Hallo Leute, studiere Technische Info/ Automatisierungstechnik, habe aber nicht wirklich Interesse daran später in die "normale" Softwareentwicklung zu gehen. Ich würde gerne irgendetwas machen, bei dem ich auch wirklich Hardwarenah programmieren und arbeiten kann. Ich kenne mich recht gut mit C, x86/X64 Assembler, Systemprogrammierung Win/Linux, aus, habe praktische Erfahrung (1 Jahr) im Reverse Engineering bei einem Antiviren Hersteller in Russland gesammelt und ebenfalls ein Praktikum (6 Monate) bei einem Hersteller für Heimkino-Player in den USA absolviert, bei dem ich hauptsächlich Programme für ARM Systeme geschrieben habe die bspw. moderne Sigma Chips verbaut hatten. Jetzt die Problematik: Ich bin bald im 15. Semester und mein Durchschnitt liegt bei nur 2.3 - fange jetzt erst mit der Bachelorarbeit an. Nein. Kein getrolle. wirklich nicht. Ich habe mir neben dem Studium extrem viel zusätzlich im Selbstudium angeeignet, sonst wären auch die Praktika nicht möglich gewesen, bei denen man mein Können im Vorfeld genau abgeklappert hat. Ich möchte dennoch gerne mal in Deutschland arbeiten, kann mir aber vorstellen, dass ich von der Personaler-Front hartnäckig wegsortiert werde. Daher meine 3 Fragen. 1. Was kann man abseits von dem, was ich bereits gemacht habe, noch so machen im "Lowlevel-Bereich" ? 2. Habe ich überhaupt realistische Chancen auf einen Arbeitsplatz in Deutschland. 3. Falls 2 eher nicht zutrifft, wäre es ratsam noch einen MSc. zu machen und den dann auch in Regelstudienzeit zu bestehen? Danke euch :)
SPS/Inbetriebnahme? Hmm. Kannst du den Lebenslauf so hindrehen, dass das Studium "nebenher" war, und du hauptberuflich ??? Freelancer warst?
> 2. Habe ich überhaupt realistische Chancen auf einen Arbeitsplatz in > Deutschland. Nein hast Du nicht
Jeli schrieb: > Nein. Kein getrolle. wirklich nicht. Ich habe mir neben dem Studium > extrem viel zusätzlich im Selbstudium angeeignet, sonst wären auch die > Praktika nicht möglich gewesen, bei denen man mein Können im Vorfeld > genau abgeklappert hat. Sorry, das war aber ziemlich dämlich. Das Studium zieht man zügig durch, lernen kann man im Beruf noch genug. Und wer Lust hat kann auch nebenbei allerlei spannendes Zeug machen (Open-Source-Projekte z.B.).
Bewirb' dich einfach. Versuch' macht kluch. Wenn es stimmt, hast du ja respektable Praxiserfahrung gesammelt; dies wäre bei Bewerbungen hervorzuheben. Wie wäre es mit einer Bachelor-Arbeit in einer Firma? Das kann auch einen Einstieg in die Berufswelt sein. Eine M.Sc. ist natürlich auch nett. Dann kann eine Option sein, wenns nicht klappt wie gedacht. Kannst danach ja nen Doc machen....
wenn Du mit lolevel ASM meinst, ja, das ist immer noch gefragt. Auf DSPs laufen teilweise optimierte Codestücke, die immer mal wieder auf neue Systeme portiert werden wollen. Der Code bleibt zu 95% erhalten und es kommen ein paar Register dazu oder mehr Kanäle, wenn es sich um Verarbeitersoftware handelt. Die logische Portierung auf C scheuen die meisten, so wie sie die Migration von C nach CPP scheuen.
Wenn Du wirklich was drauf hast, bekommst Du ohne Probleme nen Job. Allerdings nicht bei großen Firmen, bei denen es ne dicke Personalabteilung gibt die die Auswahl fast alleine macht, sondern eher bei kleineren und mittelgroßen Firmen. Dort kommt es weniger auf den "geraden" Lebenslauf, Titel, Noten und Diplome an, sondern eher was an Fähigkeiten und Erfahrung wirklich da und nutzbar ist. Bei kleineren Firmen musst Du allerdings ein wenig darauf schauen wie die auftreten und sich verhalten - bei so manchem kleinen Laden merkt man daß die ziemlich unprofessionell agieren und dann auch so mit den Mitarbeitern umgehen. Andere dagegen sind "klein und fein".
