Hallo, bin gerade auf das hier gestossen: http://learn2spritz.com/ sieht ganz interessant aus. Was haltet ihr davon? Ich denke es wird schwierig sobald Fremdwoerter fuer den Leser vorkommen. Gruss Christoph
Die Webseite ist der letzte scheiß... nichtmal nach 2 Minuten weiß ich worum es da überhaupt geht...
Nun blick ich drüber... Das lesen wird dadurch einfach nur anstrengender. Ich bleib dabei: Der letzte scheiß
El Jefe schrieb: > Die Webseite ist der letzte scheiß... nichtmal nach 2 Minuten weiß ich > worum es da überhaupt geht... Toll, nicht wahr? Auf einer Seite, die sich angeblich mit "Lesetechniken" befasst, gibt es nichts zu lesen ... bis auf ein paar herbeianimierte Wortfetzen.
ich kenn nur "Aperol Spritz". www.aperol.de/drinks/aperol-spritz/ ob dadurch das Lesen einfacher wird hab ich noch nicht probiert ...
Mein Eindruck: Verursacht massiven Stress und nach 20s Kopfschmerzen, weil es die "Buchstabieren + im Kopf vorlesen"-Methode aus der Grundschule erzwingt. Wer Sätze (oder gleich mehrere Zeilen) auf einmal lesen kann, wird ausgebremst; eine Satzstruktur mit Nebensätzen, die man sonst auf einen Blick erfasst, muss man mühsam rekonstruieren. Das feste Tempo ist entweder für einfache Füllwörterstellen und bekannte Phrasen zu langsam oder für komplexere Stellen zu schnell. Beispiel: http://en.wikipedia.org/wiki/Tree Der Abschnitt vor dem Inhaltsverzeichnis hat ~410 Wörter und ist gemütlich in 1 min lesbar, obwohl er viel komplexer ist als die Spritz-Beispiele mit 400wpm.
Tom K. schrieb: > gemütlich in 1 min lesbar Agree. Aber nur wenn man topfit in Englisch ist. Von der Spritz-Methode halte ich auch nichts. Bei dieser Gelegenheit fiel mir mal wieder auf, dass die Artikel in der deutschen Wikipedia oft durch übertriebene Fachsprache auffallen, die es Nichtexperten kaum möglich machen, den Text zu verstehen. Besonders fällt mir ds bei mathematischen und biologischen Artikeln auf. Aber vielleicht bin ich ja nur ein bisschen schwach auf diesen Gebieten :-) http://de.wikipedia.org/wiki/Dirac-Stoß http://de.wikipedia.org/wiki/Tannen
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Anstrengend und kontraproduktiv. Durch das Starren ohne Augenbewegung gibt es aufgrund der Funktionsweise der Retina sehr bald störende Negativbilder. Und richtig testen kann man den Quatsch nicht, dazu ist das Textbeispiel viel zu kurz, und die maximalen "400 WPM" sind obendrein zu langsam, um die Grenzen ausloten zu können. Außerdem ist diese Bemessungsgrundlage "Wörter pro Minute", aufs Deutsche angewandt, auch eher sehr fragwürdig - im Deutschen können Wörter ganz erheblich länger sein als im Englischen.
Hallo, ich würde sagen, umgekehrt wird ein Schuh draus! Die meisten Menschen lesen zu schnell, nicht zu langsam. Texte, die man sinnvoll mit Schnelllesetechniken bearbeiten kann sollte man besser mit der Technik „nichtlesen” bearbeiten, ist noch schneller. vlg Timm
Timm Reinisch schrieb: > Die meisten Menschen lesen zu schnell, nicht zu langsam. Woran machst Du das fest?
Ich fands von der theorie her ganz brauchbar. 400wps gingen auch noch gut. Patent pending... Super, wird vermutlich ne Abo Geschichte...
Marius P. schrieb: > Ich fands von der theorie her ganz brauchbar. Und was machst Du, wenn Du z.B. wg. Zwinkern ein Wort nicht mitbekommen hast? Was, wenn Du einen Satz nochmal lesen möchtest, weil er Dir unklar vorkam?
