Forum: Platinen Einfache Platinen Ätzen welches Ätzmittel


von Digit-22 N. (digit-22)


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Hallo Leute.

Ich möchte mich wieder nach langer Zeit ans Platinen Ätzen machen.
Nur bin ich mir nicht mehr so sicher was fürn Mittel ich kaufen muss.
Es gibt ja einmal Natriumhydroxid, Natriumperlsulfat...
welches Mittel muss ich denn kaufen wenn ich einfache Kupferplatinen 
aätzen möchte.

Ich kann mich dran erinnern als kleiner Junge hab ich immer son braunes 
Zeug (Klumpige masse) mit Wasser gemischt und meine Platinen einfach ins 
bad gelegt. Nach ne gewisse Zeit waren die platienen fertig...

Die Platinen waren ganz einfache Kupferplatinen also keine Foto oder 
Spezialplatinen. Ich weiß sogar noch das ich meine Platinen (Einfache 
Schaltungen) mit einem Edding auf die Kupferplatine gezeichnet habe und 
einfach ins Bad gelegt hab...

Gibt es sowas noch? Ist das vielleicht eins von den oben genannten 
Formeln?
Ich weiß es einfach nicht mehr.


Würde mich über Tipps sehr freuen.

LG
Shabi

von bleichi (Gast)


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Natriumhydroxid ist zum Entwickeln und Persulfat um ätzen.

von Jürgen D. (poster)


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Das Zeug was da früher verwendet hast wird das gewesen sein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen(III)-chlorid

von Digit-22 N. (digit-22)


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Hhhm

Das heißt ich müsste Natriumhydroxid und Natriumperlsulfat kaufen um
meine Platinen herzustellen?

Wie läuft es denn dann? Ich bedrucke/Bezeichne... meine Platinen, lege 
sie in das Natriumhydroxid Bad und anschließend in das Natriumperlsulfat 
Bad?
Kann ich damit auch einfache Kupferplatinen ätzen?
Dann brauche ich doch auch keine Belichtungsanlage oder?


und Eisen(III)Clorid bekommt man nicht mehr?
Oder macht es garkeinen Sinn mehr damit zu arbeiten.


LG

: Bearbeitet durch User
von klausr (Gast)


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Schonmal darüber nachgedacht, dass dies eine FAQ sein könnte?

http://www.mikrocontroller.net/articles/Platinenherstellung_mit_der_Photo-Positiv-Methode

von Matthias L. (limbachnet)


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Wenn du mit Edding oder ähnlichem Ätzresist dein Layout direkt auf die 
blanke (!!) Kupferseite zeichnest, dann brauchst du weder 
Belichtungsanlage noch Natriumhydroxid, sondern nur 
EisenIII-Chloridlösung (gibt's noch, aber nur fertig angesetzt) oder 
Persulfatlösung. Alles weitere findest du im Abschnitt "Ätzen" unter dem 
von klausr geposteten Link. Viel Spaß!

von Digit-22 N. (digit-22)


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Super danke euch für die Hilfe werde mir gleich das FaQ durchlesen.


LG

von Testi (Gast)


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Salzsäure und Wasserstoffperoxid.

Man muss sehr gut aufpassen hat aber schnell sehr ordentliche 
Ergebnisse.

Gibts beides in der Apotheke an Erwachsene.

Immer mit viel Belüftung aufbewahren!!
Am besten Draußen in ner abgeschlossenen Gartenhütte!

von Jens B. (fernostler)


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Eisen(III)Clorid färbt alles ekelig gelb. Bei denLeiterplatten ist es ja 
egal. Aber das Nassgerät sieht dann unmöglich aus.

von Oliver P. (mace_de)


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>sehr ordentliche Ergebnisse.
Ich hatte damit immer deutliche unterätzungen.
Gerade bei Leiterzügen im 0,5mm Bereich war das problematisch. Da war 
die Platine an der einen Stelle noch nicht fertig geätzt und an der 
anderen lösten sich schon die Leiterbahnen auf. Mit Natriumpersulfat 
waren die Ergebnisse durchweg besser und die Probleme mit freiwerdendem 
Chlor hat man bei Persulfat auch nicht.

von Daniel (Gast)


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Ja auch meine Erfahrungen haben gezeigt das es bei ätzen mit Salzsäure 
und Wasserstoffperoxid zu sehr unterschiedlichen Ergebnisen kommt und 
dass dieses Verfahren höchstens für ein "grobes" Leiterplatten-Layout 
reicht und sich keineswegs für Leiterbahnen mit einer Breite unter 
0,75mm geeignet.

Außerdem ist diese Mischung hoch brisant, nicht nur dass sich beim ätzen 
Chlorgas bildet so kann es bei der Mischung mit Aceton (wie es bei den 
Toner-Direct Verfahren zum entfetten verwendet wird) zu der Bildung von 
Apex kommen einen Sprengstoff der durch Hitze oder beim Kontakt mit 
Metallen spontan explodieren kann.

Immer aufpassen auf die Finger ;-) beim Ätzen !!

von Testi (Gast)


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Das blöde bei Persulfat benötigt man ne Heizung... Und für ab und zu 
ätzen finde ich da die Salzsäure besser... geht schnell auch draußen 
ohne Heizung..
Man darf die Platinen nicht zu lange drin lassen meistens in 30s bis 1 
min fertig...

Also 44Pin VQFP hab ich damit schon hinbekommen... Und das ganz gut mit 
Toner Transfer Methode...

Ist halt die günstigste Art ohne viel Technik dafür extra zu kaufen...
Reicht nen Drucker nen Reichelt Katalog ne Plastik Schale und son Topf 
Schrubber und halt die Chemikalien..

von Matthias L. (limbachnet)


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Sagt mal, wie setzt ihr denn die Salzsäure/Peroxid-Mischung an?? Das 
klingt mir nach deutlich zu scharf - ich brauche zum Ätzen damit eher 
4-5 Minuten, es riecht etwas nach Chlor, stimmt (deshalb ätze ich damit 
am liebsten draußen), aber die Kantenschärfe der Ätzung ist keinesfalls 
schlechter als bei Eisen3, was ich im Winter bevorzuge. 
0,3mm-Leiterbahnen gehen jedenfalls problemlos.

Wenn man mit verschiedenen Chemikalien hantiert, sollte man 
Quer-Verunreinigungen IMMER vermeiden! Man kann Platinen nach dem 
Entfetten oder Putzen übrigens auch mal abspülen...

Nun hab' ich's schon gesagt - ich bevorzuge 
Salzsäure/Peroxid/Kupferchlorid im Sommer und Eisen3Chlorid im Winter, 
beides lässt sich problemlos in einer Glas-Auflaufform leicht anheizen. 
Mit zwei Holzstäbchen halte ich die Platine in der Auflaufform in 
leichter Fächel-Bewegung und nach ein paar Minuten ist alles vorbei.

Die Persulfate brauchen länger, und weil kaum jemand die Geduld hat, die 
Platine so lange in Bewegung zu halten, sind kluge Leute auf die Idee 
gekommen, die Platine in eine Küvette zu hängen und das Gefächel von 
Luftblasen erledigen zu lassen. Damit kann man völlig vergleichbare 
Resultate erzielen, aber ich finde die beiden anderen Prozesse weniger 
aufwändig.

Für die ersten Versuche ist Eisen3 wohl am simpelsten.

von Michael_ (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Für die ersten Versuche ist Eisen3 wohl am simpelsten.

Und deshalb werden hier mit Genuss die komliziertesten und 
gefährlichsten propagiert.
"Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht"

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