Jeli schrieb: > Habe ich überhaupt realistische Chancen auf einen Arbeitsplatz in > Deutschland. Realistisch ist deine Chance sicher nicht. Probieren solltest du es trotzdem.
Firman suchen Spezialisten, die ihre Probleme lösen. Wenn du also nicht nur Mitläufer bei den Projekten warst, sondern Profi, kannst du nicht nur einen Job, sondern auch ein Spitzengehalt bekommen - wenn es in Deutschland zufällig einen Reverse Eng oder ARM in SetTop benötigt wird und du ihn triffst. Deine Kontakte, dein publik machen deiner Spezialkenntnisse ist also entscheidend, damit du sagen kannst "hab ich schon mal gemacht" und das Produkt zeigrn kannst. Mach aber dein Studium fertig.
Hallo Jeli, erstmal muss ich meinen Hut vor so viel Leidensfähigkeit ziehen, ich könnte nicht so lange studieren. Ebenfalls positiv ist, dass du noch nicht aufgegeben hast. ABER: Ich glaube nicht dass du so eine Chance in D auf einen Job hast. Das liegt nicht daran das du schlecht bist, sondern die anderen sind auf dem Papier einfach viel besser. Mit deinen 8 Jahren Studium hast du gleichalte Konkurrenz mit Master Titel und mehreren Jahren Berufserfahrung. Die Vorteile von Absolventen kannst du mit dieser Studienlänge auch nicht ausspielen. 8 Jahre Studium, nein dass kann man nicht rational Rechtfertigen-> Ablage P. ABER²: Du hast meiner Meinung nach Möglichkeiten. Das einfachste und schnellste wäre, wenn du dich jetzt bei deinen vorhandenen Kontakten bewirbst für eine Festanstellung nach dem Studium. Sei hier nicht wählerisch und nimm was du kriegen kannst! Alternativ: Jeli schrieb: > 1. Was kann man abseits von dem, was ich bereits gemacht habe, noch so > machen im "Lowlevel-Bereich" ? Das Thema ist relativ egal, hauptsache Job. Deine Leistungen sind zu schlecht für Wunschdenken. Mit der Studienlänge hast du bei DAX, KMU und Leihbuden verkackt. Leihbuden suchen Leute mit guten Noten die sie auch gewinnbringend verkaufen können oder Teamplayer die intern irgendwelche Projekte abarbeiten. Russland, USA, ASM, Linux-> das klingt für mich alles nach Fachnerd, was erstmal nicht ganz verkehrt ist, aber nicht mit 100 Semestern Studium. Ebenso hast du keine Berufserfahrung in Deutschland -obwohl dass das naheliegend wäre. Klingt alles nicht wirklich nach Teamplayer, ergo gibts keinen Platz auf interne Stellen. Für KMU muss man Kontakte bereits im Studium knüpfen, oder einen guten/normalen Lebensweg haben. Beim Dax Konzern fliegst du wohl schon durch die Online Prüfung, die Bewerbung wird wohl kein Personaler jemals sehen... > 2. Habe ich überhaupt realistische Chancen auf einen Arbeitsplatz in > Deutschland. Nein so nicht. Höchstens wenn du Glück hast. > 3. Falls 2 eher nicht zutrifft, wäre es ratsam noch einen MSc. zu machen > und den dann auch in Regelstudienzeit zu bestehen? So jetzt kommen wir der Sache näher, du musst dich nicht dem Freitot ergeben. Mit 2,3 hast du gute Karten einen Masterplatz zu bekommen. Zuerst musst du lernen dich besser zu verkaufen. "Ich bin Lowlevel möchtegern Nerd und habe ewig und drei Tage fürs Studium gebaucht. Nein so wird das nix. Du muss das besser Verkaufen! Du kommst von der Uni oder? :P Bsp.: "Ich habe meinen Traum studiert, wollte nix ändern weil ich glücklich war, hatte die beste Zeit in meinem Leben." Ja so klingt das besser. Es reicht aber nicht weil jeder Arbeitgeber Angst hätte du verkackst schonwieder also muss der Master ran und hier musst du liefern. Such dir einen Master um dich fachlich breiter Aufzustellen und ganz wichtig er sollte nicht zu anspruchsvoll