Hallo Rufus, Rufus Τ. Firefly schrieb: > Woran machst Du das fest? An verschiedenen persönlichen Eindrücken! Ich beziehe mich also nicht auf eine Studie oder wissenschaftliche Untersuchung, obwohl das natürlich besser wäre. 1. Ich habe früher extrem viel Nachhilfe gegeben und habe die Erfahrung gemacht, dass viele Nachhilfeschüler die Aufgaben nicht korrekt gelesen haben. Allein das Arbeiten an der Lesefähigkeit brachte ja nach Schüler durchaus bis zu 5% oder noch etwas mehr Notenpunkte, weil es einfach Zeit spart, das zu machen, was man machen soll. Beispiel (frei aus dem Kopf erinnert, bitte einfach mit gutem Willem lesen) Pyrrol ist eine aromatische Verbindung, obwohl es anders als Benzol heterozyklisch ist und nur aus fünf Atomen besteht. 1. Zeichne die Strukturformel 2. Begründe warum es aromatisch ist 3. Warum geht bei der Protonierung des Stickstoffatoms die aromatische Eigenschaft verloren. Praktisch jeder schlechte Schüler antwortet auf diese Aufgabe: Kann ich nicht, woher soll ich wissen, was Pyrrol ist, das hatten wir nicht. Braucht man ja auch nicht. Aufgabe 1 kann sogar ein Toastbrot lösen, wenn es denn lesen kann (und nicht schwul ist). Aber die Aufgabe wird einfach nicht vollständig verarbeitet, sondern es werden nur Happen gepickt und fehlerhaft bewertet. Einfache Übungen für Leseanfänger, wie das Unterstreichen aller Substantive, bringen selbst bei Studenten oft eine deutlich fühlbare Verbesserung zumindest bei den trivialen Teilaufgaben. Beispiel Die Kapitänsaufgabe (Auf einem Schiff sind 5 Ziegen, 3 Schafe und eine Kuh, wie alt ist der Kapitän) ist k e i n e s f a l l s eine Scherzaufgabe. Praktisch jeder Erstklässler fällt voll drauf rein und wenn man sie etwas umkonstruiert und an komplexeren Lernstoff anpasst fallen auf das Konstruktionsprinzip selbst Studenten noch gern herein. Beispiel Bedienungsanleitungen. Ja ich gebe es zu, eine gut gemachte Bedienungsanleitung lese ich durchaus, ich bin so ein Warmduscher. Heissluftstation Ayoue, rote Sicherungsschraube, wie viele Leute schreiben, das Teil sei so höllisch laut, steht sogar in Rezensionen, dabei steht an mehreren Stellen klar und deutlich, dass die Sicherungsschraube entfernt werden muss. Beispiel Sodastream. Flasche läuft über. Klar, wenn man sie zu voll macht, was auch in der Anleitung steht. Die Welt ist voll von Spackos die Produkte schlecht bewerten, nur weil sie zu doof sind selbst eine einfache Anleitung zu lesen. Tja, irgendwie nützen mir die ganzen Beispiele nicht so viel, denn es bleiben natürlich Einzelfälle. Aber vielleicht weist du jetzt wenigstens, was ich meine und warum. vlg Timm
>Aufgabe 1 kann sogar ein Toastbrot lösen, wenn es denn lesen kann >(und nicht schwul ist). Deine schlechen Schüler werden schon daran scheitern, daß sie weder wissen, was aromatisch noch was heterozyklisch ist. Im übrgen weiß ich nicht, was sie sexuelle Orientierung des Toastbrots mit der Lesekompetenz zu tun hat. Ich vermute mal , mißlungener Scherz deinerseits. >Praktisch jeder Erstklässler fällt voll drauf rein Auch das dürfte nicht an der mangelnden Lesekompetenz liegen, sondern an der Erfahrungstatsache, daß Schulaufgaben praktisch immer eine "richtige" Lösung haben. Die Antwort, daß die Aufgabe nicht lösbar ist, dürfte in der täglichen Erfahrung der Schüler nahezu in 100% falsch sein.
Kara Benemsi schrieb: > heterozyklisch > > Im übrgen weiß ich nicht, was sie sexuelle Orientierung des Toastbrots > mit der Lesekompetenz zu tun hat. hetero ...
Das war jetzt aber sehr flach. Wie Toastbrot, auf dem jemand herumgestanden hat.
Nach dem Wenigen, das ich bisher darüber in Form von Filmen gesehen habe, überzeugt mich diese Technik. Mich stören schon immer "Bleiwüsten" ohne ausreichende vertikale Strukturierung, weil sie einfach anstrengend zu lesen sind. Das Anstrengende dabei ist der richtige Rücksprung auf die nächste Zeile. Beim traditionellen Satz kann man das durch Einteilung des Textes in überschaubare Abschnitte erleichtern, aber das Problem läßt sich damit nicht ganz beseitigen. Spritz nimmt einem diese Mühen gänzlich ab und man kann sich voll auf den Inhalt konzentrieren. Ich benutze sehr viel Gespeaker unter Linux und lasse den mit Vollgas laufen, lese aber den Text parallel mit. Die unterliegende Text to Speech-Software kann noch höhere Geschwindigkeit, aber das versteht man dann kaum noch. Spritz könnte die Lesegeschwindigkeit so weit erhöhen, daß die synthetische Stimme nicht mehr mithalten kann. Das Navigationsproblem, das oben angesprochen wurde, halte ich zumindest auf Geräten mit Touchscreen für lösbar.
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