. Und 
spätestens beim Gurtwechsel gibts meist auch einen Halbgruppenwechsel.

von M.S. (Gast)


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Werte Forumleser,

nur zufällig stieß ich auf dieses Forum zur Farbe des Lötstopplackes. 
Hierzu kann ich folgendes beisteuern.

Die Verwendung der Farbe Grün hat ihre Ursache in der optischen 
Inspektion. Grün gilt als die am wenigsten "aufregende" Farbe für das 
menschliche Auge. Die Vermutungen über AOI und Auflösungsgrenzen sind 
aus meiner Sicht nicht der Grund. Diese Dinge entstanden erst mit dem 
grünen Lack. Paul Eisler führte 1942 die Leiterplatte zum Durchbruch und 
ich glaube kaum, dass zu dieser Zeit bereits von AOI-Systemen oder von 
Auflösungsgrenzen gesprochen wurde.

Alle anderen verfügbaren Farben haben ihren Sinn in Ästhetik (z.B. 
offenes Gehäuse) und Wiedererkennungswert. Es gibt keinen speziellen 
Grund wie Alterung oder höhere Durchschlagfestigkeit.

Die verschiedenen Auflösungsgrenzen resultieren hauptsächlich aus der 
Lackzusammensetzung. Weiß und Schwarz haben einen viel höheren 
Feststoffanteil. Damit ist das Belichten wesentlich schwieriger und 
resultierend aus den Grundkomponenten auch das Entwickeln. Richtig ist 
auch, dass andere Farben außer Grün vollflächig siebgedruckt werden und 
dort die Nasslackdicke schwieriger zu beherrschen ist. Inzwischen gibt 
es aber Anlagentechnik, welche alle Lacke sprühen kann. Dort ist die 
Nasslackdicke sehr präzise einstellbar.

Bezüglich Endanwendung nimmt Weiß eine Sonderstellung ein. Es wurde 
bereits vorher richtig erwähnt, dass diese Farbe für Beleuchtungszwecke 
verwendet wird. Logisch, farbiges Streulicht soll die abgestrahlte Farbe 
nicht verfälschen. Hier sei jedoch der Hinweis gegeben, dass Weiß nicht 
gleich Weiß ist und Farbmessung eine Sache für sich ist. Es gibt aber 
Kunden, die fordern bereits einen bestimmten Lack (Hersteller und 
Bezeichnung), da mit diesem Lacksystem das System in der Endanwendung 
qualifiziert wurde.

Vielleicht für den ein oder anderen neu ist die Tatsache, dass es auch 
farblos transparente Lacke gibt. Warum auch immer sowas entwickelt 
wurde, die Leiterplattenhersteller sind kein Fan dieser Lacke, da man 
jegliche Beschädigungen darunter mühelos erkennen kann. Ich persönliche 
kenne keinen Kunden, der sowas einsetzt oder schon mal nachgefragt 
hätte.

MfG
M.S.

von Falk B. (falk)


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@ M.S. (Gast)

>farblos transparente Lacke gibt. Warum auch immer sowas entwickelt

Ja, die hab ich vor ein paar Monaten auch auf unseren Platinen gesehen!

>wurde, die Leiterplattenhersteller sind kein Fan dieser Lacke, da man
>jegliche Beschädigungen darunter mühelos erkennen kann.

AHA, also kann man weniger Mängel verstecken! Das haben die "Guten" doch 
gar nicht nötig!

> Ich persönliche
>kenne keinen Kunden, der sowas einsetzt oder schon mal nachgefragt
>hätte.

Wir haben das teilweise, weil es bei den meisten Platinen bei uns nicht 
festgelegt ist. So what! Solange er seine Funktion als LÖTSTOPlack 
erfüllt, ist die Farbe egal!

von chris (Gast)


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Farbloser Lötstopplack wurde fuer Fiducials entwickelt.
Bei Platinen mit billigen Oberflachen z.B. Hal haben die Maschinen 
Probleme die Fiducials zu erkennen. Dies passiert vorzugsweise im 
Schablonendrucker,
PnP haben alternative oder bessere Algorithmen, bzw gibt es dort mehr 
Workarounds. Abhilfe schafft hier ein Fiducial unter dem Lötstopplack 
welcher durchsichtig ist.

von Georg (Gast)


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D. V. schrieb im Beitrag #3854248:
> In der Industrie wird das Billigste genommen, nicht das
> schönste.

Es gibt schon Kunden, wenn auch selten, die wegen corporate identity 
z.B. möchten, dass alle Leiterplatten der Fa. blaues Basismaterial 
verwenden, manchmal auch rot usw., da passt dann grüner Stopplack 
schlecht. Oder man nimmt eben Stopplack in der Firmenfarbe. Meistens 
sind das allerdings Kleinfirmen mit einem Chef mit grossem Ego.

Wenn alle Leiterplatten in Telekom-Geräten magentafarbig wären, dürfte 
man sie schon wegen der Farbe nicht nachbauen.

Georg

von Jens B. (fernostler)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Aber das meiste Epoxid, bei dem kein Wert auf
> Farbe gelegt wird, ist oliv opak.

Epoxy/FR4 ist von natur aus milchig hellgrau. Die gelbe/olive Farbe ist 
ein UV Blocker damit UV Licht nicht durchscheint, was bestimmten 
Prozessen stört. Die UV Blocker kenne ich erst seit den mittleren 90ern.