sein sonst dauert das ganze wieder 100 Jahre. Ziel ist es in in der Regelzeit mit sehr guten Leistungen abzuschließen. Also 3 Semester und einen Schnitt besser 2,0 ! Das ist die Chance das Ruder rumzureißen und deine verkorkste Laufbahn wieder in die richtige Richtung zu lenken. Nach 8 Jahren Studium kommt es auf die paar Semester dann auch nicht mehr an ;) Ich glaube die Einschreibungen für den Master beginnen nächsten Monat, also halt dich ran, keine Zeit zu verlieren. Damit kannst du dich Bewerben. Gut Verkaufen! dh du kannst sagen "Ich habe Auslandserfahrung", ich habe meinen Traum gelebt und stehe dazu und wenn es länger dauert ist mir das egal. Ich habe viel dabei gelernt. Aber Dinge ändern sich. Mit meinem Masterabschluss konnte ich beweisen dass ich es trotzdem drauf hab" -Also so in der Art würde ich das Pferd satteln. Du musst dir auch im Klaren werden warum du hier und da die falsche Abzweigung im Leben genommen hast und was du in Zukunft ändern kannst. Viel Glück
Ich denke mal, wie Du einen ordentlichen Job bekommst ist nur durch Beziehungen. Vielleicht hat einer Deiner Praktikumsbetriebe was frei? Oder Du arbeitest freelance? Wenn Du motiviert bist, findet sich schon ein Weg. Es muss ja nicht der glatte Karriereweg sein, auf Umwegen kommt man auch zum Ziel! Viel Glück!
Aufklärer schrieb im Beitrag #3498379
> Lowlevel: China or India.
Da ist der "Level" inzwischen teilweise höher als in D.
Harald Wilhelms schrieb: > Aufklärer schrieb im Beitrag #3498379 > >> Lowlevel: China or India. > > Da ist der "Level" inzwischen teilweise höher als in D. japp, deswegen werden auch Leute mit FH-Jodeldiplom und Schmalspur-Studium bald blöde aus der Wäsche gucken. Deswegen habe ich mich aus der IT verabschiedet und bin nun sehr erfolgreich Selbstständig im Bereich ANÜ und Finanzberatung. Dipl Ing ( FH ) und MaWin waren/sind hier meine Vorbilder!!
Jeli schrieb: > Jetzt die Problematik: Ich bin bald im 15. Semester und mein > Durchschnitt liegt bei nur 2.3 - fange jetzt erst mit der Bachelorarbeit > an. Ist das dein Ernst? Acht Jahre studieren für einen lumpigen Bachelor-Abschluss, was hast du bloß die ganze Zeit gemacht? Sex, drugs & rock'n'roll? Die Praktika sind ja 'ganz nett', aber damit kannst du keine acht Jahre Studium für ein Vordiplom, sorry: Bachelor, erklären! Das ist ein absolutes No-Go. > Nein. Kein getrolle. wirklich nicht. Sicher, dass du uns hier keinen Bären aufbinden willst? Welche Prüfungsordnung erlaubt heutzutage denn überhaupt noch so ein langes Studium? > Ich möchte dennoch gerne mal in Deutschland arbeiten, kann mir aber > vorstellen, dass ich von der Personaler-Front hartnäckig wegsortiert > werde. Ja, das wirst du mit Sicherheit merken, falls du mit dem Studium denn noch irgendwann fertig wirst... > Daher meine 3 Fragen. > > 1. Was kann man abseits von dem, was ich bereits gemacht habe, noch so > machen im "Lowlevel-Bereich" ? Such dir nach dem Abschluss einen Job, egal welchen. Hauptsache, endlich mal Berufserfahrung sammeln. Jünger wirst du ja auch nicht mehr sein. > 2. Habe ich überhaupt realistische Chancen auf einen Arbeitsplatz in > Deutschland. Nein. Aber ähnlich wie beim Lotto kann man einen Glückstreffer landen, auch wenn es realistisch gesehen so gut wie unmöglich erscheint. > 3. Falls 2 eher nicht zutrifft, wäre es ratsam noch einen MSc. zu machen > und den dann auch in Regelstudienzeit zu bestehen? Ich würde an deiner Stelle zweigleisig fahren, d.h. als Bachelor bewerben und sich parallel zum Master einschreiben.
Max Wpunkt schrieb: > ABER: > Ich glaube nicht dass du so eine Chance in D auf einen Job hast. Das > liegt nicht daran das du schlecht bist, sondern die anderen sind auf dem > Papier einfach viel besser. Mit deinen 8 Jahren Studium hast du > gleichalte Konkurrenz mit Master Titel und mehreren Jahren > Berufserfahrung. > Die Vorteile von Absolventen kannst du mit dieser Studienlänge auch > nicht ausspielen. 8 Jahre Studium, nein dass kann man nicht rational > Rechtfertigen-> Ablage P. Das stimmt einfach nicht. Ich habe auch ewig lange studiert und hatte keine Probleme danach einen Job im Bereich HW/SW Entwicklung zu finden. Hatte am Ende 4 Vertragsangebote und ALLE >50k p.a.
cyblord ---- schrieb: > Das stimmt einfach nicht. Ich habe auch ewig lange studiert und hatte > keine Probleme danach einen Job im Bereich HW/SW Entwicklung zu finden. > Hatte am Ende 4 Vertragsangebote und ALLE >50k p.a. Word. Kenne auch genug Leute, die teilw. 4 Semester länger studiert haben und "trotzdem" einen guten Job gefunden haben - oder gerade deshalb. Die haben dann aber auch Zusatzmodule gehört, Wissen vertieft, etc. pp. Am Ende ist es doch egal, wie lange man studiert hat und welche Noten da stehen. Am Ende ist wichtig: Was kann man? Und da wäre ich bei solchen Schmalspur-Studenten ("so schnell wie möglich fertig werden") eher skeptisch. Wobei 8 Jahre für den Bacc. schon recht heftig sind. Ich kenne "nur" Leute, die max. 7 Jahre studiert haben. Dann aber mit einem guten M. Sc. (und vorher guten B.Sc.) die Uni verlassen haben. Die haben dann aber auch ~ 2 Semester für zusätzliche Module gehört (und bestanden).
Ja der Unterschied ist natürlich der Bachelor. Das ist happig für 8 Jahre. Und man muss dann am Ende auch was können und kann eben nicht wie ein Absolvent auftreten, nach dem Motto: Bringt mir erstmal was bei. Dann muss auch was kommen. gruß cyblord
Harald Wilhelms schrieb: >> Lowlevel: China or India. > > Da ist der "Level" inzwischen teilweise höher als in D. Kein Wunder, wenn hier nur "Gender" studiert wird.
Jeli schrieb: > 1. Was kann man abseits von dem, was ich bereits gemacht habe, noch so > machen im "Lowlevel-Bereich" ? Digital-entwurf, FPGA-entwicklung, Embedded Programmierung. Wer assembler und Gerätetreiber programmiert tut sich damit leichter als ein Büro-App programmierer. Für FPGA wirst du aber noch ein paar Monate selbststudium und -erfahrung einschieben müßen. Im Embedded-bereich gibt es einigen Bedarf in deutschland, bspw. Bilderkennungsalgo's auf SoC (FPGA+32bit CPU) oder Linux für Embedded Processoren anpassen (u-boot (z.B.: PPC)). > 2. Habe ich überhaupt realistische Chancen auf einen Arbeitsplatz in > Deutschland. Ja, kenne persönlich Ingenieure mit langer Studienzeit, die dank ihrer Spezialpraxis gut in die Karriere gestartet sind. Voraussetzung: In den Süden deutschlands (Stuttgart, München) umziehen und auch auf gute Angebote fern von Großstädten achten. Und neben Festanstellung gibt es noch die Möglichkeit sich als Freiberufler einen Namen zu machen. oder mit 2-3 Kumpels ein (anfangs) kleines Büro zu gründen. > 3. Falls 2 eher nicht zutrifft, wäre es ratsam noch einen MSc. zu machen > und den dann auch in Regelstudienzeit zu bestehen? Nein, dein Plus ist die "frische" Praxiserfahrung, also die Einarbeitung in verschiedenene Jobs. Mit nen MSc verblasst diese. Besser: einen Brot-Job suchen und ein berufsbegleitendes Studium (z.B. MBA oder postgradual ET) durchziehen. Dann im Jobmarkt die dicken Fische angeln. MfG,