: Bearbeitet durch User
von mse2 (Gast)


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Max H. schrieb:
> Gibt es irgendeinen Grund, wieso der Lötstopplack sehr oft grün
> ist oder
> hat sich das nur zufällig so ergeben.
Grün beruhigt!  ;)

von herbert (Gast)


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Ich finde auch, Grün ist eine sehr angenehme Farbe. Was meint denn die 
Farbenlehre zu "Grün"? Bei unseren blauen Platinen sind uns immer die 
Bestückerinnen eingeschlafen....

von Charles Darvin (Gast)


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Als unsere Vorfahren noch auf Bäumen lebten, mussten sie reife Früchte 
auf grünem Hintergrund erkennen. Hat sich im Gehirn eingebrannt. Auch 
heute noch erkennen Bestückerinnen farbige Bauteile am besten auf grünem 
Hintergrund.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Deswegen sind ältere Platinen oft rot oder braun, die sind inzwischen 
reif :)

von herbert (Gast)


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Andy D. schrieb:
> Deswegen sind ältere Platinen oft rot oder braun, die sind
> inzwischen
> reif :)

Altere braune und rote Platinen wurden von Bestückerinnen mit grünen 
Brillen bestückt.

von M.S. (Gast)


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@ Falk Brunner

> AHA, also kann man weniger Mängel verstecken! Das haben die "Guten" doch
> gar nicht nötig!
Da stimmt schon, aber kein System arbeitet fehlerfrei. Die 
Herausforderung liegt eher darin, dem Kunden klarzumachen, dass ein 
bestimmter Fehler einen enorm geringen (oder gar keinen) Einfluss aus 
die Zuverlässigkeit hat. Nahezu alle Kunden wollen schöne Leiterplatten. 
Wenn man plötzlich einen kleinen Kratzer im Kupfer unter der 
(transparenten) Maske erkennt, bekommt man das wieder zurück. Der Kunde 
hat Angst dies könnte der Ausgangspunkt für Schädigungen und damit für 
Ausfälle sein.

> Wir haben das teilweise, weil es bei den meisten Platinen bei uns nicht
> festgelegt ist. So what! Solange er seine Funktion als LÖTSTOPlack
> erfüllt, ist die Farbe egal!

Das ist korrekt. Wenn es aber nicht vorgeschrieben ist, wird der 
höchstwahrscheinlich Grün. Auch wenn es viele "Grüns" in der 
Leiterplattentechnik gibt. Von seidenmatt bis glänzend, von opak bis 
nahezu transparent. Das ist in den meisten Fällen eine persönliche 
Entscheidung des Platinenherstellers welcher Lackhersteller eingesetzt 
wird und welche Art der Vorbehandlung genutzt wird.



Ich denke die Anfangsfrage, warum der Lack Grün ist, sollte nun geklärt 
sein: es beruhigt und das ist historisch gewachsen. ;-)

von Gerald S. (geralds)


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--
Hi,,
>
>
> Ich denke die Anfangsfrage, warum der Lack Grün ist, sollte nun geklärt
> sein: es beruhigt und das ist historisch gewachsen. ;-)


Einen Gedanken gäbe es noch, den ich seit vielen Jahrzehnten in 
Erinnerung habe ist, dass die Farben elektrisch dieelektrisch 
mitwirken können.
Je nach Farbe unterschiedlich, eben aufgrund ihrer Zusammensetzung.
-> Dieelektrikum (HF, kapazitiv)
-> Durchschlagsfestigkeit
...

Nun, es ist praktisch ewig her, müsste nochmals meinen Keller mit den
Unterlagen durchgraben.

www.ilfa.de hatte ich da mal mit in Erinnerung. Dieser Gedanke ist, 
denke ich,
aufgrund der Modeerscheinungen, die obig auch angesprochen wurden in den 
Hintergrund geraten.
Zumindest dürfte dieses Verhalten wohl gelöst sein?!!????

naja, wurde doch noch im Web aktuell fündig:

http://www.multi-circuit-boards.eu/fileadmin/user_upload/downloads/peters_elpemer-gl2467_www.multi-circuit-boards.eu.pdf

http://www.fischer-leiterplatten.de/loetstopplack.htm

Grüße
Gerald
---

: Bearbeitet durch User
von Gerhard (Gast)


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Die Farbe ist nicht so wichtig wie die Viskosität. Außerdem wird die 
Lackschicht durch das Gewebe beim Siebdruck bestimmt. Je größer die 
Maschen, umso mehr Lack. Auch 2 x drücken erhöht die Lackschicht nicht, 
wenn der Absprung zwischen Sieb und Teil nicht verändert wird.

von Verschwörungsterminator (Gast)


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Îch vermute, Die Grünen haben da dran gedreht, dass der grüne "Ökolack" 
die Nummer 1 wird.

von Marek N. (Gast)


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Hab mal gehört, dass grüner Lack augenschonender ist  und oder besseren 
Kontrast hat. Spielte noch eine Rolle bei der manuellen Bestückung und 
Kontrolle.

von Soul E. (Gast)


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Mit Grün kommen die Kamerasysteme beim Pick&Place und AOI am besten 
zurecht. Andere Farben gehen auch, aber machen mehr Arbeit und liefern 
mehr Pseudofehler (false positives).

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