Wenn man gezeigt hat, dass man engagiert war (Noten, Praxis, Nebentätigkeiten), ist auch eine deutliche Überschreitung der Regelstudienzeit nicht allzu tragisch. Möglich, dass ich mit kürzerem Studium noch mehr Möglichkeiten gehabt hätte - aber auch so habe ich auf fast jede Bewerbung ein konkretes Angebot bekommen. Schlußendlich habe ich das von einem deutschen DAX-Konzern angenommen. Also Kopf hoch, wenn Du was kannst und flexibel bist, findest Du etwas :-)
wenn du die Dinge, die du hier schreibst, tatsächlich drauf hast, so bekommst du garantiert einen Job. Sehr gute Programmierer bekommen immer einen Job, solange sie es beim Vorstellungsgespräch schaffen zumindest halbwegs sicher aufzutreten - und auch das kann man üben! Bei uns in der Firma z.B. laufen viel zu viele Leute mit hohem Abschluss (sogar Doktor!) rum, die es aber nicht hinbekommen, mal im Debugger im ASM Modus durch eine DLL zu steppen um zu sehen was die tut, oder aber ein kaputtes FAT Dateisystem im HEX Editor analysieren könnten. Deine Branchen könnten sein: Kernel/Treiberentwicklung, embedded Entwicklung, 'Reversen' z.B. bei Antivirenherstellern o.ä. Und noch ein Tipp: Leg dir ein Buch zum Thema Bewerbung zu (Bücher von Püttjer & Schnierda sind recht gut), denn die Frage nach dem langen Studium kommt sicher. Solange du darauf eine halbwegs plausible Antwort geben kannst ist das schon ok, wenn du aber rumstotterst ist es eher blöd.
Cleverle schrieb: > Ist das dein Ernst? Acht Jahre studieren für einen lumpigen > Bachelor-Abschluss, was hast du bloß die ganze Zeit gemacht? > > Sicher, dass du uns hier keinen Bären aufbinden willst? Welche > Prüfungsordnung erlaubt heutzutage denn überhaupt noch so ein langes > Studium? Das geht verblüffend einfach: Man immatrikluierte sich im Diplomstudium Informatik an einer beliebigen deutschen Universität. Die wollten bekanntlich fast ausnahmslos nichts von der Umstellung auf die Bologna-Abschlüsse wissen und schoben das vor sich her. Als die Unis "plötzlich" feststellten, daß modularisierte Studiengänge angeboten werden müssen, wurde den Diplomstudenten die Pistole auf die Brust gesetzt. Juristisch halte ich das bis heute für "weit aus dem Fenster gelehnt", denn die Gesetzeslage war immer auf der Seite des Studenten. Wenn ich mit der Prüfungsordnung XY anfange, habe ich das Recht mein komplettes Studium nach der Prüfungsordnung XY zu absolvieren. Trotzdem drohten die Unis (ich habe bspw. regelmäßig "Hinweisschreiben" usw. bekommen) ihren Diplomstudenten, daß diese ohne Gnade in die nachfolgenden Bachelorstudiengänge zwangsimmatrikuliert würden, wenn das Studium nicht bis zur gesetzten Frist weitestgehend abgeschlossen wäre. Wenn der Fragesteller im 15. Semester ist, hat er sich 2006 immatrikaliert. Zu dieser Zeit waren Diplomstudiengänge noch überall präsent und die Unis machten keinen Finger krumm, die drohende "Gefahr" auch nur irgendwie zu erwähnen. Und selbst wenn das für den Fragesteller nicht zutrifft, würde ich das als plausible Begründung benutzen. Denn es gibt nichts, was man der autoritären Verwaltungsmühle in Deutschland nicht zutraute. Kann keine Firma nachprüfen. Ich kenne einige Leute (nicht im Fach Elektrotechnik), denen das passiert ist und bei denen sich das Prüfungsamt im Handstreich zur Spanischen Inquisition erhob, um die renitenten Diplomstudenten mit drakonischen Strafen zu peinigen (bspw. Nichtanerkennung von erfolgreich bestandenen Diplomprüfungen, die namentlich und inhaltlich identisch zu den Masterprüfungen waren, d.h. Wiederhholung!). Seine Auslandserfahrung ist exzellent. Wenn er den Lebenslauf schön hindreht, sieht er aus wie ein selbstbewußter Macher und Könner. Und ins Ausland könnte er immer noch gehen, wenn er nicht zu deutschen Sklavengehältern rabotten möchte. Bloß fertigwerden muß er jetzt zügig und vielleicht einen nebenberuflichen Master einrühren.
ALF schrieb im Beitrag #3510242: > Und wenn > Leute trotz Problemen ihr Studium durchgezogen haben, dürfen sie sich > zum Dank noch anlutschen lassen. Das liegt an dem kaputten Arbeitsmarkt, besonders für Akademiker. Das war schon mal völlig anders.
MMit dem was du drauf hast bist du den meisten überlegen. Da du schon 15 Semester studiert hast kannst du sicherlich noch 1 Jahr auf hohes Gehalt verzichten. Daher folgender Tipp: Mach dich selbstständig. Gehe auf Fachmessen als Besucher (kostet fast nix) und mach Kontakte. Ein Kumpel von mir ist Linux-Spezialist. Der hatte das erste Jahr noch im Wohnheim gewohnt um seine Kosten klein zu halten. Nun wohnt er mit seiner Freundin in einer WG mit getrennten Schlafzimmern. Sein Arbeitsplatz ist 3 m vom Bett entfernt. Ab und zu hoppelt die Freundin vorbei (und er dann drüber) und dann und wann muss er mal 1-2 Wochen vor Ort zum Kunden. Er geht in der Unterhose zur Arbeit :) . Hat nach 2 Jahren 4 regelmäßige Kunden von denen 3 ihn einstellen wollen da es dann für sie billiger wäre. Wenn du also das Risiko nicht scheust (was jedoch nicht groß ist wenn du die Fixkosten unten hälst ) dann kannst du ein Maß an Freiheit genießen wei nur wenige.
Siggi schrieb im Beitrag #3498360: > IBN ist cool, aber halt nur was für echte Männer und nichts für linke > Weicheier. Meine Erfahrung auf IBN ist so das die Typen mit der größten Klappe/Pose/Alphamännchengebaren regelmäßig, wenn es mal hart auf hart kam, auch die größten Feiglinge waren . Die linken Weicheier, Softies, ruhigen Typen etc. haben dann auf einmal eine ganz andere Seite gezeigt. Jeli schrieb: > Ich habe mir neben dem Studium > extrem viel zusätzlich im Selbstudium angeeignet, sonst wären auch die > Praktika nicht möglich gewesen, bei denen man mein Können im Vorfeld > genau abgeklappert hat. Wenn du Eigenantrieb -initiative hast warum willst du dich dann als Lohnsklave verdingen? Versuch es erst mal selbst und sieh die lange Studienzeit als Signal.
Auweia schrieb: > Das liegt an dem kaputten Arbeitsmarkt, besonders für Akademiker. > Das war schon mal völlig anders. Der Arbeitsmarkt ist total bedingungsfeindlich geworden.
Dipl.- Gott schrieb: > Das geht verblüffend einfach: Man immatrikluierte sich im Diplomstudium > Informatik an einer beliebigen deutschen Universität. Die wollten > bekanntlich fast ausnahmslos nichts von der Umstellung auf die > Bologna-Abschlüsse wissen und schoben das vor sich her. Als die Unis > "plötzlich" feststellten, daß modularisierte Studiengänge angeboten > werden müssen, wurde den Diplomstudenten die Pistole auf die Brust > gesetzt. Daher kommt also der Satz, daß ein Bachelor ein abgebrochenes Diplomstudium ist.
Hey Jeli, vielleicht schreibst Du mir mal eine Email. Dann können wir ja mal schauen, ob wir für Dich Verwendung finden ... Grüssle S.G.
Wer erstmal Arbeitslos ist, hat es schwer. Auch weiterbildungen bringen nicht immer was. Das Video sollen sich mal Willy F. und Michel S. ansehen. http://www.ardmediathek.de/mdr-fernsehen/exakt-die-story/die-weiterbildungsindustrie?documentId=19393402
Hallo zusammen, also ich meines es durchaus ernst. Wir sind ein Unternehmen das sich auf den Bereich Embedded Security spezialisiert hat und sind aktuell auf der Suche nach Verstärkung. Bei Interesse einfach mal http://www.proofnet.de besuchen.
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Hab 20 Semester studiert(nebenbei aber auch fachspezifisch gearbeitet) einen Abschluss mit teilweise sehr bescheidenen Noten und hab auch einen Job der mich interessiert und mir Spass macht. Und wenn du nebenbei Praktikas gemacht hast(vor allem in Russland, was sicherlich eher ein Alleinstellungsmerkmal ist) dann mach dir mal nicht ins Hemd. Aber klar...laut Forum lecken sich alle nur die Hände nach 22jährigen mit 1er Abschlüssen, die null Lebenserfahrung haben und von Mami&Papi noch das Butterbrot geschmiert bekommen. Wenn man zu den ganz grossen will, dürfte es schwieriger werden, da sich dort Hinz&Kunz bewerben und die ja irgendein Kriterium zum Aussortieren nehmen müssen. Aber auch das kann natürlich klappen. Ich habe es nie probiert mich bei so einer Bude zu bewerben. Du bist rumgekommen, hast fremde Länder gesehen und das spricht doch auch für eine gewisse Selbstständigkeit. Also steck nicht den Kopf in den Sand.(Natürlich kann es auch passieren, das dir der nächste Unstetigkeit vorwirft weil du mal in diesem und dann in jenem Land warst ;-) ) Wenn das ganze Geheule hier im Forum war wäre, müsste ja jeder mit Regelstudienzeit und guten Noten einen guten Job haben. Ist dem so? Ne!!! Also wirds wohl doch noch mehr geben was zählt ausser einem guten Abschluss/Dauer.
Ich wollte übrigens nicht alle 22jährigen mit 1er Abschlüssen dissen. Das hört sich immer so wehleidig an wenn man selber einen schlechten Abschluss hat. Sowas soll es auch geben und Respekt an die Leute die das so durchziehen(können)! Aber es ist sicher nicht der einzig wahre&richtige Weg um Arbeit zu finden.
Hallo Jelli, ich denke, dass es bei uns interessante Aufgaben im Bereich Systemprogrammierung in C und ggf. Assembler gibt. Die Zielsysteme sind überwiegend ARM basierend. Evtl. bist Du auf der embedded world in Nürnberg unterwegs?! Dort stellen wir unsere Produkte und uns selbst vor. Unter www.dsys.de gibt es auch Informationen (ist aktuell im Umbruch). Dort findest Du/ihr auch die Kontaktdaten sowie die entsprechende Stellenbeschreibung. Grüße, Markus A.
> Autor: Siggi (Gast) > Datum: 22.01.2014 19:06 > Da ist der "Level" inzwischen teilweise höher als in D. Kollege hat mir gerade ein Mail aus Indien geschrieben. Ist gerade im Stahlwerk angekommen und möchte direkt wieder zurück. Grauenhafte Verhältnisse, aber das war vorauszusehen, für einen Tagessatz von 1000,- € wird auch was erwartet. Ich habe auch was mit Indien laufen. Wahrscheinlich lehne ich es ab. Da sind noch schlimmere Verhältnisse als in Schwarzafrika, und das will was heißen ! Nach Thailand währe er auch für die Hälfte gegangen. Sonst ist Siggi ein Dummschwätzer!
A. B. schrieb: > Aber klar...laut Forum lecken sich alle nur die Hände nach 22jährigen > mit 1er Abschlüssen, die null Lebenserfahrung haben und von Mami&Papi > noch das Butterbrot geschmiert bekommen. Dummerweise haben 22-Jährigen Absolventen mit 27 schon 5 Jahre gearbeitet. Andere kommen da erst einmal ganz grün von der Hochschule. Wer da wohl mehr Lebenserfahrung hat?
Embedded schrieb: > 22-Jährigen Absolventen Das Problem liegt wahrscheinlich eher darin, dass es Leute gibt, die ein Problem damit haben, sich von einem 22-jährigen was sagen zu lassen. Naja, wenn die alten Säcke aus der Werkstatt/Fertigung aufmucken, muss man die halt mal auf Linie bringen und denen klar machen, wer hier der Ingenieur ist.
Embedded schrieb: > Dummerweise haben 22-Jährigen Absolventen mit 27 schon 5 Jahre > gearbeitet. Andere kommen da erst einmal ganz grün von der Hochschule. > Wer da wohl mehr Lebenserfahrung hat? Der Junge hat in Russland und in Kanada gelebt und es anscheinend auch überlebt. Wenn du mir jetzt ernsthaft erzählen willst, das sojemand nicht mindestens ebenbürtige Lebenserfahrung zu jemanden sammeln konnte, der straight from uni into job gewechselt hat, dann gute Nacht. Einige hier scheinen zu glauben das Lebenserfahrung = Erfahrung im Job...naja wenn dass das Weltbild ist, dann nur weiter so. Aber wunder dich dann nicht, wenn du mit 40 das Gefühl hast, irgendetwas verpasst zu haben. Es geht mir überhaupt nicht darum, den einen Weg zu verurteilen und den anderen als den goldenen Darzustellen. Das soll jeder für sich selbst entscheiden und so lange er dazu stehen kann, finde ich da auch nix verwerfliches dran. Aber wenn man hier liest, er müsse sich Sorgen machen und mimimimi in Deutschland wird das nix mimimimi dann würde ich dem Threadersteller dazu raten, nix auf das Geplapper zu geben, zumal er ja auch einiges an Spezialwissen sammeln konnte. Ein Bekannter war direkt nach der Uni erstmal 1 1/2 Jahre in der Karibik segeln und hat Touris umhergeschippert. Ist dann mit 30 ins Berufsleben eingesteigen und mit 40 Abteilungsleiter(Bereich embedded Programmierung). Geht alles letztendlich und im Endeffekt gibt dann das Gesamtpaket den Ausschlag. Wenn deinem Gegenüber deine Fresse nicht passt, kann man sich seinen Abschluss sonstwohin stecken
In der aktuellen brand eins ist übrigens ein Artikel zum Thema und zum Umdenken was nun wieder einsetzt, da man doch feststellt, dass junge Leute direkt nach dem Bachelor zu wenig zu gebrauchen sind(bis vor kurzem wurde ja genau das von der Industrie gefordert: Abschluss so schnell wie möglich und dann malochen). Ja, man soll nicht alles glaube was in der Zeitung steht(siehe Fachkräftemangel) aber brand eins ist auch nicht unbedingt ein Blatt, welches im Generalverdacht steht, von der Industrie gesponsert zu sein.
A. B. schrieb: > Der Junge hat in Russland und in Kanada gelebt und es anscheinend auch > überlebt. Wenn du mir jetzt ernsthaft erzählen willst, das sojemand > nicht mindestens ebenbürtige Lebenserfahrung zu jemanden sammeln konnte, > der straight from uni into job gewechselt hat, dann gute Nacht. Ich habe es jetzt nicht genau auf den Fall bezogen, aber wer sagt denn, dass jemand mit 5 Jahren im Job nicht in Kanada, Russland, Indien, China oder sonst wo war? Andererseits gibt es Leute, die mit 27 Jahren von der Uni kommen, und noch nicht einmal ihr Elternhaus für längere Zeit verlassen haben.
> Autor: Wattestäbchen (Gast) > Datum: 06.02.2014 15:38 Mein Kumpel in diesem schönen hochtechnisierten Land, Indien, hat sich nicht mehr gemeldet. Bedenklich, entweder hatt er bereits das Handtuch geworfen und ist auf der Rückreise, oder er hat einfach keine Internetverbindung, da der nächste funktionsfähige Internetanschluß 300 Km weit weg ist und die Anreiße dort hin drei Tage dauert. Rückreise nochmal drei Tage. Oder er hat eine Dauerdünnschiß und liegt im "Krankenhaus". Oder er sitzt. Soviel zu dem ach so hochtechnisierten Indien.
Embedded schrieb: > Ich habe es jetzt nicht genau auf den Fall bezogen, aber wer sagt denn, > dass jemand mit 5 Jahren im Job nicht in Kanada, Russland, Indien, China > oder sonst wo war? und trotzdem hat er nur die Erfahrung eines 27-jährigen, der die meiste Zeit seines Lebens in der Schule und der Hochschule gesessen und gelernt hat.
> 1. Was kann man abseits von dem, was ich bereits gemacht habe, noch so > machen im "Lowlevel-Bereich" ? Nichts! Konzentration auf eine Sache anstatt auf mehrere. Du mußt jetzt erst mal Deine Bachelorarbeit zügig! zu Ende bringen; wenn die genauso lange dauert wie Dein Studium hast Du ein Problem. > 2. Habe ich überhaupt realistische Chancen auf einen Arbeitsplatz in > Deutschland. Glückssache, wenn Du keine Beziehungen hast. > 3. Falls 2 eher nicht zutrifft, wäre es ratsam noch einen MSc. zu machen > und den dann auch in Regelstudienzeit zu bestehen? wenn Du danach einen Job sicher hast, ja.
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